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Die Haut genau unter die Lupe nehmen - Ionto-Comed GmbH

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hautnah<br />

20<br />

Grundsätzlich verfügen <strong>die</strong> Geräte über<br />

optische, elektrische beziehungsweise<br />

mechanische Messverfahren. In <strong>die</strong>sem<br />

Artikel soll speziell auf Geräte eingegangen werden,<br />

<strong>die</strong> auf dem Prinzip der beiden erstgenannten Methoden<br />

basieren.<br />

Prinzipiell kann man <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> optisch mittels<br />

dreier Verfahren <strong>genau</strong>er betrachten: indem man<br />

sie mit einer Mikrokamera aufnimmt, mittels<br />

Schwarzlichtlampen (sog. Woodlampen) oder<br />

mittels Geräten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Haut</strong>farbe messen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Haut</strong> optisch analysieren<br />

Mikrokameras: Nachdem man mit der Mikrokamera<br />

einen <strong>Haut</strong>ausschnitt definierter Größe aufgenommen<br />

hat, vergrößert man das Bild entsprechend<br />

auf einem Fernseher oder Computermonitor. So<br />

kann man <strong>die</strong> Aufnahme, <strong>die</strong> sich per Knopfdruck<br />

am Gerät „einfrieren“<br />

lässt, gemein-<br />

sam mit der Kundin<br />

in Ruhe besprechen.<br />

Derartige <strong>Haut</strong>analysegeräte<br />

lassen sich<br />

häufig an Computer<br />

mit Farbdrucker anschließen,<br />

so dass<br />

Sie der Kundin den<br />

inspizierten <strong>Haut</strong>ausschnitt<br />

sogar ausdrucken<br />

können. Gespeichert<br />

und über<br />

mehrere Behandlungen<br />

hinweg dokumentiert,<br />

lassen sich<br />

<strong>die</strong> Daten der Kundin<br />

Foto: GEM<br />

<strong>Haut</strong>typen nach der Farbe beurteilen<br />

Nach den Lumineszenzfarben lassen<br />

sich <strong>die</strong> verschiedenen <strong>Haut</strong>typen wie<br />

folgt beurteilen:<br />

Bläulichweiß normale <strong>Haut</strong><br />

Weiß dicke Hornschicht<br />

Purpur zarte, sehr dünne <strong>Haut</strong><br />

Hellviolett feuchtigkeitsarme <strong>Haut</strong><br />

Dunkelrot atrophische <strong>Haut</strong><br />

Orange Talgverstopfungen<br />

Braun Pigmentierungen<br />

Pigmentanomalien<br />

Gelb/Grün kleine Pusteln und<br />

Papeln<br />

HAUTANALYSE<br />

<strong>Die</strong> <strong>Haut</strong> <strong>genau</strong> <strong>unter</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>Lupe</strong> <strong>nehmen</strong><br />

Am Anfang einer jeden kosmetischen Behandlung gilt es, sich ein Bild<br />

vom aktuellen <strong>Haut</strong>zustand zu verschaffen. Dabei wird es – neben der<br />

fachlichen Beratung – für <strong>die</strong> praktizierende Kosmetikerin immer<br />

wichtiger, <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> intensiv zu analysieren. Mit modernen Analysegeräten<br />

lässt sich <strong>die</strong>s heutzutage einfach und professionell bewerkstelligen.<br />

