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TECHNIK<br />
Zum ersten Mal in der mehr als<br />
50-jährigen THW -Geschichte<br />
werden jetzt Mannschaftstrans<br />
porter (MTW) aus dem Hause<br />
Mercedes beschafft.<br />
Früher, zu Zeiten der Bergungszüge,<br />
hießen die MTW noch Zugtruppwagen<br />
und kamen von VW,<br />
Ford und Fiat. Einen Stern auf der<br />
Haube gab es nur bei größeren<br />
Fahrzeugen, wie bei den MB 407<br />
mit Doppelkabine , Pritsche und<br />
Plane für den Instandsetzungsdienst<br />
oder die Kurzhauber 911 und<br />
111 3 als MKW und Gerätekraftwagen<br />
(G.KW).<br />
Diese Fahrzeuggenerationen<br />
konnte Mercedes über drei Jahrzehnte<br />
in hohen Stückzahlen an<br />
das rnw verkaufen. Bei Kleinbussen<br />
hingegen dauerte es bis zum<br />
Jahr 2001 , bis die Stuttgarter mit<br />
dem rnw ins Geschäft kamen .<br />
Die erste Serienbeschaffung M ercedes<br />
MTW wurde in diesem Frühjahr<br />
ausgeliefert. Dabei handelt es<br />
sich um zunächst 13 Fahrzeuge des<br />
Typs Mercedes Sprinter 311 CD!.<br />
Vier Stück gingen nach Bayern<br />
(Ortsverbände Geretsried, Kitzingen,<br />
München-Mitte, Kronach), jeweils<br />
zwei an die rnw-Landesverbände<br />
Baden-Württemberg (Pforzheim,<br />
Kirchheim/ Teck), Hessen/<br />
Rheinland-Pfalz/ Saarland (Bad<br />
Kreuznach, Pirmasens), Bremen/<br />
Niedersachsen (Lingen, Gifhorn),<br />
Hamburg/ Mecklenburg-Vorpommern/<br />
Schleswig-Holstein (Ratzeburg,<br />
Niebüll) und einer an den<br />
Landesverband Berlin/ Brandenburg/<br />
Sachsen-Anhalt (Frankfurt/<br />
Oder). Im vergangenen Jahr waren<br />
98 MTW auf Basis Fiat Ducato<br />
28<br />
Erstmals gibt es jetzt eine Serienbeschaffung von Mannschattstransp:)[twagen auf Basis<br />
Mercedes Sprinter. In diesem Jahr sollen 50 Fahrzeuge ausgeliefert werden. Die Firma Fiat<br />
die im vergangenen Jahr 98 MlW-Ducato lieferte (ein Fahrzeug ist im Hintergrund zu<br />
sehen), hat bei der Ausschreibung nicht mehr mitgeboten. (Foto: S. Schumacher)<br />
Maxi an die Ortsverbände ausgeliefert<br />
worden. Nach umfangreichen<br />
Tests mit Prototypen von fünf<br />
Herstellern (Mercedes Sprinter, Fiat<br />
Ducato, Ford Transit, VW-Bus T4,<br />
Iveco Daily) war die Entscheidung<br />
zugunsten des Fiat gefallen, obwohl<br />
der Mercedes geringfügig<br />
besser beurteilt worden war. Ausschlaggebend<br />
war der Kostenfaktor,<br />
den Italiener gab es pro Stück<br />
für 12.000 Mark billiger. Doch die<br />
Rechnung ging offensichtlich für Fiat<br />
und die Firma ACM, bei der der<br />
Ausbau erfolgte, nicht auf. Bei der<br />
Ausschreibung für das neue Los<br />
MTW wurde gar nicht mehr mitgeboten.<br />
Somit ging der Auftrag an<br />
Mercedes, den mit 72 .000 Mark pro<br />
Fahrzeug günstigsten Anbieter.<br />
Innenausbau nach alten<br />
Kriterien<br />
Das rnw bezieht das komplette<br />
Fahrzeug von M ercedes und hatte<br />
keinen Einfluss auf die Wahl der<br />
Ausbaulieferanten. Hierfür bediente<br />
sich M ercedes der Firma Miessen<br />
Fahrzeug- und Karosseriewerk aus<br />
Bonn, die in erster Unie als namhafter<br />
Ausbauhersteller von Sanitätsfahrzeugen<br />
tätig ist und die<br />
erstmals aus Serienfahrzeugen von<br />
Mercedes Mannschaftstransporter<br />
für das rnw produziert.<br />
Der Innenausbau des Sprinters<br />
sollte nach den selben Kriterien erfolgen<br />
wie zuletzt beim Ducato.<br />
Dennoch gibt es einige Unterschiede.<br />
Zunächst einmal wurde als Basismodell<br />
kein Halbbus genom <br />
men, sondern ein Typ aus der Busreihe.<br />
Denn anders als beim Ducato<br />
bietet ein Sprinter-Halbbus nicht<br />
genügend Fensterflächen, so dass<br />
die Passagiere der dritten Sitzreihe<br />
keinen seitlichen Blick nach<br />
Draußen gehabt hätten. Damit<br />
aber von Außen niemand in den<br />
heckseitigen Laderaum schauen<br />
kann, wurden die Scheiben in diesem<br />
Bereich mit schwarzer Folie zugeklebt.<br />
Ein sicher gewöhnungsbedürftiger<br />
Anblick!<br />
Der Sprinter hat eine 109-PS-Dieselmaschine<br />
(Ducato 122 PS) und<br />
erreicht eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 140 km/ h (Ducato 150<br />
km/ h). Das Hochdach-Fahrzeug<br />
bietet neun Sitzplätze, im hinteren<br />
Fahrgastraum sind sechs Einzelsitze<br />
auf Schienen montiert, dazwischen<br />
befindet sich ein Klapptisch. Statt<br />
der beim Ducato in diesem Bereich<br />
eingebauten Staukästen gibt es<br />
beim Sprinter nur Gepäcknetze.<br />
Auf dem Dach ist ein Blaulichtbalken<br />
des Typs Hänsch DBS 2000<br />
montiert.<br />
Zusätzlich zu diesen ersten 13<br />
Stück werden weitere Serien ausgeliefert,<br />
insgesamt soll es bis Anfang<br />
2002 von den neuen MTW<br />
Sprinter 50 Fahrzeuge geben.<br />
Stefan Schumacher<br />
1HW Dillenburg<br />
Technisches Hilfswerk 3/ 01