Nachhaltigkeit mitgestalten - Gemeinde Ganderkesee
Nachhaltigkeit mitgestalten - Gemeinde Ganderkesee
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Niedersächsisches<br />
Umweltministerium<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>mitgestalten</strong><br />
Beispiele für Lokale Agenda 21-Projekte<br />
in Niedersachsen
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort 3<br />
<strong>Gemeinde</strong> Anderlingen<br />
Gestaltung eines Sinnes- und Lehrbereiches auf den Freifl ächen des pädagogischen Museums<br />
in Ohrel 5<br />
Landkreis Aurich<br />
Ratgeber Reparieren Verleihen Secondhand 7<br />
Stadt Bassum<br />
Agenda 21 - ganz aktiv in Bassum 8<br />
Stadt Bremervörde<br />
Nachhaltige Stadtkonzeption Bremervörde 21 11<br />
Bruchhausen-Vilsen und Umgebung<br />
Marketing für die Region 12<br />
Stadt Burgdorf<br />
Blauer Punkt - Gütesiegel für nachhaltige Projekte 13<br />
Samtgemeinde Clenze<br />
Samtgemeinde Clenze startet Pilotprojekt Strukturentwicklung 14<br />
Stadt Emden<br />
Emders up Rad 15<br />
<strong>Gemeinde</strong> Engeln<br />
Ein ganz besonderer Spielplatz 17<br />
Landkreis Friesland<br />
Aktion Wasser - mehr als nur nass 18<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ganderkesee</strong><br />
Förderung des ressourcenschonenden Umgangs mit Energie und Wasser in Sporthallen durch<br />
verbesserte Informations- und Kommunikationsprozesse 19<br />
Stadt Goslar<br />
Ökoprofi t Goslar 2004 20<br />
Samtgemeinde Hankensbüttel<br />
Aktivitätenbörse Hankensbüttel 23<br />
Region Hannover<br />
Entwicklung einer regionalen Dachmarke für die Region Hannover 25<br />
Stadt Hardegsen<br />
Hardegser Umwelttage 27<br />
Landkreis Helmstedt<br />
Agenda 21 Wettbewerb 2004 28<br />
Stadt Leer (Ostfriesland)<br />
Nachhaltige Entwicklung des Radverkehrs für Freizeit, Naherholung und Tourismus 32<br />
Stadt Löningen<br />
Die Arbeit der Agenda 21 33<br />
Stadt Nienburg<br />
Gebäudeenergiepass Nienburg 35<br />
Seite<br />
1
Landkreis Peine<br />
Umweltbildung - Verbesserung der Angebote und Entwicklung eines Netzwerkes 37<br />
<strong>Gemeinde</strong> Ritterhude<br />
Zukunftswerkstatt Ritterhuder Mühle - Kann das alte Mühlengebäude wieder mit Leben<br />
gefüllt werden? 38<br />
Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />
Ausstellung Renaturierungsmaßnahmen im Landkreis Rotenburg (Wümme) 40<br />
Stadt Soltau<br />
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Konkretisierung des Verkehrsentwicklungsplanes<br />
2004/2005 41<br />
<strong>Gemeinde</strong> Tostedt<br />
Projekt fi fty-fi fty 43<br />
Stadt Twistringen<br />
Aktionsplan für ein zukunftsfähiges Twistringen 45<br />
<strong>Gemeinde</strong> Uplengen<br />
Zukunft gemeinsam gestalten - mach mit: Lokale Agenda 21 Uplengen 46<br />
Stadt Varel<br />
Agenda 21 in Varel 47<br />
Stadt Visselhövede<br />
Nachhaltige Stadtkonzeption Perspektive Visselhövede 49<br />
<strong>Gemeinde</strong> Vrees<br />
Die Vreiser Patt 50<br />
<strong>Gemeinde</strong> Westoverledingen<br />
Das Kunstprojekt Planetensystem 51<br />
Stadt Wolfenbüttel<br />
Wertewandel bewusst gestalten durch Wandelwerte 53<br />
Förderprogramm/Kontaktadressen 55<br />
2<br />
Seite
Vorwort<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>sprojekte - ein Luxus, den sich die Kommunen<br />
angesichts oft bedenklicher Finanzlage heute<br />
nicht mehr leisten können? Ich denke, die Frage sollte<br />
eher sein, ob wir es uns leisten können, den <strong>Nachhaltigkeit</strong>saspekt<br />
außer Acht zu lassen.<br />
Und diese Frage richtet sich in erster Linie an den Gemeinsinn<br />
der Bürgerinnen und Bürger, in deren eigenem<br />
Interesse es liegen sollte, sich in Zukunft noch stärker als<br />
bisher für gelebte <strong>Nachhaltigkeit</strong> in ihrem Umfeld einzusetzen.<br />
Dafür gibt es viele Aktionsfelder: zum Beispiel die Verbesserung<br />
des Umweltbewusstseins, die Erhaltung von<br />
Lebensräumen, Energieeinsparung in öffentlichen Gebäuden,<br />
die Belebung der Dorfgemeinschaft, Stärkung<br />
der Nachbarschaftshilfe und die Vermarktung regionaler<br />
Produkte.<br />
Beim Blättern in dieser Broschüre werden Sie feststellen,<br />
dass sich an zahlreichen Orten viele Freiwillige<br />
zusammengefunden haben, um mit verhältnismäßig geringen<br />
Mitteln das Miteinander und die Lebensqualität<br />
in den Kommunen zu verbessern. Ihre Beiträge zeigen,<br />
dass ein langer Atem notwendig ist, um Projekte umzusetzen.<br />
Sie zeigen aber auch, dass viele Agenda-Gruppen<br />
schon lange Jahre aktiv sind.<br />
Gute und spannende Projekte machen neugierig und<br />
laden zum Nachahmen ein, vorausgesetzt man hat schon<br />
einmal von ihnen gehört. Die Beschreibung und die Präsentation<br />
von Projekten sind deshalb wichtig. Sie wecken<br />
das Interesse der Öffentlichkeit und regen zum Mitmachen<br />
an. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen in dieser<br />
Dokumentation „<strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>mitgestalten</strong>“ ein breites<br />
Spektrum an Aktivitäten in Niedersachsen vor.<br />
Ein großer Teil der Projekte wurde mit Mitteln aus dem<br />
EU-Strukturfonds gefördert. Aber wie Sie sehen werden,<br />
haben auch viele Kommunen, die diese Fördermittel nicht<br />
in Anspruch genommen haben, beispielhafte Agenda 21-<br />
Arbeit geleistet.<br />
Ich würde es außerordentlich begrüßen, wenn diese<br />
Broschüre dazu beiträgt, Bürgerinnen und Bürger anzuregen,<br />
selbst ein Projekt ins Leben zu rufen oder laufende<br />
Aktivitäten in ihrer Kommune mitzugestalten.<br />
Mein herzlicher Dank gilt allen, die sich bereits im Sinne<br />
der Agenda 21 engagieren. Lassen Sie uns gemeinsam<br />
auf diesem Weg weitergehen.<br />
Ihr<br />
Niedersächsischer Umweltminister<br />
3
In Varel wird ein Lehrpfad zur Erkundung der Landschaft gebaut.<br />
Leer hat ein Programm für eine fahrradfreundliche Stadt entwickelt.<br />
4
<strong>Gemeinde</strong> Anderlingen<br />
Gestaltung eines Sinnes- und<br />
Lehrbereiches auf den Freifl ächen<br />
des pädagogischen Museums in<br />
Ohrel<br />
Viele Gruppen haben daran mitgewirkt, für<br />
die Außenfl äche des pädagogischen Museums<br />
in Ohrel einen Sinnes- und Erfahrungsbereich<br />
zu konzipieren und zu bauen: Finanziert<br />
wurde das Projekt vom Landkreis Rotenburg<br />
und durch Agenda 21-Mittel. Verantwortlich<br />
war die <strong>Gemeinde</strong> Anderlingen, zu der Ohrel<br />
gehört. Durchgeführt wurde das Projekt vom<br />
Verein URLA-Zentrum e.V., der das pädagogische<br />
Museum in Ohrel aufbaut, Unterstützung<br />
kam vom Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt<br />
Rotenburg-Wümme.<br />
Das Projekt<br />
Das bis dahin noch brach liegende 4.000 Quadratmeter<br />
große Außengelände des Museums<br />
wurde so gestaltet, dass es sich für Ferien- und<br />
Freizeitaktionen ebenso eignet wie für Projektwochen<br />
und -tage von Schulen und anderen<br />
Einrichtungen.<br />
Die Außenanlagen des URLA-Zentrums wurden<br />
in zwei Bereiche unterteilt: Die Umgebung<br />
der Gebäude mit Hof, Streuobstwiese, Bauerngarten<br />
und Parkplätzen und - im rückwärtigen<br />
Bereich - ein Fühlpfad, Sträucher, Bäume und<br />
Wiese, und eine Benjeshecke, die das Grundstück<br />
von den anliegenden landwirtschaftlichen<br />
Flächen abgrenzt.<br />
Die gesamte Planung und Leitung der Durchführung<br />
wurde von der Landschaftsarchitektin<br />
Liselotte Gundermann ehrenamtlich durchgeführt.<br />
Pfl asterseminar mit Jugendlichen und Erwachsenen<br />
Die ausgeführten Arbeiten:<br />
• Zunächst wurde mit Bagger- und Menschenkraft<br />
das Gelände planiert.<br />
• Ausreichend Parkplätze mit wassergebundener<br />
Decke wurden erstellt.<br />
• Die Zuwegung von der Straße zum Haus<br />
sowie der Hof wurden im Rahmen eines<br />
Pfasterseminars mit gebrauchtem Kopfsteinpfl<br />
aster gepfl astert.<br />
• Die Benjeshecke wurde mit Unterstützung<br />
der Straßenmeisterei (Materiallieferung)<br />
und des NABU (Mitglieder der Ortsgruppe<br />
Selsingen und Bremervörde) gepfl anzt.<br />
• Der Fühlpfad mit unterschiedlichen Belägen<br />
wurde mit Unterstützung der Niederländischen<br />
Kaserne in Seedorf gebaut.<br />
Dieser führt an unterschiedlichen Gehölzen<br />
entlang und schließt eine Wiese ein.<br />
Der Fühlpfad<br />
• Ein in alten Karten noch eingezeichneter<br />
Weg zwischen beiden Grundstücken, der<br />
es vor allem Kindern ermöglicht, an einer<br />
übersichtlichen Stelle vom URLA-Zentrum<br />
auf die Kreisstraße zu gelangen und diese<br />
für einen Besuch im Ohreler Moor zu<br />
überqueren, wurde frei gelegt und wieder<br />
begehbar gemacht.<br />
• Vor dem Haus entstand eine Streuobstwiese<br />
mit alten Obstsorten.<br />
• Hinter dem Haus legten Vereinsmitglieder<br />
und -Freunde einen Bauerngarten mit<br />
Küchen-, Heilkräutern und Zierpfl anzen an.<br />
Gepfl egt wird er seit Mai 2005 von einer<br />
ersten Klasse aus Sottrum.<br />
Nutzung der gestalteten Freifl ächen<br />
• Seminare zu Bauarbeiten (zum Beispiel<br />
Pfl asterseminar)<br />
• Projektwochen als Steinzeiterlebniswoche<br />
auf dem Gelände<br />
• Wollwerkstatt mit Kindern, hier wurden<br />
Schafe geschoren und einfache Wollverarbeitung<br />
gelernt.<br />
• Der Fühlpfad und die weiteren Bäume<br />
und Sträucher bilden „Räume“ mit Fühlerlebnissen<br />
und unterschiedlichen Lichtwirkungen,<br />
die besondere Sinneseindrücke<br />
ermöglichen.<br />
• Seminartage Thema „Erlebnispädagogik“<br />
einer Arbeitsgruppe Bremer Referendare<br />
• Bauen eines steinzeitlichen Lehmofens mit<br />
hochbegabten Jugendlichen (Durchführung:<br />
Archäologe Dr. Jean Loup Ringot)<br />
5
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Sabeth Breckweg<br />
Tel.: 04284/926830<br />
E-Mail:<br />
sabeth.breckweg@<br />
onlinehome.de<br />
Internet:<br />
www.anderlingen.de<br />
Erleben mit allen Sinnen<br />
6<br />
• Erlebnistage/ Erntetage: Wenn die Obstbäume<br />
Früchte tragen, sollen diese gemeinsam<br />
verarbeitet und verzehrt werden.<br />
• Lehmwerkstatt in den Sommerferien.<br />
Das pädagogische Museum URLA Zentrum<br />
versteht sich als Bildungs- und Kulturzentrum,<br />
als eine Begegnungsstätte zwischen Stadt und<br />
Land und zwischen Menschen unterschiedlichster<br />
gesellschaftlicher Gruppierungen. Ziele des<br />
Trägervereins sind:<br />
• Offenheit und Achtung dem andern Menschen,<br />
der Natur und der Geschichte gegenüber<br />
• Suche nach einem sinnvollen und befriedigenden<br />
Umgang miteinander auf der Basis,<br />
in jedem Menschen ein gleichberechtigtes<br />
Gegenüber zu sehen, dessen Erfahrungen<br />
und Gedanken ernst zu nehmen sind.<br />
• Handwerkliche Leistungen der Vergangenheit<br />
zu schützen und dem Handwerk auch<br />
in Zukunft eine Chance zu geben, weil das<br />
aus wirtschaftlichen und anthropologischen<br />
Gründen notwendig ist. Seit der erste Mensch<br />
sich aufgerichtet hat, hat er seine Umwelt mit<br />
den Händen gestaltet. Wenn wir diese Fähigkeit<br />
vollständig den Maschinen überlassen,<br />
verlieren wir nicht nur Arbeitsplätze, sondern<br />
auch Lebensfreude und Lebenserfüllung<br />
• Suche nach Möglichkeiten, in einer modernen<br />
Gesellschaft im Einklang mit der Natur zu<br />
leben.<br />
Das Schaf "Bernhard" nach der Schur<br />
Im Hintergrund das neue Birkenwäldchen
Landkreis Aurich<br />
Ratgeber Reparieren Verleihen<br />
Secondhand<br />
Der Ratgeber „Reparieren Verleihen Secondhand“<br />
will zum Umdenken anregen: leihen, gebraucht<br />
kaufen und reparieren sind ökologisch,<br />
ökonomisch und sozial sinnvoll. Reparieren<br />
statt Neukauf verlängert die Lebensdauer von<br />
Produkten. Gebrauchtkauf, Tausch und Leihen<br />
sorgen dafür, dass Dinge intensiver genutzt<br />
werden und dass soziale Aspekte Berücksichtigung<br />
fi nden. Ziele des Ratgebers sind die<br />
Vermeidung von Abfall und die Einsparung von<br />
Energie und Rohstoffen, der Erhalt qualifi zierter<br />
Arbeitsplätze im Handwerk und Dienstleistungsgewerbe,<br />
und dadurch soziale Sicherung<br />
und Stärkung der Region durch wirtschaftliche<br />
Wertschöpfung.<br />
Reparieren statt Wegwerfen<br />
In der heutigen Ex-und-Hopp-Gesellschaft ist<br />
es schwer geworden, noch Betriebe zu fi nden,<br />
die Geräte aus dem Privathaushalt reparieren.<br />
Solange noch Garantie vorhanden ist, wird<br />
getauscht und nicht repariert und danach wird<br />
in der Regel das Gerät entsorgt und ein neues<br />
beschafft. Mit einer Reparatur können hier die<br />
Ressourcen geschont werden. Beim Neukauf<br />
eines Produktes verbleibt ein großer Teil der<br />
Wertschöpfung in den Produktionsländern, die<br />
heute in der Regel in Fernost liegen. Reparaturen<br />
werden vor Ort mit einem hohen Arbeitszeitanteil<br />
erledigt. Die Wertschöpfung verbleibt<br />
in der Region und sichert hier im strukturschwachen<br />
Ostfriesland Arbeitsplätze.<br />
Im Ratgeber Reparieren Verleihen Second-<br />
hand werden Betriebe aufgelistet, die Reparaturen<br />
durchführen, und Ersatzteile oder<br />
gebrauchte Waren anbieten. Wer ein altes<br />
Gerät wieder in Schuss bringt statt ein Neues<br />
zu kaufen, schont nicht nur seinen Geldbeutel<br />
sondern auch die Umwelt. Rohstoffe und Energien<br />
für ein Neugerät werden nicht verbraucht,<br />
Abfall wird vermieden.<br />
Nutzen statt Besitzen<br />
Wer kennt das nicht? Beim Aufräumen fi ndet<br />
man immer wieder Dinge, die schon jahrelang<br />
herumstehen und nur selten genutzt werden:<br />
Die Skiausrüstung, ein elektrischer Entsafter,<br />
spezielle Elektrowerkzeuge, Leitern, Dachgepäckträger,<br />
Vertikutierer und vieles mehr. All<br />
diese Dinge kosten nicht nur Platz sondern<br />
auch Zeit (zum Ein- und Aufräumen) und Geld.<br />
Man will sie nutzen, muss sie aber nicht notwendigerweise<br />
besitzen. Wo kann man diese<br />
und andere Dinge ausleihen? Der Ratgeber<br />
gibt darauf eine Antwort.<br />
Gebraucht Kaufen ist clever<br />
Nicht nur Autos können gebraucht gekauft werden,<br />
sondern auch Kleidung, Elektrogeräte und<br />
andere Dinge. Der Ratgeber möchte erreichen,<br />
dass sich weitere Märkte für den Kauf oder<br />
Tausch gebrauchter Produkte entwickeln. Im<br />
Ratgeber werden daher Secondhandgeschäfte<br />
aufgeführt.<br />
Der Ratgeber „Reparieren Verleihen Secondhand“<br />
hat eine Startaufl age von 10.000 Stück.<br />
Er kann natürlich nur mit Hilfe der Einwohnerinnen<br />
und Einwohner von Stadt und Landkreis<br />
Aurich realisiert werden. Sie können die<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> durch Hinweise auf Reparatur,<br />
Verleih- und Secondhand-Firmen unterstützen,<br />
und indem sie Hinweise auf Betriebe und zum<br />
Beispiel Tauschbörsen geben und ihre Erfahrungen<br />
schildern.<br />
Titelblatt der Broschüre<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Frank Buschmann<br />
Tel.: 04941/16579<br />
E-Mail:<br />
frank.buschmann@<br />
landkreis-aurich.de<br />
Internet:<br />
www.landkreisaurich.dewww.groenlandaurich.de<br />
7
8<br />
Stadt Bassum<br />
Agenda 21 - ganz aktiv in Bassum<br />
Die Agenda-Arbeit in Bassum hat durch den<br />
Einsatz von externer Moderation einen Schub<br />
nach vorne erfahren. Die Arbeit wurde intensiver,<br />
kontinuierlicher und zielgerichteter.<br />
In sieben Jahren Agenda-Arbeit hat sich gezeigt,<br />
dass der Gedanke der lokalen Agenda<br />
21 in Bassum weiter Fuß gefasst hat und von<br />
den Bürgerinnen und Bürgern positiv aufgenommen<br />
wird. Ihre Sensibilisierung gegenüber<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> hat zugenommen, vermehrt<br />
kann die Bassumer Wirtschaft eingebunden<br />
werden. Die Zusammenarbeit mit Politik und<br />
Verwaltung ist durch gezielte interne Öffentlichkeitsarbeit<br />
gestärkt und kooperativ.<br />
Mit den beantragten Mitteln wurde die Arbeit<br />
der Agenda 21-Arbeitsgruppen unterstützt,<br />
wie zum Beispiel Besuche von Agenda 21-Veranstaltungen,<br />
Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen,<br />
Austausch mit Agenda 21-Projekten<br />
anderer Städte, Beschaffung von Literatur und<br />
multimedialen Hilfsmitteln für Projekte, Material<br />
und Kosten für die Dokumentation und die<br />
Teilnahme an Regionalmessen. In 2003 konnten<br />
dank der Fördermittel drei neue Gruppen ihre<br />
Arbeit aufnehmen: Die AG Stadtbild und Touristik,<br />
die AG Planen, Bauen, Verkehr und Energie<br />
mit der Projektgruppe Runder Tisch Energie und<br />
die AG Landschaftspfl ege mit den Projektgruppen<br />
Bäume, Kleiner Stiftsgarten, Wege, Hecken.<br />
Agenda-Sitzung<br />
Gute Öffentlichkeits- und Pressearbeit sowie die<br />
Internet-Präsentation der lokalen Agenda 21<br />
unter www.stadt.bassum.de unterstützen den<br />
Prozess. Zur weiteren Aufklärung und Werbung<br />
für den Agenda 21-Gedanken wurden von den<br />
Arbeitsgruppen Plakate und Flyer erstellt, die<br />
bei Aktionen eingesetzt werden und teilweise<br />
ins Internet gestellt wurden.<br />
Durch eine Zukunftswerkstatt mit Schülern<br />
der Orientierungsstufe und unter Einbeziehung<br />
des Kinder- und Jugendparlaments in den<br />
Herbstferien 2003 konnte auch die Arbeit mit<br />
Kindern und Jugendlichen intensiviert werden.<br />
Hieraus sind die drei Arbeitsgruppen Schule,<br />
Kino und Stadtpolizei entstanden.<br />
Zukünftig sollen Impulse für die Einbeziehung<br />
weiterer Bevölkerungsgruppen gegeben<br />
werden. Sämtliche Gruppen sind weiterhin da-<br />
rum bemüht, zur Finanzierung ihrer Projekte<br />
Fördermittel und Sponsoren zu fi nden. Bei<br />
jeder Gelegenheit werden die eigens dafür<br />
entwickelten Flyer Spendenaufruf gezielt<br />
ausgegeben. Für die Inhalte des Flyers haben<br />
sich lokal bekannte Bassumer Einwohner zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
AG Stadtbild und Touristik<br />
Projekt: Bassum CD-Rom und Tourismusbroschüre<br />
Zusammen mit zahlreichen interessierten<br />
Bürgerinnen und Bürgern aus den 16 Ortschaften<br />
der Stadt Bassum hat diese Arbeitsgruppe<br />
die Inhalte einer Bassum-CD für<br />
touristische Zwecke erarbeitet. Seit der ersten<br />
Präsentation dieser CD auf der Landesgartenschau<br />
in Bad Zwischenahn im September<br />
2003 zeigt sich ein großes Interesse der<br />
Öffentlichkeit. Zwischenzeitlich wurden über<br />
700 Exemplare angefordert, eine überarbeitete<br />
Neuaufl age diente als Grundlage für die<br />
Bassumer Internetseiten. Eine englische und<br />
französische Version ist für die Verteilung bei<br />
den Partnerstädten geplant.<br />
Auch hat diese AG in anderthalb Jahren<br />
eine erste Bassumer Tourismusbroschüre<br />
erarbeitet, die mit einer Aufl age von 5.000<br />
Exemplaren im August 2003 gedruckt wurde.<br />
Für die Neuaufl age im Herbst 2005 wurden<br />
Erweiterungen in Form von Kurztexten der<br />
einzelnen Ortschaften und Karten für ein<br />
lokales Rad- und Reitwegenetz erstellt.<br />
Runder Tisch Energie<br />
Projekte: Energie-Strategie für Bassum,<br />
Bassumer Förderprogramm Solarenergie,<br />
Rapsöl<br />
Seit Ende 2002 befasst sich die Projektgruppe<br />
mit der Umsetzung einer Energie-Strategie<br />
für Bassum. Sie hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt<br />
Bassum einen Beitrag zum Umweltschutz zu<br />
leisten, den Einsatz regenerativer Energien<br />
sowie der energietechnischen Beratung und<br />
Sanierung von Altbauten zu fördern. Ein<br />
weiteres wichtiges Ziel ist die Verbindung des<br />
Agenda 21-Gedankens mit den Zielen der<br />
Wirtschaftsförderung.<br />
Der Runde Tisch Energie hat sich bisher<br />
unter anderem mit der Schaffung eines<br />
Förderprogramms beschäftigt. Es wurde ein<br />
Förderpool eingerichtet, der durch Einlagen<br />
der beteiligten Betriebe gespeist wird. Die<br />
Einlagen werden durch die Stadt Bassum bis<br />
zu einem Betrag von 5.000 Euro verdoppelt.<br />
Auf der ersten Bassumer Regionalmesse<br />
AktiBa im April 2003 wurde das lokale Förderprogramm<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt<br />
