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www.elektronikjournal.com<br />

Das Themen-Magazin von all-electronics<br />

Embedded<br />

Mikrocontroller<br />

Wer Slaves für Ethercat-Netze<br />

entwickeln will, braucht MCUs mit<br />

zwei Ethernet-Ports Seite 12<br />

Ein ARM für Alles<br />

Anwendermodifi zierbares<br />

ARM-basiertes SoC Seite 08<br />

Module<br />

Qseven und Kontron erweitern<br />

ihre x86-Spezifi kationen auf ARM-<br />

Prozessoren Seite 34, 40<br />

Februar 2012<br />

elektronik<br />

Software-Entwicklung<br />

Ein cleveres Event-System stärkt<br />

den Determinismus und erleichtert<br />

das Design Seite 56<br />

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Digi-Key ist ein autorisierter Distributor für alle Vertriebspartner. Neue Produkte werden täglich hinzugefügt. © 2012 Digi-Key Corporation, 701 Brooks Ave. South, Thief River Falls, MN 56701, USA


Sparsamer<br />

Entwickler<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Editorial<br />

Anfang August 2011 hatte ich ein längeres Telefon-Interview mit Alf-<br />

Egil Bogen geführt, seines Zeichens Er� nder der AVR-Architektur<br />

und heute Atmels Chief Marketing O� cer. Das Gespräch drehte sich<br />

um die Hintergründe seines Prozessordesigns, warum er gleichzeitig<br />

auf ARM setzt und was es mit dem Event-System auf sich hat. Das Spannende<br />

an eben jenem Event-System ist, wie vielfältig es sich auswirkt. Klar, wenn sich<br />

Hardware direkt um Ereignisse kümmert, ohne die CPU aufzuwecken, dann<br />

spart das Energie. Wie sehr sich das<br />

lohnt, zeigt sich daran, dass auch Energy<br />

Micro (Seite 60) und In� neon (Seite<br />

18) ähnliche Ansätze verfolgen.<br />

Dr. Achim Leitner<br />

ist Chefredakteur<br />

beim <strong>elektronikJOURNAL</strong><br />

Doch mit dem Sparen ist es nicht getan.<br />

Eigentlich möchte man meinen,<br />

dass Energiesparen zu zusätzlichem<br />

Aufwand beim Entwickeln führt.<br />

Doch das Gegenteil ist der Fall: Wenn<br />

sich die Hardware um Events und deren<br />

Bearbeitung allein kümmert,<br />

braucht der Entwickler dafür auch keinen<br />

Code zu schreiben und zu testen.<br />

Außerdem verhält sich das System<br />

sehr viel deterministischer: Hardware<br />

kann mehrere Ereignisse gleichzeitig abarbeiten und das mit immer identischen<br />

Reaktionszeiten. Echtzeit-Betriebssysteme sehen dagegen alt aus. Das<br />

Event-System will zwar richtig instruiert sein, was dem Entwickler etwas Einarbeitung<br />

abverlangt. Der Aufwand lohnt sich allemal, er spart letztlich viel<br />

Ärger mit dem Timing, mit Glitches und Worst-Case-Szenarien bei konkurrierenden<br />

Events. Mehr dazu � nden Sie ab Seite 56.<br />

Das ursprüngliche Interview mit Alf-Egil Bogen ist übrigens unter der info-<br />

DIREKT-Nummer 599ejl0112 auf all-electronics.de verfügbar: Einfach den<br />

Code ins Suchfeld eintippen. Apropos Web: Alle Beiträge aus diesem He� und<br />

viele weitere Produkte, Hintergründe und Artikel sind in unserem Embedded-<br />

Channel http://www.all-electronics.de/channel/embedded zu � nden!<br />

Wenn Sie mehr auf reale Begegnungen setzen: Die Embedded-Branche tri�<br />

sich alljährlich in Nürnberg, diesmal vom 28.02. bis 01.03. Wir haben bei allen<br />

Beiträgen in diesem He� die jeweilige Hallen- und Standnummer mit angegeben<br />

– falls Sie aber uns suchen: Den Hüthig-Verlag � nden Sie in Halle 4A am<br />

Stand 503. Vielleicht schauen Sie ja mal vorbei?<br />

achim.leitner@huethig.de


Inhalt<br />

Februar 2012<br />

Coverstory<br />

08<br />

Märkte + Technologien<br />

06 Meldungen<br />

Aktuelles aus der Welt der<br />

Embedded-Systeme<br />

Coverstory<br />

08 Ein ARM für Alles<br />

Anwendermodifizierbares<br />

ARM-basiertes SoC<br />

Mikrocontroller<br />

Ein ARM für Alles<br />

Die SoC-FPGAs von Altera kombinieren einen FPGA mit<br />

einem ARM-Core auf einem Chip. Das gibt dem Entwickler<br />

die Flexibilität und Anpassbarkeit von programmierbarer<br />

Logik sowie die Rechenpower und Energieeffizienz<br />

eines Mikrocontrollers.<br />

12 Echtzeit-Netzwerk<br />

Embedded-Systeme mit Ethercat<br />

als Single-Chip-Lösung<br />

16 Highlights<br />

Fujitsu Semiconductor, Renesas,<br />

Microchip<br />

18 Industrielle Revolution<br />

32-Bit-Mikrocontroller-Familie<br />

XMC4000 von Infineon<br />

Leserservice infoDIREKT:<br />

Zusätzliche Informationen zu einem Thema erhalten<br />

Sie über die infoDIREKT-Kennziffer. So funktioniert’s:<br />

• www.elektronikjournal.com aufrufen<br />

• Im Suchfeld Kennziffer eingeben, suchen<br />

Peripherie<br />

20 Nur nicht auf der Leitung stehen<br />

Vorkonformitätstests leitungsgebundener<br />

Störungen in DC-Kreisen<br />

23 Highlights<br />

Analog Devices, Fortec<br />

24 Auf leisen Sohlen<br />

Lüfterlose ATX/ITX-Netzteile<br />

einsetzen<br />

27 Highlights<br />

Atmel, Enpirion<br />

28 Eyecatcher<br />

Formschöne Gehäuse<br />

mit optimalem Kühlkonzept<br />

31 Highlights<br />

Insys, Ixxat<br />

Module<br />

34 Neue Konkurrenz<br />

Der Markt für Embedded-Module<br />

kommt in Bewegung<br />

38 Neue Typen braucht das Land<br />

Die COM-Express-Spezifikation 2.0<br />

enthält neue Interfaces<br />

40 Mit offenen ARMen<br />

ARM-Implementierungen<br />

mit Standards aus der x86-Welt<br />

Echtzeit-Netzwerk<br />

Ethercat hat sich längst als moderner Feldbus etabliert. Der basiert<br />

zwar auf Ethernet, bringt aber etliche Besonderheiten mit.<br />

Wer das Protokoll in sein System einfügen will, braucht eine<br />

MCU mit zwei Ethernet-Ports und weiteren Funktionen.<br />

Eyecatcher<br />

Das Wärmemanagement<br />

der im Gehäuse verbauten<br />

Komponenten und<br />

Prozessoren sowie eine<br />

sichere und funktionelle<br />

Umhausung spielen bei<br />

Embedded-Systemen<br />

eine tragende Rolle.<br />

4 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

12<br />

Safety<br />

28<br />

44 Nur keine Unfälle<br />

Embedded-Software konform<br />

zu Safety-Normen entwickeln<br />

48 Sind wir schon am Ziel?<br />

Grad der Standard-Konformität mit<br />

Werkzeug-Unterstützung bewerten<br />

52 Kräftemessen<br />

Safety oder Security? Kriterien für das<br />

richtige Echtzeitbetriebssystem<br />

55 Highlight<br />

Green Hills Software<br />

Software + Tools<br />

56 Richtig reagieren<br />

Leistungsgrenzen von<br />

Mikrocontrollern überwinden<br />

59 Highlight<br />

Lauterbach<br />

60 Energiespar-Rechner<br />

Optimierter Code senkt Stromverbrauch<br />

in Low-Power-Anwendungen<br />

63 Highlight<br />

PLS<br />

64 Freie Wahl<br />

Das passende Linux für unterschiedliche<br />

Embedded-Designs


56<br />

Service<br />

03 Editorial<br />

66 Impressum, Firmen- und<br />

Personenverzeichnis<br />

Superlink<br />

08 Altera<br />

www.altera.com<br />

www.elektronikjournal.com<br />

48<br />

Inhalt<br />

Februar 2012<br />

Schon am Ziel?<br />

Sicherheitskritische Produkte<br />

müssen etliche<br />

Normen erfüllen. Doch<br />

nicht jede denkbare Maßnahme<br />

ist auch nötig<br />

oder sinnvoll. Den richtigen<br />

Weg weist eine fortlaufende<br />

Selbstprüfung.<br />

Leistungsgrenzen von MCUs überwinden<br />

Entwickler müssen heute neue Funktionen integrieren,<br />

ohne die Latenz ihres Embedded-Designs zu erhöhen<br />

oder das Timing zu stören. Das klappt nur mit modernen<br />

MCU-Architekturen, etwa dem Event-Handling von Atmel.<br />

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Märkte + Technologien<br />

Guido Brüning, Geschäftsführer Marketing<br />

und Vertrieb, HY-Line Computer Components<br />

in Unterhaching bei München.<br />

HY-Line Computer Components<br />

Eingestellt<br />

Guido Brüning heißt der neue Geschäftsführer<br />

Marketing und Vertrieb des Distributors<br />

HY-Line Computer Components.<br />

Neben dem geschäftsführenden Gesellschafter<br />

Werner Zieboll wurde Guido Brüning<br />

zum 01.01.2012 in sein Amt berufen.<br />

Der 41-jährige wird sich vorrangig der<br />

strategischen Unternehmensausrichtung<br />

sowie neuer Produkte und Technologien<br />

annehmen. Guido Brüning verfügt über<br />

langjährige Erfahrung in der Elektronik-<br />

Distribution, wobei er verschiedene Positionen<br />

durchlief. Zuletzt war er als Vertriebsleiter<br />

bei Distec tätig.<br />

Gegründet wurde die HY-Line-Firmengruppe<br />

1988 in Unterhaching bei München.<br />

Als spezialisierter Distributor von<br />

elektronischen Bauteilen und Komponenten<br />

bietet die Firmengruppe durchdachte<br />

Lösungen an. Die rund 100 Mitarbeiter besitzen<br />

nach Unternehmensangaben umfassendes<br />

anwendungsspezifisches Know-how<br />

und unterstützen ihre Kunden in allen Designphasen,<br />

beginnend bei der Studie bis<br />

hin zur Serienfertigung. n<br />

infoDIREKT 531ejl0112<br />

➤ Halle 1, Stand 160<br />

Drehgeber mit Schaltausgängen<br />

SSI / CANopen / Analog<br />

Spielfreie Funktion<br />

Bild: HY-Line Computer<br />

ADL Embedded Solutions<br />

Umgetauft<br />

Die Advanced Digital Logic firmiert ab sofort<br />

unter dem Namen ADL Embedded<br />

Solutions. Damit unterstreicht das Unternehmen<br />

die Weiterentwicklung vom reinen<br />

Baugruppenhersteller zum Lösungsanbieter.<br />

Den Schwerpunkt will ADL neben dem<br />

Kerngeschäft mit Single-Board-Computern<br />

auf Systemlösungen und Integrationsdienstleistungen<br />

legen. Dazu gehören<br />

Housing, Verkabelung, die Entwicklung<br />

thermischer Lösungen und Value-Added-<br />

Services für Embedded-Kunden.<br />

„ADL Embedded Solutions betreut<br />

schon seit längerem Projekte, die die Entwicklung<br />

kompletter Systemlösungen umfassen.<br />

Wir werden diesen Bereich weiter<br />

ausbauen und ein breites Spektrum an Embedded-Produkten<br />

und Dienstleistungen<br />

Fraunhofer IIS<br />

Optimiert<br />

Bis zu 25 % verkürzte Entwicklungszeiten<br />

bei 20 % geringeren Entwicklungskosten:<br />

Damit diese Vision Realität wird, kooperieren<br />

sechs Partner mit Fraunhofer IIS (Institut<br />

für Integrierte Schaltungen) im europäischen<br />

Projekt Verdi. Erklärtes Ziel: Die<br />

kosteneffektivere und raschere Produktion<br />

elektronischer Produkte durch verbesserte<br />

Entwurfstechniken für die unterschiedlichsten<br />

Komponenten, damit diese später<br />

in eine gemeinsame Funktion integriert<br />

werden können. Verdi steht für Verification<br />

for heterogeneous Reliable Design: „Den<br />

größten Zeitaufwand beim Entwurf komplexer<br />

Systeme erfordert mittlerweile die<br />

Verifikation“, erläutert Projektleiter Karsten<br />

Einwich vom Fraunhofer IIS/EAS. Vorrangiges<br />

Ziel sei daher, die Methoden zu stan-<br />

www.twk.de<br />

Spielfreies elektronisches Nockenschaltwerk<br />

Plexus und Kontron<br />

Übernommen<br />

Martin Kristof, Geschäftsführer der ADL<br />

Embedded Solutions in Siegen, freut sich<br />

über die Namensänderung seiner Firma.<br />

anbieten, die von Standard- und modifizierten<br />

SBCs bis zu schlüsselfertigen Hochleistungssystemen<br />

für raue Umgebungen<br />

reichen“, kündigt der Geschäftsführer Martin<br />

Kristof an. n<br />

infoDIREKT 532ejl0112<br />

➤ Halle 1, Stand 210<br />

Jeder Generationswechsel bringt neue elektronische<br />

Komponenten ins Auto. Den Entwurf dieser<br />

Systeme will Verdi verbessern.<br />

dardisieren, um Verifikationsszenarien austauschbar<br />

zu gestalten. Dies gelte auch für<br />

heterogene Systeme. Auch die Barriere zwischen<br />

analogen und digitalen Bauteilen soll<br />

überwunden werden. (lei/Froböse) n<br />

infoDIREKT 533ejl0112<br />

➤ Halle 5, Stand 228<br />

Plexus kauft die Modulfertigung von Kontron Design Manufacturing<br />

Services (KDMS) in Penang, Malaysia. Die Produktionsstätten<br />

werden zu weiten Teilen in die bereits bestehenden Fertigungskapazitäten<br />

von Plexus in Penang integriert. Plexus übernimmt<br />

neben dem Fertigungsequipment auch die etwa 800 Mitarbeiter.<br />

Im Gegenzug wird Kontron in den nächsten zwei Jahren Dienstleistungen<br />

und Produkte für jährlich rund 100 Mio. US-Dollar von<br />

Plexus beziehen. Die Übernahme hat ein Gesamtvolumen von 35,2<br />

Millionen US-Dollar, vorbehaltlich einer vereinbarten Kaufpreisanpassung<br />

nach Vollzug. Der Kaufpreis wurde sofort gezahlt. n<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 534ejl0112<br />

➤ Halle 1, Stand 460<br />

6 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bild: ADL Embedded Solutions<br />

Bild: Fraunhofer IIS


Verdoppelte Leistung. Halbierter Verbrauch.<br />

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Innovationen ohne Kompromisse – mit den FPGAs der Xilinx-7-Serie.<br />

Die Bausteine der neuen 7-Serie sind in einer einzigartigen,<br />

einheitlichen Architektur konstruiert. Damit haben Sie eine breite<br />

Auswahl an Möglichkeiten, Ihre Konzepte in die Realität umzusetzen.<br />

Ihre Anforderungen nach mehr Leistung und weniger Stromverbrauch<br />

werden gewährleistet. Verkürzen Sie mit der ISE-Design-Suite<br />

der nächsten Generation Ihre Entwicklungszeit. Bringen Sie die Welt<br />

voran – mit der Leistung und der Flexibilität der neuen Xilinx-7-Serie!<br />

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Mikrocontroller<br />

Coverstory<br />

Ein ARM für Alles<br />

Anwendermodifizierbares ARM-basiertes SoC<br />

Die SoC-FPGAs von Altera kombinieren einen FPGA mit einem ARM-Core auf einem Chip. Das gibt dem<br />

Entwickler die Flexibilität und Anpassbarkeit von programmierbarer Logik sowie die Rechenpower und Energieeffizienz<br />

eines Mikrocontrollers. Die Bausteine läuten damit ein neues Zeitalter kostengünstiger, schnell<br />

umsetzbarer Embedded-Systeme ein. Autor: Todd Koelling<br />

Konkurrenzdruck zwingt die Embedded-Entwickler heute,<br />

ihren Design- und Entwicklungsprozess zu überarbeiten.<br />

Die Systeme werden komplexer, müssen mehr leisten, weniger<br />

Energie verbrauchen und dabei immer kleiner werden.<br />

Konventionelle Methoden stoßen hier schnell an ihre Grenzen.<br />

Dazu kommt, dass Entwickler ihre Geräte für Standards auslegen<br />

müssen, die selbst noch in der Entwicklung stecken, neue<br />

Märkte erschließen und sich an neuen Trends orientieren müssen.<br />

Das fordert viel mehr Flexibilität und Reaktionsfähigkeit im Design-Prozess<br />

als früher. Designer müssen nicht nur deutlich komplexere<br />

Systeme kreieren, sondern sie müssen auch in der Lage<br />

8<br />

<strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

sein, sehr schnell neue oder abgeleitete Designs zu entwickeln. Mit<br />

diesen steigenden Anforderungen an die Design-Teams erscheint<br />

es nur logisch, dass Unternehmen die Entwicklungszeit und die<br />

dazugehörigen Ressourcen aufstocken, aber genau das Gegenteil<br />

ist der Fall. Kleinere Marktfenster zwingen sie nämlich, aufwändigere<br />

und flexiblere Systeme in viel kürzerer Zeit zu produzieren.<br />

Und um die Dinge noch schwieriger zu machen: Viele Design-<br />

Teams werden wegen wirtschaftlicher Zwänge kleiner anstatt größer.<br />

Folglich sind neue und effiziente Wege zur Entwicklung komplexer,<br />

leistungsstarker und anpassbarer Produkte für den zukünftigen<br />

Erfolg von entscheidender Bedeutung.<br />

www.elektronikjournal.com


Immerhin eine Marktentwicklung bringt den Designern derzeit<br />

Vorteile: ARM-Prozessoren etablieren sich als dominante Plattform<br />

für Embedded-Systeme. Noch vor ein paar Jahren war der<br />

Prozessormarkt hochgradig fragmentiert. Power-PC-, RISC-,<br />

MIPS- und Sharc-Prozessoren haben miteinander konkurriert und<br />

um eine breite Marktakzeptanz gewetteifert. Mittlerweile ist der<br />

Markt gerei� und viele Kunden setzen in Embedded-Anwendungen<br />

auf ARM als de-facto-Standard. Das hat zur Folge, dass immer<br />

mehr ARM-basierende Lösungen auf dem Markt zu � nden sind,<br />

angefangen bei Standard-Produkten, über So� -ARM-IP-Cores, bis<br />

hin zu Hard-IPs für die Implementierung in programmierbarer<br />

Logik und in ASICs.<br />

MCU, ASIC und FPGA: Grenzen und Chancen<br />

Trotz aller Vielfalt können gängige Implementierung von Embedded-Systemen<br />

die Anforderungen moderner Designs o� nicht<br />

erfüllen. So wären Multichip-Lösungen zwar relativ einfach umzusetzen,<br />

aber sie kosten viel, es mangelt an Flexibilität und sie erfüllen<br />

nicht die Anforderungen an Performance und Leistungsaufnahme.<br />

Im Gegenzug sind ASIC-SoCs mit integrierten festverdrahteten<br />

ARM-Cores zwar optimiert, stromsparend und performant,<br />

aber durch den enormen Entwicklungsaufwand dauert es<br />

lange, sie auf den Markt zu bringen. Außerdem sind sie un� exibel<br />

und für die große Mehrheit an Applikationen deutlich zu kostspielig.<br />

Um konkurrenzfähig zu bleiben, brauchen Entwickler von<br />

Embedded-Systemen daher eine andere Möglichkeit, um hochgradig<br />

di� erenzierte Produkte viel � exibler und e� zienter entwickeln<br />

zu können: Zum Beispiel ein FPGA.<br />

Eine Implementierung auf einem einzelnen FPGA punktet mit<br />

niedrigen Kosten und schnellem Time-to-Market. Sie stellt daher<br />

eine attraktive Alternative zu Multichip- und ASIC-SoC-Ansätzen<br />

dar. Und tatsächlich hat sich in der letzten Dekade gezeigt, dass<br />

Entwickler immer mehr Embedded-Prozessoren in FPGAs nutzen<br />

(Bild 1). Aber nicht alle FPGA-basierenden Lösungen eignen sich,<br />

um den heutigen strengen Anforderungen zu genügen. Traditionell<br />

wurden ARM-Systeme auf einem FPGA als HDL-basierende<br />

So� -ARM-Cores implementiert. Dieser Ansatz ist eine gute Möglichkeit<br />

für Systeme, die keine großen Einschränkungen bezüglich<br />

Dichte, Leistungsaufnahme oder Performance aufweisen. Geht es<br />

aber um Systeme, die einem höheren Konkurrenzdruck unterliegen,<br />

reicht dieser Ansatz nicht aus – sie brauchen einen Prozessor-<br />

Kern in Hardware. Für eine wachsende Anzahl von Systemen bietet<br />

deshalb ein hochgradig optimierter, festverdrahteter ARM-Core<br />

auf einer FPGA-Plattform die optimale Lösung.<br />

Dank der jüngsten Fortschritte in der FPGA-Technologie bieten<br />

Unternehmen wie Altera mittlerweile diese neuartigen SoC-Bau-<br />

Auf einen Blick<br />

Mikrocontroller<br />

Coverstory<br />

Bild 1: Entwickler setzen<br />

in FPGAs immer häufi ger<br />

CPU-Cores ein: Der Anteil an<br />

FPGAs mit Embedded-Prozessoren<br />

steigt daher.Die Analysten<br />

von Gartner erwarten, dass sich<br />

dieser Trend in den kommenden<br />

Jahre fortsetzt.<br />

steine an (Bild 2). Diese Komponenten erö� nen ungeahnte Möglichkeiten<br />

für Embedded-Systeme mit höchsten Anforderungen.<br />

Die ARM-basierenden SoC-FPGAs kombinieren einen festverdrahteten<br />

ARM-Prozessor, Speicher-Controller, Peripheriefunktionen<br />

und eine kundenspezi� sch veränderbare FPGA-Fabric auf<br />

einem gemeinsamen SoC. Das ARM-basierende SoC-FPGA von<br />

Altera verknüp� ein hochgradig optimiertes, festverdrahtetes Prozessorsystem<br />

(HPS, Hard Processor System) mit einem On-Chip-<br />

FPGA (Bild 3). Das HPS besteht aus einem Dual-Core-ARM-Prozessor,<br />

einem Memory-Controller mit mehreren Ports und einer<br />

Vielzahl von Peripherieelementen. Es kommt bei einer Leistungsaufnahme<br />

von weniger als 1,8 W auf eine Rechenleistung von bis<br />

zu 4000 MIPS (Dhrystone-2.1-Benchmark).<br />

Wer in seinem Design einen Prozessorkern benötigt, hat von<br />

den Hard-IP-Blöcken viele Vorteile: Sie glänzen mit hoher Performance<br />

bei gleichzeitig niedriger Leistungsaufnahme und geringen<br />

Kosten und sie halten die FPGA-Logik-Ressourcen für die Produktdi�<br />

erenzierung frei. Der Entwickler kann die integrierte Fabric<br />

nach seinen Vorstellungen nutzen, um seine applikationsspezi-<br />

� sche Logik zu implementieren. Die Programmierbarkeit wiederum<br />

bringt die Flexibilität, um die Designs an neue oder sich verändernde<br />

Kommunikationsstandards oder Netzwerkprotokolle<br />

anzupassen oder ein Leistungstuning (Stichwort: Hardware-Beschleuniger)<br />

durchzuführen.<br />

Applikationsbeispiel: Antrieb der nächsten Generation<br />

In einem konventionellen Antriebsdesign (Bild 4a) übernimmt ein<br />

digitaler Signalprozessor (DSP) die zentralen Steuerungsfunktionen,<br />

ein Networking-ASIC kümmert sich um die Netzwerkprotokolle<br />

und ein FPGA steuert weitere Funktionen (in diesem Beispiel<br />

die I/O-Erweiterung). In einer SoC-FPGA-Implementierung sind<br />

diese Elemente alle auf einem einzigen Chip integriert (Bild 4b).<br />

Die SoC-FPGA-Implementierung erweitert sogar die Funktionalität,<br />

denn mit ihr lassen sich mehrere Motoren ansteuern und eine<br />

Optimiert und dennoch fl exibel<br />

Für Embedded-Anwendungen sind FPGA-basierende SoCs attraktiv.<br />

Dank ihrer umfassenden Möglichkeiten können Entwickler nicht nur<br />

aktuellen Design-Problemen begegnen: sie erhalten auch enorme<br />

Vorteile bei der Time-to-Market, beim Preis/Leistungsverhältnis, bei<br />

der Produktdifferenzierung und bei der Langlebigkeit ihrer Systeme.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 500ejl0112<br />

➤ Halle 4, Stand 334<br />

www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01 / 2012 9<br />

Bilder: Altera


Mikrocontroller<br />

Coverstory<br />

Bild 2: Die SoC-FPGAs von Altera kombinieren<br />

einen festverdrahteten ARM-Prozessor,<br />

Speicher-Controller, Peripheriefunktionen und<br />

eine kundenspezifisch veränderbare FPGA-Fabric<br />

auf einem einzigen SoC.<br />

Bild 4a: Dieses konventionelle Antriebsdesign besteht aus einem DSP<br />

für die Regelungsschleife, einem FPGA zur Kommunikation mit den<br />

I/O-Erweiterungen sowie einem Netzwerk-ASIC.<br />

Vielzahl von Netzwerkprotokollen unterstützen. Außerdem kann<br />

der Entwickler mithilfe von Sicherheits-IP gewährleisten, dass der<br />

Controller in einer genau geregelten Art und Weise stoppt, wodurch<br />

das Design auch den neuen Sicherheitsstandards in der Industrie<br />

genügt.<br />

Die ideale Kombination<br />

Eine Single-Chip-Lösung verbessert Performance und Leistungsaufnahme<br />

deutlich gegenüber Multichip-Ansätzen. In einem Antriebssystem<br />

ist die Anzahl der Regelschleifen der wichtigste Leistungsparameter.<br />

Das SoC-FPGA bietet 20 mal so viele Regelschleifen<br />

als Multichip-Lösungen – statt 100 µs braucht eine Schleife nur<br />

noch 5 µs. Das führt zu einer deutlich verbesserten Leistungseffizienz,<br />

die bis zu 90 % der gesamten Betriebskosten eines Antriebs<br />

ausmachen kann. Im vorliegenden Beispiel verbraucht das SoC 37<br />

Prozent weniger Leistung als die erwähnte Drei-Chip-Lösung.<br />

Das SoC-FPGA reduziert zudem die Systemkosten: Durch die<br />

Kombination von drei oder mehr Komponenten in einem einzigen<br />

Baustein schrumpft die Stückliste (BOM) für das System. Außerdem<br />

lässt sich eine größere Funktionalität bei niedrigeren Kosten<br />

realisieren. Das SoC im Beispiel hat genug Ressourcen für zwei<br />

Motoren, während die Multichip-Lösung nur einen ansteuern<br />

kann. Für zwei Motoren wäre die Multichip-Lösung in doppelter<br />

Ausführung nötig – im Vergleich dazu spart ein SoC-FPGA 53<br />

Prozent der Kosten. Das FPGA-SoC ist außerdem einfach skalier-<br />

Bild 3: Das festverdrahtete Prozessorsystem (HPS, Hard Processor System) teilt sich die Chip-Fläche<br />

mit einer FPGA-Fabric und deren DSP-Blöcken.<br />

Bild 4b: Bei dieser SoC-FPGA-Implementierung genügt ein Chip für Motor-<br />

steuerung, Netzwerk und I/O. Trotz des reduzierten Bauteilaufwands lassen<br />

sich nun zwei Motoren ansteuern statt nur einer.<br />

bar, um noch mehr Motoren und integrierte Antriebssysteme sowie<br />

eine Vielzahl von Protokollen zu unterstützen.<br />

Eine Trendwende<br />

Design-Teams, die auf FPGA-SoC setzen, können von den signifikanten<br />

Produktivitäts- und Wettbewerbsvorteilen der Technik<br />

profitieren. Hard-IP-Elemente bieten die größte Performance und<br />

höchste Dichte, verbrauchen am wenigsten Leistung und die integrierte<br />

FPGA-Fabric ermöglicht es darüber hinaus, sich schnell zu<br />

differenzieren sowie mehr und/oder kundenspezifische Funktionen<br />

zu realisieren. Das kann während der Design-Phase stattfinden,<br />

gelingt aber auch noch im Feld.<br />

Dank der flexiblen Bausteine und der hochgradig automatisierten<br />

und gut unterstützten Design- und Software-Entwicklungs-<br />

Tools können Entwicklerteams ein kundenspezifisches SoC auf<br />

Basis von Standardbausteinen designen und das in einem Bruchteil<br />

der Zeit, die für die Entwicklung von ASICs oder Multichip-<br />

Lösungen notwendig wäre. Das resultierende Design ist außerdem<br />

flexibel, skalierbar, wiederverwendbar und einfach anpassbar. Die<br />

Design-Teams können schnell auf neue Märkte, sich verändernde<br />

Standards und schnellere Prozessknoten reagieren sowie die Produkte<br />

länger im Markt halten. (lei) n<br />

Der Autor: Todd Koelling ist Senior Manager Embedded Products bei Altera in<br />

San Jose, Kalifornien.<br />

10 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


Embedded-Prototyping<br />

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Andere erwähnte Produkt- und Firmennamen sind Marken oder Handelsbezeichnungen der jeweiligen Unternehmen. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.


