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rudern-aviron-canottaggio 5/2012 (Okt. 12) - Schweizerischer ...

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Sarnen, 11. <strong>Okt</strong>ober <strong>20<strong>12</strong></strong> | 36. Jahrgang | Erscheint sechsmal jährlich<br />

5 | <strong>12</strong>


WELTmEiSTERSChAFTEn<br />

WM-Bronzemedaille für Barnabé<br />

Delarze und Damien Tollardo<br />

Die Weltmeisterschaften in Plovdiv (Bulgarien)<br />

gingen mit einem Medaillengewinn für<br />

die Schweizer Delegation zu Ende.<br />

Der Junioren-Doppelzweier mit Barnabé<br />

Delarze (Lausanne-Sports Aviron) und<br />

Damien Tollardo (Club d‘Aviron Vésenaz)<br />

konnte die Bronzemedaille in dieser mit 33<br />

Booten quantitativ am besten besetzten<br />

Bootsklasse gewinnen. Just vor dem Start<br />

kam ein leichter Gegenwind auf, bei den<br />

Athleten wohl nicht ganz unbeliebt angesichts<br />

der hohen Temperaturen, die auf der<br />

künstlich angelegten Regattabahn von Plovdiv<br />

herrschten. Der Schweizer Doppelzweier<br />

hatte wie schon in den Vorrennen einen<br />

guten Start und setzte sich auf die zweite<br />

Stelle hinter den sehr starken Deutschen,<br />

notabene Titelverteidiger in dieser Bootsklasse.<br />

Auf dem zweiten Streckenviertel fiel<br />

das Schweizer Boot dann mit der langsamsten<br />

Abschnittszeit aller Boote auf den<br />

vierten Rang zurück. Estland und Lettland<br />

2 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

Am Finaltag der Ruder-Weltmeisterschaft in Plovdiv (Bulgarien) gab es für die Schweizer<br />

Delegation den Gewinn der Bronzemedaille im Junioren-Doppelzweier durch Barnabé<br />

Delarze (Lausanne-Sports Aviron) und Damien Tollardo (Club d’Aviron Vésenaz) zu feiern.<br />

Erschöpft am Ziel: Barnabé Delarze und Damien Tollardo gewannen erst die zweite Medaille im<br />

Doppelzweier an einer Junioren-WM.<br />

musste man passieren lassen. Doch gerade<br />

nach Streckenhälfte fand das Schweizer Boot<br />

dann einen ganz schönen Rhythmus und<br />

setzte zur Aufholjagd an. Das Boot aus Estland<br />

konnte wieder überholt werden, doch<br />

das lettische Boot war mittlerweilen um eine<br />

Bootslänge enteilt. Mit dem schnellsten<br />

Schlussspurt aller Boote versuchten<br />

Delarze / Tollardo dann Lettland noch einzuholen,<br />

doch auch diese waren gegen Ende<br />

des Rennens noch gut unterwegs. So siegte<br />

letztlich Deutschland und verteidigte seinen<br />

Titel vor Lettland und dem Schweizer Boot.<br />

Die Junioren-Europameister aus Estland –<br />

übrigens auch an den Olympischen Spielen<br />

im Einsatz – konnten die beiden Schweizer<br />

deutlich hinter sich lassen.<br />

Erst zweite Medaille<br />

im Junioren-Doppelzweier<br />

Für den Schweizerischen Ruderverband ist<br />

dies erst die zweite Medaille im Junioren-<br />

Doppelzweier an einer Junioren-Weltmeisterschaft<br />

überhaupt. Vor genau 16 Jahren<br />

gewannen André Vonarburg und Olivier<br />

Gremaud ebenfalls eine Bronzemedaille.<br />

Michael Schmid wohl etwas<br />

zu schnell gestartet<br />

Das zweite Schweizer Finalboot dieser Weltmeisterschaft<br />

– Michael Schmid (Seeclub<br />

Luzern) im Skiff der Leichtgewichte – startete<br />

fulminant ins Finale und lag lange Zeit<br />

an zweiter Stelle. Im Mittelteil der Strecke<br />

sollte sich dann zeigen, dass der Start wohl<br />

etwas gar schnell war. Michael Schmid<br />

musste sich wieder einholen lassen und wurde<br />

letztlich von einem Boot nach dem anderen<br />

überholt. Am Schluss kam Schmid nicht<br />

über den sechsten Finalrang hinaus. Nichtsdestotrotz<br />

eine sehr gute Leistung und ein<br />

gutes WM-Resultat des jungen Luzerners.<br />

Gewonnen wurde das Rennen von Titelverteidiger<br />

Henrik Stephansen aus Dänemark.<br />

In der gleichen Bootsklasse, aber bei den<br />

Frauen, wurde Pamela Weisshaupt weit<br />

unter Wert Zwölfte. Ihr ist die diesjährige<br />

WM, nicht zuletzt wegen gesundheitlichen<br />

Problemen im Verlauf der Woche, nicht<br />

nach Wunsch verlaufen.<br />

Juniorinnen-Boote erfüllen<br />

die Verbandszielsetzung<br />

In den B-Finals starteten die beiden Schweizer<br />

Juniorinnen-Boote zu ihrem letzten Rennen.<br />

Sowohl Juliette Jeannet (Lausanne-<br />

Sports Aviron) im Skiff und Pauline Delacroix<br />

(Club d‘Aviron Vésenaz) / Pascale<br />

Walker (Ruderclub Zürich) belegten im kleinen<br />

Fi nale jeweils den vierten Rang, was in<br />

der Gesamt rangliste dem 10. Rang entspricht.<br />

Damit haben beide Boote die Zielsetzung<br />

einer Top-10-Klassierung erreicht.<br />

Christian Stofer


Titelseite: Zum wiederholten Male Gewinner<br />

der Clubwertung an den Schweizer -<br />

meisterschaften: die Equipe von<br />

Lausanne-Sports Aviron.<br />

Foto: Stöh Grünig<br />

Resultate<br />

Männer:<br />

Doppelzweier Junioren (Final A):<br />

1. Fuhrmann/Daberkow (De) 6:32,96. 2.<br />

Kalnins/Zunde (Lett) 6:35,31. 3. Barnabé<br />

Delarze/Damien Tollardo (Sz) 6:37,88. 4.<br />

Udam/Suursild (Est) 6:41,67. 5. Vanparys/<br />

de Loof (Be) 6:45,46. 6. Czaja/Syposz (Pol)<br />

6:45,52.<br />

Skiff Leichtgewichte (Final A):<br />

1. Stephansen (Dä) 6:56,41. 2. Galambos<br />

(Un) 6:57,50. 3. Campbell (USA) 6:57,50.<br />

4. Ruta (I) 6:58,55. 5. Berg (Ö) 7:03,27.<br />

6. Michael Schmid (Sz) 7:09,17.<br />

Frauen:<br />

Skiff Leichtgewichte (B-Final, Ränge 7-<strong>12</strong>):<br />

1. Sancassani (I) 7:45,78. 2. Wang (China)<br />

7:47,60. 3. Beltrame (Br) 7:47,87.<br />

4. McNamara (Aus) 7:49,29. 5. Lambe (Irl)<br />

7:56,68. 6. Pamela Weisshaupt (Sz) 8:01,59.<br />

Skiff Juniorinnen (B-Final, Ränge 7-<strong>12</strong>):<br />

1. Van der Togt (Ho) 7:56,27. 2. Jacquet (Fr)<br />

7:56,79. 3. Sakakibara (Jap) 7:58,37.<br />

4. Juliette Jeannet (Sz) 8:00,09. 5. Welna<br />

(Pol) 8 :04,16. 6. Claesson (Sd) 8:09,58.<br />

Doppelzweier Juniorinnen<br />

(B-Final, Ränge 7-<strong>12</strong>):<br />

1. Krkljus/Krakic (Kro) 7:21,62. 2. Wika/<br />

Wieliczko (Pol) 7:23,61. 3. Rogers/Ford<br />

(Gb) 7:25,72. 4. Pauline Delacroix/Pascale<br />

Walker (Sz) 7:26,62. 5. Ostergaard/Jacobsen<br />

(Dä) 7:28,44. 6. Tholin/Carlsson (Sd)<br />

7:34,02.<br />

Wie geht’s nun<br />

weiter?<br />

EDiTORiAL<br />

Die Rudersaison geht nach Olympia in die letzte Phase. Eingeleitet vom ersten Worldrowing<br />

CitySprint in Zürich, welcher vom neugegründeten Verein gleichen Namens auf Initiative<br />

der FISA in kurzer Vorbereitungszeit aufs Wasser gebracht wurde. In vier Kategorien (Doppelvierer<br />

und leichter Vierer Männer sowie im Skiff Frauen und Männer) massen sich verschiedene<br />

Londoner Podestplazierte auf der Limmat in einer Revanche. Eine ganze Reihe<br />

bemerkenswerter Grossboot-Anlässe folgt. Analog der Zürcher Veranstaltung wird vermehrt<br />

in urbaner Umgebung gerudert (Reuss-Sprint Luzern, BaselHead, Achterrennen Lugano<br />

und Solothurn). Mit dem gerne in Kauf genommenen Effekt, dass auch «der Mann und die<br />

Frau von der Strasse» auf eher zufällige Weise auf unseren Sport aufmerksam wird.<br />

Olympische Spiele sind immer auch eine Wegmarke für die Athleten. Mit dem Abschluss eines<br />

4-jährigen Zyklus wird Geschehenes analysiert, Bilanz gezogen und sich die Frage gestellt: «Wie<br />

geht’s nun weiter?» Sportler orientieren sich neu und setzen andere Prioritäten, zurückgestellte<br />

Ausbildungen und berufliche Aspekte nehmen wieder ein stärkeres Gewicht ein... und Rücktritte sind<br />

nie ganz auszuschliessen. Wir haben sowohl die Verbands- wie auch die Athletenseite zu dieser Thematik<br />

befragt. Der SRV-Direktor Christian Stofer skizziert die grossen Linien der anstehenden<br />

Verbandsvorhaben und -projekte im Spitzensportbereich. Auch die Athletenseite macht sich Gedanken<br />

zur Zukunft. Vom Flaggschiff des SRV nahm Bugmann Simon Schürch (SC Sursee) Stellung,<br />

welches die persönlichen Absichten und Pläne und – soweit er das weiss – diejenigen der Crew sind.<br />

Das Lausanne-Sports Aviron seit Jahren in der Clubwertung der Schweizermeisterschaften die<br />

Topposition einnimmt, ist beinahe schon «normal». Der See-Club Zug aber hat in der zu Ende<br />

gehenden Saison beinahe aufgeholt und konkurrenziert die Vaudois ernsthaft. Welches die Gründe<br />

für den steten Aufwärtstrend in der Zentralschweiz sind, wollten wir direkt beim Club erfahren.<br />

Stephan Wiget als Chefcoach einer der Baumeister der positiven Entwicklung, nimmt im<br />

Interview Stellung.<br />

Am 24. November führt der Club Canottieri Lugano aus Anlass des 100-Jahr-Clubjubiläums die<br />

Delegiertenversammlung durch. Wichtige Weichenstellungen stehen im personellen Sektor an.<br />

Hansruedi Schurter tritt nach 8-jähriger erfolgreicher präsidialer Tätigkeit ins zweite Glied<br />

zurück. Wie dieser ist auch Vizepräsidentin Ruth Berchtold von der Amtszeitbeschränkung von<br />

zwei Perioden betroffen und gibt ihr Vorstandsamt ebenfalls ab. Die wichtige Nachfolgeregelung<br />

und der Dank an die jubilierenden Organisatoren sollten Anlass sein, in grosser Zahl und in Ver-<br />

tretung möglichst vieler Clubs an der Versammlung teilzunehmen. Jürg Trittibach<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 3


WORT DES PRäSiDEnTEn<br />

Naturarena Rotsee<br />

zum Dritten<br />

Es ist nun bereits zum dritten Mal, dass ich dieses<br />

Thema zum Inhalt meines Beitrages mache.<br />

Ich tue dies, weil ich überzeugt bin vom<br />

Projekt «Naturarena Rotsee». Dieses vorwärtsgerichtete<br />

und nachhaltige Projekt ist für die<br />

Ruderszene Schweiz überlebenswichtig. Die<br />

öffentliche Hand (Bund, Kanton Luzern, Stadt<br />

Luzern und Gemeinde Ebikon) wird sich mit<br />

sehr grossen Beiträgen am Projekt beteiligen.<br />

Die Verhandlungen sind zwar noch nicht ganz<br />

abgeschlossen, aber auf sehr gutem Weg. Das<br />

Baugesuch für den Zielturm ist eingereicht.<br />

Dessen Finanzierung ist gesichert. Die Naturarena<br />

Rotsee ist als eines von nur neun Projekten<br />

ins NASAK-4-Programm des Bundes<br />

aufgenommen worden. Dies zeigt uns die<br />

4 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

Bedeutung des Rotsees als Sportstätte von<br />

nationaler Bedeutung mit starker internationaler<br />

Ausstrahlung. Die eidgenössischen Räte<br />

stimmten dem entsprechenden Rahmenkredit<br />

in der Sommersession (Nationalrat) bzw.<br />

Herbstsaison (Ständerat) bereits zu.<br />

Packen wir also die Chance und leisten auch<br />

wir unseren – im Verhältnis zur gesamten Bausumme<br />

– kleinen, aber gewichtigen Beitrag!<br />

Die vom Vorstand erarbeiteten Varianten werden<br />

wir an der Präsidentenkonferenz vom<br />

27. <strong>Okt</strong>ober <strong>20<strong>12</strong></strong> nochmals zur Diskussion<br />

stellen. An der DV des SRV vom 24. November<br />

<strong>20<strong>12</strong></strong> werden die Delegierten dann über das<br />

ausgewählte Beitragsmodell abstimmen können.<br />

Ich hoffe auf eine grosse und geschlossene<br />

Zustimmung. Eine Ablehnung wäre nicht nur<br />

für das private Fundraising, das bereits im<br />

Gang ist, ein ganz schlechtes Zeichen.<br />

Mit diesem 48. und letzten «Wort» aus meiner<br />

Feder verabschiede ich mich von Ihnen als<br />

Präsident des SRV. Wegen der statutarischen<br />

Amtszeitbeschränkung endet mein Mandat<br />

mit der nächsten DV. Gerne nehme ich die<br />

Gelegenheit wahr, Ihnen allen für Ihre<br />

Unterstützung, Ihr Wohlwollen und Ihr<br />

Engagement für unseren Sport ganz herzlich<br />

zu danken. Es bereitete mir viel Freude und<br />

Genugtuung, den SRV während acht Jahren<br />

führen zu dürfen.<br />

Hans-Rudolf Schurter<br />

Präsident SRV


Arène naturelle Rotsee,<br />

troisième<br />

C’est déjà la troisième fois que j’aborde ce<br />

thème dans ma rubrique. Je le fais parce que<br />

je suis convaincu de ce projet «Arène naturelle<br />

Rotsee». Ce projet solide tourné vers<br />

l’avenir est d’importance vitale pour l’<strong>aviron</strong><br />

suisse. Les pouvoirs publics (Confédération,<br />

canton de Lucerne, ville de Lucerne et commune<br />

d‘Ebikon) vont s’engager avec de<br />

grosses sommes dans ce projet. Même si les<br />

négociations ne sont pas encore terminées,<br />

elles sont sur le bon chemin. La demande de<br />

permis de construire pour la tour d’arrivée a<br />

été déposée. Son financement est assuré.<br />

L’Arène naturelle Rotsee est l’un des seulement<br />

neuf projets du programme CISIN 4 de<br />

Naturarena Rotsee…<br />

e tre!<br />

E’ ormai la terza volta che affronto questo<br />

tema. Lo faccio in quanto convinto assertore<br />

di questo progetto. Questi è un progetto<br />

rivolto al futuro e una questione di sopravvivenza<br />

del <strong>canottaggio</strong> svizzero. Il settore<br />

pubblico (Confederazione, Cantone e Città<br />

di Lucerna e il Comune di Ebikon) si assumeranno<br />

gran parte dell’onere finanziario.<br />

Le trattative non sono però ancora terminate<br />

ma sono sulla buona via. La domanda di<br />

costruzione per la torre di arrivo è stata<br />

inoltrata ed il suo finanziamento è assicurato.<br />

La Naturarena Rotsee è uno degli unici<br />

nove progetti accettati nel programma<br />

NASAK 4 della Confederazione. Da ciò si<br />

deduce l’importanza che il Rotsee riveste<br />

Vertrauter Arbeitsplatz: Lukas<br />

Rieder im Winter 1999 in Sarnen.<br />

la Confédération. Cela nous démontre l’importance<br />

du Rotsee comme installation sportive<br />

d’envergure nationale avec fort rayonnement<br />

international. Les chambres fédérales<br />

ont approuvé le crédit cadre lors de leurs<br />

sessions d‘été et d’automne.<br />

Saisissons donc notre chance et contribuons<br />

aussi à ce projet, même si modestement comparé<br />

à la somme globale, mais de manière<br />

significative ! Les variantes étudiées par le<br />

Comité seront encore une fois discutées lors<br />

de la conférence des présidents du 27 octobre<br />

<strong>20<strong>12</strong></strong>. A l’assemblée des délégués de la FSSA le<br />