und der Finanzpool eröffnet, seitdem wurden<br />
bereits 23 Anträge genehmigt und insgesamt<br />
5.400 Euro Fördermittel ausgezahlt.
Förderprogramm Solarenergie:<br />
Grundschule Bramstedter Straße<br />
Der Runde Tisch Energie hat im Dezember<br />
2004 ein Pilotprojekt zur Nutzung von Rapsöl<br />
für verschiedene Diesel-Fahrzeuge ins Leben<br />
gerufen. Inzwischen hat die Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />
Bassum-Harpstedt Interesse<br />
bekundet, sich an diesem Projekt zu beteiligen,<br />
zunächst mit einem Fahrzeug, nach der Pilotphase<br />
gegebenenfalls mit einer Tankstelle auf<br />
ihrem Gelände. Ein Förderantrag mit Gesamtkosten<br />
in Höhe von 21.000 Euro für EFRE-Mittel<br />
(Europäischer Fonds für regionale Entwicklung)<br />
wurde im April 2005 gestellt.<br />
Zwei Flyer zu Solarenergie und Energie sparen<br />
wurden ebenfalls erstellt. Hiervon wurden<br />
insgesamt 15.000 Exemplare verteilt.<br />
AG Landschaftspfl ege mit den Projektgruppen<br />
Bäume, Kleiner Stiftsgarten,<br />
Wege, Hecken<br />
Die Projektgruppe Bäume hat sich mit der<br />
Begrünung der Innenstadt befasst. So wurde<br />
in 2004 eine Baumschenkaktion durchgeführt,<br />
bei der 23 heimische Jungbäume an interessierte<br />
Bassumer Bürgerinnen und Bürger<br />
ausgegeben wurden. Eine Ausstellung mit dem<br />
Thema „Baum trifft Mensch“ im Bürgerservice<br />
der Stadt Bassum traf auf großes Interesse in<br />
der Öffentlichkeit. Inzwischen hat sich diese<br />
Projektgruppe der AG Stadtbild und Touristik<br />
angeschlossen.<br />
Die Projektgruppe Kleiner Stiftshof erarbeitet<br />
ein Konzept für die Neugestaltung des Stiftshofes.<br />
Derzeit wird überprüft, ob Mittel aus dem<br />
Städtebau-Förderprogramm verwendet werden<br />
können.<br />
Die Projektgruppe Wege hat mit Beteiligung<br />
der verschiedenen Interessengruppen (Reiter,<br />
Jäger, Landwirte, angrenzende Kommunen,<br />
Grundbesitzer) je eine Empfehlung für einen<br />
lokalen Rad- und Reitwegerundweg erarbeitet.<br />
Da Radfahren und Reiten für die Region<br />
Wildeshauser Geest touristische Schwerpunkte<br />
darstellen, sollen diese Empfehlungen auch<br />
über den Zweckverband Naturpark Wildeshauser<br />
Geest vermarktet werden.<br />
Die Projektgruppe Hecken konnte in 2004 unter<br />
großer Beteiligung von Anliegern ein Heckenprojekt<br />
in der Bassumer Ortschaft Hallstedt<br />
durchführen, bei dem 1.200 Jungpfl anzen<br />
gesetzt wurden. Zum Schutz der Pfl anzen wurde<br />
ein Wildzaun installiert. Für dieses Projekt<br />
konnten Fördermittel von der Niedersächsischen<br />
Lottostiftung, der Stiftung Naturschutz<br />
des Landkreises Diepholz sowie des Bassumer<br />
Hegeringes eingeworben werden.<br />
Radfahrergruppe am Ortsschild Ringmar<br />
Projektgruppen mit Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
Die Projektgruppe Kino hat sich für die Einrichtung<br />
eines Kinos in Bassum eingesetzt. Dazu<br />
wurden Unterschriften gesammelt und Gespräche<br />
mit interessierten Betreibern geführt. Mehrere<br />
Kinovorführungen fanden im Bassumer<br />
Schulzentrum statt.<br />
Die AG Schule hat sich für saubere Schultoiletten<br />
engagiert. Ferner wurde in Zusammenarbeit<br />
mit einer Lehrkraft und einer Klasse die<br />
Ausgabe von Bällen und weiteren bewegungsfördernden<br />
Sport-Kleingeräten in den Pausen<br />
organisiert.<br />
Die AG Stadtpolizei hat sich für mehr Sauberkeit<br />
und Ordnung in der Stadt eingesetzt. So<br />
wurde eine Reinigungs- und Pfl anzaktion, gefördert<br />
von der Werbegemeinschaft Bassum, in<br />
einer Geschäftsstraße durchgeführt. Durch das<br />
Verteilen von Aufmerksamkeitszetteln werden<br />
Einwohner um richtiges Parken und zweckgemäße<br />
Müllentsorgung gebeten. Drei Behälter<br />
für die Entsorgung von Hundekot wurden in<br />
Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrkräften<br />
gebaut und in der Stadt angebracht.<br />
9
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Barbara Herzig<br />
Tel.: 04241/84-69<br />
E-Mail:<br />
agenda21@<br />
stadt.bassum.de<br />
Internet:<br />
www.stadt.bassum.de<br />
10<br />
Gruppenübergreifendes Projekt:<br />
Agenda-Lehrpfad<br />
Im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungen<br />
zum fünfjährigen Bestehen der Lokalen<br />
Agenda 21 in Bassum wurde im Mai 2003 der<br />
erste Agenda-Wegweiser auf dem Vorplatz des<br />
Bassumer Rathauses gesetzt. Im Beisein von<br />
Besuchern des Wochenmarktes, vielen Einwohnern<br />
und Agenda-Akteuren wurde die Skulptur<br />
vom Bürgermeister und der Agenda 21-Beauftragten<br />
enthüllt.<br />
Der Wegweiser vor dem Rathaus weist den<br />
Weg ins Agenda 21-Büro und stellt den Anfang<br />
eines Agenda 21-Lehrpfades dar, der verwirklichte<br />
Agenda 21-Projekte in Bassum markiert.<br />
Der Entwurf stammt von der Fachoberschule<br />
für Gestaltung in Bremen und wurde in etwas<br />
abgewandelter Form umgesetzt. Die Ausfertigung<br />
des Wegweisers in Edelstahl symbolisiert<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>, seine Höhe stellt die Verbindung<br />
von Ökonomie, Ökologie und Sozialem<br />
dar. Texttafeln mit Kurzbeschreibungen der<br />
Projekte sollen hinzukommen und dem Betrachter<br />
weiterführende Informationen zu den<br />
Projekten geben.<br />
Mit der Einrichtung des Lehrpfades soll visuell<br />
auf Projekte aufmerksam gemacht werden.<br />
Inzwischen gibt es Wegweiser für folgende<br />
Projekte:<br />
• Erste mit Bassumer Fördermitteln geförderte<br />
Solaranlage<br />
• Baumschenkaktion<br />
• Heckenprojekt.<br />
Tag der Regionen<br />
Seit 2002 beteiligen sich etwa 20 Bassumer<br />
Akteure mit einem abwechslungsreichen Programm<br />
beim bundesweiten Tag der Regionen.<br />
Dieser steht in Bassum und acht Nachbargemeinden<br />
in der Region Wildeshauser Geest<br />
unter dem Motto Erleben auf dem Lande. In<br />
Bassum fi nden die Aktivitäten wechselweise auf<br />
den einzelnen Bauernhöfen bzw. rund um das<br />
Seminar- und Tagungshaus Freudenburg statt.<br />
Unter dem Motto Genießen mit allen Sinnen<br />
präsentieren Bassumer Direktvermarkter Kulinarisches<br />
aus der Region. Lokale Künstler und<br />
Vereine bieten durch Ausstellungen und Auftritte<br />
Kostproben ihrer Kunst. Die Präsentation der<br />
Stärken der Region stieß in den vergangenen<br />
Jahren auf großes Interesse in der Bevölkerung,<br />
so dass teilweise bis zu 2.000 Besucher verzeichnet<br />
werden konnten.<br />
Agenda-Wegweiser am Rathaus
Stadt Bremervörde<br />
Nachhaltige Stadtkonzeption<br />
Bremervörde 21<br />
Die lokale Agenda 21 in Bremervörde hat<br />
mit der Stadtentwicklung Bremervörde 21<br />
einen lebendigen Prozess ins Leben gerufen,<br />
um die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Stadt zu erhöhen. Ziel ist und<br />
war es, ein „Unternehmensprogramm“ für<br />
die Stadt Bremervörde zu entwickeln, das<br />
über rein planerische Aspekte hinausgeht<br />
und sich an den Kundenbedürfnissen und<br />
Marktchancen der Kommune orientiert.<br />
Ideen, Wünsche und Visionen können dabei<br />
von allen Interessierten eingebracht werden.<br />
Eine Lenkungsgruppe begleitet diesen<br />
Agenda-Prozess, bei dem strategische Entscheidungen<br />
für die Zukunft der Stadt getroffen<br />
werden.<br />
Die konkrete Umsetzung von Projekten erfüllt<br />
die Stadtkonzeption mit Leben. Nach dem Aktionspaket<br />
2002/2003 ist jetzt das Aktionspaket<br />
2004/2005 mit dem Leitprojekt „Bremervörde<br />
erkunden - per Pkw, per Rad, zu Fuß“ in der<br />
Umsetzungsphase. Weitere Leitprojekte sind<br />
die einheitliche Radwegebeschilderung im<br />
Landkreis Rotenburg/Wümme und das Touristische<br />
Leitsystem der Stadt Bremervörde. Die<br />
komplette Umsetzung war im Frühsommer<br />
2005 abgeschlossen.<br />
AG Stadtbildverbesserung:<br />
Objektbeschilderung trifft Stadt<br />
Entdeckung<br />
Die AG Stadtbildverbesserung, ein Zusammenschluss<br />
aktiver Bürgerinnen und Bürger,<br />
entwickelte die Idee, Informationstafeln an<br />
bedeutsamen Objekten der Stadt Bremervörde<br />
anzubringen, um das Interesse der Einwohner<br />
und Besucher der Stadt an der Geschichte bestimmter<br />
Objekte zu wecken.<br />
Die Texttafeln aus Edelstahl (30 x 20 cm)<br />
tragen das Stadtwappen mit dem heiligen<br />
Liborius und enthalten kurze Erläuterungen<br />
zur historischen oder sonstigen Bedeutung der<br />
Objekte. Mit viel Engagement wurden von der<br />
Projektgruppe umfangreiche Informationen zu<br />
den ausgewählten Standorten zusammengetragen<br />
und textlich für die Tafeln aufbereitet. Man<br />
erfährt, was es beispielsweise mit dem Natur-<br />
und Erlebnispark oder mit bekannten Personen<br />
wie Wilhelm Busch, Graf von Moltke oder Hugo<br />
Kükelhaus in Bremervörde auf sich hat.<br />
Eine „Anschubfi nanzierung“ zur Erstellung<br />
erster Tafeln wurde durch Sponsoren geleistet.<br />
Mittlerweile konnten 30 Schilder mit Unterstützung<br />
engagierter Bürger und Eigentümer<br />
der zu beschildernden Gebäude gefertigt und<br />
angebracht werden. Weitere Schilder sind in<br />
Planung, da das Projekt eine große Beachtung<br />
und Akzeptanz in der Bevölkerung erfährt.<br />
Sinn und Wirksamkeit der Objektbeschilderung<br />
hängen von ihrer Auffi ndbarkeit im Stadtgefüge<br />
ab, daher hat sich die Projektgruppe parallel<br />
zur Schildererstellung das Ziel gesetzt, einen<br />
übersichtlichen Flyer mit einer Übersichtskarte<br />
herauszugeben, der das Auffi nden der einzelnen<br />
Objekte erleichtert. Dieser ist nach der neu<br />
aufgelegten Imagebroschüre und dem Urlaubskatalog<br />
ein weiterer Baustein der Prospektfamilie<br />
der Stadt, gestaltet nach dem neuen<br />
einheitlichen Erscheinungsbild - ein ebenfalls<br />
erfolgreich realisiertes Leitprojekt des aktuellen<br />
Aktionspaketes 2004/2005.<br />
Es hat sich gezeigt, dass der Agenda-Prozess<br />
einen langen Atem und auch eine gewisse Portion<br />
Idealismus voraussetzt. Die aufgezeigten<br />
Projekte zeigen exemplarisch, dass es sich lohnt,<br />
sich aktiv für eine zukunftsweisende nachhaltige<br />
Entwicklung einzusetzen.<br />
Texttafeln erklären die Bedeutung von Gebäuden<br />
Titelblatt<br />
Stadtrundgang<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Bianka Kummer<br />
Tel.: 04761/987-140<br />
E-Mail:<br />
info@bremervoerde.de<br />
Internet:<br />
www.bremervoerde.de<br />
11
Sonntag-s-pass<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Christa Gluschak<br />
Tel.: 04252/391-415<br />
E-Mail:<br />
christa.gluschak@<br />
bruchhausen-vilsen.de<br />
Internet:<br />
www.bruchhausenvilsen.de<br />
12<br />
Bruchhausen-Vilsen und Umgebung<br />
Marketing für die Region<br />
Der Agenda-Prozess in Bruchhausen Vilsen und<br />
Umgebung konzentriert sich auf die Vermarktung<br />
der einzelnen Ortschaften als lohnendes<br />
Ausfl ugsziel.<br />
Als Luftkurort hat Bruchhausen-Vilsen die<br />
Möglichkeit, an Sonntagen einen Sonntagsverkauf<br />
(bestimmte Geschäfte) durchzuführen. Die<br />
Agenda-Gruppe Service & Marketing hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, für den Sonntagsverkauf ein<br />
Marketing-Konzept zu erstellen, um möglichst<br />
viele Besucher in den Ort zu locken.<br />
Ein Baustein des Konzeptes ist der Mini-Flyer:<br />
Er zeigt Besuchern des Ortes auf, welche<br />
Geschäfte und Restaurants für Sie geöffnet<br />
haben und was es an Veranstaltungen gibt. Der<br />
Mini-Flyer wird an verschiedenen Stellen (Geschäfte,<br />
Restaurants etc.) ausgelegt. Alle Gäste<br />
der Museums-Eisenbahn bekommen zu jedem<br />
Ticket einen Mini-Flyer. Man möchte hiermit<br />
den Bahnfahrenden den Ort näher bringen und<br />
einen Anreiz schaffen, den Ortskern zu besuchen.<br />
Auch für Asendorf wurde ein Flyer entwickelt,<br />
um für den Ort und seine Sehenswürdigkeiten<br />
zu werben (Automuseum, Kirche, Hof<br />
Arbste). Ansprechende Fotos, ein Ortsplan und<br />
die Beschreibung alljährlich wiederkehrender<br />
Veranstaltungen im Ort sind dort vorhanden.<br />
Auch hier sind die Gäste der Museums-Bahn<br />
eine Zielgruppe.<br />
Tagestourismus Martfeld<br />
In der Mitgliedsgemeinde Martfeld haben<br />
sich drei Agenda-Gruppen gebildet. Die Gruppe<br />
Freizeit & Tourismus hat sich mit der Frage<br />
beschäftigt, wie man die <strong>Gemeinde</strong>, die einen<br />
sehr schönen Ortskern hat, weiter für den<br />
Tagestourismus erschließen könnte.<br />
Hierzu hat die Gruppe zusammen mit Studenten<br />
des Euro-Business-College Hamburg ein<br />
Tourismuskonzept erstellt.<br />
Das Projekt begann mit einer Befragung der<br />
Einwohner. Inhaltlich ging es hierbei in erster<br />
Linie darum herauszufi nden, ob die Bevölkerung<br />
Martfelds einen touristischen Ausbau des<br />
Dorfes befürworten und hieran mitarbeiten<br />
würde. Außerdem wurden Ideen zu dem Thema<br />
abgefragt.<br />
Das Tourismuskonzept beinhaltet folgende<br />
Schwerpunkte:<br />
1. Planung des Tourismuskonzeptes vom Innenmarketing<br />
zum Außenmarketing - von der<br />
Analyse bis zur Realisierung<br />
2. Ausarbeitung des Tourismuskonzeptes - erste<br />
Schritte: Marktinformation, Befragungen,<br />
Wirtschaftsfaktor, Tourismus,<br />
3. Vorstellung der ersten Projekte für Martfeld<br />
„Sportevent“ Spargellauf: Eine Volkslauf mit<br />
einem typischen Bezug zu Martfeld (Spargelanbau)<br />
anschließendes Fest auf einem<br />
bekannten Hof in Martfeld.<br />
Broschüre Dörpschnack Süstedt<br />
Die Agenda-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
vier Mal jährlich eine Zeitung für die <strong>Gemeinde</strong><br />
Süstedt herauszugeben. Hier fi nden alle<br />
Interessierten Wissenswertes rund um das<br />
Dorf. Inhalte sind beispielsweise:<br />
• Süstedt-world wide web<br />
• Infos über den TSV<br />
• Geburtenwald am Schlatt<br />
• Baudenkmale<br />
• Kinderseite<br />
• Perspektiven für Süstedt<br />
• Kultur<br />
• Neues aus Süstedt<br />
• Historisches<br />
• Aktuelle Termine.<br />
St. Cyriakus Kirche in Bruchhausen-Vilsen
Stadt Burgdorf<br />
Blauer Punkt - Gütesiegel für<br />
nachhaltige Projekte<br />
Mit der Konzeption und Entwicklung eines Gütesiegels<br />
für nachhaltige Projekte, dem Blauen<br />
Punkt, wurde ein Instrument zur Qualitätsprüfung<br />
und -bewertung von Projekten im Sinne<br />
der Agenda 21 geschaffen. Die Entwicklung<br />
und Vergabe eines Gütesiegels zielt darauf ab,<br />
zukunftsweisende Initiativen für eine sozial<br />
gerechte und umweltschonende Entwicklung<br />
zu würdigen. Außerdem soll mit Hilfe des<br />
Gütesiegels, das für die Dauer von zwei Jahren<br />
vergeben wird, ein Anreiz geschaffen werden,<br />
sich dauerhaft für eine nachhaltige Entwicklung<br />
zu engagieren.<br />
Die Entwicklung eines <strong>Nachhaltigkeit</strong>s-Gütesiegels<br />
stellt einen wesentlichen Schritt im<br />
Hinblick auf Qualitätsmanagement von Agenda<br />
21-Prozessen und nachhaltiger Entwicklung<br />
dar. Anhand eines eigens hierfür entwickelten<br />
Bewertungsbogens wurden Projekte und Maßnahmen<br />
von Vereinen, Organisationen, Schulen,<br />
Kindergärten, Betrieben und sonstigen Gruppierungen<br />
oder Privatpersonen im Hinblick auf<br />
ihre Relevanz für eine nachhaltige Entwicklung<br />
bewertet.<br />
Nachhaltige Projekte zeichnen sich vor allem<br />
durch einen ganzheitlichen Ansatz aus, der<br />
ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle<br />
Aspekte miteinander verknüpft.<br />
Der Bewertungsbogen ist leicht handhabbar<br />
und auf alle Projekte anwendbar. Bei der Entwicklung<br />
wurde großer Wert auf die Übertragbarkeit<br />
und Anwendbarkeit für andere Kommunen<br />
gelegt.<br />
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung<br />
zur Lokalen Agenda 21 im November 2003 in<br />
Burgdorf wurde das Projekt der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt und der Blaue Punkt erstmals offi ziell<br />
an elf Vereine und Organisationen verliehen.<br />
Das Gütesiegel für nachhaltige Projekte<br />
wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />
sozialökologische Forschung ECOLOG entwickelt.<br />
Projektdurchführung<br />
Alle Burgdorfer Vereine, Organisationen sowie<br />
die örtlichen Schulen und Kindergärten wurden<br />
angeschrieben und aufgefordert, sich an dem<br />
Wettbewerb Gütesiegel für nachhaltige Projekte<br />
zu beteiligen und sich um den Burgdorfer<br />
Zukunfts-Preis zu bewerben. Die Projekterhebung<br />
diente gleichzeitig als Bestandsaufnahme<br />
vorhandener Projekte und Maßnahmen mit<br />
Agenda 21-Relevanz.<br />
Nach Eingang der Bewerbungsunterlagen<br />
beurteilte eine unabhängige und interdisziplinär<br />
zusammen gesetzte Jury die Projekte<br />
auf der Basis des Bewertungsbogens. In einer<br />
gemeinsamen Sitzung wurde nach eingehen-<br />
der Diskussion entschieden, welche Projekte<br />
den Blauen Punkt und welche den Burgdorfer<br />
Zukunfts-Preis erhalten. Insgesamt wurden 22<br />
Projektbeiträge eingereicht, elf davon wurde<br />
das Gütesiegel verliehen.<br />
Auf einer Informationsveranstaltung zur<br />
Lokalen Agenda 21 Burgdorf im November<br />
2003 wurden die Projekte der Öffentlichkeit im<br />
Rahmen des „Burgdorfer Zukunfts-Marktes“<br />
vorgestellt und die Gütesiegel vergeben.<br />
Die drei nachhaltigsten Projekte wurden mit<br />
dem „Burgdorfer Zukunfts-Preis“ geehrt:<br />
• Projekt Courage-Initiative zur Förderung der<br />
Zivilcourage in Burgdorf (Projektträger Präventionsrat<br />
Arbeitskreis 5)<br />
• Nachbarschaftstreff Ostlandring (Frauen- und<br />
Mütterzentrum Burgdorf e.V.)<br />
• Eine Persönlichkeit entwickeln (Gymnasium<br />
Burgdorf).<br />
Auf Beschluss der Jury erhielt die Ev. luth.<br />
St. Paulus-Kirchengemeinde für ihre umfassende<br />
Leistung eine gesonderte Auszeichnung für<br />
ihre Gemeinwesenarbeit.<br />
Projektziele<br />
Mit dem Projekt Blauer Punkt verfolgt die Stadt<br />
Burgdorf folgende Ziele:<br />
1. Förderung von Qualitätsmanagement im<br />
Bereich nachhaltiger Projekte im Sinne der<br />
Agenda 21;<br />
2. das Thema <strong>Nachhaltigkeit</strong> und Agenda 21<br />
anhand von vorhandenen Beispielen veranschaulichen;<br />
3. mit der Darstellung von beispielgebenden<br />
Projekten zur Nachahmung anregen;<br />
4. mit der Vergabe eines <strong>Nachhaltigkeit</strong>s-Gütesiegels<br />
Vereine, Organisationen und andere<br />
Gruppierungen für zukunftsweisende Leistungen<br />
im Hinblick auf eine sozialgerechte und<br />
umweltschonende Entwicklung würdigen<br />
und für ein dauerhaftes Engagement gewinnen;<br />
5. Bürgerbeteiligung fördern, d.h. Bürgerinnen<br />
und Bürger motivieren, sich ehrenamtlich für<br />
eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen;<br />
6. die Öffentlichkeit über die Agenda 21 und<br />
den lokalen Agenda 21-Prozess informieren;<br />
7. Bürgerinnen und Bürger für das Thema<br />
nachhaltige Entwicklung sensibilisieren und<br />
damit Verhaltensänderungen zugunsten einer<br />
dauerhaften Verbesserung der Lebensqualität<br />
herbeiführen;<br />
8. potenzielle Handlungsfelder von lokalen<br />
Agenda 21-Prozessen aufzeigen;<br />
9. spezifi sche lokale Defi zite und Potenziale im<br />
Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung<br />
der Kommune erörtern, um daraus Strategien<br />
für ein Handlungsprogramm zur Lokalen<br />
Agenda 21 in Burgdorf zu entwickeln.<br />
Die Verleihung des<br />
Gütesiegels<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Peter Frerichs<br />
Tel.: 05136/898-235<br />
E-Mail:<br />
umwelt@burgdorf.de<br />
Internet:<br />
www.burgdorf.de<br />
13
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Petra Bauer<br />
Tel.: 05844/8311<br />
E-Mail:<br />
petra.bauer@<br />
clenze.de<br />
Internet:<br />
www.clenze.de<br />
14<br />
Samtgemeinde Clenze<br />
Samtgemeinde Clenze startet<br />
Pilotprojekt Strukturentwicklung<br />
Leere Schaufenster, verlassene Geschäfte - dies<br />
soll im Clenzer Südkreis in Zukunft anders<br />
aussehen. Zusammen mit Räten, Verwaltungen,<br />
Vereinen und Bürgern erstellten die<br />
Projektplaner ein Konzept zur Strukturverbesserung.<br />
Dieses berücksichtigt die besonderen<br />
Ausgangsbedingungen des dünn besiedelten<br />
Raums des gesamten Südkreises. Ziel ist es,<br />
die Lebensqualität in der Samtgemeinde zu<br />
verbessern.<br />
Die Projektkoordination wurde an den P.I.A.<br />
Frau-Wirtschaft-Gewerbe e. V. vergeben. Dieser<br />
Verein, hervorgegangen aus einer Agenda-Zukunftswerkstatt,<br />
verfügt über das nötige Knowhow<br />
und die Personalstruktur, um ein solches<br />
Projekt mit ständiger Präsenz vor Ort durchzuführen<br />
- und Nomen ist Omen: P.I.A. steht für<br />
Persönlich, Innovativ, Anspruchsvoll!<br />
Der Weg zu einer zukunftsfähigen <strong>Gemeinde</strong><br />
kann nur zum Erfolg führen, wenn die<br />
Bewohner dieser <strong>Gemeinde</strong> ihn mitgehen. In<br />
mehreren Phasen arbeitete P.I.A. gemeinsam<br />
mit Politik, Verwaltung und Bürgerinnen und<br />
Bürgern die Clenzer Situation auf.<br />
Von intensiver Bürgerbeteiligung begleitet,<br />
wurden Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die<br />
sich mit den Themen<br />
• Verkehr<br />
• Wirtschaft, Arbeit und Versorgung<br />
• Tourismus und Gastronomie<br />
• Dorf- und Landschaftsbild, Umweltschutz<br />
• Wohnen, Freizeit, Bürgerservice<br />
• Dorfgemeinschaft<br />
beschäftigten.<br />
Die Fische und Lurche wurden eingesammelt und wieder in den Teich eingesetzt<br />
Ausbildungsnetz Clenze<br />
Seit dem 01.01.05 läuft die letzte Phase des<br />
Strukturentwicklungsprozesses. In dieser Phase<br />
sollen die entwickelten Projekte realisiert<br />
werden. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen<br />
sind vielfältig: Musikfestivals, Integration von<br />
Neubürgerinnen und Neubürgern, Südkreis<br />
Wander- und Radwanderkarten, generationsübergreifende<br />
Freizeitangebote oder die Rekultivierung<br />
des Dorfteiches sind nur einige<br />
Beispiele von viele guten Projekten, die sich<br />
bereits in der Umsetzungsphase befi nden.<br />
Im Mai 2004 reichte die Agenda 21-Arbeitsgruppe<br />
Wirtschaft, Arbeit, Versorgung das<br />
Konzept „Neue Ausbildungsplätze durch regionale<br />
Ausbildungsstrukturen“ für eine Förderung<br />
im Rahmen des STARegio-Programms<br />
beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)<br />
ein. Bei einer Präsentation beim BIBB in Bonn<br />
konnte das Projekt überzeugen und wird seit<br />
dem August 2004 zu hundert Prozent über<br />
STARegio gefördert. Das Projekt ist ein großer<br />
Erfolg für die strukturschwache Region<br />
des Wendlands und ein wichtiger Schritt zur<br />
Schaffung von Ausbildungsplätzen vor Ort,<br />
damit den Jugendlichen eine Zukunftsperspektive<br />
in der Samtgemeinde eröffnet wird.<br />
Für den lokalen Agenda 21-Prozess und ihre<br />
Akteure setzt dieser erste Erfolg positive Akzente<br />
und fördert die Motivation, sich weiter<br />
aktiv an den Agenda-Projekten zu beteiligen.<br />
Abpumpen und Ausbaggern des Dorfteiches Leisten
Stadt Emden<br />
Emders up Rad<br />
Im Jahr 2004 startete die Stadt Emden mit<br />
Emders up Rad ein neues Projekt zu Förderung<br />
des Radfahrverkehrs. Ziel des Projektes war es,<br />
dem im aktiven Agenda-Prozess erarbeiteten<br />
Leitbild „Stadt der kurzen Wege - Nachhaltige<br />
Mobilität“ folgend, das Fahrradfahren in Emden<br />
zu fördern. Finanziell unterstützt wurde<br />
das Projekt durch das Agenda 21 Förderprogramm.<br />
In Emden bietet sich oft die Möglichkeit, das<br />
Fahrrad zu nutzen und das Auto stehen zu<br />
lassen, denn Emder Wege sind kurz! Durch<br />
die kompakte Struktur des Kernstadtbereichs<br />
liegen die zentralen Funktionen der Stadt wie<br />
Wohnen, Arbeiten und Einkaufen dicht beieinander.<br />
Die Wohngebiete und das Zentrum sind<br />
derzeit schon über ein quantitativ und auch<br />
teilweise qualitativ gutes Netz von Radverkehrsanlagen<br />
schnell zu erreichen. Gute Voraussetzungen<br />
für die Nutzung des Fahrrades.<br />
Im Rahmen des erarbeiteten Verkehrsentwicklungsplanes<br />
hat sich die Stadt Emden das<br />
Ziel gesetzt, die bestehenden Verkehrsprobleme<br />
unter anderem durch intensive Förderung<br />
des Umweltverbundes zu bewältigen. Der<br />
heute mit 22 Prozent schon sehr hohe Anteil<br />
des Radverkehrs an der Gesamtzahl aller Wege,<br />
die in Emden täglich zurückgelegt werden, soll<br />
künftig auf 25 Prozent gesteigert werden.<br />
Mit dieser ehrgeizigen Aufgabe befasst sich<br />
eine Arbeitsgruppe, die sich aus Mitarbeitern<br />
der Fachdienste Umwelt, Stadtplanung, öffentliche<br />
Sicherheit und Straßenverkehr, dem Bau-<br />
und Entsorgungsbetrieb, der Emden Marketing<br />
& Tourismus GmbH, des Allgemeinen Deutschen<br />
Fahrradclubs (ADFC), dem Pressesprecher der<br />
Stadt Emden sowie der Lokalen Agenda 21<br />
Gruppe in Emden zusammensetzt.<br />
Das Projekt<br />
Emders up Rad soll über gezielte Öffentlichkeitsarbeit<br />
und erste nachhaltige Maßnahmen<br />
die Akzeptanz des Rades als Verkehrsmittel<br />
stärken. Dabei lag das Augenmerk zunächst<br />
weniger auf großen baulichen als vielmehr auf<br />
kleinen intelligenten und effektiven Lösungen,<br />
die den Radverkehr in der Stadt nachhaltig<br />
fördern sollen.<br />
Von Anfang an waren das Projekt und damit<br />
auch die Öffentlichkeitsarbeit auf den Dialog<br />
mit Emder Bürgern ausgerichtet. Mit dem<br />
ersten Presseauftritt startete eine Onlineumfrage<br />
zur Wahl des Projektnamens. Per Brief oder<br />
E-Mail konnte ein Votum abgegeben werden.<br />
Die Entscheidung fi el mit 58,8 Prozent für den<br />
plattdeutschen Namen „Emders up Rad“ (Emder<br />
auf dem Rad oder auch: Emder aufs Rad!)<br />
Der Name bildete die Basis für die Entwicklung<br />
eines Logos, das sowohl für alle Publikationen<br />
des Projekts verwendet, als auch auf alle ausgehenden<br />
Briefe der Fachdienste Umwelt, Stadtplanung<br />
und Wirtschaftsförderung gestempelt<br />
wird.<br />
Im Zentrum der Kommunikation stand die<br />
Darstellung des Fahrrads als alltägliches effektives<br />
umweltfreundliches, den <strong>Nachhaltigkeit</strong>sgedanken<br />
verdeutlichendes Verkehrsmittel.<br />
Angestrebt wurde eine dauerhafte Präsenz in<br />
den lokalen Zeitungen. Die direkte Ansprache<br />
der Bürger erfolgte durch die Teilnahme an<br />
öffentlichen Veranstaltungen, die Verteilung<br />
von Faltblättern, Anstecknadeln und Aufklebern<br />
ergänzten diese Strategie. Weitere Bestandteile<br />
der Öffentlichkeitsarbeit waren regelmäßige<br />
Pressemitteilungen über den Stand und die<br />
Aktivitäten des Projekts. Eine wöchentliche,<br />
17-teilige Kolumne zum Thema Radfahren in<br />
der Emder Zeitung rundete die Pressearbeit<br />
ab. Darüber hinaus wurden 2.000 Faltblätter<br />
gedruckt und verteilt und ein Preisausschreiben<br />
ausgelobt.<br />
Bewachter Fahrradstand beim Ostfriesischen Kirchentag<br />
Am 11. Oktober 2004 wurde das Projekt auf der<br />
Ostfrieslandschau in Leer präsentiert. Weitere<br />
Aktionen waren ein bewachter Fahrradstand<br />
zum Ostfriesischen Kirchentag und eine Fotoaktion<br />
zur Woche der Mobilität.<br />
Ergebnisse<br />
• Regelmäßige Nennung des Projekts in der<br />
lokalen Presse und Radio Ostfriesland. Insgesamt<br />
34 Presseauftritte (inklusive der Kolumne).<br />
• Aufgreifung der Idee des bewachten Fahrradstandes<br />
für die „Emder Matjestage“<br />
• Verbreitung des Logos über die ausgehende<br />
Post der Fachdienste Umwelt und Wirtschaftsförderung<br />
der Stadt Emden. Flyer Emders up Rad<br />
15
Infobox Grundschule<br />
Bewegungsbox<br />
Infobox Grundschule<br />
Inhalt<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Elsche Wilts<br />
Tel.: 04921/87-1357<br />
E-Mail:<br />
ewilts@emden.de<br />
Internet:<br />
www.emden.de ><br />
Umwelt<br />
16<br />
Parallel wurde an der FH in Emden ein studentisches<br />
Projekt Verantwortung für die Zukunft:<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>smanagement des Radverkehrs<br />
in Emden durchgeführt.<br />
Ein Besuch des Stadtplanungsamtes der Fahrradstadt<br />
Münster mit anschließender Fahrradexkursion<br />
sollte neue Impulse für die Radverkehrsförderung<br />
in Emden geben.<br />
Folgende Themen wurden im Laufe des Projekts<br />
beleuchtet:<br />
• Pre-Test einer dreiteiligen Umfrage zum Mobilitätsverhalten<br />
Emder Bürger<br />
• Mobilität von Schülern<br />
• Einkaufsverhalten Emder Bürger<br />
• Mobilitätsverhalten von Studenten<br />
• Erarbeitung eines Gestaltungsvorschlags zur<br />
Verwendung der Nullabsenkung beim Neu-<br />
und Umbau von Radwegen<br />
• Vorbereitung einer Dienstanweisung über<br />
den Einsatz von Fahrrädern bei Dienstfahrten<br />
(geltend für alle Mitglieder der Emder<br />
Verwaltung).<br />
Konkret ist die Stadt Emden noch fahrradfreundlicher<br />
geworden, nicht zuletzt durch die<br />
Umsetzung einiger Vorstellungen der Radverkehrsförderung:<br />
• Punktuelle Verbesserungen an ausgewählten<br />
Stellen durch Nullabsenkungen an fünf Kreuzungen<br />
auf einer Hauptroute des Radverkehrs<br />
(Auricher Straße)<br />
• Aufweitung einer Aufstellfl äche an einer<br />
stark frequentierten Stelle des Radwegenetzes<br />
im Stadtzentrum (Am Delft)<br />
• Vorbereitung der Sanierung ausgewählter<br />
Fahrradabstellplätze im Stadtzentrum durch<br />
den Bau mehrerer Fahrradabstellanlagen.<br />
Die Aufstellung erfolgte im zeitigen Frühjahr<br />
dieses Jahres und wird fi nanziert über das<br />
Radwegeprogramm der Stadt Emden.<br />
• Öffnung von 33 Einbahnstraßen (von insgesamt<br />
43) für den Radverkehr in Gegenrichtung.<br />
• Absenkung von Bordsteinen an ausgewählten<br />
Punkten an einer stark frequentierten Route<br />
des Alltagsradverkehrs.<br />
Weitere Aktivitäten - Radfahrerstadtplan<br />
Mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Helfer des<br />
ADFC Ortsverbands Emden wurde ein Radfahrstadtplan<br />
für Emden erstellt. Dieser dient<br />
sowohl der Orientierung als auch der Öffentlichkeitsarbeit<br />
für das Rad.<br />
Um das Rad als effi zientes und ökologisches<br />
Verkehrsmittel bei Schülern zu etablieren,<br />
wurden mit der Unterstützung von<br />
Lehrern Infoboxen konzipiert. Zielgruppe<br />
sind Schüler der Grund- und weiterführenden<br />
Schulen Emdens:<br />
• Infobox Grundschule: mit Bewegungsübungen,<br />
Spiel und Spaß mit dem Rad.<br />
• Infobox Grundschule: Mit Übungen zur<br />
Orientierung im Raum, Sicherheit und Umweltthemen<br />
• Fahrradfi tnessbox für die weiterführenden<br />
Schulen: Thema Radfahren und körperliche<br />
Fitness. Das Fahrrad als „cooles“ und umweltfreundliches<br />
Fortbewegungsmittel und<br />
günstiges Fitnessgerät.<br />
Bau einer Nullabsenkung für Fahrradwege
<strong>Gemeinde</strong> Engeln<br />
Ein ganz besonderer Spielplatz<br />
Begleitet durch den Agenda 21-Prozess hat<br />
die <strong>Gemeinde</strong> Engeln einen Natur belassenen<br />
Spielplatz gebaut. Ziel war es, trotz der<br />
geringen Größe der <strong>Gemeinde</strong> mit rund 1.200<br />
Einwohnern eine ansprechende Spielfl äche für<br />
Kinder und Jugendliche zu gestalten.<br />
Dabei wurde ein vor zwei Jahren durch die<br />
Agenda-Gruppe Zukunft Engeln initiiertes und<br />
mit Anwohnern, Interessierten und der Holunderschule<br />
erstelltes Konzept umgesetzt. Der<br />
Engelner Spielplatz sollte demnach nicht dem<br />
üblichen Schema entsprechen, vielmehr sollte<br />
die rund 5.575 Quadratmeter große Fläche naturbelassen<br />
sein und durch naturnahe Gestaltung<br />
zum freien Spiel einladen.<br />
Das Material, die Spielgeräte und die Pfl anzen<br />
wurden von der <strong>Gemeinde</strong> Engeln zur Verfügung<br />
gestellt. Gebaut aber wurde der Spielplatz<br />
durch die Eigenleistung der Einwohner;<br />
teilweise waren bis zu 45 Helferinnen und Helfer<br />
im Alter von vier bis 70 Jahren im Einsatz.<br />
Zeitungsartikel und Aushänge begleiteten den<br />
Bau und wiesen auf Arbeitseinsätze hin.<br />
Durch das große Engagement von Eltern,<br />
Anwohnern und vielen weiteren Freiwilligen<br />
ist ein Spielplatz entstanden, dessen Wert die<br />
eigentlichen Ausgaben bei weitem übersteigt.<br />
Neben einem Zuschuss der <strong>Gemeinde</strong> von<br />
15.000 Euro wurden Gelder aus dem Förderprogramm<br />
Lokale Agenda 21 und des Kinderhilfswerks<br />
in Anspruch genommen. Auch die<br />
Kreissparkasse und der Heimatverein Engeln<br />
haben sich mit Spenden am Bau des Spielplatzes<br />
beteiligt.<br />
Die Gestaltung des Spielplatzes geht voran<br />
Begrünung der Spielfl äche mit Jungpfl anzen<br />
Wohlverdiente Pause<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Christa Gluschak<br />
Tel.: 04252/391-415<br />
E-Mail:<br />
christa.gluschak@<br />
bruchhausen-vilsen.de<br />
Internet:<br />
www.gemeindeengeln.de<br />
17
Wasserspiele<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Meike Gerriets<br />
Tel.: 04461/919-6200<br />
E-Mail:<br />
me.gerriets@<br />
friesland.de<br />
Internet:<br />
www.friesland.de<br />
www.weltmarkttag.de<br />
18<br />
Landkreis Friesland<br />
Aktion Wasser - mehr als nur nass<br />
Die Kooperation der Agenda im Landkreis<br />
Friesland und des Regionalen Umweltbildungszentrums<br />
(RUZ) Schortens will einen bewussten<br />
Umgang mit dem Trinkwasser fördern<br />
und einen Umdenkprozess in Gang bringen.<br />
Dabei setzt sie statt auf trockene Unterrichtseinheiten<br />
auf Erleben mit allen Sinnen. Dieses<br />
Kooperationsprogramm schließt an die vorangegangenen<br />
gemeinsamen Aktionen Müll<br />
vermeiden, Müll vermindern und Natur erleben<br />
an.<br />
Eine Mitarbeiterin des RUZ besucht Kindergärten<br />
und die Klassen 1 und 2 der Schulen, um<br />
das Thema Wasser gemeinsam mit den Kindern<br />
zu erarbeiten. Dabei wird es mit allen Sinnen<br />
erlebt: Salzwasser wird geschmeckt, oder die<br />
Kinder gehen nach draußen und spielen mit<br />
Gießkannen den Regen nach. Der kleine Fuchs<br />
Renke begleitet sie dabei durch die Unterrichtseinheit.<br />
Er ist eine Identifi kationsfi gur, die den<br />
Kindern schon aus den anderen Aktionen vertraut<br />
ist, und der sie nacheifern können.<br />
Im Anschluss an die Unterrichtseinheit erhalten<br />
die Kinder eine Broschüre, die genau auf<br />
die Unterrichtseinheit zugeschnitten ist, und in<br />
der sie das Gelernte und Erlebte noch einmal<br />
nachvollziehen können. Außerdem können sie<br />
die Thematik so mit nach Hause nehmen.<br />
Inhalte der Aktion<br />
• Nicht überall ist Wasser naturgemäß so<br />
selbstverständlich vorhanden wie bei uns in<br />
Friesland.<br />
• Unsere Erde ist zwar ein Planet des Wassers,<br />
jedoch ist Süßwasser und folglich Trinkwasser<br />
nur in einem geringen Anteil auf der Erde<br />
vorhanden.<br />
• Wasser versteckt sich in vielen Dingen, zum<br />
Beispiel in Saft, Kakao, einem Apfel, einem<br />
Stück Brot...<br />
• Erst auf den zweiten Blick ist erkennbar, dass<br />
ohne Wasser kein Leben auf unserer Erde<br />
möglich ist.<br />
• Auch wir bestehen zu einem großen Teil aus<br />
Wasser. Wir könnten ohne Wasser nicht leben.<br />
• Woher kommt unser Trinkwasser?<br />
• Was können wir tun, damit die Trinkwasserqualität<br />
weiterhin so gut bleibt?<br />
• Wasser kann man nicht verbrauchen, sondern<br />
nur gebrauchen. Es gibt einen geschlossenen<br />
Wasserkreislauf. Kein Tropfen geht verloren<br />
auf der Erde, keiner kommt hinzu.<br />
• Wasser hat phantastische Eigenschaften.<br />
Den Kindern soll bewusst werden, was sie<br />
selber in ihrem eigenen Erfahrungsbereich zu<br />
einem schonenden Umgang mit Trinkwasser<br />
beitragen können.<br />
• Sparsamer Umgang mit dem Wasser: Zähne<br />
nicht bei laufendem Wasser putzen, tropfende<br />
Wasserhähne kontrollieren, lieber<br />
duschen als baden, mit Regenwasser gießen...<br />
• Darauf achten, dass zu Hause bevorzugt<br />
umweltverträgliche Putz- und Waschmittel<br />
in Maßen verwendet werden.<br />
• Darauf achten, dass keine Spritzmittel verwendet<br />
werden.<br />
• Darauf achten, dass keine Öle oder Chemikalien<br />
in das Abwasser und in die natürliche<br />
Umwelt gelangen (Autowäsche, Abfälle<br />
in der Landschaft).<br />
• Wasserschonende Produkte bevorzugen,<br />
zum Beispiel entsprechend gekennzeichnetes<br />
Papier.<br />
Um-Welt Wochen Programm<br />
Das Programmheft UM-WELT Wochen wird<br />
in Kooperation des RUZ Schortens und des<br />
Landkreises Friesland erstellt. Es ist eine Broschüre,<br />
die über Veranstaltungen und Aktivitäten<br />
zur Umweltbildung, der lokalen Agenda-21<br />
und zum Natur erleben informiert.<br />
Auch ein abwechslungsreiches Angebot von<br />
Veranstaltungen zum Thema Umwelt fi ndet<br />
sich hier.<br />
Das Angebot der Vereine, Verbände, <strong>Gemeinde</strong>n<br />
und Umweltbildungseinrichtungen,<br />
die ihre Veranstaltungen im Heft bewerben,<br />
reicht vom Basteln mit Naturmaterialien für<br />
Kinder bis hin zu geführten Wanderungen,<br />
die auch von Achtzigjährigen bewältigt<br />
werden können. Es werden wissenschaftliche<br />
Fachvorträge zum Beispiel zum Küstenschutz<br />
angekündigt, Exkursionen („Ins Rheiderland<br />
zur Beobachtung von Wildgänsen“) und<br />
Praxisseminare zum Beispiel zum Obstbaumschnitt<br />
oder zum Bau lebender Stühle aus<br />
Weiden angeboten.<br />
Insgesamt sind es zwischen 40 und über<br />
60 Einzelveranstaltungen, die für ein Halbjahr<br />
angekündigt werden. Dazu kommen<br />
noch Hinweise auf die Öffnungszeiten der<br />
Nationalparkhäuser und deren regelmäßiges<br />
Programm.<br />
Daneben enthalten die Programmhefte<br />
wechselnde Schwerpunktthemen wie zum<br />
Beispiel der „Regionale Weltmarkttag“ zur<br />
Förderung des fairen Handels mit Vorträgen<br />
und Aktionen (siehe www.weltmarkttag.de)<br />
oder die „Solarwoche“ im Juni 2005, an der<br />
sich Firmen aus der Region beteiligt haben.<br />
Das Heft liegt in Rathäusern, Banken und<br />
Bildungseinrichtungen aus und wird über die<br />
Vereine und bei den Veranstaltungen verteilt.<br />
Es dient der Vernetzung der beteiligten Verbände<br />
und Vereine, die damit eine von ihren<br />
eigenen Mitgliedern unabhängige Zielgruppe<br />
erreichen.<br />
Die im Programm aufgeführten Veranstaltungen<br />
sind für alle Interessierten offen.