Mikrocontroller<br />

Echtzeit-Netzwerk<br />

Embedded-Systeme mit Ethercat als Single-Chip-Lösung<br />

Für die Vernetzung und Kommunikation in Industrie- oder<br />

Fabrikumgebungen taugen keine herkömmlichen IT-Netzwerke.<br />

Die Branchen nähern sich aber an: Ethercat gehört<br />

zu den führenden Ethernet-basierenden Feldbussen. Das<br />

echtzeitfähige Protokoll verbindet Ein- und <strong>Ausgabe</strong>geräte, Sensoren<br />

und speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS). Das von<br />

der deutschen Firma Beckhoff erfundene Protokoll wurde später<br />

durch die Ethercat Technology Group (ETG) standardisiert. Inzwischen<br />

gehören über 1700 Unternehmen aus 52 Ländern zur ETG.<br />

Um Interoperabilität zu gewährleisten, unterhält die ETG mehrere<br />

Programme, die die Einhaltung der technischen Spezifikationen<br />

gewährleisten.<br />

Im industriellen Umfeld ist herkömmliches Ethernet bei kleinen<br />

Datenmengen zu wenig effizient und es fehlt der nötige Determinismus<br />

für Echtzeit-Anwendungen. Jenseits des 10-<strong>MB</strong>it/s-Urahns<br />

ist Ethernet auch nur als Sterntopologie einsetzbar, während die<br />

Bild Fotolia: Global Network 2 @ psdesign 1<br />

Ethercat hat sich längst als moderner Feldbus etabliert. Der basiert zwar auf Ethernet, bringt aber etliche Besonderheiten<br />

mit. Wer das Protokoll in sein System einfügen will, braucht üblicherweise neben dem Mikrocontroller<br />

einen weiteren Baustein. Ein Chip von Texas Instruments vereint beides. Autor: Maneesh Soni<br />

Automatisierung auf Bus-Strukturen setzt. Ethercat ergänzt Ethernet<br />

durch eine Reihe zusätzlicher Features und setzt bestimmte<br />

Konfigurationen voraus. Es wird damit zu einer effizienten Netzwerktechnologie<br />

für Automatisierungszwecke, ohne die Ethernet-<br />

Konformität aufzugeben: Das Design ermöglicht es, jeden Standard-PC<br />

mit einer gewöhnlichen Ethernet-Karte als Ethercat-Master<br />

zu verwenden, um mit speziellen Ethercat-Slaves zu kommunizieren<br />

(Bild 1).<br />

Passend für jede Topologie<br />

Ethercat-Master und -Slaves eignen sich für sämtliche Geräte eines<br />

Fabriknetzwerks, zum Beispiel für Automatisierungssteuerungen,<br />

Bediengeräte, dezentrale I/O-Einheiten, Sensoren, Aktoren, Antriebe<br />

und weitere Einheiten. Der Ethercat-Standard unterstützt<br />

dabei jede übliche Topologie, neben der Linie also auch Stern und<br />

Baum. Speziell die in Feldbus-Netzwerken häufig verwendeten<br />

12 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


Busstrukturen lassen sich mit Ethercat gut<br />

realisieren.<br />

Jedes E/A-Gerät besitzt eine empfangende<br />

und eine sendende Ethercat-Schnittstelle;<br />

Switching-Hardware wie bei Ethernet ist<br />

daher nicht nötig. Dank der Reichweite<br />

von 100 m mit Kupferleitungen (weitere<br />

Distanzen mit Lichtwellenleitern) kann<br />

Ethercat Tausende von Geräten verbinden,<br />

die sich über einen großen geogra� schen<br />

Bereich verteilen. Sind die Übertragungsdistanzen<br />

kurz (etwa in einer Backplane)<br />

setzt Ethercat auf die di� erenzielle Signalisierungstechnik<br />

E-Bus.<br />

Verarbeitung im Vorbeigehen<br />

Von Ethernet unterscheidet sich Ethercat<br />

vor allem durch die On-the-� y-Verarbeitung:<br />

Die Knoten eines Ethercat-Netzwerks<br />

lesen gleichsam im Vorbeigehen die Daten<br />

eines weitergeleiteten Frames. Alle Ethercat-Frames<br />

haben ihren Ursprung im Master,<br />

der Befehle und Daten an seine Slaves<br />

sendet. Daten, die an den Master zurückgehen, schreiben die Slaves<br />

in die durchgeleiteten Frames. Eine Punkt-zu-Punkt-Übertragung<br />

vieler kleiner Frames zwischen Master und den einzelnen<br />

Slaves ist damit unnötig, was die Kommunikationse� zienz verbessert.<br />

Allerdings braucht jeder Slave zwei Ethernet-Ports: Er muss<br />

aus einem durchleiteten Frame lesen und gleichzeitig in ihn hineinschreiben<br />

können.<br />

Als Resultat aller Verbesserungen kann ein 100-<strong>MB</strong>it/s-Netzwerk<br />

unter Ethercat über 90 Prozent der Bandbreite tatsächlich nutzen.<br />

In Netzwerken, in denen der Master separat mit jedem Slave-Knoten<br />

kommunizieren muss, sind es weniger als 5 Prozent.<br />

Das Ethercat-Telegramm<br />

Wie Bild 2 zeigt, wird das Ethercat-Telegramm üblicherweise in<br />

einem Ethernet-Frame gekapselt. Das Telegramm enthält eines<br />

oder mehrere Ethercat-Datagramme, die für die Ethercat-Slaves<br />

bestimmt sind. Derartige Ethercat-Telegramme sind direkt im<br />

Ethernet-Header mit dem Ethercat-Typ gekennzeichnet oder zunächst<br />

in ein IP/UDP-Paket verpackt. IP/UDP erzeugt zwar Overhead,<br />

das Ethercat-Protokoll lässt sich damit aber auch über Netzwerk-Router<br />

hinweg übermitteln.<br />

Jedes Ethercat-Datagramm ist ein Kommando, das aus einem<br />

Header, den Daten und einem Working-Counter besteht. Der Header<br />

und die Daten spezi� zieren die vom Slave auszuführende Operation,<br />

während der Arbeitszähler vom Slave aktualisiert wird. Der<br />

Master kann hieran erkennen, dass sein Befehl von einem Slave<br />

verarbeitet wurde.<br />

Auf einen Blick<br />

Sonderlösung für die Industrie<br />

Ethercat erweitert das etablierte Ethernet um Echtzeit-Eigenschaften,<br />

eignet sich für Bus-Strukturen und arbeitet viel effi zienter. Abgesehen<br />

vom Ethercat-Master ist dazu spezielle Hardware nötig. Warum das<br />

so ist und welche Architekturen in Frage kommen, erklärt der Beitrag.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 501ejl0112<br />

➤ Halle 4, Stand 342<br />

Mikrocontroller<br />

Bild 1: In einem<br />

Ethercat-Netzwerk<br />

kommuniziert der<br />

Master mit verschiedenen<br />

in Serie geschalteten<br />

Slaves.<br />

Bild 2: Ethercat-Telegramme bestehen aus mehreren Ethercat-Datagrammen. Das Telegramm selbst<br />

kann direkt in einem Ethernet-Frame, oder in einem UDP/IP-Paket stecken.<br />

Jeder Slave verarbeitet die Ethercat-Pakete praktisch im Vorbeigehen.<br />

Er empfängt und analysiert jedes Paket, um anschließend<br />

Aktionen einzuleiten, sollte das Ethercat-Datagramm an ihn adressiert<br />

sein. Quasi gleichzeitig leitet der Slave das gesamte Datagramm<br />

über den zweiten Port weiter – er aktualisiert vorher nur<br />

den Inhalt und die CRC-Prüfsumme. Das Senden beginnt bereits,<br />

lange bevor der Slave das komplette Paket empfangen hat.<br />

Mithilfe der Datagramme unterscheidet der Ethercat-Master bis<br />

zu vier Millionen Adressen, genauer: 65.536 Ethercat-Slaves mit<br />

jeweils 65.536 Adressen. Für die Ethercat-Datagramme gelten keinerlei<br />

Beschränkungen hinsichtlich der Reihenfolge: Die Slaves<br />

können sich an beliebiger Stelle im Netzwerk be� nden.<br />

Es gibt zwei Arten von Ethercat-Datenübertragungen: zyklische<br />

und azyklische. Zyklische Daten sind die Prozessdaten, die in periodischen<br />

Intervallen oder Zykluszeiten anfallen. Bei den azyklischen<br />

Daten handelt es sich in der Regel um unkritische und meist<br />

große Datenmengen, die als Reaktion auf einen Befehl der Steuerung<br />

anfallen. Einige azyklische Daten (etwa Diagnosedaten) sind<br />

jedoch kritisch und stellen hohe Anforderungen an das Timing.<br />

Ethercat trägt diesen unterschiedlichen Datenübertragungsanforderungen<br />

durch optimierte Adressierungsschemata Rechnung:<br />

physische Adressierung, logische Adressierung, Mehrfach-Adressierung<br />

und Broadcast-Adressierung.<br />

Speicheradressierung<br />

Um verschiedene Adressierungsarten zu berücksichtigen, enthält<br />

jeder Slave eine Fieldbus Memory Management Unit (FMMU).<br />

Dank der FMMUs kann Ethercat den Speicherbereich jedes Slave-<br />

Geräts als Bestandteil eines 4 GByte großen Adressraums ansprechen.<br />

Der Ethercat-Master stellt während der Initialisierungsphase<br />

ein komplettes Prozessabbild zusammen und kann anschließend<br />

mithilfe eines einzigen Ethercat-Kommandos Zugri� auf die Slave-<br />

Einheiten bis zur Bit-Ebene herab ausführen. Das ermöglicht die<br />

Kommunikation mit einer beliebigen Zahl von E/A-Kanälen durch<br />

große und kleine Geräte hindurch und über das gesamte Feldbus-<br />

Netzwerk hinweg.<br />

Die hardwarebasierte FMMU und die On-the-� y-Verarbeitung<br />

verleihen Ethercat-Netzwerken eine sehr hohe E� zienz. Bei der<br />

www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01 / 2012 13<br />

Bilder: Texas Instruments


Mikrocontroller<br />

Kommunikation zwischen den Steuerungen und den Feldgeräten<br />

sind sehr kurze Zykluszeiten im Mikrosekundenbereich möglich.<br />

Das macht es beispielsweise möglich, neben der Positions- auch die<br />

Stromregelung verteilter Antriebe direkt über Ethercat zu implementieren.<br />

Dezentrale Taktung<br />

Wenn dezentral angeordnete Knoten gleichzeitige Aktionen ausführen<br />

sollen, müssen die internen Takte dieser Geräte synchronisiert<br />

sein. Jeder Ethercat-Slave liest dazu Zeitstempel von ankommenden<br />

und abgehenden Ethercat-Paketen. Der Master nutzt die<br />

Zeitstempelinformationen der Slaves und berechnet daraus die präzisen<br />

Laufzeiten eines jeden einzelnen Slaves. Auf dieser Basis werden<br />

die Takte der Slaves eingestellt und auf 1 µs genau zueinander<br />

synchronisiert. Ein zusätzlicher<br />

Vorteil der präzisen Taktsynchronisation<br />

ist, dass sich<br />

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auch die Unsicherheit, die<br />

sich durch den Jitter der Kommunikation<br />

zwischen den Geräten<br />

einstellt. In der industriellen<br />

Kommunikation ist die<br />

Verwendung von Geräteprofilen<br />

eine sehr beliebte Methode,<br />

um die Funktionalität und die<br />

Parameter von Geräten zu beschreiben.<br />

Profil zeigen<br />

Ethercat bringt zwar keine<br />

neuen Geräteprofile, hält aber<br />

Schnittstellen zu bestehenden<br />

Geräteprofilen bereit, so dass<br />

sich ältere Feldbus-Geräte<br />

problemlos für die Nutzung<br />

von Ethercat upgraden lassen.<br />

Zu diesen Schnittstellen gehören<br />

CAN-Open over Ethercat<br />

und Sercos over Ethercat. Sie<br />

ermöglichen die Nutzung von<br />

CAN-Open und Sercos, indem<br />

sie deren Datenstrukturen<br />

auf Ethercat abbilden.<br />

Bild 3: Zu einem<br />

Ethercat-Knoten gehören<br />

die Ethernet- und die<br />

Echtzeit-Applikation, die<br />

auf verschiedene Weise<br />

auf das Netzwerk<br />

zugreifen.<br />

Bild 4: Struktur eines<br />

Ethercat-Geräts mit<br />

digitaler E/A-Funktio-<br />

nalität (oben), mit ASIC<br />

und einem externen<br />

Prozessor (Mitte) oder<br />

der Single-Chip-Lösung<br />

von TI (unten).<br />

⊳<br />

Wir stellen aus: embedded world 2012, Halle 4, Stand 4-435<br />

Jeder Ethercat-Knoten besteht aus drei Komponenten (Bild 3):<br />

der Bitübertragungsschicht (Physical Layer, unten), der Verbindungsschicht<br />

(Data Link Layer, Mitte) und der Anwendungsschicht<br />

(Application Layer, oben). Der Physical Layer wird per Kupferleitung<br />

(100BASE-TX), per Lichtwellenleiter (100BASE-FX) oder per<br />

E-Bus auf Basis der LVDS-Signalisierung implementiert. Die<br />

MAC-Komponente (Media Access Control) implementiert man<br />

dabei gemäß den Ethercat-Spezifikationen in einem speziellen<br />

ASIC oder FPGA.<br />

Auf die MAC-Komponente setzt die industrielle Applikation<br />

auf, die letztlich das applikationsspezifische Verhalten bestimmt.<br />

Hinzu kommt ein standardisierter TCP/IP- und UDP/IP-Stack zur<br />

Unterstützung Ethernet-basierter Geräteprofile. Je nach Komplexität<br />

des Geräts kann der Ethercat-Knoten per Hardware implementiert<br />

werden, oder als eine Kombination aus Hard- und Software<br />

mit einer Embedded-CPU.<br />

Typischer Ethercat-Knoten<br />

Viele einfache Ethercat-Geräte lassen sich mit heutigen Lösungen<br />

auf Basis eines einzigen ASIC oder FPGA realisieren. Die erste<br />

Darstellung in Bild 4 zeigt diese Architektur in vereinfachter Form.<br />

Sie eignet sich hervorragend für simple und kostengünstige E/A-<br />

Knoten. Hier ist keine Software erforderlich, sondern die gesamte<br />

Funktionalität ist hardwaremäßig implementiert.<br />

Andere Ethercat-Knoten brauchen zusätzliche Verarbeitungsleistung,<br />

typischerweise umgesetzt als externer Prozessor, häufig<br />

mit integriertem Flash-Speicher (Bild 4, Mitte). Der Prozessor<br />

übernimmt die Verarbeitungsaufgaben auf der Anwendungsschicht.<br />

Der Prozessor steuert zum Beispiel einen Sensor an, implementiert<br />

den Gerätetreiber und verarbeitet den Ethercat-Applikationsstack.<br />

Die tieferen Schichten sind weiterhin als ASIC oder<br />

FPGA umgesetzt. Eine solche Architektur ist teurer als die eines<br />

einfachen digitalen E/A-Geräts, sie überlässt allerdings den Entwicklern<br />

die Wahl des Prozessors, der ihren Anforderungen und<br />

Kostenvorgaben am besten entspricht.<br />

Ethercat mit FPGA oder als Single-Chip-Lösung<br />

Es gibt jedoch noch einen weiteren Ansatz, bei dem die Ethercat-<br />

Implementierung eine von mehreren Peripheriefunktionen eines<br />

Bausteins mit integrierter CPU ist (Bild 4, unten). Viele FPGAs besitzen<br />

bereits einen integrierten Prozessor oder bieten die Möglichkeit,<br />

einen solchen zu konfigurieren. Von einigen Anbietern<br />

gibt es außerdem ASICs, die sowohl mit Ethercat-Funktionalität<br />

als auch mit einem Prozessor bestückt sind – meist aber nur mit<br />

einem 8-Bit-Mikrocontroller. Eine reine FPGA-Lösung bietet zwar<br />

die größte Flexibilität, ist aber auch am teuersten.<br />

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Mikrocontroller<br />

Bild 5: Ethercat-Slave, implementiert auf einem ARM-Mikroprozessor<br />

des Typs Sitara AM335x von TI.<br />

Als weitere Alternative gibt es eine Single-Chip-Lösung von Texas<br />

Instruments (Bild 5): Sie kombiniert einen ARM Cortex-A8-<br />

Prozessor mit vielen weiteren Peripheriefunktionen und Schnittstellen<br />

und kann laut Hersteller die Materialkosten um 30 % senken.<br />

Die Integration eines PRU-Subsystems (Programmable Realtime<br />

Unit), die eine sehr maschinennahe Interaktion mit den<br />

MII-Schnittstellen unterstützt, befähigt das PRU-Subsystem zur<br />

Implementierung spezieller Kommunikationsprotokolle wie etwa<br />

Ethercat. Der gesamte Ethercat MAC-Layer wird per Firmware in<br />

das PRU-Subsystem gekapselt. Die PRUs verarbeiten die Ethercat-<br />

Telegramme im Vorbeigehen, analysieren sie, decodieren die Adresse<br />

und führen die Ethercat-Kommandos aus.<br />

Interrupts werden für jegliche Kommunikation mit dem ARM-<br />

Prozessor genutzt, auf dem sowohl der Ethercat-Stack als auch die<br />

industrielle Applikation laufen. Auch die Weiterleitung der Frames<br />

in umgekehrter Richtung übernimmt das PRU-Subsystem. Da die<br />

gesamte Ethercat-Funktionalität im PRU-Subsystem steckt, bleibt<br />

der ARM-Prozessor für komplexe Applikationen verfügbar. Alternativ<br />

kann man für einfache Geräte mit begrenztem Kostenbudget<br />

(zum Beispiel in dezentralen E/A-Funktionen) eine langsamere<br />

Prozessorversion wählen.<br />

Die Ethercat-Softwarearchitektur<br />

Die Software ist ein entscheidender Faktor, um sicherzustellen,<br />

dass die Ethercat-Implementierung reibungslos auf den Geräten<br />

läuft. Bei einer Single-Chip-Lösung sind in erster Linie drei Kom-<br />

ponenten zu beachten:<br />

Mikrocode, der die Layer-2-Funktionalität in der PRU imple-<br />

■ mentiert<br />

Applikations-Stack des Ethercat-Slaves auf dem ARM-Mikro-<br />

■ prozessor<br />

■ Industrielle Applikation, je nach Endgerät<br />

Bild 5 zeigt dieses Konzept am Beispiel der Sitara-MCU-Reihe<br />

AM335x von Texas Instruments (ARM Cortex A8). Man erkennt,<br />

wie sich zur Implementierung des Ethercat-Protokolls mehrere Peripheriefunktionen<br />

in einen Chip integrieren lassen. Die Software<br />

wird durch unterstützende Komponenten ergänzt, zum Beispiel<br />

die Protokollanpassungsschicht und Gerätetreiber, die TI im Rahmen<br />

des Software Development Kits zur Verfügung stellt.<br />

Die Single-Chip-Lösung gibt Entwicklern enorme Freiheit: Sie<br />

können sich voll auf die Software konzentrieren und dennoch eine<br />

effiziente industrielle Automatisierungslösung designen. (lei) n<br />

Der Autor: Maneesh Soni ist Systems Engineering Lead für<br />

Industrial Automation Products in der Sitara-ARM-Mikroprozessor-Gruppe<br />

bei Texas Instruments.<br />

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Bilder: Fujitsu Semiconductor Europe<br />

Mikrocontroller<br />

Doppelt hält besser<br />

Mikrocontroller mit zwei Ethernet-Ports<br />

Die Zwilling-Variante: Die <strong>MB</strong>9BFD10S/T-Serie<br />

hat Fujitsu mit zwei Ethernet-Ports ausgerüstet.<br />

Ethernet ist längst eine der wichtigsten<br />

Kommunikationsschnittstellen in Embedded-Anwendungen.<br />

Darauf müssen sich<br />

auch MCU-Hersteller einstellen: Fujitsu<br />

stattet die <strong>MB</strong>9BFD10S/T-Bausteine sogar<br />

mit zwei Ethernet-Ports aus. Diese ARM<br />

Cortex-M3-Mikrocontroller aus der FM3-<br />

Familie können daher performante und<br />

ausfallsichere Daisy-Chains oder Linientopologien<br />

umsetzen. Die aneinandergereihten<br />

Geräte führen zu weniger Verkabe-<br />

IGH PEED<br />

H S<br />

ROBUST<br />

FLEXIBLE<br />

lungsaufwand als Sterntopologien. Da jedes<br />

Gerät eine Repeater-Funktion erfüllt,<br />

können die Kommunikationsstrecken länger<br />

sein: Entfernungen bis zu 100 m zwischen<br />

den Knotenpunkten sind möglich.<br />

Die MCUs können mit bis zu 144 MHz getaktet<br />

werden und erhalten Unterstützung<br />

von einem integrierten bis zu 1 <strong>MB</strong>yte großen<br />

Flash-Speicher mit bis zu 72 MHz.<br />

Mit zwei Ethernet-Anschlüssen eignet<br />

sich die MCU auch als Embedded-Gateway.<br />

Damit ist es möglich, Daten zur Auswertung<br />

oder Steuerung zwischen dem<br />

Embedded-Netz und einem internen Firmennetz<br />

zu übertragen. Auch als Firewall<br />

kann man den Mikrocontroller nutzen, um<br />

zwei Bussysteme, Protokolle oder Schnittstellen<br />

sicher zu verbinden – trotz pysikalischer<br />

Trennung. Wer direkte Internetanbindung<br />

braucht, lässt einen der beiden<br />

Ethernet-Ports per PPPoE über ein DSL-<br />

oder Kabelmodem kommunizieren. Sinnvoll<br />

ist das etwa zur Fernwartung oder für<br />

TriCore • Power Architecture<br />

XC2000/XE166 •SH-2A •XScale<br />

Cortex M0/M3/M4 •Cortex R4 •Cortex A8 •ARM7/9/11<br />

Wir stellen aus: Embedded World 2012, Halle 4, Stand 310<br />

Status-E-Mails. Die<br />

Leistung der MCU<br />

reicht auch für die<br />

Kommunikation mit<br />

einem Webbrowser.<br />

Um das Ausfallsrisiko<br />

eines der Kommunikationsbausteine<br />

zu minimieren,<br />

stattet Fujitsu die<br />

Manuel Schreiner ist<br />

Junior Application<br />

Engineer bei Fujitsu<br />

Semiconductor Europe<br />

in Langen.<br />

FM3s hardwareseitig mit Sicherheitsfunktionen<br />

wie Clock Supervisor, Low-Voltage-<br />

Detection, Flash ECC, Memory Protection<br />

Unit, Hardware Watchdog, Reset Cause<br />

Register und einer kostenfreien Class-B-<br />

Software-Bibliothek aus. Auch der breite<br />

Spannungsbereich von 2,7 bis 5,5 V in dem<br />

die MCU arbeitsfähig ist, trägt zur Sicherheit<br />

bei, da höhere Störabstände eine größere<br />

Zuverlässigkeit bieten. (lei) n<br />

infoDIREKT 502ejl0112<br />

➤ Halle 4, Stand 228<br />

Maschinenpark<br />

32-Bit-Mikrocontroller<br />

Im V850E2/PJ4-E hat Renesas eine eigene<br />

Resolver-Sensorschnittstelle integriert. Die<br />

MCU-Anwender brauchen daher keinen<br />

externen Resolver-Digital-Wandler für ihre<br />

Motorsteuerung. Der Mikrocontroller<br />

enthält zudem viele Peripheriefunktionen,<br />

etwa einen Hochpräzisions-Motorsteuerungstimer<br />

(TSG2) sowie einen A/D-<br />

Wandler mit synchronisierter Sample-and-<br />

Hold-Funktion. Die MCU besitzt ein Dual-<br />

Core-Lockstep-System für Anwendungen,<br />

die die hohen Sicherheitsanforderungen<br />

nach ISO 26262 erfordern.<br />

Mit 1 <strong>MB</strong>yte ROM, 80 KByte RAM und<br />

einem Takt von 128 MHz erzielt die<br />

V850E2/PJ4-E MCU ausreichend Leistung<br />

für schnelle Steuerfunktionen. Zur Kommunikation<br />

gibt es CAN, SCI und UART.<br />

Die neue MCU ist für Betriebstemperaturen<br />

von -40 bis +125 °C ausgelegt. Sie enthält<br />

zusätzlich eine Reglerschaltung und<br />

eignet sich damit für den Betrieb an einer<br />

einzigen Versorgungsspannung bei 5 V mit<br />

nur einem externen Transistor. (lei) n<br />

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➤ Halle 1, Stand 336 und Halle 4A, Stand 405<br />

16 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


Bild: Microchip<br />

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Mikrocontroller<br />

Ruhe sanft<br />

Sparsame 16-Bit-Mikrocontroller<br />

Die Extreme-Low-Power-Mikrocontroller (XLP-MCU) von Microchip<br />

erhalten Zuwachs: Die PIC24F-Familie GA3 begnügt sich<br />

mit einem Arbeitsstrom von 150 µA/MHz und besitzt sechs DMA-<br />

Kanäle. Neu ist ein Low-Power-Ruhemodus mit RAM-Erhalt bei<br />

lediglich 330 nA. Als erste PIC-MCUs verfügen die GA3 über V BAT<br />

zur Batteriesicherung der integrierten Echtzeituhr mit Kalender.<br />

In der PIC24F-GA3-Familie sind ein LCD-Treiber und viele weitere<br />

Peripheriefunktionen integriert. Laut Hersteller ermöglicht das<br />

effizientere und kostengünstigere Designs für Raumthermometer,<br />

Türverriegelungen und Hausautomatisierung, Industrieprodukte<br />

für die Sicherheitstechnik, integrierte und drahtlose Sensoren und<br />

Regelungen, tragbare medizintechnische Geräte und Diagnoseausstattung,<br />

messtechnische Produkte einschließlich E-Meter, Energieüberwachung,<br />

automatische Verbrauchsablesung für Gas, Wasser<br />

oder Wärme sowie weitere Anwendungen.<br />

Einige Anwendungen setzen eine Batteriebetriebsdauer voraus,<br />

die der Lebensdauer des Endproduktes entspricht. Mit den XLP-<br />

Stromsparmaßnahmen erreicht Microchip, dass die Batterie bis zu<br />

ihrer maximalen Entladung nutzbar ist. Damit die Echtzeituhr<br />

Optimiert für niedrigen Stromverbrauch: Die PIC-Mikrocontroller der<br />

PIC24F-GA3-Familie begnügen sich mit 150 µA/MHz.<br />

auch weiter tickt, sobald die Primärversorgung ausgetauscht wird,<br />

dient die Batteriesicherung über den V BAT -Pin mit nur 400 nA zur<br />

weiteren Versorgung. Der Übergang von V DD zu V BAT erfolgt automatisch,<br />

wenn V DD entfernt wird. Der integrierte LCD-Treiber ist<br />

für die direkte Ansteuerung von bis zu 480 Segmenten konzipiert.<br />

Die acht gemeinsamen Ansteuerungen ermöglichen die Darstellung<br />

von Piktogrammen und Bildlauf, sodass das Display flexibler<br />

und informativer nutzbar ist.<br />

Die MCUs sind zudem mit einer Ladezeitmesseinheit (CTMU)<br />

und mit einer Konstantstromquelle ausgestattet, die für die kapazitiv-sensitive<br />

Bedienung mTouch, Ultraschall-Durchflussmessungen<br />

und viele weitere Sensoren von Bedeutung sind. Auf dem Chip<br />

befindet sich zudem ein 12-Bit-ADC für die Schwellwerterkennung,<br />

der auch während der Ruhephase mit der CTMU zusammen<br />

als Näherungssensor arbeitet, um den Leistungsverbrauch<br />

weiter zu senken. (lei) n<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 504ejl0112<br />

➤ Halle 1, Stand 524<br />

International Conference and Exhibition<br />

on Integration Issues of Miniaturized Systems<br />

– MEMS, NEMS, ICs and Electronic Components<br />

Co-organizer:<br />

Part of the activities of:<br />

In cooperation with:<br />

Zurich, Switzerland, 21 – 22 March 2012<br />

smartsystemsintegration.com<br />

BE PART OF IT!<br />

Knowledge Exchange<br />

Trends and Innovations<br />

Networking<br />

Main conference topics:<br />

• New materials, new approaches,<br />

new technologies<br />

• Design and development of devices<br />

and systems<br />

• Manufacturing of devices and systems<br />

• Characterization, test and reliability<br />

• Application in different fields<br />

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Early bird prices are available until<br />

17 February 2012!


Mikrocontroller<br />

Industrielle Revolution<br />

32-Bit-Mikrocontroller-Familie XMC4000 von Infineon<br />

Die Cortex-M-Familie konnte rundum die Mikrocontroller-Welt erobern. Jetzt hat<br />

auch Infineon eine neue MCU-Familie auf Basis des Cortex-M4 für Industrieanwendungen<br />

vorgestellt. Die Münchner wollen sich vor allem mit eigens entwickelter<br />

Peripherie von der breiten Konkurrenz abheben. Autor: Achim Leitner<br />

Eigentlich besitzt Infineon<br />

Technologies seit langem<br />

ARM-Lizenzen. Zum Einsatz<br />

kamen entsprechende<br />

Cores aber vor allem in den Wireless-Prozessoren<br />

und diesen Geschäftsbereich<br />

verkauften die<br />

Münchner kürzlich an Intel. Mikrocontroller<br />

für Industrie- und<br />

Automotive-Anwendungen entwickelt<br />

Infineon bisher auf Basis<br />

der hauseigenen Architekturen<br />

Tricore (32 Bit) und XE166 (16<br />

Bit) oder am unteren Ende der<br />

Leisungsskala mit 8051-kompatiblen<br />

Achtbittern. Zwischen Tricore<br />

und XE166 fand Infineon eine<br />

deutliche Leistungslücke, in die<br />

genau der ARM Cortex-M4 passen<br />

soll. Auf die Frage, warum man nicht den leistungsfähigeren<br />

Tricore etwas abgespeckt hat, entgegnet Dr. Stephan Zizala, Senior<br />

Director Industrial und Multimarket Mikrocontroller: „Der M4<br />

hat genau im Leistungsbereich um 200 MIPS seinen Sweet Spot.<br />

Außerdem profitieren wir so vom ARM-Ökosystem“.<br />

Eine Plattform, viele Märkte<br />

Peter Bauer, Vorstandsvorsitzender der Infineon, sieht, dass die<br />

XMC4000-Familie drei wesentliche Trends industrieller Anwendungen<br />

unterstützt: Sie erhöht die Energieeffizienz der Systeme,<br />

unterstützt eine Vielzahl von Kommunikationsstandards und senkt<br />

die Software-Komplexität bei der Entwicklung. Letzteres gilt vor<br />

allem dank der großen Menge an Software, die im ARM-Umfeld<br />

vorhanden ist. Entwickler können deutlich mehr Code wiederverwenden,<br />

wenn sie den Mikrocontroller tauschen. Das Argument<br />

zieht aber auch anders herum: Dr. Stephan Zizala betont, dass die<br />

XMC4000-Reihe keinesfalls die proprietären Architekturen ablösen<br />

soll. Mit Tricore hat Infineon einen erheblichen Anteil am<br />

Automotive-Markt – den wird man natürlich nicht aufgeben.<br />

Aufgrund unserer langjährigen<br />

Anwendungserfahrung bieten<br />

wir als Neuerung flexible Timer,<br />

schnelle ADCs, schnellen und robusten<br />

Flashspeicher sowie einen erweiterten<br />

Temperaturbereich bis 125 °C:<br />

Dr. Stephan Zizala ist Senior Director, Industrial<br />

und Multimarket MCU bei Infineon in Neubiberg.<br />

XMC steht für Cross-Market<br />

Microcontrollers. Infineon meint<br />

damit, dass sich die XMC4000-<br />

Familie für vielfältige Industrieanwendungen<br />

eignet. Der Hersteller<br />

hat den Chip sogar bis 125 °C freigegeben,<br />

um den Einsatz in widrigen<br />

Umgebungen zu erleichtern.<br />

Zum XMC4000-Portfolio gehören<br />

fünf Serien: XMC4100, XMC4200,<br />

XMC4400, XMC4500 und XMC-<br />

4700. Diese unterscheiden sich im<br />

Wesentlichen durch die Core-Frequenz<br />

(80...180 MHz), Speicherkapazität,<br />

Peripheriefunktionen<br />

und Anzahl der I/Os. Die CPU hat<br />

Infineon in Vollausstattung konfiguriert,<br />

also inklusive DSP-Funktionalität<br />

und Floating-Point-Unit.<br />

Für Motorsteuerungen, Inverter oder andere rechenintensive Anwendungen<br />

ist das auch sehr sinnvoll. Der interne Flashspeicher<br />

passt bei einer rasanten Lesezeit von nur 22 ns gut ins Bild.<br />

Zur Peripherie gehören neue Timer-Module, bis zu vier parallele<br />

12-Bit-AD-Wandler mit einer Abtastzeit von 70 ns und einer<br />

Wandlungszeit von 500 ns, außerdem bis zu zwei 12-Bit-DA-<br />

Wandler und bis zu vier hochauflösende PWM-Kanäle (150 ps)<br />

Infineon hat den ARM Cortex-M4 mit reichlich Peripherie ausgestattet. Wer<br />

statt der internen AD-Wandler einen externen Delta-Sigma-Wandler braucht,<br />

kann den dank Demodulator direkt anschließen.<br />

18 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bilder: Infineon


sowie integrierte Delta-Sigma-Demodulator-Module und Touch-<br />

Button-Module. Diese Komponenten hat In� neon neu entwickelt.<br />

Für die Kommunikation sorgen bewährte IP-Blöcke für IEEE-<br />

1588-kompatibles Ethernet sowie USB-2.0-, CAN- und SD/MMC-<br />

Schnittstellen. Die bis zu sechs seriellen Kommunikationskanäle<br />

lassen sich individuell per So� ware als UART, SPI, Quad-SPI, I2C,<br />

I2S oder LIN kon� gurieren.<br />

Runderneuerte Tools<br />

Bei der Entwicklungsumgebung setzt In� neon auf Eclipse und die<br />

GNU-Toolchain und kann damit eine komplette IDE anbieten<br />

(Dave 3). Leidgeplagte Embedded-Entwickler werden sich vor allem<br />

über die automatische Code-Generierung freuen: Sie können<br />

die Komponenten der MCU gra� sch kon� gurieren und miteinander<br />

verbinden – den Kon� gurationscode dazu erzeugt Dave 3 automatisch.<br />

Das ist besonders nützlich, da der Chip die Ein- und<br />

Ausgänge seiner Peripherie direkt verschalten kann, so dass Events<br />

ohne Mithilfe der CPU behandelt werden. Sogar einfache Rechenoperationen<br />

sind direkt in Hardware möglich – diese Feature gra-<br />

� sch zu verschalten, ist deutlich anwenderfreundlicher als reiner<br />

C-Code. Dritthersteller und Anwender dürfen das gra� sche Kon� -<br />

gurationstool sogar erweitern: Zusätzliche Dave-Apps ergänzen<br />

beinahe beliebige Funktionen.<br />

Als erster Teil der XMC4000-Familie kommt die XMC4500-Serie<br />

auf dem Markt mit 120-MHz-CPU, bis zu 1 <strong>MB</strong>yte Embedded-<br />

Flashspeicher, 160 KByte RAM sowie umfangreichen Peripherie-<br />

und Schnittstellenfunktionen. Dazu zählen vier parallele 12-Bit-<br />

AD-Wandler, zwei 12-Bit DA-Wandler, vier Delta-Sigma-Demodulatoren<br />

und sechs Capture/Compare-Einheiten (CCU4 und<br />

Auf einen Blick<br />

Mikrocontroller<br />

Neuer im Bunde<br />

Der XMC4000 ist nicht der erste ARM Cortex-M4-Mikrocontroller. Infi -<br />

neon hat den Chip aber klar auf das Industrial-Segment ausgerichtet<br />

und mit vielen nützlichen Peripheriefunktionen für dieses Umfeld ausgestattet.<br />

Sogar der Temperaturbereich (bis 125 °C) sticht aus dem<br />

Üblichen hervor. Auch an die Software-Entwickler ist gedacht: Die IDE<br />

Dave 3 bringt einen grafi schen Code-Generator mit, der ihn dabei unterstützt,<br />

die vielen Funktionen leichter und schneller einzusetzen.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 505ejl0112<br />

➤ Halle 4, Stand 142<br />

Neue 8-bit-Mikrocontroller mit integrierter konfigurierbarer<br />

Logik in 6- bis 20-poligen Gehäusen<br />

Mit den neuen 8-bit-Mikrocontrollern PIC10F32X, PIC12F150X und PIC16F150X<br />

von Microchip können Sie zusätzliche Funktionalitäten in Ihre Anwendungen<br />

aufnehmen, die Größe reduzieren, Energie sparen und Kosten senken. Sie sind<br />

insbesondere für preisgünstige Anwendungen oder Einwegprodukte geeignet.<br />

Onboard befinden sich konfigurierbare Logikzellen (CLCs), ein komplementärer<br />

Funktionsgenerator (CWG) und ein numerisch gesteuerter Oszillator (NCO).<br />

die kombinatorische und sequentielle logik lässt sich über die konfigurierbaren logikzellen<br />

(clcs) per software steuern. dies hat den Vorteil, dass funktionalitäten hinzugefügt,<br />

externe komponenten eliminiert und codeplatz eingespart werden können. der<br />

komplementäre funktionsgenerator (cwg) hilft bei der Verbesserung der schalteffizienz<br />

zwischen den verschiedenen Peripherien, während der numerisch gesteuerte Oszillator<br />

(ncO) eine lineare frequenzeinstellung und höhere auflösung der anwendung ermöglicht,<br />

wie zum Beispiel in tongeneratoren und Vorschaltgeräten.<br />

zusätzlich zur Einführung dieser neuen Peripherien bieten der Pic10f/lf32X und der<br />