24 novembre <strong>20<strong>12</strong></strong>, ces derniers voteront sur<br />

le modèle de contribution choisi. J’attends<br />

quale centro sportivo di valenza nazionale<br />

ed internazionale. Le autorità federali hanno<br />

già votato il credito quadro: il Nazionale<br />

durante la sessione estiva e gli Stati in quella<br />

autunnale.<br />

Cogliamo dunque anche noi l’occasione di<br />

collaborare e facciamo il nostro, seppur piccolo<br />

(in confronto alla grossa spesa totale)<br />

sforzo finanziario. Le diverse varianti studiate<br />

dal Comitato verranno messe ancora<br />

in discussione durante la Conferenza dei<br />

Presidenti del prossimo 27 ottobre e durante<br />

l’Assemblea dei Delegati gli stessi voteranno<br />

poi per la variante scelta. Io spero su<br />

un voto unanime in favore di questa proposta.<br />

Il rigetto sarebbe un segnale molto<br />

LE mOT Du PRéSiDEnT<br />

une forte approbation. Un refus ne serait pas<br />

seulement un très mauvais signe pour la levée<br />

de fonds privés actuellement en cours.<br />

Avec ce 48 ème et dernier «mot» de ma plume,<br />

je vous quitte comme Président de la FSSA.<br />

A cause de la limite de durée de mandat fixée<br />

dans les statuts, celui-ci se terminera à la prochaine<br />

assemblée des délégués. Je saisis l’occasion<br />

pour vous remercier tous chaleureusement<br />

pour votre soutien, votre bienveillance<br />

et votre engagement pour notre sport. De<br />

pouvoir diriger la FSSA pendant huit ans m’a<br />

apporté beaucoup de joie et de satisfaction.<br />

Hans-Rudolf Schurter, Président FSSA<br />

(traduction André Gossauer)<br />

LA PAROLA DEL PRESiDEnTE<br />

negativo e non solo per la campagna di<br />

sponsoring in corso.<br />

In questa 48° ed ultima mia «Parola del Presidente»<br />

mi congedo da voi quale Presidente<br />

della FSSC: come da statuto, il mio mandato<br />

scade alla prossima Assemblea dai<br />

Delegati. Approfitto dell’occasione per ringraziarvi<br />

di cuore per il vostro sostegno, la<br />

vostra benevolenza ed il vostro impegno per<br />

il nostro sport. Aver potuto condurre per<br />

otto anni la nostra Federazione mi ha fatto<br />

molto piacere e dato soddisfazioni.<br />

Hans-Rudolf Schurter, Presidente FSSC<br />

(traduzione Marco Rezzonico)<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 5


LEiSTunGSSPORT<br />

Simon Schürch: Wie weiter nach<br />

dem Karrierehöhepunkt Olympia?<br />

London ist Geschichte. Wie siehst du – mit<br />

ein wenig Abstand – das Erlebnis London<br />

und die herausgefahrene Rangierung?<br />

Das Erlebnis London hat mich sehr geprägt<br />

und wird mir für mich in guter Erinnerung<br />

bleiben. Obwohl es meine ersten Spiele<br />

waren, bin ich der festen Überzeugung, dass<br />

es die besten Spiele aller Zeiten waren. Die<br />

Organisation war perfekt; 70’000 zuvorkommende<br />

Volunteers und begeisterte Zuschauer.<br />

Die vielen Schweizerfans an der Regattastrecke<br />

erfreuten mich besonders. Mit dem fünften<br />

Platz kann ich von Tag zu Tag ein bisschen<br />

besser leben, und ich bin inzwischen<br />

stolz auf dieses Resultat. Wenn man unsere<br />

Platzierungen im Gesamtpaket von den letzten<br />

drei Jahren anschaut, bewegten sie sich<br />

mit zwei kleinen Ausnahmen (3. Rang EM<br />

2010 und 8. Rang WM Karapiro 2010) zwischen<br />

Platz vier und sechs. Bei mir ist ein<br />

bisschen Wehmut vorhanden, mit dem<br />

Wörtchen, was wäre wenn...<br />

Der Regattaverlauf war mit den souveränen<br />

Vor- und Halbfinalläufen vielversprechend...<br />

man dachte sogar an einen Podestplatz?<br />

Nach einer schwierigen Saison mit der langwierigen<br />

Verletzung von Lucas, kamen wir<br />

zur richtigen Zeit in Hochform und wir<br />

spürten vor den Olympischen Spielen, dass<br />

der Trainingsplan von Simon Cox voll und<br />

ganz aufgeht und wir um Edelmetall kämpfen<br />

können. Die souveränen Auftritte im<br />

Vorlauf und in den Halbfinals stärkten unser<br />

Selbstvertrauen und der Glaube an den<br />

Podestplatz war sehr gross.<br />

Wie gross war der Frust und die Enttäuschung<br />

nach dem «Seitenwind-Rennen» im<br />

Finale?<br />

6 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

Der leichte Vierer zeigte an der Olympiade sein Potential auf. Ausgezeichnete Vorlauf- und<br />

halbfinalleistungen nährten hoffnungen, dass der leichte Vierer sogar mit Edelmetall heim-<br />

reisen würde. Benachteiligende Windverhältnisse behinderten aber den Schritt ganz an<br />

die Spitze. man fragt sich nun: Wie sieht die Zukunft der Crew aus? Der Bugmann, Simon<br />

Schürch, erklärt sich.<br />

Simon Schürch<br />

Riesig, und er wurde noch grösser als am Tag<br />

danach die Bahnen aufgrund der Windverhältnisse<br />

umverteilt wurden! Man muss sich<br />

vorstellen: man trainiert Jahre auf dieses<br />

Ereignis hin, ist in Topform und im wichtigsten<br />

Rennen sind die Bedingungen nicht<br />

für alle Mannschaften fair. Es ist normal, dass<br />

der Frust und die Enttäuschung viel grösser<br />

sind, als wenn man nach einem fairen Rennen<br />

Fünfter wird.<br />

Nach langwieriger und aufwändiger Vorbereitung<br />

und dem Zurückstellen des Studiums<br />

werden wohl die Prioritäten nun<br />

neu beurteilt?<br />

Ja, genau. Das Studium gerät bei uns allen<br />

wieder etwas in den Vordergrund. Nach<br />

intensiven Vorbereitungen geniessen wir<br />

jetzt wieder das Studentenleben. Man hat<br />

Zeit, sich wieder mit anderen Leuten zu treffen<br />

und in meinem Fall freue ich mich wieder<br />

in meiner WG in Zürich zu sein.<br />

Das führt zur Frage: Habt ihr untereinander<br />

bereits über das weitere<br />

Bestehen des Vierers diskutiert?<br />

Es muss jeder Athlet für sich entscheiden,<br />

was er in Zukunft für sich will. Wir hatten<br />

drei fantastische Jahre zusammen und haben<br />

diese Zeit sehr genossen. Es macht Spass mit<br />

einem coolen Team auf dem Wasser zu sein<br />

und auch die Zeit auf dem Land zusammen<br />

zu verbringen. Es ist schwierig, sich von diesem<br />

zu trennen und ich spüre nach einiger<br />

Zeit des Nicht<strong>rudern</strong>s, dass es mich wieder<br />

aufs Wasser zieht. Wir haben bis jetzt nur<br />

eine Medaille gewonnen (3. Platz EM 2010)<br />

und sind immer noch sehr hungrig. Somit<br />

wäre es eigentlich schade, jetzt schon aufzuhören.<br />

Welche Voraussetzungen sollten für ein<br />

Weitermachen erfüllt sein (z.B. im<br />

Unterstützungs-/Sponsoringbereich)?<br />

Unser Sport entwickelt sich immer weiter und<br />

professionalisiert sich von Jahr zu Jahr. Es ist<br />

wichtig, dass sich der Athlet wie auch der Verband<br />

dieser Professionalisierung anschliesst.<br />

Für uns Athleten ist es wichtig, dass wir auf ein<br />

festes Einkommen zurückgreifen können und<br />

unsere Existenz gesichert ist. Ein grosser<br />

Schritt dazu wäre die Anstellung als Zeitmilitär-Spitzensportler<br />

der Armee. Von Verbandsseite<br />

erhoffe ich mir eine aktive Sponsoringsuche,<br />

damit man die Kosten voll und<br />

ganz übernehmen kann und die Clubs und wir<br />

Athleten entlastet werden. (Die momentane


Lösung sieht so aus: 40% der Aufwände übernimmt<br />

der Verband, 60% der Club, wobei ein<br />

individueller Anteil der Kosten an den Athleten<br />

weitergeleitet wird.)<br />

Das heisst, dass man die richtige Balance<br />

ausbildungsmässiger und sportlicher<br />

Belastung finden muss?<br />

Es braucht eine gewisse Balance, aber ich bin<br />

der festen Überzeugung, dass ein Jahr Profi<br />

nicht mehr ausreicht um alles aufzuholen,<br />

gegenüber einem, der drei Jahre lang Profi<br />

war. Es geht dabei oft nicht um den Umfang<br />

des Trainings, sondern um die Erholungszeit.<br />

Ich hatte zum Beispiel in dieser Saison<br />

kaum eine Erkältung und keine Krankheit.<br />

Die Trainingsausfälle minimieren sich somit<br />

praktisch auf Null.<br />

row.com<br />

Es scheint, dass die Crew noch Potenzial<br />

für ein zukünftig noch stärkeres<br />

Mitmischen auf Toplevel aufweist?<br />

Davon bin ich sehr überzeugt. Wir waren das<br />

jüngste Boot in diesem Finale und ich glaube,<br />

wir haben einiges an Potenzial, um noch<br />

stärker zu werden.<br />

Ist es bei den hiesigen Verhältnissen möglich,<br />

überhaupt einen 4-Jahres-Zyklus bis<br />

zu den nächsten Spielen fest zu planen?<br />

Vier Jahre auf einen Schlag zu planen ist zu<br />

schwierig. Ich sehe es eher so. Man hat nun<br />

drei Jahre Zeit, um herauszufinden, was am<br />

besten für uns funktioniert, um dann im vierten<br />

Jahr alles richtig zu machen. Somit plant man<br />

Jahr für Jahr mit dem jeweiligen Höhepunkten<br />

an den Europa- und Weltmeisterschaften.<br />

Gemeinsam<br />

bewegen wir den<br />

Rudersport<br />

4row GmbH | Postfach 560 | 8805 Richterswil | service@4row.com<br />

LEiSTunGSSPORT<br />

Wie siehst du als Aktiver die zukünftige<br />

Entwicklung und das Potential im SRV-<br />

Leistungssportbereich?<br />

Wir haben so viel Potenzial wie schon lange<br />

nicht mehr. Bei uns Leichtgewichten stossen<br />

junge Athleten nach oben (3. Rang U-23<br />

WM 2011), die einem in Zukunft richtig<br />

Dampf machen können. Sie haben gesehen,<br />

was man erreichen kann und brennen auf die<br />

nächsten vier Jahre. Genau diese Konkurrenzsituation<br />

brauchen wir, sie bringt uns<br />

alle weiter!<br />

Simon: Vielen Dank für die von der Crew<br />

erreichte Performance in London, die in<br />

Ruderkreisen wieder mal so ein richtig spannendes<br />

Erwarten der Londoner Läufe auslöste.<br />

Und hoffentlich: auf ein Neues!<br />

Interview: Jürg Trittibach<br />

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RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 7


LEiSTunGSSPORT<br />

Der SRV nach der Olympiasaison<br />

Wie präsentiert sich der Schweizer Rudersport<br />

nach der Olympiasaison?<br />

Der Schweizer Rudersport hat im Olympiazyklus<br />

2009 – <strong>20<strong>12</strong></strong> einen grossen Schritt<br />

nach vorne gemacht. Sechs der acht Olympiaruderer<br />

waren erstmals bei Olympia dabei,<br />

die mitgereisten Ersatzleute natürlich ebenfalls.<br />

Auch wenn wir nicht alle Zielsetzungen,<br />

die mit der Olympiaregatta in London<br />

verbunden waren, erreicht haben, sollte<br />

London nicht zum Höhepunkt, sondern zum<br />

Zwischen ziel werden. Priorität geniesst aber<br />

aktuell, dass wir die «Mission London <strong>20<strong>12</strong></strong>»<br />

genau analysieren und Erkenntnisse für die<br />

Zukunft ableiten. Weiter müssen wir unsere<br />

Strukturen neu ordnen, damit wir insbesondere<br />

im personellen Bereich für die neue Saison<br />

wieder bereit sind. Wir kommen nun<br />

quasi vom Olympiajahr wieder ins «Olympiajahr<br />

minus drei», woraus sich natürlicherweise<br />

andere Herausforderungen ergeben.<br />

Welche Hoffnungen haben sich erfüllt...?<br />

Es ist uns gelungen, mit dem Leichtgewichts-<br />

Vierer erstmals seit <strong>12</strong> Jahren wieder ein<br />

Schweizer Boot für einen Olympiafinal zu<br />

qualifizieren. Das ist ein grosser Schritt vorwärts.<br />

Dazu war es notwendig, dass es Mario<br />

Gyr, Simon Niepmann, Lucas Tramèr und<br />

Simon Schürch gelungen ist, am «Tag X»<br />

ihre Bestleistung abzurufen. Das ist einfach<br />

gesagt, ist jedoch im Schweizer und im internationalen<br />

Spitzensport keine Selbstverständlichkeit.<br />

Eine Grundvoraussetzung<br />

dazu war der langfristige Aufbau dieses Projekts<br />

über die letzten fünf Jahre.<br />

...und welche sind nicht eingetroffen?<br />

Der Männer-Doppelvierer hatte eine schwierige<br />

Saison. Das Projektboot war mit personellen<br />

Umbesetzungen konfrontiert, fand die<br />

natürliche Sitzordnung im Boot nur mit viel<br />

Aufwand und war so eigentlich nach dem<br />

8 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

mit dem Erreichen des höhepunkts Olympia geht ein 4-Jahres-Zyklus zu Ende und oft eine<br />

Zäsur im Athletenbereich einher. Es wird eine Lagebeurteilung vorgenommen, neue Prioritä-<br />

ten gesetzt, Rücktritte in Erwägung gezogen. SRV-Direktor Christian Stofer beurteilt das<br />

Geschehene im Olympiajahr, blickt auch bereits in Richtung des Kommenden und lotet die<br />

Perspektiven aus.<br />

guten Start im Jahr 2011 immer etwas auf der<br />

Suche. Im Verlaufe der Saison hat sich dann<br />

gezeigt, dass die Aufgabenstellung an der<br />

Olympiaregatta schwierig werden könnte,<br />

was sich denn auch bewahrheitet hat. Kurzum<br />

kann man sagen, dass unser Doppelvierer die<br />

Entwicklung, welche in der Doppelvierer-<br />

Bootsklasse vom vorolympischen ins olympische<br />

Jahr stattgefunden hat, nicht vollumfänglich<br />

mitgemacht hat. Das werden wir mit den<br />

Trainern noch analysieren. Die Start voraussetzungen<br />

waren eigentlich nicht so schlecht,<br />

hatte die Schweiz doch noch nie einen physisch<br />

so starken Doppelvierer am Start.<br />

Nach einem grossen Anlass gibt es oft eine<br />

Auslegeordnung. Athleten treten zurück,<br />

orientieren sich neu. Kann man dazu<br />

bereits Aussagen machen?<br />

Auf welches Athletenpotenzial ein Nationaltrainer<br />

zurückgreifen kann, ist natürlich sehr<br />

entscheidend. Wir haben den Athleten<br />

bewusst etwas Zeit gegeben, um ihre Gedanken<br />

zu ordnen, uns zu kontaktieren, falls Fragen<br />

bestehen oder falls sie mit uns über das<br />

Thema ihrer Karriereplanung sprechen wollen.<br />

Die Olympiaathleten müssen sich nach<br />

dem sehr intensiven Programm der letzten<br />

Jahre jetzt erholen, Kraft tanken, das Studium<br />

oder die Arbeit wieder aufnehmen, um<br />

Abwechslung zu bekommen. Wir sind mit<br />

den Athleten in Kontakt und einige haben<br />

uns bereits ihre Tendenzen angegeben. Die<br />

Zeichen stehen nicht schlecht, dass wir auf<br />

den beiden Olympiabooten von <strong>20<strong>12</strong></strong> aufbauen<br />

