Die Haut genau unter die Lupe nehmen - Ionto-Comed GmbH
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hautnah<br />
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Grundsätzlich verfügen <strong>die</strong> Geräte über<br />
optische, elektrische beziehungsweise<br />
mechanische Messverfahren. In <strong>die</strong>sem<br />
Artikel soll speziell auf Geräte eingegangen werden,<br />
<strong>die</strong> auf dem Prinzip der beiden erstgenannten Methoden<br />
basieren.<br />
Prinzipiell kann man <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> optisch mittels<br />
dreier Verfahren <strong>genau</strong>er betrachten: indem man<br />
sie mit einer Mikrokamera aufnimmt, mittels<br />
Schwarzlichtlampen (sog. Woodlampen) oder<br />
mittels Geräten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Haut</strong>farbe messen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Haut</strong> optisch analysieren<br />
Mikrokameras: Nachdem man mit der Mikrokamera<br />
einen <strong>Haut</strong>ausschnitt definierter Größe aufgenommen<br />
hat, vergrößert man das Bild entsprechend<br />
auf einem Fernseher oder Computermonitor. So<br />
kann man <strong>die</strong> Aufnahme, <strong>die</strong> sich per Knopfdruck<br />
am Gerät „einfrieren“<br />
lässt, gemein-<br />
sam mit der Kundin<br />
in Ruhe besprechen.<br />
Derartige <strong>Haut</strong>analysegeräte<br />
lassen sich<br />
häufig an Computer<br />
mit Farbdrucker anschließen,<br />
so dass<br />
Sie der Kundin den<br />
inspizierten <strong>Haut</strong>ausschnitt<br />
sogar ausdrucken<br />
können. Gespeichert<br />
und über<br />
mehrere Behandlungen<br />
hinweg dokumentiert,<br />
lassen sich<br />
<strong>die</strong> Daten der Kundin<br />
Foto: GEM<br />
<strong>Haut</strong>typen nach der Farbe beurteilen<br />
Nach den Lumineszenzfarben lassen<br />
sich <strong>die</strong> verschiedenen <strong>Haut</strong>typen wie<br />
folgt beurteilen:<br />
Bläulichweiß normale <strong>Haut</strong><br />
Weiß dicke Hornschicht<br />
Purpur zarte, sehr dünne <strong>Haut</strong><br />
Hellviolett feuchtigkeitsarme <strong>Haut</strong><br />
Dunkelrot atrophische <strong>Haut</strong><br />
Orange Talgverstopfungen<br />
Braun Pigmentierungen<br />
Pigmentanomalien<br />
Gelb/Grün kleine Pusteln und<br />
Papeln<br />
HAUTANALYSE<br />
<strong>Die</strong> <strong>Haut</strong> <strong>genau</strong> <strong>unter</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>Lupe</strong> <strong>nehmen</strong><br />
Am Anfang einer jeden kosmetischen Behandlung gilt es, sich ein Bild<br />
vom aktuellen <strong>Haut</strong>zustand zu verschaffen. Dabei wird es – neben der<br />
fachlichen Beratung – für <strong>die</strong> praktizierende Kosmetikerin immer<br />
wichtiger, <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> intensiv zu analysieren. Mit modernen Analysegeräten<br />
lässt sich <strong>die</strong>s heutzutage einfach und professionell bewerkstelligen.<br />
hervorragend auswerten. Derartige<br />
Geräte werden <strong>unter</strong> anderem eingesetzt,<br />
um<br />
– <strong>die</strong> Wirksamkeit verschiedener<br />
Straffungsmethoden zu bewerten,<br />
– <strong>die</strong> Effizienz der Cellulitebehandlung<br />
zu überprüfen,<br />
– <strong>die</strong> Effektivität pflegender Produkte<br />
zu dokumentieren.<br />
Woodlampe: In der Dermatologie,<br />
aber auch in der Kosmetik werden für<br />
eine differenzierte <strong>Haut</strong>analyse schon<br />
seit längerer Zeit Woodlampen eingesetzt.<br />