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ganderkesee</strong><br />
Förderung des ressourcenschonenden<br />
Umgangs mit Energie und<br />
Wasser in Sporthallen durch<br />
verbesserte Informations- und<br />
Kommunikationsprozesse<br />
Das im letzten Jahr mit Unterstützung des<br />
Regionalen Umweltzentrums (RUZ) Hollen<br />
durchgeführte Klimaschutz-Projekt Energiesparen<br />
in Sportstätten untersuchte die Umsetzung<br />
zusätzlicher Energieeinsparpotenziale in den<br />
sieben zur <strong>Gemeinde</strong> gehörenden Sportstätten.<br />
Ziel war es, die Betriebskosten und Einsparpotenziale<br />
der Sportstätten zu bewerten<br />
und deren Nutzer dazu anzuhalten, Energie<br />
und damit Kosten einzusparen.<br />
Mit Hilfe des im Rahmen dieses Projektes<br />
entwickelten Verbrauchs- und Kostencontrollings<br />
können Einsparerfolge ermittelt und<br />
beobachtet werden. Vor dem Hintergrund der<br />
ökologischen Folgen des Ressourcenverbrauchs<br />
und einer inzwischen vom Rat der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Ganderkesee</strong> beschlossenen 20-prozentigen<br />
Betriebskostenbeteiligung sind die Sportvereine<br />
gehalten, durch bewussten Umgang mit den<br />
Verbrauchsmedien nachhaltige Einsparungen<br />
zu erwirken.<br />
Um die Vereine bei ihren Einsparbemühungen<br />
zu unterstützen, soll auf Basis der<br />
bisherigen Projektergebnisse die Unterstützung<br />
und Beratung der Sporthallennutzer<br />
intensiviert werden. Schwerpunkte des geplanten<br />
Nachfolgeprojektes sind die fachliche<br />
Vor-Ort-Unterstützung der Vereine und die<br />
Weiterentwicklung des Energiecontrollings.<br />
Die Sporthallennutzer sollen über die Einsparergebnisse<br />
zeitnah informiert werden. Das RUZ<br />
soll als verlässlicher Partner der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ganderkesee</strong><br />
mit der Durchführung des Projektes<br />
beauftragt werden.<br />
Im Rahmen von fachlich begleiteten Begehungen<br />
der Sporthallen gemeinsam mit<br />
Hausmeistern und Sportlern sollen aktuelle<br />
Schwachstellen in den Gebäuden weiter analysiert<br />
und der Dialog zwischen den Beteiligten<br />
verbessert werden. Dabei können unmittelbar<br />
vor Ort Energieeinsparpotentiale aufgezeigt<br />
und Handlungsmöglichkeiten mit den Teilnehmern<br />
diskutiert werden.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der <strong>Ganderkesee</strong>r<br />
Schülerfi rma Pupils GMBH an der Schule<br />
für Lernhilfe sollen Informationsmaterialien<br />
und Infotafeln aus Holz entwickelt, erstellt<br />
und vor Ort installiert werden. Die Infotafeln<br />
dienen als zentraler Blickfang für das Thema<br />
Energie- und Wassersparen und sollen individuell<br />
angepasst an die örtlichen Gegebenheiten<br />
der jeweiligen Sporthalle gestaltet werden.<br />
Die Infotafeln übernehmen damit die Funktion<br />
eines zentralen Ortes für aktuelle Einspartipps<br />
und Grafi ken mit den jeweiligen Einsparergebnissen.<br />
Darüber hinaus sollen die Nutzer der<br />
Sporthallen die Gelegenheit erhalten, auf den<br />
Infotafeln eigene Spartipps und Anregungen<br />
für organisatorische bzw. technische Verbesserungen<br />
zu hinterlassen. Die von den Nutzern<br />
eingebrachten Verbesserungsvorschläge sollen<br />
im geplanten Projekt regelmäßig erfasst und<br />
ausgewertet werden.<br />
Die Einbindung der Schülerfi rma in das<br />
geplante Vorhaben unterstützt die Ziele der<br />
schulischen Bildung, die sich am Leitbild der<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> orientiert. Die Schülerfi rma<br />
ist ein ideales Lernarrangement, da sich hier<br />
ökonomische, ökologische und soziale Aspekte<br />
zusammenführen lassen und nachhaltiges Wirtschaften<br />
in der Praxis erfahrbar wird.<br />
Zusammen mit Partnern „aus dem wirklichen<br />
Leben“ (<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ganderkesee</strong>, RUZ) lassen<br />
sich im schulischen Rahmen ökologische Unternehmensziele<br />
in dem Energieprojekt erörtern<br />
und umsetzen. Die Schüler und Schülerinnen<br />
lernen dabei, wirtschaftlich erfolgreich zu sein<br />
und dabei die ökologischen Grenzen und Zusammenhänge<br />
zu erkennen und zu beachten.<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Matthias Meyer<br />
Tel.: 04222/44-205<br />
E-Mail:<br />
m.meyer@<br />
ganderkesee.de<br />
Internet:<br />
www.ganderkesee.<br />
de<br />
19
20<br />
Stadt Goslar<br />
Ökoprofi t Goslar 2004<br />
Ökoprofi t Goslar steht für Ökologisches Projekt<br />
für integrierte Umwelttechnik in Goslar<br />
und ist ein modulares Beratungsprojekt für<br />
Produktions- und Dienstleistungsunternehmen.<br />
Ökoprofi t wurde in Graz konzipiert und<br />
erfolgreich in Berlin, München und anderen<br />
deutschen Städten durchgeführt. Die Teilnehmer,<br />
Unternehmen und Einrichtungen<br />
unterschiedlichster Größe und Branchenzugehörigkeit,<br />
ergreifen gezielt betriebliche Maßnahmen,<br />
um die Umwelt zu entlasten und die<br />
Kosten zu senken.<br />
Begleitet werden Mitarbeiter der Unternehmen<br />
dabei von externen Beratern, die in Workshops<br />
praktische Aspekte und Instrumente des betrieblichen<br />
Umweltschutzes und eines funktionierenden<br />
Umweltmanagements vermitteln.<br />
Diese Workshops werden von der Stadt Goslar<br />
fi nanziert. Ein weiterer Bestandteil des Projektes<br />
sind regelmäßige Besuche der Unternehmen<br />
zur Erarbeitung und ersten Umsetzung eines<br />
individuellen Umweltprogramms und eines<br />
Umweltrechtchecks.<br />
Der erfolgreiche Projektabschluss der 13<br />
teilnehmenden Unternehmen ist durch die<br />
Auszeichnung als Ökoprofi t Goslar-Betrieb im<br />
Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung dokumentiert<br />
worden und kann von den Betrieben<br />
werbewirksam eingesetzt werden.<br />
Vorteile von Ökoprofi t<br />
• Ökoprofi t beruht auf Freiwilligkeit und<br />
Eigeninitiative der Teilnehmer. Erfahrungsaustausch,<br />
Kooperation und die Motivation<br />
der Mitarbeiter sind wichtige Säulen für den<br />
Erfolg.<br />
• Ökoprofi t macht Betriebe und Behörden zu<br />
Projektpartnern und bietet durch die Förderung<br />
des Projektes viel Leistung bei geringem<br />
fi nanziellen Aufwand<br />
• Ökoprofi t hilft, den Rohstoff- und Energieeinsatz<br />
im Betrieb zu verringern und verhilft zu<br />
mehr Transparenz in der Kostenzuordnung.<br />
Außerdem werden die betrieblichen Risiken<br />
reduziert.<br />
• Ökoprofi t verschafft mit einem Überblick<br />
über die jeweils relevanten Gesetze, Verordnungen<br />
und Handlungspfl ichten Rechtssicherheit<br />
und ist eine optimale Vorbereitung auf<br />
Umweltmanagementsysteme wie EMAS oder<br />
ISO 14001.<br />
Besichtigung eines Ökoprofi t-Betriebes<br />
Die Ergebnisse des Projektes Ökoprofi t<br />
Goslar 2004<br />
Ökoprofi t zahlt sich aus: Einsparungen von<br />
über 700.000 Euro jährlich durch praktizierten<br />
Umweltschutz!<br />
Insgesamt nehmen jetzt über 30 Goslarer<br />
Unternehmen und Einrichtungen an Ökoprofi<br />
t teil. Auch in diesem Jahr kann sich die<br />
Gesamtauswertung der Umweltprogramme<br />
der 13 neuen Ökoprofi t-Betriebe sehen lassen:<br />
alle Betriebe haben beachtliche ökologische<br />
und fi nanzielle Einsparungen erzielt, die<br />
auch in Zukunft weiter wirken werden.<br />
Ökologische Betrachtung<br />
Summe der jährlichen Einsparungen der<br />
13 neu eingestiegenen Betriebe:<br />
Wärmeenergie 4.692.000 kWh<br />
Strom 1.593.000 kWh<br />
Restmüll 419 m³<br />
Rohstoffe 982 t<br />
Trinkwasser/ Abwasser 59.800 m³<br />
Der Stromverbrauch wurde um 1,6 Millionen<br />
Kilowattstunden jährlich, die eingesetzte<br />
Wärmeenergie für Heiz- oder Prozesszwecke<br />
gar um 4,7 Millionen Kilowattstunden reduziert.<br />
Hier geht es nicht nur um fi nanzielle<br />
Einsparungen, auch Emissionen wie der CO 2 -<br />
Ausstoß werden vermindert und nichtregenerative<br />
Rohstoffe geschont.<br />
Einsparungen von 59.800 Kubikmeter Trinkwasser<br />
stellen ebenso einen bedeutenden<br />
Erfolg dar. Da man beim Wasser sowohl für<br />
das bezogene Frischwasser als auch für die<br />
Entsorgung zahlt, gewinnt man doppelt. Bei<br />
den Betrieben mit einer Vielzahl von Toiletten<br />
oder Duschen lohnt sich schon die Reduzierung<br />
des Wasserdurchlaufs bei der Toilettenspülung<br />
oder der Einbau von Spar-Perlatoren<br />
in Dusche und Wasserhahn.
Die Reduzierung des Restmüllaufkommens um<br />
insgesamt beachtliche 418 Kubikmeter jährlich<br />
wurde fast ausschließlich aufgrund verbesserter<br />
Abfalltrennung erreicht. Auch der geringere<br />
Rohstoffeinsatz von 982 Tonnen bewirkt in letzter<br />
Linie eine Reduktion des Produktionsabfalls.<br />
Eine erhebliche Umweltentlastung wurde in<br />
den meisten Betrieben durch ein verbessertes<br />
Gefahrstoffmanagement erreicht, wie zum<br />
Beispiel den Ersatz von Gefahrstoffen durch als<br />
ungefährlich eingestufte Stoffe.<br />
Wirtschaftliche Betrachtung<br />
Wenn man die jährlichen Einsparungen der Betriebe<br />
von knapp 704.000 Euro den dafür getätigten<br />
Investitionskosten von ca. 554.000 Euro<br />
gegenüberstellt, ergibt sich für die umgesetzten<br />
Ökoprofi t-Maßnahmen eine durchschnittliche<br />
Amortisationszeit von weniger als einem<br />
Jahr: Durch Ökoprofi t werden die Punkte in<br />
Angriff genommen, die auch einen sofortigen<br />
ökonomischen Nutzen mit sich ziehen.<br />
Auswertung der umgesetzten bzw.<br />
geplanten Maßnahmen<br />
Die 185 Maßnahmen aus den Umweltprogrammen<br />
der teilnehmenden Betriebe umfassen alle<br />
relevanten Themenbereiche des betrieblichen<br />
Umweltschutzes. Beim Thema Energie ergibt<br />
sich das größte Einsparpotential - Optimierung<br />
der Regeltechnik, Hinterfragen von Abläufen,<br />
Abschalten von Geräten (anstatt Stand-by) aber<br />
auch Investitionen in neue Anlagen verbessern<br />
die Energiebilanz. Die Optimierung der Abfallwirtschaft<br />
und sparsamer Wasserverbrauch<br />
tragen ebenso zum Erfolg des Projektes bei<br />
wie der Ersatz oder die Mengeneinsparung bei<br />
Roh- und Hilfsstoffen. Auch der Umgang mit<br />
Gefahrstoffen und Aspekte der Arbeitssicherheit<br />
und des Umweltrechts fl ossen in Ökoprofi t<br />
ein.<br />
Umweltmaßnahmen der Betriebe -<br />
ausgewählte Beispiele<br />
Wasser/Abwasser<br />
• Trinkwasser durch Betriebswasser ersetzen<br />
• Waschwasserbedarf aus Regenwasser decken<br />
• KFZ-Waschanlage an Brauchwasseranlage<br />
anschließen<br />
• Spararmaturen, Perlatoren und Sparspülungen<br />
in WCs einsetzen<br />
• Zusätzliche Wasseruhren in die Frischwasserzuführung<br />
einbauen<br />
• Reinigungsverfahren ändern (statt ausspritzen<br />
normale Nassreinigung)<br />
• Frischwasserzufuhr für Absalzung und Abschlammung<br />
am Wochenende ausstellen<br />
Energie/Strom/Wärme<br />
• Stromverbräuche mittels Lastprofi l überprüfen<br />
und schleichende kontinuierliche Nachtverbraucher<br />
ermitteln<br />
• Bewegungsmelder einbauen, Büroarbeitsgeräte<br />
in Pausen und nach Dienstschluss ausschalten<br />
• Heißwasserboiler von 85 Grad auf 40 Grad<br />
herunterschalten<br />
• Nutzung des Wärmerückgewinnungspotenzials<br />
aus dem Abwasser prüfen<br />
• Lichtkonzepte bzw. Kosten-Nutzenanalyse für<br />
die Umrüstung der Beleuchtung mit Tageslichtabhängiger<br />
Steuerung erstellen<br />
• Kochungen durch Vollauslastung des Autoklaven<br />
reduzieren (Rezepturen ändern)<br />
• Zeitschaltuhren einbauen, zum Beispiel für<br />
Kompressoren<br />
• Druckluftleckagen im Produktionsbereich<br />
aufnehmen und beheben<br />
• Gebäudethermografi e als Grundlage für weitere<br />
Maßnahmen beauftragen<br />
• Fenster mit Wärmeschutzscheiben, Außendämmung,<br />
Fassade und Dachabdichtung<br />
einbauen<br />
• PV-Anlagen bauen oder Einsatz eines Blockheizkraftwerks<br />
• Vorlauftemperaturen absenken, Umlaufpumpen<br />
abschalten bzw. zeitlich begrenzen<br />
Abfallvermeidung und -entsorgung<br />
• Restmüllsammelbehälter durch konsequente<br />
Abfalltrennung reduzieren<br />
• Anschaffung einer Kunststoffpresse prüfen<br />
(um Transportkosten zu reduzieren)<br />
• Abfallkonzept durch Vertragsgespräche mit<br />
Entsorgern optimieren<br />
• Metallschrott in Werkstatt sammeln und Verwertung<br />
zuführen<br />
• Prüfen, ob Currywurstschäldärme kompostiert<br />
werden können<br />
• Leuchtstoffl ampen besser entsorgen<br />
• Papierhandtücher in Papiercontainer sortieren<br />
Besuch eines Betriebs im Rahmen von Ökoprofi t<br />
21
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Wolfgang Lebzien<br />
Tel.: 05321/704-308<br />
E-Mail:<br />
Wolfgang.Lebzien@<br />
Goslar.de<br />
Internet:<br />
www.goslar.de<br />
22<br />
Einkauf<br />
• weißes, holzfreies Papier durch Recycling-<br />
Papier ersetzen<br />
• Erdgasfahrzeuge anschaffen und Fahrertrainings<br />
durchführen.<br />
Von den insgesamt 185 Maßnahmen wurden<br />
bereits 125 umgesetzt, 60 sind für die nächste<br />
Zeit geplant. Auffallend ist, dass mehr als die<br />
Hälfte aller Maßnahmen organisatorischer Art<br />
sind oder sich auf den sorgsamen Umgang mit<br />
Ressourcen beziehen. Diese sind also mit ganz<br />
geringen oder keinen Investitionen verbunden,<br />
nur 24 Prozent sind technologische Maßnahmen.<br />
Wegen oftmals knapper fi nanzieller Mittel<br />
stand statt einer technischen Umsetzung immer<br />
eine Optimierung der Organisation im Vordergrund.<br />
Hierzu gehörte die Verbesserung der<br />
Abläufe, die Dokumentation zum Beispiel zum<br />
Umgang mit Gefahrstoffen sowie die Information<br />
und Motivation der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter.<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Der betriebliche Nutzen einer Teilnahme an<br />
Ökoprofi t bedeutet:<br />
• Kosteneinsparungen bei gleichzeitigem Umweltschutz<br />
• höhere Transparenz in der Organisation bzw.<br />
bei den Material- und Energieströmen<br />
• Ansatzpunkte für die Zukunft<br />
• Motivation der Mitarbeiter<br />
• Verbesserung der Rechtssicherheit<br />
• Erfahrungsaustausch mit anderen Betrieben.<br />
Bei Ökoprofi t Goslar 2004 hat sich erneut<br />
gezeigt, dass Umweltverbesserungen nicht<br />
unbedingt mit dem Einbau aufwändiger und<br />
teurer technischer Anlagen verbunden sein<br />
müssen. Eine bessere, übersichtlichere Organisation<br />
(Abfallbilanz für die einzelnen Rohstoffe<br />
und deren konsequente Trennung, Gefahrstoffkataster<br />
mit Sicherheitsdatenblättern, Abschalten<br />
von nicht benötigten Geräten, Heizkörpern,<br />
Beleuchtung etc.) oder kleine technische Verbesserungen<br />
(zum Beispiel Durchfl ussbegrenzer<br />
und Perlatoren bei Wasserspararmaturen,<br />
Bewegungsmelder in Fluren und Lagerräumen)<br />
enthalten viel Einsparpotential und entfalten<br />
eine große Wirkung.
Samtgemeinde Hankensbüttel<br />
Aktivitätenbörse Hankensbüttel<br />
Die Aktivitätenbörse in Hankensbüttel möchte<br />
vor allem ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
zwischen Einzelnen fördern und individuelle<br />
Möglichkeiten verbessern. So stehen das<br />
Miteinander und der Austausch verschiedener<br />
Gruppen und Generationen im Vordergrund.<br />
Drei Säulen tragen das Konzept: Die Aktivitätenbörse,<br />
der Mobile Weltladen und der<br />
Tauschkasten.<br />
Aktivitäten-Börse<br />
Die Aktivitäten-Börse vermittelt gegenseitige<br />
Hilfeleistungen, wobei die Gegenleistung<br />
individuell unter den jeweiligen Beteiligten<br />
geregelt wird.<br />
Hilfsangebote und -nachfragen sollen gesammelt<br />
und Helfer und Hilfsbedürftige zusammengebracht<br />
werden. Wer begleitet mich aufs<br />
Amt, oder wer geht mit mir spazieren? Wer<br />
kann mir eine Mitfahrgelegenheit anbieten?<br />
Oder wer hat Lust auf einen Spieleabend?<br />
Die Dienste sollen entweder auf Gegenseitigkeit<br />
beruhen (wer zum Beispiel meine Obstbäume<br />
schneidet, der bekommt von mir einen<br />
Kuchen), oder es kann ein kleines Taschengeld<br />
gezahlt werden. Über die Art der Gegenleistung<br />
einigen sich die Beteiligten, ohne dass sich<br />
die Börse einschaltet.<br />
Öffentliche Vorstellung des mobilen „Eine-Welt-<br />
Ladens“<br />
Mobiler Weltladen<br />
Nachfolgemodell durch spontane Spendenzusagen<br />
zweier namhafter Großbetriebe aus der<br />
Region gelegt werden.<br />
Mittlerweile gibt es auch in Hankensbüttel<br />
einen Mobilen Weltladen, ein Fahrzeug, das<br />
mit regionalen und fair gehandelten Produkten<br />
bestückt ist, ebenso mit Werbematerialien<br />
für lokale Einrichtungen und Veranstaltungen.<br />
Sein Ziel ist die Stärkung und Kombination der<br />
Hilfegedanken lokal, regional, weltweit.<br />
Inhalte des Mobilen Weltladens<br />
• Werbeplattform für das lokale Hilfsangebot<br />
der Aktivitätenbörse<br />
• Bekanntmachung regionaler Aktivitäten unterschiedlichster<br />
Art<br />
aus dem lokalen Agenda 21 Prozess<br />
aus Kultur, Wirtschaft und örtlichen Vereinen<br />
im Rahmen des Naturschutzes<br />
• Präsentation und Werbung für lokale landwirtschaftliche<br />
Produkte (zum Beispiel<br />
Iselandfl eisch)<br />
• Sensibilisierung für die umweltgerechte Erzeugung<br />
von Produkten<br />
• Förderung des Handels mit fair gehandelten<br />
Erzeugnissen aus der dritten Welt (Unterstützung<br />
Chrisco Hospital Uganda - Vermittlung<br />
von Patenschaften in Uganda)<br />
• Einbeziehung der in der Nähe liegenden<br />
Schulen in die Thematik.<br />
Einsatzorte des Mobilen Weltladens können<br />
Marktplätze an Markttagen sein, Feste und<br />
Veranstaltungen, aber auch Schulen und andere<br />
Einrichtungen.<br />
Der Mobile Weltladen wurde von Bingo Lotto<br />
und regionalen Firmen unterstützt und geht<br />
jetzt in einen dafür gegründeten gemeinnützigen<br />
Verein über. Das Fahrzeug kann auch von<br />
interessierten Gruppen außerhalb des Gebietes<br />
der Samtgemeinde Hankensbüttel ausgeliehen<br />
werden.<br />
Die Agenda-Gruppe versteht sich auch als<br />
Partner für hilfsbedürftigte Menschen über den<br />
Rand der Samtgemeinde hinaus und möchte<br />
sich für die armen Länder der Welt engagieren.<br />
Aus diesem Grund hat sie zum einjährigen<br />
Bestehen der Aktivitätenbörse den Prototypen<br />
eines so genannten mobilen Eine-Welt-Ladens<br />
aus Barnstorf ausgeliehen, der mit fair<br />
gehandelten Waren aus Entwicklungsländern<br />
bestückt ist. Aufgrund der eindrucksvollen Vorstellung<br />
der Leihgabe konnte der notwendige<br />
fi nanzielle Grundstock für das Hankensbütteler Frühlingsmarkt - Das Mobile-Weltladen-Team<br />
23
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Kordula Sommer<br />
Tel.: 05832/8348<br />
E-Mail:<br />
kinder-und-jugendbuero-hankau@tonline.de<br />
Internet:<br />
www. Hankensbuettel.<br />
de und<br />
www.die-jugendfoederung.de<br />
24<br />
Tauschkasten<br />
Der Tauschkasten soll ein Übungsfeld für Kinder<br />
und Jugendliche sein, in dem die Wiederverwertung<br />
von gebrauchten Sachen und faires<br />
Tauschen gefördert werden. Heute tauschen<br />
die Kinder, auch der Umwelt zu Liebe, Gegenstände<br />
aus, später unterstützen sie sich gegenseitig,<br />
auch um anderen zu helfen.<br />
Das Konzept des Tauschkastens bringt den<br />
Kindern und Jugendlichen ganz praktisch die<br />
Ziele der Aktivitätenbörse näher. Eine Geld<br />
oder Preis orientierte Ebene steht nicht im<br />
Vordergrund, es entstehen ganz andere Werte.<br />
Eine beratende Person regelt den Tauschvorgang.<br />
Geben und Nehmen als sozialer Aspekt<br />
wird in spielerischer Form vermittelt.<br />
Auch bei der Säule Tauschkasten steht das<br />
aufgeschlossene Miteinander im Vordergrund.<br />
Durch die Beteiligung am Austausch entstehen<br />
neue Ideen und Handlungsfelder, bessere Kommunikationsmöglichkeiten<br />
und ein besseres<br />
buntes, lebensbejahendes Miteinander.<br />
Das Konzept<br />
Der Prototyp des Tauschkastens ist für uns von<br />
der Ausbildungswerkstatt einer regionalen<br />
Firma im Februar 2003 hergestellt worden. Die<br />
Auszubildenden haben sich mit ihren Ideen bei<br />
der Entwicklung mit eingebracht. Der Tauschkasten<br />
steht jetzt “leihweise“ an der Hankensbütteler<br />
Grundschule. In zwei Pausen in der<br />
Woche kann getauscht werden.<br />
Zu Veranstaltungen und Festen „leiht“ ihn<br />
sich die Aktivitätenbörse zurück, um die Idee<br />
weiterzutransportieren. Dass dies gelungen ist,<br />
zeigen die vielen Anfragen aus Schulen, Kindergärten<br />
und Jugendtreffs der Samtgemeinde<br />
und der gesamten Region.<br />
An der Berufsbildenden Schule, Fachbereich<br />
Holz, wurden zwölf Tauschkästen als Prüfungsstücke<br />
gefertigt. Zur Deckung der Materialkosten<br />
müssen noch Geldgeber gefunden werden;<br />
ein Grundstein wurde mit dem Verkauf von<br />
Eintrittskarten für eine Modellauto-Tauschbörse<br />
eines Vereines gelegt.<br />
Weitere Ideen zur Einsatzmöglichkeit<br />
Über den Einsatz eines Tauschkastens in jeder<br />
pädagogischen Einrichtung und einigen öffentlichen<br />
Einrichtungen (zum Beispiel Bibliotheken)<br />
ist es möglich, Tauschfeste, die unter einem<br />
bestimmten Motto stehen können, zum Beispiel<br />
Modelltauschbörse, Computerspiel-Tauschbörse,<br />
Jugendbuch-Tauschbörse oder Kleidertauschbörse<br />
zu veranstalten. Der Einsatz von Tauschkästen<br />
sowie Tauschfeste sind auch Generationen<br />
übergreifend möglich.<br />
Der Tauschkasten wird vorgestellt
Region Hannover<br />
Entwicklung einer regionalen<br />
Dachmarke für die Region<br />
Hannover<br />
Produkte und Spezialitäten aus der Region<br />
Hannover werden in Zukunft auf den Märkten,<br />
in Geschäften und Restaurants erkennbar<br />
sein. Möglich macht dies die neue Marke<br />
„Natürlich... Region Hannover“. Sie hilft den<br />
Erzeugern, ihre Produkte auf kurzem Weg zum<br />
Verbraucher zu bringen. Und sie hilft Verbrauchern,<br />
Produkte aus der Region zu fi nden.<br />
Kommunikation und Kooperation als<br />
Grundlage<br />
Kleine und mittlere Betriebe der Landwirtschaft<br />
und des Handwerks haben es heute<br />
schwer, wirtschaftlich und zugleich sozial und<br />
ökologisch verantwortlich zu arbeiten. Hinzu<br />
kommt, dass auch umweltbewusste Verbraucher<br />
in einer gesamtwirtschaftlich schwierigen<br />
Situation lieber das billige Produkt aus Spanien<br />
oder Südafrika kaufen, als lange nach umweltverträglichen<br />
Produkten zu suchen. In diesem<br />
Umfeld droht die nachhaltige Versorgung auf<br />
der Strecke zu bleiben. Dieser Herausforderung<br />
stellt sich das Partnerschaftsnetzwerk<br />
Region Hannover e.V. mit der Entwicklung und<br />
Markteinführung der Dachmarke „Natürlich...<br />
Region Hannover“.<br />
Das Partnerschaftsnetzwerk ist ein Verein, in<br />
dem sich seit 2003 Institutionen, Unternehmen<br />
und Privatpersonen aus Landwirtschaft, Handwerk,<br />
Handel und Gastronomie sowie Vertreter<br />
des Natur- Verbraucher-, Wasser- und Klimaschutzes<br />
zusammengeschlossen haben. Ideelle<br />
Unterstützung fi ndet das Netzwerk in der Landeshauptstadt<br />
und der Region Hannover, die<br />
diese Form der Zusammenarbeit als eine Form<br />
der Wirtschaftsförderung und gleichzeitig als<br />
einen Weg zur Sicherung der Landbewirtschaftung<br />
im Ballungsraum und Natur- und Verbraucherschutz<br />
begreift.<br />
Gesundes Ratsessen aus regionalen Produkten<br />
Finanzielle Unterstützung für die Entwicklung<br />
der Dachmarke bekam das Netzwerk vom Land<br />
Niedersachsen, der Region Hannover und der<br />
Nds. Lotto-Stiftung (Bingo Lotto).<br />
Die neue Marke stellt für die Region Hannover<br />
das Bindeglied in der Kommunikation<br />
zwischen Produzent, Verarbeiter, Handel und<br />
Verbraucher dar und trägt gleichzeitig zur Stärkung<br />
und Steigerung des regionalen Absatzes,<br />
zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen<br />
in Landwirtschaft, Handwerk und Gastronomie<br />
bei. Regionale Identität ist dabei die<br />
Grundlage für die Vermarktungsstrategie. Sie<br />
transportiert Qualitätsmerkmale der Produkte<br />
und verstärkt die emotionale Bindung an die<br />
Region.<br />
Im Juni 2004 begannen 14 Erzeuger und<br />
Gastronomen nach Initiative des Partnerschaftsnetzwerks<br />
Region Hannover e.V. mit dem Einsatz<br />
des Markenzeichens. Diese Gruppe ist bis<br />
Mai 2005 auf 32 Partner angewachsen.<br />
Das Agieren als einzelner Betrieb in einem zunehmend<br />
unübersichtlichen Markt wird immer<br />
schwerer. Der neue Zusammenschluss bietet<br />
den Betrieben jetzt Synergieeffekte durch die<br />
gemeinsame Vermarktung, er eröffnet neue<br />
Formen der Zusammenarbeit und Möglichkeiten<br />
zum Produktaustausch.<br />
Spezialitäten - regional und<br />
gentechnikfrei<br />
Die Dachmarke setzt sich zusammen aus dem<br />
Logo der Region Hannover und dem Zusatz<br />
„Natürlich...“. Sie stellt den engen Bezug zur<br />
Region als Lebensraum und Verwaltungseinheit<br />
her und rückt gleichzeitig die Herkunft<br />
der Produkte in den Vordergrund. Anderseits<br />
nimmt sie Bezug auf die sorgfältige Verarbeitung,<br />
Frische und Qualität der Produkte, die<br />
durch kurze Transportwege und die Produktion<br />
in der Region gewährleistet werden. So vereint<br />
sie sowohl ökologische als auch konventionelle<br />
Betriebe und grenzt die Produkte von Discounter-Produkten<br />
ab.<br />
25
Frisches vom Land, Eröffnung des Ladens<br />
Infos<br />
1. Laden für Natürlich-<br />
Region Hannover<br />
Ursula Jäger<br />
Tel.: 0511/3577626<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di 10-13, Fr. 10-14 und<br />
15-18, Sa. 10-13 Uhr<br />
Lavesstr. 15,<br />
30159 Hannover<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Helmut Thiem,<br />
Ursula Jäger<br />
Tel.: 0511/444454<br />
E-Mail:<br />
info@natuerlich-regionhannover.de<br />
Internet:<br />
www.natuerlichregion-hannover.de<br />
26<br />
Die Markennutzer verpfl ichten sich, dass alle<br />
Produkte, für die sie das Zeichen nutzen, gentechnikfrei<br />
sind. Diese Garantie bezieht sich<br />
jedoch nicht nur auf die Endprodukte, sondern<br />
zum Beispiel auch auf das Futter für Tiere, deren<br />
Fleisch das Label bekommt. Die Umsetzung ist<br />
im letzteren Falle bisher durch die Beschränkung<br />
auf Neuland- und Bio-Fleisch garantiert.<br />
Die Marke „Natürlich... Region Hannover“<br />
ist ein Zeichen, das die verschiedensten Produkte<br />
und Produktgruppen unter seinem Dach<br />
vereint. Begonnen wurde mit Produkten, die<br />
eine breite Marktstreuung besitzen. Inzwischen<br />
kommen immer mehr Spezialitäten hinzu, die<br />
nicht im Lebensmitteleinzelhandel zu beziehen<br />
sind. Beispiele sind Blaubeernudeln, Bio-Rinderwürste,<br />
Partywürste aus Wildschwein und Reh,<br />
speziell geräucherte oder frische Forelle und<br />
Saibling, Fischmousse, Liköre, etc. Ausgebaut<br />
werden soll in Zukunft auch der Non-Food-Bereich,<br />
beispielsweise mit Landhausdielen aus<br />
regional gewachsener Eiche.<br />
Natürlich... Region Hannover bietet sich<br />
insbesondere als Kooperationspartner für die<br />
Gastronomie und den Partyservice an. Die<br />
bisherigen Kooperationen zeigten, dass es<br />
Besteller bei der Gastronomie oder Partyservice<br />
braucht, die das Besondere suchen, denn zu<br />
„Billig-“Preisen können die regionalen Produkte<br />
nicht angeboten werden. Dazu kommt, dass<br />
die Logistik-Aufwendungen hoch sind, solange<br />
der Umsatz noch relativ gering ist.<br />
Stadtteilläden ergänzen Bauern- und<br />
Wochenmärkte<br />
„Wo kann man die Produkte kaufen, liefern sie<br />
auch...?“ Das sind Fragen, die potentielle Kunden<br />
bei den zahlreichen öffentlichen Auftritten<br />
(Entdeckertag, Tag der Regionen, Schorsenbummel,<br />
Terra etc.) stellen. Auffällig dabei ist, dass<br />
die Verbraucher in der Stadt oft angeben, in<br />
den Hofl äden einkaufen zu wollen, dies jedoch<br />
nicht umsetzen (was ökologisch gesehen auch<br />
nicht wünschenswert wäre). Selbst Wochen-<br />
und Bauernmärkte auf denen die Erzeuger<br />
stehen sind nicht für alle Kunden interessant.<br />
Eine Lösung bietet nun der erste Laden in<br />
der Nähe der Innenstadt von Hannover. Unter<br />
dem Namen „Frisches vom Land - Natürlich...<br />
Region Hannover“ bietet er nur regional<br />
erzeugte Waren an. Der privatwirtschaftlich<br />
von einem der Dachmarkenpartner geführte<br />
Laden wird zwei Funktionen erfüllen: die<br />
Funktion des Tante Emma-Ladens an der Ecke<br />
zur lokalen Versorgung insbesondere älterer<br />
Menschen und gleichzeitig Anlaufstelle für<br />
Interessenten spezialisierter Produkte. Dieses<br />
Konzept könnte auch in anderen Stadtteilen<br />
funktionieren, eine Aufgabe, der sich das<br />
Partnerschaftsnetzwerk in Zukunft stellen<br />
wird.<br />
Die zentrale Fragestellung ist eine gemeinsame<br />
Logistik, die sowohl verschiedene<br />
Läden als auch die Gastronomie versorgen<br />
kann. Mit der Kooperation von landwirtschaftlichen<br />
Betrieben, Gastronomie und<br />
weiteren Läden wird dieses Problem zukünftig<br />
auch gelöst werden.