können. Rücktritte müssen erwartet<br />

werden, sind aber aktuell noch nicht kommuniziert.<br />

Gibt es für die Zukunft bereits neue<br />

Konstellationen oder Projekte?<br />

Es gibt ein sehr konkretes Projekt. Mit<br />

Augustin Maillefer, Nico Stahlberg, David<br />

Christian Stofer an der Weltcup-Regatta in Bled.<br />

Aregger, Barnabé Delarze, Michael Schmid<br />

und Daniel Wiederkehr werden sechs Athleten<br />

am 29. <strong>Okt</strong>ober ihre Spitzensport-<br />

Rekrutenschule in Magglingen starten. Für<br />

diese Athletengruppe ist der kommende<br />

Winter eine grosse Chance. Wir arbeiten<br />

daran, dass dieser Kurs ein guter Start für<br />

künftige Olympiaboote sein wird.<br />

2013 stehen bereits wieder Weltmeisterschaften<br />

an... diesmal im weit entfernten<br />

südkoreanischen Chungju. Wie geht der<br />

SRV diese Bewerbe an?<br />

Das hängt ganz davon ab, welche Athleten/<br />

-innen uns die WM in Südkorea als Zielsetzung<br />

nennen. Es kann sein, dass für einmal<br />

andere Bootsklassen im Fokus stehen<br />

werden. Andererseits muss man sich aber<br />

auch nichts vormachen, denn so viele Möglichkeiten,<br />

WM-Erfahrungen zu gewinnen<br />

gibt es bis 2015 nicht und dann steht bereits


wieder die Olympiaqualifikation auf dem<br />

Programm. Aber die WM in Chungju ist der<br />

Saisonhöhepunkt im Ruderkalender 2013<br />

und bekommt daher vom SRV auch die entsprechende<br />

Gewichtung.<br />

Wird nur schon aus Distanz-/Kostengründen<br />

mit einer überschaubaren Delegation zu<br />

rechnen sein?<br />

Wir haben in den letzten vier Jahren immer<br />

aufgrund der erbrachten Leistungen selektioniert.<br />

Wer die Leistungen erbringt, kann<br />

auch mit einer Selektion rechnen. Aber es ist<br />

klar, dass wir auch die Kostenseite im Auge<br />

behalten müssen. Das sind dann vielleicht<br />

nicht unbedingt die WM-Beschickungen,<br />

sondern die damit verbundenen Trainingslager.<br />

Der internationale Regattakalender<br />

kommt 2013 ohnehin in Bewegung und wir<br />

müssen schauen, wie sich dies auf die Saisonplanung<br />

auswirkt.<br />

Was ändert sich denn im internationalen<br />

Regattakalender?<br />

Es gibt zwei markante Veränderungen. Der<br />

Weltcup bleibt nicht eine rein europäische<br />

Angelegenheit. Ende März wird bereits die<br />

erste Runde des Ruder-Weltcups in Sydney<br />

(Australien) durchgeführt. Die weiteren<br />

Weltcup-Regatten behalten ihre Termine im<br />

Juni (Eton, Grossbritannien) und Mitte Juli<br />

(Luzern-Rotsee). Die vor fünf Jahren wieder<br />

eingeführte Europameisterschaft rückt im<br />

Kalender an die Position, die früher dem<br />

Weltcup-Auftakt vorbehalten war. Die EM<br />

in Sevilla findet somit Ende Mai /anfangs<br />

Juni statt. Bisher war die EM jeweils im September<br />

durchgeführt worden.<br />

modellruderboote<br />

Die im Hinblick auf eine Olympiade<br />

geäufneten Fördermittel werden im<br />

Anschluss meist nicht grösser.<br />

Wie sieht es diesbezüglich aus?<br />

In der Tat ist die Mittelvergabe ein wichtiges<br />

Thema. Dazu hat Swiss Olympic bereits im<br />

Olympiajahr von allen Verbänden ein<br />

Spitzen sport-Konzept 2013–2016 verlangt,<br />

das wir eingegeben und vorgestellt haben.<br />

Das Potenzial einer Sportart soll inskünftig<br />

bei der Mittel vergabe eine grössere Rolle<br />

spielen als die rein retrospektiv orientierte<br />

Beurteilung, resp. Einstufung der Sportarten.<br />

Wir gehen aktuell davon aus, dass wir<br />

inskünftig nicht weniger Unterstützungsmittel<br />

seitens Swiss Olympic und Bundesamt für<br />

Sport erhalten werden. Ein definitiver Entscheid<br />

für den Olympiazyklus wird aber erst<br />

im Verlaufe des Frühsommers 2013 zu<br />

erwarten sein.<br />

Wie wird sich im neuen Jahr – nach dem<br />

Abgang von Tim Foster als Nationaltrainer<br />

Junioren und U23 – die Trainersituation<br />

im SRV darstellen?<br />

Im oben erwähnten Spitzensport-Konzept<br />

haben wir uns selbstverständlich auch strukturelle<br />

Überlegungen gemacht. Wir werden<br />

wieder alle Kaderbereiche (Elite, U23 und<br />

U19) sportlich durch einen Headcoach führen<br />

lassen. Simon Cox wird diese Aufgabe<br />

übernehmen und sich insbesondere im<br />

Bereich Elite/U23 selber als Trainer betätigen.<br />

Den Namen des neuen Junioren-Nationaltrainers<br />

werden wir demnächst bekannt<br />

geben können. Je nach Ausgang der Diskussionen<br />

um die Mittelvergabe möchten wir aber<br />

die Trainerseite weiter verstärken und in die-<br />

Alle Bootsklassen im Massstab 1:30, vom Skiff (24 cm) bis zum Achter (58 cm)<br />

Hergestellt in Handarbeit aus Aluminium, poliert<br />

Geeignet als Geschenk oder Erinnerung für alle,<br />

die mit dem Rudersport verbunden sind.<br />

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Herausgeber<br />

<strong>Schweizerischer</strong> Ruderverband,<br />

www.swissrowing.ch<br />

LEiSTunGSSPORT<br />

sem Bereich die Professionalisierung vorantreiben.<br />

Wir hatten bereits in den letzten<br />

beiden Jahren Teilzeit-Projekt trainer oder<br />

Trainer im Mandatssystem angestellt, um die<br />

vielfältigen Aufgaben erfüllen zu können.<br />

Welche Wünsche und Vorstellungen<br />

möchtest du in mittlerer Zukunft<br />

umgesetzt sehen?<br />

Ich weiss, dass der Spitzensport kein<br />

Wunschkonzert ist, sondern «knochenharte<br />

Arbeit» damit verbunden ist. Ich wünsche<br />

mir, dass es uns gelingt, neue, vielversprechende<br />

Athleten/-innen auf das erforderliche<br />

Niveau heranzuführen in der zur<br />

Verfügung stehenden Zeit. Dazu ist es notwendig,<br />

dass wir auf dem eingeschlagenen<br />

Weg fortfahren, einzelne Weichen etwas<br />

nachjustieren und uns vergegenwärtigen,<br />

dass unsere Sportart im internationalen<br />

Umfeld immer professioneller wird. Da<br />

müssen wir schon schauen, dass unsere<br />

«Spiesse» auch länger werden. Es bleibt viel<br />

zu tun. Interview: Jürg Trittibach<br />

Redaktion<br />

Jürg Trittibach, SRV-Geschäftsstelle<br />

Brünigstrasse 182a, 6060 Sarnen<br />

Tel. 041 660 95 24, Mobile 079 635 23 31<br />

rac@swissrowing.ch<br />

Gestaltung, Satz, Inserateverwaltung<br />

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Tel. 071 788 39 46/silvio@kollerwerbung.ch<br />

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Wilerstrasse 73, 9201 Gossau<br />

Abonnements und Adressänderungen<br />

SRV-Geschäftsstelle<br />

Brünigstrasse 182a, 6060 Sarnen<br />

Tel. 041 660 95 24/info@swissrowing.ch<br />

Redaktionsschluss Nr. 6/<strong>12</strong><br />

27. November <strong>20<strong>12</strong></strong><br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 9


Bild: Igor Meijer (FISA)<br />

LEiSTunGSSPORT<br />

hochkarätige Rennen an den<br />

<strong>20<strong>12</strong></strong> ZURICH City Sprints<br />

Und sie erlebten ein Ruderfest der Extraklasse<br />

mit attraktiven, schnellen und spannenden<br />

Rennen. Hochkarätige, internationale<br />

Ruderteams aus der Tschechischen Republik,<br />

Deutschland, den Niederlanden und<br />

der Schweiz wurden für diesen Samstag von<br />

der FISA an die erstmals durchgeführten<br />

<strong>20<strong>12</strong></strong> ZURICH City Sprints eingeladen. Auf<br />

dem Rennprogramm standen Rennen im<br />

Einer der Männer (M1x), im Einer der<br />

Frauen (W1x), im Leichtgewichtsvierer der<br />

Männer (LM4-) und im Doppelvierer der<br />

Männer (M4x).<br />

Spannung pur mit starken Schweizern<br />

Der Schweizer Olympia-Leichtgewichtsvierer<br />

mit Mario Gyr, Simon Niepmann, Valentin<br />

Gmelin und Simon Schürch konnten sich<br />

als das klar stärkste Team in den Vorläufen<br />

durchsetzen. Dennoch verpassten sie in<br />

einem hochspannenden Final den Sieg haarscharf<br />

gegen das tschechische Team von<br />

10 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

Ruderweltklasse auf der Limmat in Zürich. Bei der ersten «Zürich City Sprint Regatta» über<br />

450 meter nahmen Ruderinnen und Ruderer aus Deutschland, holland, Tschechien und<br />

der Schweiz in vier Bootsklassen teil.<br />

Der leichte Vierer des SRV (Mario Gyr, Simon Niepmann, Valentin Gmelin und Simon Schürch) während der Round-Robin im Duell mit dem deutschen Boot.<br />

Miroslav Vrasti, Martin Slavik, Ondrej und<br />

Jan Vetesnik um nur eine Hundertstelsekunde.<br />

Zur Enttäuschung des heimischen Publikums,<br />

das zahlreich erschienen war, um seine<br />

Athleten anzufeuern. Nicht minder spannend<br />

war das Final im Doppelvierer der<br />

Männer zwischen Deutschland und der<br />

Tschechischen Republik. Die Deutschen, die<br />

mit Eric Knittel und Stefan Krueger notabene<br />

zwei Weltmeister im Team hatten, konnten<br />

das Rennen mit nur einer Sekunde Vorsprung<br />

für sich entscheiden.<br />

Schweizer David Aregger mit Überraschungscoup<br />

im Einzel Männer<br />

Nach den Vorläufen der Männer Einzel<br />

waren der Schweizer David Aregger und der<br />

Deutsche Marcel Hacker mit je zwei Punkten<br />

gleichauf. Ein Erfolg für den jungen<br />

Schweizer. Denn der nur 22-jährige Aregger<br />

bestreitet erst seit 2008 internationale Rennen<br />

bei den Junioren und in der U23-Kate-<br />

gorie. Ganz im Gegensatz zu Hacker, der auf<br />

eine langjährige und erfolgreiche Ruderkarriere<br />

zurückblickt: Der Deutsche ist vierfacher<br />

Olympiateilnehmer und Olympia-<br />

Bronzemedaillen-Gewinner. In einem spannenden<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen entschied<br />

Hacker sodann den Final mit nur knapp<br />

einer Sekunde Vorsprung für sich.<br />

Überlegene Olympiasiegerin<br />

Mirka Knapkova<br />

Ebenfalls am Start des hochkarätig besetzten<br />

<strong>20<strong>12</strong></strong> ZURICH City Sprints stand Mirka<br />

Knapkova, Olympiasiegerin <strong>20<strong>12</strong></strong> im Frauen<br />

Einzel. An den City Sprints in Zürich trat sie<br />

gegen erfahrene Ruderinnen wie die Niederländerin<br />

Chantal Achterberg (Bronzemedaille<br />

an den Olympischen Spielen <strong>20<strong>12</strong></strong> mit dem<br />

Frauen-Achter), die Deutsche Julia Lier<br />

(dreifache Weltmeisterin U-23 sowie zweifache<br />

Junioren-Weltmeisterin) oder die<br />

Schweizerin Jeannine Gmelin an. Knapkova,


Bild: Igor Meijer (FISA)<br />

Bild: Kurt Dätwyler<br />

Achterberg und Lier gewannen die Vorläufe<br />

mit je zwei Punkten. Knapkova bewies ihre<br />

Stärke und entschied das Final überlegen mit<br />

zwei Sekunden Vorsprung für sich.<br />

Traditionelle Hochschul-Ruderrennen<br />

Im Männer Achter standen sich Teams der<br />

Universitäten St. Petersburg und Zürich<br />

sowie der Technischen Hochschulen ETH<br />

Zürich und EPFL Lausanne gegenüber. Die<br />

Teams der Universitäten Zürich und St.<br />

Petersburg lieferten sich bereits in den Vorläufen<br />

ein heisses Duell. Letztere konnten im<br />

Final ihren Vorsprung von knapp einer<br />

Sekunde verwalten und schafften den Sprung<br />

auf den ersten Platz. Nur eine Stunde später<br />

duellierten sich die ETH Zürich und die<br />

Universität Zürich im traditionsreichen, seit<br />

1945 jährlich durchgeführten, «Uni-Poly»-<br />

Rennen. Dieses entschied die Universität<br />

Zürich dieses Jahr zum 24. Mal für sich – es<br />

steht nun 24:35 für die ETH Zürich in der<br />

ewigen Bestenliste.<br />

Rudern wird populär<br />

Mit den <strong>20<strong>12</strong></strong> ZURICH City Sprints bringt<br />

die FISA den Rudersport direkt ins Herzen<br />

der Städte und macht ihn einer breiten Masse<br />

zugänglich. «Unser Ziel ist es, den Rudersport<br />

zu den Leuten zu bringen», erklärt FISA<br />

Executive Director Matt Smith: «Mit den<br />

<strong>20<strong>12</strong></strong> ZURICH City Sprints bringen wir<br />

einen erstklassigen und hochkarätigen Ruder-<br />

Anlass in die Schweiz.» Suzanne Nievergelt<br />

Resultate finden Sie hier: http://www.worldrowing.com/events/<strong>20<strong>12</strong></strong>-zurich-sprints<br />

Zur Fotogalerie: http://www.worldrowing.<br />

com/galleries/<strong>20<strong>12</strong></strong>-zurich-city-sprints-photos<br />

Die Dominatorin des Frauen-Skiff-Wettbewerbs: Olympiasiegerin Mirka Knapkova (Tschechische Republik).<br />

Das traditionsreiche Uni-Poly-Rennen wurde bereits zum 59. Mal ausgetragen. Die diesjährige<br />

Austragung entschied die Universität Zürich zu ihren Gunsten.<br />

Resultate<br />

LEiSTunGSSPORT<br />

Männer:<br />

Skiff (Final): 1. Marcel Hacker (De) 1:14,79.<br />

2. David Aregger (Sz) 1:15,41. Ferner:<br />

3. Mitchel Steenman (Ho) 1:16,51. 4. David<br />

Jirka (Tsch) 1:16,64.<br />

Vierer ohne Steuermann Leichtgewichte<br />

(Final): 1. Tschechien (Vrastil, Slavik, Vetesnik,<br />

Vetesnik) 1:07,02. 2. Schweiz (Mario Gyr,<br />

Simon Niepmann, Valentin Gmelin, Simon<br />

Schürch) 1:07,03. Ferner: 3. Deutschland<br />

(Corinth, Hermes, Noske, Pilz) 1:08,73.<br />

4. Niederlande (Muda, Muda, Lievens, van den<br />

Ende) 1:11,68.<br />

Doppelvierer (Final): 1. Deutschland (Knittel,<br />

Krüger, Gruhne Rocher) 1:05,63.<br />

2. Tschechien (Anderle, Basl, Sterbak, Buzrla)<br />

1:06,05. Ferner: 3. Niederlande (Uittenbogaard,<br />

Robbers, Kliem, Blink) 1:06,43.<br />

4. Schweiz (André Vonarburg, Nico Stahlberg,<br />

Augustin Maillefer, Florian Stofer)<br />

1:07,02.<br />

Frauen:<br />

Skiff (Final): 1. Mirka Knapkova (Tsch)<br />

1:24,61. 2. Chantal Achterberg (Ho)<br />

1:26,77. Ferner: 3. Julia Lier (De) 1:25,84.<br />

4. Jeannine Gmelin (Sz) 1:26,99.<br />

Uni-Poly Rudermatch <strong>20<strong>12</strong></strong><br />

Männer, Achter mit Steuermann: 1. Universität<br />

Zürich 1:05,88. 2. ETH Zürich 1:07,13.<br />

Frauen, Achter mit Steuerfrau: 1. ETH<br />

Zürich 1:17,00. 2. Universität Zürich 1:17,33.<br />

Professoren-Achter mit Steuermann: 1. Universität<br />

Zürich 1:13,77. 2. ETH Zürich 1:17,57.<br />

Das besondere Ruder-Erlebnis:<br />

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RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 11


Bilder: FISA<br />

mEiSTERSChAFTEn<br />

Dimitri Weitnauer beendet Em<br />

auf dem 10. Rang<br />

Der einzige Schweizer Vertreter an der EM in Varese: Skiffier Dimitri Weitnauer (Seeclub Thalwil).<br />

Die Ruder-Europameisterschaften auf dem<br />

Lago di Varese bildeten den Abschluss einer<br />

langen internationalen Rudersaison. Der<br />

Schweizerische Ruderverband war mit Skiffier<br />

Dimitri Weitnauer (Ruderclub Thalwil) vertreten.<br />

Er hat sich mit guten Rennen anlässlich<br />

der Weltcup-Regatten auf dem Rotsee in<br />

Luzern sowie in München für diese Europameisterschaft<br />

selektioniert.<br />

Im Vorlauf ruderte Weitnauer gegen Tim<br />

Maeyens (Belgien), der anlässlich der Olympia-Regatta<br />

in London einen neuen Olympischen<br />

Rekord im Einer erzielt hatte sowie<br />

den Ungaren Peter Galambos, der an der WM<br />

in Plovdiv im Leichtgewichts-Einer Zweiter<br />

<strong>12</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

und zudem Studentenweltmeister wurde.<br />

Hinter diesen beiden bekannten Ruderern<br />

belegte Weitnauer den dritten Rang. Im Hoffnungslauf<br />

konnte sich Weitnauer in einem<br />

spannenden Schlusssprint gegen Junioren-<br />

Weltmeister Plocek (Tschechien) durchsetzen<br />

und sich hinter dem Laufgewinner Krek (Slowenien)<br />

für das Halbfinale qualifizieren. In<br />

diesem belegte Weitnauer lange einen finalberechtigenden<br />

Platz. Auf dem dritten Streckenviertel<br />

musste er den Ruderer aus Grossbritannien<br />

an sich vorbeiziehen lassen und<br />

wurde auf den vierten Rang verdrängt. Hinter<br />

dem schnell gestarteten Bulgaren Bozhilov,<br />

dem Favoriten Maeyens (Belgien) und dem<br />

Briten Thomas blieb für Dimitri Weitnauer<br />

der vierte Rang. Rang drei wäre für die Finalqualifikation<br />

nötig gewesen. Weitnauer zeigte<br />

ein insgesamt sehr ansprechendes Rennen und<br />

vermochte sich gegenüber seinem Vor- und<br />

Hoffnungslauf zu steigern. Weitnauer startete<br />

im kleinen Final etwas langsamer als im Halbfinale<br />

und verlor eine Bootslänge, die er im<br />

Verlaufe des Rennens nicht mehr aufholen<br />

sollte. Schlussendlich ruderte er auf den<br />

vierten Platz, womit er bei seiner ersten internationalen<br />

Meisterschaft Rang 10 erreichte.<br />

Europameister wurde Mindaugas Griskonis<br />

(Litauen), der seinen Titel aus dem Vorjahr<br />

verteidigen konnte. Jürg Trittibach<br />

Resultate<br />

Männer<br />

Skiff (Finale B, Ränge 7-<strong>12</strong>): 1. Plocek<br />

(Tsch) 7:04,03. 2. Fridman (Isr) 7:05,22.<br />

3. Krek (Slo) 7:07,80. 4. Dimitri Weitnauer<br />

(Sz) 7:09,84. 5. Redr (Slk) 7:<strong>12</strong>,66.<br />

6. Timofejevs (Lett) 7:13,47.<br />

Skiff (Final A): 1. Griskonis (Lit) 6:57,56.<br />

2. Martin (Kro) 6:57,63. 3. Bozhilov (Bul)<br />

6:59,71. 4. Thomas (Gb) 7:04,91. 5. Maeyens<br />

(Be) 7:07,22. 6. Galambos (Un) 7:10,39.<br />

Studenten-Wm: michael Schmid<br />

gewinnt Bronzemedaille<br />

Michael Schmid (Seeclub Luzern) gewann an<br />

den Ruderweltmeisterschaften für Studenten<br />

in Kazan (Rus) hinter Galambos (Ung) und<br />

Lesniak (Pol) bei starkem Schiebewind und<br />

kalten Temperaturen im Skiff der leichten<br />

Männer die Bronzemedaille. Mit einer sehr gut<br />

eingeteilten ersten Rennhälfte zeigte Schmid,<br />

dass er gegenüber früheren Rennen in der Saison<br />

dazugelernt hat. Die rauen Wasserverhältnisse<br />

auf dem dritten Streckenviertel hinderten<br />

ihn während wenigen, nicht ökonomisch geruderten<br />

Schlägen den führenden Booten zu folgen.<br />

Im Ziel war der Rückstand auf den sieg-<br />

reichen Ungaren so klein wie noch nie. «Es ist<br />

wunderbar, endlich mal an einer internationalen<br />

Meisterschaft eine Medaille zu gewinnen»,<br />

freute sich Michael Schmid nach dem Rennen.<br />

Die diesjährigen Ruderweltmeisterschaften für<br />

Studenten gehören zu den Testwettkämpfen<br />

für die Ruderregatta im Rahmen der Universiade,<br />

den «Olympischen Spielen» für Studenten,<br />

die im kommenden Jahr in Kazan<br />

(Rus) stattfindet. Es werden nicht weniger als<br />

13’000 Athletinnen und Athleten in 27 Sportarten<br />

erwartet. Rudern wird seit 1993 erstmals<br />

wieder dabei sein. Ueli Bodenmann<br />

Schöner 3. Platz für Michael Schmid (Seeclub<br />

Luzern). Nur der Pole Lesniak (links) und der<br />

Ungare Galambos (Mitte) waren stärker.


