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14 Erste Landesjugendsynode konstituiert sich am 9. März 2013 GEDANKEN AUF DEM WEG ZU MEHR PARTIZIPATION IN UNSERER KIRCHE Eine Kirche, die auch mit den Augen Jugendlicher sehen will, muss wissen, was Jugendliche wollen, was sie beschäftigt, was ihnen Angst macht und was sie von ihrer Kirche erwarten. Eine Kirche, die Jugendliche nicht als ihre Zukunft verzweckt, sondern verstanden hat, dass sie schon heute gleichwertige Glieder an dem einen Leib sind 1 , muss die Bedürfnisse und Anliegen von jungen Menschen erfragen, sie einladen, Verantwortung zu übernehmen und Kirche und Gesellschaft mitzugestalten und mitzubestimmen. In so einer Kirche sind Jugendliche nicht nur Konsumenten, sondern auch selbst Akteure. Zu so einer Kirche sind wir auf dem Weg. Am Ende des zweiten Delegiertentreffens im November 2011 haben sich VertreterInnen der Jugendarbeit unserer Kirche bezirks- und verbandsübergreifend mit großer Mehrheit für die Schaffung einer Landesjugendsynode ausgesprochen. Junge Menschen ab 14 Jahren sollen hier ihre Meinung, sowie Anliegen und Probleme der Evangelischen Jugend ansprechen, diskutieren und öffentlichkeitswirksam gegenüber Kirche und Gesellschaft vertreten. Sie sollen mit über die Schwerpunkte, Leitlinien und Finanzmittel Evangelischer Jugendarbeit auf Landeskirchenebene bestimmen. Gleichzeitig wird durch einen jährlichen Tagungsrhytmus und flexible Delegationsmöglichkeiten versucht, Funktionsehrenamtlichkeit zu vermeiden. Die Teilnahme an der Landesjugendsynode soll von Jugendarbeitern und Jugendlichen wahrgenommen werden und nicht die Mitarbeit vor Ort erschweren oder gar verhindern. Leider gab es am Ende des Delegiertentreffens aber auch ungute Gefühle. Den Fokus auf ein mehr an Partizipation gerichtet, wurde die Buntheit und Vielfalt Evangelischer Jugendarbeit in der neuen Struktur nicht ausreichend abgebildet. In mehreren Arbeitsgruppensitzungen zwischen Dezember und März musste nachjustiert werden. So wird es in Zukunft zwei gleichberechtigte Vorsitzende der Evan- MÄNNER AUF DEM WEG Eine Fortbildung für Jungen und Männer im Frühsommer 2012. Eine Kooperation zwischen dem Evangelischen Kinder- und Jugendwerk Heidelberg und dem Evangelischen Kinderund Jugendwerk Mannheim. Wir beschäftigen uns mit den Fragen: Wer bin ich als Mann? Woher komme ich? Welche Rolle hat mein Vater in meinem Leben? Wie kann männliche Spiritualität gelebt werden? Diese Fragen bearbeiteten wir nicht nur theoretisch, sondern waren als Männergemeinschaft in der Natur unterwegs. Auf diesen Wegen hatten wir uns mit den oben genannten Fragen auf unterschiedlichste Weise beschäftigt. gelischen Jugend aus zwei verschiedenen Mitgliedsverbänden geben (eine gewählt von der Synode, einer von der Kammer). Um einigen Mitgliedsverbänden die Mitarbeit im Vorstand nicht zu verwehren, müssen die sechs gewählten Vorstandsmitglieder nicht ausschließlich ehrenamtlich Mitarbeitende sein. Wir haben uns lediglich darauf geeinigt, dass kein Dienst- (und damit Abhängigkeits-) Verhältnis zur Landeskirche bestehen darf. Beschlüsse der Landesjugendsynode, die die Verbände maßgeblich berühren, müssen durch die Landesjugendkammer bestätigt werden. Schließlich wurde der Delegiertenschlüssel weiterentwickelt (Jede BV entsendet unabhängig der Größe des Kirchenbezirks zwei Delegierte.). Am Ende entstand eine überarbeitete Fassung, der die Landesjugendkammer auf ihrer Klausur im März 2012 einstimmig zustimmte. Die neue Ordnung der Evangelischen Jugend Baden wird vom Evangelischen Oberkirchenrat erlassen. Daher beauftragte die Kammer ihren neuen Vorsitzenden Philipp Heßlinger (VCP) mit der Kirchenleitung das Gespräch zu suchen und den Erlass zu veranlassen. Zudem beschloss sie, zur konstituierenden Tagung der Landesjugendsynode am