Für <strong>die</strong> <strong>Haut</strong>analyse mit<br />
Schwarzlicht muss entweder der<br />
Raum dunkel oder das Arbeitsfeld<br />
durch ein schwarzes Tuch abgedeckt<br />
sein. <strong>Die</strong> Strahlenquelle für Schwarzlicht<br />
besteht aus UV-Röhren. <strong>Die</strong> erzeugten<br />
ultravioletten Strahlen generieren<br />
auf der <strong>Haut</strong> Lumineszenzphänomene,<br />
d.h., <strong>Haut</strong>veränderungen<br />
leuchten <strong>unter</strong> Schwarzlicht in einer<br />
charakteristischen<br />
Farbe.<br />
<strong>Haut</strong>farbe (Rötung<br />
und Helligkeit): Verantwortlich<br />
für <strong>die</strong><br />
<strong>Haut</strong>farbe sind der<br />
Zustand der Hornschicht,<br />
<strong>die</strong> Pigmentierung<br />
der Epidermis<br />
und <strong>die</strong> Durchblutung<br />
der Subkutis.<br />
Um nun Farbreize<br />
zu charakterisieren,<br />
schlug <strong>die</strong> Commission<br />
Internationale<br />
de l’Eclairage (CIE)<br />
ein objektives System<br />
vor. <strong>Die</strong>ses definiert<br />
einen auf den physiologischen Gegebenheiten<br />
der drei <strong>unter</strong>schiedlichen<br />
Farbrezeptoren für Rot, Grün und<br />
Blau aufbauenden Farbraum. Mithilfe<br />
<strong>die</strong>ses CIE-Systems wird es möglich,<br />
jedem Farbeindruck einen definierten<br />
Platz in einer Farbtafel mittels Zahlenwerten<br />
zuzuordnen. In modernen<br />
Geräten wird <strong>die</strong>ses Grundprinzip eines<br />
Dreifarbbereich-Messverfahrens<br />
für <strong>die</strong> Messung der <strong>Haut</strong>farbe verwirklicht.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Haut</strong> wird dabei mit<br />
Licht der Spektralfarben Rot, Grün<br />
und Blau mithilfe von ringförmig angeordneten<br />
Lichtquellen <strong>unter</strong> einem<br />
Winkel von 45° zur Senkrechten gerichtet<br />
beleuchtet. Es entsteht eine<br />
runde, homogene Ausleuchtung des<br />
Messfeldes. Ein Photosensor misst das<br />
reflektierte Licht, dessen Intensität<br />
von der Farbe der <strong>Haut</strong>, der Anordnung<br />
der Lichtquellen sowie der Anordnung<br />
der Lichtsensoren abhängt.<br />
Gemessen werden <strong>die</strong> so genannten<br />
Rötungs- und Helligkeits-Idices. Über<br />
eine spezielle elektronische Einheit<br />
werden <strong>die</strong> Messungen ausgewertet<br />
und <strong>die</strong> Werte auf einer Skala von „wenig<br />
Rot“ bis „sattes Rot“ und von „sehr<br />
dunkel“ bis „sehr hell“ klassifiziert.<br />
Geräte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Haut</strong>farbe messen,<br />
werden beispielsweise eingesetzt, um<br />
– <strong>die</strong> <strong>Haut</strong>bräunung in Sonnenstudios<br />
zu bestimmen,<br />
– <strong>die</strong> Wirksamkeit von <strong>Haut</strong>bleichern<br />
zu bewerten,<br />
– <strong>die</strong> Deckkraft von Make-ups zu testen,<br />
– <strong>die</strong> Wirksamkeit von Kosmetika sowie<br />
Bräunungscremes zu beurteilen,<br />
– den Behandlungserfolg zu dokumentieren.<br />
BEAUTY FORUM 7/2003
<strong>Die</strong> elektrischen Eigenschaften der<br />
<strong>Haut</strong> beruhen darauf, dass sich <strong>die</strong><br />
<strong>Haut</strong> wie ein elektrisches Netzwerk<br />
verhält – das bedeutet, Widerstände<br />
und Kondensatoren besitzt.<br />
Elektrische Begutachtung<br />
Widerstände treten im Organismus<br />
beispielsweise immer dann auf, wenn<br />
leitfähige Me<strong>die</strong>n vorliegen. Bei der<br />