Zielturm soll im<br />

Sommer 2013 stehen<br />

Der Verein Naturarena Rotsee setzte in den<br />

vergangenen Monaten alles daran, das Projekt<br />

hinsichtlich Planung und Finanzierung voranzubringen.<br />

Das Projekt entstand und wuchs im<br />

konstruktiven Austausch von Kanton und Stadt<br />

Luzern, der Gemeinde Ebikon und Luzern-<br />

Plus sowie verschiedenen Interessengruppen.<br />

Im Sommer <strong>20<strong>12</strong></strong> signalisierte der Kanton, dass<br />

er bereit sei, die nötige Million für den Zielturm<br />

vorzufinanzieren, auch wenn die definitiven<br />

Beiträge von Kanton und Stadt Luzern<br />

und der Gemeinde Ebikon formell noch nicht<br />

beschlossen sind. Mit dieser Zusage kann der<br />

Verein Naturarena den Zielturm prioritär realisieren.<br />

«Mit der Baueingabe per Ende August<br />

verfolgen wir einen Zeitplan, der die Inbetriebnahme<br />

rechtzeitig auf die Regatten vom kommenden<br />

Sommer 2013 erlaubt», sagt Urs<br />

Hunkeler, Vizepräsident Verein Naturarena<br />

Rotsee. «Dass es nun vorwärts geht, ist ein<br />

RuDERZEnTRum LuZERn<br />

Der Verein naturarena Rotsee reichte per 31. August die Baueingabe für den Zielturm ein.<br />

Bereits für die Ruderregatten vom Sommer 2013 soll der neue Zielturm einsatzfähig sein.<br />

Die Kosten belaufen sich auf rund 1 million Franken und werden durch den Kanton Luzern<br />

vorfinanziert.<br />

Das erste Teilprojekt am Rotsee wird nun realisiert. Der Zielturm wird für die Sommer-Regatten<br />

2013 einsatzbereit sein.<br />

Die Naturarena Rotsee kommt in die Umsetzungsphase.<br />

Per Ende August reichte der Verein<br />

Naturarena Rotsee das Baugesuch für den<br />

Zielturm ein. Er will diesen den anderen Projekten<br />

zur Gesamterneuerung vorziehen. Ein<br />

neuer Zielturm im Rotsee ist nötig, da vor zwei<br />

Jahren der alte Zielturm (Baujahr 1962) infolge<br />

Alterungsschäden zurückgebaut werden musste.<br />

Wichtig ist die vorgezogene Realisierung<br />

des Zielturms vor allem für die Veranstalter der<br />

internationalen Ruderregatta Ruderwelt<br />

Luzern. «Wir wollen Luzern als Regattastandort<br />

mit langer Rudertradition halten und uns<br />

für die Austragung von weiteren Weltcup-<br />

Regatten bewerben. Der Ersatz des Zielturms<br />

ist eine wichtige Voraussetzung dafür. Der<br />

neue Zielturm soll anlässlich der Ruderwelt<br />

Luzern im Juli 2013 auch international ein<br />

starkes Zeichen setzen», sagt Andreas Bucher,<br />

Präsident Regattaverein Luzern.<br />

wichtiges Argument für die private Finanzierungsaktion»,<br />

ergänzt Hunkeler.<br />

Die Vorfinanzierung des Zielturms erfreut<br />

auch den schweizerischen Ruderverband. Dieser<br />

ist mit der Zentralschweiz eng verbunden.<br />

Der Rotsee ist Jahr für Jahr das Wettkampfgewässer<br />

für die nationalen Meisterschaften.<br />

«Wir schätzen es sehr, dass der Kanton mit der<br />

Vorfinanzierung des Zielturms ein starkes Zeichen<br />

für die Naturarena Rotsee und damit für<br />

den schweizerischen Rudersport am Standort<br />

Luzern setzt», sagt Christian Stofer, Direktor<br />

<strong>Schweizerischer</strong> Ruderverband.<br />

Seit Sommer wird privat gesammelt<br />

Für total 16 Millionen Franken sollen bis 2016<br />

neben dem Zielturm auch das Ruderzentrum<br />

sowie die technische Wettkampfinfrastruktur<br />

erneuert sein. Als Teil des Projekts sollen ferner<br />

auch die Uferzonen, Wege und Plätze<br />

rund um den Rotsee aufgewertet werden. Das<br />

Projekt wird als Public-Private-Partnership<br />

von Privaten und öffentlicher Seite gemeinsam<br />

finanziert. Das private Fundraising ist diesen<br />

Sommer angelaufen. «Das Projekt wertet<br />

den Rotsee als Erholungsgebiet auf und schafft<br />

eine bessere Infrastruktur für den Rudersport,<br />

was Luzern einen traditionsreichen Sportwettbewerb<br />

mit weltweiter Ausstrahlung<br />

sichert. Dabei nimmt das Projekt Rücksicht<br />

auf Ansprüche von Natur und Umwelt. Mit<br />

diesen Argumenten gelangen wir derzeit an<br />

Stiftungen und Unternehmen um die nötigen<br />

privaten Mittel aufzubringen», sagt Felix<br />

Howald, Präsident Naturarena Rotsee.<br />

Die Bauprojekte Zielturm und Ruderzentrum<br />

werden vom Büro Andreas Fuhrimann, Gabrielle<br />

Hächler Architekten AG, Zürich geplant.<br />

Sie gingen im April <strong>20<strong>12</strong></strong> als Sieger aus einem<br />

Studienauftrag zur Naturarena Rotsee hervor.<br />

Cédric Habermacher<br />

Verein Naturarena Rotsee<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 13


CLuBS<br />

See-Club Zug – ein Club<br />

auf dem Vormarsch<br />

14 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

Der See-Club Zug hat sich in allen Kategorien langsam aber stetig zu einem der kompeti-<br />

tivsten Clubs des Schweizer Rudersports entwickelt. So resultierte an der Sm Platz 2 in der<br />

mannschaftswertung.<br />

Der 1882 gegründete See-Club Zug ist<br />

der fünftälteste Ruderverein der Schweiz<br />

und einer der ältesten Zuger Sportvereine.<br />

Die Tradition bildet somit einen<br />

wesentlichen Eckpfeiler des Clubs. Nicht<br />

minder wichtig ist der positive Glaube an<br />

die Zukunft, welcher die rund 200 Aktiv-<br />

und 150 Passivmitglieder und die Vereinsverantwortlichen<br />

immer wieder zu neuen<br />

Höchst leistungen antreibt. Der See-Club<br />

Zug legt grossen Wert auf die Nachwuchsförderung<br />

und ein Breitensportangebot,<br />

welches die erwachsende Altersgruppe<br />

anspricht. So sind schon über 400<br />

Erwachsene in Kursen in den Rudersport<br />

eingeführt worden.<br />

Das Augenmerk gilt natürlich seit jeher<br />

auch der Förderung von Spitzensportlern<br />

aus den eigenen Reihen. Nach den national<br />

und international äusserst erfolgreichen<br />

Jahren zwischen 1942 und 1960 –<br />

erwähnt seien 1948 die olympische Silbermedaille<br />

der Gebrüder Hans und Josef<br />

Kalt und 1952 die olympische Bronzemedaille<br />

von Hans Kalt und seinem seinen<br />

Bruder ablösenden neuen Partner Kurt<br />

Schmid, jeweils im Zweier ohne Steuermann<br />

– erkämpften sich Zuger Ruderer in<br />

den vergangenen Jahren wieder vermehrt<br />

Erfolge an den Schweizer Meisterschaften.<br />

In der SM-Mannschaftswertung <strong>20<strong>12</strong></strong><br />

hat der See-Club Zug inzwischen zur<br />

Spitze aufgeschlossen. Merkbar auch auf<br />

internationalem Parkett, wo Zuger Ruderer<br />

inzwischen zunehmend den SRV-Aufgeboten<br />

angehören.<br />

Uns interessierte, welche Gründe dieser<br />

Erfolgsgeschichte zugrunde liegen und<br />

haben nachgefragt. Stephan Wiget, verantwortlicher<br />

Coach und einer der Baumeister<br />

der positiven Entwicklung, gab<br />

Auskunft über die Situation im Club.<br />

Der See-Club Zug ist dem über viele<br />

Jahre auf schweizerischer Ebene führenden<br />

Club, Lausanne-Sports, in den Mannschaftswertungen<br />

an den Schweizer<br />

Meisterschaften äusserst nahe gerückt<br />

bzw. hat dieses Jahr sogar die Coupe<br />

Fovanna (U-15 und U-17) gewonnen.<br />

Was bedeutet dies für den Verein?<br />

Natürlich sehr viel. Erstens einfach, weil es<br />

Spass macht, zu gewinnen. Zweitens sind<br />

Resultate an Wettkämpfen der beste Massstab,<br />

um die geleistete Arbeit zu bewerten.<br />

Um bei der Clubwertung ganz vorne mit<br />

dabei zu sein, braucht es einerseits eine<br />

grosse Anzahl Mannschaften, aber das nützt<br />

noch nichts, wenn diese nicht aufs Podest<br />

fahren. Quantität und Qualität müssen stimmen.<br />

Der Erfolg der Trainingsabteilung des<br />

See-Clubs Zug ist für die Clubleitung und<br />

die Trainer der Beweis, dass über längere<br />

Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen<br />

worden sind.<br />

Welche Überlegungen und Gründe standen<br />

am Ursprung der Entwicklung zu einem<br />

Verein mit stark leistungssportlichem Fokus?<br />

Der See-Club Zug hat sich gut entwickelt und<br />

die Trainingsabteilung ist erfolgreich. Das mit<br />

einem stark leistungssportlichen Fokus<br />

gleichzusetzen wäre aber falsch. Ich bin, als<br />

Beispiel, nicht als Cheftrainer, sondern als<br />

Clubcoach eingestellt. Als der See-Club Zug<br />

vor acht Jahren diese Stelle geschaffen hat,<br />

legte man Wert darauf, dass der Verein<br />

gesamthaft profitiert. Das Pflichtenheft wurde<br />

auch dementsprechend ausgearbeitet. Das<br />

Ziel war und ist es, ganz generell gute Voraussetzungen<br />

zu schaffen. Für den Leistungssport,<br />

aber auch für ein gutes Nebeneinander<br />

von Leistungs- und Breitensport. Dahinter<br />

Das Trainerteam mit dem Ruderchef: v.l.n.r. Seraina Knobel, Urs Studer, Alex Haring,<br />

Stefan Inglin, Simon Scheurer, Stephan Wiget, Henning Röth (Ruderchef).


steht die Annahme, dass sich Erfolge einstellen,<br />

wenn die Rahmenbedingungen gegeben<br />

sind. Das ist es, was wir im Moment erleben.<br />

Vieles ergibt sich fast von alleine.<br />

Wieviele ambitioniert regattierende<br />

Ruderer zählt der Klub?<br />

Gegenwärtig haben wir 70 Namen auf der<br />

Liste der Trainingsabteilung. Das ist absolut<br />

neuer Rekord und nochmals eine Steigerung<br />

im Vergleich zur vergangenen Saison. Ich<br />

gehe davon aus, dass wir die nächste Saison<br />

mit einem Regattateam von über 60 Athletinnen<br />

und Athleten bestreiten werden.<br />

Sie verfügen über eine zahlen- und<br />

leistungsmässig starke Juniorenbewegung.<br />

Was tun Sie, um die Jungen zu rekrutieren<br />

und für den Rudersport zu begeistern?<br />

In den vergangenen Jahren rekrutierte der<br />

See-Club Zug neue Ruderinnen und Ruderer<br />

traditionellerweise mit einem Schülerruderkurs,<br />

der jeweils im Frühling durchgeführt<br />

wurde. Seit zwei Jahren führen wir<br />

keine Rekrutierungsanlässe mehr durch. Die<br />

Anzahl der Anfragen ist auch so gross genug.<br />

Wir unternehmen auch nichts spezielles, um<br />

jemanden zu begeistern. Was wir bieten ist<br />

ein gut organisierter Trainingsbetrieb von<br />

hoher Qualität, eine offene, tolerante und<br />

wettkampforientierte Atmosphäre, attraktive<br />

Projekte und eine relativ gute Chance auf<br />

Erfolg. Begeisterung, Motivation und Wille<br />

sind Eigenschaften, die die Ruderinnen und<br />

Ruderer mitbringen.<br />

Die Unterstützung von intensiv trainierenden<br />

Sportlern benötigt personelle Ressourcen.<br />

Wieviele Personen kümmern sich<br />

als Trainer oder Betreuer um die Regattamannschaft?<br />

Der See-Club Zug kann seit Jahren auf einen<br />

sehr konstanten, ehrenamtlichen Betreuerstab<br />

von ca. 5 Trainerinnen und Trainern<br />

zählen. Dieser Betreuerstab trägt wesentlich<br />

zum Erfolg der Trainingsabteilung bei.<br />

Zu wieviel Prozenten sind Sie als Chefcoach<br />

engagiert?<br />

Ich bin mit einem 50-%-Pensum angestellt.<br />

Nebst Manpower benötigen Sie auch Geldmittel.<br />

Wie stark können Sie zur Finanzierung<br />

des Regattateams auf Sponsoren<br />

zurückgreifen?<br />

Eine typische Trainingssituation auf dem Zugersee.<br />

Einerseits gibt es den Gönnerverein «Skull<br />

1882» der den Regattabetrieb massgeblich<br />

mitfinanziert. Andererseits gelingt es immer<br />

wieder, für konkrete Projekte Sponsoren zu<br />

finden. Als wir letztes Jahr z.B. ziemlich dringend<br />

einen neuen Achter brauchten, ist<br />

spontan die Firma eines Clubmitglieds als<br />

Sponsor eingesprungen. Allerdings verursacht<br />

die wachsende Trainingsabteilung<br />

auch grössere Kosten und wir werden in<br />

Zukunft vermehrt zusätzliche Mittel generieren<br />

müssen. Der Vorstand ist zurzeit<br />

daran, verschiedene Entwicklungs- und<br />

Finanzierungsszenarien auszuarbeiten.<br />

Was tun Sie, um das Leistungsniveau an<br />

der Spitze zu halten oder sogar noch zu<br />

steigern?<br />

Wir versuchen jedes Jahr, neue Impulse zu<br />

setzen und auch neue Anreize zu schaffen. Für<br />

nächstes Jahr stehen z.B. Achterprojekte im<br />

Zentrum. Nachdem wir letzte Saison zum<br />

ersten Mal seit Jahren Achter gefahren sind,<br />

versuchen wir das weiter zu entwickeln. Die<br />

Männer und eventuell auch die Junioren werden<br />

am Head of the River in London teilnehmen,<br />

bei den Frauen steht die Idee eines Achters<br />

zumindest mal im Raum. Attraktive<br />

Angebote auf der einen Seite und eine stark<br />

wettbewerbsorientierte Ausrichtung des Trainingsprozesses<br />

andererseits sind die Mittel,<br />

die wir einsetzen, um uns weiter zu verbes-<br />

CLuBS<br />

sern. Wettbewerbsorientiert heisst, dass wir<br />

praktisch nur Projekte verfolgen, für die mehr<br />

Ruderinnen oder Ruderer zur Verfügung stehen<br />

als Plätze vorhanden sind. Alle unsere<br />

Mannschaften, die an Wettkämpfen teilnehmen,<br />

sind aufgrund von Seat Races zusammengesetzt<br />

worden. Es ist bei uns normal,<br />

dass man sich gegen Mitbewerber durchsetzen<br />

muss, um im schnellsten Boot zu sein.<br />

Welches sind die mittel- und langfristigen<br />

Zielsetzungen?<br />

Auf jeden Fall weiterhin erfolgreich zu sein.<br />

Wie genau sich der See-Club Zug weiterhin<br />

entwickeln soll, ist, wie erwähnt, zurzeit<br />

Thema in der Vereinsleitung. Mit dem<br />

Wachstum der letzten Jahre stossen wir bei<br />

der Infrastruktur und auch bei der Finanzierung<br />

an Grenzen. Da werden wir neue Wege<br />

gehen. Interview: Jürg Trittibach<br />

Der See-Club Zug in<br />

wenigen Punkten:<br />

- Gründung im Jahr 1882<br />

- 200 Aktiv- und 150 Passivmitglieder<br />

- 1990 Sanierung und Erweiterung Bootshaus<br />

- Trainerstab: Alex Haring, Seraina Knobel,<br />

Simon Scheurer, Stefan Inglin, Urs Studer,<br />

Stephan Wiget<br />

- Präsident: Christian Steiger<br />

- Ruderchef: Henning Röth<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 15