Pic12/16f/lf150X Mcus einen internen 16-Mhz-Oszillator, einen adc, bis zu vier PwMs<br />

sowie ein integriertes temperaturmessmodul zur preisgünstigen temperaturmessung.<br />

das alles ist in kompakten 6- bis 20-poligen gehäusen untergebracht.<br />

Erfahren Sie mehr über PIC® MCUs mit der Peripherie der<br />

nächsten Generation und geringer Anschlusszahl:<br />

www.microchip.com/get/eunew8bit<br />

CCU8) sowie zwei Positionierungs-Interface-Module und ein Modul<br />

für acht Touch-Buttons. Für die Kommunikation unterstützen<br />

die XMC4500-Mikrocontroller Ethernet, USB sowie SD/MMC<br />

und bieten drei CAN-Knoten und sechs serielle Kommunikationskanäle<br />

sowie eine externe Busschnittstelle. Die Gehäuse-Optionen<br />

der XMC4500-Serie sind LQFP-144, LQFP-100 und LFBGA-144.<br />

Muster der XMC4500-Serie und die Entwicklungsumgebung<br />

Dave 3 sind ab März 2012 verfügbar. Die Serienproduktion der<br />

XMC4500-Produkte beginnt im Mai 2012. Im vierten Quartal<br />

2012 sollen Muster für die Serien XMC4400, XMC4200 und<br />

XMC4100 zur Verfügung stehen. Je nach XMC4000-Serie und Gehäuse<br />

liegt der Stückpreis für einen XMC-Mikrocontroller bei<br />

10.000er Stückzahlen zwischen einem und 7 Euro. (lei) ■<br />

Der Autor: Achim Leitner ist Chefreakteur beim <strong>elektronikJOURNAL</strong>.<br />

EntwicklungswErkzEugE für dEn schnEllstart<br />

PicdEM lab Entwicklungs-kit Pic16f193X f1 Evaluationsplattform<br />

Pickit demoplatine für geringe<br />

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Die Namen und Logos Microchip, HI-TECH C, MPLAB und PIC sind eingetragene Warenzeichen der Microchip Technology Incorporated in USA und anderen Ländern. mTouch, PICDEM, PICkit und REAL ICE sind Warenzeichen der Microchip<br />

Technology Incorporated in den USA und anderen Ländern. Alle anderen o.g. Warenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Unternehmen. ©2011 Microchip Technology Inc. Alle Rechte vorbehalten. DS30629A. ME296AGer/12.11<br />

Microcontrollers<br />

Digital Signal<br />

Controllers<br />

Analog<br />

Memory<br />

RF & Wireless


Peripherie<br />

Nur nicht auf der Leitung stehen<br />

Vorkonformitätstests leitungsgebundener Störungen in DC-Kreisen<br />

Es ist durchaus üblich, dass Entwickler von Stromversorgungen<br />

mit einem Schaltkreisentwickler zusammenzuarbeiten,<br />

um ein Systemdesign zu erstellen, das konform zu<br />

internationalen EMV-Vorschriften ist“, resümiert Paul Lee,<br />

Director of Engineering bei Murata Power Solutions. Er ergänzt:<br />

„Entwickler sind sich dann der Anforderungen der Stromversorgung<br />

bewusst, um eine saubere Gleichspannung bereitzustellen<br />

und die Netzwechselspannung nicht zu stören. Allerdings können<br />

sie nicht ahnen, welche Störungen der Zielschaltkreis möglicherweise<br />

in das Netz einspeist. Ebenso kann der Schaltkreisentwickler<br />

nicht wissen, welche Dämpfung das Netzteil verursacht.“ Murata<br />

Power Solutions stellt eine Testmethode für DC-Schaltkreise vor,<br />

um diese isoliert vom letztendlichen Netzteil zu untersuchen. Damit<br />

lassen sich zusätzliche Filter genau spezifizieren. Die aufgeführten<br />

Beispiele adressieren die folgenden EMV-Standards: FCC<br />

15J/SUB Teil B, VDE 0871, CISPR 16, CISPR 22, EN 55022, EC-<br />

Richtlinie 2004/108/EC.<br />

Bild fotolia: @Cybrain<br />

Anforderung an eine Stromversorgung: eine saubere Gleichspannung bereitstellen und dabei die Netzwechselspannung<br />

nicht zu stören. Allerdings ist von vornherein nicht ersichtlich, welche Störungen in das Netz eingespeist<br />

werden oder welche Dämpfungen das Netzteil verursacht. Murata Power Solutions stellt deshalb im<br />

nachfolgenden Beitrag eine Testmethode für DC-Schaltkreise vor, um diese isoliert von der Stromversorgung<br />

zu untersuchen.<br />

Vorkonformitätsgrenzen festlegen<br />

Für DC-Versorgungsschienen gibt es keine spezifischen EMV-<br />

Grenzwerte. Darum gibt es in der Regel keine speziellen Tests im<br />

Rahmen von EU- oder Cenelec-Bestimmungen, die sich direkt auf<br />

diese Situation anwenden lassen. Ein Netzteil, der DC-versorgte<br />

Schaltkreis und sogar Bauteile lassen sich als Subsysteme betrachten:<br />

darum können sie von der EU-Richtlinie befreit sein. Die<br />

durchgeführten Tests sind aus diesem Grund nur als Vorkonformitätstests<br />

zu betrachten. Es ist das Endsystem, das auf volle Konformität<br />

getestet werden muss, um die vollständige CE-Zertifizierung<br />

zu erhalten. Wird das System jedoch nach dem Technical-Construction-File-Schema<br />

(TCF-Schema) zertifiziert, können die einzelnen<br />

Vorkonformitätstests als Teil des TCF verwendet werden.<br />

Standard-Testverfahren für DC-versorgte Schaltkreise<br />

Bei fehlenden EN-Standards muss der nächstbeste entsprechende<br />

Teststandard bestehender EMV-Richtlinien für leitungsgebundene<br />

20 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


Ein LISN nach dem EMV-Standard CISPR16. Beim Testaufbau ist die Schirmung wichtig.<br />

Netzstörungen zum Einsatz kommen. Eingangsstörungen bei Systemen,<br />

die an das Wechselstromnetz angeschlossen sind, lassen sich<br />

beseitigen, indem ein Leitungsimpedanz-Stabilisierungsnetzwerk<br />

(LISN) an die stromführende und neutrale Leitung angeschlossen<br />

wird und die Masse der Netzspannung als Erdungsreferenz dient.<br />

„Bei unserer Testmethode wird dieser Ansatz für das Testen gleichstromversorgter<br />

Schaltkreise verwendet“, erläutert Paul Lee. „Bei<br />

einem entsprechenden DC-Netzteil sind die positive als auch die<br />

Masseleitung mit einem LISN gegen Masse ge� ltert.“ Jedes LISN ist<br />

nach CISPR 16 für 50 Ω / 50 μH Leitungsimpedanz aufgebaut.<br />

Hat der DC-versorgte Schaltkreis keine direkte Masseverbindung,<br />

geht der Pfad für jegliches Gleichtaktrauschen über Streukapazitäten<br />

direkt gegen Masse. Diese können das physikalische Gehäuse<br />

des Schaltkreises, externe Verdrahtungen, periphere Lasten<br />

oder angeschlossene Schaltkreise sein. Rauschmessungen sind in<br />

diesem Fall nur relativ. Es sollte eine genaue Aufzeichnung des<br />

Testau� aus erfolgen, um später einmal vergleichbare Messungen<br />

durchführen zu können. Obwohl das Gleichtaktrauschen die Zielmessung<br />

ist, wird selbst bei nicht vorhandener Streukapazität zwischen<br />

Masse und zu testendem Schaltkreis ein nach CISPR 16 abgeschlossener<br />

LISN ein Signal mit der Häl� e des Gegentakt-<br />

Rauschpegels von seinem RF-Monitor ausgeben.<br />

Störungsübergänge verhindern<br />

Der DC-versorgte Circuit Under Test (CUT), das LISN und alle<br />

Verbindungskabel zu Messgeräten, Lasten und Versorgungsleitungen<br />

sollten nach Möglichkeit abgeschirmt werden. Die Abschirmung<br />

verhindert einen möglichen Störungsübergang auf die Leitungen<br />

und den CUT von externen EMV-Quellen, beispielsweise<br />

andere Geräte in der Nähe oder Abstrahlungen vom Netzteil. Die<br />

Abschirmung ist ebenfalls auf Masse bezogen.<br />

Bei der Messung kleiner Schaltkreise oder einzelner Bauteile<br />

passt das gesamte Teil für den Test o� in ein Metallgehäuse. Alle<br />

Versorgungs- und Testeingänge sollten über abgeschirmte Steckverbinder<br />

erfolgen, vorzugsweise HF-BNC-Stecker. Das LISN sollte<br />

abgeschirmt sein und sich außerhalb des Gehäuses mit dem<br />

Testschaltkreis be� nden.<br />

Unsere Methode für das Testen<br />

von DC-Schaltkreisen setzt<br />

darauf, dass LISN an die stromführende<br />

und neutrale Leitung<br />

angeschlossen wird und die Masse<br />

der Netzspannung als Erdungsreferenz<br />

dient:<br />

Paul Lee ist Director of Engineering<br />

bei Murata Power Solutions .<br />

Peripherie<br />

DC-Schaltkreis im Test<br />

Es gibt diverse Schaltkreiskon� gurationen, die sich als Beispiel-<br />

Testschaltung nutzen lassen. „Für diesen Beitrag nehmen wir einen<br />

leiterplattentauglichen DC/DC-Wandler mit einer Widerstandslast<br />

am Ausgang“, beschreibt Paul Lee. „Board-Level-DC/<br />

DC-Wandler sind eine gängige Komponente auf vielen PC-Boards<br />

sowie in Instrumentierungen und Prozesssteuerungen.“ Der Vorteil<br />

beim Einsatz eines DC/DC-Wandlers liegt darin, dass er eine<br />

bekannte, charakteristische Schaltfrequenz hat, was ein stabiles<br />

Rauschspektrum garantiert.<br />

Der DC/DC-Wandler NMS1212C von Murata Power Solution<br />

verfügt über einen 12-V-Eingang, einen 12-V-Dual-Ausgang und<br />

eine Ausgangsleistung von 2 W bei einer charakteristischen Schaltfrequenz<br />

von 35 kHz. Vorteil: Die Komponente weist eine Reihe<br />

von Leitungsspektren unterhalb des EU-Frequenzgrenzwerts für<br />

leitungsgebundene Emissionen von 150 kHz auf und keine Subharmonischen<br />

unter seiner grundlegenden Schaltfrequenz.<br />

Um sicherzustellen, dass in Bezug auf die EMV Worst-Case-<br />

Bedingungen beim CUT vorherrschen, muss die Funktion des<br />

Schaltkreises bekannt sein. Der CUT-Entwickler ist hier der richtige<br />

Ansprechpartner für die Spezi� kation. Im Fall des NMS-DC/<br />

DC-Wandlers liegt der Worst Case bei Volllast mit einer Ausgangsleistung<br />

von 2 W und maximaler Eingangsspannung vor – obwohl<br />

die Eingangsspannung minimale Auswirkung innerhalb der erlaubten<br />

Toleranz hat. Andere Worst-Case-Bedingungen lassen sich<br />

aufgrund der Art der Testumgebung nur schwierig anwenden, wie<br />

hohe Temperatur. Sind die Schaltkreis-Lastbedingungen und deren<br />

Auswirkungen auf die EMV nicht bekannt, lassen sich Tests auf<br />

dem CUT noch vor dem Vorkompilierungstest durchführen.<br />

Aufl ösebandbreite betrachten<br />

Eines der ersten Entscheidungen sollte die Au� ösebandbreite darstellen,<br />

die für die Vorkompilierungstests erforderlich ist. Um mit<br />

den EU-Richtlinien für Netzstörungen übereinzustimmen, sollte<br />

eine Au� ösebandbreite von 9 kHz für leitungsgebundene Messungen<br />

zum Einsatz kommen. In Schaltkreisen mit niedrigen Leitungsstörungen<br />

ist das akzeptabel; in Schaltkreisen mit Analogver-<br />

Auf einen Blick<br />

Testverfahren für DC-versorgte Schaltkreise<br />

Ob leitungs- oder feldgebundene Störungen – Murata Power Solutions<br />

entwickelte eine Testmethode, um die DC-Schaltkreise und das<br />

Netzteil getrennt voneinander untersuchen zu können.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 102ejl0112<br />

➤ Halle 1, Stand 424<br />

www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01 / 2012 21


Peripherie<br />

Schaltungsbedingte Spektrallinien des NMS1212.<br />

NMS1212­Störungen mit 9 kHz RBW. NMS1212­Störungen mit 120 kHz RBW.<br />

arbeitung oder asynchroner Logik können allerdings breitbandige<br />

Spektren auftreten. Es ist auch möglich, dass sich einzelne Linienspektren<br />

mit den Lastbedingungen ändern – allerdings innerhalb<br />

eines vordefinierten Bereichs. Eine breitere RBW kann diesen Bereich<br />

umfassen.<br />

In Bezug auf das NMS-Beispiel ergeben sich bei einem Rechtecksignal-Gegentaktwandler<br />

zwei Antworten: eine bei der Schaltfrequenz,<br />

die 35 kHz beträgt und die andere bei der doppelten<br />

Schaltfrequenz – die Vollwellengleichrichtung. Es treten auch<br />

Oberwellen im gesamten Emissionsspektrum auf. Im Frequenzbereich<br />

zwischen 150 kHz und 30 MHz gibt es deshalb 853 einzelne<br />

Linienspektren, wenn diese bei 9 kHz RBW aufgelöst sind. Die Toleranzabweichung<br />

der Bauteile, Eingangsspannung und Last können<br />

die Betriebsfrequenz um bis zu 20 % verändern, das heißt<br />

mehr als 200 zusätzliche Linien hinzufügen oder beseitigen.<br />

Insgesamt scheint der Bereich relativ konstant zu bleiben, sodass<br />

eine Erweiterung der RBW auf 120 kHz die Bereichsfunktion ergibt<br />

und nicht die einzelnen Linienspektren. „Die Information ist<br />

nun einfacher zu verwenden und zu verstehen, und mögliche Abweichungen<br />

sollten durch diesen Bereich abgedeckt sein“, unterstreicht<br />

Paul Lee.<br />

Die Erweiterung der RBW sollte nur dann erfolgen, wenn Breitbandrauschen<br />

oder eine große Anzahl eng aufeinander bezogener<br />

einzelner Spektren vorliegen. Bei den meisten Schaltkreisen ist das<br />

nicht erforderlich. Kommt ein Spektrumanalyzer zum Einsatz, erhöht<br />

sich das effektive Grundrauschen, sobald die RBW erweitert<br />

wird. Das überlagert das Rauschen im unteren Bereich. „Wir empfehlen,<br />

zuerst immer die schmalste RBW zu verwenden und dann<br />

bei Bedarf zu erweitern“, so der Experte von Murata PS.<br />

Spektren-Erkennung<br />

Es gibt drei gängige Methoden zur Messung der Amplitude leitungsgebundener<br />

Spektren:<br />

■ Spitzenwerterkennung<br />

■ Durchschnittserkennung<br />

■Die Quasi-Spitzenwerterkennung<br />

Spitzenwerterkennung ist eine Momentanmessung der Signal-<br />

Spitzenamplitude. Diese eignet sich am besten für kontinuierliche<br />

Signalspektren und schnelle Momentaufnahmen von Störungen.<br />

Einfluss der Eingangsspannung<br />

auf die Schaltfrequenz<br />

beim NMS1212C.<br />

Die Durchschnittserkennung misst hingegen die durchschnittliche<br />

Amplitude über eine bestimmte Zeitperiode innerhalb der Messbandbreite.<br />

Die Quasi-Spitzenwert-Erkennung simuliert eine subjektive<br />

Antwort auf eine pulsartige Störung. Der Quasi-Spitzenwert gewichtet<br />

die Anstiegs- und Abfallzeiten der Signalpulsierung mit<br />

bestimmten Zeitkonstanten. Die Antwort auf ein Dauersignal wäre<br />

bei allen drei Nachweismethoden identisch. Eine unregelmäßig gepulste<br />

Störung fällt mit der Quasi-Spitzenwert-Methode niedriger<br />

aus und mit der Spitzenwert-Methode am höchsten.<br />

Störungen filtern<br />

Übertreffen die Störungen bestimmte Grenzen, lassen sich der<br />

Schaltkreis oder das PCB-Layout abändern, um das Rauschen zu<br />

reduzieren. „Auch zusätzliche Filter lassen sich am Eingang der<br />

Stromversorgung zum DC-Schaltkreis hinzufügen“, so Paul Lee.<br />

Filter können die kostengünstigste Option für das Bestehen von<br />

Vorkonformitätstests für Schaltkreise sein. Falls ein Re-Design hohe<br />

Investitionen in Zeit und Geld erfordert, können ein Kondensator<br />

und eine Induktivität in der Eingangsleitung die Störungen um<br />

20 dB bei der Problemfrequenz zu minimalen Kosten beseitigen.<br />

Alternativ sollte der Entwickler im Vorfeld wissen, dass die Versorgung<br />

über eine bestimmte Rauschunterdrückung verfügen soll,<br />

beispielsweise 20 dB für Störungen unter 1 MHz.<br />

Die Standard-EMV-Grenzwerte lassen sich als Richtlinie für die<br />

Störemissionen verwenden, um festzustellen, welche Unterdrückung<br />

die Versorgung erfordert. „Das ist nicht so einfach, wie es<br />

klingt“, erklärt Paul Lee. Er fährt fort: „Die Ausgangskondensatoren<br />

einer Stromversorgung und die Eingangskondensatoren des<br />

CUT können zu einer wesentlich höheren Unterdrückung führen,<br />

als das bei einfachen 50-Ω-Rauschquellen der Fall ist.“ Hier ist zu<br />

beachten, dass PSU und CUT eher nicht 50 Ω Impedanz oder sogar<br />

angepasste Impedanzen haben. Diese Tests sind nur für eine<br />

Vorkonformität gedacht. Weitere Tests mit der PSU und dem<br />

Schaltkreis im Zielsystem müssen durchgeführt werden – bevor<br />

das Endprodukt zertifiziert werden kann. (eck) n<br />

Der Beitrag basiert auf Textmaterial von Paul Lee, Director of Engineering<br />

bei Murata Power Solutions.<br />

22 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bilder: Murata Power Solutions


Bild: Fortec<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Peripherie<br />

Demonstrationsgebot<br />

Peripherie-Anbindung am praktischen Beispiel<br />

Analog Devices wird auf der Embedded<br />

World viele Demo-Stationen zeigen. Ein<br />

Avnet-Microboard mit Xilinx Spartan-6-<br />

FPGA LX9, Pmods von Digilent und das<br />

Bemicro-SDK von Arrow mit einem Altera<br />

Cyclone IV dienen dazu, eine Reihe von<br />

Schaltungsbeispielen zu präsentieren. ADI<br />

hat verschiedene MEMS-Sensoren und<br />

Datenwandler-Bausteine an die FPGA-<br />

Entwicklungssysteme angeschlossen.<br />

Eine weitere Demo zeigt, wie man einen<br />

Roboterarm per Touchscreen über einen<br />

isolierten CAN-Bus bedient. Das Controller-Board<br />

des Roboters basiert auf dem<br />

CAN-Transceiver ADM3053 mit isolierten<br />

Signal- und Stromversorgungsleitungen,<br />

der in Kombination mit dem Analog-Mikrocontroller<br />

ADuC7128 CAN-Telegramme<br />

vom Blackfin BF548-EZ-Kit empfängt.<br />

Der HF-Transceiver ADF7023 mit MAC<br />

und Packer-Routine sowie ADuCRF 101<br />

mit HF-Transceiver und Cortex-M3-Core<br />

zeigen eine vollständige Systemlösung mit<br />

ISM-Band-Transceiver-ICs. Der vierkanalige<br />

16-Bit-D/A-Wandler AD5755 mit<br />

An seinem Stand präsentiert ADI die Blackfin-<br />

und Sharc-DSP-Cores, Analog-Mikrocontroller<br />

und das Zusammenspiel mit FPGAs.<br />

4-20-mA-Schnittstelle reduziert die Verlustleistung<br />

und die Eigenerwärmung. Damit<br />

können Systeme mit mehr Kanälen<br />

ausgestattet werden, zumal das kleine Gehäuse<br />

des Bausteins den Platzbedarf verringert.<br />

Zudem zeigt ADI ausgewählte<br />

„Circuits from the Lab“, also Referenzschaltungen<br />

mit Schaltplänen, Gerber-Files und<br />

weiteren Designdateien. (lei) n<br />

infoDIREKT 506ejl0112<br />

➤ Halle 4, Stand 234<br />

Nimms genau<br />

Schaltnetzteil mit präziser Spannungsregelung<br />

Die Open-Frame-Ausführung der Schaltnetzteilfamilie<br />

CFM201S misst nur 127 x 76,2 x 36,6 mm.<br />

Die CFM201S-Schaltnetzteile von Cincon<br />

(Vertrieb: Fortec) zeichnen sich laut Hersteller<br />

durch hohe Spannungsgenauigkeit<br />

und exzellente Regeleigenschaften aus. Die<br />

vier Varianten der Familie unterscheiden<br />

sich durch die Ausgangsspannung von 12,<br />

24, 36 und 48 VDC. Die Netzspannungen<br />

darf zwischen 90 und 264 VAC sowie von<br />

47 bis 63 Hz schwanken. Alle Varianten regeln<br />

die Netzschwankungen mit 0,5 % Genauigkeit<br />

und Lastwechsel innerhalb 1 %<br />

Bandbreite. Die Brummspannung am Aus-<br />

gang liegt unter 150 mV. An einem separaten<br />

12-V-Ausgang lässt sich ein optionaler<br />

Lüfter anschließen.<br />

Die Geräte liefern zwischen 3,13 A (48 V,<br />

150 W, konvektionsgekühlt) und 16,67 A<br />

(12 V, 200 W, mit Lüfter); der Wirkungsgrad<br />

liegt zwischen 89 und 92 %. Lieferbar<br />

sind sie als Open Frame (127 x 76,2 x 36,6<br />

mm, Temperatur bis zu 80 °C) oder mit<br />

Gehäuse (136 x 88 x 49 mm für bis zu 70<br />

°C). Alle Varianten besitzen eine aktive<br />

Leistungsfaktor-Korrektur nach EN61000-<br />

3-2 sowie die Dämpfung der leitungsgebundenen<br />

EMV-Störungen gemäß CISPR/<br />

FCC Class B. Zur Ausstattung gehören eine<br />

Fernabfrage der Ausgangsspannung sowie<br />

Schutz vor Überspannung, Übertemperatur<br />

und Kurzschluss, jeweils mit Auto-Recovery-Funktion.<br />

Die Isolation von Eingang<br />

zu Ausgang beträgt 4242 VDC und<br />

der Fehlerstrom maximal 3,5 mA. (lei) n<br />

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➤ Halle 2, Stand 222<br />

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Peripherie<br />

Auf leisen Sohlen<br />

Lüfterlose ATX/ITX-Netzteile einsetzen<br />

Schnelle und energiesparende Prozessorgenerationen ermöglichen immer mehr Rechner und Steuerungen in<br />

lüfterloser Ausführung. Wie sich passende lüfterlose ATX/ITX-Netzteile finden lassen und was beim Design-In<br />

zu beachten ist, zeigt der nachfolgende Beitrag von Magic Power Technology. Autor: Frank Cubasch<br />

Der Leistungsbedarf von modernen Mini-ITX/ATX-<br />

Boards liegt heute in einem Bereich, der es mit vertretbarem<br />

Aufwand erlaubt, auch komplette Applikationen lüfterlos<br />

zu kühlen. Vorteile: eine höhere Lebensdauer durch<br />

den Wegfall der Lüfter, abgedichtete Gehäusedesigns (IP65 oder<br />

-67) oder die Einsatzmöglichkeit in explosionsgeschützten Bereichen.<br />

Ein weiterer Pluspunkt ist die erheblich reduzierte Verschmutzung<br />

des Systems. Durch einen Lüfter wird ein großer Teil<br />

der Staub- und Schmutzpartikel in den Systeminnenraum geblasen.<br />

Wenn ein 40-mm-Lüfter eine Lebensdauer von – je nach Umgebungstemperatur<br />

– zirka 10.000 bis 20.000 Stunden aufweist, so<br />

sind das auf den täglichen Einsatz hochgerechnet rund zwei Jahre.<br />

Schaut man sich die Verschmutzung eines typischen Bürocomputers<br />

nach nur wenigen Betriebsmonaten an, kann man sich leicht<br />

ein Bild davon machen, wie sich die Lebensdauer eines Lüfters unter<br />

realen industriellen Umgebungsbedingungen verändert. Ein<br />

24<br />

<strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

weiterer Aspekt ist das Thema Geräuschreduktion für Anwendungen<br />

in Büro- oder Laborumgebungen, auch wenn dieser Fakt bei<br />

einem reinen Industrieeinsatz in einer Produktionshalle nicht an<br />

erster Stelle steht.<br />

Optimierter Wirkungsgrad<br />

Es ist naheliegend, dass der Schritt von einem lüftergekühlten zu<br />

einem konvektionsgekühlten Netzteil mehr umfasst, als nur den<br />

Wegfall des Lüfters. Ein typisches lüftergekühltes Computernetzteil,<br />

das beispielsweise im PS2-Gehäuse untergebracht ist, erreicht bei<br />

abgeschaltetem Lüfter vielleicht noch eine Leistung von etwa 25 bis<br />

50 Prozent. Es kann davon ausgegangen werden, dass auch in diesem<br />

Fall trotzdem noch einige Komponenten außerhalb der Spezifikation<br />

betrieben werden. Ein optimiertes konvektionsgekühltes<br />

ATX-Netzteil zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass passende<br />

Kühlkörper eingesetzt werden, die Abstände der Bauteile<br />

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Bild Fotolia: @ Thomas Aumann


Bild 1, links: Der Eingangskreis des MPI-822H als Detailansicht. Dieses<br />

lüfterlose 1-HE-Netzteil von Magic Power Technology liefert 170 W für ATX-<br />

oder ITX-Boards; mit Luftstrom sind sogar 220 W möglich. Bild 1, Mitte: Das<br />

zueinander Wärmestauungen vermeiden und<br />

hochwertige Komponenten, beispielsweise<br />

105 °C-Elektrolytkondensatoren, zum Einsatz<br />

kommen. Darüber hinaus sind die Hauptwärmequellen<br />

o� zusätzlich an einen sogenannten<br />

U- oder L-Kanal thermisch angebunden, um<br />

die Wärmeabfuhr über die Konvektion nochmals<br />

zu verbessern. Außerdem ermöglicht es<br />

der U- oder L-Kanal, auch einen Teil der Abwärme<br />

direkt über das Kundengehäuse nach<br />

außen abzuführen. Last but not least, ist natürlich<br />

der Wirkungsgrad nicht zu vergessen, der<br />

bei einem lü� erlosen Netzteil optimiert ist.<br />

Zur ersten Worst-Case-Abschätzung des<br />

Leistungsbedarfes bietet sich die Aufsummierung<br />

der Einzellasten aus den Datenblättern der<br />

angeschlossenen Geräte, zum Beispiel Laufwerke,<br />

an. In der Praxis zeigt sich jedoch o� , dass<br />

der reelle Bedarf deutlich unterhalb der Datenblattsumme<br />

liegt. Aus diesem Grund sollte auf<br />

jeden Fall eine detaillierte Messung mit Wattmeter/Stromzangen,<br />

im Idealfalle mit einem<br />

Oszilloskop, aller Ausgänge gleichzeitig durchgeführt<br />

werden, um die größte, gleichzeitig<br />

notwendige Summenleistung sowie die maximale<br />

Einzelleistung eines Ausgangs zu de� nieren.<br />

Zur Auswahl des passenden Netzteils sind<br />

verschiedene Leistungsangaben des Netzteilherstellers<br />

zu beachten. Die so genannte Rated-<br />

Lload beschreibt eine vom Hersteller angenommene,<br />

typische Lastbedingung, auf die nahezu<br />

alle seine Messungen, wie EMV und Wirkungs-<br />

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von<br />

Peripherie<br />

Netzteil MPI-706H zusammen mit einem Mini-ITX-Board, das für die EMV-<br />

Messung aus Bild 2 zum Einsatz kam. Bild 1, rechts: Das MPI-822H von oben.<br />

Am rechten Bildrand ist der Ausgangskabelsatz zu sehen.<br />

Auf einen Blick<br />

Das optimale lüfterlose Netzteil wählen<br />

Netzteile ohne eigenen Lüfter bringen diverse Vorteile mit sich. So<br />

sind sie beispielsweise kleiner, leiser, langlebiger und energieeffi zienter<br />

als ihre Pendants mit Fan. Allerdings gilt es, beim Einsatz etliche<br />

Punkte zu beachten.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 105ejl0112<br />

Bild 2: Unterschiedsmessung im Peak-Modus eines Mini-ITX-<br />

Boards mit Netzteil MPI-706H. Blaue Kurve: Messung mit EMVoptimierter<br />

Kabelführung; schwarze Kurve: Ohne Optimierung.<br />

grad, bezogen werden. Die maximale Leistung<br />

beschreibt die höchste Dauerleistung eines<br />

Ausgangs, während die Peak- oder Spitzenleistung<br />

nur kurzfristig zur Verfügung steht. Dieses<br />

Grundprinzip erlaubt es in der Regel, ein kleineres<br />

und natürlich auch kostenoptimiertes<br />

Netzteil einzusetzen.<br />

Kundenseitige Lastbedingungen<br />

abdecken<br />

Wie sieht das nun genau aus? Beispiel: das<br />

MPI-822H aus dem Hause Magic Power Technology.<br />

Dabei handelt es sich um ein 1HE lüfterloses<br />

170-W-ATX/ITX-Netzteil, das mit<br />

Lu� strom für 220 W ausgelegt ist. Durch die<br />

einzelnen hohen Maximalleistungen eines jeden<br />

Ausgangs, lassen sich diverse kundenseitige<br />

Lastbedingungen abdecken. Wie sich im<br />

Vergleich der Diagramme in Bild 3 erkennen<br />

lässt, ist der Anteil der Leistung des 12-V-Ausgangs<br />

bei Ausnutzung der Maximalleistung<br />

von 144 W bei 12 A mit 85 Prozent im Gegensatz<br />

zu den restlichen Ausgängen 3,3, 5, -12/<br />

5 V recht hoch. Im Gegenzug ist dieses Netzteil<br />

in der Lage, bei Bedarf deutlich mehr Leistung<br />

auf den 3,3/5-V-Ausgängen zu liefern.<br />

Bei nahezu allen Geräten gibt es mit der<br />

Mindestlast noch eine weitere wichtige Angabe.<br />

Die Mindestlast sagt aus, mit welcher Leistung<br />

die Hauptausgänge belastet werden müssen,<br />

um für die Nebenausgänge eine akzeptable<br />

Lastausregelung zu erhalten. Im Beispiel des<br />

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Peripherie<br />

Leistung -12V&5Vstby<br />

Ausgang: 10W; 6%<br />

Leistung 3,3V&5V<br />

Ausgang: 16W; 9%<br />

Ausgang Strom rated Leistung rated Strom max. 12V Leistung max.<br />

12V<br />

Leistungsverteilung MPI-822H bei<br />

maximaler 12V Dauerlast<br />

Leistung 12V<br />

Ausgang: 144W; 85%<br />

Leistung 12V Ausgang<br />

Leistung 3,3V&5V Ausgang<br />

Leistung -12V&5Vstby Ausgang<br />

Bild 3: Das MPI-822H kann am 12-V-Ausgang 144 W erbringen (links). Genügen hier 70 W (rechts), steht an den anderen Ausgängen mehr Leistung bereit.<br />

MPI-822H liegt die Mindestlast bei 2,5 W, die auf dem 5- und/oder<br />

12-V-Ausgang entnommen werden kann.<br />

Die Umgebungstemperatur berücksichtigen<br />

Neben dem bereits angesprochenen U- oder L-Kanal ist es bei Auswahl<br />

und Einbau der Netzteile wichtig, die Umgebungstemperatur<br />

für das Netzteil sowie die Leistungsreduzierung bei höheren Temperaturen<br />

zu berücksichtigen. Für die lüfterlosen Netzteile von Magic<br />

Power Technology gilt im Allgemeinen, dass sich die Netzteile<br />

bis zu einer Temperatur von 70 °C einsetzen lassen, wobei ab 50 °C<br />

eine Reduzierung der Leistung von -2,5 % / °K kalkulatorisch einfließt.<br />

Sollte also zum Beispiel ein Netzteil wie das MPI-706H mit<br />

60 W bei 50 °C nun bei 55 °C eingesetzt werden, so ist darauf zu<br />

achten, dass die Dauerleistung um (55 °C - 50 °C) * 2,5 % = 12,5 %<br />

reduziert wird. Liegt die Dauerleistung der Anwendung bei Maximaltemperatur<br />

über diesem berechneten Wert, so ist entweder das<br />

nächststärkere Modell auszuwählen oder Rücksprache mit dem<br />

Hersteller zu halten. Dieser kann detaillierte Angaben zu den entsprechenden<br />