<strong>Haut</strong> sind <strong>die</strong>s Körperelektrolyte,<br />
Muskeln, Schweiß und Ähnliches. <strong>Die</strong><br />
Hornschicht wirkt isolierend, woraus<br />
ein hoher Widerstand resultiert.<br />
Das zweite, <strong>die</strong> elektrischen <strong>Haut</strong>eigenschaften<br />
beschreibende Element<br />
ist der Kondensator. <strong>Die</strong> kapazitiven<br />
Eigenschaften der <strong>Haut</strong> ergeben sich<br />
aus ihrer schichtartigen Struktur. Der<br />
Kondensator ist ein Speicherelement<br />
für elektrische Ladungen mit einem bestimmten<br />
Fassungsvermögen. Kondensatoren<br />
mit ihren kapazitiven Eigenschaften<br />
bestehen immer aus zwei<br />
Schichten, <strong>die</strong> sich in einem Abstand<br />
gegenüberstehen und durch eine isolierende<br />
Schicht voneinander getrennt<br />
sind. <strong>Die</strong> Kapazität C eines Kondensators<br />
hängt zum einen von der Fläche A<br />
der gegenüberstehenden <strong>Haut</strong>schichten<br />
ab. Sie nimmt mit größer werdender<br />
Fläche A und kleiner werdendem<br />
Abstand d der Schichten zu. Zum anderen<br />
hängt <strong>die</strong> Kapazität C von der<br />
<strong>Die</strong>lektrizitätskonstanten ab.<br />
<strong>Die</strong>se Größe ergibt sich aus der elektrischen<br />
Eigenschaft des zwischen der<br />
Messelektrodenfläche und der <strong>Haut</strong>schicht<br />
liegenden Mediums. Da <strong>die</strong><br />
<strong>Haut</strong> von Schweißdrüsen-Kanälen und<br />
Haarbälgen durchbrochen wird und damit<br />
eine direkte leitende Verbindung<br />
von der Hornschicht bis in <strong>die</strong> subkutanen<br />
Schichten existiert, sind noch<br />
weitere Widerstände zu berücksichtigen.<br />
Man kann <strong>die</strong> verschiedenen<br />
Widerstände und <strong>die</strong> Kondensatoren<br />
zu einem Gesamtwiderstand bzw. zu<br />
einer Gesamtkapazität zusammenfassen.<br />
Da <strong>Haut</strong>widerstand und <strong>Haut</strong>kapazität<br />
das Verhalten der obersten Epidermisschicht<br />
gut beschreiben, kann<br />
man über deren Messung Auskunft<br />
über verschiedene Parameter der <strong>Haut</strong>,<br />
wie z.B. Feuchtigkeitsgehalt und Hornschichtdicke,<br />
geben.<br />
<strong>Haut</strong>widerstand: Um den Gesamtwiderstand<br />
der <strong>Haut</strong> zu messen, wer-<br />
BEAUTY FORUM 7/2003<br />
den nach dem Ohmschen Gesetz<br />
(R = U/I) Stromstärke (I) und Spannung<br />
(U) gemessen. In der Praxis werden<br />
hierfür zwei Elektroden auf <strong>die</strong> <strong>Haut</strong><br />
aufgelegt, Strom eingespeist und <strong>die</strong><br />
sich einstellende Spannung abgelesen.<br />
Der Messstrom sollte eine Intensität<br />
von 50 µA (10 –6 Ampère ) aus Sicherheitsgründen<br />
nicht überschreiten. Damit<br />
<strong>die</strong> Widerstandsmessung stimmt,<br />
müssen <strong>die</strong> Messelektroden einen guten<br />
Kontakt zur <strong>Haut</strong>oberfläche aufweisen.<br />
Ist <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> sorgfältig gereinigt,<br />
kann man <strong>die</strong> Elektrodenübergangswiderstände<br />
vernachlässigen.<br />
<strong>Haut</strong>feuchtigkeit: Das Prinzip der<br />
<strong>Haut</strong>feuchtigkeitsmessung beruht darauf,<br />
dass ein direkter physikalischer<br />
Zusammenhang zwischen dem Widerstand<br />
(R) der <strong>Haut</strong> und dem Wassergehalt<br />
der Hornschicht besteht. Demnach<br />
liegt der Messung <strong>die</strong>ses Parameters<br />
eine Widerstandsmessung zu Grunde.<br />