Stadt Hardegsen<br />
Hardegser Umwelttage<br />
Der Umweltbeirat in Hardegsen wurde1997<br />
auf Initiative der Stadt Hardegsen sowie des<br />
Instituts für allgemeine und angewandte<br />
Ökologie e.V. gegründet. Ziel ist und war es,<br />
die Lebensqualität in Hardegsen zu erhöhen<br />
und eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der<br />
Agenda 21 zu fördern.<br />
Der Umweltbeirat führt daher öffentlichkeitswirksame<br />
Aktionen (Umwelttage) durch, koordiniert<br />
Projekte (Erhalt der Sollingbahn)<br />
und berät und unterstützt Dritte (zum Beispiel<br />
die Jugendfeuerwehr).<br />
Die Umwelttage fanden erstmals im Jahr 1997<br />
statt. Damals stand das Thema Hardegser Wald<br />
im Vordergrund; die Aufforstung des Hardegser<br />
Waldes wurde ebenso behandelt wie seine<br />
Bedeutung für die Menschen heute, aber auch<br />
welche historischen Spuren wir noch in ihm<br />
fi nden können.<br />
Im Jahr 1998 war das Motto der Umwelttage<br />
Wasser - das kostbare Nass. Vorträge zu verschiedenen<br />
Fachthemen, Planwagenfahrten<br />
und eine Bachrallye „Wir lernen die Espolde<br />
kennen“ standen im Vordergrund. Einen aktiven<br />
Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung<br />
leisteten die Schüler der Weperschule für geistig<br />
Behinderte: Sie schreinerten eine 22 Meter<br />
lange Wasserspielbahn. Passend zum Tag des<br />
Wassers fanden eine Besichtigung der Kläranlage<br />
Parensen und der Arsen-Reinigungsanlage<br />
für den Bereich Trögen statt. Eine Fachexkursion<br />
führte in den „Harz als Wasserspeicher“.<br />
Ressourcen - Konsum - Abfall war das Thema<br />
der Umwelttage 1999, die mit einer Tour zu den<br />
Mülldeponien Pohlsburg, Dreieichenweg und<br />
Burghof starteten. Rund um den Eselsbrunnen<br />
präsentierten sich Firmen und Verbände, die im<br />
Umweltschutz aktiv sind. Die Kreisabfallwirtschaft<br />
war mit einem Müllwagen vor Ort. Auf<br />
einem Bauernmarkt boten Selbstvermarkter<br />
ihre Produkte aus der Region an. Mit Interesse<br />
wurde auf eine Initiative innerhalb des Talente-Tausch-Ring-Solling<br />
geschaut, die Korken<br />
sammelt und verwertet.<br />
Die Umwelttage 2000 boten rund um das<br />
Motto Zeit - Mobilität - Raum verschiedene<br />
Exkursionen, über alte Wege durch Hardegsen<br />
oder über Steine als Zeugen der Erdgeschichte<br />
an. Unter dem Thema „Schule in alter Zeit“<br />
veranstaltete das Regionale Umweltbildungszentrum<br />
Hardegsen einen Tag der offenen Tür.<br />
Eine Ausstellung spiegelte eine Zeitreise durch<br />
die Hardegser Vergangenheit wider. Einen<br />
Höhepunkt bildete der Markt der ökologischen<br />
Möglichkeiten unter Beteiligung des Kinderschutzbundes,<br />
des Allgemeinen Deutschen<br />
Fahrrad-Clubs und eines Internet-Cafés.<br />
Im Jahr 2002 machten die Umwelttage die<br />
Gesundheit zum Thema. Erzeuger aus der<br />
Region boten auf dem Hof Korengel Ökoprodukte<br />
(Spargel, Erdbeeren, Eier, Brot, Kräuter<br />
und Fleisch) zum Verkauf an. Bei Fahrradexkursionen<br />
konnten die erzeugenden Höfe<br />
besichtigt werden. In der Küche des evangelischen<br />
<strong>Gemeinde</strong>hauses konnten Besucher<br />
Käse, Butter und Joghurt selbst herstellen.<br />
Die Schwesternstation lud zu einem Tag der<br />
offenen Tür ein, der Seniorenkreis St. Mauritius<br />
zu einem Erzählcafe im evangelischen<br />
<strong>Gemeinde</strong>haus. Im Rahmen des Themas Sport<br />
und Bewegung wurden verschiedene Tanzveranstaltungen<br />
und ein Obertonkonzert<br />
angeboten.<br />
Die Sollingbahn „Ein guter Zug - wir<br />
wollen die Weichen stellen“<br />
Am 22. Mai 2001 fand eine Zukunftswerkstatt<br />
für die Sollingbahn unter der Moderation<br />
von Matthias Diederichs statt, an der sich 35<br />
Bürger und Bürgerinnen beteiligten. Ziel sollte<br />
es sein, die Sollingbahn in ein Tourismuskonzept<br />
des Landkreises Northeim einzubinden<br />
und so zu erreichen, dass die Bahn besser<br />
genutzt wird und erhalten werden kann.<br />
Die Bahn ist ein wichtiger Baustein zur Entwicklung<br />
des sanften Tourismus am Südrand<br />
des Sollings. Es wurden Gründe benannt, die<br />
die Hardegser Bürger von der Nutzung der<br />
Sollingbahn abhalten sowie konkrete Verbesserungsvorschläge<br />
gemacht. Auch konkrete<br />
Wünsche zur Umgestaltung des Fahrplanes<br />
wurden von der Stadtverwaltung gesammelt<br />
und an den Verkehrsverbund Südniedersachsen<br />
weitergeleitet. Am 23. September 2001<br />
zog eine Dampfl ok der Bauartreihe 50 den<br />
historischen Reichsbahnzug der Dampfl ok-Betriebs-Gemeinschaft<br />
Hildesheim auf einer von<br />
ca. 10.000 Besuchern gesäumten Strecke. Die<br />
Dampfl ok mit sechs Personenwagen pendelte<br />
tagsüber zwischen den Stationen Northeim<br />
- Hardegsen - Volpriehausen - Uslar - Bodenfelde.<br />
Etwa 1.000 Fahrkarten für diesen<br />
Zug waren schnell verkauft. Die TRANSNET<br />
Gewerkschaft GdEP sammelte in Northeim<br />
1.238 Unterschriften für den Erhalt der Sollingbahn.<br />
Die positive Seite<br />
Ganz nach dem Motto: Infos - Aktivitäten<br />
- Menschen - Visionen werden Neuigkeiten<br />
und Wissenswertes der Stadt Hardegsen und<br />
Region in unserer Publikation Die positive<br />
Seite zusammengetragen. Sie wird im Hardegser<br />
Stadtanzeiger veröffentlicht.<br />
Für die Koordination und Redaktion ist der<br />
Umweltbeirat der Stadt Hardegsen verantwortlich.<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Ulrike Berghahn,<br />
Tel.: 05505/2892<br />
E-Mail:<br />
ulrike.berghahn@<br />
oekologie-zeit.de<br />
Internet:<br />
www.umweltbeirathardegsen.de<br />
27
28<br />
Landkreis Helmstedt<br />
Agenda 21 Wettbewerb 2004<br />
Das Agenda-Büro im Landkreis Helmstedt<br />
führt in jedem Jahr einen Agenda-Wettbewerb<br />
durch. Ausgezeichnet werden Projekte, die<br />
innovative Ideen im Rahmen des Agenda-Gedankens<br />
entwickeln.<br />
Auch im Agenda 21-Wettbewerb 2004 erreichte<br />
eine Vielfalt bemerkenswerter Beiträge von<br />
Einwohnern, gemeinschaftlichen Initiativen<br />
sowie Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen<br />
im Landkreis Helmstedt das Agenda-Büro.<br />
So war es dann auch für die Jury, bestehend<br />
aus Mitglieder des Kreistages, Mitarbeitern<br />
des Agenda-Arbeitskreises I, dem Naturschutzbeauftragten<br />
des Landkreises und je einer<br />
Mitarbeiterin von Kreisverwaltung und Avacon<br />
keine leichte Aufgabe, die Gewinnerinnen und<br />
Gewinner des Agenda 21-Wettbewerbes 2004<br />
zu ermitteln.<br />
Wasserspiele im neu gestalteten Geländes des Kindergartens St. Ludgeri<br />
Den ersten Platz vergab die Jury an die Lademann<br />
Realschule in Helmstedt für ihr Projekt<br />
„Rauchfreie Schule“. Nicht nur für die Schüler,<br />
auch für die Lehrer und das übrige Personal<br />
ist das Rauchen an der Schule inzwischen<br />
tabu.<br />
Über den zweiten Platz freuten sich die<br />
Kinder des Kindergartens der Samtgemeinde<br />
Heeseberg in Jerxheim, in deren Projekt die<br />
naturnahe Ausgestaltung des Kindergartengeländes<br />
als Erfahrungs- und Lebensraum für<br />
die Kinder fortgesetzt wird. So befi nden sich<br />
unter anderem eine Benjeshecke, eine Kräuterspirale<br />
und ein Insektenhaus im Aufbau.<br />
Mit dem dritten Platz wurde das Engagement<br />
von Familie Lisa und Siegfried Heinze<br />
geehrt. Mit vielen Freunden und Bekannten<br />
ist es ihnen in vielen Jahren gelungen, die<br />
ehemalige Schmiede in Wobeck umzubauen.<br />
Das Gebäude ist nach ökologischen Gesichtspunkten<br />
durch den Einbau von Sonnenkollektoren,<br />
Grasdächern, einer Regenwassernutzungsanlage<br />
etc. umgestaltet worden.<br />
Das angrenzende Feldgrundstück wurde in<br />
einen Naturgarten mit Natursteinmauern<br />
verwandelt. Als Windschutzzone dienen<br />
Obstbäume und Beerensträucher, auch Gingko<br />
wurde angepfl anzt. Damit auch andere<br />
von den Erfahrungen der Familie Heinze<br />
profi tieren können, werden Seminare mit<br />
verschiedenen Partnern, wie dem Kunstverein<br />
Jerxheim oder Femo, durchgeführt.<br />
Weitere eingereichte Projekte waren:<br />
• Entwicklung eines Logos „Apfel“ in Anlehnung<br />
an die olympischen Ringe durch<br />
Edwin Schmelter: Ihm war es wichtig, den<br />
Agenda-Gedanken durch ein einheitliches<br />
Symbol erkennbar werden zu lassen.<br />
• Die Kinder, Erzieherinnen und Eltern des<br />
städtischen Kindergartens Königslutter,<br />
Kluskamp, haben das Kindergartengelände<br />
in einen mit allen Sinnen erlebbaren Spielraum<br />
für die Kinder umgewandelt. Eine<br />
Naturwiese, eine Kräuterschnecke, eine<br />
Matschstelle, Balancierbäume, ein Obstgarten<br />
und einiges mehr lassen zukünftig viel<br />
Raum für Spiel und Fantasie. Ein Lehmofen<br />
befi ndet sich noch im Bau.<br />
• Die Bess-Jugend des TSV Barmke hängte<br />
Nistkästen auf, bauten eine Trockensteinmauer,<br />
legten eine Totholzhecke an und<br />
führten Energiesparmaßnahmen durch.<br />
Eine Müllsammelaktion rundete das Projekt<br />
ab. Mit ihrem Engagement ernteten sie<br />
nicht nur im Landkreis Helmstedt Lob,<br />
sondern gewannen auch bei der Don-<br />
Cato-UmWeltmeisterschaft 2004, unter<br />
der Schirmherrschaft des Umweltministers<br />
Jürgen Trittin, einen Trikotsatz für die ganze<br />
Mannschaft.<br />
• Ulrich Engelke von der Energieagentur<br />
Engelke hat sich mit einem Projekt zum<br />
Thema Klimaschutz am Wettbewerb beteiligt.<br />
Durch eine exakte Anpassung der jeweiligen<br />
Heizungsanlage an das Gebäude,<br />
die Witterung und die Nutzung kann eine<br />
Energieeinsparung erreicht werden.