TiCinO<br />

Riflessioni ticinesi: Cosa ci hanno insegnato<br />

i Giochi olimpici britannici<br />

Scrivo queste righe dal mio ormai abituale<br />

eremo engadinese di Silvaplana. È una giornata<br />

uggiosa, il lago che mi sta di fronte è tranquillo,<br />

invitante per un’uscita in barca che,<br />

purtroppo non ho con me. Sarà magari per<br />

una prossima volta, ammesso che ci sia. Con<br />

mia moglie ci siamo concessi qualche giorno<br />

di riposo (si fa per dire; primo giorno ascesa<br />

alla Diavolezza: 1000 metri di dislivello) dopo<br />

aver seguito gli impegni olimpici e mondiali<br />

dei nostri atleti.<br />

I riflettori sul Dorney Lake si sono ormai da<br />

tempo spenti. Il ricordo comunque è ancora<br />

indelebile nella mia memoria. Ho vissuto, seppure<br />

solamente dagli studi televisivi di Comano<br />

gare veramente avvincenti, molto combattute,<br />

con valori cronometrici da capogiro,<br />

seppure ottenuti con ausilio di un vento<br />

gagliardo che, in non poche occasioni, ha<br />

addirittura falsato il risultato finale. La FISA,<br />

seppure osannata dai suoi rappresentanti, non<br />

ha fatto una gran bella figura. Anzi! Non è così<br />

che ci si deve comportare. Non si è – volutamente<br />

– tenere in considerazione l’impegno<br />

profuso dagli atleti sull’arco di quattro anni<br />

per essere presente al meglio della condizione<br />

a questo importante appuntamento. Mi posso<br />

immaginare la delusione di Gyr e compagni<br />

dopo il pur dignitoso ma certamente non<br />

appagante quinto posto nella finale maggiore<br />

vinta da un equipaggio (quello sudafricano),<br />

nettamente inferiore sotto tutti gli aspetti, già<br />

del resto battuto nella fase eliminatoria. Una<br />

medaglia annunciata, certamente più che<br />

meritata, persa unicamente in virtù di una delle<br />

corsie maggiormente toccata dal forte vento<br />

che soffiava in modo gagliardo proprio quella<br />

mattinata. Si potevano trovare delle soluzioni<br />

alternative più consone ad una finale olimpica:<br />

anticipando le gare al mattino presto o spostarle<br />

alla domenica successiva come inizialmente<br />

previsto in casi di questo genere.<br />

Certamente qualche cosa deve cambiare alla<br />

testa della Federremiera internazionale. Certo<br />

vecchiume dev’essere sradicato a cominciare<br />

16 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

urgono rinnovamenti negli organi dirigenziali della FiSA.<br />

Quale futuro per il <strong>canottaggio</strong> svizzero e ticinese?<br />

dal mega presidente Oswald, bravo in passato<br />

ma ormai non più in grado di reggere le sorti<br />

di questo organismo.<br />

Anche la formula della competizione dev’essere<br />

modificata, campionato mondiali compresi.<br />

Il tutto potrebbe essere risolto nello spazio di<br />

tre giorni, esattamente come avviene nelle<br />

gare di Coppa del mondo. A chi possono interessare<br />

finali C, D, E? A nessuno. Forse<br />

solamente ai soloni delle varie federazioni che<br />

si possono concedere una settimana di vacanze,<br />

naturalmente spesate. Auspicabile che la<br />

nostra Federazione facesse da «apripista»<br />

invocando un radicale cambiamento. Vedremo<br />

se il nuovo presidente che sarà eletto a<br />

Lugano nel novembre prossimo avrà la forza<br />

di proporre idee nuove, al passo dei tempi. Ce<br />

lo auguriamo.<br />

E intanto a livello di rematori si è già orientati<br />

al futuro, ai Giochi olimpici brasiliani del<br />

2016. Si può pensare che alcuni atleti come<br />

Vonarburg e Stofer pensino ad appendere il<br />

remo al classico chiodo, quantomeno a livello<br />

internazionale. Sarebbe più che normale dopo<br />

tanti anni di onorato servizio. I giovani non<br />

mancano a cominciare dai fratelli Jérémy e<br />

Augustin Maillefer, ormai più che una promessa,<br />

Dimitri Weitnauer, neo campione svizzero<br />

di singolo.<br />

Sono più che curioso di sapere cosa potrà succedere<br />

sul fronte pesi leggeri. Mario Gyr e<br />

compagni saranno ancora disposti a mettere<br />

da parte libri e quaderni per altri quattro anni?<br />

Ne dubito, visto quanto è successo quest’anno<br />

sul Dorney Lake. Anche in questo caso non<br />

mancano validi sostituti che già hanno avuto<br />

modo di mettersi in bella evidenza nel corso<br />

della stagione a cominciare dal basilese Luca<br />

Fabian, medaglia di bronzo ai «mondiali»<br />

U23 di Trakai (LTU). Tutto dipenderà anche<br />

da chi sarà chiamato alla guida dello staff tecnico.<br />

Auspicabile la conferma di Simon Cox<br />

che molto bene a sin qui operato, dapprima<br />

come responsabile dei pesi leggeri, poi in<br />

sostituzione quale head-coach, di Tim Foster<br />

Al centro: Lisa Cassina ed Elena Botti (Club<br />

Canottieri Lugano) rappresenteranno il punto di<br />

riferimento del movimento remiero ticinese.<br />

di sua competenza. Importante anche chi lo<br />

asseconderà alla testa di importanti settori<br />

come quello juniori e U23. Mentre scrivo<br />

queste poche righe «engadinesi» non sono a<br />

conoscenza di nuovi sviluppi ai vertici della<br />

Federremiera elvetica.<br />

E in Ticino? Non credo che ci saranno degli<br />

stravolgimenti in vista della nuova stagione<br />

agonistica. Anche l’auspicata collaborazione<br />

tecnica per quanto concerne i sodalizi sottocenerini,<br />

non dovrebbe andare in porto. Si continua,<br />

imperterriti, a operare in… solitaria,<br />

incuranti di possibili risparmi in termini<br />

finanziari e umani. Confido ancora nella nuova<br />

dirigenza della Federazione cantonale<br />

affinché qualche cosa si muova anche in questo<br />

contesto. La Canottieri Lugano potrà contare<br />

su Lisa Cassina e Elena Botti: due ragazze<br />

veramente in gamba che già si stanno allenando<br />

con serietà più che mai intenzionate a ripetere,<br />

possibilmente migliorare, i risultati ottenuti<br />

nel <strong>20<strong>12</strong></strong>. La Botti, quasi sicuramente,<br />

potrà beneficare del passaporto rossocrociato,<br />

molto importante per una eventuale selezione<br />

per i mondiali di categoria. Non è escluso che<br />

il chiassese Guglielmo Carcano, già vincitore<br />

di due titoli mondali e europei nella specialità<br />

dell’otto con la maglia azzurra, possa decidere<br />

di orientare il suo futuro sportivo sul fronte<br />

rossocrociato. Sarà compito dei dirigenti luganesi<br />

e svizzeri affrontare questo importante<br />

quanto delicato argomento con chi di dovere.<br />

Americo Bottani


nATiOnALTEAm nEuSEELAnD<br />

3 x Olympiagold dank dem ägerisee<br />

Alle paar Jahre gastiert das nationalteam der neuseeländischen Ruderer im Eierhals und trai-<br />

niert während mehrerer Wochen täglich auf dem ägerisee. Dies geschieht immer dann, wenn<br />

in Europa grosse Wettkämpfe wie Olympische Spiele oder Weltmeisterschaften anstehen.<br />

Das passende Trainingsgewässer für die neuseeländische Olympia-Mannschaft: der Ägerisee.<br />

Es ist höchst beeindruckend, die Frauen und<br />

Männer in ihren Booten zu beobachten. Noch<br />

mehr Eindruck machen nun die 3 Gold- und 2<br />

Bronzemedaillen, die das Team an den Olympischen<br />

Spielen in London gewinnen konnte.<br />

Zuallererst möchten wir dem Team New Zealand<br />

zu den gewonnenen Medaillen herzlich<br />

gratulieren.Vor allem die hart erkämpfte Goldmedaille<br />

im Skiff für Mahé Drysdale ist hochverdient!<br />

Aber auch die Goldmedaillen der<br />

Männer im Zweier (Eric Murray/Hamish<br />

Bond) und im Doppelzweier (Nathan Cohen/<br />

Joseph Sullivan) sowie die Bronzemedaillen im<br />

Leichtgewichts-Doppelzweier (Storm Uru/<br />

Peter Taylor) wie auch im Zweier der Frauen<br />

(Kate Hornsey/Sarah Tait) sind genau so<br />

beeindruckend.<br />

Ein wenig stolz sind wir als Ruderclub Ägeri<br />

schon, dass alle paar Jahre eine der international<br />

erfolgreichsten Rudernationen im Ägerital<br />

zu Gast ist – und das primär, weil sich unser<br />

See besonders gut fürs Rudern eignet. Das<br />

Team New Zealand war auch diesen Sommer<br />

wiederum mit rund 30 Athleten während<br />

mehrerer Wochen zu Gast im Eierhals und<br />

hat täglich in den unterschiedlichsten Bootsklassen<br />

40 bis 50 Trainingskilometer absol-<br />

viert. Höchst beeindruckt konnten wir mitverfolgen,<br />

wie 8er, 4er, 2er und Skiff in Perfektion<br />

und unglaublichem Tempo von<br />

Morgarten bis Unterägeri ruderten – und<br />

dann genauso rasant wieder zurück. Immer<br />

unter Beobachtung der Trainer im Begleitboot,<br />

fokussiert auf absolute synchrone<br />

Ruderbewegungen in den Mannschaftsbooten<br />

und jederzeit mit vollstem Körpereinsatz.<br />

Doch was heisst Rudern auf diesem Niveau?<br />

Primär bedeutet es während einem Wettkampf<br />

körperliche Höchstleistung und maximale<br />

Konzentration während rund 6 bis<br />

7 Minuten – je nach Bootsklasse. So lange<br />

brauchen die Olympiaboote für das Absolvieren<br />

der 2 km langen Wettkampfstrecke. Bei<br />

circa 35 Schlägen pro Minute sind das rund<br />

250 Ruderzüge unter maximalem Krafteinsatz<br />

der Beine, des Oberkörpers und der Arme.<br />

Das bedeutet zum Beispiel bei einem 17<br />

Meter langen 8er mit Steuermann rund 700<br />

kg, so viel wiegen in etwa Ruderboot und<br />

Mannschaft, auf 20 km/h zu beschleunigen<br />

und dieses Tempo über die Zeit hinweg zu<br />

halten. Wer einmal in einem Ruderboot probiert<br />

hat über eine gewisse Zeit in höchstmöglichem<br />

Tempo zu <strong>rudern</strong>, der weiss, dass es<br />

wohl kaum eine andere Sportart gibt, die<br />

einem körperlich so viel abverlangt. Aber auch<br />

geistig müssen die Athleten voll bei der Sache<br />

sein, denn der kleinste Fehler in der Ruderführung<br />

bedeutet Zeitverlust. Und es geht am<br />

Ende um Hundertstelsekunden, die über Sieg<br />

oder Niederlage entscheiden können.<br />

Neben der sportlichen Vorbereitung auf<br />

unserem See hat das Team New Zealand<br />

glücklicherweise auch dieses Jahr wieder Zeit<br />

gefunden, gemeinsam mit Mitgliedern des<br />

Ruderclub Ägeri einen gemütlichen Abend<br />

zu verbringen. Eine kurze Wanderung mit<br />

tollem Blick auf das Ägerital und im Anschluss<br />

angeregte Gespräche bei einem Bier für uns<br />

und – wie könnte es anders sein – Mineralwasser<br />

für die Spitzensportler. Der Rudersport<br />

hat uns für einen Abend vereint und wir<br />

durften für kurze Zeit das Gefühl haben,<br />

irgendwie mit diesem sympathischen Team<br />

etwas gemeinsam zu haben. Und darum sind<br />

auch wir ein wenig stolz auf die gewonnen<br />

Gold- und Bronzemedaillen der Neuseeländer.<br />

Zumal «unser» See wohl auch eine<br />

wichtige Rolle in der Wettkampfvorbereitung<br />

gespielt hat. Wir freuen uns darüber.<br />

Benno Stäheli<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 17


Photo: Whitebalance<br />

RéGATES<br />

7 e Aviron Sprint Cup et<br />

Régate Jean-Jacques Rousseau<br />

Le 4 août <strong>20<strong>12</strong></strong>, la Société Nautique de Genève<br />