Arbeitspunkten des Netzteils liefern oder mit Hilfe<br />

einer Applikationsnachstellung das Netzteil unter diesen Bedingungen<br />

testen. Während bei einem lüftergekühlten Netzteil die Einbaulage<br />

verhältnismäßig unkritisch ist, muss der Anwender bei einem<br />

lüfterlosen Netzteil darauf achten, die Position zu berücksichtigen,<br />

um eine entsprechende Wärmeabfuhr zu gewährleisten.<br />

Wird das Netzteil beispielsweise über Kopf montiert, so entsteht<br />

ein entsprechendes Wärmepolster um die Bauteile herum, was zur<br />

Überhitzung führen kann. Bei seitlicher, gekippter Montage ist<br />

entweder das Datenblatt zu Rate zu ziehen – oder aber der Hersteller<br />

gibt eine entsprechende Applikationsunterstützung. Im Zuge<br />

dessen sollte der Anwender darauf achten, dass sich über dem<br />

Netzteil keine Stauwärme ergibt, zum Beispiel durch einen nahe<br />

montierten Deckel. Falls das jedoch unumgänglich ist, muss dieser<br />

Fakt mittels der Umgebungstemperaturbetrachtung entsprechend<br />

Leistung 3,3V&5V<br />

Ausgang: 90W; 53%<br />

Leistungsverteilung MPI-822H bei<br />

maximaler 3,3V&5V Dauerlast<br />

Leistung 12V Ausgang<br />

Leistung 3,3V&5V Ausgang<br />

Leistung -12V&5Vstby Ausgang<br />

Strom max.<br />

3,3V/5V<br />

Leistung -12V&5Vstby<br />

Ausgang: 10W; 6%<br />

Leistung max.<br />

3,3V/5V<br />

OP1 3,3 7,562 25W 1,29 4W 11 36W<br />

OP2 5 11 55W 2,3 12W 10,7 54W<br />

OP3 12 6,65 80W 12 144W 5,8 70W<br />

OP4 -12 0,5 6W 0,5 6W 0,5 6W<br />

stby 5 0,85 4W 0,85 4W 0,85 4W<br />

Summe 170W 170W 170W<br />

Leistung 12V Ausgang 80W 144W 70W<br />

Leistung 3,3V & 5V Ausgang 80W 16W 90W<br />

Leistung -12V & 5V stby Ausgang 10W 10W 10W<br />

Leistung 12V<br />

Ausgang: 70W; 41%<br />

berücksichtigt werden. Magic Power Technology stellt als Service<br />

entsprechende wärmetechnische Betrachtungen der Kunden/<br />

Lastapplikation zur Verfügung. Sämtliche Netzteilserien des Herstellers<br />

sind bereits nach den entsprechenden Sicherheitsvorschriften<br />

der EN/UL/CB 60950 beziehungsweise 60601 geprüft. Beim<br />

Einbau muss der Anwender darauf achten, dass – wenn ein elektrisch<br />

leitender Deckel nahe über dem Netzteil installiert wird – die<br />

Luft- und Kriechstrecken entsprechend eingehalten werden. Weil<br />

die Schutzerde teilweise über das Eingangskabel zum Netzteil und<br />

dann über das Netzteilgehäuse zum Kundengehäuse geführt wird,<br />

ist hier auf niedrige Übergangswiderstände zu achten.<br />

Funktionierende EMV<br />

Für eine funktionierende elektromagnetische Verträglichkeit ist es<br />

notwendig, dass sowohl das Netz- als auch das Ausgangskabel auf<br />

kurzem Weg zum Netzteil geführt werden und nicht die Elektronik<br />

und/oder das Netzteil mit geringem Abstand kreuzen. Auf diesem<br />

Wege können sonst Störungen in die Kabel eingespeist werden. Das<br />

kann beispielsweise bei der Emissionsmessung der leitungsgeführten<br />

Störspannung oder abgestrahlten Störfeldstärke oder bei Prüfungen<br />

im Bereich Immunität, wie Surge oder Burst, zu Problemen<br />

und Überschreitungen führen, wie Bild 2 zeigt. Alle Netzteile von<br />

Magic Power Technology wurden nach Herstelleraussagen in einem<br />

externen, akkreditierten Labor auf die Einhaltung der entsprechenden<br />

Normen aus der IT oder Medizintechnik hin getestet. Auch<br />

hier stellt das Unternehmen mit dem hauseigenen EMV-Labor einen<br />

entsprechenden Support während der Design-In-Phase zur<br />

Verfügung, um eine optimale Funktion der Netzteile in Zusammenarbeit<br />

mit der Kundenapplikation zu gewährleisten. (eck) n<br />

Der Autor: Frank Cubasch ist Geschäftsführer von Magic Power<br />

Technology in Dahn.<br />

26 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bild: Magic Power


Bilder: Atmel<br />

Stiften gehen<br />

Die Renaissance des Stylus<br />

Moderne User-Interfaces verwenden Multitouch-fähige<br />

Displays. Echte Tasten und<br />

die Bedienung mit einem Stift sind out – so<br />

die verbreitete Meinung. Inspiriert ist das<br />

sicher durch die Erfolge der Apple-Geräte.<br />

Doch nicht für jede Anwendung passt dieses<br />

Benutzer-Interface: Wer Notizen machen<br />

will oder etwas skizzieren muss,<br />

wünscht sich intuitiv einen Stift, so wie in<br />

älteren PDAs oder Grafik-Tablets. Atmel<br />

bringt mit dem Maxstylus nun beide Welten<br />

zusammen: Um auf kapazitiven Touchscreens<br />

zu funktionieren, ist der Stylus aktiv<br />

ausgeführt. Der mXTS100 erlaubt es<br />

sogar, gleichzeitig mit den Fingern zu tippen<br />

und mit dem Stift zu schreiben.<br />

Die Spitze des Stifts ist nur 1 mm groß<br />

und arbeitet auf ±0,25 mm genau. Dank<br />

www.elektronikjournal.com<br />

der Auswerte-Rate<br />

von 140 Hz kann<br />

der Benutzer recht<br />

schnell schreiben.<br />

Schon länger hat<br />

Atmel eine Funktion,<br />

die versehentliche<br />

Berührungen<br />

von absichtlichen<br />

unterscheidet. Das<br />

Keine Kompromisse<br />

Power-System-on-Chip-Lösungen<br />

Enpirion präsentiert<br />

auf der Embedded<br />

World sein Portfolio<br />

an DC/DC-Wandlern.<br />

Die schlüsselfertigen<br />

Lösungen<br />

reduzieren laut Hersteller<br />

die Komplexität<br />

der Entwicklung<br />

von Embedded- und<br />

Industrie-Hardware.<br />

Eine neue Produktfamilie<br />

von Power-<br />

Bild: Enpirion<br />

SoCs mit hoher Leistungsdichte zeigt Enpirion<br />

sprichwörtlich unter einem Mikroskop.<br />

Besucher können damit das Innenleben<br />

einschließlich eines Mini-Induktors,<br />

Hochfrequenz-FETs sowie Packaging-Methoden<br />

genau betrachten.<br />

Zu den Vorteilen der eigenen Produkte<br />

für industrielle Embedded-Anwendungen<br />

zählt Empirion die hohe Leistungsdichte.<br />

Damit stehen mehr Ressourcen für Rechenleistung<br />

und Schnittstellen bereit. Ein<br />

vereinfachter Design-Flow bedeutet kürze-<br />

DC/DC-Wandler im Detail: Nicht nur von außen,<br />

sondern das Innenleben können Messebesucher<br />

bei Enpirion unter dem Mikroskop betrachten.<br />

Peripherie<br />

Verbindet Stylus mit<br />

Touchscreens: Binay<br />

Bajaj, Director Product<br />

Marketing bei Atmel in<br />

San Jose, Kalifornien.<br />

wird hier um so wichtiger: Für natürliches<br />

Schreiben muss man die Hand auf das Display<br />

legen können. Laut Atmel ist ganau<br />

das möglich, die Maxtouch-E-Controller<br />

unterscheiden zuverlässig zwischen Handballen,<br />

Finger und Stift-Spitze. (lei) n<br />

infoDIREKT 508ejl0112<br />

➤ Halle 4, Stand 534<br />

Kleiner Stift für mehr Benutzerfreundlichkeit:<br />

Dank aktiver Technik reagieren auch kapazitive<br />

Multitouch-Oberflächen auf seine Spitze.<br />

re Entwicklungszeit<br />

und mehr Projekte.<br />

Dabei sinken die Gesamtkosten.<br />

Die hohe Effizienz<br />

der Bausteine senkt<br />

den Energieverbrauch<br />

des Systems<br />

und die Zuverlässigkeit<br />

verbessert die<br />

Qualität des Endprodukts.<br />

„Der Embedded-Markt<br />

ist ein<br />

sehr wichtiger Bereich für Enpirion. Durch<br />

unser Know-how bei HF-Halbleitern, magnetischen<br />

Technologien, den umfassenden<br />

DC/DC-Entwicklungen und unser integriertes<br />

Lead-Frame-Packaging können<br />

wir die besonderen Designanforderungen<br />

unserer Kunden optimal erfüllen“, betont<br />

Mark Cieri, Director of Marketing & Business<br />

Development von Enpirion. (lei) n<br />

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➤ Halle 4, Stand 429<br />

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Peripherie<br />

Eyecatcher<br />

Formschöne Gehäuse mit optimalem Kühlkonzept<br />

Hohe Anforderungen werden nicht nur im Bereich der Embedded-Systeme<br />

an die Software gestellt – auch die Hardware muss einiges abkönnen. Das<br />

Wärmemanagement der im Gehäuse verbauten elektronischen Komponenten<br />

und Prozessoren sowie eine sichere und funktionelle Umhausung spielen<br />

hierbei eine wichtige Rolle, wie der nachfolgende Beitrag von Fischer Elektronik<br />

zeigt. Autor: Jürgen Harpain<br />

Erhebliche Anforderungen werden<br />

nicht nur im Bereich der Embedded<br />

Systeme an die Software gestellt –<br />

auch die Hardware muss einiges abkönnen.<br />

Moderne Leistungsbauelemente haben<br />

beispielsweise eine hohe Verlustwärme,<br />

die während des Betriebes anfällt und abgeleitet<br />

werden muss. Hierzu sind Konzepte einer<br />

leistungsfähigen Entwärmung dringend<br />

erforderlich. Bei idealer Konfiguration des<br />

Gehäuses wird das Endprodukt nicht nur<br />

funktionell und anwenderfreundlich in der<br />

Handhabung, sondern auch ästhetisch und<br />

hochwertig von der Optik. Neben diversen<br />

Standardprodukten aus der Entwärmungs-<br />

und Gehäusetechnik stellt Fischer Elektronik<br />

die Möglichkeit zur Verfügung, aus den Standards<br />

spezielle, kundenspezifisch bearbeitete<br />

Lösungen generieren zu können, die in punkto<br />

Stückzahl, Qualität und Preis den hohen<br />

Anwenderanforderungen genügen.<br />

Kühlkörper mit Kupferinlays einsetzen<br />

Wärmetechnisch optimierte Lösungen zur<br />

Entwärmung hochwertiger Elektronik erfordern<br />

in der Regel Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit.<br />

Insbesondere für transiente<br />

Wärmeeinträge und kleine Wärmeeintragsflächen<br />

ist es zur effektiven Kühlung der elek-<br />

Bild 1: Hoch wärmeleitende Kupferflächen<br />

in Verbindung mit Kühlkörpern.<br />

tronischen Komponenten notwendig, die<br />

entstehende Wärme schnell vom Bauteil oder<br />

Prozessor aufzunehmen und diese, zum Beispiel<br />

an einen Kühlkörper, weiterzuleiten.<br />

Hierfür hat der Lüdenscheider Hersteller ein<br />

spezielles Bearbeitungsverfahren im Programm,<br />

mit dem sich Kontaktflächen aus<br />

Kupfer (= 380 W/m•k), formschlüssig mit<br />

dem Kühlkörper verbinden lassen, wie Bild 1<br />

verdeutlicht. Materialstärke, Anzahl, Geometrie<br />

und Position der Kupferfläche wird nach<br />

kundenspezifischen Vorgaben realisiert. Eine<br />

planebene Fläche mit besonderer Güte in<br />

Hinsicht auf Ebenheit und Rauheit, zur Montage<br />

der Halbleiterbauteile oder als Auflage,<br />

lässt sich durch eine frästechnische Bearbeitung<br />

realisieren.<br />

Schön kühl<br />

Die große Vielfalt elektronischer Bauteile<br />

und deren hohe Integrationsdichte stellen<br />

immer wieder neue Anforderungen an deren<br />

Kühlung. Die Entwärmung elektronischer<br />

Komponenten, die auf Leiterkarten montiert,<br />

dann in Gehäuse eingeschoben oder eingebaut<br />

werden sollen, wird durch das Fehlen<br />

geeigneter Gehäusesysteme oft deutlich erschwert.<br />

Prädestiniert für diesen Anwendungsfall<br />

sind die sogenannten Wärmeableit-<br />

Bild 2: Kühlrippengehäuse auch nach<br />

kundenspezifischen Vorgaben.<br />

28 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

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Bild Fotolia: @ Subbotina Anna


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Peripherie<br />

Bild 3: Funktionelles<br />

Gehäusesystem mit<br />

integrierten<br />

Führungsnuten.<br />

gehäuse (Bild 2). Sie sind e� zient einzusetzen und beinhalten neben<br />

einer guten Entwärmung und funktionaler Handhabung auch<br />

ein ansprechendes Design.<br />

Elektronische Bauelemente, auf der Leiterkarte im Gehäuse aufgenommen,<br />

können zu deren Kühlung mit Hilfe einer Schraubbefestigung,<br />

doppelseitig klebender Wärmeleitfolie oder spezieller<br />

Haltefedern direkt an das Kühlelement (die Gehäusewand) befestigt<br />

werden. Pro� lgehäuse mit außen liegenden Kühlrippen, Kühlkörperpro�<br />

le als Halbschalensystem zur Gestaltung verschiedener<br />

Gehäusevarianten oder besondere Seitenwandpro� le, die mit unterschiedlichen<br />

Standardstrangkühlkörpern kombinierbar sind,<br />

bilden mit den dazugehörigen Deckelplatten robuste und e� ektive<br />

Wärmeableitgehäuse. Etliche Gehäuselinien liefern einen erheblichen<br />

Nutzen für den Anwender, weil auch in der Gehäusetechnik<br />

das thermische Management der integrierten Elektronik zu beachten<br />

ist.<br />

Der Einsatz der genannten Gehäusesysteme in elektronischen<br />

Funktionsbereichen, in denen beispielsweise EMV- und IP-Schutz<br />

eine wichtige Rolle spielen, ist gleichermaßen sinnvoll. Elektrisch<br />

leitfähige, RoHS-konforme und Chrom-VI-freie Ober� ächen im<br />

Zusammenspiel mit zusätzlich elektrisch leitfähigen Flachdichtungen<br />

und Dichtungsschnüren gewährleisten eine sichere und EMVgerechte<br />

Abschirmung mit gleichzeitigem IP-Schutz.<br />

Gehäuse mit einschiebbarem Deckblech<br />

O� mals ist es problematisch, Elektronikkomponenten oder Leiterplatten,<br />

die zum Beispiel mit Steckverbindern, Displays oder Schaltern<br />

bestückt sind, in ein geschlossenes Gehäuse zu integrieren.<br />

Für diesen Anwendungsfall hat Fischer Elektronik die moderne<br />

Gehäuseserie GD entwickelt. Vorteil: Die Baureihe ist durch ein<br />

montagefreundliches Design mit funktionellen Eigenscha� en gekennzeichnet.<br />

Die einseitig o� enen, U-förmigen Gehäusepro� le<br />

verfügen über integrierte Führungsnuten zur Aufnahme von Elektronikkomponenten<br />

oder Leiterplatten sowie eines einschiebbaren<br />

Deckbleches, das in seiner Materialstärke variiert werden kann.<br />

Durch eine mechanische Bearbeitung der Deckbleche lassen sich<br />

diverse Bauteile wie LCDs oder Steckverbinder problemlos anbringen<br />

und anschließend gemeinsam in das U-Pro� l einschieben. Die<br />

Fixierung des Deckbleches oder Kühlkörpers erfolgt durch front-<br />

und rückseitige Abdeckungen.<br />

Die auf Bild 3 abgebildete Gehäusefamilie steht standardmäßig<br />

in vier Größen, sechs Längen (100, 120, 160, 200, 220, 234 mm),<br />

sowie in zwei Ober� ächenausführungen zur Verfügung. Durch die<br />

Geometrie des Aluminiumpro� ls kann der Anwender Folientastaturen<br />

oder Frontfolien einsetzen. Neben den Standardausführun-<br />

Bild 4: Robuste<br />

Designgehäuse<br />

nach Kundenwünschen.<br />

Bilder: Fischer Elektronik<br />

gen können die Gehäuse auf Kundenwunsch mechanisch bearbeitet,<br />

ober� ächenbehandelt und bedruckt werden.<br />

Mit Kundenmehrwert überzeugen<br />

Kundenspezi� sche Gehäuselösungen (Bild 4), zum Beispiel aus<br />

Gründen der Corporate Identity, liegen im Trend, weil die Anforderungen<br />

an deren Einsatzmöglichkeiten und die im Gehäuse zu<br />

integrierenden elektronischen Baugruppen immer komplexer werden.<br />

Perfekte Qualität und Passgenauigkeit durch präzise Fräs- und<br />

Stanzbearbeitungen jeglicher Art für Anschlüsse, Anzeige- und<br />

Bedienelemente wie Frontfolien oder Folientastaturen, sind die<br />

Schnittstelle zur Funktion der eingebauten Elektronik. Nur durch<br />

den Einsatz modernster CNC-Bearbeitungszentren und Automaten<br />

lassen sich diese Anforderungen umsetzen, so der Hersteller.<br />

Je nach den optischen oder haptischen Erfordernissen des Anwenders<br />

gehören zusätzliche mechanische Ober� ächenbearbeitungen<br />

wie Schleifen, Polieren und Strahlen, auch nach speziellen<br />

Strukturbildern, zum Beispiel Korngrößen und Arten, zum Service.<br />

Das dekorative Ober� ächen� nish erfolgt durch Eloxieren,<br />

Pulverbeschichten oder Lackieren, wobei die farbliche Gestaltung<br />

dem Kunden obliegt. Ein Beispiel für eine matte, elastische, kratz-<br />

und abriebfeste Ober� äche ist Nextel.<br />

Die visuelle Identi� kation der jeweiligen Einbauelemente, zum<br />

Beispiel der Regler-, Taster oder Leuchtanzeigen, erfolgt durch unterschiedliche<br />

Beschri� ungsverfahren mit Sieb-, Tampon- und digitalem<br />

Eloxaldruck, Gravuren oder YAG-Laser. Alle Methoden<br />

vermitteln eine hohe Bearbeitungsqualität und die Information<br />

zur im Gehäuse eingebauten Elektronik. Eine umfangreiche Beratung<br />

soll geeignete Lösungen und Fertigungsmachbarkeiten gewährleisten.<br />

(eck) ■<br />

Der Autor: Jürgen Harpain ist in der Entwicklung bei Fischer Elektronik in<br />

Lüdenscheid tätig.<br />

Auf einen Blick<br />

Bauelemente einhausen und entwärmen<br />

Nicht nur für die Sicherheit eines elektronischen Bauelements soll<br />

das Gehäuse sorgen. In das Bauelement selbst werden immer mehr<br />

Funktionen integriert: Eine Herausforderung an das Wärmemanagement.<br />

Hier spielen optimale Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit<br />

eine wichtige Rolle.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 100ejl0112<br />

➤ Halle 4A, Stand 408<br />

30 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01 / 2012<br />

www.elektronikjournal.com


Bild: Insys Icom<br />

Bild: Ixxat<br />

Einfach geschützt<br />

VPN-Netze ohne viel Aufwand<br />

VPN-Konfiguration leicht gemacht:<br />

Eine zentrale Web-Anwendung<br />

vereinfacht die Verwaltung der<br />

verbundenen Geräte.<br />

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Peripherie<br />

Mit ihrem Connectivity-Service<br />

bietet Insys Icom eine Kommunikationslösung,<br />

die das Einrichten<br />

und Betreiben von sicheren<br />

VPN-Netzwerken erheblich erleichtern<br />

soll. Der Anwender legt<br />

in einem Internet-Portal seine<br />

Geräte an und konfiguriert das<br />

VPN. Das System erstellt dann<br />

Zertifikate und lädt sie automatisch<br />

herunter. Bei Insys-Industrie<br />

routern des Typs Moros werden<br />

die Zertifikate automatisch<br />

konfiguriert; alternativ ist auch<br />

der Einsatz von Fremdgeräten<br />

möglich. Das System erlaubt auch<br />

den Zugriff auf Endgeräte, etwa für Fernkonfiguration und Fernwartung.<br />

Nutzer können im Portal Gruppen bilden und Geräte<br />

diesen Gruppen zuordnen. Anschließend können sie bestimmen,<br />

ob Verbindungen innerhalb einer Gruppe oder ein-/ausgehende<br />

Verbindungen zwischen Gruppen zulässig sind. (lei) n<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 510ejl0112<br />

➤ Halle 4, Stand 438<br />

Yes we CAN<br />

CAN-Bus per Bluetooth verbinden<br />

Das CAN-Blue II/Generic bringt<br />

Bluetooth an den CAN-Bus. Das<br />

eignet sich für den drahtlosen<br />

Zugang zum CAN-Netzwerk, oder<br />

um CAN-Strecken per Funk zu<br />

koppeln.<br />

Mit CAN-Blue II/Generic bietet Ixxat ein CAN/Bluetooth-Modul<br />

für den Bridge- und Gateway-Betrieb an. Embedded-Entwickler<br />

sparen sich mit diesem externen Modul die aufwändige HF-Integration<br />

und Zertifizierung. Die Verbindung gelingt drahtlos mittels<br />

Notebook oder Handheld-Service-Gerät. Die Bluetooth-Kommunikation<br />

erfolgt über simple ASCII-Befehle und optimierte CAN-<br />

Binary-Nachrichten, wodurch der Zugriff auch über Nicht-Windows-Systeme<br />

oder Embedded-Plattformen möglich ist.<br />

Durch die Kopplung mehrerer CAN-Blue-II/Generic-Geräte<br />

können Anlagenteile drahtlos vernetzt werden. Der Nachrichtenaustausch<br />

erfolgt hierbei transparent, wodurch der Einsatz sowohl<br />

in CAN-Open- und Devicenet-Systemen, als auch in Systemen mit<br />

kundenspezifischen Protokollen ermöglicht wird. Das Gerät verfügt<br />

über eine interne Antenne und Montage-Befestigungslöcher,<br />

benötigt 9 bis 30 VDC mit galvanischer Entkopplung und arbeitet<br />

im erweiterten Temperaturbereich von -40 bis +70 °C. (lei) n<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 511ejl0112<br />

➤ Halle 1, Stand 538<br />

Effizienz<br />

ist Trumpf.<br />

Unsere neueste Lüftergeneration i-maxx steckt herkömmliche AC-Lüfter locker in die<br />

Tasche – und das in allen Punkten: enorme Energieeinsparungen bei deutlich besserer<br />

Luftleistung, dabei nur halb so laut, und mit nur 2 Varianten weltweit bei 50 und 60 Hertz<br />

in jedem Wechselstromnetz verwendbar. Sie sehen: Der i-maxx spielt alle Stärken der<br />

ebm-papst GreenTech EC-Technologie voll aus. Und weil wir die intelligente Elektronik<br />

direkt in den Motor integriert haben, sind die Abmessungen zudem exakt identisch und<br />

der 1:1-Austausch von AC zu EC völlig problemlos. Übrigens: In seiner Kompaktheit ist<br />

der i-maxx als energie sparender EC-Lüfter einzigartig am Markt. Es kann eben nur einen<br />

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Die Wahl der Ingenieure


Die Premiere des Jahres:<br />

Themenpark „Power Electronics and<br />

Manufacturing for E-Mobility“<br />

Besuchen Sie den Themenpark „Power Electronics and Manufacturing for<br />

E-Mobility“ auf der PCIM und SMT/Hybrid/Packaging ���� in Nürnberg<br />

Das Thema Elektromobilität stellt die Unternehmen vor<br />

viele neue Herausforderungen. Im Bereich der Elektronikfertigung,<br />

in der Leistungselektronik, dem Energiemanagement<br />

und der Antriebstechnik sind neue, innovative<br />

Lösungen gefragt.<br />

Im Rahmen der in diesem Jahr zeitgleich stattfindenden<br />

Messen PCIM und SMT/Hybrid/Packaging in Nürnberg<br />

(vom ��.��.�� bis ��.��.��), wird der Hüthig-Verlag in<br />

Kooperation mit dem Messeveranstalter Mesago erstmals<br />

einen Themenpark unter dem Motto „Power Electronics<br />

and Manufacturing for E-Mobility“ veranstalten.


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Module<br />

Neue Konkurrenz<br />

Der Markt für Embedded-Module kommt in Bewegung<br />

Waren ARM-Cores bisher eher im unteren Leistungsbereich angesiedelt und auf ASICs und Mikrocontrollern<br />

zu finden, so dringen Cortex-A8 und -A9 zusehends in die Welt der x86-Prozessoren vor und wirbeln hier das<br />

Geschäft mit Embedded-Modulen auf. Ein Überblick. Autor: Wolfgang Heinz-Fischer<br />

Intel freut sich über ein Rekordjahr 2011: Der Branchenprimus<br />

konnte das schon sehr gute 2010 nochmals deutlich übertreffen.<br />

Doch in jüngster Zeit werfen einige negative Entwicklungen<br />

bei Intel-Chips ihre Schatten auf die Bilanz. So blieben die<br />

Umsätze mit Atom-Prozessoren hinter den Ergebnissen des Vorjahres<br />

zurück. Analysten haben prompt einen Trend ausgemacht:<br />

Die Kunden wenden sich vom Netbook ab und kaufen Tablet-PCs.<br />

In diesen rechnet in der Mehrheit aber ein ARM-Prozessor.<br />

Auch in anderen Applikationen drängen ARM-CPUs Schritt für<br />

Schritt in angestammte Intel-Märkte vor. Der Trend ist selbst im<br />

Embedded-Sektor spürbar. Die etablierten x86-Embedded-Modul-Anbieter<br />

stellen sich der Herausforderung und präsentieren<br />

Modullösungen mit ARM-Prozessoren. Die Idee ist nicht neu und<br />

es wurde schon mehrmals ohne Erfolg versucht, sie umzusetzen –<br />

die neuen Ansätze scheinen jedoch erfolgversprechender, stehen<br />

doch hinter den Ideen nicht einzelne Firmen, sondern ganze Interessengruppen.<br />

Bisher waren ARM-Prozessoren, wie ARM9 oder<br />

ARM11 in der Leistung und in den Schnittstellen<br />

weit weg von der x86-Welt. Jeder Chiphersteller<br />

brachte sein spezielles Derivat für spe zielle Applikationen<br />

auf den Markt. In den Stückzahlen<br />

ist der Low-End-ARM-Prozessormarkt auch entsprechend<br />

weit weg von den Stückzahlen von x86-Anwendungen,<br />

speziell in der Industrie. Auf der Modulanbieterseite<br />

finden sich entsprechend viele Anbieter, die spezielle Märkte<br />

adressieren und nie zu einem Standard gefunden haben.<br />

Da sich ARM-Prozessoren deutlich untereinander und von x86-<br />

Prozessoren unterscheiden, ist eine Standardisierung kaum möglich<br />

oder sinnvoll. Alle Ansätze einzelner Anbieter führen letztendlich zu<br />

erheblichen funktionalen Einschränkungen auf dem Modul. Versuche,<br />

ARM9- oder ARM11-Prozessoren auf eine x86-Modulplattform<br />

zu bringen, haben entweder die x86-Standardvorgaben erheblich<br />

verletzt oder den Platz- und Stromverbrauchsvorteil<br />

des ARM-Prozessors verspielt, weil Zusatzchips nötig waren.<br />

Es gibt viele Gründe für die etablierten x86-Modulanbieter,<br />

diesen Marktbereich zu ignorieren.<br />

Aufholjagd<br />

Mit der Vorstellung der Cortex-A8- und Cortex-<br />

A9-Prozessoren ändert sich das Bild jetzt erheblich.<br />

So haben die ARM Cortex-A8-Prozessoren<br />

mit den bekanntesten Vertretern Texas<br />

Bild fotolia: @ imageteam<br />

34 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


www.elektronikjournal.com<br />

Module<br />

Instruments OMAP35xx und Freescale i.MX5x eine deutlich<br />

verbesserte Gra� k: Au� ösung und Anzahl der Gra� kschnittstellen<br />

nähern sich der x86-Welt. Die typischen x86-<br />

Schnittstellen wie USB-OTG und -Host, Fast Ethernet und<br />

MMC/SD sind selbstverständlich. Cortex-A8-Prozessoren sind<br />

damit schon erheblich näher an Low-End-x86-CPUs und werden<br />

für typische x86-Anwendungen interessant. Praktischerweise besitzen<br />

sie weiterhin die klassischen Industrieschnittstellen wie<br />

CAN, UART, I2C und GPIO. Das vereinfacht den Einsatz in Industrie-Applikationen.<br />

Die Annäherung an die x86-Welt hat die ersten x86-Modulanbieter<br />

auf den Plan gerufen. Die ersten Qseven-Module mit ARM-<br />

Cortex-A8-Prozessoren sind am Markt erhältlich. Auch wenn die<br />

ursprünglichen Qseven-Spezi� kationen unter anderem mit PCI<br />

Express und Gigabit-Ethernet nicht eingehalten werden, ist dies<br />

ein erster Standardisierungsversuch in der ARM-Prozessorwelt.<br />

Die Qseven-Spezi� kationen wurden in der Version 1.2 auf die<br />

ARM-Anforderungen angepasst.<br />

Auf einen Blick<br />

ARM gegen Atom<br />

Mit den leistungsfähigen Prozessoren Cortex-A8 und -A9 eignet sich<br />

ARM-Architektur zusehends für Aufgaben, die bisher den x86-CPUs<br />

vorbehalten waren. Prompt gibt es zwei aussichtsreiche Vorschläge<br />

für Standard-Module: Qseven und Kontron ARM Architecture.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 512ejl0112<br />

➤ Halle 1, Stand 560<br />

CAN wird wireless<br />

Das neue<br />

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Service-Bereich ermöglicht es den einfachen Zugang<br />

zu CAN-Netzwerken über eine drahtlose Verbindung<br />

mittels Notebook oder Hand-held Service-Gerät.<br />

Durch die Kopplung von mehreren CANblue II/Generic<br />

Geräten können Anlagenteile auf einfache Art<br />

drahtlos vernetzt werden. Dies ist besonders interessant<br />

in Systemen mit mobilen Komponenten oder<br />

rotierenden Teilen.<br />

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Module<br />

Der Modulmarkt für Cortex-A8 im Überblick: Ein TQ-Modul mit dem Freescale<br />

i.MX32 (dunkelgrün), Qseven (weiß) und die beiden Varianten der Kontron<br />

ARM Architecture Platform (blau). Die aus dem x86-Umfeld stammenden<br />

Standard-Formate sind sichtbar größer als bisherige ARM-Module.<br />

Gleichstand mit Atom<br />

Spätestens mit den kommenden Cortex-A9-Prozessoren haben die<br />

ARM-CPUs mit Low-End-x86-Prozessoren in der Leistung gleichgezogen,<br />

wenn nicht gar überflügelt. Ein wesentlicher Entscheidungspunkt<br />

für den Anwender sind außerdem die deutlich geringere<br />

Verlustleistung und der kleinere Platzbedarf für die Ein-Chip-<br />

ARM-Lösung. Es ist jedoch zu erwarten, dass Intel alle Anstrengungen<br />

unternimmt, um hier zu kontern.<br />

Die beiden angekündigten Vertreter der führenden ARM-Prozessoranbieter<br />

sind Texas Instruments OMAP44xx und Freescale<br />

i.MX 6. Zu deren wesentlichen Entwicklungsfortschritten gehören<br />

eine deutlich verbesserten Grafik bis zu Full HD, HDMI-Schnittstellen,<br />

Unterstützung von bis zu vier unterschiedlichen Displays,<br />

Gigabit-Ethernet und PCI Express. Die Standard-x86-Schnittstellen<br />

sind somit auch in der ARM-Welt präsent. Auch Multi-Core ist<br />

kein Fremdwort mehr bei ARM-Prozessoren. War bei den Low-<br />

End-ARM-Prozessoren nur ein geringer Teil der Schnittstellen<br />

gleich bei unterschiedlichen Anbietern, ist im Cortex-A9-Angebot<br />

eine Ähnlichkeit unverkennbar.<br />

Standard-Module mit ARM<br />

Die hohe Performance und die von x86 bekannten Schnittstellen<br />

ermöglichen den Einsatz von ARM in Applikationen, die bisher<br />

typischerweise von x86-Systemen besetzt waren. Das ruft die etablierten<br />

x86-Modulanbieter auf den Plan. Aus den Erfahrungen und<br />

dem Erfolg im x86-Markt mit ETX, XTX, COM Express und Qseven,<br />

die etablierten Standards oder De-facto-Standards, liegt es<br />

nahe, auch im ARM-Modulmarkt nach Standards zu suchen. Wie<br />

nicht anders zu erwarten, sind die treibenden Kräfte hinter den<br />

x86-Standards auch die treibenden Kräfte hinter den Vorschlägen<br />

für den ARM-Modulmarkt. Zwei Ansätze sind im Markt sichtbar:<br />

Qseven und Kontron ARM Architecture.<br />

Vergleicht man beide De-facto-Standards, sind einige wesentliche<br />

Unterschiede auf den ersten Blick sichtbar. Ein entscheidendes<br />

Merkmal ist sicher die Board-Größe. Hier liegt das Kontron-System<br />

mit 82 x 50 mm (4100 mm²) vor dem Qseven-Format mit<br />

70 x 70 mm (4900 mm²). Die größere Kontron-Variante mit<br />

82 x 80 mm (6560 mm²) ist vorgesehen für künftige leistungsstär-<br />

Der Größenvergleich eines klassischen ARM9-Moduls (TQMa28 mit Freescale<br />

i.MX28 von TQ) mit der kleinen Ausprägung der Kontron ARM Architecture<br />

zeigt, wie viel mehr Platz auf der Standard-Platine verfügbar ist. Entsprechend<br />

mehr Signale sind per Steckverbinder verfügbar.<br />

kere Prozessoren, deren Abwärme über das kleinere Format gar<br />

nicht mehr sinnvoll abzuführen wäre.<br />

Stecker-Frage<br />

Entscheidend ist auch das Stecksystem. Das bei Qseven eingesetzte<br />

MXM hat 230 Pins bei einem Pin-Abstand von 0,5 mm. Bei der<br />

Frage, ob sich dieses System für eine raue Industrieumgebung eignet,<br />

gehen die Meinungen weit auseinander. Der Kontron-Vorschlag<br />

setzt auf einen MXM3.0-Stecker mit 314 Pins und einem<br />

Pin-Abstand von 0,5 mm. Dieses System ist in einer besonders<br />

Schock- und vibrationsfesten Version verfügbar sowie in einer besonders<br />

flachen Bauform lieferbar. Damit kommt es auch für sehr<br />

kompakte Geräte in Frage, die wie ein iPad aussehen könnten.<br />

Bei der Pinzahl ist klar, dass ein Kontron-System mehr Signale<br />

zur Verfügung stellen kann als ein entsprechendes Qseven-Modul.<br />

TI oder Freescale Cortex-A9-Prozessor könnten in der Applikation<br />

bis zu 300 oder 320 Signale bereitstellen. Weder das Qseven-<br />

noch das Kontron-System haben dazu ausreichend viele Pins. Es<br />

bleiben immer einige Signale übrig, die nicht über das Steckersystem<br />

verfügbar sind. Die Kunst der finalen Definition wird also darin<br />

liegen, die richtigen und wichtigen Signale im De-facto-Standard<br />

festzulegen. Hoffentlich berücksichtigt die Definition auch<br />

zukünftige Schnittstellen der nächsten Prozessorgeneration.<br />

Spannende Entwicklungen<br />

TQ ist schon lange im ARM-Modulmarkt tätig und wird die Entwicklungen<br />

und Standardisierungsbestrebungen sorgfältig beobachten.<br />

Der Weg zu einem universellem TQ-ARM-Modul, das alle<br />

Signale zur Verfügung stellt und optimiert auf die Baugröße entwickelt<br />

wird, die höchstmögliche Integration mit höchstem Speicherausbau<br />

realisiert, absolut robust und damit auch für anspruchsvolle<br />

Industrieanwendungen geeignet ist und für 10 bis 15 Jahre lieferbar<br />

ist, bleibt aber weiterhin offen. Die endgültige Richtung wird<br />

der Markt zeigen. (lei) n<br />

Der Autor: Wolfgang Heinz-Fischer ist Leiter Marketing und PR<br />

bei der TQ-Group in Seefeld nahe München.<br />

36 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bilder: TQ


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Module<br />

Neue Typen braucht das Land<br />

Die COM-Express-Spezifikation 2.0 enthält neue Interfaces<br />

Die Welt entwickelt sich und mit ihr die Elektronik. Heute gibt es Technologie, die es bei der ersten Veröffentlichung<br />

der COM-Express-Spezifikation noch gar nicht gab. Zeit also, nach sechs Jahren Version 2.0 freizugeben.<br />

