Ausgabe 29 - Klinikum Fürstenfeldbruck
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8<br />
Hernienarten<br />
MeDIzIn<br />
OP-Therapien bewähren sich bei<br />
Bauchwandhernien beim erwachsenen<br />
eine Hernie, umgangssprachlich als<br />
Bruch bezeichnet, ist eine Vorwölbung<br />
des Bauchfells durch eine schwachstelle<br />
in der Bauchmuskulatur. Das vorgefallene<br />
Bauchfell bildet den so genannten<br />
Bruchsack, in dem sich Teile von<br />
Bauch organen, meist Darm oder Fettgewebe,<br />
befinden können.<br />
In Deutschland werden<br />
pro Jahr fast 150.000<br />
leistenbruchoperationen<br />
durchgeführt.<br />
Damit gehört die<br />
operative Versorgung<br />
von Brüchen<br />
zu den häufigsten<br />
chirurgischen Maßnahmen.<br />
IPOM Netz Beispiel<br />
leistenhernie<br />
Der Leistenbruch (Inguinalhernie)<br />
ist eine krankhafte<br />
Vorwölbung von Organen<br />
der Bauchhöhle (vor allem<br />
inneres Körperfett, aber<br />
auch Darm) durch eine<br />
Schwachstelle im Bereich<br />
des Leistenkanals oberhalb<br />
des Leistenbandes. Durch<br />
diese treten beim Mann die<br />
Samenstranggebilde, bei<br />
der Frau das runde Mutterband.<br />
Ein Leistenbruch fällt meist<br />
durch eine neu aufgetretene<br />
Vorwölbung in der Leiste<br />
oder häufig auch durch ziehende<br />
Schmerzen bei körperlicher<br />
Belastung oder<br />
längerem Stehen auf. Die<br />
Diagnose kann anhand des<br />
Tastbefundes bei der körperlichen<br />
Untersuchung durch<br />
den Arzt festgestellt werden.<br />
Ursächlich für die Entstehung von Hernien<br />
ist meist ein Missverhältnis zwischen<br />
der Festigkeit von Bauchmuskulatur und<br />
Bindegewebe und dem Druck innerhalb<br />
des Bauchraums. Einige Hernien, wie<br />
beispielsweise Leistenbrüche, können<br />
jedoch auch angeboren sein. Männer<br />
müssen im Übrigen etwa achtmal so<br />
häufig wie Frauen wegen eines<br />
Leistenbruchs behandelt<br />
werden.<br />
Bei den betroffenen<br />
Patienten liegt<br />
meist eine angeboreneBindegewebsschwäche<br />
vor, die das<br />
Auftreten des<br />
Bruchs fördert.<br />
nabelhernie<br />
Beim Nabelbruch gelangen<br />
Teile des Bauchfells durch<br />
den offen gebliebenen<br />
Gewebering am Bauchnabel<br />
(ehemalige Durchtrittsstelle<br />
der Nabelschnur) und bilden<br />
den Bruchsack, in den sich<br />
dann Fett- oder Darmanteile<br />
verschieben können.<br />
Bei Erwachsenen tritt der<br />
Bruch beim Pressen, z. B.<br />
während des Stuhlgangs<br />
oder beim Husten auf.<br />
Bei Frauen bilden sich häufig<br />
in der Schwangerschaft<br />
Nabelhernien aus, weil sich<br />
dieser Gewebering durch<br />
den hohen Bauchinnendruck<br />
erweitert.<br />
narbenhernie<br />
Beim Narbenbruch kommt<br />
es im Bereich einer Operationsnarbe<br />
zu einem „Aufreißen“<br />
der Narbe und zur<br />
Vorwölbung von Organen<br />
der Bauchhöhle.<br />
Ursache ist eine Bindegewebsschwäche<br />
des Narbengewebes,<br />
die wiederum<br />
häufig die Folge von Entzündungen<br />
einer ehemaligen<br />
Operationswunde ist.<br />
Narbenbrüche werden aber<br />
auch durch einen erhöhten<br />
Bauchinnendruck begünstigt,<br />
der Folge von Übergewicht<br />
oder einer Lungenerkrankung<br />
sein kann.<br />
Risikofaktoren für die Hernienbildung<br />
sind außerdem Übergewicht, chronischer<br />
Husten oder die Neigung zu Verstopfung.<br />
Operation – besser frühzeitig!<br />
Zu einer gefährlichen Komplikation bei<br />
Bauchwandbrüchen kommt es, wenn<br />
der Darm in der Bruchlücke eingeklemmt<br />
wird. In diesem Fall ist bei jeder Form der<br />
Bauchwandhernie dringend eine Operation<br />
erforderlich, bevor es durch das<br />
Abschnüren von Blutgefäßen zu einer<br />
Minderdurchblutung kommen kann. Im<br />
schlimmsten Fall droht sogar das Absterben<br />
der eingeklemmten Strukturen.<br />
Um eine solche Notoperation zu vermeiden<br />
ist es besser, den Eingriff geplant<br />
durchzuführen, und zwar solange die<br />
schenkelhernie<br />
Schenkelhernien kommen<br />
häufiger bei älteren Frauen<br />
vor.<br />
Die Schenkelhernie tritt im<br />
Gegensatz zur Leistenhernie<br />
unterhalb des Leistenbandes<br />
entlang der Gefäße<br />
in Richtung Oberschenkel<br />
aus. Die Schenkelhernien<br />
sind schmerzhafter als die<br />
Leistenhernien und klemmen<br />
häufiger ein.<br />
visavis – Patientenzeitschrift des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Fürstenfeldbruck</strong> Akademisches Lehrkrankenhaus der LMU München