(SNG) a organisé la 7 e Aviron Sprint Cup dans<br />

le cadre des Fêtes de Genève. Sous un temps<br />

ensoleillé six équipes provenant de Russie,<br />

Monaco, France et de la Suisse se sont<br />

affrontées sur un parcours de 400 m très<br />

spectaculaire entre l’île Rousseau et le Jet d’Eau<br />

passant sous le pont du Mont-Blanc.<br />

La régate a été gagnée par le 8+ du SC Zurich,<br />

champion suisse, devant une équipe de la SNG<br />

renforcée par des rameurs du CA Vevey.<br />

L’équipe nationale de Russie M23 prend la<br />

dernière marche du podium.<br />

Cette année, l’Aviron Sprint Cup englobait<br />

aussi la régate J.-J. Rousseau courue à l’occasion<br />

du tricentenaire de Jean-Jacques Rousseau.<br />

Samedi, 4 août, la rencontre entre l’équipe<br />

séniors de la SNG et l’équipe russe M23 s’est<br />

soldée par la victoire de la SNG. Dimanche, 5<br />

août, c’était le tour des vétérans de la SNG et de<br />

l’English Rowing Club Saint-Petersbourg qui a<br />

pris le meilleur sur la SNG sous une pluie<br />

battante mais dans un excellent esprit. Le<br />

premier duel entre les deux clubs s’était déroulé<br />

en juin dernier sur la Neva à Saint-Petersbourg<br />

où l’English Rowing Club s’était imposé.<br />

18 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

De la canicule samedi au déluge dimanche.<br />

Tous les participants à la Sprint Cup et à la régate J.J. Rousseau réunis.<br />

Rendez-vous l’année prochaine pour une<br />

nouvelle rencontre!<br />

L’English Rowing Club fondé en 1864 est le plus<br />

ancien club d’<strong>aviron</strong> de Russie. Il portait<br />

initialement le nom d’Arrow RC en l’honneur<br />

du premier bateau du club. Son président<br />

d’honneur est le quintuple champion olympique<br />

britannique Sir Steve Redgrave. L’année de<br />

fondation de la SNG étant 1872, c’était donc une<br />

course entre deux clubs de tradition.<br />

L’initiative de lancer la régate Jean-Jacques<br />

Rousseau avait été prise conjointement par<br />

Nikolay Kopanev, le conservateur de la<br />

bibliothèque Voltaire à Saint-Petersbourg, et<br />

le Département de Culture et du Sport de<br />

Genève, et elle a été organisée par les deux<br />

clubs avec le soutien de la Ville de Genève.<br />

Mais quelle est la relation entre Jean-Jacques<br />

Rousseau et le sport ? Nikolay Kopanev<br />

renvoie sur le chef d’œuvre pédagogique<br />

«Emile ou De l’éducation» de l’écrivain et<br />

philosophe genevois qui met en rapport le<br />

développement de l’enfant et la culture<br />

physique.<br />

Selon Nikolay Kopanev, dans une lettre<br />

adressée à la tsarine Catherine II, Jean-Jacques<br />

Rousseau aurait même évoqué l’idée de relancer<br />

les Jeux Olympiques de l’antiquité.<br />

Nikolay Kopanev mentionne également des<br />

penseurs russes qui ont fait des études sur Jean-<br />

Jacques Rousseau dont Piotr Lesgaft (1837–<br />

1909). A noter que les rameurs russes M23 qui<br />

ont participé à la 7 e Aviron Sprint Cup et à la<br />

régate Jean-Jacques Rousseau ont été formés<br />

dans l’Académie Lesgaft qui est une haute école<br />

physique en Russie.<br />

Hans-Ruedi Schurter et Nikolay Kopanev<br />

trouvent le concept d’organiser une régate au<br />

centre d’une grande ville dans le cadre d’une fête<br />

populaire séduisante: «La distance de 400 m est<br />

idéale pour attirer le public ; à part cela, le sprint<br />

est une discipline très dynamique.» Max Schaer<br />

Résultats<br />

7 e Aviron Sprint Cup<br />

1. SC Zurich<br />

2. SN Genève renforcée<br />

3. Russie M23<br />

4. FRC Morges<br />

5. SN Monaco<br />

6. CN Chambéry


Demande de Matériel<br />

Notre club fêtera en 2013 ses cinq ans<br />

d’existence. Sous l’impulsion de Pierre<br />

Kovacs, l’entraîneur, et de Vincent<br />

Chesneau, le président, le club s’est<br />

résolument engagé dans la formation des<br />

jeunes. Le club a maintenant 80 membres<br />

dont 40 jeunes. 30 de ces jeunes font de la<br />

compétition au niveau régional et national.<br />

Ces jeunes ont obtenu de bons résultats: 16<br />

d’entre eux ont participé aux championnats<br />

suisses et le club s’est classé 5ème lors des<br />

Le Club Aviron Ville Fribourg cherche un soutien auprès des autres clubs.<br />

Auf der Suche nach<br />

Rudermaterial und Booten<br />

Unser Club wird im Jahr 2013 sein 5-jähriges<br />

Bestehen begehen. Dank des engagierten<br />

Einsatzes unseres Trainers Pierre Kovacs<br />

und unseres Präsidenten Vincent Chesneau<br />

hat sich unser Klub ganz besonders der<br />

Jugendförderung angenommen. Der Club<br />

hat nun bereits 80 Mitglieder, wovon 40<br />

Jugendliche, von denen 30 an regionalen und<br />

nationalen Wettkämpfen teilnehmen. Diese<br />

jungen Sportler und Sportlerinnen haben<br />

bereits gute Resultate erzielt: 16 nahmen an<br />

den Schweizermeisterschaften teil und unser<br />

Klub hat sich im Jahre 2011 auf dem 5. Platz<br />

der Westschweizer Meister schaft eingereiht.<br />

Diese Resultate sind eine grosse Genugtu-<br />

championnats romands 2011. Ces résultats<br />

ont une limite: en 5 ans, il a fallu acheter<br />

tout le matériel, locaux, bateaux, ergomètres.<br />

Notre capacité de financement atteint ses<br />

limites. Nous faisons donc appel à tous les<br />

clubs, chaque club a dans son hangar un ou<br />

plusieurs bateaux qui ne sortent plus. Ils<br />

sont souvent en bon état mais parce qu’en<br />

bois, ou armés en pointe, ils sont vus par les<br />

rameurs comme dépassés et ne sortent plus.<br />

N’hésitez plus en les donnant ou les vendant<br />

Der Ruderclub Stadt Freiburg sucht unterstützung bei anderen Clubs.<br />

ung, bringen jedoch auch Schwierigkeiten<br />

mit sich.<br />

Im Verlauf dieser fünf Jahre mussten wir die<br />

gesamte benötigte Infrastruktur (Material,<br />

Räume, Ruderboote und Ergometer) beschaffen,<br />

weshalb sich unseren finanziellen Mittel<br />

nun am Limit bewegen. Deshalb gelangen wir<br />

heute mit diesem Aufruf an die Ruderfamilie.<br />

Sollte es allenfalls Clubs geben, die in ihrem<br />

Bootshaus noch ein oder mehrere Boote gelagert<br />

haben, welche in gutem Zustand sind und<br />

kaum mehr auf dem Wasser bewegt werden:<br />

informiert uns bitte. Weil es sehr oft Holz- oder<br />

Riemenboote sind, gelten diese für viele Ruderinnen<br />

und Ruderer als veraltet, werden nur<br />

CLuBS<br />

peu cher au Club Aviron Ville Fribourg.<br />

Vous aurez le plaisir de revoir ces bateaux<br />

lors des régates dans toute la Suisse et vous<br />

soutiendrez la formation des jeunes rameurs<br />

suisses.<br />

D’avance toute l’équipe du comité du Club<br />

Aviron Ville Fribourg vous remercie pour<br />

votre soutien.<br />

Contact:<br />

Vincent Chesneau, président<br />

ca-vf@hotmail.com<br />

noch spärlich genutzt und belegen oft anderweitig<br />

benötigte Lagerflächen. Trotzdem wäre<br />

es schade, diese Boote nicht mehr zu benützen.<br />

Bei uns würden sie vielleicht an der nächsten<br />

Schweizermeisterschaft zum Einsatz kommen.<br />

Sollten sich solche Konstellationen ergeben,<br />

sind wir sehr interessiert. Wir wären dankbar,<br />

wenn es uns gelingen würde, zu günstigen<br />

Konditionen oder als Schenkung entsprechendes<br />

Bootsmaterial zu erhalten.<br />

Der ganze Vorstand des Ruderclubs der Stadt<br />

Freiburg bedankt sich im Voraus.<br />

Kontakt:<br />

Vincent Chesneau, Präsident<br />

ca-vf@hotmail.com<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 19


OLymPiA LOnDOn 1948<br />

Freundschaft statt Ergometer<br />

An den Olympischen Spielen in London 1948<br />

sassen fünf junge Schweizer Ruderer im gleichen<br />

Boot und hielten sich für unschlagbar. 64<br />

Jahre später sitzen sich vier von ihnen als alte<br />

Herren wieder gegenüber. Und ihre «tiefe<br />

Kameradschaft», die ihnen damals Olympiasilber<br />

bescherte, ist schlagartig wieder da. Die<br />

Wasserverhältnisse waren gut, ein leichter<br />

Gegenwind wehte über das Wasser der<br />

Themse bei Henley, im Sommer 1948. Die<br />

Boote der Vierer mit Steuermann im olympischen<br />

Ruderfinale wurden ins Wasser<br />

gesetzt. Am Start waren Amerika, Dänemark<br />

und die Schweiz. Die Schweizer gingen sofort<br />

in Führung. Vier kräftige Ruderer Mitte<br />

zwanzig und ein blonder Jüngling am Steuer.<br />

Er schrie den Takt in den Wind und feuerte<br />

die Ruderer an. In der Hälfte führten die<br />

«Zürcher Seeklübler» mit einer halben Länge<br />

auf Amerika und mit einer ganzen auf Dänemark.<br />

«Doch dann legten die Yankees einen<br />

langen Zwischenspurt ein», schrieb ein<br />

Reporter. Es kam zum Kopf-an-Kopf-<br />

Rennen. Der junge Steuermann nahm das<br />

amerikanische Boot im Blickfeld wahr, verzweifelt<br />

versuchte er, seine Kameraden zu<br />

noch kräftigeren Zügen anzufeuern. Doch das<br />

gegnerische Boot zog an ihnen vorbei. «Der<br />

Endkampf war hinreissend», stand danach in<br />

der Zeitung. «Nach grossem Ringen blieben<br />

die Überseer [sic] mit einer halben Länge<br />

siegreich.» Der Schock sass tief bei den fünf<br />

Schweizer Ruderern. Dabei hatten sie sich für<br />

unschlagbar gehalten. Sie sassen noch ausser<br />

Atem im Boot, als ihnen bereits die Silbermedaille<br />

übergeben wurde. Sie war in diesem<br />

Moment eine einzige Enttäuschung.<br />

Wiedersehen nach 64 Jahren<br />

Das war vor 64 Jahren. Vieles haben Emil<br />

Knecht (88), Erich Schriever (87), André<br />

Moccand (81) und Rudolf Reichling (87) in<br />

dieser Zeit vergessen. Nicht aber diesen<br />

Moment, als die Amerikaner kurz vor dem<br />

Ziel an ihnen vorbeizogen. «Ich kämpfte und<br />

versuchte noch mehr Dampf zu geben. Ich sah<br />

20 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

Bereits zum dritten mal war London Austragungsstätte der Olympischen Spiele. Bei der<br />

zweiten Austragung 1948 war die Ausbeute für den SRV eine Silbermedaille durch die<br />

«Zürcher Seeklübler».<br />

nichts mehr, doch ich ruderte weiter», erzählt<br />

Emil Knecht. Seine Augen leuchten. «Wir<br />

wollten nur eines: gewinnen», sagt Erich<br />

Schriever. Und Steuermann André Moccand<br />

habe sich im Ziel «richtig aufgeregt». Nun<br />

sitzen die ehemaligen Ruderer bei Rudolf<br />

Reichling im Esszimmer. Ein jeder von ihnen<br />

ist vom Alter gezeichnet. Doch die Erinnerungen<br />

sind noch lebendig. Sie sind zusammengekommen,<br />

um über die Olympischen<br />

Spiele in London 1948 zu erzählen. Um Erinnerungen<br />

zu wecken und Andenken auszutauschen.<br />

Fotos, die attraktive junge Männer<br />

zeigen, Zeitungsartikel, vergilbte Ranglisten,<br />

ja gar die olympischen Silbermedaillen und<br />

ein blauer Trainer aus Zellwolle liegen verstreut<br />

auf dem Tisch neben Speckkuchen und<br />

frischem Most. Die Geschichten von damals,<br />

die Anekdoten, die Emotionen liegen wie ein<br />

Schleier in der Luft. Genauso wie die Gedanken<br />

an den fünften im Team, Peter Stebler,<br />

der vor wenigen Jahren verstorben ist.<br />

London 1948 (fast) nur für Amateure<br />

«Die Amerikaner hatten eine sehr starke<br />

Mannschaft», sagt Erich Schriever. Man habe<br />

sie bewundert, sagt Moccand, «das waren richtige<br />

Fetzen!» Die hätten sich aber auch ganz<br />

anders auf Olympia vorbereitet. «Die studierten<br />

alle und konnten den halben Tag Sport<br />

treiben!», sagt Reichling empört. Was damals<br />

mit den amerikanischen Studenten begann, ist<br />

dem ehemaligen Nationalratspräsidenten und<br />

Weinbauer bis heute ein Dorn im Auge: die<br />

Professionalisierung des Sports. 1948 galt noch<br />

die Klausel von Coubertin, welche Profis an<br />

Olympischen Spielen ausschloss. Die Olympioniken<br />

mussten unterschreiben, dass sie Amateure<br />

waren. «Es war der grösste Blödsinn,<br />

diese Klausel abzuschaffen», sagt Reichling,<br />

«das ist nicht Sport, wenn jemand den ganzen<br />

Tag trainiert und dafür bezahlt wird.» Schriever<br />

ist da anderer Meinung. Auch für Reichling<br />

war Olympia das «höchste Ziel jedes Sportlers».<br />

Doch die Arbeit kam zuerst. Als er kurz<br />

nach den Olympischen Spielen den Hof des<br />

Vaters in Stäfa übernahm, blieb denn auch keine<br />

Kraft mehr fürs Rudern übrig. «Gesundheits<strong>rudern</strong><br />

war nichts für mich. Ich mag keine<br />

halben Sachen.»<br />

«Extrem gut befreundet»<br />

Die jungen Ruderer des Zürcher Seeklubs<br />

waren Athleten aus Leidenschaft. Und sie<br />

waren Freunde. «Es verband uns eine enge<br />

Kameradschaft», sagt Knecht, der später als<br />

Kaufmann arbeitete, «wir freuten uns jedes<br />

Mal, ins Boot zu steigen.» Eine eingefleischte<br />

Mannschaft, die durch dick und dünn ging.<br />

«Das war unser Erfolgsgeheimnis», sagt<br />

Schriever. Auch Knecht ist überzeugt, dass es<br />

diese Freundschaft war, die das Team so<br />

erfolgreich machte. Die sie bereits «als Juniorboot»<br />

die Schweizer Olympiamannschaft von<br />

1936 schlagen liess und sie nach London<br />

brachte. «Heute werden die Rudermannschaften<br />

aufgrund des Ergometers zusammengestellt.<br />

Ich behaupte, dass so nie dieses<br />

Mannschaftsgefühl aufkommen kann, welches<br />

damals zu unserem Erfolg geführt hatte.»<br />

Und dann packen sie ihre besten Geschichten<br />

aus. Etwa jene von Knecht und Stebler, die am<br />

Vortag eines Wettkampfs wegen einer Frau<br />

ihr Boot im Wasser vergassen und es am<br />

nächsten Tag nirgends mehr fanden. Oder<br />

jene von Reichling, der in neuen Wettkampfunterkünften<br />

regelmässig auf die Betten<br />

der anderen hechtete und diese demolierte,<br />

um sie danach brav wieder zu flicken.<br />

Vier Freunde ohne Steuermann<br />

Die Freunde hatten sich schon früh gefunden.<br />

Politikersohn Reichling, der spätere Architekt<br />

Schriever und Peter Stebler gingen in dieselbe<br />

Mittelschule. Ihr Turnlehrer war Ruderer und<br />

spornte das Trio an. Emil Knecht kam später<br />

dazu: «Ich ging immer einen anderen Weg als<br />

alle anderen», sagt er mit einem breiten<br />

Lachen auf dem Gesicht. Wegen Schwierigkeiten<br />

in der Schule kam Knecht in ein «Institut<br />

zum Nachstudieren». Eigentlich war er<br />

Velorennfahrer. Doch dann nahm ihn ein


Der entscheidende Moment, als sich die Amerikaner am lange<br />

führenden Schweizer Boot vorbei in die Spitzenposition schoben.<br />

Bekannter mit zum Rudern. Im Seeklub<br />

befreundete er sich «ganz eng» mit Peter<br />

Stebler. So eng, dass sie später sogar zwei<br />

Schwestern heirateten. Es war diese Freundschaft,<br />

die Knecht vom Velorennfahrer zum<br />

Ruderer und «dem Rekruten im Team»<br />

machte. Knecht hatte einen Trumpf: «Das<br />

,Bibi‘, sein Auto», sagt Reichling. «Er wusste<br />

sogar, wie man den Kilometerzähler ausschaltet,<br />

damit sein Vater nicht sah, wie viel<br />

Benzin wir verbrauchten!» Knecht lacht laut<br />

los mit seiner leisen und glucksenden Stimme.<br />

Mit einem Schlag spürt man, was die Männer<br />

in jungen Jahren verbunden hatte. Man spürt<br />

ihre Lebenslust und den Teamgeist. Die<br />

jugendliche Sorgenlosigkeit und Unbeschwertheit.<br />

Und die tiefe Freundschaft, die<br />

sie damals verband. Vier Freunde die ruderten,<br />

statt sich in Krieg und Schrecken zu verlieren.<br />

Genau 50 Kilo Steuermann.<br />

Das Boot des Zürcher Vierers war schnell. Bei<br />

der olympischen Hauptprobe, der berühmten<br />

Henley-Regatta, scheiterten die Ruderer<br />

jedoch. Zu eng war der Kanal ohne Steuermann.<br />

Der Ruderverband machte sich deshalb<br />

auf die Suche nach einem fünften Teammitglied.<br />

An den nächsten Schweizermeisterschaften<br />

wurde der 17-jährige André Moccand, der<br />

erst zwei Jahre zuvor mit Rudern begonnen<br />

hatte, vom Speaker aufgerufen. Ahnungslos<br />

wurde er gewägt. 50 Kilo, das war perfekt. Die<br />

Verbandsherren eröffneten ihm, er werde in<br />

Kürze an den Olympischen Spielen in London<br />

das Steuer übernehmen. Sie nahmen Moccand<br />

mit zu den Trainings auf dem Stausee in Wettingen,<br />

auf dem die Limmat ein ähnliches<br />

Fliessverhalten aufwies wie in Henley. Er blieb<br />

jedoch immer «der Kleine» im Boot, der sich<br />

seinen Platz in der «eingefleischten Mann-<br />

Sassen 1948 in London im erfolgreichen Vierer mit Steuermann: André<br />

Moccand, Emil Knecht, Rudolf Reichling und Erich Schriever (v.l.n.r.).<br />

schaft» erkämpfen musste. Für Moccand war es<br />

«ein gewaltiges Ereignis», an den Olympischen<br />

Spielen teilnehmen zu dürfen. Auf den vergilbten<br />

Kartonseiten mit sorgfältig eingeklebten<br />

Zeitungsartikeln, Ranglisten und Fotos<br />

haftet noch der Stolz des jungen Mechaniker-<br />

Lehrlings an. Auf einer Seite ist die Abbildung<br />

eines Swissair-Flugzeugs eingeklebt. «Mit dem<br />

Flugzeug nach London! Das war etwas», erinnert<br />

sich der spätere Chemiker und Politiker.<br />

Der erste «Televisor»<br />

In London logierten die jungen Ruderer wie<br />

Fürsten. Während die anderen 27 Rudernationen<br />

in Armeeunterkünften und Turnhallen<br />

untergebracht waren, wohnten sie dank guten<br />

Beziehungen sehr nobel als Gäste im Hause<br />

Gillette – dem Chef des gleichnamigen<br />

Unternehmens. «Er schenkte sogar jedem<br />

von uns einen Rasierapparat!», erzählt<br />

Knecht. Auch Schriever erinnert sich: «Es war<br />

ein wunderbares Haus in der Nähe der Themse.<br />

Mit kurzgeschnittenem Rasen bis hin zum<br />

Wasser, typisch englisch eben.» Vor und nach<br />

den Wettkämpfen genossen sie die freie Zeit<br />

im guten englischen Hause. Im Garten, wo sie<br />

erstmals einen «Televisor» laufen sahen. Oder<br />

in einem «netten Beizli», wo man ein «Spiel<br />

mit Pfeilen» spielte. Sie tranken im Garten<br />

Whiskey und gossen damit die Blumen, wenn<br />

sie dabei gestört wurden. Schliesslich hatten<br />

sie sich verpflichtet, während Olympia keinen<br />

Alkohol zu trinken und nicht zu rauchen.<br />

«Die schönen Blumen im Garten Gillettes<br />

seien im Verlauf der Olympischen Spiele leider<br />

eingegangen», sagt Knecht.<br />

Prinzessin Elisabeth, die Schöne<br />

Für die fünf Schweizer Ruderer unterschieden<br />

sich die Olympischen Spiele nicht stark von<br />

LOnDOn 1948<br />

Bild: Manuela Ryter<br />

einer anderen Regatta. «Es war ein grosser<br />

Vorteil, so gediegen zu wohnen», sagt Schriever.<br />

Zu anderen Olympioniken hatten sie<br />

jedoch keinen Kontakt. Von der Eröffnungs-<br />

und der Schlussfeier sowie von anderen Sportarten<br />

bekamen sie nichts mit. Auch die Stadt<br />

bekamen sie nie zu Gesicht. Dafür sahen sie<br />

Prinzessin Elisabeth, die heutige Königin Englands.<br />

«Sie war im Motorboot gekommen, um<br />

unser Rennen zu sehen!», erzählt Reichling.<br />

Knecht lacht: «Sie hat mir sehr gut gefallen!»<br />

Die vier Herren geniessen es, sich an ihre<br />

Jugend zu erinnern. Und Moccand, der seine<br />

Kameraden seit über 60 Jahren nicht mehr<br />

gesehen hat, ist die Freude ins Gesicht geschrieben.<br />

Er nimmt die Medaille hervor, ein schönes,<br />

schweres Stück Silber. Olympia und die<br />

griechischen Helden sind darauf abgebildet.<br />

Sie erhielten sie ohne Hymne oder Feier.<br />

Damals sei man noch nicht als Sieger gefeiert<br />

worden. Damals ging es laut Coubertin<br />

schliesslich ums Mitmachen, nicht ums Siegen.<br />

«Man denkt gerne daran.» Mehr nicht.<br />

Zurück in der Schweiz kam ein Gratulationsschreiben<br />

des Militärdepartements. Der Zürcher<br />

Seeklub machte eine kleine Siegesfeier.<br />

Und hie und da rief danach eine Schule an<br />

und wollte sich eine der Medaillen ausleihen.<br />

Keiner der fünf Ruderer vergass je, dass er in<br />

jungen Jahren an den Olympischen Spielen<br />

teilgenommen hatte. Bis heute erhalten sie<br />

Post von Olympiasammlern, die eine Unterschrift<br />

von ihnen wollen. Und sie sind stolz,<br />

als Medaillengewinner im Olympischen<br />

Museum in Lausanne verewigt zu sein. Ihr<br />

Leben haben die Spiele jedoch nicht geprägt.<br />

«Man denkt gerne daran», sagt Schriever.<br />

Mehr nicht. Manuela Ryter<br />

(www.swissolympic.ch/olympiablog)<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 21