Samstag, 9. März 2012 einzuladen. Auf dem Weg zu mehr Partizipation in unserer Kirche ist damit ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Nun liegt es an uns – im Dialog mit den Verbänden und Bezirksvertretungen – die richtigen Themen für die Landesjugendsynode zu finden. Und es liegt an unseren Verbänden und Bezirksvertretungen, im Speziellen ihren Leitungsgremien und Beruflichen, Jugendlichen in der Evangelischen Jugend vor Ort zu erklären, was es mit unserer Landesjugendsynode auf sich hat und warum es wichtig ist, sich an ihr zu beteiligen. Ob wir es schaffen, mit der Landesjugendsynode unsere hohen Anforderungen und Erwartungen zu erfüllen, bleibt abzuwarten. Festzuhalten bleibt: Wir sind eingeladen am 9. März 2013 nach Karlsruhe – so Gott (und der Oberkirchenrat) will und wir leben. Fabian Peters ist Mitglied der Landesjugendkammer und war Vorsitzender der Lenkungsgruppe des Zukunftsprozesses „Jugend stärken – Partizipation fördern“ der Evangelischen Jugend Baden. 1 Vgl. 1.Kor 12 Selbstverständlich erlebten wir auch Lagerfeuerabende und hatten viel Zeit für den Austausch. Wir Männer machen uns auf den Weg. Ganz generell im Leben und in der Schule, im Studium und Beruf. Wir alle sind auf unserem Lebensweg immer mal wieder auf der Suche nach Sinn und Unsinn des Lebens. Aber wo führt der Weg hin? Was ist uns wichtig? Gemeinsam machten wir uns auf. In der Gruppe wollten wir herausfinden wie Männer Glauben, wer uns beeinflusst im Leben und welche Rolle Gott für uns spielt. Vor allem praktisch und wenig verkopft sollte die Zeit werden. Wir waren ganz einfach untergebracht, ohne fließend Wasser, ohne Betten, ohne Strom. Wir wurden eine Gemeinschaft, die mit viel Spaß an die Sache heranging und ganz individuell Glaubens- und Lebenswege beleuchtete. ■ PRO 2/2012
LERNEN, ABER ANDERS. Der Seilgarten „just try it“ der Evangelischen Kirche Mannheim bietet kirchliches und pädagogisches aus einer Hand im Sportpark Pfeifferswörth. Gerade feierte der Seilgarten sein 10-jähriges Bestehen. Unter den Worten Mut – Gemeinschaft – Vertrauen gehen Jugendliche, junge Menschen und auch Erwachsene in die Höhe. Der Seilgarten in Mannheim, der durch die Jugendreferenten und Seilgartentrainer Lutz Wöhrle und Ekkehard Dreizler geführt wird, spricht Konfirmanden, gemeindliche Jugendclubs, Ältestenkreise und Gemeindegruppen genauso an, wie Schulklassen aus Mannheim, von der Förderschule bis zum Gymnasium, von der Fachschule über Hochschulen hin zu Universitäten. Aber auch soziale Einrichtungen der Kirche und Diakonie, sowie in freier Trägerschaft haben das Potential des Seilgartens schon lange erkannt und nutzen dies intensiv. Hier haben alle Menschen die gleichen Voraussetzungen und auch Chancen. Diese Chancen nutzen zudem auch Firmen mit ihren Ausbildungs- und Fortbildungsabteilungen oder Vereine und Verbände in und um Mannheim. Ein niederschwelliges Angebot der Kirche, um Menschen mit anderen kulturellen und religiösen Hintergründen Kirche in ihrer Vielfalt zu zeigen. Hier wachsen Menschen zu Teams zusammen, denn viele Aufgaben im Seilgarten sind nur im Team zu lösen. So sichern sich die TeilnehmerInnen unter fachkundiger Aufsicht der TrainerInnen gegenseitig. Pro Tag hält sich im Seilgarten nur eine Gruppe von 9.00 bis ca. 16.00 Uhr auf. Die TrainerInnen bereiten mit den Ansprechpartnern der Gruppe jedes Training individuell zugeschnitten auf die jeweilige Gruppe zu. Die Übungen beginnen immer im Bodenbereich. Über die Niederseilelemente in ca. 60 cm Höhe arbeitet man/frau sich im Laufe des Tages nach oben in 11 Meter Höhe. Auf der sog. Jakobsleiter müssen sich die Teilnehmer gegenseitig in 3-er Teams nach oben helfen – gestützt, gezogen oder geschoben. Die Teambalken bieten zwei Teilnehmern eine gerade Strecke in der Höhe, wenn die Balken von der