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Die Balance aufrechterhalten - Ionto-Comed GmbH

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hautnah<br />

32<br />

MIKROMASSAGE<br />

<strong>Die</strong> <strong>Balance</strong> <strong>aufrechterhalten</strong><br />

Cellulite und atrophische Haut sind nur zwei Beispiele von vielen kosmetischen<br />

Problemen, bei denen die Ver- und Entsorgung des Gewebes gestört sind. Durch die<br />

Kombination apparativer und manueller Massagetechniken lässt sich das<br />

Fließgleichgewicht gezielt wiederherstellen. Das Hautbild verbessert sich sichtbar.<br />

Nur wenn die Zufuhr von Nährstoffen über<br />

die Blutbahnen und der Abtransport von<br />

Stoffwechselprodukten (Schlacken) über<br />

die Lymphe immer konstant vorhanden sind, verbleibt<br />

das Bindegewebe in einem optimalen Zustand.<br />

<strong>Die</strong>ses Fließgleichgewicht muss stetig, und<br />

zwar bis in die kleinsten Regionen, gewährleistet<br />

sein. Typische kosmetische Indikationen, die aus einer<br />

Störung dieser <strong>Balance</strong> resultieren, sind beispielsweise<br />

Cellulite, atrophische Haut etc. Ein Ansatz,<br />

die Ver- und Entsorgung gezielt zu behandeln,<br />

ist die Mikromassage oder auch elektrostatische<br />

Massage. Bei dieser Methode kombiniert man apparative<br />

und manuelle Anwendungen. <strong>Die</strong> Methode<br />

der Mikromassage wurde ursprünglich in der Medizin<br />

verwendet, hat aber auch einen hohen Bekanntheitsgrad<br />

in der Kosmetik und ist heutzutage aus<br />

vielen Kosmetikinstituten nicht mehr wegzudenken.<br />

Grundlagen<br />

Das physikalische Prinzip der Mikromassage besteht<br />

darin, dass zwischen dem Behandelnden (Kosmetikerin,<br />

Therapeut) und der behandelten Person<br />

(Kunde, Patient) starke pulsierende elektrische<br />

Wechselfelder und damit mechanische Kräfte aufgebaut<br />

werden. <strong>Die</strong>se Wechselfelder werden zwischen<br />

zwei Elektroden erzeugt, von denen sich die<br />

eine am Körper der Kundin – beispielsweise<br />

in Form eines Metallstabes<br />

in den Händen – befindet und die<br />

andere Elektrode – eine Klebe- oder<br />

Plattenelektrode – am Körper der Kosmetikerin,<br />

etwa an den Armen oder<br />

Beinen, fixiert wird. Gleichzeitig trägt<br />

die Kosmetikerin isolierende Handschuhe.<br />

Zwischen den Körpern der<br />

Kosmetikerin und der Kundin, die<br />

durch die Handschuhe getrennt sind,<br />

baut sich ein Kondensator auf. Hierunter<br />

versteht man ein Gebilde, das<br />

zwei elektrisch leitfähige Flächen, die<br />

durch eine isolierende Fläche (Isolator)<br />

voneinander getrennt sind, umfasst.<br />

Im Falle der Mikromassage handelt<br />

es sich bei den leitenden Flächen<br />

um die Körper der Kosmetikerin und<br />

der zu behandelnden Person. Zwischen<br />

diesen leitenden Flächen befindet<br />

sich der für Wechselstrom durchlässige<br />

isolierende Handschuh.<br />

Vom Behandlungsgerät ausgehend<br />

fließt ein Strom durch die Handschuhe,<br />

der an der Grenzschicht zwischen<br />

Hand und Handschuh und in der Tiefe<br />

des Gewebes ein pulsierendes elek-<br />

trisches Feld und damit mechanische<br />

Vibrationen erzeugt. Wird der Strom<br />

abgeschaltet, geht das Gewebe in seine<br />

Ursprungslage zurück. Indem man<br />

diesen Vorgang ständig wiederholt,<br />

werden flächige rhythmische Gewebeverformungen<br />

und Elektrolytverschiebungen<br />

ausgelöst. Der Mechanismus<br />

ist zu beschreiben mit den<br />

Worten „Saugen – Drücken – Schieben“.<br />

<strong>Die</strong> einzelnen Bindegewebssegmente<br />

werden dabei bis in die Tiefe<br />

des Gewebes „ausgepumpt“. <strong>Die</strong> mechanischen<br />

Vibrationen und der resultierende<br />

Pumpeffekt erfolgen gemäß<br />

der Frequenz des sich auf- bzw.<br />

abbauenden elektrischen Wechselfeldes.<br />

<strong>Die</strong> Kosmetikerin unterstützt die<br />

Mikromassage zusätzlich durch massierende<br />

Bewegungen der Hände.<br />

So werden verschiedene kosmetische<br />

Techniken kombiniert: klassische Massage<br />

und manuelle Lymphdrainage.<br />

Wirkungen und Indikationen<br />

<strong>Die</strong> physiologischen Wirkungen der<br />