REGATTAWESEn<br />

Armadacup <strong>20<strong>12</strong></strong>:<br />

internationale Klasse am Start<br />

Im Verlauf der Zeit mutierte der am 27. <strong>Okt</strong>ober<br />

nun bereits zum 26. Mal zur Austragung<br />

kommende Anlass vom reinen Skiffrennen zu<br />

einem bedeutenden, auch anderen Disziplinen<br />

Startgelegenheit bietenden, Wassersportereignis.<br />

Nebst den Ruderern trifft sich jeweils auch<br />

die Drachenboot-Szene. So kämpfen rund<br />

zwei Dutzend Boote mit jeweils 20 Ruderern<br />

im faszinierenden «Dragonboat-Race».<br />

Aber der Wohlensee steht an diesem Datum<br />

nicht nur den Skiffiers und den Drachen booten<br />

offen. Seit 2010 wird zudem ein Rennen der<br />

exotischen Outrigger-C6-Boote ausgetragen.<br />

Bei den OC6 handelt es sich um Sechser-Kanus,<br />

die mit einem seitlichen Ausleger versehen sind.<br />

Und auch für die jüngste Ruderergeneration<br />

wird wiederum eine Start möglichkeit geboten.<br />

Bis 14-jährigen Junioren wird in einem C-Gig-<br />

Rennen die Möglichkeit offeriert, erste Langstreckenerfahrungen<br />

zu sammeln.<br />

Selbst im Olympiajahr lässt sich eine Vielzahl<br />

von internationalen Ruderkoryphäen den über<br />

die Distanz von 9 km führenden Event nicht<br />

entgehen und misst seine Leistungsfähigkeit<br />

auf dem Wohlensee nochmals zum Saisonabschluss.<br />

Ein Hauptharst der Ruderprominenz stammt<br />

von Frauenseite: Die Olympiasiegerin Mirka<br />

Knapkova (Tschechische Republik) trifft<br />

dabei auf die überraschende Vizeolympiasie-<br />

Rudern auf den Backwaters von Kerala<br />

Erleben Sie die idyllische Landschaft Südindiens beim Rudern auf den Backwaters von Kerala.<br />

Die tropische Landschaft sowie die spiegelglatten Wasserstrassen laden zu<br />

unvergesslichen Rudertagen ein.<br />

22 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

Der Armadacup ist für die Ruderer in etwa das, was der Engadiner Skimarathon für die Lang-<br />

läufer ist. hobbysportler treffen auf die Weltelite und der massenstart sorgt für Spektakel.<br />

gerin Fie Ubdy Erichsen aus Dänemark und<br />

sorgen somit somit für ein veritables Re-race<br />

des Olympiafinals. Ebenfalls werden die<br />

«Grande Dame» des Rudersports, die<br />

2-malige Olympiasiegerin und mehrfache<br />

Weltmeisterin Ekaterina Karsten (Weissrussland),<br />

die Britin Sophie Hosking (Olympiasiegerin<br />

im LW2x) und die Deutsche<br />

Marie-Luise Dräger (mehrmalige Weltmeisterin<br />

in verschiedenen Leichtgewichtsklassen)<br />

das Feld anreichern.<br />

Der sich um Athletenverpflichtungen kümmernde<br />

Mario Gyr ist zudem mit namhaften<br />

Weltklassesportlern aus dem Männerbereich<br />

im Kontakt. Bis kurz vor «Torschluss» ist also<br />

mit einer qualitativen Aufstockung des Teilnehmerfeldes<br />

zu rechnen.<br />

Es ist jedenfalls Gewähr geboten, dass ein<br />

umstrittenes und spannendes Rennen stattfinden<br />

wird. Wo gibt es schon die Möglichkeit,<br />

dass sich Ruderer ab der Altersstufe von 15 Jahren<br />

und Breitensportler mit absoluten Weltklasse-Athleten<br />

im selben Feld messen können.<br />

Die grosse Zahl von Teilnehmenden in allen<br />

Kategorien macht den Wohlensee am letzten<br />

<strong>Okt</strong>ober-Samstag zum Wassersport-Mekka<br />

und verspricht für Aktive und Zuschauer spannende<br />

Wettkämpfe auf hohem Niveau.<br />

Weitere Informationen sind einsehbar über<br />

www.bkw-armadacup.ch. Jürg Trittbach<br />

Auch am Armadacup <strong>20<strong>12</strong></strong>: Garantiert ein stimmungsvolles Rennen in spezieller Atmosphäre.<br />

www.guilinrowing.com<br />

Guilin Rowing GmbH, Albisstr. 103, 8038 Zürich, Schweiz<br />

Bild: Regattaverein Bern


Bilder: Stöh Grünig<br />

Swiss Alpine Rowing Trophy<br />

auf dem Schwarzsee<br />

Am Wochenende vom 8./9. September war<br />

der Schwarzsee in den Freiburger Voralpen<br />

zum sechsten Mal Austragungsort der<br />

Swiss Alpine Rowing Trophy. Über 20 Boote<br />

hatten sich für die Trophy (500<br />

Meter-K.o.-Rennen) gemeldet, zusätzlich<br />

dazu noch fast 200 Boote in den insgesamt<br />

gut 30 Rennen der Regatta (750 Meter).<br />

An den beiden Wettkampftagen wurde interessanter<br />

Rudersport geboten. Bei fairen und<br />

trockenen Bedingungen konnte der veranstaltende<br />

Freiburger Regattaverein den fast<br />

500 Teilnehmern interessante und emotionale<br />

Rennen organisieren.<br />

Die Swiss Alpine Rowing Trophy, ein im<br />

Doppelzweier ausgetragener Wettkampf im<br />

K.o.-System, konnte in der diesjährigen<br />

Auflage bei den Junioren und Senioren mit<br />

8 Booten die meisten Boote verzeichnen.<br />

Nach den Time-Trials, die in allen vier ausgefahrenen<br />

Kategorien als erstes am<br />

Samstagmittag auf dem Programm standen,<br />

qualifizierten sich die Vorlaufsieger sowie<br />

die nachfolgenden schnellsten Boote für die<br />

so klassierten Achtel- bzw. Viertelfinals.<br />

Am Sonntag standen dann die Halbfinals<br />

sowie das kleine und grosse Finale auf<br />

dem Programm. Schliesslich ging es bei den<br />

Auch im sechsten Veranstaltungsjahr zog die Voralpen-idylle viele Teilnehmer an.<br />

«Fanen» was das Zeug hält: Auch am Schwarzsee konnten sich die Athleten nicht über Unterstützung beklagen.<br />

SeniorenInnen um nicht weniger als jeweils<br />

Fr. 600.–, bei den JuniorenInnen um immerhin<br />

noch Fr. 400.– Siegesprämie. Insgesamt<br />

wurden Fr. 3’800.– an Preisgeldern verteilt,<br />

wovon Fr. 1’900.– aus dem Jackpot von<br />

2011 stammten.<br />

Im Junioren-Doppelzweier kam es im Finale<br />

zu Paarung SC Biel gegen den RC Aarburg.<br />

Die Groupe Mutuel Rowing Trophy <strong>20<strong>12</strong></strong><br />

ging an die beiden Seeländer Ruderer Dominik<br />

Howald und Nicola Pini vor Andreas<br />

Baschung/Manuel Suter. Das kleine Final,<br />

und somit die Fr. 100.– für den dritten Platz,<br />

gewann der RC Cham mit Yanick Zurkirch<br />

/ Sebastian Bütler. Bei den Juniorinnen<br />

setzte sich die Mannschaft vom SC Stansstad<br />

mit Milena Bissig und Serafina Merloni vor<br />

dem Boot vom RC Rotsee mit Vivienne Burkard<br />

/ Lea Bucher durch. Den dritten Platz<br />

erruderte sich das Gespann Deborah<br />

Bucher / Lara Bischofsberger vom RC Cham.<br />

Im Senioren-Doppelzweier kam es im Finale<br />

zu einem interessanten Rennen zwischen dem<br />

RC Cham mit Marc Burkhard und Lukas<br />

Schleiss sowie dem SC Biel mit den Athleten<br />

Mirio Eichenberger und Felix Freudiger. Die<br />

Mannschaft aus Biel konnte sich durchsetzen<br />

und den Titel der Groupe Mutuel Rowing<br />

REGATTAWESEn<br />

Trophy <strong>20<strong>12</strong></strong> sichern. Bei den Seniorinnen<br />

siegte die Mannschaft Ursina Minder und Irina<br />

Aeschlimann vom SC Stansstad vor der<br />

Renngemeinschaft Stansstad/Wädenswil mit<br />

Flurina Christen / Katja Hauser. Der dritte<br />

Platz ging an die Ruderinnen Rebekka Krieg/<br />

Ladina Meier vom RC Cham.<br />

Ein alles in allem gelungenes Wochenende,<br />

das bei sommerlichen Temperaturen allen<br />

Teilnehmern sicher gut in Erinnerung bleiben<br />

wird. Der Freiburger Regattaverein<br />

hofft auch 2013, dann hoffentlich mit einem<br />

Titelsponsor, die Regatta wieder organisieren<br />

zu können. Jens Lischewski<br />

Im K.o.-System oben ausgeschwungen: Der<br />

Senioren-Doppelzweier Felix Freudiger / Mirio<br />

Eichenberger (Seeclub Biel).<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 23


Bild: Stöh Grünig<br />

REGATTAWESEn<br />

BILAC <strong>20<strong>12</strong></strong>: neuchâtel–Bienne<br />

Ce 15 septembre <strong>20<strong>12</strong></strong>, la Bilac a soufflé ses 10<br />

bougies. 10 ans déjà que cet événement a été<br />

créé à l’occasion de l’Expo.02. Comble d’ironie,<br />

2002 restera la seule édition annulée pour cause<br />

de météo. Depuis, la Bilac a pris 6x le départ sur<br />

le lac et 4x sur l’Aar. En tant qu’organisateur,<br />

nous avons clairement l’ambition de mettre sur<br />

pied la plus importante rencontre régulière de<br />

bateaux à rames loisirs en Suisse. Chaque<br />

année, nous souhaitons non seulement donner<br />

l’occasion aux rameurs et rameuses fitness de se<br />

lancer un défi sportif, mais aussi de passer<br />

d’agréables instants en toute convivialité.<br />

En <strong>20<strong>12</strong></strong>, ces objectifs ont été atteints. 70<br />

embarcations comptant quelque 330<br />

participant(e)s de Suisse et d’Allemagne ont<br />

pris le départ. Toutes et tous ont pu goûter au<br />

BILAC <strong>20<strong>12</strong></strong>: neuenburg–Biel<br />

Zum 10. Mal fand am 15. September <strong>20<strong>12</strong></strong> die<br />

Bilac statt. Ein Ruderevent, das anlässlich der<br />

Expo 2002 ins Leben gerufen wurde. Nach der<br />

wetterbedingten Absage im Expo-Jahr konnte<br />

der Anlass seither 6-mal über die Juraseen und<br />

4-mal auf der Aare ausgetragen werden. Als<br />

Veranstalter haben wir die klare Ambition, den<br />

wichtigsten regelmässig stattfindenden Anlass<br />

für den Ruder-Breitensport in der Schweiz zu<br />

organisieren. Damit wollen wir den BreitensportlerInnen<br />

einmal im Jahr die Möglichkeit<br />

geben, sich bei einer gemeinsamen Fahrt zu<br />

beweisen und mit Gleichgesinnten einige vergnügliche<br />

Stunden zu verbringen.<br />

Die Ausführung <strong>20<strong>12</strong></strong> hat diese Ziele erfüllt. 70<br />

Ruderboote und Kanus mit rund 330 TeilnehmerInnen<br />

aus der Schweiz und Deutschland<br />

24 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

crédo « Endurance, performance, plaisir - une<br />

belle aventure dans la nature » dans de parfaites<br />

conditions météo tout au long des 32 km du<br />

parcours menant de Neuchâtel à Bienne. Le<br />

premier bateau à franchir la ligne d’arrivée en<br />

un peu plus de deux heures, est un équipage<br />

composé de Lausanne, tandis que les femmes<br />

les plus rapides remportent un honorable 6ème<br />

rang et nous viennent de Lucerne.<br />

Le 21 septembre 2013, vos feedbacks<br />

encourageants nous motivent à lancer la<br />

prochaine Bilac. La vision de réunir 100<br />

bateaux sur la ligne de départ reste d’actualité,<br />

tout comme l’objectif de profiler cet<br />

événement comme la plateforme suisse de la<br />

rame loisir. La Fédération Suisse des Sociétés<br />

d’Aviron souhaite développer la catégorie<br />

nahmen am Anlass teil. Dem Motto «Spass an<br />

der Leistung – Freude an der Natur» konnte<br />

bei idealen Bedingungen von allen Sportlerinnen<br />

und Sportlern auf den 32 km zwischen<br />

Neuenburg und Biel nachgelebt werden. Als<br />

erstes Boot kreuzte nach gut 2 Stunden eine<br />

Renngemeinschaft aus Lausanne die Ziellinie,<br />

das schnellste reine Frauenboot, eine Renngemeinschaft<br />

aus Luzern, landete auf dem<br />

6. Gesamtrang.<br />

Am 21. September 2013 werden wir die nächste<br />

Bilac durchführen. Die bisherigen Feedbacks<br />

ermuntern uns dazu. 100 teilnehmende<br />

Boote bleibt unsere Vision. Auch in unserer<br />

Vision sehen wir die Bilac als Plattform für<br />

den Ruder-Breitensport in der Schweiz. Im<br />

Ruderverband soll der Breitensport eine stär-<br />

fitness et la Bilac peut servir de tremplin de<br />

communication en tant qu’événement de<br />

démonstration. Cela doit être l’intérêt<br />

commun des rameurs et de la Fédération de<br />

développer avec les sportifs d’élite l’avenir de<br />

Swissrowing (p. ex. Centre d’<strong>aviron</strong> au<br />

Rotsee).<br />

Le C.O. de la Bilac se réjouit de vous<br />

accueillir encore plus nombreux l’automne<br />

prochain dans la région des Trois-lacs. Nous<br />

voulons transformer la vision en réalité et<br />

c’est ensemble que nous y parviendrons !<br />

Thomas von Burg, président du C.O.<br />

(traduction Christian Thiel)<br />

La liste des arrivées et une galerie photos<br />

sont disponibles sur le site www.bilac.ch<br />

kere Stimmer erhalten; die Bilac kann ihm als<br />

Kommunikationsplattform und als Demonstrationsanlass<br />

dazu verhelfen. Dies muss im<br />

Interesse der Ruder Innen und des Verbandes<br />

sein, wollen wir doch zusammen mit den<br />

Wettkampfsportlern die Zukunft des Verbandes<br />

(z.B. Ruderzentrum am Rotsee) gestalten.<br />

Das OK der Bilac freut sich, möglichst viele<br />

RuderInnen und KanutInnen im Frühherbst<br />

in der Dreiseenregion begrüssen zu können.<br />

Wir wollen die Vision in die Realität umsetzen;<br />

gemeinsam werden wir es schaffen!<br />

Thomas von Burg, OK-Präsident<br />

Ausführliche Rangliste und Bildergalerie auf<br />

www.bilac.ch


Eine lange, abenteuerliche<br />

Reise nach Rotterdam<br />

Skiff oder Luftmatratze<br />

Mit dem Skiff nach Rotterdam: Ein Hirngespinst,<br />

eine Dummheit, eine Kamikaze-<br />

Übung! Die Reaktionen erfahrener deutscher<br />

Ruderer und Berufsschifffahrer waren<br />

vernichtend, als ich mich im Jahr 2010 zum<br />

ersten Mal ernsthaft danach erkundigte, ob<br />

es möglich sei, von Rorschach nach Rotterdam<br />

zu <strong>rudern</strong>. Das haben natürlich schon<br />

viele gemacht, in gesteuerten Mannschaftsbooten.<br />

Auch mit Kajaks und Kanus, in<br />

einem Gummiboot oder sogar auf einer<br />

Luftmatratze kann man sich den Rhein<br />

hinuntertreiben lassen. Aber im Skiff? Das<br />

soll ich mal schön bleiben lassen, man fahre<br />

schliesslich auch nicht mit einem kleinen<br />

Kinderfahrrad auf einer achtspurigen Autobahn<br />

rückwärts, meinte ein deutscher<br />

Frachtschiffkapitän. Nach diesen schlechten<br />

Erfahrungen beschloss ich umgehend, keine<br />

deutschen «Rheinkenner» mehr zu fragen<br />

und wandte mich stattdessen an die Holländer.<br />

Das sind schliesslich die wahren Wasserhelden<br />

Europas. Und siehe da, die Holländer<br />

nahmen das viel lockerer. Auch sie sagten<br />

zwar, dass es lebensgefährlich sei und die<br />

Berufsschifffahrt tödliche Gefahren für eine<br />

Skiffruderin berge, aber nur an gewissen<br />

Stellen. Das war doch ein Lichtblick.<br />

Ein amerikanischer Flugzeugträger<br />

Im Herbst 2010 reiste ich ins holländische<br />

Arnheim am Niederrhein und machte<br />

zusammen mit dem dortigen Ruderclub eine<br />

Ausfahrt. Das ging ganz flott und schien mir<br />

überhaupt nicht gefährlich. Ich habe erst viel<br />

später realisiert, dass es sich bei diesem<br />

Abschnitt um ein sehr wenig befahrenes Teilstück<br />

handelt, sozusagen das Sahnehäubchen<br />

des ganzen Rheins. Die Erkundigungstour<br />

hatte sich aber trotzdem gelohnt, mir wurde<br />

nämlich klar, dass ich dieses Unterfangen nur<br />

«ExPEDiTiOn»<br />

mit dem Skiff vom Bodensee bis nach Rotterdam – geht das? Entgegen vieler unkenrufe<br />