• Richard Wedekind reichte gleich mehrere<br />
Beiträge ein. Dabei reichte das Spektrum von<br />
den Fledermäusen von St. Stephani bis zur<br />
touristischen Nutzung des alten gläsernen<br />
Wasserturmes im Brunnental.<br />
• „Wächst die Wolle auf den Bäumen?“ Dieser<br />
Frage gingen die Kinder und ihre Erzieherinnen<br />
im Christophoruskindergarten in<br />
Helmstedt nach. Durch das Kennenlernen des<br />
Stoffkreislaufes eines Naturproduktes wurde<br />
auf kreative Weise ein konsumkritisches Verhalten<br />
der Kinder eingeübt. Nicht nur durch<br />
den Besuch bei einem Schäfer sondern auch<br />
durch das Ausprobieren alter Handwerkstechniken<br />
wurden die Kindergartenkinder aktiv<br />
in das Zusammenspiel von Mensch und Tier<br />
einbezogen.<br />
• Die Projektidee von Jörg Lippert befasst sich<br />
mit der Wassereinsparung in einem Einfamilienhaus<br />
durch die Installation einer Grauwasseranlage.<br />
Ziel ist es, durch einen gezielten<br />
Wasserkreislauf Trinkwasser zu sparen.<br />
• Dass Menschen miteinander Dinge erreichen<br />
können, die für einen allein unmöglich<br />
erscheinen, zeigte eindrucksvoll das Projekt<br />
„be your own hero“. Der Samtgemeindelauf<br />
durch alle sechzehn Ortschaften der Samtgemeinde<br />
Velpke sollte besonders junge Menschen<br />
zum Handeln aufrufen. Alle Startgelder<br />
und Spenden wurden der Aids-Hilfe Wolfsburg<br />
übergeben. Schirmherr der Aktion war<br />
der Samtgemeindedirektor Hans-Werner<br />
Schlichting.<br />
• Einen ganz neuen Weg beschritt das Team des<br />
Kath. Kindergartens St. Ludgeri in Helmstedt.<br />
Bei der naturnahen Umgestaltung des<br />
Kindergartengeländes hatten als erste die<br />
Kinder das Sagen. In einem Modell wurden<br />
die vielen Wünsche in eine reale Umgebung<br />
gebracht. Danach wurde das Modell auf das<br />
vorhandene Gelände übertragen und mit<br />
vielen Helfern umgesetzt.<br />
Projekt Lokale Agenda Zeitung<br />
Im Oktober 2003 erschien die erste Ausgabe der<br />
Lokalen Agenda Zeitung des Landkreises Helmstedt.<br />
Diese neue Zeitung, kurz LAZ genannt,<br />
versteht sich seitdem als Sprachrohr des Agenda<br />
21-Prozesses in unserem Landkreis. In den<br />
bisher fünf erschienen Ausgaben wurden nicht<br />
nur Projekte von verschiedenen Institutionen<br />
und Gruppen vorgestellt, sondern auch Einblick<br />
in Kleinode, wie die Heimatmuseen, gegeben.<br />
Durch die Serie „Orte im Landkreis stellen sich<br />
vor“ haben die Leser und Leserinnen die Möglichkeit,<br />
Wissenswertes über die <strong>Gemeinde</strong>n im<br />
Umkreis zu erfahren. Und wer noch weiter über<br />
die Kirchturmspitze hinaus schauen möchte,<br />
kann sich über Agenda 21-Aktivitäten in<br />
Europa informieren.<br />
Aktionstag Landwirtschaft im Wandel<br />
Bei herrlichem Spätsommerwetter eröffnete<br />
Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen<br />
zusammen mit Landrat Gerhard Kilian am<br />
27. September 2003 in Helmstedt den Aktionstag<br />
der Lokalen Agenda 21 des Landkreises<br />
Helmstedt. Der Aktionstag auf dem Marktplatz<br />
der Kreisstadt stand unter dem Motto Landwirtschaft<br />
im Wandel. Zahlreiche Gäste, darunter<br />
auch die Bundestagsabgeordneten Uhl<br />
und Ronsöhr sowie Helmstedts Bürgermeister<br />
Eisermann, nahmen an der Eröffnung teil.<br />
Der Arbeitskreis 1 der Lokalen Agenda 21<br />
des Landkreises Helmstedt, der sich mit Forstwirtschaft,<br />
Naturschutz, Landwirtschaft und<br />
Raumordnung beschäftigt, hatte ein buntes<br />
Programm zusammengestellt und konnte damit<br />
viele Besucher ansprechen: Die Informationsstände<br />
der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft,<br />
der Biologischen Bundesanstalt, der<br />
Firma Landmaschinen Eckhardt und der Domäne<br />
St. Ludgeri gaben einen Einblick in die moderne<br />
Landwirtschaft, während die Museumshöfe<br />
Emmerstedt und Watenstedt die Besucher<br />
in eine längst vergangene Zeit entführten.<br />
Lademann Realschule Helmstedt:<br />
European Spring Day 2004<br />
Der European Spring Day soll junge Leute dazu<br />
anregen, über die Zukunft Europas nachzudenken<br />
und eigene Ideen einzubringen. Schulen<br />
können diesen European Spring Day selbst<br />
organisieren und unterstützen durch diese<br />
Veranstaltung den Europäischen Konvent bei<br />
der Neugestaltung Europas. Der „Frühlingstag“<br />
kann unterschiedliche Elemente enthalten: eine<br />
Diskussion, ein Treffen mit Prominenten und<br />
Experten, eine Debatte zwischen Schülern einer<br />
Schule oder zwischen Schülern aus Schulen in<br />
unterschiedlichen Ländern.<br />
Innerhalb der Lokalen Agenda 21 des Landkreises<br />
Helmstedt wurde 2003 eine gemeinsame<br />
Veranstaltung des Julianums und des<br />
Gymnasiums am Bötschenberg durchgeführt,<br />
2004 übernahm die Lademann-Realschule,<br />
zusammen mit proCOURAGE, einer Initiative<br />
der Diakonie Helmstedt, die Durchführung der<br />
zentralen Veranstaltung des Landkreises.<br />
Als zentrales Thema war für den European<br />
Spring Day die aktuell bevorstehende Erweiterung<br />
der Europäischen Union vorgegeben<br />
worden.<br />
Mit einer Gruppe von Schülerinnen wurde<br />
die Moderation und der Ablauf für die Veranstaltung<br />
vorbereitet. Die Themen Rassismus,<br />
Radikalismus, Menschenrechte, Gewalt, Toleranz<br />
und Frieden wurden durch den European<br />
Spring Day in den Vordergrund gerückt und forderten<br />
zur Auseinandersetzung heraus. Für die<br />
Veranstaltung bot es sich an, die Unterstützung<br />
von proCOURAGE in Anspruch zu nehmen. Die<br />
Initiative der Diakonie Helmstedt, die sich<br />
29
30<br />
zurzeit im Aufbau befi ndet, steuerte wesentliche<br />
Programmteile bei. Dazu hatte der Landkreis<br />
mit der Auswahl und Einladung der Gäste<br />
für einen der Bedeutung des Tages entsprechenden<br />
Rahmen gesorgt. Neben Vorträgen zu den<br />
verschiedenen Themen und ausgiebigen Diskussionen<br />
wurde auch ein Theaterstück durch<br />
das theater für zeitgeschichte, das integrierter<br />
Bestandteil von proCOURAGE ist, geboten.<br />
Schülerinnen des Gymnasium am Bötschenberg<br />
führen in diesem Stück vor, wie sich Rechtsradikalismus<br />
auf eine Familie auswirken kann.<br />
Wesentlicher Bestandteil des Stückes war auch<br />
hier die sich anschließende Diskussion mit den<br />
Darstellern.<br />
Praxisklasse Schöningen<br />
Ziel der Praxisklasse ist es, eine Alternative<br />
im Umgang mit Schul- und Lernverweigerern<br />
anzubieten. Die vom Kultusministerium unterstützte<br />
praxisorientierte inhaltliche Unterrichtsmethodik<br />
und -didaktik zeigt auf, dass einer<br />
völligen Lern- und Unterrichtsverweigerung<br />
mit einem zielgerichteten, praxisorientierten<br />
Ansatz entgegengewirkt werden kann. Begleitend<br />
werden unterstützende Maßnahmen im<br />
Rahmen der ambulanten Jugendhilfe angeboten.<br />
Jugendlichen eine Chance und vor allem<br />
ein Ziel zu geben, ein akzeptiertes und somit<br />
auch integriertes Mitglied unserer Gesellschaft<br />
zu werden, ist eine Aufgabe, der sich der Landkreis<br />
Helmstedt auch weithin präventiv widmen<br />
möchte.<br />
Der Kreistag des Landkreises Helmstedt hatte<br />
in seiner Sitzung am 08.12.2000 beschlossen,<br />
das Projekt Praxisklasse für die Dauer von drei<br />
Schuljahren einzurichten und die dafür not-<br />
Müllkasper in der Grundschule<br />
wendigen Mittel zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Modellphase des Projektes endete zum<br />
August 2004, so dass zu entscheiden war, ob<br />
und inwieweit eine Fortführung erfolgen<br />
sollte. Zu diesem Zweck wurde unter Mitwirkung<br />
der Mitarbeiter der „Praxisklasse“<br />
sowie der Schulleitung der Hauptschule mit<br />
Orientierungsstufe Eichendorffschule Schöningen<br />
ein Erfahrungsbericht erarbeitet, aus<br />
dem ersichtlich wurde, dass sich die Maßnahme<br />
bewährt hat. Auch die weitergehenden<br />
Erfahrungen im Projekt Praxisklasse (und<br />
hier insbesondere mit den Schülern, die seit<br />
Schuljahresbeginn2003/2004 vollständig in<br />
ihre ursprünglichen Klassen reintegriert sind),<br />
bestätigen dies ausdrücklich.<br />
Spektakulum Adam und Eva<br />
Resultierend aus dem Lokalen Agenda 21-<br />
Wettbewerb 2002 entschloss sich der Agenda<br />
21-Arbeitskreis 1 (Forstwirtschaft, Naturschutz,<br />
Landwirtschaft und Raumordnung)<br />
des Landkreises Helmstedt, den ehemaligen<br />
Duellplatz mit den Buchen „Adam“ und<br />
„Eva“ der Helmstedter Studenten wieder<br />
herzurichten. Leider konnte die Buche Adam<br />
nicht mehr gerettet werden. Durch den tatkräftigen<br />
Einsatz der Arbeitskreismitglieder<br />
und der Forst gelang es, Eva freizuschneiden.<br />
Damit die Erinnerung an diesen Platz auch<br />
nach dem Absterben der alten Bäume an<br />
kommende Generationen weitergetragen<br />
werden kann, haben nun zwei andere dort<br />
stehende Buchen die besten Bedingungen<br />
für ihr Wachstum erhalten. Die von Robert<br />
Eckardt gestiftete Bank lädt nicht nur Wanderer<br />
zukünftig zur Rast ein, sondern soll
auch allen Besuchern die Gelegenheit geben,<br />
sich anhand der Schautafel über die Geschichte<br />
dieses Platzes zu informieren.<br />
Wieder zugänglich gemacht wurde der ehemalige<br />
Duellplatz mit dem Spektakulum Adam<br />
und Eva: eine Andacht, Helmstedter Studentenlieder<br />
und ein Theaterstück luden dazu ein,<br />
in die Erinnerung an längst vergangene Zeiten<br />
einzutauchen.<br />
Tag der offenen Gärten<br />
Im Rahmen der Lokalen Agenda 21 bat die<br />
Agenda zusammen mit Umweltberatern und<br />
-beraterinnen im Landkreis Helmstedt am 12.<br />
und 13. Juni 2004 alle Gartenbesitzer, ihre<br />
Gärten interessierten Besuchern als Anregung<br />
für die Gestaltung des eigenen Gartens zur Besichtigung<br />
zu öffnen. Die Resonanz war überwältigend.<br />
Viele Gartenbesitzer in verschiedenen<br />
Orten im Landkreis plauderten nicht nur<br />
mit ihren Besuchern aus dem „Nähkästchen“,<br />
sondern hatten sich auch einiges einfallen<br />
lassen, um die Gäste willkommen zu heißen. Es<br />
wurden zum Beispiel Gästebücher bereitgelegt<br />
und kleine hergestellte Wegweiser führten<br />
durch den heimischen Garten. Eine Besucherin<br />
brachte sogar ein Pfl änzchen aus ihrem Garten<br />
als Gastgeschenk mit.<br />
Zum Schluss waren sich alle einig: Im nächsten<br />
Jahr sollen wieder die Gärten geöffnet werden<br />
und viele, die in diesem Jahr Besucher waren,<br />
wollen dann ebenfalls Gastgeber sein.<br />
Tag der Umwelt in Grasleben<br />
Unter dem Motto Umwelt geht uns alle an<br />
eröffnete am 27.08.2004 Landrat Gerhard<br />
Kilian den ersten Tag der Umwelt im Rathaus<br />
der Samtgemeinde Grasleben. Behörden und<br />
Dienstleistungsunternehmen stellten dazu eine<br />
interessante Ausstellung über Abfallverwertung<br />
und -vermeidung, Trinkwasser- und Grundwasserschutz,<br />
Umweltkriminalität sowie über<br />
Einsatz von Solaranlagen und Blockheizkraftwerken<br />
zum Einsparen von Energie zusammen.<br />
Eingeladen hatte der Kulturring der Samtgemeinde<br />
Grasleben.<br />
Für die Kinder der Grundschule Grasleben<br />
und der Kindergärten St. Maria und St. Norbert<br />
sollte dieser Tag auch etwas ganz Besonderes<br />
sein. Unter dem Motto Wir erforschen<br />
unsere Umwelt berichteten auf dem Schulhof<br />
die Förster Heinz-Ulrich Köckeritz vom Forstamt<br />
Mariental, Herbert Würfel und Wolfgang<br />
Zolleck vom Hegering Helmstedt über die Tiere<br />
und das Leben im Wald. Im Mehrzweckraum<br />
ergründeten Kasperle, der König, der Drache<br />
Poldi und Willi Wurm mit den Kindern das Thema<br />
Umweltverschmutzung und erforschten die<br />
verschiedenen Verwertungswege.<br />
Walderlebnistage<br />
Für Kindergärten und Schulklassen werden<br />
durch die Agendaberaterin Walderlebnistage<br />
angeboten. Den Wald mit allen Sinnen erleben<br />
ist das Motto, mit dem die ganze Flora und<br />
Fauna von den jungen Expeditionsteilnehmern<br />
erforscht wird. Mit Hilfe von Spielen werden<br />
den Jungen und Mädchen in verständlicher Art<br />
und Weise Zusammenhänge und Hintergründe<br />
über den Wald und seine Bewohner nahe gebracht.<br />
Darüber hinaus erfahren die Kinder, wie<br />
wichtig es ist, ein Ökosystem zu erhalten und<br />
wie jeder einen Beitrag dazu leisten kann.<br />
Waldtag im Kindergarten<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
I. Thul<br />
Tel.: 05351/170<br />
E-Mail:<br />
I01.Thul@landkreishelmstedt.de<br />
Internet:<br />
www.landkreishelmstedt.de<br />
31
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Ehler Cuno<br />
Tel.: 0491/9782251<br />
E-Mail:<br />
ehler.cuno@leer.de<br />
Internet:<br />
www.stadt-leer.de<br />
32<br />
Stadt Leer (Ostfriesland)<br />
Nachhaltige Entwicklung des<br />
Radverkehrs für Freizeit,<br />
Naherholung und Tourismus<br />
Das Fahrrad wird in Leer und Umgebung von<br />
fast allen Menschen mehr oder weniger häufi g<br />
für Freizeit und Naherholung genutzt. Über<br />
eine Aufwertung der Rahmenbedingungen<br />
(Infrastrukur, Fahrradklima, Marketing) für das<br />
Radfahren und ein entsprechend attraktives<br />
Angebot soll der Anteil der Fahrradfahrer am<br />
Verkehr weiter erhöht werden.<br />
Mit dem Programm Fahrradfreundliche Stadt<br />
Leer wird die Radverkehrsförderung in Leer<br />
gemäß den Zielsetzungen der Agenda 21 mit<br />
intensiver Bürgerbeteiligung betrieben. An<br />
einer Zukunftswerkstatt sowie zahlreichen<br />
Workshops und Abstimmungen nahmen bisher<br />
unzählige Akteure aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen teil: Mitglieder aus Politik und<br />
Verwaltung, Arbeitskreis Stadtmarketing Leer,<br />
ADFC, Volkshochschule, Polizei sowie eine<br />
Vielzahl von engagierten und interessierten<br />
Bürgerinnen und Bürgern.<br />
Diese Art der Kooperation hat zu ausgesprochen<br />
guten Erfolgen geführt und sicherlich<br />
auch einen zentralen Beitrag dazu geleistet,<br />
dass die Stadt Leer aus dem ersten landesweiten<br />
Wettbewerb des Niedersächsischen Ministeriums<br />
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr als<br />
„Fahrradfreundlichste Kommune Niedersachsens“<br />
hervorging.<br />
Dieser Landespreis war mit 25.000 Euro dotiert.<br />
In mehreren offenen Workshops mit den<br />
oben genannten Beteiligten wurde beschlossen,<br />
das frisch gewonnene Image als „Fahrradfreundlichste<br />
Stadt Niedersachsens“ zu nutzen<br />
und das Preisgeld für eine nachhaltige Förderung<br />
des Radverkehrs in Freizeit, Naherholung<br />
und Tourismus einzusetzen.<br />
Fahrradgruppe auf dem „stadtökologischen Leer-Pfad“<br />
Konzeptentwicklung<br />
Trotz der grundsätzlichen Beliebtheit des<br />
Fahrrads als Verkehrsmittel in Freizeit und<br />
Naherholung und trotz der mittlerweile<br />
sehr hohen wirtschaftlichen Bedeutung des<br />
Radtourismus für Stadt und Region existiert<br />
für den Radverkehr in Freizeit, Naherholung<br />
und Tourismus in der Stadt Leer bisher keine<br />
konzeptionelle Basis.<br />
Im Agendaprozess zwischen den verschiedenen<br />
radverkehrsrelevanten örtlichen<br />
Akteuren und unter Inanspruchnahme eines<br />
qualifi zierten Fachbüros wird daher für den<br />
Bereich der Stadt Leer ein entsprechendes<br />
Konzept entwickelt. Ergebnis ist ein Handlungskatalog<br />
für die nächsten fünf bis zehn<br />
Jahre.<br />
Informations-Stationen für<br />
Fahrradfahrer<br />
Im Agendaprozess werden Ideen zur Erstellung<br />
von Informations-Stationen für Fahrradfahrer<br />
entwickelt. An prägnanten Punkten<br />
im Stadtgebiet (zum Beispiel in den verschiedenen<br />
Orts-eingangsbereichen direkt an den<br />
wichtigsten Radrouten) sollen die Stationen<br />
zunächst durch eine ansprechende Gestaltung<br />
die Aufmerksamkeit von Fahrradfahrern<br />
auf sich ziehen, die Gäste begrüßen und die<br />
besondere Fahrradfreundlichkeit der Stadt<br />
vermitteln.<br />
Vor allem aber sollen die Stationen die<br />
Radfahrer mit allen für sie wesentlichen Informationen<br />
versorgen (zum Beispiel Fahrradstadtplan;<br />
Hinweis auf Fahrradboxenstandort<br />
zum Abstellen der Räder inkl. Gepäck;<br />
Fahrradverleih; Reparaturservice; Überblick<br />
über die Sehenswürdigkeiten in Stadt und<br />
Region; Angebote für Radtouren mit Start<br />
und Ziel Leer; Paddel & Pedal; Übersicht über<br />
die zahlreichen Radrouten die Leer durchlaufen;<br />
Anlaufstellen für Touristenservice und<br />
Übernachtungsquartiere).<br />
Nach Möglichkeit sollen auch Teile der Umsetzung<br />
und der Installation gemeinsam von<br />
den verschiedenen Akteuren in öffentlichkeitswirksamer<br />
Art und Weise vorgenommen<br />
werden.
Stadt Löningen<br />
Die Arbeit der Agenda 21<br />
Das erste Großprojekt der Agenda-Gruppe in<br />
Löningen ist, den Flächennutzungsplan neu<br />
aufzustellen. Der Flächennutzungsplan bestimmt<br />
als Steuerungsinstrument der Bauleitplanung<br />
die städtebauliche Entwicklung<br />
der Stadt Löningen für die nächsten zehn bis<br />
15 Jahre. Ziel ist es, über die breit angelegte<br />
Bürgerbeteiligung der Agenda 21 eine große<br />
Akzeptanz für den neuen Flächennutzungsplan<br />
zu erreichen.<br />
Der Arbeitskreis Umweltschutz sieht die Möglichkeit,<br />
Flächen für den Naturschutz zu sichern<br />
und damit einen Schritt in Richtung einer<br />
nachhaltigen Entwicklung zu tun. Für den Arbeitskreis<br />
Stadtentwicklung begann die Arbeit<br />
damit, Vorschläge zu erarbeiten, die Nutzungen<br />
der Stadtfl äche zu koordinieren, städtebaulich<br />
zu ordnen, zu organisieren und verträglich<br />
aufeinander abzustimmen. Der Arbeitskreis<br />
Dorfentwicklung kann in Zusammenarbeit mit<br />
den einzelnen Bauernschaften an der Stärkung<br />
der Eigenentwicklung und der Verschönerung<br />
des Ortsbildes nachhaltig mitwirken. Diese<br />
Arbeit ist von großem Erfolg gekrönt.<br />
Der Flächennutzungsplan befi ndet sich mittlerweile<br />
im Verfahren der ersten öffentlichen<br />
Auslegung.<br />
Arbeitskreis Soziales<br />
Die Aktion Spielen wie zu Omas Zeiten wurde<br />
in den Grundschulklassen der Löningen umgebenden<br />
Dörfer durchgeführt. Ziel war es, jung<br />
und alt zusammen zu führen. Die Schulklassen<br />
haben mit der älteren Generation des Dorfes<br />
die Spiele der Älteren gespielt, Lumpenbälle<br />
gebastelt, Holzkreisel mit Peische angetrieben,<br />
alte Tanz- und Murmelspiele erlernt, Anziehpuppen<br />
aus Pappe gebastelt. Die alten Spiele<br />
wurden bisher von Generation zu Generation<br />
weitergegeben, werden heute aber durch<br />
technische Spiele und Computer verdrängt. So<br />
wollten wir beiden Generationen Gelegenheit<br />
geben, im Spiel voneinander zu lernen. Diese<br />
Aktionen wurden von alt und jung positiv aufgenommen.<br />
Zum Abschluss der Aktion wurde ein Spielebuch<br />
zusammengestellt, in dem die Spiele der<br />
älteren Generation nochmals zusammengefasst<br />
wurden.<br />
In den Medien wurde mehrfach über das<br />
Projekt berichtet. Am 08. März 2003 wurde der<br />
Arbeitskreis vom Deutschen Kinderschutzbund,<br />
Kreisverband Cloppenburg e.V. mit dem Kinderfreundlichkeitspreis<br />
ausgezeichnet.<br />
Ab 2005 bietet der Arbeitskreis an jedem 4.<br />
Sonntag im Monat einen Senioren-Café-Nachmittag<br />
im örtlichen Jugendtreff an.<br />
Kinder lernen alte Spiele: „Murmeln“<br />
Arbeitskreis Prävention<br />
Ziel des Präventionsrates ist es, das Leben in<br />
Löningen für alle Bewohner lebenswert und<br />
menschenwürdig zu gestalten, das Sicherheitsgefühl,<br />
die Gesundheit und das Wohlbefi nden<br />
zu stärken und so das Image der Stadtgemeinde<br />
zu verbessern.<br />
Auf dem Löninger Hasefest 2003 präsentierte<br />
sich der Präventionsrat zum ersten Mal. Von da<br />
an folgten viele Aktionen, wie Müllsammelaktionen<br />
des Jugendtreffs und die Teilnahme am<br />
Inge-Zunoni-Lauf (Integration geschafft, Zusammenleben<br />
noch nicht).<br />
Schnell wurde auch eine Streetworking-Gruppe<br />
ins Leben gerufen, die sich in den Abendstunden<br />
und nachts in erster Linie um die Ruhe<br />
und Sauberkeit der Stadt, aber auch um die<br />
Sicherheit der Bürger kümmert. Ihre Aufgabe<br />
ist es, durch Präsenz unter anderem strafbare<br />
Handlungen zu verhindern.<br />
Streetworking-Gruppe in Löningen<br />
33
Fahrradcodierung<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Kerstin Thaler<br />
Tel.: 05432/9410-32<br />
E-Mail:<br />
stadt@loeningen.de<br />
Internet:<br />
www.loeningen.de<br />
34<br />
Ehrenamtliche Mitglieder suchen nachts alle<br />
bekannten Treffpunkte der Jugendlichen, von<br />
denen oft Ruhestörung, Sachbeschädigungen<br />
oder Schlägereien ausgehen, auf und versuchen,<br />
mit den Jugendlichen ins Gespräch zu<br />
kommen. Auf Fehlverhalten und mögliche<br />
Lösungen der Problematik wird hingewiesen.<br />
Bisher ist es hier zu keinerlei Komplikationen<br />
gekommen. Von Einwohnern der Innenstadt<br />
ist der positive Erfolg dieser Gruppe bestätigt<br />
worden.<br />
Es wurden Vorträge gehalten, Ausstellungen<br />
gemacht, Selbstbehauptungskurse für Frauen<br />
und Mädchen angeboten und eine Aktion „Keine<br />
Kurzen für die Kurzen“, in der auf die Gefahren<br />
des Alkohols, hier besonders von Alkopops,<br />
des Rauchens und anderer Süchte hingewiesen<br />
wurde, durchgeführt.<br />
Eine weitere große Aktion ist die seit Mai<br />
2004 regelmäßig durchgeführte Fahrradcodierung.<br />
Anfangs wurde hierzu ein Codiergerät<br />
der Polizeiinspektion ausgeliehen. Mittlerweile<br />
besitzt der Präventionsrat ein eigenes Gerät,<br />
das einmal im Monat in den Räumen der<br />
freiwilligen Feuerwehr Löningen zum Einsatz<br />
kommt. Darüber hinaus werden auch Codierungstermine<br />
in Grundschulen, auf Festen<br />
sowie in den umliegenden Bauernschaften angeboten.<br />
Das Codiergerät wird auch monatlich<br />
an den Präventionsrat der Nachbargemeinde<br />
Essen/Oldburg ausgeliehen.<br />
Arbeitskreis Tourismus<br />
Der Arbeitskreis Tourismus hat viele Möglichkeiten<br />
ausgearbeitet, wie man den Tourismus<br />
in Löningen weiter aufwerten kann. So<br />
wurde unter anderem ein Fahrradtränke-Flyer<br />
entworfen, in dem für die Radtouristen alle<br />
Gaststätten und Rastmöglichkeiten aufgeführt<br />
wurden.<br />
Aktuelles Projekt ist die Erstellung einer<br />
Wanderkarte rund um Löningen.<br />
Arbeitskreis Wirtschaft/Stadtmarketing<br />
Der Arbeitskreis Wirtschaft/Stadtmarketing<br />
hat sich zum Ziel gesetzt, die Innenstadt<br />
aufl eben zu lassen, indem er versucht, die<br />
Attraktivität der Fußgängerzone zu steigern.<br />
Erstes Projekt war die Gestaltung des Marktplatzes.<br />
Zusammen mit der Stadtmarketing<br />
Löningen GmbH ist aus dem Projekt „Ab in<br />
die Mitte - Kinder mittendrin“ die Idee zur<br />
Begrünung des Marktplatzes entstanden. So<br />
wurden mit Fördermitteln und Beiträgen aus<br />
der Wirtschaft auf dem Marktplatz Bäume<br />
gepfl anzt.<br />
Ein neues Projekt des Arbeitskreises ist die<br />
Gestaltung von Hausfassaden älterer Häuser<br />
durch eine attraktive Bemalung oder Begrünung.<br />
Arbeitskreis Stadtentwicklung<br />
Der Arbeitskreis Stadtentwicklung arbeitet<br />
zurzeit aktiv an dem Ausbau der Kinderbetreuung<br />
in Löningen. Viele Eltern, insbesondere<br />
die Mütter, würden gerne wieder arbeiten,<br />
jedoch ist es ihnen nicht möglich, da sie<br />
ihre unter dreijährigen Kinder nicht unterbringen<br />
können. Durch Bekanntmachungen<br />
in der Presse, durch Gespräche beim Pastor,<br />
Handzettel und in der Schule wird auf das<br />
Problem aufmerksam gemacht. Der Arbeitskreis<br />
entwickelt in Zusammenarbeit mit dem<br />
Landkreis Cloppenburg einen Fragebogen, in<br />
dem eine Bedarfsermittlung für die Kinderbetreuung<br />
stattfi nden soll.