hervorragend auswerten. Derartige<br />

Geräte werden <strong>unter</strong> anderem eingesetzt,<br />

um<br />

– <strong>die</strong> Wirksamkeit verschiedener<br />

Straffungsmethoden zu bewerten,<br />

– <strong>die</strong> Effizienz der Cellulitebehandlung<br />

zu überprüfen,<br />

– <strong>die</strong> Effektivität pflegender Produkte<br />

zu dokumentieren.<br />

Woodlampe: In der Dermatologie,<br />

aber auch in der Kosmetik werden für<br />

eine differenzierte <strong>Haut</strong>analyse schon<br />

seit längerer Zeit Woodlampen eingesetzt.<br />

Für <strong>die</strong> <strong>Haut</strong>analyse mit<br />

Schwarzlicht muss entweder der<br />

Raum dunkel oder das Arbeitsfeld<br />

durch ein schwarzes Tuch abgedeckt<br />

sein. <strong>Die</strong> Strahlenquelle für Schwarzlicht<br />

besteht aus UV-Röhren. <strong>Die</strong> erzeugten<br />

ultravioletten Strahlen generieren<br />

auf der <strong>Haut</strong> Lumineszenzphänomene,<br />

d.h., <strong>Haut</strong>veränderungen<br />

leuchten <strong>unter</strong> Schwarzlicht in einer<br />

charakteristischen<br />

Farbe.<br />

<strong>Haut</strong>farbe (Rötung<br />

und Helligkeit): Verantwortlich<br />

für <strong>die</strong><br />

<strong>Haut</strong>farbe sind der<br />

Zustand der Hornschicht,<br />

<strong>die</strong> Pigmentierung<br />

der Epidermis<br />

und <strong>die</strong> Durchblutung<br />

der Subkutis.<br />

Um nun Farbreize<br />

zu charakterisieren,<br />

schlug <strong>die</strong> Commission<br />

Internationale<br />

de l’Eclairage (CIE)<br />

ein objektives System<br />

vor. <strong>Die</strong>ses definiert<br />

einen auf den physiologischen Gegebenheiten<br />

der drei <strong>unter</strong>schiedlichen<br />

Farbrezeptoren für Rot, Grün und<br />

Blau aufbauenden Farbraum. Mithilfe<br />

<strong>die</strong>ses CIE-Systems wird es möglich,<br />

jedem Farbeindruck einen definierten<br />

Platz in einer Farbtafel mittels Zahlenwerten<br />

zuzuordnen. In modernen<br />

Geräten wird <strong>die</strong>ses Grundprinzip eines<br />

Dreifarbbereich-Messverfahrens<br />

für <strong>die</strong> Messung der <strong>Haut</strong>farbe verwirklicht.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Haut</strong> wird dabei mit<br />

Licht der Spektralfarben Rot, Grün<br />

und Blau mithilfe von ringförmig angeordneten<br />

Lichtquellen <strong>unter</strong> einem<br />

Winkel von 45° zur Senkrechten gerichtet<br />

beleuchtet. Es entsteht eine<br />

runde, homogene Ausleuchtung des<br />

Messfeldes. Ein Photosensor misst das<br />

reflektierte Licht, dessen Intensität<br />

von der Farbe der <strong>Haut</strong>, der Anordnung<br />

der Lichtquellen sowie der Anordnung<br />

der Lichtsensoren abhängt.<br />

Gemessen werden <strong>die</strong> so genannten<br />

Rötungs- und Helligkeits-Idices. Über<br />

eine spezielle elektronische Einheit<br />

werden <strong>die</strong> Messungen ausgewertet<br />

und <strong>die</strong> Werte auf einer Skala von „wenig<br />

Rot“ bis „sattes Rot“ und von „sehr<br />

dunkel“ bis „sehr hell“ klassifiziert.<br />

Geräte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Haut</strong>farbe messen,<br />

werden beispielsweise eingesetzt, um<br />

– <strong>die</strong> <strong>Haut</strong>bräunung in Sonnenstudios<br />

zu bestimmen,<br />

– <strong>die</strong> Wirksamkeit von <strong>Haut</strong>bleichern<br />

zu bewerten,<br />

– <strong>die</strong> Deckkraft von Make-ups zu testen,<br />

– <strong>die</strong> Wirksamkeit von Kosmetika sowie<br />

Bräunungscremes zu beurteilen,<br />

– den Behandlungserfolg zu dokumentieren.<br />

BEAUTY FORUM 7/2003


<strong>Die</strong> elektrischen Eigenschaften der<br />

<strong>Haut</strong> beruhen darauf, dass sich <strong>die</strong><br />

<strong>Haut</strong> wie ein elektrisches Netzwerk<br />

verhält – das bedeutet, Widerstände<br />

und Kondensatoren besitzt.<br />

Elektrische Begutachtung<br />

Widerstände treten im Organismus<br />

beispielsweise immer dann auf, wenn<br />

leitfähige Me<strong>die</strong>n vorliegen. Bei der<br />

<strong>Haut</strong> sind <strong>die</strong>s Körperelektrolyte,<br />

Muskeln, Schweiß und Ähnliches. <strong>Die</strong><br />

Hornschicht wirkt isolierend, woraus<br />

ein hoher Widerstand resultiert.<br />

Das zweite, <strong>die</strong> elektrischen <strong>Haut</strong>eigenschaften<br />

