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Peripherie<br />

Schaltungsbedingte Spektrallinien des NMS1212.<br />

NMS1212­Störungen mit 9 kHz RBW. NMS1212­Störungen mit 120 kHz RBW.<br />

arbeitung oder asynchroner Logik können allerdings breitbandige<br />

Spektren auftreten. Es ist auch möglich, dass sich einzelne Linienspektren<br />

mit den Lastbedingungen ändern – allerdings innerhalb<br />

eines vordefinierten Bereichs. Eine breitere RBW kann diesen Bereich<br />

umfassen.<br />

In Bezug auf das NMS-Beispiel ergeben sich bei einem Rechtecksignal-Gegentaktwandler<br />

zwei Antworten: eine bei der Schaltfrequenz,<br />

die 35 kHz beträgt und die andere bei der doppelten<br />

Schaltfrequenz – die Vollwellengleichrichtung. Es treten auch<br />

Oberwellen im gesamten Emissionsspektrum auf. Im Frequenzbereich<br />

zwischen 150 kHz und 30 MHz gibt es deshalb 853 einzelne<br />

Linienspektren, wenn diese bei 9 kHz RBW aufgelöst sind. Die Toleranzabweichung<br />

der Bauteile, Eingangsspannung und Last können<br />

die Betriebsfrequenz um bis zu 20 % verändern, das heißt<br />

mehr als 200 zusätzliche Linien hinzufügen oder beseitigen.<br />

Insgesamt scheint der Bereich relativ konstant zu bleiben, sodass<br />

eine Erweiterung der RBW auf 120 kHz die Bereichsfunktion ergibt<br />

und nicht die einzelnen Linienspektren. „Die Information ist<br />

nun einfacher zu verwenden und zu verstehen, und mögliche Abweichungen<br />

sollten durch diesen Bereich abgedeckt sein“, unterstreicht<br />

Paul Lee.<br />

Die Erweiterung der RBW sollte nur dann erfolgen, wenn Breitbandrauschen<br />

oder eine große Anzahl eng aufeinander bezogener<br />

einzelner Spektren vorliegen. Bei den meisten Schaltkreisen ist das<br />

nicht erforderlich. Kommt ein Spektrumanalyzer zum Einsatz, erhöht<br />

sich das effektive Grundrauschen, sobald die RBW erweitert<br />

wird. Das überlagert das Rauschen im unteren Bereich. „Wir empfehlen,<br />

zuerst immer die schmalste RBW zu verwenden und dann<br />

bei Bedarf zu erweitern“, so der Experte von Murata PS.<br />

Spektren-Erkennung<br />

Es gibt drei gängige Methoden zur Messung der Amplitude leitungsgebundener<br />

Spektren:<br />

■ Spitzenwerterkennung<br />

■ Durchschnittserkennung<br />

■Die Quasi-Spitzenwerterkennung<br />

Spitzenwerterkennung ist eine Momentanmessung der Signal-<br />

Spitzenamplitude. Diese eignet sich am besten für kontinuierliche<br />

Signalspektren und schnelle Momentaufnahmen von Störungen.<br />

Einfluss der Eingangsspannung<br />

auf die Schaltfrequenz<br />

beim NMS1212C.<br />

Die Durchschnittserkennung misst hingegen die durchschnittliche<br />

Amplitude über eine bestimmte Zeitperiode innerhalb der Messbandbreite.<br />

Die Quasi-Spitzenwert-Erkennung simuliert eine subjektive<br />

Antwort auf eine pulsartige Störung. Der Quasi-Spitzenwert gewichtet<br />

die Anstiegs- und Abfallzeiten der Signalpulsierung mit<br />

bestimmten Zeitkonstanten. Die Antwort auf ein Dauersignal wäre<br />

bei allen drei Nachweismethoden identisch. Eine unregelmäßig gepulste<br />

Störung fällt mit der Quasi-Spitzenwert-Methode niedriger<br />

aus und mit der Spitzenwert-Methode am höchsten.<br />

Störungen filtern<br />

Übertreffen die Störungen bestimmte Grenzen, lassen sich der<br />

Schaltkreis oder das PCB-Layout abändern, um das Rauschen zu<br />

reduzieren. „Auch zusätzliche Filter lassen sich am Eingang der<br />

Stromversorgung zum DC-Schaltkreis hinzufügen“, so Paul Lee.<br />

Filter können die kostengünstigste Option für das Bestehen von<br />

Vorkonformitätstests für Schaltkreise sein. Falls ein Re-Design hohe<br />

Investitionen in Zeit und Geld erfordert, können ein Kondensator<br />

und eine Induktivität in der Eingangsleitung die Störungen um<br />

20 dB bei der Problemfrequenz zu minimalen Kosten beseitigen.<br />

Alternativ sollte der Entwickler im Vorfeld wissen, dass die Versorgung<br />

über eine bestimmte Rauschunterdrückung verfügen soll,<br />

beispielsweise 20 dB für Störungen unter 1 MHz.<br />

Die Standard-EMV-Grenzwerte lassen sich als Richtlinie für die<br />

Störemissionen verwenden, um festzustellen, welche Unterdrückung<br />

die Versorgung erfordert. „Das ist nicht so einfach, wie es<br />

klingt“, erklärt Paul Lee. Er fährt fort: „Die Ausgangskondensatoren<br />

einer Stromversorgung und die Eingangskondensatoren des<br />

CUT können zu einer wesentlich höheren Unterdrückung führen,<br />

als das bei einfachen 50-Ω-Rauschquellen der Fall ist.“ Hier ist zu<br />

beachten, dass PSU und CUT eher nicht 50 Ω Impedanz oder sogar<br />

angepasste Impedanzen haben. Diese Tests sind nur für eine<br />

Vorkonformität gedacht. Weitere Tests mit der PSU und dem<br />

Schaltkreis im Zielsystem müssen durchgeführt werden – bevor<br />

das Endprodukt zertifiziert werden kann. (eck) n<br />

Der Beitrag basiert auf Textmaterial von Paul Lee, Director of Engineering<br />

bei Murata Power Solutions.<br />

22 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 01/2012<br />

www.elektronikjournal.com<br />

Bilder: Murata Power Solutions

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