Stadt Nienburg<br />
Gebäudeenergiepass Nienburg<br />
Die Stadt Nienburg bietet nach langer Vorbereitungszeit<br />
eine neutrale Energieberatung<br />
an, die Hausbesitzern eine Orientierung gibt,<br />
an welcher Stelle eine Investition zur energetischen<br />
Sanierung am sinnvollsten ist. Auch<br />
soll die Finanzierung der Beratung möglichst<br />
geringen Umfang haben.<br />
Der Entschluss, eine neutrale Energieberatung<br />
anzubieten, fußt auf der Vorlage der Untersuchung<br />
Wärmeatlas Nienburg. Schon 1999<br />
wurde unter Federführung der Umweltleitstelle<br />
eine Arbeitsgruppe gebildet; Mitglieder waren<br />
die Stadtwerke, der Mineralölhandelsverband,<br />
die Kreishandwerkerschaft, die Schornsteinfegerinnung,<br />
die Sparkasse Nienburg und die<br />
Volksbank Nienburg. Bürgerinnen und Bürger<br />
haben sich trotz mehrfacher Aufrufe nicht an<br />
der Arbeitsgruppe beteiligt.<br />
In dieser Arbeitsgruppe wurde das Konzept<br />
der Beratungsleistung Gebäudeenergiepass<br />
entwickelt: Die Beratung sollte nicht durch<br />
Vertreter der Energieversorger und auch nicht<br />
durch Vertreter des Handwerks durchgeführt<br />
werden, sondern entweder durch speziell ausgebildete<br />
Ingenieure oder aber durch Schornsteinfeger<br />
mit der Ausbildung zum Gebäudeenergieberater.<br />
Mit diesem Beratungssystem wurde angestrebt,<br />
eine Beratungsleistung zu erbringen, die<br />
für den Kunden eine Schwachstellenanalyse im<br />
energetischen Sinn beinhaltet. Dabei war aber<br />
auch gleichzeitig klar, dass der so erstellte Gebäudeenergiepass<br />
nicht den Anspruch hat, ein<br />
qualifi zierter Energiepass im Sinne der ENEV zu<br />
sein.<br />
Der Arbeitskreis einigte sich darauf, ein<br />
System aus Fragebogen mit anschließender<br />
Computerauswertung für die Erstellung der<br />
Energiepässe einzusetzen. Dieses System wurde<br />
von der Schornsteinfegerinnung vorgestellt<br />
und vom Arbeitskreis allgemein akzeptiert.<br />
Gleichzeitig hat die Schornsteinfegerinnung<br />
angeboten, nach diesem Modell erstellte Gebäudeenergiepässe<br />
für 150 DM anzubieten. Der<br />
Arbeitskreis richtete daraufhin einen Fond ein,<br />
der die ersten hundert Energiepässe in vollem<br />
Umfang fördern sollte.<br />
Für die Finanzierung des Förderfonds stellte<br />
die Kreishandwerkerschaft 2.000 DM, die Stadtwerke<br />
sowie der Mineralölhandelsverband<br />
jeweils 5.000 DM und die Volksbank sowie die<br />
Sparkasse jeweils 1.500 DM zur Verfügung. Auf<br />
diese Art und Weise sind Mittel für die ersten<br />
hundert Energiepässe zusammengekommen.<br />
Konsens war in der Arbeitsgruppe, dass jeder<br />
vorgelegte Gebäudeenergiepass komplett gefördert<br />
werden sollte, ganz gleich ob er durch<br />
ein Mitglied der Schornsteinfegerinnung oder<br />
durch einen freien Ingenieur erstellt wurde.<br />
In die Betrachtung einbezogen werden soll-ten<br />
Häuser, die vor 1985 gebaut wurden, da 1985<br />
die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft trat.<br />
Da die Bevölkerung offensichtlich Zwangsmaßnahmen<br />
zur Gebäudesanierung befürchtet<br />
wurden, dauerte es allerdings zwei Jahre, bis<br />
bei der Umweltleitstelle hundert Förderanträge<br />
abgegeben waren. Dieses Misstrauen konnte<br />
trotz vielerlei Gespräche bei so manchem Bürger<br />
nicht ausgeräumt werden.<br />
Ergebnisse<br />
Alle hundert Energiepässe wurden von den<br />
Schornsteinfegern ausgestellt. Daher sind sie<br />
gut miteinander vergleichbar. Als Ergebnis warf<br />
der Gebäudeenergiepass aus, mit welchen<br />
technischen Möglichkeiten und mit welchen<br />
Dämmmaßnahmen welches Energieeinsparpotential<br />
erreicht werden kann. Weiterhin wurde<br />
angegeben, welches Gesamteinsparpotential<br />
vorhanden ist, wobei aber auch gleichzeitig<br />
eine Einschränkung gemacht wurde und ausgewiesen<br />
wurde, welches Energieeinsparpotential<br />
sich im wirtschaftlich vertretbaren Rahmen<br />
erreichen lässt.<br />
Die hundert Gebäudeenergiepässe wurden<br />
von der Umweltleitstelle ausgewertet. Um die<br />
Gebäude miteinander vergleichen zu können,<br />
wurde der jeweilige Energiebedarf auf den spezifi<br />
schen Energiebedarf angegeben in Kilowattstunden<br />
pro Quadratmeter und Jahr errechnet.<br />
Das durchschnittliche Baujahr der untersuchten<br />
Gebäude war 1959 und der durchschnittliche<br />
spezifi sche Energiebedarf der untersuchten<br />
Gebäude in Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />
und Jahr betrug 219.<br />
Bei allen untersuchten Gebäuden gab es<br />
keines, das kein umsetzbares Einsparpotential<br />
aufwies. Insgesamt lässt sich bei Ausnutzung<br />
aller Einsparpotentiale der durchschnittliche<br />
Energiebedarf der Gebäude von 219 auf 86<br />
Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr im<br />
Durchschnitt senken.<br />
Nachdem alle Gebäudeenergiepässe vorlagen,<br />
war von Interesse, ob und welche der empfohlenen<br />
Maßnahmen durchgeführt wurden.<br />
Aus diesem Grund führte die Umweltleitstelle<br />
im Jahre 2004 mit Hilfe der Schornsteinfeger<br />
eine Fragebogenaktion, die an alle hundert<br />
Energiepassteilnehmer gerichtet war, durch.<br />
Die Rücklaufquote lag mit 35 Prozent allerdings<br />
enttäuschend niedrig.<br />
Von den 35 zurückgekommenen Fragebogen<br />
waren 26 mit einer positiven Meinung zu der<br />
Aktion versehen, ein Teilnehmer äußerte sich<br />
negativ und keine Angabe machten acht Teilnehmer.<br />
35
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Dierk Albers<br />
Tel.: 05021/87213<br />
E-Mail:<br />
dr.albers@nienburg.de<br />
Internet:<br />
www.nienburg.de<br />
36<br />
25 Teilnehmer der Umfrage haben die im Energiepass<br />
vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt:<br />
Es wurden insgesamt 21 Heizanlagen neu<br />
installiert, davon waren sieben Spezialkessel<br />
mit Ölgebläsebrenner, ein Spezialkessel mit<br />
Gasgebläsebrenner, ein Kessel ohne Gebläse,<br />
ein Gasumlaufwassererhitzer sowie zehn<br />
Brennwertkessel mit Gasbetrieb. Auf der Seite<br />
der Dämmmaßnahmen wurden insgesamt<br />
18 Maßnahmen angegeben, davon entfi elen<br />
auf die Dämmung der Außenwand eine, fünf<br />
mal wurde das Dach gedämmt, fünf mal die<br />
oberste Geschossdecke und insgesamt sieben<br />
mal wurden die Fenster erneuert sei es durch<br />
Wärmeschutzverglasung oder die komplette<br />
Erneuerung der Fenster.<br />
Insgesamt zeigt dieses Ergebnis, dass die<br />
Beratung durchaus Erfolg gehabt hat, was auch<br />
dadurch belegt wird, dass die meisten Teilnehmer<br />
angegeben haben, dass sie eventuell eine<br />
andere Maßnahme ergriffen hätten, wenn<br />
sie nicht den Gebäudeenergiepass zur Hand<br />
gehabt hätten. Für diesen Teil ist die Gebäudeenergiepassaktion<br />
als erfolgreiche Aktion zu<br />
werten.<br />
Fazit<br />
Die gesamte Aktion hat gezeigt, welch großes<br />
Potential an Energieeinsparmöglichkeiten im<br />
privaten Hausbestand der Gebäude vor 1985<br />
vorhanden ist, wenngleich bei der Umweltleitstelle<br />
keine Zahlen vorliegen, wie hoch der<br />
betreffende Hausbestand in Nienburg insgesamt<br />
ist. Gleichwohl muss gesagt werden, dass<br />
ein solcher Gebäudeenergiepass, wie in dieser<br />
Aktion angeboten, eine Orientierung für den<br />
Hausbesitzer oder die Hausbesitzerin ist, ihre<br />
Gebäude im energetischen Sinne zu optimieren.<br />
Die Umweltleitstelle bedankt sich ausdrücklich<br />
im Namen der Stadt bei allen Teilnehmern<br />
an dieser Aktion für ihre Unterstützung<br />
und die geleistete Arbeit.
Landkreis Peine<br />
Umweltbildung - Verbesserung der<br />
Angebote und Entwicklung eines<br />
Netzwerkes<br />
Im Jahr 2003 wurde im Landkreis Peine ein<br />
Projekt zur Umweltbildung unter Beteiligung<br />
aller ansässigen Schulen durchgeführt. Träger<br />
des Projektes war das Agenda 21-Büro der<br />
Kreisverwaltung. Ziel war es, die Zusammenarbeit<br />
von Schulen und Anbietern von Umweltbildung<br />
zu verbessern, gegebenenfalls das<br />
Angebot von Umweltbildung nach dem Bedarf<br />
der Schulen zu erweitern und Lernangebote<br />
nutzerfreundlich zu erfassen.<br />
Für die Durchführung des Projektes wurde<br />
eine Umweltwissenschaftlerin per Werkvertrag<br />
beschäftigt. Dieser Werkvertrag wurde aus den<br />
Agenda 21-Mitteln des Landes Niedersachsen<br />
gefördert.<br />
Erster Schritt war die Erfassung des Ist-Standes.<br />
Alle 65 Schulen im Landkreis Peine wurden<br />
besucht und zu ihren Aktivitäten und Erfahrungen<br />
im Bereich Umweltbildung und der<br />
Nutzung außerschulischer Lernorte befragt.<br />
Diese Schulbesuche fanden oft im Rahmen von<br />
Gesamtkonferenzen statt. Zum Zwecke der<br />
gemeinsamen Auswertung aller Schulbesuche<br />
wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt.<br />
Im Vorfeld der Untersuchung gab es auch die<br />
Überlegung, diesen Fragebogen den Schulen<br />
mit der Bitte um Rücksendung einfach zuzuschicken.<br />
Mit Blick auf die dann wahrscheinlich<br />
nur geringe Rücklaufquote und die einheitliche<br />
Auswertbarkeit wurde diese Untersuchungsvariante<br />
jedoch verworfen und die vergleichsweise<br />
aufwändige Methode der Schulbesuche<br />
gewählt.<br />
Parallel und im Anschluss an die Schulbesuche<br />
wurden die Anbieter von schulexterner<br />
Umweltbildung kontaktiert, die dem Agenda<br />
21-Büro bekannt waren bzw. die sich aus den<br />
Schulbefragungen ergaben. Die Angebote<br />
wurden nach einem standardisierten Muster<br />
erfasst.<br />
Ergebnis<br />
Ergebnis dieses Projektes ist ein knapp 100 Seiten<br />
umfassendes Gutachten zur Situation der<br />
Umweltbildung an den Schulen im Landkreis<br />
Peine. Es ergab sich die folgende Bewertung<br />
der Lernortsituation:<br />
• In Peine gibt es ein attraktives Umweltbildungsangebot.<br />
• Viele Schulen sind nicht ausreichend über das<br />
Angebot im Landkreis Peine informiert.<br />
• Viele Lehrer fühlen sich von der Forderung<br />
nach Umweltbildung überfordert, weil ihnen<br />
Spezialwissen fehlt.<br />
• Den Pädagogen fehlt die Zeit, neue Unterrichtseinheiten<br />
vorzubereiten.<br />
• Schulen und Anbieter von Umweltbildung<br />
sind an einer Zusammenarbeit interessiert.<br />
Als Problem wurde der Transport zu den Umweltbildungsangeboten<br />
identifi ziert, da diese<br />
oft nicht oder nur sehr schwierig mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln erreichbar sind. Für den<br />
direkten Transport zu den externen Lernorten<br />
fehlen den Schulen aber oft die fi nanziellen<br />
Mittel.<br />
Damit die vorhandenen Angebote besser genutzt<br />
werden, wurden die ermittelten Anbieter<br />
von Umweltbildung in einem erweiterbaren<br />
Ordner zusammengestellt. Hierbei wurde<br />
besonderer Wert auf Ansprechpartner und Kontaktmöglichkeiten<br />
gelegt. Dieser Ordner wurde<br />
an alle Schulen verteilt. Nach den vorliegenden<br />
Rückmeldungen wird der Ordner auch intensiv<br />
genutzt. Es ist geplant, den Ordner jährlich zu<br />
aktualisieren.<br />
Umweltbildung im Streichelzoo<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Elke Kentner<br />
Tel.: 05171/401-294<br />
E-Mail:<br />
agenda21@landkreispeine.de<br />
Internet:<br />
www.landkreis-peine.<br />
de<br />
37
38<br />
<strong>Gemeinde</strong> Ritterhude<br />
Zukunftswerkstatt Ritterhuder<br />
Mühle - Kann das alte<br />
Mühlengebäude wieder mit Leben<br />
gefüllt werden?<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> Ritterhude hat im Jahr 2003 das<br />
etwa 1.000 Quadratmeter große Mühlengelände<br />
im Ortsteil Ritterhude mit Fördermitteln aus<br />
der Ortskernsanierung gekauft. Nach dem Abriss<br />
der Schuppen und eines Getreidesilos steht<br />
noch der alte Mühlenkern auf dem Gelände an<br />
der Windmühlenstraße. Im Rahmen einer Zukunftswerkstatt<br />
sollen sich Bürger und Bürgerinnen<br />
aktiv an der weiteren Entwicklung und<br />
Gestaltung ihres Ortes beteiligen und Ideen<br />
für die zukünftige Gestaltung und Nutzung<br />
der alten Mühle und des Geländes erarbeiten.<br />
Ziel ist es, die Mühle zu erhalten und ein gutes<br />
und fi nanzierbares Konzept für ihre Nutzung<br />
zu entwerfen.<br />
Am 29.09.2004 haben interessierte Einwohnerinnen<br />
und Einwohner, Politiker und Politikerinnen<br />
und Vertreter der Verwaltung das über<br />
hundert Jahre alte Mühlengebäude besichtigt.<br />
In der daran anschließenden Auftaktveranstaltung<br />
wurden die Rahmenbedingungen für<br />
eine zukünftige Nutzung der Mühle vorgestellt<br />
und eine Arbeitsgruppe gegründet, die Ideen<br />
entwickeln soll.<br />
Die 24 Mitglieder der Arbeitsgruppe haben<br />
sich mehrmals getroffen, um über verschiedene<br />
Nutzungsmöglichkeiten des Mühlengebäudes<br />
sowie die damit verbundenen fi nanziellen<br />
Probleme zu diskutieren. Die Vorschläge der<br />
Arbeitsgruppe sind:<br />
1. Eine Nutzung der Mühle als<br />
• Aussichtsplattform mit Blick auf die<br />
Hammeniederung, den Weyerberg, die<br />
Stadt Bremen und<br />
• als Industriedenkmal mit Informationen<br />
zur Geschichte und früheren<br />
Betrieb der Mühle sowie die Einrich-<br />
tung eines Museums durch den Heimatverein,<br />
das zusammen mit der<br />
Schleuse und der Aussichtsplattform<br />
für einen Ortspaziergang touristisch<br />
genutzt werden könnte und<br />
• für nicht kommerzielle, private<br />
Veranstaltungen wie z. B. Familienfeiern,<br />
Trauungen, als Treffpunkt<br />
nach Beerdigungen usw. und kleine,<br />
aber feine kulturelle Angebote (Aus-<br />
stellungen, Lesungen und Konzerte),<br />
2. die Eignung der Mühle als Antennenstandort<br />
zu prüfen (zusätzliche fi nanzielle<br />
Einnahmequelle!),<br />
3. das sanierte Mühlengebäude in den<br />
Abend- und Nachtstunden als Wahrzeichen<br />
Ritterhudes anzustrahlen,<br />
4. die Mühle durch einen Trägerverein betreuen<br />
zu lassen.<br />
Die Mühle würde ohne weitere Sanierung<br />
wie die Reparatur des Daches, zunehmend<br />
verfallen. Der Architekt Hans-Joachim Riemer<br />
aus der Windmühlenstraße hat einen Vorentwurf<br />
für die Gestaltung des Mühlengebäudes<br />
erarbeitet:<br />
Die alte Mühle wird über den Weg zum<br />
alten Friedhof erschlossen. Das Erdgeschoss<br />
sowie die Galerie des 1. Obergeschosses<br />
werden als Veranstaltungsraum ausgebaut.<br />
Die weiteren Etagen können für Industrie-,<br />
Arbeits- und museale Ausstellungen genutzt<br />
werden. Im Süden des Gebäudes befi ndet<br />
sich eine Terrasse mit Aussicht auf eine<br />
Streuobstwiese. Alle ursprünglich vorhandenen<br />
Fenster sollen wieder geöffnet werden.<br />
Für die Gestaltung des Daches wurden drei<br />
Varianten erarbeitet: Mit und ohne Galerie<br />
(Stahlkonstruktion), mit Glastürmchen sowie<br />
das alte Mühlendach mit zusätzlichen Fenstern<br />
(Mühlenstumpf).<br />
Ritterhuder Mühle
Der Vorentwurf sowie die Nutzungsvorschläge<br />
wurden im Frühjahr 2005 in den politischen<br />
Gremien (Planungs-, Umwelt- u. Verkehrs- sowie<br />
Verwaltungsausschuss) beraten.<br />
Die Politiker lobten die Arbeit und den Einsatz<br />
der Arbeitsgruppe, wiesen aber auch darauf<br />
hin, dass der <strong>Gemeinde</strong> Ritterhude keine Folgekosten<br />
entstehen dürfen.<br />
Für die Erarbeitung eines Betreiber- und<br />
Nutzungskonzeptes hat die Arbeitsgruppe die<br />
baulichen und fi nanziellen Grenzen untersucht,<br />
potentielle Interessenten für die Nutzung<br />
sowie Sponsoren angesprochen, die Einnahmen<br />
und Unterhaltungskosten kalkuliert und<br />
die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine<br />
Nutzung der Mühle durch den Heimatverein recherchiert.<br />
Es wurden Mühlenprojekte anderer<br />
<strong>Gemeinde</strong>n besichtigt und Gespräche mit den<br />
Trägervereinen geführt.<br />
Der Heimatverein Ritterhude wird die Trägerschaft<br />
für die Mühle übernehmen (Satzungsänderung<br />
im August 2004). Hierzu wird zwischen<br />
der <strong>Gemeinde</strong> Ritterhude und dem Verein ein<br />
Nutzungsvertrag geschlossen.<br />
Der Planungs-, Umwelt- und Verkehrsauschuss<br />
hat dem Betreiber- und Nutzungskonzept sowie<br />
dem baureifen Entwurf Mühlenstumpf in<br />
seiner Sitzung am 04.10.2005 zugestimmt. Die<br />
Sanierung der Mühle ist ein zentraler Baustein<br />
der Ortskernsanierung in „Alt Ritterhude“. Im<br />
Jahr 2006 können Fördermittel des Landes und<br />
des Bundes genutzt werden. Die <strong>Gemeinde</strong><br />
Ritterhude muss ein Drittel der Sanierungskosten<br />
tragen, zwei Drittel werden vom Land<br />
Niedersachsen und vom Bund übernommen.<br />
Nach der Sanierung 2006 soll die Mühle für<br />
Veranstaltungen und Ausstellungen, sowie als<br />
Aussichtsturm genutzt werden.<br />
Fazit<br />
Von der Arbeitsgruppe wurde ein attraktives<br />
Konzept für die Belebung des Ortskerns Ritterhudes<br />
erarbeitet. Neben einer Verschönerung<br />
des Ortsbildes werden durch die geplanten<br />
Veranstaltungen auch das kulturelle Leben und<br />
die sozialen Kontakte im Ortsteil Ritterhude<br />
verbessert.<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Sabine Sameluck,<br />
Tel.: 04292/889-166<br />
E-Mail:<br />
s.sameluck@ritterhude.<br />
de<br />
Internet:<br />
www.ritterhude.de<br />
39
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Frau Jungemann<br />
Tel.: 04261/75-2654<br />
E-Mail:<br />
stadt@rotenburgwuemme.de<br />
40<br />
Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />
Ausstellung Renaturierungsmaßnahmen<br />
im Landkreis Rotenburg<br />
(Wümme) - Agenda 21 Projekt<br />
zum Thema Gewässerschutz<br />
Im Rahmen des Agenda 21 Arbeitskreises „Umwelt“<br />
wurde ein Projekt zum Thema Gewässerschutz<br />
initiiert. Im Vordergrund stehen hierbei<br />
Aufklärung und Sensibilisierung für den Gewässerschutz<br />
in Form einer Darstellung positiver<br />
Beispiele bereits durchgeführter Renaturierungsmaßnahmen.<br />
Ziel dieses Projektes ist es,<br />
Problembewusstsein zu schaffen und Konfl ikte<br />
zwischen Betroffenen (Kommune, Landwirt,<br />
Naturschutz) zu minimieren. Es soll ebenfalls<br />
Verständnis für die verschiedenartigen Ansprüche<br />
an die Gewässer geweckt werden.<br />
Der Landkreis ist in großem Maße landwirtschaftlich<br />
und von ländlichen Strukturen geprägt.<br />
Er ist von den Flüssen Oste und Wümme<br />
und vielen Bächen durchzogen, die Landschaft<br />
ist durch die Kraft des Wassers maßgeblich mitgestaltet.<br />
Als Folge schwankender Wasserstände<br />
und unterschiedlich starker Fließgeschwindigkeiten<br />
unterliegen Uferböschungen ständigen<br />
Veränderungen, sofern sie nicht befestigt<br />
wurden oder von natürlichem Erlenbewuchs<br />
festgehalten werden.<br />
Der Gewässerschutz spielt im Landkreis Rotenburg<br />
(Wümme) eine äußerst wichtige Rolle.<br />
Die Wasserregulierung ist insbesondere für die<br />
Landwirtschaft aber auch für den Naturschutz<br />
von großer Bedeutung.<br />
Bei den durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen<br />
wurden sowohl der Nutzen durch die<br />
Landwirtschaft (Entwässerung der Acker- und<br />
Grünlandfl ächen sowie Wasserablauf) als auch<br />
der Erhalt von Lebensräumen berücksichtigt.<br />
Hier wurde ein Konsens gefunden, der als Beispiel<br />
für weitere neue Maßnahmen gegenseitiges<br />
Verständnis fördern soll.<br />
Die Darstellung der Renaturierungsmaßnahmen<br />
wurde in Form einer Wanderausstellung<br />
mit Schautafeln für Vereine, Verbände und<br />
andere Institutionen erarbeitet. Sie dient der<br />
Öffentlichkeit zur besseren Information und<br />
zur Sensibilisierung für derartige Maßnahmen,<br />
wie beispielsweise Einrichtung von Sohlgleiten,<br />
Uferbepfl anzungen oder Gewässerumgestaltung.<br />
Die Schautafeln beinhalten eine<br />
Vorher-Nachher-Analyse und die Erfolgsbilanz<br />
der jeweiligen Renaturierungsmaßnahme. Der<br />
Sinn und Zweck der durchgeführten Maßnahme<br />
wird ebenfalls erläutert. Ein zusätzlicher<br />
wesentlicher Aspekt ist der Beitrag zur Umweltbildung.<br />
Ausgestellt werden die Schautafeln in öffentlichen<br />
Gebäuden (zum Beispiel Rathaus,<br />
Volksbanken und Sparkassen etc.). Sie können<br />
aber auch kostenlos ausgeliehen werden.