beschreibende Element<br />

ist der Kondensator. <strong>Die</strong> kapazitiven<br />

Eigenschaften der <strong>Haut</strong> ergeben sich<br />

aus ihrer schichtartigen Struktur. Der<br />

Kondensator ist ein Speicherelement<br />

für elektrische Ladungen mit einem bestimmten<br />

Fassungsvermögen. Kondensatoren<br />

mit ihren kapazitiven Eigenschaften<br />

bestehen immer aus zwei<br />

Schichten, <strong>die</strong> sich in einem Abstand<br />

gegenüberstehen und durch eine isolierende<br />

Schicht voneinander getrennt<br />

sind. <strong>Die</strong> Kapazität C eines Kondensators<br />

hängt zum einen von der Fläche A<br />

der gegenüberstehenden <strong>Haut</strong>schichten<br />

ab. Sie nimmt mit größer werdender<br />

Fläche A und kleiner werdendem<br />

Abstand d der Schichten zu. Zum anderen<br />

hängt <strong>die</strong> Kapazität C von der<br />

<strong>Die</strong>lektrizitätskonstanten ab.<br />

<strong>Die</strong>se Größe ergibt sich aus der elektrischen<br />

Eigenschaft des zwischen der<br />

Messelektrodenfläche und der <strong>Haut</strong>schicht<br />

liegenden Mediums. Da <strong>die</strong><br />

<strong>Haut</strong> von Schweißdrüsen-Kanälen und<br />

Haarbälgen durchbrochen wird und damit<br />

eine direkte leitende Verbindung<br />

von der Hornschicht bis in <strong>die</strong> subkutanen<br />

Schichten existiert, sind noch<br />

weitere Widerstände zu berücksichtigen.<br />

Man kann <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Widerstände und <strong>die</strong> Kondensatoren<br />

zu einem Gesamtwiderstand bzw. zu<br />

einer Gesamtkapazität zusammenfassen.<br />

Da <strong>Haut</strong>widerstand und <strong>Haut</strong>kapazität<br />

das Verhalten der obersten Epidermisschicht<br />

gut beschreiben, kann<br />

man über deren Messung Auskunft<br />

über verschiedene Parameter der <strong>Haut</strong>,<br />

wie z.B. Feuchtigkeitsgehalt und Hornschichtdicke,<br />

geben.<br />

<strong>Haut</strong>widerstand: Um den Gesamtwiderstand<br />

der <strong>Haut</strong> zu messen, wer-<br />

BEAUTY FORUM 7/2003<br />

den nach dem Ohmschen Gesetz<br />

(R = U/I) Stromstärke (I) und Spannung<br />

(U) gemessen. In der Praxis werden<br />

hierfür zwei Elektroden auf <strong>die</strong> <strong>Haut</strong><br />

aufgelegt, Strom eingespeist und <strong>die</strong><br />

sich einstellende Spannung abgelesen.<br />

Der Messstrom sollte eine Intensität<br />

von 50 µA (10 –6 Ampère ) aus Sicherheitsgründen<br />

nicht überschreiten. Damit<br />

<strong>die</strong> Widerstandsmessung stimmt,<br />

müssen <strong>die</strong> Messelektroden einen guten<br />

Kontakt zur <strong>Haut</strong>oberfläche aufweisen.<br />

Ist <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> sorgfältig gereinigt,<br />

kann man <strong>die</strong> Elektrodenübergangswiderstände<br />

vernachlässigen.<br />

<strong>Haut</strong>feuchtigkeit: Das Prinzip der<br />

<strong>Haut</strong>feuchtigkeitsmessung beruht darauf,<br />

dass ein direkter physikalischer<br />

Zusammenhang zwischen dem Widerstand<br />

(R) der <strong>Haut</strong> und dem Wassergehalt<br />

der Hornschicht besteht. Demnach<br />

liegt der Messung <strong>die</strong>ses Parameters<br />

eine Widerstandsmessung zu Grunde.<br />

<strong>Die</strong>se erfolgt <strong>unter</strong> Einsatz eines äußerst<br />