ganz offensichtlich. mit einer minutiösen, alle Gefahrenherde einbeziehenden Vorberei-<br />

tung und mit einem spezifischen Training schaffte es Brigitte Kaufmann vom Seeclub Ror-<br />

schach in 13 Tagen.<br />

mit einem selbstlenzenden Einer bewältigen<br />

kann. Im Sommer 2011 fuhr ich nach Hamburg<br />

an die Elbe, testete dort einen selbstlenzenden<br />

Einer und kaufte ihn auf der Stelle.<br />

Man muss sich diesen Einer wie einen<br />

amerikanischen Flugzeugträger vorstellen,<br />

einfach etwas kleiner, und das Wasser fliesst<br />

im Heck von selbst wieder hinaus. Genial!<br />

Klappmesser und Hanteln<br />

Nun hatte ich also das richtige Boot, aber es<br />

fehlten mir noch ein paar andere wichtige<br />

Dinge, um die nicht ganz 1000 Kilometer<br />

mit diesem schweren Boot erfolgreich hinter<br />

mich zu bringen. Zum Beispiel genügend<br />

Muskeln. Ich lieh mir von meinem Bruder<br />

den Ruderergometer und von meiner Coiffeuse<br />

ein paar Hanteln. Dann holte ich mir<br />

bei Michael Gier, Weltmeister und Olympiasieger<br />

im Doppelzweier und Mitglied im<br />

Seeclub Rorschach, Tipps für das Kraftausdauertraining.<br />

Er empfahl mir u.a. die folgende<br />

Übung: Liegestütze, «Klappmesser»,<br />

Nach der Parforceleistung glücklich am Ziel in Rotterdam angekommen.<br />

Strecksprung, und das abwechslungsweise<br />

20 x, total drei Serien. Gott sei Dank meinte<br />

mein Hausarzt, dem ich anderntags von meinen<br />

brutalen Trainingsabsichten berichtete,<br />

dass Frauen in meinem Alter das «Klappmesser»<br />

nicht mehr machen sollten. An den<br />

Winterwochenenden ruderte ich jeweils mit<br />

meinem neuen Einer auf dem Bodensee, später<br />

auch bis Schaffhausen, um mich an die<br />

langen Distanzen zu gewöhnen. Die Strecke<br />

Rorschach-Basel ruderte ich in Etappen mit<br />

verschiedenen Booten zu Test- und Trainingszwecken.<br />

Hilfe von allen Seiten<br />

In Henk van der Bie, Ruderkollege vom Seeclub<br />

Arbon, fand ich weitere grossartige holländische<br />

Unterstützung. Er erklärte mir die<br />

besonderen Gefahren der Buhnen und Gierfähren,<br />

erläuterte mir die Funktionsweise der<br />

Schleusen und anderer Wasserverbauungen,<br />

fasste mir die deutschen Ruderbeschriebe auf<br />

ein erträgliches Mass zusammen, druckte mir<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong> 25


«ExPEDiTiOn»<br />

die Gezeiten für Holland aus und war mir in<br />

allen Fragen ein liebenswürdiger und hilfsbereiter<br />

Kollege. Zuletzt gelang es mir auch<br />

noch, die zentrale Frage der Betreuung,<br />

Logistik und Übernachtung zu lösen. Ein<br />

erfahrener Rheinskipper bot sich für diese<br />

anspruchsvolle und für den Erfolg des Vorhabens<br />

entscheidende Aufgabe an.<br />

Was wirklich zählt<br />

Es konnte also endlich losgehen. Mein Abenteuer<br />

«Rotterdam» startete am 21. April<br />

Auszüge aus dem Logbuch<br />

Auf dem Oberrhein:<br />

Aller Anfang ist schwer<br />

21. April <strong>20<strong>12</strong></strong>, Grenzach D/Niffer F<br />

Es konnte also losgehen. Der Starttag wurde<br />

auf Samstag, 21. April <strong>20<strong>12</strong></strong> festgelegt,<br />

Grenz ach, oberhalb der Schleuse Birsfelden.<br />

Ich war extrem nervös. Es hätte nicht viel<br />

gefehlt und ich wäre bereits in Basel vor lauter<br />

Aufregung in einen Brückenpfeiler<br />

gedonnert. Bei der Dreirosenbrücke fegte<br />

mich eine Windböe fast vom Rollsitz und es<br />

begann zu nieseln. Der Windmesser zeigt<br />

Beaufort 6! Später Regen. So habe ich mir<br />

das nicht vorgestellt.<br />

27. April <strong>20<strong>12</strong></strong> Speyer – Worms<br />

Diesem Abschnitt sehe ich mit gemischten<br />

Gefühlen entgegen. Im Ruderbeschrieb des<br />

deutschen Ruderverbandes steht u.a. bei<br />

Mannheim: «gefährliche Brecherbildung»<br />

und «Mannheim ist zweitgrösster deutscher<br />

Binnenhafen, sehr starker Schiffsverkehr,<br />

sowohl durchgehend als auch auf den beiderseitigen<br />

Reeden, aus der Neckar- und der<br />

Hafenmündung. Diese Rheinstrecke ist sehr<br />

gefährlich. Spundwände! Kreuzwellen! Ab<br />

Mannheim ist mit C-Boten – auch gedeckt –<br />

eine Weiterfahrt nicht zu empfehlen». Es ist<br />

bedrohlich, neben den stillliegenden Schiffen<br />

an den Reeden vorbeizu<strong>rudern</strong>. Die Schiffswände<br />

wirken wie Spundwände, aber ohne<br />

Leitern zum Reinklettern, wenn man kentert.<br />

Ich rudere langsam und versuche die Kurse<br />

der tal- und bergfahrenden Schiffe noch besser<br />

abzuschätzen also sonst.<br />

26 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />

<strong>20<strong>12</strong></strong>. Ich war teilweise zur gleichen Zeit<br />

unterwegs wie der Schwimmer Ernst Bromeis,<br />

wenn auch ohne Medienbegleitung.<br />

Trotzdem wurde es ein einmaliges, unvergessliches<br />

Erlebnis. Eine Reise mit unzähligen<br />

liebenswürdigen Begegnungen, mit<br />

Furcht und Freude, mit Wind und Wolken,<br />

mit Sturm und Nässe, mit Kälte und Angstschweiss.<br />

Am 13. Mai <strong>20<strong>12</strong></strong> bin ich in Rotterdam<br />

angekommen.<br />

Ich bin technisch keine sehr gute Ruderin<br />

und die meisten Ruderer würden diese Tour<br />

Der gebirgige Mittelrhein<br />

29. April <strong>20<strong>12</strong></strong> Worms – Mainz<br />

62,47 Km wird mein GPS am Schluss dieses<br />

Tages anzeigen. Der Tag beginnt nicht gut,<br />

sehr starker Wind. Am Mittag muss ich beim<br />

Eichsee Schutz suchen, die Wind stärke<br />

beträgt 6,4, Sturmböen, bedeckt. Der Rhein<br />

schäumt. Später wird es besser, aber nicht<br />

wirklich. Die Strecke ist nämlich zugelassen<br />

für Speedboote, eine ganz lästige Sache,<br />

wenn man am Rudern ist. Natürlich, es ist ja<br />

Sonntag, deshalb die vielen Motorboote und<br />

Wassertöffs. Die Berufsschifffahrt kennt keinen<br />

Sonntag und macht Welle um Welle…<br />

wesentlich schneller bewältigen als ich. Aber<br />

das ist gar nicht entscheidend. Von Bedeutung<br />

ist vielmehr, dass es etwas Grossartiges<br />

ist, auf ein Ziel hinzuwirken, Unterstützung<br />

zu erfahren, die mentale und körperliche<br />

Leistungsgrenze zu spüren, einen persönlichen<br />

Sieg zu erringen und sich einen Traum<br />

zu erfüllen.<br />

Auszüge aus dem Logbuch siehe auch unter<br />

www.kaufmann-kommunikation.ch<br />

Brigitte Kaufmann<br />

1.Mai <strong>20<strong>12</strong></strong><br />

St. Goar – Koblenz<br />

Brutale Strecke, sehr eng, sehr, sehr schnell.<br />

Ich habe keine Sekunde Zeit, die Landschaft<br />

zu bestaunen. Ich kämpfe, oben zu bleiben,<br />

nicht zu kentern, am Ufer zu bleiben, nicht<br />

auf die Buhnen zu fahren, die Stromschnellen<br />

zu sehen, den Bojen auszuweichen, nicht<br />

ins Widerwasser zu kommen usw. Und die<br />

Schiffe fahren ununterbrochen. Ich denke<br />

wieder an den Schwimmer, und passe einen<br />

Moment nicht auf. Aufprall auf riesige Boje,<br />

es haut mich aus den Ruderschuhen und es<br />

tut weh. Aber ich kentere nicht! Nasenblu-<br />

Wellen, Wind, Nässe, Kälte... und jede Menge kommerzielle Schiffe auf dem Rhein; einer der am<br />

stärksten befahrenen Wasserstrassen der Welt.


ten. Ich habe grosses Glück, dass ich mit dem<br />

Bug aufpralle und nicht seitlich auf die Boje,<br />

das hätte Totalschaden bedeutet und ich wäre<br />

bestimmt gekentert.<br />

Ich bin fix und fertig, als ich in Koblenz<br />

ankomme und falle halb bewusstlos vor<br />

Erschöpfung auf mein Nachtlager.<br />

Kühe und Industrie am Niederrhein<br />

5. Mai <strong>20<strong>12</strong></strong> Ruhetag in Köln.<br />

Besichtigung des Doms, Spaziergang Eisenbahnbrücke<br />

«Hohenzollern». Blick auf den<br />

Rhein. Es beschleicht mich ein seltsames<br />

Gefühl: Auf diesem gewaltigen Fluss mit diesem<br />

enormen Verkehr rudere ich mit meinem<br />

kleinen Bötchen. Kann das sein? In einem<br />

Bootsladen kaufe ich einen zweiten Flaggenstock<br />

für die Gastflagge, damit diese endlich<br />

seemännisch korrekt montiert werden kann.<br />

7. Mai <strong>20<strong>12</strong></strong> Düsseldorf – Wesel mit<br />

Duisburg<br />

Duisburg! Davor hat mir gegraut. All die Warnungen<br />

der Ruderkollegen und Rheinkenner.<br />

Es geht besser als befürchtet. Mit Ausnahme<br />

eines kurzen Abschnittes von 6 Kilometern<br />

rudere ich alles. Die Industrieanlagen sind<br />

gigantisch. Ruhrpott. Die Hochöfen sind noch<br />

in Betrieb. Und die Schiffe sind unendlich<br />

gross geworden in der Zwischenzeit. Gekoppelte<br />

Schubverbände, Hunderte von Meter<br />

lang und doppelt aneinander! Die Bugwellen<br />

sind beeindruckend. Und ich möchte auf KEI-<br />

NEN FALL auch nur annähernd in die Nähe<br />

eines Buges kommen. Man wird ja bekanntlich<br />

nicht weggeschoben von der Bugwelle sondern<br />

unter das Schiff gezogen. Das ist tödlich. Einmündung<br />

der Ruhr, des Wesel-Datteln-Kanals<br />

und der Lippe, alles rechtsrheinisch. Ich wechsle<br />

aber trotz Empfehlungen des deutschen<br />

Ruderverbandes nicht mehr auf die linke<br />

Stromseite, das Risiko ist mir einfach zu gross.<br />

Ich will nicht mitten auf dem 500 Meter breiten<br />

Strom kentern. Die Wellen brechen unablässig<br />

über mein Boot. Die Hafeneinfahrt beim<br />

Hafen Wesel ist schön. Ich geniesse das ruhige<br />

Wasser. Schiffe waren unterwegs: 95 bergfahrende<br />

und 29 talfahrende. Die Strecke war<br />

abgesehen von Duisburg eigentlich ganz lieblich<br />

und sanft. Neugierige niederrheinische<br />

Kühe. Menschen sieht man keine.<br />

Das holländische Finale<br />

10. Mai <strong>20<strong>12</strong></strong><br />

Rees – Arnhem<br />

RORSChACh – ROTTERDAm<br />

Heute geht es Richtung Holland. Ich freue<br />

mich drauf. Die Reede von Emmerich,<br />

letzte deutsche Stadt, passiere ich mit<br />

grösster Vorsicht, da es löschende Schiffe<br />

hat. Es beginnt zu regnen. Kurz nach der<br />

holländischen Grenze befestige ich in<br />

einem Baggersee die holländischen Flagge.<br />

Ich schaffe es fast nicht mehr, aus dem See<br />

wieder rauszu<strong>rudern</strong>. Der Wind hat stark<br />

zugenommen. Der Fluss ist mächtig. Ich<br />

kämpfe mich Buhne für Buhne vorwärts.<br />

Ich kann wegen den Wellen nicht mehr<br />

normal im Fluss <strong>rudern</strong>, sondern muss in<br />

jede Buhne hinein, um mich von den<br />

Schiffswellen zu schützen. Der Verkehr<br />

hier ist gewaltig. Ich bin am Ende meiner<br />

physischen und psychischen Kräfte,<br />

erschöpft, durchfroren. Aber die Holländer<br />

haben schliesslich in ihrem Wappen<br />

den Leitspruch: «Je maintiendrai» und<br />

genau das werde ich auch. Ich weiss zum<br />

Glück, dass die «Abzweigung» in den Pannerdens-Kanal<br />

rechtsrheinisch ist. Da will<br />

ich ja hin. Wenn ich hier an dieser Stelle,<br />

bei Km 867,5 Fahrwasserteilung Waal/<br />

Pannerdens-Kanal den Rhein hätte queren<br />

müssen, ich hätte vermutlich aufgegeben,<br />

das hätte ich bei diesen Verhältnissen nicht<br />

geschafft. 111 Schiffe sind mir begegnet.<br />

13. Mai <strong>20<strong>12</strong></strong><br />

Krimpen a/Lek – Rotterdam<br />

Um 11.45 Uhr, mit abfliessender Flut, verlasse<br />

ich Krimpen a/Lek. Extrem angespannt.<br />

Volle Konzentration. Natürlich<br />

Gegenwind! Schnelle Flusstaxis rasen um<br />

mich herum, Motorboote, Segler, Frachtschiffe<br />

und neu auch gigantische Küstenschiffe,<br />

daneben Ausflugsschiffe, Dampfschiffe<br />

usw. Aber nur ein einziges Ruderboot.<br />

ICH! Plötzlich bin ich mitten drin.<br />

Direkt unter einem Tower, in der Stadt,<br />

Kilometer 999,5. Die Kulisse ist grossartig.<br />

Und dann ist der Druck weg. Ich bin ja<br />

angekommen. Alles paletti. Ich steige aus<br />

dem Boot. 13.55 Uhr. Ende. Es hätte ein<br />

Orkan kommen können zu diesem Zeitpunkt,<br />

das wäre mir egal gewesen, ich war<br />

wieder versöhnt mit dem Rhein, meinem<br />

Fluss vor der Haustüre. Ich weiss jetzt, dass<br />

es möglich ist, mit einem Einer-Ruderboot<br />

von Rorschach nach Rotterdam zu <strong>rudern</strong>.<br />

Das genügt mir im Moment vollkommen.<br />

Die Freude kommt später.<br />

Brigitte Kaufman<br />

Partner<br />

Verbandssponsoren<br />

Medical Partner<br />

Bootssponsor<br />

Bekleidungspartner<br />

Ruder- und Ergometersponsor<br />

Fahrzeugpartner<br />

gemeinsam<br />

kommen<br />

wir noch<br />

schneller<br />

voran.<br />

herzlichen<br />

dank den<br />

sponsoren.<br />

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