Unser Beitrag fokussiert die wichtigsten Neuerungen. Autor: Robert Söldenwagner<br />

Bild 1: Das COM-<br />

Express-Konzept besteht<br />

aus einem Computermodul<br />

und einem Carrier-Board.<br />

Die PICMG, ein Konsortium mit mehr als 200 Technologieunternehmen,<br />

pflegt unter anderem die COM-Express-Spezifikation.<br />

Die große Mitgliederzahl sorgt für<br />

hohe Stabilität – nach sechs Jahren wurde die Spezifikation<br />

jetzt erstmals verändert. Grund dafür sind neue Technologien,<br />

die bei der ursprünglichen Veröffentlichung noch nicht verfügbar<br />

waren. Die neue Version soll diese neuen Technologien zukunftssicher<br />

auf ein Modulkonzept bringen, ohne die Rückwärtskompatibilität<br />

aufzugeben.<br />

Neben den bisherigen Pinout-Typen 1 bis 5 spezifiziert COM<br />

Express 2.0 die beiden neuen mit den Nummern 6 und 10. Sie basieren<br />

auf den Typen 1 und 2, sind aber absichtlich neu definiert,<br />

um die Kompatibilität mit alten Designs zu wahren. Der Typ 10<br />

ergänzt Typ 1 mit einem DDI (Digital Display Interface) für<br />

HDMI/Displayport. Dafür mussten im Vergleich zum Typ 1 der<br />

halbe LVDS-Port (nur noch einmal 24 Bit) und der VGA-Ausgang<br />

entfallen. Außerdem stehen nur noch vier PCI-Express-Lanes und<br />

zwei SATA-Ports zur Verfügung. Typ-10-Module können nicht auf<br />

einem Typ-1-Carrier-Board verwendet werden.<br />

Viele neue Interfaces<br />

Der neue Typ 6 baut auf dem erfolgreichen Typ 2 auf und wird<br />

diesen auf lange Sicht ersetzen. An der AB-Steckerreihe hat es<br />

kaum Veränderungen gegeben, es sind lediglich ein paar bisher reservierte<br />

Pins mit neuen Signalen für UART, FAN, Lid, Sleep und<br />

TPM belegt worden. An den Signalbelegungen des CD-Steckers<br />

wurden zahlreiche grundlegende Änderungen vorgenommen. So<br />

wurden die alten, parallelen Interfaces wie PCI-Bus und IDE ersetzt<br />

durch zahlreiche neue Schnittstellen:<br />

■ Vier USB-3.0-Interfaces.<br />

Drei DDI (Digital Display Interface).<br />

■ Zwei zusätzliche PCIe-2.0-Lanes.<br />

■<br />

Bild 2: Das Conga-TS67<br />

COM.0R2.0 Typ-6-Modul basiert<br />

auf der zweiten Generation der<br />

Intel Core-i7-Prozessoren.<br />

Mit den DDIs stehen Videosignale als serielle, differenzielle Signale<br />

bereit. Der neue Typ 6 unterstützt bis zu drei DDIs: Der erste<br />

kann wahlweise als SDVO, Displayport oder TMDS dienen, die<br />

beiden weiteren lassen sich nur als TMDS oder Displayport konfigurieren.<br />

Damit ist es zum ersten Mal möglich, drei identische<br />

Display-Interfaces von einem COM-Express-Modul zu speisen. Je<br />

nach verwendetem Stecker wird der TMDS zu einem HDMI- oder<br />

einem DVI-Port. Damit ist der bisherige TV-Out-Anschluss hinfällig<br />

und wird in Spezifikation 2.0 auch nicht mehr unterstützt.<br />

Schon beim Typ 2 konnten die DDIs genutzt werden, ohne die<br />

COM-Express-Spezifikation 1.0 zu verletzen. Wenn der PEG-Port<br />

(PCIe Graphics) im Grafik-Modus für SDVO-<strong>Ausgabe</strong> geschaltet<br />

ist, werden an den in diesem Modus freien Pins automatisch durch<br />

den Chipsatz bedingt DDI-Signale ausgegeben. Typ-6-Module,<br />

wie das Conga-TS67, haben dedizierte Pins für die DDIs und können<br />

damit parallel auch den PEG-Port nutzen.<br />

Baugrößen und Stecker<br />

Die Revision 1.0 definiert zwei unterschiedliche Größen für Module:<br />

Basic (125 x 95 mm) und Extended (155 x 110 mm). Die sehr<br />

selten angebotenen Extended-Module eignen sich für sehr stromhungrige<br />

Module, zum Beispiel mit Server-Chipsätzen. Die weit<br />

verbreitete Basic-Variante wird hingegen für stromsparende Embedded-Prozessoren<br />

verwendet. Kurz nach der Veröffentlichung<br />

der Revision 1.0 haben zahlreiche Hersteller, darunter auch Congatec,<br />

eine mechanisch kleinere Version entwickelt, den so genannten<br />

Compact mit nur 95 x 95 mm. Dieser außerhalb des<br />

PICMG entstandene Formfaktor wurde jetzt offiziell in die Spezifikation<br />

2.0 aufgenommen. Der Compact vereinfacht die Integration<br />

stromsparender Module bei klein bauenden Systemen.<br />

Mit der neuen Revision werden zwei weitere COM-Express-Lanes<br />

unterstützt. Alle acht PCI-Lanes sowie die 16 Lanes des PEG-<br />

38 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bild: Congatec


Ports können jetzt auch als PCI Express<br />

2.0 verwendet werden. Die<br />

Bandbreite pro Lane hat sich damit<br />

auf 500 <strong>MB</strong>yte/s verdoppelt. Zusätzliche<br />

Signale sind nicht notwendig, aber<br />

beim Design des Carrier-Boards ist<br />

durch die Verdoppelung der Signalfrequenz möglicherweise eine<br />

Anpassung notwendig. Die Firmware (BIOS oder UEFI) kann optional<br />

auch vom Carrier-Board geladen werden. Bisher war das<br />

nur per LPC-Bus möglich – neu ist die Einführung des SPI-Busses<br />

(Serial Peripheral Interface). SPI-Flash-Bausteine sind preisgünstiger<br />

und in höheren Kapazitäten erhältlich.<br />

Obwohl USB 3.0 schon 2008 de� niert wurde, beginnt die breite<br />

Umsetzung erst jetzt. USB 3.0 braucht zusätzliche Signale, um eine<br />

Erhöhung der Bandbreite auf 5 GBit/s zu erreichen. Pro Port werden<br />

zwei zusätzliche di� erenzielle Paare benötigt: Superspeed-TX<br />

und -RX. Statt bisher maximal 500 mA dürfen externe Geräte bei<br />

USB 3.0 bis zu 800 mA Strom ziehen. Beim Typ 6 können bis zu<br />

vier der acht USB-Ports als USB 3.0 ausgeführt werden. Zusätzliche<br />

Ports können auf dem Carrier-Board mit zusätzlichen Controllern<br />

realisiert werden.<br />

EAPI: Embedded Application Programming Interface<br />

Neben der reinen Hardware beschreibt die neue COM-Express-<br />

Spezi� kation auch ein So� wareinterface für spezielle industrielle<br />

Interfaces. Bei Verwendung des EAPI (Embedded Application<br />

Programming Interface) wird die Austauschbarkeit zwischen Modulen<br />

unterschiedlicher Hersteller weiter verbessert, da die Anwendungsso�<br />

ware nicht auf unterschiedliche So� ware-Interfaces<br />

angepasst werden muss. Folgende Funktionen umfasst das EAPI:<br />

■ Systeminformation<br />

■ Watchdog-Timer<br />

I<br />

■ 2 C-Bus<br />

■ Flatpanel-Helligkeit<br />

PCIM_2012_ANZ_D_210x105 ■ User Storage im 06.10.11 Firmware-Flash 18:22 Seite 1<br />

GPIO<br />

■<br />

Bild 3: Der Größenvergleich Basic und<br />

Compact (mit Bohrungslöchern) zeigt, wie<br />

viel Platz dieser Formfaktor spart.<br />

Auf einen Blick<br />

Leistungsstark? …dann sind Sie hier richtig!<br />

Module<br />

Das EAPI kann neben COM-Express auch für zahlreiche andere<br />

Formfaktoren verwendet werden, zum Beispiel Qseven, ETX und<br />

XTX. Neben der Spezi� kation wurde innerhalb der PICMG auch<br />

ein Design Guide entwickelt. Dieses 160 Seiten starke Dokument<br />

beschreibt alle COM-Express-Interfaces und zeigt zahlreiche erprobte<br />

Schaltungsbeispiele. Damit können kundenspezi� sche Carrier-Boards<br />

in deutlich kürzerer Zeit entwickelt werden. Der Design<br />

Guide ist kostenlos auf der Website der PICMG erhältich.<br />

Was bringt die Zukunft?<br />

Computertechnologien entwickeln sich rasend schnell und die<br />

COM-Express-Spezi� kation passt sich an, ohne ihre Stabilität einzubüßen.<br />

Noch im ersten Halbjahr 2012 wird ein weiteres Update<br />

der Spezi� kation auf Revision 2.1. erwartet. Dabei handelt es sich<br />

nur um kleinere Änderungen und Korrekturen. Dieses Release<br />

wird auf das sich abzeichnende Ende der VGA- und LVDS-Schnittstellen<br />

reagieren und noch kleinere Module ermöglichen.<br />

Die neuen Typen 6 und 10 bieten modernen Display-Support.<br />

Typ 6 punktet darüber hinaus mit bis zu vier USB-3.0-Ports, PEG-<br />

Port und PCIe x8 in der schnellen 5-GHz-Version. Die Typen 1 bis<br />

5 wurden nur minimal angepasst und sind auch weiterhin rückwärtskompatibel.<br />

Die o� zielle Aufnahme des Compact-Formfaktors<br />

in die Spezi� kation ist eine logische Konsequenz der Marktgegebenheiten<br />

und kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. (lei) ■<br />

Der Autor: Robert Söldenwagner ist Hardwareentwickler<br />

für COM-Express Typ 6 bei Congatec in Deggendorf.<br />

Modernisierung<br />

Heute braucht kaum jemand einen S-Video-Ausgang, dafür sind DVI,<br />

HDMI und Displayport gefragt sowie Multi-Display-Fähigkeit. Im Kommen<br />

ist außerdem USB 3.0 und viele Anwendungen brauchen zusätzliche<br />

PCI-Lanes. All das rüstet COM-Express 2.0 in neuen Typen nach<br />

und bietet zudem einen Standard für Software-Schnittstellen.<br />

Internationale Messe und Konferenz für Leistungselektronik, intelligente Antriebstechnik und Power Quality<br />

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Module<br />

Mit offenen ARMen<br />

ARM-Implementierungen mit Standards aus der x86-Welt<br />

Kontron kennt man als Board- und Systemhersteller für x86er-Technologie. Jetzt will die Firma auch ARM-<br />

Prozessoren von Nvidia oder TI unterstützen. Der Clou: Durch Standardisierung sollen Anwender ihre vorhandenen<br />

Entwicklungen auch mit ARM nutzen können. Kontron unterstützt sie mit Custom-Design-Services<br />

und Integrationssupport für Software.<br />

ARM-CPUs sind seit Jahren für Set-Top-Boxen, Receiver,<br />

Switches oder weiße Ware etabliert. Entsprechend verbreitet<br />

sind passende Boards und Systeme. Deren Hersteller<br />

bieten in der Regel Evaluierungsboards als Einstiegsplattformen<br />

an und für die spezi� sche Umsetzung des Designs<br />

dann weitere Entwicklungsdienstleistungen. O� geht es dabei um<br />

ein Full-Custom-Design, denn viele dieser Lösungen werden in<br />

besonders großen Stückzahlen abgesetzt. Das Ökosystem funktioniert<br />

wunderbar. Allerdings verschmelzen derzeit die Technologien<br />

für Consumer Electronics (CE) und Informationstechnologien<br />

(IT): Die im CE-Bereich verbreiteten ARM-Prozessoren nähern<br />

sich der Leistungsfähigkeit eines PCs und bieten sogar eine ähnlich<br />

ansprechende Gra� k. Der Funktionsumfang mag zwar kleiner<br />

sein, dafür brauchen sie auch nur 1 bis 3 W. Der enorme Absatz<br />

von Tablet-PCs belegt diesen Trend.<br />

Auf dem Weg in die PC-Klasse dringt ARM auch in das Segment<br />

der langzeitverfügbaren, robusten Embedded-Lösungen vor. Hier<br />

hat sich für x86er-Systeme längst ein eigenes Ökosystem gebildet<br />

mit standardisierten Formfaktoren, die eine Wiederbescha� ung<br />

sicherstellen sowie Langzeitverfügbarkeit, Skalierbarkeit und Herstellerunabhängigkeit<br />

bieten. Exakt diese Vorteile will Kontron<br />

auch Kunden gewähren, die auf ARM setzen.<br />

Bild fotolia: @ Yuri Arcurs<br />

40 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01 / 2012<br />

Standardisierte Formfaktoren<br />

Bereits angekündigt hat Kontron Mini-ITX- und Pico-ITX-Motherboards<br />

(Bild 1) mit neuester ARM-Prozessortechnologie. Außerdem<br />

präsentiert der Embedded-Spezialist einen neuen Module-Standard,<br />

der speziell auf mobile Ultra-Low-Power-ARM- und<br />

SoC-Implementierungen abzielt (Bild 2).<br />

Klar ist, dass ARM und Intel unterschiedliche So� ware voraussetzen.<br />

Ein einheitliches Betriebssystem auf beiden Plattformen<br />

kann, zusammen mit vereinheitlichten Boards, diese Unterschiede<br />

aber auf ein simples Re-Compilieren der Applikationen reduzieren.<br />

OEM-Kunden, die ein Standardsystem skalieren wollen, ange-<br />

Auf einen Blick<br />

Alte Tugenden zählen<br />

Kontron will beim Einstieg in die ARM-Welt die Tugenden der x86-<br />

Embedded-Systeme weiterführen. Dazu hat der Hersteller einen eigenen<br />

Standard entwickelt, der es erlaubt, Systeme vom stromsparenden<br />

ARM bis zum leistungsfähigen Intel Core i7 zu skalieren.<br />

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Bilder: Kontron<br />

fangen bei extrem stromsparenden ARM-CPUs bis hin zu leistungsstarken<br />

Intel Core-i7-Prozessoren, könnten beispielsweise<br />

mit Mini-ITX die passende Standard-Hardware-Basis erhalten. Ihre<br />

Steuerungsrechner oder Panel-PCs könnten sie dann je nach<br />

Anforderung jeweils mit einem Standardboard in der passenden<br />

Leistungsklasse bestücken.<br />

Genau auf solche Applikationen zielt das Standardisierungsprogramm<br />

ab. Damit das auch in der Realität klappt, muss der Hardware-Hersteller<br />

Treiber und Hardwareabstraktionen in den Betriebssystemen<br />

liefern und einen standardisierten So� ware-Zugri�<br />

auf die Hardware bereitstellen. Die zugrundeliegende Hardware-<br />

Technologie rückt dann zunehmend in den Hintergrund.<br />

Reduzierte Entwicklungsaufwendungen<br />

Wer auf einen einzigen Lieferanten für alle Plattformen setzt, erhält<br />

quasi als Nebene� ekt standardisierte Entwicklungsumgebungen<br />

und Werkzeuge - auch bei einem heterogenen Produktportfolio.<br />

Das Angebot aus einem Haus ist zumeist standardisiert. Das<br />

erleichtert die Arbeit beim OEM, spart Kosten und minimiert Entwicklungsrisiken.<br />

Entwickler des einen Systems können rasch auch<br />

in den Au� au eines anderen Systems einsteigen, so dass sich die<br />

hausinternen Ressourcen besser ausbalancieren lassen.<br />

Dennoch wird es auch kün� ig noch Unterschiede geben, denn<br />

wäre x86er-Technologie 1:1 mit ARM Technologie vergleichbar,<br />

dann wäre der Markt sowohl von dem Prozessorangebot wie auch<br />

vom Service-Portfolio längst verschmolzen und vereinheitlicht.<br />

ARM wird immer auch ein eigenständiger Markt für (Full-)Cus-<br />

Infokasten<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Module<br />

Bild 1: Norbert Hauser ,<br />

Executive Vice President<br />

Marketing bei Kontron in<br />

Eching freut sich auf künftige<br />

Prozessor-Module: „Die<br />

ARM-Angebote von Kontron<br />

werden die x86er-Technologie<br />

erfolgreich ergänzen.<br />

Zielapplikationen sehen wir<br />

im mobilen Bereich sowie in<br />

Ultra-Low-Power-Applikationen<br />

mit ansprechender<br />

Grafi k.“<br />

ARM an Board<br />

Das passiv gekühlte Pico-ITX-Board mit Nvidia Tegra 2 (Bild 3) braucht nur 3 W. Neben 10/100 <strong>MB</strong>it Ethernet<br />

befi nden sich drei USB-2.0-Ports und 16 frei konfi gurierbare GPIO auf dem Mini-Board. Dazu kommen<br />

ein Steckplatz für Micro-SD-Karten sowie 512 <strong>MB</strong>yte oder 1 GByte 32-Bit-DDR2-Arbeitsspeicher. Die integrierte<br />

Ultra-Low-Power-GPU Nvidia Geforce liefert ihre Grafi kperformance für mobile Devices in hochwertiger<br />

Spielkonsolen-Qualität und gibt bis zu zwei HD-Videostreams (1080 p) gleichzeitig aus. Displays fi nden<br />

Anschluss über DVI-I für analoge und digitale Signalübermittlung sowie über DSI und einen 24-Bit-<br />

LVDS-Konverter. Für Backlight-Support stehen 5 V intern oder 12 V extern zur Auswahl. Audio wird mit<br />

SPDIF, Stereo-Line-in und Line-out sowie MIC unterstützt. Umfassende Hardwarebeschleuniger für Flash<br />

und Video-Audio-Codecs sorgen für fl üssige Wiedergabe von Multimedia- und Webinhalten.<br />

embedded world 2012: Halle 1, Stand 375<br />

DISPLAYS<br />

UND<br />

TOUCH-<br />

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Module<br />

Bild 2: Mit dem neuen ARM-Modulstandard mit flachem Edge-Card-Connector<br />

für „Low-power Embedded Architecture Platforms“ hat Kontron die<br />

technologische Basis für individuelle Carrierboard-Designs geschaffen.<br />

tom-Designs bleiben: Es wird weiterhin sehr dedizierte Prozessoren<br />

geben. Außerdem sind Full-Custom-Designs auch für viele<br />

Systeme nötig, die PC-nahe Funktionalität erhalten sollen.<br />

Standardisierung und Custom-Design-Kompetenz<br />

Die Position von Kontron im ARM-Umfeld umreißt Norbert Hauser,<br />

Executive Vice President Marketing bei Kontron: „Rund um<br />

diese neuen Prozessorgenerationen steht nun mit Kontron ein<br />

weltweit führender Anbieter im Markt, der die Schlagkraft eines<br />

Unternehmens mit sich bringt, das über 570 Millionen Euro Umsatz<br />

mit Embedded-Computern erzielt. Dies erwirtschaften wir<br />

mit Großkundenprojekten sowie mit standardisierten Baugruppen<br />

und Systemen. Und auf Basis dieses Angebots, das beispielsweise<br />

Module umfasst, die über Carrierboards ihre spezifische Erweiterung<br />

erlangen, sowie Full-Custom-Designs auf Board und Systemlevel,<br />

will Kontron den ARM-Markt verändern. Vorteilhaft ist für<br />

OEM-Kunden dabei, dass bei den serienreifen Produkten bereits<br />

eine enorme Vorarbeit geleistet wurde, sodass die Gesamtlösung<br />

deutlich über dem Niveau generischer, R&D-tauglicher Evaluation-Boards<br />

zur Funktionsvalidierung hinausreicht.“<br />

Entsprechende Ressourcen stellt Kontron längst im Bereich<br />

Boards & More für Computer-on-Module-Designs mit Carrierboards<br />

zur Verfügung, genau so wie in allen Unternehmensbereichen,<br />

die kundenspezifische Designs von Standard-Produkten anbieten.<br />

Norbert Hauser betont: „Module und Motherboards werden<br />

übrigens an den gleichen Standorten entwickelt, an denen<br />

auch die x86er-Lösungen entstehen. Insofern können OEM-Kunden<br />

von exakt dieser langjährigen Expertise auch bei ihren ARM-<br />

Designs profitieren.“<br />

Software gewinnt an Bedeutung<br />

Um Entwicklern den Einstieg in die PC-nahe ARM-Technologie<br />

zu erleichtern, bietet Kontron auch umfassende Softwareservices<br />

an. Für Norbert Hauser ist das auch nötig: „Der Aufwand ist, beispielsweise<br />

in Hinblick auf die Betriebssystemintegration, mitunter<br />

beachtlich.“ Als Beispiel nennt er Android, das plattformübergreifend<br />

ein einheitliches Look & Feel liefert. Für jeden ARM-Prozessor<br />

müssen dazu aber einige Voraussetzungen geschaffen werden.<br />

Ein ARM-optimierter Linux-Kernel braucht beispielsweise<br />

Treiber für die gewünschte Peripherie sowie diverse verschiedene<br />

Patches für den Betrieb von Android.<br />

Bild 3: Kontron entwickelt derzeit ein kompaktes Pico-ITX-Board (Small<br />

Form Factor, 100 mm x 72 mm) mit dem 1 GHz schnellen Dual-Core-<br />

Prozessor Nvidia Tegra 2.<br />

Auf dieser Basis wird das Anwendungsframework von Android<br />

aufgesetzt. Dieses bietet über verschiedene Geräte hinweg ein einheitliches<br />

Look and Feel. Das erreicht Android, indem es einen<br />

Hardware Abstraction Layer (HAL) integriert, welcher dem Anwendungsframework<br />

die Schnittstellen zur Hardware in Form von<br />

abstrahierten Modulen präsentiert. Voraussetzung hierfür ist jedoch,<br />

dass die Hersteller der ARM-basierten Hardware gewährleisten,<br />

dass alle Komponenten jeweils als HAL-Module für die<br />

Software-Ebene verfügbar gemacht und im Anwendungsframework<br />

verankert werden. ARM-Hardwareplattform werden deshalb<br />

bei Kontron nicht mehr als Barebone, sondern zunehmend mit<br />

dem passenden Software-Support und bei Bedarf inklusive Lizenzen<br />

ausgeliefert.<br />

Auf die Gesamtleistung kommt es an<br />

„Viele dieser Angebote werden auch etablierte Designhäuser aufweisen<br />

können“, orakelt Norbert Hauser, und ergänzt: „Letztlich ist<br />

jedoch die Gesamtleistung des Lieferanten für den Kunden entscheidend.<br />

Kontron positioniert sich in diesem Bereich zwischen<br />

den Designhäusern, die OEM-Kunden keine Produktionsleistungen<br />

und kaum Lifecycle-Management-Lösungen anbieten können,<br />

und den asiatischen ODM-Anbietern, die Designs als Einstieg für<br />

die Produktion sehen und durch Massenfertigungen ihr Geld verdienen.“<br />

Kontron setzt bei ARM also auf das gleiche Angebot wie<br />

in der x86er-Technologie. Hier geht es um Stückzahlen, die so groß<br />

sind, dass sie beispielsweise eine Fertigung in Asien rechtfertigen<br />

(Kontron unterhält eine solche in Malaysia), aber noch lange keine<br />

Massenware darstellen, die einmal aufgelegt, über wenige Monate<br />

produziert und dann wieder ad acta gelegt wird.<br />

Vom Einstieg in die ARM-Welt verspricht sich Norbert Hauser<br />

viel: „Gerade weil das Produkt- und Service-Angebot optimal zusammenpassen<br />

und Full-Custom-Design-Kompetenz sowie ein<br />

umfassendes Projekt- und Product-Lifecycle-Management beinhalten,<br />

erwartet Kontron, bei ARM-basierenden Embedded-Lösungen<br />

sehr schnell Fuß fassen zu können und sich als einer der<br />

führenden Plattformanbieter etablieren zu können. Die technologische<br />

Basis haben wir bereits durch die zur Embedded World zu<br />

erwartenden Produktdesigns geschaffen.“ (lei) n<br />

Der Beitrag basiert auf Textvorlagen von Norbert Hauser, Executive Vice<br />

President Marketing bei Kontron in Eching.<br />

42 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

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Wir danken für die gute Zusammenarbeit!<br />

Bild: LVDESIGN/fotolia.com


Safety<br />

Nur keine Unfälle<br />

Embedded-Software konform zu Safety-Normen entwickeln<br />

Sensoren, Aktoren und Mikrocontroller ersetzen ehemals elektromechanisch gelöste Sicherheitsfunktionen.<br />

Hier kümmert sich Embedded-Software um die Abstimmung und Steuerung. Klar, dass sich die Programmierer an<br />

Normen und Sicherheitsstandards halten müssen. Dazu brauchen sie passende Prozesse und Tools: Helbling<br />

Technik beschreibt, mit welchen Werkzeugen ihre Entwickler arbeiten. Autor: Martin Eisenmann<br />

Egal ob im Auto, in der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik,<br />

Automatisierung, Robotik oder der Bahntechnik:<br />

Immer mehr Anwendungen nutzen Embedded-Software<br />

für sicherheitskritische Funktionen. Die hohe Flexibilität,<br />

einfache Änderbarkeit sowie die Update-Möglichkeit im Feld<br />

macht diese attraktiv, birgt aber auch Risiken. Hastige Änderungen<br />

und komplexe Software-Module können zu schwer erkennbaren<br />

Fehlern führen.<br />

Auch Bedienungsfehler, ausgefallene Bauteile oder den Betrieb<br />

jenseits gültiger Umgebungsbedingungen müssen die Software-<br />

Entwickler berücksichtigen. Undefinierte Abstürze gilt es zu verhindern:<br />

Das System muss immer in einen für den Betroffenen sicheren<br />

Zustand münden.<br />

Um diese Sicherheit zu gewährleisten, stellen einschlägige Normen<br />

hohe Anforderungen an die Qualität der Entwicklungsprozesse<br />

und Dokumentation. Es genügt nicht, sorgfältig zu implementieren<br />

und umfassend zu testen. Vielmehr müssen im Qualitätsmanagement<br />

die kompletten Softwareentwicklungs- und Änderungsprozesse<br />

klar definiert und durchgeführt werden.<br />

Bild fotolia: @blas<br />

Normative Anforderungen<br />

Mit der IEC 61508 wurde bereits 1998 eine grundlegende Norm<br />

für die Entwicklung sicherheitskritischer, programmierbarer elektronischer<br />

Systeme geschaffen. Sie erstreckt sich über den kompletten<br />

Lebenszyklus: von der Konzeption über die Entwicklung, Inbetriebnahme<br />

und Modifikation bis hin zur Außerbetriebnahme.<br />

Um herauszufinden, welche Maßnahmen erforderlich sind, wird<br />

im Rahmen einer Risikoanalyse die Sicherheitsanforderungsstufe<br />

ermittelt (Safety Integrity Level, SIL1 bis SIL4).<br />

Teil 3 der Norm IEC 61508 beschreibt den Software-Lebenszyklus<br />

und schlägt Techniken und Verfahren vor, wie sicherheitsrelevante<br />

Softwaremodule entworfen und dokumentiert sein sollten.<br />

Alle Tätigkeiten und Ergebnisse müssen dokumentiert werden.<br />

Zahlreiche Normen für spezielle Anwendungsbereiche ergänzen<br />

diese anwendungsunabhängige Basisnorm (siehe Infokasten „Ergänzende<br />

Normen“). Zusätzlich existieren länderspezifische Regelwerke,<br />

etwa die „Guidance for the Content of Premarket Submissions<br />

for Software Contained in Medical Devices“ der US-amerikanischen<br />

Food and Drug Administration (FDA). Diese Regelungen<br />

44 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


Auf einen Blick<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Safety<br />

Bild 1: Beim V-Modell steht jeder Designphase (links) eine entsprechende Testphase gegenüber (rechts).<br />

Bild 2: Helbling Technik setzt auf eine verzahnte Tool-Kette. Zum Beispiel kann das Bug-Tracking-Tool<br />

Trac auch auf die Versionsverwaltung SVN zugreifen, etwa beim Beheben eines Fehlers oder beim Umsetzen<br />

einer Anforderung direkt das Change-Set verlinken.<br />

Infokasten<br />

Ergänzende Normen<br />

IEC 61511: Funktionale Sicherheit. Sicherheitstechnische Systeme für die Prozessindustrie.<br />

Teil 1: Allgemeines, Begriffe, Anforderungen an Systeme, Software und Hardware.<br />

IEC 62061: Sicherheit von Maschinen. Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer,<br />

elektronischer und programmierbarer elektronischer Steuerungssysteme.<br />

IEC 60601: Medizinische elektrische Geräte. Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit.<br />

EN 60601-1-4: Medizinische elektrische Geräte. Teil 1-4: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit;<br />

Ergänzungsnorm: Programmierbare elektrische medizinische Systeme.<br />

DIN EN 62304: Medizingeräte-Software. Software-Lebenszyklus-Prozesse.<br />

FDIS 26262: Road Vehicles. Functional Safety (löst die IEC 61508 für die Automobilindustrie ab).<br />

Die passenden Werkzeuge<br />

Ein sinnvoll und gut gefüllter Werkzeugkasten gehört nicht nur zu jedem Handwerker, auch in<br />

der Softwareentwicklung entscheidet die Wahl der passenden Tools über die Effi zienz. Gerade<br />

bei sicherheitskritischen Applikationen sollten alle Beteiligten diesem Punkt ausreichendes Gewicht<br />

geben. Der Beitrag zeigt, wie die Firma Helbling Technik erfolgreich vorgeht.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 515ejl0112