<strong>Die</strong>se erfolgt <strong>unter</strong> Einsatz eines äußerst<br />
schwachen Stroms und einer<br />
Strom- und Spannungsmessung. In der<br />
Praxis wird ein Mess-Sensor verwendet,<br />
der zur Stromeinspeisung in <strong>die</strong><br />
<strong>Haut</strong> zwei Goldflächenelektroden aufweist.<br />
Damit <strong>die</strong> Ergebnisse auch reproduzierbar<br />
sind, muss der Sensor<br />
gleichmäßig und mit einem definierten<br />
Druck auf <strong>die</strong> gereinigte <strong>Haut</strong> gesetzt<br />
werden. Mittels eines vorgegebenen<br />
niederfrequenten Wechselstroms von<br />
4 Hz mit der Intensität von 10 µA sowie<br />
der gemessenen Spannung lässt sich<br />
dann der Widerstand (R) bestimmen:<br />
So verringert sich mit zu<strong>nehmen</strong>der<br />
<strong>Haut</strong>feuchtigkeit der <strong>Haut</strong>widerstand.<br />
<strong>Die</strong>ses Messverfahren lässt sich u.a.<br />
einsetzen, um<br />
– <strong>die</strong> Wasserbindung der<br />
<strong>Haut</strong> zu prüfen,<br />
– <strong>die</strong> Wirksamkeit feuchtigkeitsspendenderProdukte<br />
zu kontrollieren,<br />
– den <strong>Haut</strong>typ zu bestimmen.<br />
Hornschichtdicke: <strong>Die</strong><br />
Hornschichtdicke lässt sich<br />
durch eine Kapazitätsmessung mithilfe<br />
von zwei Goldelektroden evaluieren.<br />
<strong>Die</strong> Messung wird mit einem<br />
Strom von 10 µA und der Frequenz<br />
von 15.000 Hz durchgeführt. Der<br />
Messwert hängt vom Abstand (d) der<br />
Elektroden zueinander sowie der Fläche<br />
(A) der Messelektroden ab. So<br />
kann man bei konstanter Elektrodenfläche<br />
und konstanter <strong>Die</strong>lektrizitätskonstante<br />
den Abstand zwischen den<br />
Elektroden und damit <strong>die</strong> Hornschichtdicke<br />
angenähert bestimmen.<br />
Gemessen wird dabei ein von der<br />
Hornschichtdicke abhängiger so<br />
genannter <strong>Haut</strong>index.<br />
Unter folgenden Gesichtspunkten<br />
kommt eine Messung der Hornschichtdicke<br />
in Frage:<br />
– um <strong>die</strong> Wirksamkeit von Pflegeprodukten<br />
zu prüfen,<br />
Mit moderner Technik <strong>die</strong><br />
Fachkompetenz <strong>unter</strong>streichen<br />
– Behandlungserfolge zu dokumentieren,<br />
– den <strong>Haut</strong>typ zu bestimmen,<br />
– Hornschichtverdickungen (Hyperkeratosen)<br />
zu beurteilen.<br />
<strong>Die</strong> Ergebnisse der optischen <strong>Haut</strong>analyse,<br />
von Indices oder verschiedenen<br />
anderen Messwerten können dazu<br />
beitragen, der Kundin Behandlungserfolge<br />
zu demonstrieren. Denn<br />
<strong>die</strong>se kann anhand der vorliegenden<br />
Daten sich einfacher von der Wirksamkeit<br />
und der Notwendigkeit kosmetischer<br />
Behandlungen überzeugen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Haut</strong>analyse lässt sich demnach<br />
auch als verkaufsfördernde Maßnahme<br />
einsetzen. Außerdem <strong>unter</strong>streicht<br />
eine derartig professionelle <strong>Haut</strong>analyse<br />
<strong>die</strong> Kompetenz und das Image der<br />
Kosmetikerin enorm. ❍<br />
Dr. Holger Meyer-Waarden<br />
Der Autor stu<strong>die</strong>rte an der Uni Karlsruhe<br />
Biologie und promovierte am Institut<br />
für Molekulare Genetik der Uni<br />
Heidelberg. Seit einiger Zeit ist er bei<br />
der Fa. <strong>Ionto</strong>-<strong>Comed</strong> als wissenschaftlicher<br />
Berater und Produktmanager<br />
mit Schwerpunkt Reizstrom- und andere Geräte tätig.<br />
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