Bodencrew exakt ausgerichtet werden. Das Adrenalin pfeifft, wenn der große Sprung aus elf Metern von einem Holzbalken ansteht, die große Schaukel, „TRIALOG DER RELIGIONEN“ Die Evangelische Jugend Pforzheim (EJP) war an einer in Baden-Württemberg wohl einzigartigen Veranstaltung beteiligt. Im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit fand in Pforzheim Mitte März der sog. „Trialog der Religionen“ statt. Sechs junge Menschen diskutierten in einem öffentlichen Podiumsgespräch bei der Pforzheimer Zeitung über ihren Glauben. „Es geschieht nicht oft, dass sich Menschen aus den drei großen monotheistischen Weltreligionen an einen Tisch setzen, um miteinander auf der Grundlage des gegenseitigen Respekts und des wohlwollenden Interesses aneinander in einen Dialog zu treten“ berichtete die Pforzheimer Zeitung. Es waren keine Fachtheologen, sondern junge Menschen, die sich mit ihrer Lebens- und Glaubenserfahrung in sehr authentischer Weise über die Bedeutung ihres Glaubens im alltäglichen Leben, über Gemeinsamkeiten und Unterschiede austauschten. Auf der Bühne saßen je zwei junge Christen, Juden und Muslime, die offen PRO 2/2012 der sog. Swing oder die riesen Seilrutsche über das ganze Gelände genutzt wird. Der Seilgarten will seine Teil neh me - rInnen ermutigen, alle Übungen zu machen – aber die eigene Grenze darf nicht überschritten werden. Auch NEIN- Sagen soll vermittelt werden. Wichtig ist auch die riesige Vernetzung des Seilgartens in Mannheim. Ein großes Netzwerk stellt die ca. 60 nebenberuflichen SeilgartentrainerInnen. Gestellt von verschiedenen Abteilungen der Stadt Mannheim – Jugend, Soziales oder Gesundheit, Polizei Mannheim, Schulen, Feuerwehr, Drogenverein oder vielen anderen sozialen Einrichtungen. Die Vernetzung und pädagogische Ausrichtung unterscheidet den Mannheimer Seilgarten von vielen anderen Seilgärten in Deutschland. Zudem ist er nur einer von zwei kirchlichen Hochseilgärten in der Bundesrepublik. Das Angebot richtet sich an Menschen ab 13 Jahren oder der 7. Klasse. Informationen und ein individuelles Angebot gibt es direkt beim Seilgarten „just try it“ Mannheim, Büro Speckweg 14 in 68305 Mannheim-Waldhof. Unter Telefon 0621 777366-39 oder tanja.wuerges@ekjm.de. Weitere Infos gibt es auch auf www.seilgarten-mannheim.de. Die Arbeit im Seilgarten „just try it“ soll vor allem die sozialen Kompetenzen stärken, aber ebenso die Kommunikationsfähigkeit verbessern, und natürlich auch viel Spaß machen. Intensives Lernen mit Spass unter freiem Himmel bei jedem Wetter und fast jeder Jahreszeit. Ein weiteres spezielles Angebot bietet Jugendreferent Ekkehard Dreizler für Kinder unter 13 Jahren an. Er bietet erlebnispädagogische Elemente am Boden an, um Klassen als Einheit zu stärken oder an Problemen in Gemeinschaften zu arbeiten. Dies geschieht entweder in der Evangelischen Jugendkirche in Mannheim auf dem Waldhof oder direkt in der Schule vor Ort. Informationen gibt es direkt per Mail bei ekkehard.dreizler@ekjm.de. Jugendarbeit und Schule laufen bei diesen Projekten direkt zusammen. ■ über Vorurteile und Probleme redeten. Der Abend wurde vom Evangelischen und Katholischen Jugendbüro vorbereitet. Ein katholischer Pastoralreferent moderierte das Podiumsgespräch. Fragen vom Publikum machten die Diskussion noch lebendiger und kurzweiliger. Es wurde sowohl wohlwollend als auch kritisch nachgefragt. „Das war ein toller Abend. Gibt es das nächstes Jahr wieder? Ich habe noch so viele Fragen!“ sagte eine jugendliche Besucherin nach der Diskussion. Deutlich war allen: An dem Abend wurden Vorurteile abgebaut, man kam sich menschlich näher. Mit Respekt wurde mit den Überzeugungen der anderen umgegangen. Es war Begegnung und religiöse Bildung hautnah, ganz praktisch im Miteinander. ■ 15
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