Bilder: Helbling Technik<br />

Safety<br />

gelten für die Zulassung in den jeweiligen Märkten. Begleitend<br />

werden beispielsweise in der Medizintechnik auch ein Qualitäts-<br />

sowie ein Risikomanagementprozess gefordert (DIN EN 13485,<br />

DIN EN 14971).<br />

Software-Entwicklungsprozesse<br />

In vielen Unternehmen hat sich das V-Modell (Bild 1) etabliert. Bei<br />

diesem phasenorientierten Vorgehensmodell steht jeder Designphase<br />

eine entsprechende Testphase gegenüber. Die Anforderungen<br />

an das System / die Software müssen vor Beginn der Umsetzung<br />

möglichst vollständig und widerspruchsfrei definiert sein.<br />

Außerdem muss eine Architektur entworfen sein, bevor das Team<br />

mit der Implementierung beginnt. Parallel zu den Anforderungen<br />

sollten bereits die entsprechenden Testfälle spezifiziert werden.<br />

Dabei ist die Rückverfolgbarkeit von der Anforderung über die<br />

Implementierung zum Test für sicherheitsrelevante Softwaremodule<br />

in der Dokumentation elementar.<br />

Das V-Modell hat aber auch Nachteile: Die Testaktivitäten beginnen<br />

recht spät und die Anforderungen müssen bereits zu Beginn<br />

sehr ausführlich dokumentiert werden – zu diesem Zeitpunkt<br />

sind oft noch nicht alle Implikationen im Detail bekannt. Als Ausweg<br />

kann man zum Beispiel einige Praktiken aus der agilen Software-Entwicklung<br />

in das V-Modell übernehmen, etwa die Testgetriebene<br />

Entwicklung sowie die wichtigsten Anforderungen zuerst<br />

zu realisieren und die Anforderungen dann im Lauf der Zeit<br />

weiter zu verfeinern.<br />

Planung<br />

Der Software-Entwicklungsplan beginnt mit der Definition der<br />

einzelnen Phasen und deren jeweiligem In- und Output. Die beteiligten<br />

Personen und ihre Rollen werden ebenso festgehalten wie<br />

der geplante Dokumentationsumfang.<br />

■ Der Konfigurationsmanagementplan beschreibt, wie die Elemente<br />

einer Softwareentwicklung verwaltet und kontrolliert werden,<br />

etwa Sourcecode, Compiler, Tools, projektspezifische Einstellungen<br />

sowie die entwicklungsbegleitende Dokumentation.<br />

Bild 3: Das Ablaufdiagramm der Software-Erstellung zeigt, welche<br />

Schritte in welcher Reihenfolge nötig sind, um sicherheitskritische<br />

Programme und Systeme zu erstellen.<br />

■ Im Risikomanagementplan werden die Maßnahmen zur Risikoanalyse,<br />

Risikobewertung und Risikominimierung definiert.<br />

Hier gilt es, systematisch die potenziellen Gefährdungen zu ermitteln,<br />

sie nach ihrer Auftretenswahrscheinlichkeit und dem Schadensausmaß<br />

zu bewerten und bei Bedarf Risikominimierungsmaßnahmen<br />

zu definieren.<br />

■ Der Testplan definiert schließlich, welche Testaktivitäten und<br />

Tools eingesetzt werden um die Software zu verifizieren. Dazu gehören<br />

sowohl statische Codeanalysen als auch dynamische Tests.<br />

Requirements Engineering<br />

Der Entwicklungsprozess beginnt damit, Anforderungen an die<br />

Embedded-Software aus den Systemanforderungen abzuleiten. Sie<br />

werden im Laufe der Entwicklung ergänzt und verfeinert, zum<br />

Beispiel durch Anforderungen aus dem Risikomanagement oder<br />

von der Elektronik.<br />

Viele Softwarefehler haben ihren Ursprung bereits in der Analyse-<br />

und Spezifikationsphase. Um Spezifikationsmängel zu vermeiden<br />

ist es unerlässlich, die Software-Anforderungen umfassend<br />

und eindeutig zu definieren. Dabei sollte man die Testbarkeit der<br />

Anforderung im Auge behalten: Statt dem allgemeinen „der RAM-<br />

Test darf eine kurze Zeit dauern“ ist „der RAM-Test muss weniger<br />

als 0,3 Sekunden dauern“ viel klarer und eindeutiger. Wichtig ist<br />

weiterhin, alle Anforderungen durch eine eindeutige ID zu kennzeichnen:<br />

Sie ermöglicht es überhaupt erst, Anforderung sinnvoll<br />

nachzuverfolgen – vom Design und der Implementierung bis hin<br />

zum Test. Mit der ID lässt sich auch ein Bezug herstellen zu übergeordneten<br />

Anforderungsdokumenten wie den Systemanforderungen<br />

und der Risikoanalyse.<br />

Von der Architektur zur Implementierung<br />

Vor der Implementierung steht die Softwarearchitektur. Sie beschreibt<br />

die Schnittstellen zwischen den Software-Schichten sowie<br />

zwischen Soft- und Hardware. Die Architektur beinhaltet die nötigen<br />

Programmmodule und erlaubt – soweit möglich – eine Eingrenzung<br />

der sicherheitsrelevanten Softwarefunktionen. Im Embedded-Bereich<br />

hat sich seit langem C als Quasistandard durchgesetzt.<br />

Die vielfältigen Möglichkeiten dieser Hardware-nahen Programmiersprache<br />

sind jedoch eine Risikoquelle, da die Compiler<br />

viele Programmierfehler kaum oder gar nicht erkennen können.<br />

Daher werden in vielen Firmen und Projekten Konventionen definiert,<br />

um die Programmiermöglichkeiten auf ein vernünftiges Maß<br />

einzuschränken und zusätzliche Sicherheit zu gewinnen.<br />

Software-Module von Drittanbietern (SOUP, Software of Unknown<br />

Provenance), zum Beispiel ein Echtzeit-Betriebssystem,<br />

brauchen bei sicherheitskritischen Anwendungen besondere Beachtung.<br />

Für SOUP-Komponenten sind laut IEC 62304 Funktions-<br />

und Leistungsanforderungen festzulegen und die Schnittstelle zur<br />

System-Software zu definieren. Bekannte Anomalien sind hinsichtlich<br />

ihres Einflusses zu evaluieren.<br />

Testing<br />

Die einschlägigen Sicherheitsnormen schreiben vor, dass die Testaktivitäten<br />

von Beginn der Entwicklung an geplant werden. Die<br />

Testfälle und ihre erwarteten Ergebnissen sind parallel zu den Anforderungen<br />

zu definieren. Nebenbei können die Testergebnisse<br />

46 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


mit geeigneten Metriken auch als Software-Qualitätsmaß dienen.<br />

Statische Analysen wie PC-Lint, die Misra-C-Regeln und Code-<br />

Reviews sollten schon während der Entwicklung stattfinden, um<br />

Fehler früh zu finden. Die Testergebnisse sind so zu dokumentieren,<br />

dass eine Rückverfolgbarkeit der Ergebnisse gewährleistet ist.<br />

Bei dynamischen Tests werden Programmteile mit definierten<br />

Eingangsgrößen ausgeführt und die Ergebnisse mit den Erwartungswerten<br />

verglichen. Ziel ist es, eine möglichst große Testabdeckung<br />

bei vertretbarem Aufwand zu erreichen. Dabei helfen verschiedene<br />

Testmethoden sowie unterstützende automatische Testwerkzeuge.<br />

Ein komplett durchgeführter und bestandener Testdurchlauf<br />

ist die Voraussetzung für die Freigabe der Software.<br />

Änderungen<br />

Der formale Änderungsaufwand hängt vom erreichten Reifegrad<br />

ab. Spätestens nach Freigabe einer ersten Version braucht jede Anpassung<br />

einen definierten Änderungsprozess. Die Softwaremodifikation<br />

beginnt dann mit einem Änderungsantrag. Der enthält eine<br />

eindeutige ID, die geforderte Änderung sowie eine Einschätzung,<br />

inwieweit diese Modifikation andere Systemfunktionen beeinflusst.<br />

Bei Fehlerkorrekturen (Bugfixes) sollte eine Problemrecherche<br />

durchgeführt werden, um Ursachen und Gegenmaßnahmen<br />

zu identifizieren.<br />

Der Änderungsvorgang lehnt sich an den Entwicklungsprozess<br />

an: Er führt von der Planung über die eventuell notwendigen Anpassungen<br />

von Spezifikationen und Testfällen zur Implementierung<br />

und einer erneuten Verifizierung. Die Änderungsdokumentation<br />

umfasst alle Änderungen sowie Testergebnisse, die die<br />

Funktionalität der modifizierten Software nachweisen.<br />

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SUCCESS<br />

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Safety<br />

Umsetzung im Unternehmen<br />

Im Software-Entwicklungsprozesses für sicherheitskritische Funktionen<br />

kommen in der Regel viele Tools zum Einsatz. Helbling<br />

Technik stützt sich beim iterativen V-Modell auf eine Mischung<br />

ineinander greifender Tools (Bild 2). So kann das für Änderungs-<br />

und Problemmanagement eingesetzte Trac direkt auf die Elemente<br />

des zum Konfigurations- und Versionsmanagement genutzte Subversion<br />

(SVN) zugreifen: Zum Beispiel kann jeder Bug-Kommentar<br />

auf die Dokumentation oder ein SVN-Changeset verweisen.<br />

Requirements verwalten, Traceability-Daten führen und Architektur<br />

sowie Design erstellen: Für diese Schritte gibt es das Modellierungswerkzeug<br />

Enterprise Architect (EA). Requirements und<br />

Traceability werden je nach Projekt auch mit dem Anforderungsmanagement-Tool<br />

Doors umgesetzt. Als Entwicklungsplattform<br />

kommt Eclipse zum Einsatz. In dieser IDE lassen sich alle Tools als<br />

Erweiterungen integrieren. Beim Testing unterstützt Helbling<br />

Technik viele Tools; die wichtigsten sind QA-C, Codeanalyser,<br />

Cantata und Klokwork.<br />

Immer das passende Werkzeug<br />

Sicherheitskritische Software entsteht im Hause Helbling heute,<br />

indem die Mitarbeiter die grundlegenden Prozesse abbilden und<br />

mit einem optimierten Toolansatz kombinieren. So sehr die Werkzeuge<br />

sie hierbei unterstützen: Wissen und Erfahrung sind bei sicherheitskritischen<br />

Projekten immer nötig. (lei) n<br />

Der Autor: Martin Eisenmann ist Teamleiter Embedded Software<br />

bei Helbling Technik in München.<br />

Welche Innovationen bietet<br />

Ihnen der Zuliefererbereich für<br />

die Elektroindustrie?<br />

Die CoilTechnica präsentiert<br />

Ihnen den kompletten Marktüberblick<br />

der Coilwinding-Branche:<br />

Technologien für die Fertigung<br />

von Spulen, Elektromotoren,<br />

Generatoren und Transformatoren<br />

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Safety<br />

Sind wir schon am Ziel?<br />

Grad der Standard-Konformität mit Werkzeug-Unterstützung bewerten<br />

Um ein sicherheitskritisches Produkt in den Markt zu bringen, muss es dem Stand der Technik entsprechen.<br />

Dazu zählen Normen wie IEC 61508, DIN EN 50128 und ISO 26262. Doch nicht jede denkbare Maßnahme ist<br />

auch nötig – und gleich aufwändige Maßnahmen können sich sehr unterschiedlich auswirken. Den goldenen<br />

Mittelweg weist eine fortlaufende Prüfung während der Entwicklung. Frank Büchner und Dr. Günter Glöe<br />

Wie konform zu einem Standard ist mein Produkt? Die<br />

Antwort fällt leicht, wenn die Entwickler alle geplanten<br />

Maßnahmen vollständig durchführen konnten. Leider<br />

ist das selten der Fall. Deshalb gilt es zu bewerten, ob<br />

vielleicht mehrere unwichtigere Maßnahmen, die vollständig durchgeführt<br />

sind, eine wichtige Maßnahme, die kaum erfüllt ist, ausgleichen<br />

können. Es wäre auch gar nicht sinnvoll, ein Zerti� kat nur dann<br />

zu erteilen, wenn alle Maßnahmen zu 100 % erfüllt sind: Sogar die<br />

Nicht-Erteilung eines Zerti� kats hat manchmal negative Konsequenzen,<br />

wenn Anwender auf Produkte ausweichen, die wesentlich weniger<br />

leisten, aber keine Zerti� zierung benötigen. Bei der Bewertung<br />

gibt es also nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Graustufen.<br />

Objektiv und nachvollziehbar<br />

Bisher bewerten Menschen allein mit Hilfe ihres Sachverstands<br />

und ihrer Erfahrung. Das kostet viel Zeit und selbst wenn sie die<br />

Einschätzung mit größtmöglicher Objektivität vornehmen, werden<br />

sich die Ergebnisse verschiedener Bewerter immer unterscheiden.<br />

Seine Erfahrungen und sein Vorwissen kann der Bewertende<br />

nicht einfach ausblenden.<br />

48<br />

Auf einen Blick<br />

Grad der Konformität<br />

Wie sehr ein Produkt mit einer Norm übereinstimmt, ist keine simple<br />

Frage. Entwickler und Projektleiter sollten aber wissen, wo sie stehen<br />

und welche Maßnahmen sich am besten eignen, um die Konformität<br />

zu verbessen. Qualicat hilft, diese Bewertung selbst zu ermitteln.<br />

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➤ Halle 4, Stand 204<br />

<strong>elektronikJOURNAL</strong> 01 / 2012<br />

Mit Qualicat steht aber ein Werkzeug zur Verfügung, um das<br />

Maß der Konformität zu einem Standard (oder einem Teil davon)<br />

zu bewerten: Der Anwender erfasst den Erfüllungsgrad der einzelnen<br />

Maßnahmen und das Werkzeug errechnet daraus die Gesamtbewertung.<br />

Den Erfüllungsgrad einer einzelnen Maßnahme kann<br />

der Anwender meist relativ leicht und zutre� end ermitteln. Die<br />

schwierigere Aufgabe, daraus die Gesamtbewertung zu bestimmen,<br />

übernimmt das Werkzeug. Insgesamt ergibt sich eine nachvollziehbarere,<br />

objektivere Bewertung als bisher.<br />

Von Riskcat zu Qualicat<br />

Vor der Arbeit mit Qualicat muss der Anwender die Maßnahmen<br />

zusammenstellen, die bei der Entwicklung erfüllt werden sollen<br />

(Bild 1). Dazu dient das Werkzeug Riskcat: Mit ihm selektiert der<br />

Anwender komfortabel Maßnahmen eines Standards, beispielsweise<br />

IEC 61508. Im Extremfall sind dies alle Maßnahmen eines<br />

Standards, üblicherweise genügt aber die Untermenge, die sich ein<br />

Team tatsächlich vorgenommen hat. Mit Riskcat kann man beispielsweise<br />

alle Maßnahmen aus dem Teil 6 (SW-Entwicklung) der<br />

ISO 26262 selektieren, die mit Unit-Test zu tun haben und die auf<br />

Bild fotolia: @ pressmaster<br />

www.elektronikjournal.com


ASIL-C „highly recommended" sind. Neben Standards können geplante<br />

Maßnahmen auch aus der Firmenkultur resultieren.<br />

Die Menge der selektierten Maßnahmen exportiert Riskcat in<br />

eine Datei, die Qualicat wiederum importiert. Mit den Maßnahmen<br />

wird auch ihre Wichtigkeit transferiert. Diese Wichtigkeit<br />

kann von der Kritikalität des Endprodukts abhängen. Sie wird üblicherweise<br />

in den Standards durch drei bis fünf Stufen angegeben,<br />

etwa durch den Safety Integrity Level (SIL) in IEC 61508 oder die<br />

Automotive Safety Integrity Level (ASIL) in ISO 26262. Beispielsweise<br />

ist in IEC 61508 die Maßnahme „Computer-aided design<br />

tools" (IEC 61508, Teil 3, Tabelle A.4.2) auf SIL 1 (niedrigere Sicherheitsanforderung)<br />

nur „recommended", jedoch auf SIL 3 (höhere<br />

Sicherheitsanforderung) „highly recommended". Die vollständige<br />

Erfüllung der Maßnahme „Computer-aided design tools"<br />

trägt bei der Zerti� zierung eines Produkts nach SIL 1 also weniger<br />

zur Gesamtbewertung bei als bei der Zerti� zierung nach SIL 3.<br />

Baumstruktur der Maßnahmen<br />

Die Maßnahmen kann man sich in Qualicat als Baum vorstellen,<br />

der nach unten wächst. Die Wurzel liegt oben und repräsentiert die<br />

Gesamtheit der zu bewertenden Maßnahmen. Die einzelnen Maßnahmen<br />

bilden die Blätter des Baums. Dazwischen liegen mehrere<br />

Ebenen von Knoten, entsprechend den Kapiteln oder Teilen eines<br />

Standards. Die Wichtigkeit einer Maßnahme ergibt sich aus der<br />

Bewertung der Kante zu dieser Maßnahme.<br />

Bild 2 zeigt die interne Baumstruktur an einem Beispiel aus ISO<br />

26262. Die Knotenebene unterhalb der Wurzel wird von den Teilen<br />

der ISO 26262 gebildet; die Knotenebene darunter bilden die Kapitel<br />

des jeweiligen Teils. Aus der Kapitel-Ebene ist im Bild 2 nur der<br />

Knoten „Design & Coding Guidelines" gezeigt, zu dem die drei<br />

Maßnahmen Defensive Implementation, Style Guides und Naming<br />

Conventions gehören. Diese Maßnahmen bilden Blätter des Baums<br />

und können vom Anwender in Qualicat bewertet werden. Die<br />

Buchstaben an den Kanten zu den Blättern geben die Dringlichkeit<br />

der Maßnahme für ASIL A an und bedeuten:<br />

■ P, Possible: Keine Empfehlung für oder gegen die Maßnahme.<br />

R, Recommended: Empfohlene Maßnahme.<br />

■ HR, Highly Recommended: Dringend empfohlen.<br />

■<br />

TQMa28 TQMa53<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bild 1: Die in Riskcat<br />

zusammengestellten<br />

Maßnahmen bewertet der<br />

Anwender in Qualicat<br />

einzeln. Qualicat<br />

errechnet daraus eine<br />

Gesamtbewertung.<br />

Safety<br />

Bild 2: Die Baumstruktur<br />

in Qualicat gruppiert und<br />

gewichtet die einzelnen<br />

Maßnahmen. Grafi ken: Hitex<br />

Nach dem Import berechnet Qualicat aus der Kritikalität der Anwendung<br />

und der Dringlichkeit der Maßnahmen, wie wichtig die<br />

Teile, Kapitel und Maßnahmen sind. Die Wichtigkeiten sind Zielwerte<br />

für die Qualität beziehungsweise Sicherheit und dienen im<br />

Weiteren für den Vergleich mit der erreichten Qualität/Sicherheit.<br />

Bewertung<br />

Anschließend geht es ans Bewerten der Maßnahmen. Qualicat erlaubt<br />

zu jeder Maßnahme (den Blättern des Baums), eine der folgenden<br />

Bewertungen zuzuordnen (Bild 5): Not Ful� lled (nicht erfüllt,<br />

numerischer Wert 0), Major De� ciencies (kaum erfüllt, numerischer<br />

Wert 0,3), Satisfactorily Ful� lled (zufriedenstellend erfüllt,<br />

numerischer Wert 0,7) und Completely Ful� lled (vollständig<br />

erfüllt, numerischer Wert 1). Darüber hinaus gibt es noch den initialen<br />

Zustand „nicht bewertet". Da der Anwender jeweils eine einzelne<br />

Maßnahme isoliert bewertet, ist die Bewertung nicht allzu<br />

schwer („teile und herrsche"). Qualicat zwingt den Anwender übrigens<br />

zu einer Tendenz: halb erfüllt, also unentschieden, ist in der<br />

Bewertungsskala nicht vorgesehen.<br />

Zu jeder Maßnahme kann der Bewertende eine Notiz hinterlegen<br />

(Bild 5: „by clicking here, you can edit a note") und damit beispielsweise<br />

eine Begründung für die getro� ene Bewertung dokumentieren,<br />

auf die betre� enden Arbeitsprodukte verweisen oder<br />

ähnliche relevante Information ablegen. Somit bleibt die Bewertung<br />

nachvollziehbar.<br />

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Venus<br />

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt Venus wurde vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie gefördert. Das Akronym<br />

steht für „Vorgehen zum effi zienten Nachweis der Benutzbarkeit und<br />

Sicherheit rechnergestützter Leittechniksysteme“. Venus umfasste<br />

verschiedene Forschungs- und Entwicklungspakete. Für Qualicat relevant<br />

war das Paket „Systematik und Nachvollziehbarkeit der Beurteilung<br />

von Prüfergebnissen verbessern“. Sechs Partner aus Wissenschaft,<br />

Forschung und Privatwirtschaft waren an Venus beteiligt.<br />

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<strong>elektronikJOURNAL</strong> 01 / 2012<br />

49


Safety<br />

Bild 3: Der gleiche Erfüllungsgrad kann zu unterschiedlichen Gesamtbewertungen<br />

führen, wie diese drei Maßnahmen aus ISO 26262 bei ASIL A zeigen.<br />

Qualicat berechnet von unten nach oben die Bewertung der<br />

Knoten der Zwischenebenen im Baum bis hinauf zur Wurzel, die<br />

der Gesamtbewertung aller Maßnahmen entspricht. Falls die Gesamtbewertung<br />

die Konformität eines Produkts zu einem Standard<br />

darstellt, ergibt sich das Gesamtergebnis durch den Vergleich des<br />

errechneten Werts mit einem vorgegebenen Ziel. Der Zielwert<br />

hängt von der Kritikalität des Produkts ab, also von der zu erreichenden<br />

Sicherheitsstufe (SIL). Er liegt zwischen 0 und 1; bei IEC<br />

61508 beispielsweise verlangt Qualicat für SIL 2 den Zielwert 0,7.<br />

Das Werkzeug zeigt errechnete Bewertungen und zugehörige<br />

Zielwerte an (Bild 5). Beispielsweise gilt für die Maßnahme „Use of<br />

naming conventions" der Zielwert 0,42; die erreichte Bewertung<br />

liegt wegen „major deficiencies" bei 0,3. Trotzdem ist die errechnete<br />

Gesamtbewertung für alle drei Maßnahmen mit dem Wert 0,81<br />

besser als der vorgegebene Zielwert von 0,6. Dies liegt an den guten<br />

Bewertungen der anderen beiden Maßnahmen.<br />

Kein Teufelskreis<br />

Die Bewertung der Maßnahmen und Maßnahmenmengen präsentiert<br />

Qualicat zudem als farbiges Kreisdiagramm (Bild 4). Im äußersten<br />

Ring sind die Maßnahmen und ihre Bewertung aufgeführt,<br />

die inneren Ringe stehen für gebündelte Maßnahmen (also die<br />

Knoten der Zwischenebenen des Baums), der Kreis in der Mitte<br />

symbolisiert die Gesamtbewertung. Die verwendeten Farbschattierungen<br />

reichen von rot (nicht erfüllt, Bewertung kleiner als Zielwert)<br />

über orange und gelb (Bewertung entspricht Zielwert) nach<br />

grün (erfüllt, Bewertung größer als Zielwert). Grau bedeutet<br />

(noch) nicht bewertet. Die Farbsymbolik zeigt auf einen Blick den<br />

Zustand des Gesamtprojekts und hebt Problemstellen hervor.<br />

Bild 4: Das farbige Kreisdiagramm schlüsselt die Bewertung eines Projekts<br />

(hier: nach ISO 26262) in Maßnahmengruppen und einzelne Maßnahmen<br />

(äußerster Ring) auf.<br />

Das Beispiel in Bild 3 zeigt, wie sich Änderungen an den drei<br />

Maßnahmen aus Bild 2 auswirken: Gleiche Erfüllungsrade bei unterschiedlichen<br />

Maßnahmen führen zu unterschiedlichen Gesamtbewertungen.<br />

Wie in Bild 2 bezieht sich das Beispiel auf ISO 26262,<br />

ASIL A. Qualicat setzt den Zielwert der Gesamtbewertung auf 0,6.<br />

Zunächst sind alle Maßnahmen mit „kaum erfüllt" (Major Deficiencies)<br />

bewertet, woraus Qualicat die Gesamtbewertung 0,6 errechnet<br />

(oberer linker Teil von Bild 5). Die rechte Spalte in Bild 3<br />

zeigt die graphische Bewertung: Der äußere Ring des Kreises ist in<br />

drei Segmente unterteilt, welche den drei Maßnahmen entsprechen<br />

(links oben Defensive Implementation in grün; rechts oben<br />

Naming Conventions in orange; unten Style Guides in gelb).<br />

Gleiche Ursache, unterschiedliche Folge<br />

Obwohl alle drei Maßnahmen gleich schlecht erfüllt sind, unterscheiden<br />

sich ihre Farben: Das resultiert aus der unterschiedlichen<br />

Verbindlichkeit (Possible, Recommended, Highly Recommended)<br />

auf ASIL A. Die inneren Ringe des Kreisdiagramms sind nicht segmentiert,<br />

da im Beispiel nur die Maßnahmen des Knotens „Design<br />

& Coding Guidelines" betrachtet werden. Die Farbe der inneren<br />

Bild 5: Der<br />

Anwender<br />

bewertet den<br />

Erfüllungsgrad<br />

einzelner<br />

Maßnahmen in<br />

Qualicat isoliert<br />

voneinander.<br />

Das Beispiel<br />

hier zeigt<br />

einen Teil der<br />

ISO 26262.<br />

50 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


Ringe und des Kreises in der Mitte ist gelb, da die errechnete Gesamtbewertung<br />

mit dem Ziel 0,6 übereinstimmt.<br />

Die mittlere Zeile von Bild 3 zeigt die Situation, in der die Bewertung<br />

von Defensive Implementation von „kaum erfüllt" auf<br />

„zufriedenstellend erfüllt" geändert ist. Dies sorgt zwar für eine<br />

Farbänderung der Maßnahme selbst von hellgrün auf dunkelgrün,<br />

bewirkt aber keine Änderung der Gesamtbewertung! Ein Unterschied<br />

ergibt sich allerdings, wenn man stattdessen die Bewertung<br />

der Maßnahme Style Guides von „kaum erfüllt" auf „zufriedenstellend<br />

erfüllt" ändert (Bild 3, untere Zeile). Dadurch erhält zunächst<br />

die Maßnahme selbst eine höhere Bewertung (0,7) als der betreffende<br />

Zielwert (0,3) und wird deshalb grün dargestellt. Weiterhin<br />

berechnet Qualicat die Gesamtbewertung 0,81, also besser als der<br />

(Gesamt-) Zielwert von 0,6. Alle inneren Ringe und der innere<br />

Kreis im Diagramm sind daher ebenfalls grün. Das Beispiel zeigt,<br />

dass für das Gesamtergebnis die Maßnahme Style Guides wichtiger<br />

ist als die Maßnahme Defensive<br />

Implementation. Das ist nicht ohne<br />

Weiteres vorauszusehen, selbst bei<br />

diesem überaus simplen Beispiel.<br />

Man könnte zudem den Erfüllungsgrad<br />

der dritten Maßnahme<br />

(Naming Conventions) sowie den<br />

ASIL variieren. Bei modifiziertem<br />

ASIL würden sich auch der Gesamtzielwert<br />

sowie die Zielwerte<br />

der einzelnen Maßnahmen ändern,<br />

weil sich deren Verbindlichkeiten<br />

je nach ASIL unterscheiden. Realistische<br />

Anwendungen umfassen<br />

mehrere hundert Maßnahmen; ohne<br />

Werkzeug wäre es kaum möglich,<br />

die Auswirkung der Änderung<br />

des Erfüllungsgrades einer einzelnen<br />

Maßnahme auszurechnen.<br />

Rechen-Künstler<br />

Im Algorithmus, der die Bewertung<br />

von unten nach oben berechnet,<br />

liegt der Kernnutzen von Qualicat.<br />

Die Grundlage dazu entstand<br />

im Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />

Venus. Die Forscher hatten<br />

einen Prototyp erstellt, gegen den<br />

Qualicat im Back-to-Back-Test<br />

qualifiziert wurde. Die Ergebnisse<br />

von Qualicat wurden auch mit den<br />

Bewertungen von (menschlichen)<br />

Prüfern für reale Projekte verglichen<br />

und Algorithmus sowie die<br />

genutzen Koeffizienten angepasst.<br />

Man kann davon ausgehen, dass<br />

die von Qualicat ermittelten Bewertungen<br />

ziemlich nahe bei den<br />

Bewertungen liegen, die erfahrene<br />

menschliche Prüfer bei der Zertifizierung<br />

von sicherheitskritischen<br />

Produkten ermitteln, wenngleich<br />

es diese nie zu 100 % treffen kann.<br />

Qualicat ermöglicht es, die Konformität<br />

zu verschiedenen Stan-<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Projekt3 25.01.2012 9:50 Uhr Seite 1<br />

Safety<br />

dards systematisch und nachvollziehbar zu beziffern. Hierbei bewertet<br />

und bündelt das Tool je nach Projekt hunderte von Maßnahmen,<br />

die mehr oder weniger vollständig erfüllt sind. Qualicat<br />

eignet sich nicht nur am Ende eines Projekts zu einer Eigenbewertung<br />

(Self-Assessment) vor der offiziellen Zertifizierung, sondern<br />

auch für projektbegleitende Eigenbewertungen. Dadurch lässt sich<br />

das Projekt besser steuern: Das Tool hilft, herauszufinden wie man<br />

seine Ressourcen sinnvoll einsetzt und Maßnahmen mit einem guten<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis findet. Weiterhin kann Qualicat<br />

zum Qualitätsvergleich zwischen verschiedenen eigenen Projekten<br />

oder Produkten dienen. (lei) n<br />

Die Autoren: Frank Büchner ist Senior Test Engineer<br />

bei Hitex Development Tools in Karlsruhe und Dr.<br />

Günter Glöe ist Geschäftsführer der CATS Software<br />

Tools in Hamburg.


