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Ausgabe 29 - Klinikum Fürstenfeldbruck

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6<br />

MeDIzIn<br />

Druckmessung und ultraschall<br />

im Herzkranzgefäß<br />

zur minimalinvasiven untersuchung von<br />

Patienten mit Herzerkrankungen können<br />

im Herzkatheterlabor am klinikum<br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong> die neuesten diagnostischen<br />

Möglichkeiten ausgeschöpft<br />

werden. Diese tragen wesentlich dazu<br />

bei, dass Herzkrankheiten rechtzeitig<br />

erkannt und behandelt werden können.<br />

Die Herzkatheterdiagnostik erlaubt u.a.<br />

die Herzkranzgefäße sichtbar zu machen.<br />

Diese Arterien verlaufen an der Oberfläche<br />

des Herzens und versorgen den<br />

Herzmuskel mit Blut. Kommt es durch<br />

arteriosklerotische Ablagerungen in der<br />

Gefäßwand zu Verengungen und Gefäßverschlüssen,<br />

so droht ein Herzinfarkt.<br />

Die Diagnostik wird zunächst angiographisch<br />

durchgeführt: Mittels eines röhrenförmigen<br />

Katheters wird Röntgenkontrastmittel<br />

in das Gefäß gespritzt. Diese<br />

sogenannte Koronar-Angiographie lässt<br />

Verengungen sichtbar werden.<br />

Abb. 1<br />

Druckdraht, der im Koronargefäß plaziert wird<br />

(durch Pfeil hervorgehoben: Drucksensor)<br />

Eine kritische Verengung kann mit einem<br />

Ballon aufgeweitet werden. Meist wird<br />

zusätzlich eine röhrenförmige Gefäßstütze,<br />

Stent genannt, implantiert.<br />

Diese arteriosklerotisch bedingten Engstellen<br />

an den Herzkranzgefäßen können<br />

sehr vielgestaltig sein: lang, kurz, verwinkelt<br />

oder auch exzentrisch. Mitunter<br />

ist dadurch eine Abschätzung der funktionellen<br />

Beeinträchtigung des Herzens<br />

recht schwierig.<br />

Der enorme technische Fortschritt mit<br />

immer kleiner und dennoch leistungsfähiger<br />

werdender Mikroelektronik eröffnet<br />

uns nun im Herzkatheterlabor weitere<br />

Möglichkeiten für eine sichere und aussagekräftige<br />

Diagnostik. Eine besondere<br />

Bedeutung kommt hierbei der Druckmessung<br />

im Koronanargefäß (FFR) und dem<br />

intravaskulären Ultraschall (IVUS) zu.<br />

Abb. 2<br />

Darstellung einer Engstelle an einem rechten<br />

Herzkranzgefäß in der konventionellen Herz-<br />

kathetertechnik.<br />

Beide Verfahren sind seit einem Jahr im<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong> verfügbar.<br />

Druckmessung im koronargefäß<br />

So ist es beispielsweise technisch gelungen,<br />

einen winzig kleinen Drucksensor in<br />

einen Führungsdraht mit einem Durchmesser<br />

von nur 0,3 mm (!) zu integrieren.<br />

Diese Innovation erlaubt es dem untersuchenden<br />

Arzt, nachdem er den Draht ins<br />

Koronargefäß geführt hat, den Blutdruck<br />

auch hinter einer Engstelle zu messen.<br />

Damit steht uns ein funktioneller Test<br />

(FFR) zur Verfügung, der die zweidimensionale<br />

Darstellung der Angiographie<br />

ergänzt. Wenn der Druck hinter einer<br />

Engstelle unter Gabe eines gefäßerweiternden<br />

Medikamentes unter einen<br />

Grenzwert abfällt, erkennt der Arzt, dass<br />

diese Engstelle bedeutsam ist und behandelt<br />

werden sollte. Umgekehrt hilft die<br />

Methode auch, unnötige Stentimplantationen<br />

zu vermeiden.<br />

Abb. 3<br />

Erkenntnisse aus einer Druckmessung: Die<br />

rote Kurve (Druck in der Hauptschlagader vor<br />

der Engstelle) ist deutlich höher als die gelbe<br />

Kurve, die dem Druck im Koronargefäß hinter<br />

der Engstelle entspricht. Im Verlauf der Messung<br />

wird der Drucksensor hinter die Engstelle<br />

zurückgezogen und die Kurven gleichen sich<br />

an. Damit ergibt die Druckmessung, dass die<br />

im Bild nicht sicher hochgradige Engstelle<br />

sich doch funktionell erheblich auswirkt und<br />

mit einer Stentimplantation behandelt werden<br />

muss.<br />

visavis – Patientenzeitschrift des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Fürstenfeldbruck</strong> Akademisches Lehrkrankenhaus der LMU München

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