Ausgabe 29 - Klinikum Fürstenfeldbruck
Ausgabe 29 - Klinikum Fürstenfeldbruck
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Betroffene erhalten wertvolle Anleitung<br />
In erster Linie zielt das Projekt darauf<br />
ab, alle Patienten mit Diabetes mellitus<br />
im <strong>Klinikum</strong> zu erfassen und gezielt zu<br />
beraten. Sobald über den Computer eine<br />
Diät für einen Diabetiker in der Küche<br />
bestellt wird, erhält unsere Diabetesassistentin<br />
Ellen Lange eine entsprechende<br />
Information. Diese besucht den<br />
Patienten noch am selben oder spätestens<br />
am darauf folgenden Tag auf Station.<br />
Dabei überprüft sie im Einklang mit<br />
den Leitlinien der Fachgesellschaft die<br />
Stoffwechseleinstellung des Patienten<br />
und bietet ihm Hilfe bei der Bewältigung<br />
seiner Stoffwechselstörung an.<br />
Falls gravierende Probleme bei der<br />
Behandlung festgestellt werden,<br />
bespricht sie diese mit dem behandelnden<br />
Stationsarzt, der wiederum konsiliarisch<br />
den Diabetologen anfordern kann.<br />
Der Patient wird gebeten, einen standardisierten<br />
Fragebogen, bei Bedarf<br />
mit Unterstützung durch die Diabetesassistentin,<br />
auszufüllen. Diese Informationen<br />
fließen in die Ausarbeitung<br />
eines Behandlungsplanes durch den<br />
Diabetologen ein. Die Diabetesassistentin<br />
überwacht die Umsetzung der neuen<br />
Empfehlungen und schult den Patienten<br />
entsprechend. Dabei befähigt sie den<br />
Betroffenen beispielsweise zum Erlernen<br />
der Selbstmessung des Blutzuckers<br />
bei einer erforderlichen Umstellung auf<br />
Insulin oder sie übt mit ihm die richtige<br />
Spritztechnik.<br />
Damit wird auch das Pflegepersonal auf<br />
der Station entlastet, das im Klinikalltag<br />
mitunter nicht über ausreichend Zeit für<br />
diese Tätigkeit verfügt.<br />
Im Team gibt die Diabetesassistentin<br />
Rückmeldung an den Diabetologen,<br />
damit dieser den Behandlungsplan rechtzeitig<br />
vor Entlassung des Patienten noch<br />
anpassen kann. Bei Bedarf kann mit Hilfe<br />
unseres Sozialdienstes auch Unterstüt-<br />
zung für die Bewältigung des Alltags zu<br />
Hause organisiert werden.<br />
Darüber hinaus steht die Diabetesassistentin<br />
auch für die gezielte Beratung<br />
des Pflegepersonals in Fragen der Betreuung<br />
bestimmter Patienten zur Verfügung.<br />
Unsere Erfahrung zeigt, dass die betroffenen<br />
Patienten durch den persönlichen<br />
Kontakt mit Diabetesassistentin oder Diabetologen<br />
eher bereit sind, das Angebot<br />
der umfassenden Schulung anzunehmen.<br />
Stationäre Versorgung von Diabetikern im <strong>Klinikum</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Erfassung der stationären Diabetiker<br />
über die Essensbestellung (BE-Diät)<br />
Stationsarzt Diabetesassistentin sucht Patient auf Station auf, Pflegepersonal fordert<br />
erfasst Diabetes-Probleme, berät den Patienten<br />
Diabetesberatung an<br />
Medizinisches Problem Einladung zur Schulung<br />
Stationsarzt<br />
Schulung<br />
Konsilanforderung ggf. Einbindung des<br />
Sozialdienstes<br />
Standardisierter Fragebogen ggf. mit Hilfe der<br />
Diabetesassistentin<br />
Diabetologisches Konsil<br />
(inklusive DRG-Codierung)<br />
Ärztliche Empfehlung<br />
Folgekonsil<br />
über Stationsarzt<br />
Diabetesassistentin überwacht Rückmeldung an Stationsarzt<br />
Umsetzung, z.B. Ausarbeitung,<br />
Anpassung Insulinschema, etc.<br />
Rückmeldung an Pflegepersonal<br />
Übernahme der Empfehlungen<br />
in den Arztbrief (Entlassungsbrief)<br />
visavis – Patientenzeitschrift des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Fürstenfeldbruck</strong> Akademisches Lehrkrankenhaus der LMU München<br />
MeDIzIn<br />
Mittlerweile können wir auf ein Jahr Erfahrung<br />
mit diesem Projekt zurückblicken<br />
und freuen uns über die positiven Rückmeldungen<br />
von betroffenen Patienten.<br />
Auch der ärztliche und der pflegerische<br />
Dienst erfahren dadurch eine Erleichterung<br />
ihrer Arbeit mit Diabetikern. Nicht<br />
zuletzt wird uns auch von ambulanten<br />
Pflegediensten berichtet, dass die Patienten<br />
besser vorbereitet für den Umgang<br />
mit ihrer Stoffwechselstörung aus der stationären<br />
Behandlung entlassen werden.<br />
Einzelberatung (DA) bei<br />
bettlägerigen Patienten,<br />
individuelle technische<br />
Probleme, z.B. Insulin spritzen,<br />
diab. Fuß, etc.<br />
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