Safety<br />

Kräftemessen<br />

Safety oder Security? Kriterien für das richtige Echtzeitbetriebssystem<br />

Gefahren gehen von Embedded-Systemen immer dann aus, wenn sie nicht sicher funktionieren. Dabei sind der<br />

Schutz vor absichtlichen Angriffen und vor zufälligen Fehlern sehr unterschiedliche Aufgaben, die sich durch das<br />

komplette Systemdesign ziehen. Entsprechend wichtig ist es, das passende OS einzusetzen. Autor: Robert Day<br />

Bei der Sicherheit eines Embedded-Systems geht es in erster<br />

Linie darum, menschliches Leben zu schützen. Die<br />

Entwickler trennen sehr deutlich zwischen Safety (Betriebssicherheit,<br />

Schutz vor zufälligen Fehlern und Ereignissen)<br />

und Security (Angriffssicherheit, Schutz vor absichtlicher<br />

Manipulation). Obwohl beide Disziplinen sehr kritische Eigenschaften<br />

eines Systems bestimmen, existieren sie in sehr verschiedenen<br />

Welten. Unterschiedliche Umweltfaktoren, Problemzonen<br />

und gesetzliche Rechtsvorschriften führen zu ganz eigenen Erfordernissen,<br />

wenn es darum geht, grundlegende Technologien wie<br />

das Plattform-Betriebssystem zu wählen.<br />

Betriebssicherheit und Angriffssicherheit widersprechen sich<br />

nicht zwangsläufig. Für die Entwicklung eines kritischen Systems<br />

ist es aber unerlässlich, das richtige Werkzeug für den jeweiligen<br />

Job zu haben. Für beide Bereiche gibt es keine einheitliche Pauschallösung,<br />

ohne den einen oder anderen speziellen Sicherheitsaspekt<br />

zu opfern. Folglich bietet zum Beispiel Lynuxworks zwei unabhängige<br />

Echtzeitbetriebssysteme (RTOS): Lynx-OS-178 für betriebssichere<br />

und Lynx-Secure für angriffssichere Plattformen.<br />

Safety mit Lynx-OS-178<br />

Betriebssichere Systeme müssen den Betrieb aufrechterhalten. In<br />

Avionik-, Medizin-, Fahrzeug- und SCADA-Geräten kann der<br />

kleinste Fehler einen Systemausfall hervorrufen und Menschenleben<br />

kosten. Obwohl die Robustheit im Vordergrund steht, werden<br />

diese Geräte für immer höhere Funktionalität, kleinere Abmessungen<br />

und geringere Betriebskosten weiterentwickelt. Das führt zu<br />

immer mehr und immer komplexerer Software, was wiederum die<br />

Robustheit gefährdet.<br />

In einem Flugzeug beispielsweise befinden sich unterschiedlich<br />

kritische Funktionen auf der gleichen Plattform, um Wartungskosten<br />

für separate Plattformen zu sparen. So kann die Kabinenunterhaltung<br />

auf demselben Betriebssystem gehostet werden wie die<br />

Flugsteuerung. Beschädigt das Entertainmentsystem jetzt den Datenspeicher<br />

der Flugsteuerung, kann dies zum verhängnisvollen<br />

Totalausfall der Querruder führen.<br />

Partitionierung<br />

Um dieser Gefahr zu begegnen, wurde eine neue Betriebssystemklasse<br />

erschaffen: so genannte partitionierende RTOS. Ein p-RTOS<br />

erzeugt isolierte Rechenzonen oder Partitionen für die Software.<br />

Alle Programme, die in einer dieser Partitionen laufen, können<br />

sich weder auf das Verhalten, noch auf die Leistung einer anderen<br />

Partition auswirken. Lynx-OS-178 (Bild 1) ist so aufgebaut. Mit<br />

ihm können unterschiedlich sicherheitskritische Funktionen<br />

gleichzeitig auf derselben Plattform ablaufen, ohne dass eine Funktion<br />

grundlegende Plattformressourcen beschädigen oder andere<br />

Timing-kritische Funktionen aushungern könnte.<br />

Lynx-OS-178 erzielt dieses Partitionierungsframework durch<br />

Zeit-, Raum- und Ressourcen-Partitionen:<br />

52 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bild fotolia: @ typomaniac


Bilder: Lynuxworks<br />

Bild 1: Das p-RTOS Lynx-OS-178 sorgt für Betriebssicherheit. Es trennt mehrere Partitionen,<br />

in denen durchaus sehr komplexe Betriebssysteme laufen können, ohne sich gegenseitig die<br />

Ressourcen streitig zu machen.<br />

Auf einen Blick<br />

■ Zeit-Partitionierung teilt jeder Partition ein striktes Budget an<br />

CPU-Rechenzeit zu. Mit diesen CPU-Budgets, einem Systemzeitgeber,<br />

Timer-Interrupt und einem Ablaufplan steuert Lynx-OS-178<br />

die Reihenfolge, in der eine Partition auf der CPU startet und die<br />

CPU-Zeit, die der So� ware in jeder Partition zusteht. Versucht eine<br />

Funktion, ihre Budgets zu überschreiten, wird ein Timer-Interrupt<br />

ausgelöst. Lynx-OS-178 übernimmt darau� in die Steuerung<br />

der CPU, kommt der fehlerha� en Instruktion zuvor und erlaubt<br />

die Ausführung anderer Funktionen innerhalb der nachfolgenden<br />

Partition.<br />

■ Raum-Partitionierung teilt jeder Partition ein eigenes Speicherkontingent<br />

zu (etwa RAM und Stack). Lynx-OS-178 nutzt hierfür<br />

die Memory Management Unit (MMU) der CPU.<br />

■ Ressourcen-Partitionierung teilt jeder Partition einen eindeutigen<br />

Zugri� smodus (lesen/schreiben, nur schreiben, nur lesen, gar<br />

keine) auf die Ressourcen zu (Interrupts und Ein-/Ausgänge).<br />

Lynx-OS-178 erzwingt die Einhaltung dieser Zugangssteuerung.<br />

Zertifi zierung<br />

Lynx-OS-178 ist nach den Richtlinien zur So� wareentwicklung im<br />

sicherheitskritischen Bereich der Lu� fahrt DO-178B benannt. Für<br />

So� warekomponenten de� niert DO-178B so genannte Design Assurance<br />

Levels (DAL) in den Stufen A (höchstes) bis E. Die Komponenten<br />

werden zur Sicherheitslevel-Bewertung einer Prozess-<br />

und Gefahrenanalyse unterzogen. Je höher der Level, desto stren-<br />

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Safety<br />

Rundum geschützt<br />

Safety und Security klingen zwar sehr ähnlich und wollen letztlich Menschen schützen, sie<br />

brauchen aber sehr unterschiedliche Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen. Lynuxworks hat<br />

daher auch zwei unabhängige RTOS entwickelt: Lynx-OS-178 und Lynx-Secure. Dank der Virtualisierung<br />

in beiden Betriebssystemen können sie aber auf einer gemeinsamen Hardware laufen<br />

und sowohl Betriebs- als auch Angriffssicherheit gewähren.<br />

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Safety<br />

ger wird die Software-Korrektheit verifiziert, was Kosten und Zeitaufwand<br />

erheblich in die Höhe treibt.<br />

Mit der Partitionierungsplattform Lynx-OS-178 können verschieden<br />

kritische Bestandteile einer Software einzeln in isolierte<br />

Partitionen platziert sein. Dies erhöht die Systemzuverlässigkeit,<br />

vereinfacht die Systemarchitektur und reduziert letztendlich die<br />

Kosten für Systementwicklung und Zertifizierung.<br />

Security mit Lynx-Secure<br />

Angriffssichere Systeme sorgen dafür, dass nur autorisierte Zugriffe<br />

auf Systeminformation möglich sind. Die kleinste Schwachstelle<br />

in sicherheitsspezifischen Funktionen stellt eine ernste Bedrohung<br />

dar. Bislang haben zum Beispiel Regierungen ihre sensiblen Informationen<br />

in vollständig isolierten Infrastrukturen geschützt. Da<br />

sich Regierungsorganisationen ständig wandeln, sind die Zugriffsregeln<br />

aber entsprechend komplex und bei verschiedenen Sicherheitsstufen<br />

wären getrennte Infrastrukturen nötig.<br />

Auf diese Anforderung hin entwickelten in den USA Regierung,<br />

Wirtschaft und die akademische Welt die Spezifikation Multiple<br />

Independent Levels of Security: MILS sieht vor, dass ein einzelnes<br />

Informationssystem gleichzeitig Daten verschiedener sicherheitsrelevanter<br />

Bereiche verarbeiten darf, während die Domänen isoliert<br />

bleiben. Eines der ersten MILS-Demosysteme war ein Anwender-PC,<br />

der als Host mehrerer verschieden sicherheitskritischer<br />

Betriebssysteme fungierte. Damit war der Zugang zu unterschiedlich<br />

sicherheitskritischen Daten von einem einzigen Gerät aus<br />

möglich, statt wie bisher mehrere Maschinen zu benötigen.<br />

Sauber getrennt<br />

Grundlage der MILS-Architektur ist ein Separation-Kernel: Dieses<br />

RTOS steuert die Plattformressourcen. Es erschafft isolierte Rechenpartitionen,<br />

um sicherzustellen, dass alle Informationen, die<br />

innerhalb einer Partition verarbeitet werden, auch in dieser bleiben<br />

und nicht irrtümlich durch Seitenkanäle aussickern. Der<br />

MILS-Separation-Kernel Lynx-Secure (Bild 2) beherrscht Para-<br />

und Voll-Virtualisierung von Betriebssystemen. Dies macht ihn<br />

gleichzeitig auch zum Separation-Kernel und Hypervisor. Der Administrator<br />

zieht schützende Grenzen um die sicherheitskritischen<br />

Komponenten, die den Informationsfluss zwischen diesen Grenzen<br />

kontrollieren. Innerhalb der geschützten Eingrenzung kann<br />

Software laufen, die so einfach ist wie ein Message-Guard oder so<br />

komplex wie eine voll virtualisierte Variante von Microsoft Windows<br />

7. Das Sicherheitsgerüst bleibt in beiden Fällen gleich.<br />

Bild 2: Der Separation Kernel und<br />

Hypervisor Lynx-Secure folgt dem<br />

MILS-Ansatz. Er sorgt dafür, dass<br />

keine Informationen zwischen<br />

den Sicherheitsdomänen<br />

durchsickern.<br />

Ähnlichkeiten von Safety und Security<br />

Die Separation bei Lynx-Secure erfolgt ähnlich wie bei Lynx-<br />

OS-178 durch Zeit-, Raum- und Ressourcen-Partitionierung zwischen<br />

sicherheitsrelevanten Bereichen. Dennoch stehen beide<br />

Echtzeitbetriebssysteme nicht in Beziehung zueinander: Nach dem<br />

Prinzip, dass Sicherheit von Grund auf eingeplant werden muss,<br />

hat Lynuxworks das sicherheitskritische System Lynx-Secure von<br />

Grund auf neu konstruiert. Dessen Architektur geht davon aus, in<br />

schädlichen Umgebungen zu operieren. Spezielle Mechanismen<br />

schützen daher aktiv die Integrität der sicherheitswahrenden<br />

Funktionen.<br />

Lynx-Secure stellt sicher, dass jeder Code mit privilegiertem Zugriff<br />

auf Plattformressourcen auch tatsächlich ausreichend und<br />

wirklich notwendig ist, um Gastpartitionen zu hosten, die Separation<br />

aufrechtzuerhalten und den Informationsfluss zu steuern.<br />

Dies unterscheidet sich erheblich von der Bauweise des Lynx-<br />

OS-178 mit privilegierten Funktionalitäten wie Netzwerkstack,<br />

Gerätetreiber und Echtzeit-Multithreading-API. Dadurch, dass<br />

nur der reine Separation-Kernel und die Virtualisierungslogik implementiert<br />

werden, schränkt Lynx-Secure die Angriffsoberfläche<br />

drastisch ein.<br />

Lynx-Secure wurde entwickelt, um die Zertifizierung für das<br />

strengste Common Criteria Evaluation Assurance Level, EAL 7, zu<br />

erhalten. Das bedeutet, dass die sicherheitsspezifischen Komponenten<br />

gemäß den im Separation Kernel Protection Profile (SKPP)<br />

definierten Sicherheitsanforderungen nachweislich korrekt sind.<br />

Für die EAL-7-Einstufung wurde Lynx-Secure so kompakt und<br />

einfach wie möglich konstruiert, um eine mathematisch-formale<br />

Verifikation zu ermöglichen.<br />

Kein Widerspruch<br />

Angriffssicherheit gewinnt für betriebssicherheitskritische Systeme<br />

an Bedeutung. Je höher integriert die Systeme sind und je mehr<br />

Fernsteuerung es gibt, desto gefährdeter sind sie. Informationssicherheit<br />

wird zur Notwendigkeit. In dieser Situation kann man<br />

Lynx-Secure und Lynx-OS kombinieren: Lynx-Secure als Basis errichtet<br />

Schutzgrenzen um vollständige betriebssicherheitskritische<br />

Systeme und hostet mehrere Instanzen von Lynx-OS-178. Damit<br />

sind Safety und Security gleichermaßen erfüllbar. (lei) n<br />

Der Autor: Robert Day ist Vice President Marketing bei<br />

Lynuxworks in San José, Kalifornien.<br />

54 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


Im grünen Bereich<br />

Auf Safety und Security getrimmtes RTOS in neuer Version<br />

Green Hills Software hat sein Integrity-<br />

Echtzeit-Betriebssystem auf Version 11 aktualisiert.<br />

Der Anbieter fokussiert mit dem<br />

Update die Leistungsfähigkeit, Kommunikationsfunktionen<br />

und einfache Anwendbarkeit<br />

seines Betriebssystems. In der Variante<br />

Integrity-178B ist dieses System nach<br />

RTCA/DO-178B Level A Safety-zertifiziert<br />

sowie nach Common Criteria EAL6+ High<br />

Robustness für Sicherheit zertifiziert.<br />

Zu den wesentlichen Erweiterungen in<br />

Integrity 11 gehört ein neuer, hochoptimierter<br />

Kommunikationsmechanismus,<br />

genannt GIPC (Green Hills IPC). Laut<br />

Herstelleraussage arbeitet dieser Mechanismus<br />

fünf Mal schneller als AF_LOCAL-<br />

Sockets unter Linux. Native Integrity- und<br />

Linux-Prozesse, die in virtuellen Maschinen<br />

ablaufen, können das schnelle GIPC<br />

nutzen. Zusammen mit der Unterstützung<br />

für Posix-APIs und Higher-Level-Middleware<br />

wie DDS und Corba, bietet das Echtzeitbetriebssystem<br />

eine Vielzahl leistungsfähiger<br />

Kommunikationsmechanismen.<br />

Der neue Netzwerk-Stack unterstützt auch<br />

Sein Integrity-178B hat Green Hills auf Safety und<br />

Security getrimmt. Ein Fehler in einem Programm<br />

(rechts oben) kann keinen Schaden anrichten.<br />

zusätzliche RFCs und Funktionen wie<br />

ECMP-Routing (Equal Cost Multi-Path).<br />

Bei der Integration in die hauseigene<br />

Entwicklungsumgebung Multi 6 und den<br />

Green-Hills-Compiler erreicht Integrity 11<br />

schnellere Build-Geschwindigkeiten sowie<br />

Verbesserungen in der Code-Größe und<br />

-Geschwindigkeit. Version 11 enthält außerdem<br />

eine neue Ressourcenmanagement-Middleware,<br />

mit der Entwickler Systemressourcen<br />

über Sicherheitsdomänen<br />

Safety<br />

hinweg partitionieren können, während<br />

gleichzeitig eine flexible API für die dynamische<br />

Zuweisung dieser Ressourcen innerhalb<br />

jeder Domäne bereitsteht. Ressourcenmanager<br />

lassen sich in einfachen<br />

Gruppen oder hierarchisch instanziieren.<br />

Weitere Verbesserungen betreffen die Benutzerfreundlichkeit,<br />

einschließlich einer<br />

optimierten Verzeichnisstruktur der Distribution<br />

und einer einfacheren Konfiguration<br />

von BSPs (Board-Support-Packages)<br />

und Gerätetreibern.<br />

„Integrity hat in den letzten zehn Jahren<br />

den größten Zuwachs beim Marktanteil<br />

von Echtzeit-Betriebssystemen verzeichnet“,<br />

freut sich Dan O’Dowd, Gründer und<br />

Chief Executive Officer von Green Hills<br />

Software, und ergänzt „Dieser Erfolg stützt<br />

sich auf den erfolgreichen Einsatz unseres<br />

RTOS durch die Entwickler in den verschiedensten<br />

Industriezweigen.“ Version<br />

11 steht ab sofort zur Verfügung. (lei) n<br />

infoDIREKT 518ejl0112<br />

➤ Halle 4, Stand 325<br />

Embedded Linux Lösungen nach Maß<br />

Mein Name ist Mr. Q.<br />

Bei Ginzinger electronic systems<br />

arbeiten viele Q‘s.<br />

Was wir machen? Wir entwickeln<br />

gemeinsam mit unseren Kunden komplexe,<br />

maßgeschneiderte elektronische<br />

Lösungen, die sich rechnen.<br />

www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012 55<br />

Bild: Green Hills Software<br />

Unsere Kernkompetenzen:<br />

embedded solutions, Leistungselektronik,<br />

Bestückung und Entwicklung.<br />

Alle Infos über unser Linux-System<br />

finden Sie auf: www.ginzinger.com<br />

4952 Weng im Innkreis<br />

Tel.: 07723/5422<br />

office@ginzinger.com<br />

www.ginzinger.com<br />

E. Marschall KG / www.08-17.com


Software + Tools<br />

Richtig reagieren<br />

Leistungsgrenzen von Mikrocontrollern überwinden<br />

Entwickler müssen heute neue Funktionen integrieren, ohne die Latenz ihres Embedded-Designs zu erhöhen oder<br />

das Timing zu stören. Das klappt nur mit modernen MCU-Architekturen: Das autarke Event-Handling von Atmel<br />

senkt nicht nur die CPU-Last, es macht das System auch deterministischer. Autor: Kristian Saether<br />

Heutige Mikrocontroller müssen beispielsweise Echtzeit-<br />

Steuerungsalgorithmen verwalten, Highspeed-Kommunikationsprotokolle<br />

decodieren und hochfrequente Sensor-Signale<br />

verarbeiten. Herkömmliches Polling reicht<br />

dabei nicht mehr: Wenn die CPU in einer Endlosschleife die<br />

Schnittstellen abfragt, um nachzusehen ob neue Daten angekommen<br />

sind, bleiben CPU-Ressourcen unnötig blockiert und Reaktionszeiten<br />

steigen, um jeden I/O-Kanal und jede Peripherie zuverlässig<br />

zu bedienen. Jede neu aktivierte Peripheriefunktion erhöht<br />

die Reaktionsdauer und ändert das Applikations-Timing, da die<br />

CPU-Schleife, welche die Peripherieblöcke abfragt und verwaltet,<br />

immer länger und länger wird. Irgendwann geraten das Applikations-Timing<br />

und das Echtzeitverhalten aus dem Tritt.<br />

Schritt 1: Interrupt statt Polling<br />

Um das zu vermeiden, verwenden die meisten Embedded-Entwickler<br />

inzwischen Interrupts. Sie erfüllen die Echtzeit-Anforderungen<br />

damit einfacher und können immer mehr Peripherie verwalten.<br />

Interrupts können jedoch nur bestimmen, wann ein Echtzeit-Ereignis<br />

aufgetreten ist. Zur Reaktion ist die CPU weiter nötig,<br />

um I/Os und Peripherie zu lesen und Daten zu verarbeiten. Eine<br />

Interrupt-Serviceroutine unterbricht schlimmstenfalls andere latenzsensitive<br />

Aufgaben und ihr Kontextwechsel bringt einen Over-<br />

Bild Fotolia: @ Pete Saloutos<br />

head mit sich. Der Entwickler muss mit zusätzlichen Latenzen<br />

rechnen, wenn mehrere Interrupts gleichzeitig auftreten. Das System<br />

ist damit schwerer berechenbar und die Effizienz leidet. Je<br />

mehr Funktionen ein Mikrocontroller erfüllen muss, desto schlimmer<br />

wird die Lage. Multi-Chip-Lösungen, die das Echtzeit-Verhalten<br />

leichter garantieren können, sind meist zu teuer.<br />

Damit ein Mikrocontroller die hohen Datenraten und Frequenzen<br />

von Echtzeit-I/Os und Peripherieblöcken handhaben kann,<br />

sollte er seine umfangreiche Peripherie unabhängig von der CPU<br />

verwalten können. Eine Möglichkeit ist es, die Datenverarbeitung,<br />

den Datentransfer und die Datensignalisierungsaufgaben innerhalb<br />

der MCU voneinander zu trennen. Der Entwickler kann dann<br />

die Parameter für die CPU-Last, die Datentransferraten oder Interrupt-Frequenz<br />

ändern, ohne das Gesamtsystemverhalten oder andere<br />

Aufgaben zu beeinträchtigen. DMA-Controller (Direct Memory<br />

Access) erleichtern die Datenübertragung, und integriertes<br />

Event-Routing zwischen den Subsystemen entlasten die CPU um<br />

das I/O- und Peripherie-Management. Die CPU hat dann mehr<br />

Zeit für ihre Hauptaufgabe: die Datenverarbeitung.<br />

Schritt 2: Daten ohne die CPU übertragen<br />

Integrierte Coprozessoren sind in Embedded-Mikrocontrollern<br />

weit verbreitet. Sie übernehmen ganze Aufgaben, unterstützen re-<br />

56 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


chenintensive Teile von Algorithmen und erhöhen somit die Rechenleistung<br />

der MCU. DMA- und Event-Systeme sind Embedded-<br />

Entwicklern weniger vertraut und werden deshalb nicht o� verwendet.<br />

Doch genau diese Systeme haben deutliche Vorteile, wenn<br />

es um den Determinismus des Systems geht. Die meisten Embedded-Anwendungen<br />

sind nicht sehr CPU-lastig, sondern primär mit<br />

der Peripherie und dem Echtzeit-Verhalten beschä� igt.<br />

DMA-Controller übernehmen Datentransferaufgaben. Sie verschieben<br />

zum Beispiel Peripherie-Registerdaten in das SRAM. Ein<br />

Entwickler kann den DMA-Controller so kon� gurieren, dass er<br />

sämtliche Daten von einer peripheren Einheit wie einem A/D-<br />

Wandler oder USART in das SRAM schreibt, damit die Daten für<br />

die CPU zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung stehen. Da Polling-<br />

oder Interrupt-gesteuerte Datentransfers entfallen, ist die<br />

CPU-Last Null bis tatsächlich eine Datenverarbeitung anfällt. Die<br />

Datenraten sind hoch und gut vorhersehbar, da die CPU-Last für<br />

den Datentransfer niedrig gehalten bleibt (Tabelle 1).<br />

DMA-Controller können beim Datentransfer die CPU also erheblich<br />

entlasten. Embedded-Entwickler haben damit bis zu 30<br />

oder 50 % mehr CPU-Zyklen zur Verfügung. Wenn sich in dieser<br />

Konstellation die CPU-Last ändert, besteht viel weniger Risiko für<br />

den System-Determinismus. Die Datenverarbeitungs- und Datentransferaufgaben<br />

sind getrennt und unabhängiger voneinander.<br />

Schritt 3: Autonom auf Events reagieren<br />

Noch weniger Entwickler sind mit Event-Systemen vertraut, die<br />

zusammen mit dem DMA-Controller arbeiten und die Datensignalisierung<br />

allein verwalten. Ein Event-System ist ein Bus, der interne<br />

Signale von einer Peripherie zu einer anderen innerhalb der<br />

MCU verbindet. Tritt in einem Peripherieblock eine Bedingung<br />

auf, kann das Aktionen in einem anderen Block auslösen, ohne die<br />

CPU einzubinden – bei Atmel-Bausteinen binnen zwei Zyklen.<br />

Das System ähnelt menschlichen Re� exen. Wir ziehen die Hand<br />

aus dem Feuer, ohne vorher das Gehirn zu bemühen. Traditionellerweise<br />

muss die Peripherie die CPU unterbrechen, um eine beliebige<br />

Aktion durchzuführen – auch beim Lesen der Peripherie.<br />

Durch das direkte Weiterleiten von Events zwischen der Peripherie,<br />

entlastet das Event-System die CPU von diesen Interrupts (siehe<br />

Bild 1). Entwickler haben die Flexibilität, Peripherie so zu kon-<br />

� gurieren, dass sie verschiedenen Event-Kanälen folgt. Damit de� -<br />

nieren sie die passende Event-Verteilung für ihre Applikation.<br />

Zum Beispiel könnte das Event-System bei jedem Umschalten<br />

des analogen Komparators (AC)<br />

■ eine A/D-Wandlung starten,<br />

Timer/Counter-PWM-Zyklen abschalten oder neu starten,<br />

■ I/O-Pins schalten, um externe Hardware zu synchronisieren,<br />

■ einen Timer-Counter erhöhen und<br />

■ einen Zeitstempel erfassen.<br />

■Da keine Interrupts oder CPU-Zyklen erforderlich sind, kann die<br />

Signalfrequenz zwischen den Peripherieblöcken wechseln, ohne den<br />

Bilder: Atmel<br />

Tabelle 1:<br />

DMA-Controller<br />

können einen Großteil<br />

der Kommunikationsperipherie<br />

verwalten.<br />

Sie übertragen Daten<br />

ohne Mithilfe der CPU.<br />

Auf einen Blick<br />

Software + Tools<br />

Determinismus des Gesamtsystems zu gefährden oder Echtzeitaufgaben<br />

zu beeinträchtigen. Die CPU-Last kann sich ebenfalls ändern,<br />

ohne die Peripherie-interne Signalisierung zu beein� ussen.<br />

Datentransfer und Signalisierung besser ohne CPU<br />

Die Kombination aus DMA-Controller und Event-System übernehmen<br />

Aufgaben von der CPU, die eine CPU bei weitem nicht so<br />

e� zient erledigen kann. Dennoch gehören sie zu den Kernaufgaben<br />

in Embedded-Designs: Der DMA-Controller verwaltet den<br />

Datentransfer, während das Event-System festlegt, wann diese<br />

Transfers statt� nden – mit geringer Latenz und hoher Genauigkeit.<br />

Das Event-System stellt also sicher, dass die vom DMA verwalteten<br />

Werte abgetastet oder mit der richtigen Zeit/Frequenz ausgegeben<br />

werden. Der Großteil der CPU-Auslastung für Interrupts, Kontextwechsel<br />

und andere Funktion ist damit abgedeckt.<br />

Für die CPU bleibt mehr Zeit zur Datenverarbeitung. Änderungen<br />

an Datenverarbeitung, Datentransfers und Datensignalrate<br />

beein� ussen sich kaum noch gegenseitig. Damit lassen sich komplexere<br />

Systeme leichter beherrschen und mehr MCU-Funktionen<br />

nutzen, ohne den System-Determinismus zu gefährden.<br />

DMA-Controller und Event-Systeme besitzen mehrere Kanäle.<br />

Entwickler können damit eine Schaltung kon� gurieren, die parallel<br />

zur Haupt-CPU arbeitet und mehrere Echtzeit-Aufgaben<br />

gleichzeitig in deterministischer Weise koordiniert. Der Grad an<br />

Parallelismus steigt deutlich, ohne eine leistungshungrigen CPU<br />

mit hoher Taktzahl und komplexem Echtzeit-Betriebssystem zu<br />

benötigen.<br />

Rechen-Exempel<br />

Ein simple Rechnung verdeutlicht die Vorteile des Event-Systems:<br />

Für jeden Interrupt braucht ein Mikrocontroller mindestens 50<br />

Zyklen. Selbst einfachste Interrupts benötigen so lange, bis der<br />

Prozessor den Kontext für einige Register speichert, auf eine Peripherie<br />

zugrei� , die Daten speichert, den Kontext wiederherstellt<br />

und einen Pipeline-Flush durchführt.<br />

Einzelne Interrupts stellen keine Herausforderungen dar. Echtzeit-Fristen<br />

einzuhalten wird dann schwierig, wenn verschiedene<br />

Interrupts gleichzeitig au� reten. Tritt zum Beispiel ein Interrupt<br />

mit höherer Priorität auf, der 75 Zyklen CPU-Zeit braucht, dann<br />

steigt die Latenz eines niedrigerprioren Interrupts, wenn die Aufgabe<br />

mit höherer Priorität ihren Ablauf unterbricht. Die Latenz für<br />

die Task mit geringerer Priorität steigt von 50 auf 125 Zyklen.<br />

Mit jedem zusätzlichen Interrupt steigt die Worst-Case-Latenz<br />

für Interrupts mit niedrigerer Priorität und der Determinismus<br />

sinkt. Eine Task mit 50 Zyklen kann mehrere Male unterbrochen<br />

werden und dann Hunderte bis Tausende von Zyklen benötigen.<br />

Um hier den Durchblick zu behalten, ist eine genaue Rechnung<br />

Lastenausgleich<br />

Um moderne Embedded-Mikrocontroller effi zient auszunutzen, sind<br />

architektonische Neuerungen notwendig. Datentransfer und Datensignalisierung<br />

von der CPU in eigenständige Hardware auszulagern,<br />

verbessert den Determinismus des Systems, senkt Latenzen und erhöht<br />

die Konsistenz, die Vorhersagbarkeit und die Systemzuverlässigkeit.<br />

Nebenbei wird das Entwickeln der Software einfacher.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 519ejl0112<br />

➤ Halle 4, Stand 534<br />

www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01 / 2012 57


Software + Tools<br />

Bild 1: Der Event-System-Controller reagiert auf Ereignisse und leitet<br />

sie an andere periphere Einheiten weiter, ohne dabei die CPU zu belasten.<br />

Der Programmierer muss den Mechanismus nur passend konfigurieren.<br />

und/oder Simulation nötig. Weiß ein Entwickler, dass die Latenz<br />

50 Zyklen beträgt, kann er dies während der Datenverarbeitung<br />

berücksichtigen. Variiert sie jedoch zwischen 50 und 500 Zyklen,<br />

wird es heikel. Der Entwickler könnte eine Latenz von 200 Zyklen<br />

annehmen und jede Variation als Fehler ausweisen. Die Worst-<br />

Case-Latenz kann Echtzeit-Fristeinschränkungen hervorrufen und<br />

die Systemzuverlässigkeit beeinträchtigen. Softwareänderungen<br />

werden dann zu einer Herausforderung.<br />

Bild 2 zeigt in einem Blockdiagramm, wie Event-System und<br />

DMA zusammenarbeiten. Der A/D-Wandler ist hier mit einem<br />

Sensor verbunden und tastet diesen ab, um Daten zu sammeln. Ein<br />

interner Zähler ist auf die Abtastfrequenz eingestellt, um regelmäßige<br />

und genaue Abtastintervalle zu erhalten – ohne CPU-Unterstützung.<br />

Hat der A/D-Wandler seine Abtastung beendet und die<br />

Wandlung abgeschlossen, löst er den DMA aus, um den Wert über<br />

das Event-System zu speichern.<br />

Weitere Vorzüge<br />

Für Aufgaben mit höheren Frequenzen ermöglichen ein Event-<br />

System und ein DMA-Controller etliche Sonderfunktionen:<br />

■ Genaue Zeitstempel: Mit Zeitstempel-Samples lassen sich Signale<br />

zu externen Ereignissen besser synchronisieren. Bei einer Latenz<br />

von zwei Zyklen sind diese Zeitstempel wesentlich genauer als<br />

jene, die eine Interrupt-Serviceroutine markiert. Diese kann mehrere<br />

Hundert Zyklen aufweisen.<br />

■ Kleinerer Stack: Je weniger Interrupts gleichzeitig zur CPU gelangen,<br />

desto kleiner kann der Stack sein. Jede Interrupt-Serviceroutine<br />

muss den Kontext speichern und möglicherweise Dutzende<br />

Register in den Stack verschieben. Die Abschaffung mehrerer<br />

Kontextebenen kann die nötige Stack-Größe erheblich senken und<br />

damit RAM sparen.<br />

■ Mehr Sicherheit bei der Skalierung: Selbst wenn man bei der<br />

gleichen MCU-Familie bleibt, hat ein höherwertiges System mit<br />

mehr Funktionen auch mehr Interrupts, was den Gesamt-Determinismus<br />

verschlechtert. Der Übergang eines Designs zu einer<br />

höher integrierten MCU kann daher die Signallatenz beeinträchtigen<br />

und damit auch der Genauigkeit schaden – bei der Abtastung<br />

sowie bei der <strong>Ausgabe</strong>.<br />

■ Einfache Software-Änderungen: Da das Event-Handling ohne<br />

CPU-Intervention auskommt, lässt sich die Software ändern, ohne<br />

das Echtzeitverhalten zu verändern. Selbst wenn mehr CPU-Zeit<br />

erforderlich ist, um zusätzliche Funktionen zu verarbeiten, bleiben<br />

das Event-Handling und die Reaktionszeit identisch.<br />

Bild 2: Der Event-System-Controller besitzt acht Kanäle, auf denen<br />

die Peripherie, DMA und PWM sowie Timer und Zähler kommunizieren.<br />

Weil die CPU nicht eingreifen muss, reagiert das System viel schneller.<br />

Block-Denken in der Software<br />

Um Software für die beschriebene Mikrocontroller-Architekturen<br />

effizient zu entwickeln, ist mehr als nur eine neue Toolchain nötig.<br />

Peripherietreiber, Low-Level-Routinen, Scheduler und/oder Betriebssysteme<br />

zu schreiben ist zu zeitaufwändig und komplex, um<br />

es für jedes neue Projekt durchzuführen. Die meisten MCU-Hersteller<br />

bieten nicht nur Mikrocontroller, sondern auch zahlreiche<br />

Code-Beispiele, Bibliotheken und Peripherie-Treiber an. Einige<br />

liefern eine komplette und standardisierte API für ihre Mikrocontroller.<br />

Damit erübrigen sich das Cut & Paste, das Importieren und<br />

Anpassen von Code aus verschieden Quellen wie Datei-Downloads,<br />

Applikationsschriften oder älteren Projekten.<br />

Die Software-API besteht als Teil der Toolchain, und der Entwickler<br />

kann sofort mit dem Schreiben seines eigenen Codes beginnen.<br />

Einfache, vordefinierte Funktionen dienen zum Zugriff<br />

auf und zur Konfiguration sämtlicher Peripherie – ohne eigene<br />

Low-Level-Treiber schreiben zu müssen.<br />

Die Software-API von Atmel nutzt auch den DMA-Controller<br />

und das Event-System. Die Module sind wie Peripherie konfiguriert;<br />

daher konfigurieren ein paar Zeilen Initialisierungscode das Event-<br />

System – und definieren, welche Periphere-Bedingungen Aktionen<br />

und Tasks in anderen Peripherieblöcken initiieren. Nach der Konfiguration<br />

arbeitet das Event-System genau und zuverlässig. Timing<br />

und Verhalten ändern sich nicht, solange der Entwickler nicht bewusst<br />

die Modulkonfiguration anpasst. Damit ist es einfacher, die<br />

Anwendung zu entwickeln und zu testen. Das Event-System-Timing<br />

bleibt zuverlässig zwischen Software-Änderungen und Revisionen,<br />

selbst wenn diese die CPU-Last erhöhen oder verringern.<br />

Win-Win-Situation<br />

Dank der Kombination aus DMA- und Event-System reagieren<br />

auch komplexe Embededd-Systeme zuverlässig und vorhersehbar<br />

auf Ereignisse. Normalerweise wären dazu ein komplexes Echtzeit-<br />

Betriebssystem nötig sowie eine Worst-Case-Betrachtung, welche<br />

Ereignisse wann auftreten. Da DMA- und Event-System unabhängig<br />

von der CPU arbeiten und die Ereignisse parallel verarbeiten,<br />

reduziert sich dieser Aufwand. Zusätzlich bleiben mehr CPU-Ressourcen<br />

frei: Sie kann komplexere Aufgaben erledigen oder länger<br />

im Schlafmodus bleiben. (lei) n<br />

Der Autor: Kristian Saether ist Senior Product Marketing<br />

Manager AVR bei Atmel in Trondheim, Norwegen.<br />

58 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com


Bild: Lauterbach<br />

Dicht auf der Spur<br />

Trace 32 unterstützt die lizenzfreien BA22-Mikroprozessoren<br />

Mit der BA22-Familie hat Beyond Semiconductor<br />

eine schnelle, kompakte und<br />

energiesparende 32-Bit-Risc-Architektur<br />

implementiert. Die konfigurierbare IP der<br />

Prozessorfamilie deckt sowohl Deeply-<br />

Embedded-CPUs für anspruchsvolle energiesparende<br />

SoC-Designs als auch hochperformante<br />

Applikations-Prozessoren ab,<br />

auf denen auch komplexe Betriebssysteme<br />

wie Linux ablaufen. Das sehr gute Verhältnis<br />

von Rechenleistung zu Stromaufnahme<br />

The PCB<br />

Design Revolution<br />

sowie von Rechenleistung zu Fläche ergibt<br />

zusammen mit der Konfigurierbarkeit des<br />

BA22 einen exzellenten Ersatz für die betagten<br />

8-Bit-8051-CPUs. Gleichzeitig stehen<br />

den Entwicklern viele Erweiterungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

Der Hersteller von Entwicklungswerkzeugen,<br />

Lauterbach, hat sein Trace 32 nun<br />

an die BA22-Familie angepasst. Die Trace-<br />

32-Tools bieten einen schnellen und effizienten<br />

Debug-Zugriff über ein Standard-<br />

CR-8000<br />

Software + Tools<br />

Liefert leistungsfähiges Debugging für die<br />

BA22-Prozessoren: Trace 32 von Lauterbach.<br />

Jtag-Interface. Die Leistungen umfassen<br />

den gesamten Debug-Vorgang: schnelles<br />

Laden von Code und Daten, Flashprogrammierung<br />

und Debuggen im Sourcecode.<br />

Um das Tool mit einem Windows- oder<br />

mit einem Linux-Hostrechner zu verbinden,<br />

kann der Anwender wahlweise USB2.0<br />

oder eine Ethernet-Schnittstelle mit<br />

10/100/1000 <strong>MB</strong>it nutzen. Die mitgelieferte<br />

Powerview-Software bietet einen effizienten<br />

und benutzerfreundlichen Hochsprachendebugger<br />

(HLL), der sowohl C/<br />

C++ als auch Linux unterstützt.<br />

Ebenfalls neu ist der Support für die Tricore-Multicore-Architektur<br />

von Infineon.<br />

Der Lauterbach Trace-32-Debugger gewährt<br />

Zugriff auf alle Onchip-Features sowie<br />

auch auf den Onchip-Trace und ist<br />

auch voll in die MCDS (Multicore Debug<br />

Solution) mit seinen Trigger- und Filtermöglichkeiten<br />

eingebunden. Der Onchip-<br />

Trace zeichnet sowohl den Programmfluss<br />

als auch die dazu gehörigen Daten auf, wobei<br />

jedes Sample mit einem Timestamp<br />

versehen werden kann. Damit ist eine statistische<br />

Auswertung der Programmlaufzeiten<br />

ohne Instrumentalisierung des<br />

Codes möglich. Weiterhin unterstützt Trace<br />

32 das Debugging des in den Tricore-<br />

Chip integrierten HSM (Hardware Security<br />

Module). (lei) n<br />

infoDIREKT 520ejl0112<br />

➤ Halle 4, Stand 210<br />

Die weltweit erste Multiboard PCB-Design-Lösung auf Systemebene<br />

Three dimensions Two hands One environment<br />

Für weitere Informationen besuchen Sie uns unter: zuken.com/cr8000-elektronik<br />