schwachen Stroms und einer<br />

Strom- und Spannungsmessung. In der<br />

Praxis wird ein Mess-Sensor verwendet,<br />

der zur Stromeinspeisung in <strong>die</strong><br />

<strong>Haut</strong> zwei Goldflächenelektroden aufweist.<br />

Damit <strong>die</strong> Ergebnisse auch reproduzierbar<br />

sind, muss der Sensor<br />

gleichmäßig und mit einem definierten<br />

Druck auf <strong>die</strong> gereinigte <strong>Haut</strong> gesetzt<br />

werden. Mittels eines vorgegebenen<br />

niederfrequenten Wechselstroms von<br />

4 Hz mit der Intensität von 10 µA sowie<br />

der gemessenen Spannung lässt sich<br />

dann der Widerstand (R) bestimmen:<br />

So verringert sich mit zu<strong>nehmen</strong>der<br />

<strong>Haut</strong>feuchtigkeit der <strong>Haut</strong>widerstand.<br />

<strong>Die</strong>ses Messverfahren lässt sich u.a.<br />

einsetzen, um<br />

– <strong>die</strong> Wasserbindung der<br />

<strong>Haut</strong> zu prüfen,<br />

– <strong>die</strong> Wirksamkeit feuchtigkeitsspendenderProdukte<br />

zu kontrollieren,<br />

– den <strong>Haut</strong>typ zu bestimmen.<br />

Hornschichtdicke: <strong>Die</strong><br />

Hornschichtdicke lässt sich<br />

durch eine Kapazitätsmessung mithilfe<br />

von zwei Goldelektroden evaluieren.<br />

<strong>Die</strong> Messung wird mit einem<br />

Strom von 10 µA und der Frequenz<br />

von 15.000 Hz durchgeführt. Der<br />

Messwert hängt vom Abstand (d) der<br />

Elektroden zueinander sowie der Fläche<br />

(A) der Messelektroden ab. So<br />

kann man bei konstanter Elektrodenfläche<br />

und konstanter <strong>Die</strong>lektrizitätskonstante<br />

den Abstand zwischen den<br />

Elektroden und damit <strong>die</strong> Hornschichtdicke<br />

angenähert bestimmen.<br />

Gemessen wird dabei ein von der<br />

Hornschichtdicke abhängiger so<br />

genannter <strong>Haut</strong>index.<br />

Unter folgenden Gesichtspunkten<br />

kommt eine Messung der Hornschichtdicke<br />

in Frage:<br />

– um <strong>die</strong> Wirksamkeit von Pflegeprodukten<br />

zu prüfen,<br />

Mit moderner Technik <strong>die</strong><br />

Fachkompetenz <strong>unter</strong>streichen<br />

– Behandlungserfolge zu dokumentieren,<br />

– den <strong>Haut</strong>typ zu bestimmen,<br />

– Hornschichtverdickungen (Hyperkeratosen)<br />

zu beurteilen.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der optischen <strong>Haut</strong>analyse,<br />

von Indices oder verschiedenen<br />

anderen Messwerten können dazu<br />

beitragen, der Kundin Behandlungserfolge<br />

zu demonstrieren. Denn<br />

<strong>die</strong>se kann anhand der vorliegenden<br />

Daten sich einfacher von der Wirksamkeit<br />

und der Notwendigkeit kosmetischer<br />

Behandlungen überzeugen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Haut</strong>analyse lässt sich demnach<br />

auch als verkaufsfördernde Maßnahme<br />

einsetzen. Außerdem <strong>unter</strong>streicht<br />

eine derartig professionelle <strong>Haut</strong>analyse<br />

<strong>die</strong> Kompetenz und das Image der<br />

Kosmetikerin enorm. ❍<br />

Dr. Holger Meyer-Waarden<br />

Der Autor stu<strong>die</strong>rte an der Uni Karlsruhe<br />

Biologie und promovierte am Institut<br />

für Molekulare Genetik der Uni<br />

Heidelberg. Seit einiger Zeit ist er bei<br />

der Fa. <strong>Ionto</strong>-<strong>Comed</strong> als wissenschaftlicher<br />

Berater und Produktmanager<br />

mit Schwerpunkt Reizstrom- und andere Geräte tätig.<br />

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