Vibrationen, die durch die elektrischen<br />

Wechselfelder erzeugt werden,<br />

sind frequenzabhängig und lassen<br />

sich im Bereich 5–50 Hz einstellen.<br />

Aber auch die Intensität der applizierten<br />

Felder spielt eine wichtige Rolle.<br />

Aus der Summe des Ganzen ergeben<br />

sich folgende Wirkungen:<br />

– die lokale Durchblutung wird gefördert,<br />

– der Lymphfluss wird angeregt.<br />

Für die behandelnde Person bedeutet<br />

die Mikromassage im Gegensatz zur<br />

manuellen Lymphdrainage – besonders<br />

bei Ganzkörperbehandlungen –<br />

eine starke körperliche Entlastung. Da<br />

die lokale Durchblutung sich verbessert<br />

und der Lymphfluss angeregt<br />

wird, wird das Gewebe optimal mit<br />

Sauerstoff und Nährstoffen versorgt,<br />

die Stoffwechselprodukte werden problemlos<br />

abtransportiert.<br />

Weitere Wirkungen sind:<br />

– Verbesserung der Muskelfunktion,<br />

– Dämpfung von Schmerzen.<br />

BEAUTY FORUM 1/2004


Erfahrungsberichten zufolge empfinden die Kunden die<br />

Methode zudem als sehr angenehm. Entsprechend dem Wirkungsspektrum<br />

ergeben sich zahlreiche medizinische und<br />

kosmetische Indikationen u.a.:<br />

Medizin<br />

Schwellungszustände nach lokalen Traumata, Muskelzerrungen,<br />

Kontrakturen (dauerhafte Muskelverkürzungen),<br />

Schmerzen im Schulter- und Halswirbelsäulenbereich, Migräne,<br />

Multiple Sklerose.<br />

Kosmetik<br />

Lymphstauungen, schlaffe Muskulatur, muskuläre Verspannungen,<br />

Tränensäckchen, Cellulite, Schwangerschaftsstreifen,<br />

müde, gestresste und irritierte Haut, Verbesserung des<br />

Aufnahmevermögens der Haut für Wirkstoffe.<br />

Praktisch angewendet<br />

Das Ausstreichen mit den Händen sollte immer gemäß den<br />

Lymphbahnen und bis zu den jeweiligen Entleerungspunkten<br />

erfolgen. Dabei sind die Hände während der Massage ständig<br />

und fließend über die Haut zu bewegen. Außerdem sollte<br />

man nur einen leichten Druck ausüben – ansonsten funktioniert<br />

die Methode nicht. Weiterhin ist darauf zu achten, dass<br />

man den Körperkontakt nicht dadurch unterbricht, dass beide<br />

Hände gleichzeitig die Berührung verlieren. Wichtig ist<br />

überdies: <strong>Die</strong> behandelnde Person und der Patient bzw. Kunde<br />

müssen für die Behandlung gut isoliert sein. Deshalb ist<br />

die Anwendung unbedingt mit den entsprechenden Handschuhen<br />

durchzuführen.<br />

Neigt der Kunde zur vermehrten Schweißbildung, sollte<br />

man die Feuchtigkeit durch Einpudern, Abtrocknen, Frottieren<br />

o.Ä. entfernen. Wegen des Nachschwitzens ist es auch<br />

nicht ratsam, die Behandlung unmittelbar nach einem Saunabesuch<br />

durchzuführen. Will man gleichzeitig Produkte anwenden,<br />

sind die Streichungen in jedem Fall auf einer Spezialfolie<br />

(Sensomembran) durchzuführen.<br />

Neben den vielfältigen Indikationen dieser Methode gibt es<br />

jedoch auch Kontraindikationen, die es zu beachten gilt. Es<br />

handelt sich dabei um: Herzschrittmacher, Herzkrankheiten,<br />

Kreislaufschwäche, Phlebitis (oberflächliche Venenentzündung),<br />

ausgeprägte Krampfadern, posttraumatische und<br />

rheumatische Entzündungen, fieberhafte Erkrankungen,<br />

Schwangerschaft, zerebrale Anfallsleiden, Erkrankungen des<br />

Nervensystems, z.B. Parkinson, epileptische Anfälle, Thrombosen,<br />

Krebs.<br />

<strong>Die</strong> Mikromassage bietet also äußerst vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.<br />

<strong>Die</strong>s ist wohl auch einer der Gründe, dass<br />

die Methode in vielen Kosmetikinstituten, aber auch in Arztpraxen<br />

und Kliniken erfolgreich zum Einsatz kommt. ❍<br />

Dr. Holger Meyer-Waarden<br />

Dr. rer. nat. Holger Meyer-Waarden studierte an der<br />

Universität Karlsruhe Biologie und promovierte<br />

am Institut für Molekulare Genetik der Universität<br />

Heidelberg. Bei <strong>Ionto</strong>-<strong>Comed</strong> ist er als wissenschaftlicher<br />

Berater und Produktmanager mit Schwerpunkt<br />

Reizstrom, Biomechanische Muskelstimulation, Infrarot,<br />

Laser u.a. Spezialgeräte tätig.<br />

BEAUTY FORUM 1/2004

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