View<br />

the video


Software + Tools<br />

Energiespar-Rechner<br />

Optimierter Code senkt Stromverbrauch in Low-Power-Anwendungen<br />

Klar, der Mikrocontroller beeinflusst den Stromverbrauch einer Embedded-Anwendung entscheidend. Doch wie<br />

wichtig ist seine Programmierung? Wie lässt die sich stromsparend optimieren? Für eine exakte Antwort braucht<br />

man den Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und Applikationscode. Autor: Rasmus Christian Larsen<br />

Software galt nie als Energieverbraucher. Energie wird aber<br />

bei jedem Taktzyklus verbraucht: Der Code verdient also<br />

mehr Aufmerksamkeit, vor allem in energiesensitiven Anwendungen.<br />

Es reicht bei weitem nicht, den Mikrocontroller<br />

möglichst lange in den Sleep-Modus zu schicken oder den<br />

Code zu verkleinern, um die Speicherauslastung zu verringern.<br />

Wie stark sich vermeintliche Programmierdetails auswirken<br />

können, zeigt der Unterschied zwischen einer While-Schleife (Polling)<br />

und einer Interrupt-Serviceroutine. Bei ersterer muss der<br />

Prozessor im Aktivzustand verbleiben, statt in einen Sleep-Modus<br />

überzugehen. Werden diese Art von Energieverbrauchsfehler in<br />

Feld- oder Burn-in-Tests festgestellt, ist es meist zu spät oder zu<br />

teuer, um sie zu beseitigen. Die Embedded-System-Entwicklung<br />

sollte heute aus drei Phasen bestehen:<br />

■ Hardware-Debugging<br />

■ Software-Funktionsdebugging<br />

■Volle Software-Energieverbrauchsdebugging<br />

Kontrolle der Hardwareumgebung des Mikrocontrollers und<br />

der Gesamtsoftware- und Peripherienutzung sind entscheidende<br />

Faktoren bei der Verringerung des Gesamtstromverbrauchs und<br />

bei der Maximierung der Batterielebensdauer.<br />

Bild 1: Die Mikrocontroller-Familie<br />

EFM32 Gecko hat Energy Micro<br />

speziell für stromsparende<br />

Anwendungen optimiert.<br />

Bild 2: Das EFM32-Gecko-MCU-Entwicklungskit<br />

enthält das Advanced<br />

Energy Monitoring System (AEM),<br />

um den Stromverbrauch exakt zu<br />

bestimmen.<br />

Gewissheit durch Messungen<br />

Für einfache Messungen eines Hardwareaufbaus genügen ein Oszilloskop<br />

oder Multimeter. Der Entwickler muss die Werte in eine<br />

Tabelle eintragen und extrapolieren, um eine vernünftige Abschätzung<br />

der Batterielebensdauer seines Systems zu erhalten. Es fehlt<br />

aber die Beziehung zwischen Stromverbrauch und Programmablauf.<br />

Selbst ein Logik-Analyzer als Code-Betrachtungswerkzeug<br />

stellt diesen Zusammenhang nicht her.<br />

Energy Micro ist davon überzeugt, dass für energieoptimierte<br />

MCU-Designs neben dem richtigen Mikrocontroller auch Entwicklungskits<br />

nötig sind, die den Stromverbrauch eines Prototypen<br />

zuverlässig messen sowie unterstützende Softwaretools, die<br />

den klaren Zusammenhang zwischen dem verbrauchten Strom<br />

und dem laufenden Code herstellen.<br />

Passende Hardware<br />

Den ARM-Cortex-M3-basierten EFM32 Gecko (Bild 1) hat Energy<br />

Micro speziell für stromsparende Anwendungen entwickelt.<br />

Der Hersteller hat auf geringe aktive Leistungsaufnahme und niedrigen<br />

Standby-Strom geachtet sowie für schnelle Aufwach- und<br />

Befehlsausführungszeiten gesorgt. Die MCU ist zudem mit strom-<br />

60 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bilder: Energy Micro


sparender Peripherie ausgestattet, die autonom – also unabhängig<br />

vom Prozessor-Core – arbeiten kann, was eine längere Verweildauer<br />

des Prozessors im Sleep-Zustand ermöglicht. Weiterhin stehen<br />

verschiedene Stromsparmodi zur Verfügung: vom Shut-o� -Modus<br />

EM4 mit 20 nA bis zum Run-Modus mit 160 µA/MHz.<br />

Das AEM-System (Advanced Energy Monitoring, Bild 2) des<br />

EFM32-Entwicklungskits bietet einen Überblick über den Stromverbrauch<br />

der Anwendung in Echtzeit. Dazu dient das integrierte<br />

LCD. Das AEM-System tastet den Strom� uss durch die MCU-Versorgungsschiene<br />

ab und stellt diesen sofort zusammen mit der Spannung<br />

und den Zeitdaten auf dem Display dar. Der Energieverbrauch<br />

entspricht der Fläche unterhalb der Stromkurve.<br />

Der Dynamikbereich des integrierten AEM-Systems reicht von<br />

100 nA bis 50 mA, womit sich Änderungen beim Stromverbrauch<br />

selbst in äußerst energiesparenden Anwendungen erkennen lassen.<br />

Dabei wird nicht nur der von der MCU verbrauchte Strom<br />

gemessen, sondern auch der Verbrauch anderer Prototypen-Systemkomponenten,<br />

solange diese über eine AEM-überwachte<br />

Schiene versorgt werden.<br />

Software-Tools zum Stromsparen<br />

Der EFM32 kann Programmzähler-Muster über den Standard-<br />

SWO-Anschluss (Serial Wire Output) des ARM-Cores ausgeben.<br />

Diese Information kann man zusammen mit den Strom-, Spannungs-<br />

und Timing-Daten des AEM-Systems über USB an ein<br />

Windows-So� waretool namens Energy-Aware-Pro� ler senden<br />

(Bild 3). Zusammen mit der Code-Objektdatei (*.out) verfügt die<br />

Pro� ler-So� ware über alle Informationen, die den direkten Zusammenhang<br />

zwischen Energieverbrauch und Code herstellen.<br />

Damit steht ein Energie-Debugging zur Verfügung.<br />

Das Tool verfügt über drei wesentliche Fenster: die Code-Au� istung,<br />

die Funktionsliste und eine Stromverbrauchsgra� k. Klickt<br />

der Anwender auf einen beliebigen Punkt der Stromgra� k, hebt<br />

das Tool den Code-Abschnitt hervor, der für diesen Stromverbrauch<br />

verantwortlich ist. Die Stromgra� k wird standardmäßig<br />

logarithmisch dargestellt, der Pro� ler kann die Gra� k aber für<br />

mehr Detailtreue auch linear wiedergeben. Die Funktionsliste<br />

Auf einen Blick<br />

Software + Tools<br />

Bild 3: Der Energy-<br />

Aware-Profi ler zeigt<br />

den Zusammenhang<br />

zwischen Stromverbrauch,<br />

C-Code und<br />

der verbrauchten<br />

Energie des jeweiligen<br />

Code-Abschnitts.<br />

Durch Klicken auf eine<br />

Stromspitze wird der<br />

dazugehörige Code<br />

markiert.<br />

schließlich beschreibt den summierten Energieverbrauch jeder<br />

Funktion und den jeweiligen Prozentsatz der verbrauchten Gesamtenergie.<br />

Mehr Details<br />

Neben der Darstellung des Code-Abschnitts und des dazugehörigen<br />

Stromverbrauchs zu einem bestimmten Zeitpunkt, zeigt die<br />

Code-Au� istung noch weitere Daten: die jeweils ablaufende Funktion,<br />

das letzte Programmzähler-Muster, den Strom, die Spannung<br />

und den Zeitpunkt der Code-Ausführung. Der Durchschnittsstrom<br />

lässt sich ebenfalls berechnen. Es ist auch möglich, IRQ-<br />

Pinpointing (Interrupt Request) zu aktivieren, was eine Au� istung<br />

verschiedener IRQs in unterschiedlichen Farben zur einfacheren<br />

Identi� kation ermöglicht.<br />

Bisher war der genaue Energieverbrauch eines Produkts bis zum<br />

Ende des Entwicklungszyklus ungewiss. Zu diesem Zeitpunkt ist<br />

jedoch die zeitliche Optimierung des Codes für mehr Energiee� -<br />

zienz kaum noch möglich. Im Gegenzug mussten Entwickler Batterien<br />

überdimensionieren, was die Produktgröße, Kosten und<br />

Komplexität erhöhte. Mit Energie-Debugging lassen sich Stromfresser<br />

früh und genau aufdecken, ohne die Entwicklungsdauer zu<br />

verlängern. (lei) ■<br />

Der Autor: Rasmus Christian Larsen ist Support- und<br />

Training-Manager bei Energy Micro in Oslo, Norwegen.<br />

Das Ziel immer im Blick<br />

Wer optimieren will, braucht Messwerte. Energy Micro stellt mit dem<br />

Energy-Aware-Profi ler und der dazugehörenden Hardware passende<br />

Tools bereit: Sie zeigen nicht nur, wie viel Strom das System braucht,<br />

sondern auch welche Code-Stelle zu wie viel Energieverbrauch führt.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 521ejl0112<br />

➤ Halle 1, Stand 523 und Stand 424<br />

www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01 / 2012 61


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MPI ein eingetragenes Warenzeichen der<br />

Siemens Aktiengesellschaft, Berlin und München.<br />

Alle meine Kerne<br />

Multicore-Kontrolle und -Debugging auf Systemebene<br />

Neue Funktionen für effiziente Multicore-<br />

Kontrolle, Visualisierung der inneren Abläufe<br />

auf Systemebene und die dedizierte<br />

Unterstützung einer Vielzahl aktueller<br />

32-Bit-SoCs unterschiedlicher Hersteller:<br />

Das sind laut PLS die wichtigsten Neuerungen<br />

der Universal Debug Engine UDE<br />

3.2. Ein Multicore-Program-Loader steuert<br />

das Laden der Applikation auf mehrere<br />

Cores und der Multicore-Run-Control-<br />

Manager kümmert sich um die synchrone<br />

Laufzeitkontrolle. Dadurch können die<br />

durch On-Chip-Trace (MCDS) oder extern<br />

(Nexus oder Coresight) aufgezeichneten<br />

Daten visualisiert werden und Code-Coverage,<br />

Profiling und andere Auswertungen<br />

ermöglichen.<br />

In der UDE 3.2.1 hat PLS auch die neuen<br />

XMC4000-Mikrocontroller von Infineon<br />

(siehe Seite 18) aufgenommen. Den Echtzeit-Eigenschaften<br />

der XMC4000-Familie<br />

kommen insbesondere die grafischen Darstellungsmöglichkeiten<br />

zugute: UDE zeigt<br />

Variablen und ihre Verknüpfungen zu physikalischen<br />

Größen innerhalb der Universal<br />

Debug Engine. Während eines laufenden<br />

Programms ist ein Lesen und Schreiben<br />

des gesamten Hauptspeichers durch<br />

den Debugger ohne Einschränkung des<br />

Echtzeitverhaltens möglich. Das erlaubt<br />

die Animation von Variablen, Registern<br />

und Speicherinhalten zur Laufzeit. Zudem<br />

ermöglicht die periodische Aufzeichnung<br />

des Befehlszählers ein Profiling, das den<br />

Bild: PLS<br />

Die neue Universal Multicore Workbench von<br />

PLS vereinfacht die Multicore-Kontrolle und das<br />

Debuggen auf Systemebene. Sie unterstützt<br />

viele 32-Bit-Mikrocontroller-Architekturen.<br />

prozentualen Anteil von Funktionen an<br />

der Laufzeit der Applikation ermittelt.<br />

Zu den weiteren von der UDE 3.2 unterstützten<br />

Mikrocontrollern zählen Infineons<br />

auf Tricore 1.6 basierende Audomax-<br />

Bausteine TC1791/TC1793/TC1798. Die<br />

speziell für Fehlersuche und Kalibrierung<br />

entwickelten Emulation-Devices dieser<br />

High-End-MCU-Familie erweitern die<br />

Diagnose möglichkeiten. Dedizierten Support<br />

verspricht PLS auch für die Power-<br />

Architecture-basierten SPC56x-Bausteine<br />

von ST Microelectronics und die Qorivva-<br />

Serie MPC56xx von Freescale. So lassen<br />

sich mit der UDE 3.2 beispielsweise Derivate<br />

mit zwei e200-Cores sowohl im sicherheitsrelevanten<br />

Lockstep- als auch im DP-<br />

Modus (Decoupled Parallel) auf der gleichen<br />

Oberfläche debuggen.<br />

IBH Link S7++<br />

Der IBH Link S7++ verfügt über die gleichen Merkmale wie der<br />

IBH Link S7 und der IBH Link S7 plus und bietet zusätzlich<br />

folgende Vorteile:<br />

• 16 gleichzeitige PC-Verbindungen<br />

• 32 gleichzeitige MPI ® -Verbindungen<br />

• Automatische Baudrate-Erkennung<br />

• DHCP fähig<br />

• RFC1006<br />

• Diagnose LEDs<br />

Software + Tools<br />

Erweitert wurde zudem der Support für<br />

die Cortex-M3-basierte STM32F2-Famile<br />

von ST Microelectronics, die LPC178x-Familie<br />

von NXP und die Cortex-M4-basierte<br />

Kinetis-Serie von Freescale. Der Debugger<br />

kann alle Coresight-Technologien nutzen,<br />

etwa Serial-Wire-Debug (SWD), Serial-Wire-Viewer<br />

(SWV), Instrumentation<br />

Trace Macrocell (ITM) und Enhanced Trace<br />

Macrocell (ETM). Erstmals unterstützt<br />

werden außerdem die Kommunikationsprozessoren<br />

Net-X-50/100/500 und deren<br />

Echtzeitbetriebssystem RCX von Hilscher.<br />

Das RCX-Add-on der UDE 3.2 ermöglicht<br />

eine vollständige Darstellung der Betriebssystemobjekte.<br />

Eigene Views zeigen die<br />

Applikationsinstanzen von Tasks, Queues,<br />

Mutexes, Semaphoren, Timern, Interrupts<br />

und UARTs mit ihren Eigenschaften und<br />

aktuellem Status, wobei die aktive Task und<br />

die Stackauslastung aller Tasks jeweils mit<br />

einem Blick erkennbar sind.<br />

Die UDE 3.2 ist für alle 32- und 64-Bit-<br />

Versionen von Windows XP bis Windows<br />

7 verfügbar und lässt sich in Eclipse integrieren.<br />

Zugang zum Target gewähren die<br />

Universal Access Devices UAD2 oder<br />

UAD3+; letztere mit Multi-Target-Support,<br />

Debug-Clock-Raten bis 100 MHz, bis zu<br />

4 GByte Trace-Speicher und Aufzeichnung<br />

von Trace-Signalen bis 500 MHz. (lei) n<br />

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• PG-Buchse<br />

• RJ45-Buchse<br />

• Spannungsversorgung direkt aus der<br />

MPI ® /DP-Schnittstelle<br />

• Anschluss auch an passive Teilnehmer<br />

über integrierte 24V-Anschlussbuchse<br />

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Software + Tools<br />

Freie Wahl<br />

Das passende Linux für unterschiedliche Embedded-Designs<br />

Embedded-Systeme ohne OS zu programmieren ist out. Heute greifen Entwickler selbst in simplen Projekten zu<br />

einem Betriebssystem. Embedded-Linux hat hier viel zu bieten, vor allem wenn ein Mikrocontroller-Anbieter wie<br />

Toshiba dieses System unterstützt. Autoren: Roland Gehrmann und Nils Faerber<br />

Heute erwarten Kunden, dass sie ihre Embedded-Geräte<br />

einfach vernetzen und per attraktiver Benutzerschnittstelle<br />

bedienen können. Dieser Trend gilt für Consumer-<br />

Geräte ebenso wie für industrielle und medizintechnische<br />

Einrichtungen. Um ein zuverlässiges Design in kurzer Zeit zu erhalten,<br />

greifen immer mehr Entwickler auf Betriebssysteme zurück.<br />

Das OS soll komplexe, aber grundlegende Aufgaben integrieren,<br />

etwa die Kommunikation über Ethernet oder USB. Das und<br />

viel mehr leistet Linux: Dieses anerkannte, modulare, skalierbare<br />

und konfigurierbare OS belegt nur wenig Speicherplatz und eignet<br />

sich somit auch für Embedded-Anwendungen. Es ist lizenzfrei und<br />

bietet als Open-Source-OS vollen Zugriff auf den Quellcode und<br />

die dazugehörigen Tools.<br />

Komplexe Aufgaben leicht gemacht<br />

Embedded-Profis haben die Applikationsentwicklung rund um<br />

ein OS oft als unnötig und sogar unerwünscht betrachtet, da ihre<br />

Designs Prozessor-Zyklen und Speicherkapazität mit großer Sorgfalt<br />

verwalten. Features wie das Decodieren von Media-Dateien,<br />

Sicherheitsfunktionen, industrielle Netzwerke, USB, Ethernet, Datenlogger,<br />

M2M-Kommunikation, Web-Clients und -Server und<br />

einfallsreich entwickelte Benutzerschnittstellen In-House zu entwickeln,<br />

wäre jedoch enorm aufwändig.<br />

Vermeintlich einfache Vorgänge wie das Lesen von Ports fordern<br />

in Wahrheit komplexe Code-Sequenzen. Diesen Code neu zu schreiben,<br />

ist fehlerträchtig und langwierig. Trotzdem führt das Ergebnis<br />

kaum zu einem Aha-Effekt beim Endprodukt. Bestehenden<br />

Code wiederzuverwenden ist die naheliegende Antwort. Wurde<br />

der Code jedoch für eine andere CPU/MCU entwickelt, muss ihn<br />

der Entwickler für den Einsatz im neuen Design modifizieren. Updates<br />

und Code-Pflege geraten damit zum Problem.<br />

Ein Embedded-OS übernimmt solche grundlegenden, aber<br />

komplexe Aufgaben. Auf dieser Basis kann der Entwickler schnelle,<br />

bequeme und weit verbreitete Schnittstellen implementieren,<br />

genauso wie fortschrittliche Grafik, um die Optik und Usability zu<br />

verbessern. Darüber hinaus lassen sich solche Funktionen effizient<br />

einbinden – in Sachen Zeitaufwand und Entwicklungsressourcen.<br />

Das Entwicklerteam erhält mehr Spielraum, um wirklich differenzierende<br />

Merkmale zu implementieren.<br />

Linux wird als OS für Embedded-Anwendungen immer beliebter.<br />

Sein quelloffener Kernel-Code bietet Entwicklern hohe Flexibilität<br />

und das OS ist modular sowie skalierbar mit geringer<br />

ARM9-Mikrocontroller für<br />

High-End-Grafik.<br />

64 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bilder: Toshiba


Bild 1: Mit einem eigenen Tool<br />

erstellen die Entwickler das<br />

Root-Dateisystem für ihr<br />

Zielsystem. In diesem Dateisystem<br />

sind schon alle nötigen<br />

Strukturen und Komponenten<br />

hinterlegt.<br />

Bild 2: Für dieses TMPA9xbasierte<br />

Embedded-System bieten<br />

Toshiba und die Partner-Firma<br />

Kernel Concepts ein passendes<br />

BSP mit allen Tools und Treibern.<br />

Speicherbelegung, was die Anforderungen an die Systemressourcen<br />

minimiert. Darüber hinaus ist Linux bekannt für seine zuverlässigen<br />

Netzwerk-, Internet- und USB-Funktionen zu handhaben,<br />

die in einem Embedded-Design ohne OS nur schwer zu verwalten<br />

wären. Komponenten wie ein Web-Server und USB-Host/Device-<br />

Treiber sind kostenlos erhältlich. Das Lesen einer Schnittstelle, etwa<br />

eines I2C-Ports, verläu� ebenfalls e� zient. Dank Hardwareunabhängiger<br />

APIs bleibt einmal geschriebener Code auch in späteren<br />

Design-Änderungen verwendbar.<br />

Umfangreiche Unterstützung bei der Entwicklung funktionsreicher<br />

gra� scher Benutzerober� ächen (GUIs) liegt ebenfalls vor,<br />

einschließlich Open-Source-Gra� kbibliotheken wie GTK und Qt,<br />

High-Level-Funktionen wie OpenGL und Zugri� auf eine Vielzahl<br />

handelsüblicher Tools zum Erstellen der GUI und Rendering-<br />

Fonts. Erfordert die Anwendung ein Dateisystem, um beispielsweise<br />

die NTFS-Partition eines USB-Sticks zu lesen, lässt sich dies<br />

leichter mit Linux bewerkstelligen als mit einem anderen Embedded-OS<br />

– und das ohne Programmieraufwand. Linux ist auf eine<br />

Vielzahl von Prozessoren portiert worden, einschließlich den verbreiteten<br />

ARM-Architekturen.<br />

Die Kehrseite der Flexibilität ist, dass das Zusammenstellen aller<br />

notwendigen Informationen und So� ware-Komponenten eventuell<br />

viel Zeit kostet. Treiber für Mikrocontroller-Peripherie oder<br />

Touchscreen-Controller zu � nden, kann sich als besondere Herausforderung<br />

erweisen.<br />

Open-Source-Plus<br />

Toshiba Electronics Europe hat sich mit dem So� warespezialisten<br />

Kernel Concepts zusammengeschlossen, um die Embedded-Linux-Entwicklung<br />

auf Basis der ARM9-Mikrocontroller-Familie<br />

TMPA9xx voranzutreiben (Bild 2). Beide Unternehmen bieten ein<br />

komplettes BSP (Board Support Package) mit Bootloader, Treiber<br />

für die integrierte Peripherie der TMPA9xx-MCU, inklusive LCD-,<br />

Touchscreen- und SD-Host-Controller, sowie alle erforderlichen<br />

Komponenten zur Verwaltung der MCU-Schnittstellen, wie I2C,<br />

USB-Device- und Host-Controller, UART und GPIOs.<br />

Das BSP basiert auf der Linux-Distribution µCross von Kernel<br />

Concepts. Hinzu kommen eine Cross-Development-Toolchain<br />

(GCC), ein Root-Dateisystem mit Paketmanagement und Quellcode<br />

für vorkompilierte Pakete, sowie ein SDK, das GUI-Entwicklungstools<br />

wie GTK+, Qt oder Qt/Embedded unterstützt. Der<br />

Bootloader des BSP ermöglicht das Hochladen von So� ware auf<br />

das Board oder die serielle Peripherie der MCU und unterstützt<br />

die NAND-Flash-Optimierung, einschließlich Wear-Levelling,<br />

Bad-Page-Handling und Organisation in mehrere Partitionen.<br />

Im Vergleich zu einer unabhängigen Bootloader-Entwicklung<br />

kann dies zwei bis drei Wochen an Arbeit einsparen. Um die Entwicklung<br />

weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen, wurde die<br />

Auf einen Blick<br />

Software + Tools<br />

Lösung so optimiert, dass sich die So� ware auf dem Host-PC fast<br />

identisch wie auf der Zielhardware verhält. Das komplette Root-<br />

Dateisystem (Bild 1) ist im Entwicklungssystem auf einem NFS-<br />

Laufwerk gehostet. Änderungen sind daher im lokalen System sehr<br />

einfach, bevor man in ein binäres Format wechselt, das als Dateisystem-Image<br />

zum Export auf das Target-Board dient.<br />

Damit lassen sich kleine Änderungen lokal vornehmen – ohne<br />

jedes Mal das gesamte System auf das Board <strong>herunterladen</strong> zu<br />

müssen. Dies beschleunigt den Projektabschluss. Das Entwicklerteam<br />

kann sich auf einen reibungslosen Übergang der Applikation<br />

vom Host auf das Target verlassen; unangenehme Überraschungen<br />

im späteren Projektverlauf werden vermieden und bei der Hardware-Integration<br />

kann man sich auf die Behebung kleinerer Fehler<br />

konzentrieren. Dies ist vor allem in Projekten mit vielen Hardware-<br />

Abhängigkeiten vorteilha� .<br />

Das Beste aus beiden Welten<br />

Im Geiste der Open-Source-Entwicklung ist die Embedded-Linux-<br />

Lösung für Toshibas TMPA9x-Reihe ö� entlich verfügbar – mittels<br />

GIT-Server, um den Zugri� auf verschiedene Kernel-Versionen zu<br />

garantieren. Entwickler können damit frei entscheiden, was einen<br />

sicheren Zugri� auf bekannt sichere ebenso wie neueste Versionen<br />

ermöglicht. Fehlerbehebungen und Patches, einschließlich jener,<br />

die Entwickler des Kunden beisteuern, sind ebenfalls über den<br />

GIT-Server erhältlich.<br />

Dieser Ansatz kombiniert die Flexibilität von Open-Source-Projekten<br />

mit der Sicherheit, dass professionell unterstützte So� ware<br />

zur Verfügung steht. Das Ergebnis sichert Wahlfreiheit, beseitigt<br />

Designrisiken und vermindert die Gefahr von Verzögerungen.<br />

Entwickler erzielen somit kostene� ziente Ergebnisse und erhalten<br />

klar di� erenzierte Produkte innerhalb der geforderten Markteinführungszeiten.<br />

(lei) ■<br />

Die Autoren: Roland Gehrmann (im Bild) ist MCU Marketing<br />

Manager bei Toshiba Electronics Europe in Düsseldorf.<br />

Nils Faerber hat die Firma Kernel Concepts mitgegründet<br />

und ist heute Gesellschafter.<br />

Ein gutes Gespann<br />

Moderne Embedded-Designs profi tieren von einem OS wie Linux. Wer<br />

Toshiba-Mikrocontroller einsetzt und das passende BSP verwendet,<br />

spart obendrein bei der Suche und Auswahl der passenden Komponenten,<br />

Treiber, Bibliotheken und Cross-Development-Werkzeuge.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de 523ejl0112<br />

➤ Halle 4A, Stand 314<br />

www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01 / 2012 65


Verzeichnisse/Impressum<br />

Inserenten<br />

Altera Titelseite<br />

Bernstein 27<br />

Beta LAYOUT 37<br />

Bicker 23<br />

CONTRINEX 4. US<br />

Deutsche Messe 47<br />

Digi-Key Titelseite, 2. US<br />

Distrelec Schuricht 5<br />

Unternehmen<br />

ADL Embedded Solutions 6<br />

Altera 8, 23<br />

Analog Devices 23<br />

ARM 34<br />

Arrow 23<br />

Atmel 27, 56<br />

Avnet 23<br />

Beyond Semiconductor 59<br />

CATS Software Tools 48<br />

Cincon 23<br />

Congatec 38<br />

Personen<br />

Bajaj, Binay 27<br />

Brüning, Guido 6<br />

Büchner, Frank 48<br />

Cieri, Mark 27<br />

Cubasch, Frank 24<br />

Day, Robert 52<br />

Einwich, Karsten 6<br />

Impressum<br />

REDAKTION<br />

Chefredaktion: Dr. Achim Leitner (lei) (v.i.S.d.P.)<br />

Tel.: +49 (0) 8191 125-403, E-Mail: achim.leitner@huethig.de<br />

Redaktion: Stefanie Eckardt (eck)<br />

Tel.: +49 (0) 8191 125-494, E-Mail: stefanie.eckardt@huethig.de<br />

Ina Susanne Rao (rao)<br />

Tel.: +49 (0) 8191 125-494, E-Mail: ina.rao@huethig.de<br />

Jürg Fehlbaum (feh), freier Mitarbeiter<br />

Tel.: +41 (0) 56 610 55 55, E-Mail: info@easytext.ch<br />

Redaktion all-electronics:<br />

Hilmar Beine (hb), Tel.: +49 (0) 6221 489-360,<br />

Siegfried W. Best (sb), Tel.: +49 (0) 6221 489-240<br />

Melanie Feldmann (mf), Tel.: +49 (0) 6221 489-463<br />

Hans Jaschinski (jj), Tel.: +49 (0) 6221 489-260<br />

Alfred Vollmer (av), Tel.: +49 (0) 89 606 685 79<br />

Harald Wollstadt (hw), Tel.: +49 (0) 6221 489-308<br />

Office Manager: Waltraud Müller<br />

Tel.: +49 (0) 8191 125-408, E-Mail: waltraud.mueller@huethig.de<br />

ANzEIgEN<br />

Anzeigenleitung: Frank Henning<br />

Tel.: +49 (0) 6221 489-363, E-Mail: frank.henning@huethig.de<br />

Anzeigendisposition: Martina Probst<br />

Tel.: +49 (0) 6221 489-248, E-Mail: ejl-dispo@huethig.de<br />

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 44 vom 01.10.2011<br />

VERlAg<br />

Hüthig GmbH: Im Weiher 10, 69121 Heidelberg,<br />

Tel.: +49 (0) 6221 489-0, Fax: +49 (0) 6221 489-482<br />

www.huethig.de<br />

Redaktion <strong>elektronikJOURNAL</strong><br />

Justus-von-Liebig-Str. 1, 86899 Landsberg am Lech<br />

E-Mail: info@elektronikjournal.de<br />

Internet: www.elektronikjournal.com<br />

ebm-papst 31<br />

ELECTRONIC ASSE<strong>MB</strong>LY 41<br />

Emba-Protec 3. US<br />

EMTRON 23, 25<br />

Fischer 3<br />

Fortec 15<br />

Ginzinger 55<br />

GlobTek 45<br />

Digilent 23<br />

Energy Micro 60<br />

Enpirion 27<br />

Fischer Elektronik 28<br />

Fortec 23<br />

Fraunhofer IIS 6<br />

Freescale 34, 63<br />

Fujitsu Semiconductor Europe 16<br />

Green Hills Software 55<br />

Helbling Technik 44<br />

Hilscher 63<br />

Eisenmann, Martin 44<br />

Faerber, Nils 64<br />

Gehrmann, Roland 64<br />

Glöe, Dr. Günter 48<br />

Harpain, Jürgen 28<br />

Hauser, Norbert 40<br />

Heinz-Fischer, Wolfgang 34<br />

IBH softec 63<br />

IXXAT 35<br />

MES 15<br />

Mesago 17, 39<br />

Microchip 19<br />

National Instruments 11<br />

Panasonic Electric Works 29<br />

PEAK 53<br />

Hitex Development Tools 48<br />

HY-Line Computer Components 6<br />

Infineon 18, 59, 63<br />

Insys Icom 31<br />

Intel 34<br />

Ixxat 31<br />

Kernel Concepts 64<br />

Kontron 6, 34, 40<br />

Lauterbach 59<br />

Lynuxworks 52<br />

Magic Power Technology 24<br />

Koelling, Todd 8<br />

Kristof, Martin 6<br />

Larsen, Rasmus Christian 60<br />

Lee, Paul 20<br />

O’Dowd, Dan 55<br />

Saether, Kristian 56<br />

Schreiner, Manuel 16<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 703044, Amtsgericht Mannheim<br />

Geschäftsführung: Fabian Müller<br />

Verlagsleitung: Rainer Simon<br />

Produktmanager Online: Philip Fischer<br />

Vertrieb: Stefanie Ganser<br />

Abonnement-und Leser-Service: Tel.: +49 (0) 6123 92 38-257,<br />

Fax: +49 (0) 6123 92 38-258, E-Mail: leserservice@huethig.de<br />

Herstellungsleitung Fachzeitschriften: Horst Althammer<br />

Art Director: Jürgen Claus<br />

Layout und Druckvorstufe: Horst Althammer<br />

Druck: Vogel Druck und Medienservice, GmbH & Co KG,<br />

Leibnizstraße 5, D-97204 Höchberg, Tel.: +49 (0) 931 46 00-02<br />

ISSN: 0013-5674<br />

Jahrgang: 47<br />

Erscheinungsweise: 6 x jährlich<br />

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© Copyright Hüthig GmbH 2012, Heidelberg.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz<br />

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enthaltenen Beiträge und Abbildungen, sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des<br />

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und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen,<br />

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Mit der Annahme des Manuskripts und seiner Veröffent lichung in<br />

dieser Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

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Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Printmediarecht zur<br />

Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender<br />

Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung,<br />

PLS 16<br />

TQ-Systems 49<br />

TWK 6<br />

WDI 14<br />

Xilinx 7<br />

Zuken 59<br />

Microchip 17<br />

Murata Power Solutions 20<br />

NXP 63<br />

Plexus 6<br />

PLS 63<br />

Renesas 16<br />

ST Microelectronics 63<br />

Texas Instruments 12, 34<br />

Toshiba Electronics Europe 64<br />

TQ-Group 34<br />

Xilinx 23<br />

Söldenwagner, Robert 38<br />

Soni, Maneesh 12<br />

Zieboll, Werner 6<br />

Zizala, Dr. Stephan 18<br />

Umgestaltung und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene<br />

Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung,<br />

z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />

und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD und der<br />

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auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen.<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />

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auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zur Annahme,<br />

dass solche Namen im Sinne des Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung<br />

als frei zu betrachten wären und daher von<br />

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Schweiz, Liechtenstein: Marcus Plantenberg,<br />

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66 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

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