Stadt Soltau<br />
Beteiligung der Bürgerinnen und<br />
Bürger an der Konkretisierung des<br />
Verkehrsentwicklungsplanes (VEP)<br />
2004/2005<br />
Ziel der Bürgerbeteiligung zum Verkehrsentwicklungsplan<br />
ist es, gut abgestimmte,<br />
nachhaltig wirksame verkehrspolitische und<br />
verkehrsplanerische Maßnahmen zu entwickeln,<br />
die eine hohe Akzeptanz und damit<br />
einen optimalen Wirkungskreis erreichen. Die<br />
Bürgerinnen und Bürger sollen gezielt aufgefordert<br />
werden, an der nachhaltigen, umweltgerechten<br />
Verkehrsentwicklung Soltaus in<br />
verantwortlichem Umgang mit den Perspektiven<br />
künftiger Generationen mitzuwirken.<br />
Dabei soll es konkrete Mitwirkungsangebote<br />
geben, insbesondere für Handlungsfelder ohne<br />
gesetzliche Beteiligungsverfahren wie Verkehrsberuhigung,<br />
Förderung des Radverkehrs,<br />
Schulwegsicherung und Optimierung des<br />
öffentlichen Nahverkehrs.<br />
Während des Stadtmarketingprozesses in den<br />
Jahren 1998 und 1999 wurde neben anderen<br />
Themen auch der Verkehrsentwicklungsplan<br />
(VEP) durch eine Arbeitsgruppe ausgearbeitet<br />
und erörtert und im November 1999 vom Rat<br />
der Stadt Soltau beschlossen.<br />
Jetzt sollen die Kernfragen der Verkehrsprobleme<br />
und Lösungsansätze so aufbereitet<br />
werden, dass bei den Bürgerinnen und Bürgern<br />
Interesse geweckt wird. Sie sollen aufmerksam<br />
gemacht werden auf die Situation in Soltau<br />
und die sich in diesem Zusammenhang stellenden<br />
Herausforderungen einer nachhaltigen,<br />
umweltgerechten Verbesserung der Verkehrsverhältnisse.<br />
Es geht darum, Wissen zu vermitteln<br />
und zu vertiefen und den benannten<br />
Umweltzielen mehr Bedeutung zu verschaffen.<br />
Gleichzeitig sollen die Aktionen zur Mitwirkung<br />
an den Beteiligungsverfahren einladen.<br />
Da mit herkömmlichen Mitteln keine nennenswerte<br />
Beteiligung der Bürgerinnen und<br />
Bürger erreicht werden konnte (weder Presseberichte<br />
noch die Publikation des VEP (unter<br />
anderem im Internet) erwiesen sich als taugliches<br />
Medium) sollen nun Zeitungsbeilagen<br />
erstellt werden, die alle Haushalte (ca. 11.000)<br />
erreichen sollen. Hier werden die Informationen<br />
in ansprechender Form, interessant,<br />
allgemein verständlich und in verdaulichen<br />
Portionen zugänglich gemacht.<br />
Spielraum Soltau<br />
Die Stadt Soltau möchte mit dem Entwicklungskonzept<br />
Spielraum Soltau ein Alleinstellungsmerkmal<br />
entwickeln, um Soltau attraktiver und<br />
interessanter zu machen. Das Konzept sieht<br />
vor, Spielfelder und interessante Installationen<br />
in die Innenstadt zu bringen, um dort einen<br />
Lebens- und Spielraum für Kinder und Erwachsene<br />
zu schaffen.<br />
Am 29. Juni 2004 fand im Veranstaltungszentrum<br />
„Alte Reithalle“ in Soltau eine öffentliche<br />
Veranstaltung zur Präsentation des Entwicklungskonzeptes<br />
„Spielraum Soltau“ statt.<br />
Alle Soltauer Bürgerinnen und Bürger waren<br />
eingeladen, sich in lockerer Atmosphäre über<br />
Ideen und Planungen zu informieren. Die Einladungen<br />
erfolgten über Flyer, Plakate und die<br />
Presse. Zusätzlich wurden 215 persönliche Einladungen<br />
an alle Interessengruppen verschickt.<br />
Die Besucher wurden im Eingangsbereich<br />
gleich auf spielerische Art und Weise begrüßt,<br />
in dem Artisten des Soltauer Show-Palastes<br />
(einziges Schülervarietee Deutschlands) die Besucher<br />
zum spielenden Entdecken in die Halle<br />
einluden. Die Schüler waren so begeistert, dass<br />
sie sogar auf das vereinbarte Honorar verzichteten.<br />
Im Innen- und Außenbereich gab es diverse<br />
Spielstationen, die zum Ausprobieren einluden.<br />
Neben einem riesigen Filzberg inmitten<br />
der Reithalle, der aus zwölf Kubikmeter Filzabfällen<br />
der in Soltau ansässigen Firma Röders<br />
aufgeschichtet wurde, Fahrgeräten wie Pedalos<br />
und Karts, einem Labyrinth und Hinke-Pinke-<br />
Spiel wurden auch Beispiele gezeigt, die sich<br />
in der Innenstadt wieder fi nden können. Dazu<br />
gehörten unter anderem Türen in unterschiedlichen<br />
Höhen für Kinder und Erwachsene, eine<br />
Fühlstraße und ein Ladentresen, der auch von<br />
Kindern erklommen werden konnte. Auf den<br />
Tischen lagen Geduldsspiele, die Kinder wie<br />
Erwachsene fesselten.<br />
Jugendsport in der Stadt<br />
41
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Ute Dunker<br />
Tel.: 05191/82-193<br />
E-Mail:<br />
dunker@stadtsoltau.de<br />
Internet:<br />
www.soltau.de<br />
Fahrradfahren in Soltau<br />
42<br />
Im Übrigen fühlten sich viele Erwachsene wieder<br />
zurückversetzt in ihre Kindheit, insbesondere<br />
durch die alt hergebrachten Hüpfspiele.<br />
Diese Spielstationen wurden von vielen ehrenamtlichen<br />
Helfern wie z. B. den Minerva-Heidewerkstätten,<br />
betreut, die mit den Kindern und<br />
auch den Erwachsenen spielten.<br />
Der Garten- und Landschaftsarchitekt Hans-<br />
Joachim Adam aus Hannover stellte in einer<br />
anschaulichen Präsentation die Überlegungen<br />
zum Spielraum Soltau vor. Im Anschluss daran<br />
gaben Sprecher der unterschiedlichsten Interessengruppen,<br />
wie Politik, Handel, Freizeit ihre<br />
Statements ab. Alle waren sich einig, dass das<br />
vorgestellte Konzept eine tragfähige Perspektive<br />
ist, um Soltau in Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />
attraktiver und interessanter zu machen.<br />
Danach wurden das Thema und die damit<br />
verbundenen Möglichkeiten der weiteren<br />
Innenstadtentwicklung diskutiert. Gleichzeitig<br />
wurden die Anwesenden aufgefordert, ihre<br />
Meinungen und Anregungen auf einem Fragebogen<br />
darzulegen.<br />
Die Veranstaltung wurde von allen Beteiligten<br />
als großer Erfolg bewertet. Gut 250 Kinder<br />
und Erwachsene besuchten die Veranstaltung,<br />
um sich zu informieren und aktiv mitzuarbeiten.<br />
Die Meinungen und Anregungen werden<br />
in die Ausgestaltung des Spielraumes Soltau<br />
einfl ießen.<br />
Spielfelder und Installationen in der<br />
Innenstadt<br />
Ziel des Projekts Spielfelder und Installationen<br />
ist es, Kinder und Jugendliche durch Spielangebote<br />
in der Innenstadt nachhaltig zu integrieren,<br />
anstatt sie von dort zu vertreiben. Auf<br />
diese Weise werden ständige soziale Konfl ikte<br />
zwischen Geschäftsleuten, Gastronomen, ihren<br />
Kunden und Jugendlichen nicht nur gelöst, es<br />
wird ein positives Miteinander initiiert. Jugendliche<br />
wollen nicht betreut werden, sie wollen<br />
ernst genommen werden, sehen und gesehen<br />
werden. Sie wollen nicht einen Spielplatz,<br />
sondern Platz für Spiele, die Ihnen Spaß<br />
machen - mitten in der Stadt. Das Projekt<br />
wird als Startprojekt des Spielraum Soltau<br />
verstanden.<br />
Um das Projekt zu verwirklichen wurde<br />
eine Straße aufgehoben, die den Fußgängerbereich<br />
zerschnitt. Hier werden nun<br />
Spielangebote gemacht: mobile, wechselnde,<br />
aktuelle im Trend liegende - nicht auf<br />
einem (Ghetto-)Spielplatz, sondern offen im<br />
Fußgängerbereich. Installiert werden sollen<br />
Angebote für alle Altersgruppen, die sich<br />
bei erfolgreichen Events wie „Go Sports“<br />
bewährt haben. Erwachsene dürfen und<br />
sollen also mitspielen. Mitmachen ist genauso<br />
attraktiv wie Zuschauen.<br />
„Der Mensch, ob alt oder jung, soll zum<br />
spielerischen Umgang mit seiner Umwelt animiert<br />
werden, und dieses fast überall, nicht<br />
nur auf Spielplätzen“ (aus: Spielraum Soltau,<br />
Entwicklungskonzept, Dezember 2003).<br />
Diese Effekte wären mit einer Spielanlage für<br />
Jugendliche auf der „grünen Wiese“ nicht zu<br />
erreichen.<br />
Bei dem Projekt geht es auch um Mitbestimmung<br />
und Verantwortung. Die Planungen<br />
werden gemeinsam mit den Jugendlichen<br />
entwickelt. Die Stadtjugendpfl egerin<br />
wird diesen Prozess pädagogisch begleiten<br />
und verschiedene Workshops anbieten. Hier<br />
können die Jugendlichen selber planen,<br />
Modelle entwickeln und bauen und ihre<br />
Ergebnisse selber präsentieren. So haben sie<br />
die Möglichkeit, Politik nicht nur zu erleben,<br />
sondern aktiv mitzugestalten.<br />
Durch den direkten Bezug der Jugendlichen<br />
zu konkreten Projekten ist eine starke<br />
Identifi kation und damit verbundenes<br />
Verantwortungsbewusstsein zu erwarten.<br />
Die Jugendlichen können lernen, Ihre Interessen<br />
gegenüber denen anderer Zielgruppen<br />
abzuwägen. Sie werden Erfolgserlebnisse<br />
haben und mit Hilfe der Stadtjugendpfl egerin<br />
lernen, Konfl ikte in angemessener Form<br />
auszutragen und Lösungsmöglichkeiten zu<br />
entwickeln.
<strong>Gemeinde</strong> Tostedt<br />
Projekt fi fty-fi fty<br />
Die kommunale Agenda 21 in Tostedt unterstützt<br />
mit dem Projekt fi fty-fi fty Schulen und<br />
Verwaltung darin, Betriebskosten durch Wasser-<br />
und Energieeinsparung zu senken. Ziel ist<br />
nicht nur, die allgemeinen Kosten zu senken,<br />
sondern auch einen Prozess des Umdenkens in<br />
Gang zu setzen, der über die Mauern der Schulen<br />
und Verwaltungen hinaus hilft, Ressourcen<br />
einzusparen.<br />
Die Motivation zur Einsparung ist denkbar<br />
einfach: Rechnungsgrundlagen sind die Kosten<br />
für Wasser, Strom und Heizung aus den letzten<br />
drei Jahren. Wird weniger als der errechnete<br />
Durchschnitt verbraucht, erhält die Einrichtung<br />
eine Hälfte des ersparten Betrags zur freien<br />
Verfügung. Die andere Hälfte muss von der<br />
Samtgemeinde Tostedt in Sparmaßnahmen in<br />
der entsprechenden Einrichtung investiert werden.<br />
Wird nichts gespart, gibt es nichts.<br />
Aufmerksam wurden die Akteure der Agenda<br />
21 unter Leitung von Burkhard Allwardt und<br />
Ulrich Baier bei dem Besuch mehrerer Schulen:<br />
dort wurde dauerhaft Wasser erwärmt, das<br />
niemand verwendete; Heizungen waren von<br />
Materialien oder Möbeln verdeckt, die Fenster<br />
darüber waren ständig auf Kipp geöffnet,<br />
sodass die Heizungen auf vollen Touren liefen.<br />
Fenster waren mit Plakaten oder Fensterbildern<br />
so zugeklebt, dass kein Sonnenlicht mehr eindringen<br />
konnte. Die Agenda-Gruppe sah schnell<br />
das Einsparpotential und beschloss, mit dem<br />
Projekt fi fty-fi fty einen besonderen Anreiz zu<br />
schaffen, Energie und Wasser einzusparen.<br />
Wie gespart werden soll und wo es Verhaltensänderungen<br />
sowohl bei den Kindern<br />
als auch bei den Lehrern gibt, vermittelt die<br />
Agenda 21 durch ihren fachpraktischen Unterricht<br />
in der Schule. Den Kindern wird mit Hilfe<br />
der Geräte des ansässigen Energiekonzerns<br />
EWE konkret gezeigt, was sie tun müssen, um<br />
Energie zu sparen. Außerdem sind die Kinder<br />
jetzt Energiedetektive und überwachen die<br />
vermittelten Maßnahmen.<br />
Preisverleihung in einer Schule<br />
Insgesamt haben die beteiligten Grundschulen<br />
Todtglüsingen, Heidenau, Wistedt, Otter und<br />
Handeloh in den Jahren 2003 bis 2005 über<br />
12.000 Euro eingespart. Zusammen erhielten<br />
sie somit über 6.000 Euro zu ihrer freien Verfügung.<br />
Wenn die Kinder heute auf ihren neuen Spielgeräten<br />
turnen, neue Bücher in der Bibliothek<br />
vorfi nden oder mit Bewegungsmeldern ihre<br />
Flure erleuchtet bekommen, sehen sie den Erfolg<br />
ihrer Bemühungen, einen Bei-trag für ihre<br />
eigene Zukunft. Daher sorgen sie auch zu Hause<br />
dafür, dass mit Wasser und Energie sorgsam<br />
umgegangen wird.<br />
Projekt Photovoltaik in Tostedt<br />
Die Agenda-Gruppe hat das Tostedter Rathausdach<br />
für 20 Jahre gepachtet, um darauf eine<br />
Solaranlage zu betreiben. Unterstützt wird sie<br />
dabei von Detlev Jaap, privater Solaranlagenbauer<br />
und Errichter der Anlage, der die Hälfte<br />
der Anlage betreibt. Bingo Lotto hat sich mit<br />
einem Zuschuss ebenfalls beteiligt. Zusammen<br />
mit Jaap gründeten die „Macher“ der Agenda<br />
in Tostedt, Burkhard Allwardt, Ulrich Baier und<br />
Dirk Stecklina , eine GbR mit dem Ziel, die Erträge<br />
anteilig aufzuteilen und schlossen mit der<br />
Samtgemeinde einen Nutzungsvertrag ab.<br />
Durch die Verschattung des Daches heizen<br />
sich die Büros der Stadtverwaltung bei Sonneneinstrahlung<br />
nicht mehr so stark auf, sodass im<br />
Sommer teilweise auf die Klimaanlage verzichtet<br />
werden kann. Insgesamt ist also mit einer<br />
erheblichen Energie- und Kosteneinsparung zu<br />
rechnen.<br />
In einem von Bingo Lotto gesponsorten<br />
Display kann jeder im Eingang des Rathauses<br />
ablesen, wieviel Strom zu jeder Zeit produziert<br />
wird und wurde.<br />
Bereits im letzten Jahr ist auf der Grundschule<br />
von Wistedt eine ähnliche Anlage installiert<br />
worden. Weitere werden folgen, denn die<br />
gestiegenen Energiepreise veranlassen immer<br />
mehr Bürger, auf ihrem eigen Dach eine<br />
Solaranlage zu errichten. Auch die Bereitschaft,<br />
öffentliche Dachfl ächen über die Kommunale<br />
Agenda 21 zu pachten und darauf Photovoltaikanlagen<br />
zu betreiben, ist gestiegen.<br />
Die Kommune erhält dafür Pachterlöse und<br />
darüber hinaus die Möglichkeit, nach Ablauf<br />
des Pachtvertrags in 20 Jahren den Strom um<br />
20 Prozent günstiger einzukaufen als er dann<br />
zu haben ist. Auf Dauer kann sie also ihre Betriebskosten<br />
reduzieren. Mit den Anlagen wird<br />
darüber hinaus ein erheblicher Beitrag gegen<br />
schädliche CO 2 -Immissionen geleistet.<br />
43
Photovoltaik-Anlage auf dem Rathausdach<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Burkhard Allwardt<br />
Tel.: 04182/8755<br />
E-Mail:<br />
agenda21-tostedt@<br />
gmx.de<br />
Internet:<br />
www.agenda21tostedt.de<br />
44<br />
Projekt To(P)stedt aktuell<br />
To(p)stedt aktuell ist ein monatlich erscheinender<br />
Veranstaltungskalender in der Samtgemeinde<br />
Tostedt mit einer Aufl age von 2.500<br />
Exemplaren. In DIN-A 5 Format und auf etwa<br />
16 Seiten werden fast alle regelmäßigen und<br />
unregelmäßigen Ereignisse aus Kirchen, Sportvereinen,<br />
gesellschaftlichen Gruppierungen,<br />
Einzelhandel, Handwerk, Schulen, <strong>Gemeinde</strong>verwaltung,<br />
Chören, sozialen Einrichtungen<br />
und von Einzelpersonen erfasst und veröffentlicht.<br />
Zusätzlich erscheint das Blatt in einer<br />
Aufl age von 4.900 Exemplaren in der kostenfrei<br />
verteilten Kreiszeitung, im Internet und<br />
der Homepage der Samtgemeinde Tostedt. Die<br />
eigene Publikation auf der Agenda 21 Seite von<br />
Tostedt ist in Arbeit.<br />
Das Blatt fi nanziert sich aus der ehrenamtlichen<br />
Arbeit. Das Papier bezahlt die <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />
aus ihrem Haushalt, die Druckkosten<br />
werden durch die Anzeigen mehr schlecht<br />
als recht erbracht. Akquisition, Rechnungslegung,<br />
Kostenverwaltung und natürlich der<br />
immense Aufwand, die Daten zusammenzutragen,<br />
zu ordnen und zu überprüfen, erfolgen<br />
freiwillig und ohne Bezahlung.<br />
Das Heft hat wesentlichen integralen Wert<br />
für Tostedt erhalten. Die Vernetzung von Informationen<br />
hat zu mehr menschlichen Kontakten<br />
geführt, hat aufgezeigt, dass die Samtgemeinde<br />
Tostedt eine außerordentlich lebendige, interessante<br />
<strong>Gemeinde</strong> ist. Vor dem Erscheinen des<br />
Blattes hat das niemand gewusst und wahrgenommen.<br />
Wenn das Heft in der Arztpraxis, den<br />
Geschäften, öffentlichen Einrichtungen, Vereinen<br />
ausliegt, wird darüber gesprochen. Auch<br />
die ansässige Wirtschaft hat das Blatt entdeckt,<br />
um ihre Sonderangebote, Aktionen, Neueröffnungen<br />
bekannt zu machen.
Stadt Twistringen<br />
Aktionsplan für ein zukunftsfähiges<br />
Twistringen<br />
Ziel der Agendagruppen in Twistringen ist neben<br />
dem Umweltschutz und der Sicherung von<br />
Ressourcen für die zukünftige Generation auch<br />
die Schaffung besserer Lebensbedingungen in<br />
allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.<br />
Um diese Ziele zu erreichen, haben engagierte<br />
Twistringer Bürger und Bürgerinnen ehrenamtlich<br />
ein Leitbild für ein zukunftsfähiges Twistringen<br />
erstellt. Einige dort formulierte Ziele und<br />
Wünsche für Twistringen wurden dann gleich<br />
in die Tat umgesetzt: So wurden Broschüren für<br />
Tagestouristen erstellt und eine Kooperation<br />
zur Verbesserung des Betreuungsangebotes für<br />
Kinder gegründet. Um Kaufanreize für heimische<br />
Produkte zu schaffen, wurde der Twistringer<br />
Warenkorb mit regionalen Erzeugnissen<br />
erfunden, vier städtische Gastronomen bieten<br />
inzwischen den „Twistringer Teller“ mit Zutaten<br />
aus Twistringen an.<br />
Verschiedene Arbeitsgruppen entwickelten<br />
Ideen, die von der Ferienbetreuung für Kinder<br />
über Baulückenkataster bis hin zur Schaffung<br />
von Praktikumsplätzen für Jugendliche das Ziel<br />
haben, die Stadt Twistringen voranzubringen.<br />
Das Agenda 21-Büro in Twistringen bietet folgende<br />
Serviceleistungen an:<br />
• Information zum Agenda-Prozess<br />
• Kontakte zu den Arbeitsgruppen<br />
• Unterstützung der Twistringer Agenda-<br />
Arbeitsgruppen<br />
• Informationspool für Agenda 21-Aktivitäten<br />
• Zusammenführung der Agenda 21-Aktivitäten<br />
in der Verwaltung<br />
• Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Agendagruppe bei der Arbeit<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Friedrich Spreen,<br />
Heike Harms<br />
Tel.: 04243/413-134<br />
E-Mail:<br />
f.spreen@twistringen.<br />
de, h.harms@<br />
twistringen.de<br />
Internet:<br />
www.twistringen.de<br />
45
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Hans-Henning<br />
Stephans<br />
Tel.: 04956/9117-49<br />
E-Mail:<br />
hstephans@<br />
uplengen.de<br />
Internet:<br />
www.uplengen.de<br />
46<br />
<strong>Gemeinde</strong> Uplengen<br />
Zukunft gemeinsam gestalten -<br />
mach mit: Lokale Agenda 21<br />
Uplengen<br />
Um herauszufi nden, welche Themen die Bürgerinnen<br />
und Bürger der <strong>Gemeinde</strong> besonders<br />
am Herzen liegen, initiierte die Agenda-Gruppe<br />
in Uplengen eine Fragebogenaktion zum<br />
Lebensumfeld in der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Mehr als 300 Fragenbögen konnten ausgewertet<br />
werden. Aus den Antworten geht unter anderem<br />
hervor, dass das Wohnen, das Ortsbild,<br />
die Versorgung, Familienfreundlichkeit und<br />
Naturschutz überwiegend positive Kritiken der<br />
Uplenger bekommt. In Bereichen der Jugend-<br />
und Seniorenarbeit, Erwerbsmöglichkeiten und<br />
Verkehrssicherheit sehen viele noch Handlungsbedarf.<br />
Dass bei einer rein zahlenmäßigen Hochrechnung<br />
jedoch die Gefahr einer oberfl ächlichen<br />
Betrachtungsweise besteht, erkennt man an<br />
der Auswertung der textlichen Ergänzungen<br />
in den Fragebögen: Obwohl beispielsweise das<br />
Schulangebot als gut bis sehr gut bewertet<br />
wurde, bedurfte jedoch die Qualität des Unterrichts<br />
und die Unterrichtsausfallzeiten einer<br />
Verbesserung. Auch in einigen anderen Fragenkomplexen<br />
tauchten derartige Widersprüche<br />
auf.<br />
Erfreulich und wichtig sind bei solchen Aktionen<br />
die Zusammenarbeit der Arbeitsgruppen<br />
der lokalen Agenda 21 mit dem Bürgermeister<br />
der <strong>Gemeinde</strong> und die von Beginn an ständige<br />
Information der gewählten Gremien.<br />
Ein besonders erfreuliches Resultat der Umfrage<br />
war die Bereitschaft von 25 Bürgerinnen<br />
und Bürgern, in den bestehenden Arbeitskreisen<br />
mitzuarbeiten.<br />
Die Arbeitskreise arbeiten entsprechend ihrer<br />
Zuständigkeit an Lösungsvorschlägen und deren<br />
Umsetzung.<br />
Durchführung der Fragebogenaktion
Stadt Varel<br />
Agenda 21 in Varel<br />
Der Agenda21-Prozess in Varel hat im letzten<br />
Jahr zwei Projekte vorangebracht: Zum einen<br />
einen Landschafts-Erkundungspfad, der durch<br />
die unterschiedlichen Vareler Landschaftsräume<br />
führt und dabei besondere Stationen<br />
streift. Zum anderen die Installation eines<br />
Qualifi kationsnetzwerks, das Schülern und<br />
Schülerinnen bei der Berufswahl zum Beispiel<br />
durch Betriebspraktika während der Ferienzeit<br />
behilfl ich ist.<br />
Landschafts-Erkundungspfad<br />
Unter dem Motto Natur Mensch und Landschaft<br />
in Varel - den Landschaftsräumen auf der Spur<br />
verbindet der Landschafts-Erkundungspfad die<br />
für Varel typischen Landschaftsräume: Geest,<br />
Moor, Marsch und Watt. Die rund 40 Kilometer<br />
lange Route führt durch sich immer wieder<br />
abwechselnde Landschaftsräume: vorbei am<br />
Nationalpark Wattenmeer, durch fruchtbares<br />
Marschland, über moorastigen Grund oder auf<br />
Waldwegen. Die Wege können mit dem Fahrrad<br />
oder zu Fuß erkundet werden.<br />
Entlang des Erkundungspfads sollen insgesamt<br />
etwa zehn informative und aktiv erlebbare<br />
Stationen an dafür besonders geeigneten<br />
Standorten errichtet werden.<br />
Vier Stationen wurden bis zum 30. Juni 2004<br />
realisiert:<br />
• Station Schlossplatz: „Wiespahl“ mit Informationen<br />
über den gesamten Landschaftspfad.<br />
• Station Vareler Hafen: Seezeichen als Symbol<br />
für die Schifffahrt auf dem Meer und dem<br />
Jadebusen.<br />
• Station Goldene Linie: Durchblicke schaffen!<br />
Die Eichenholzstelen bieten durch die<br />
besondere Anordnung den Blick auf die<br />
Landschaftsräume Marsch, Moormarsch und<br />
Niedermoor.<br />
• Station Dangast: „Die Landschaft mit den Augen<br />
eines Malers sehen“. Der Blick durch ein<br />
kleines Loch kann das Bild auf das Wesentliche<br />
begrenzen.<br />
Station Nationalpark-Haus Alte Schule<br />
Dangast<br />
In dieser Saison wird der Landschaftspfad durch<br />
die neue Station Nationalpark-Haus „Alte Schule<br />
Dangast“ ergänzt. Diese Station bietet die<br />
Möglichkeit, eine Pause einzulegen und sich bei<br />
einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wasser auszuruhen.<br />
Darüber hinaus werden viele Informationen<br />
über den Naturraum Wattenmeer und<br />
den Küstenschutz am Jadebusen geboten.<br />
Ja-Dan(n)-Bus<br />
Für Teilstrecken des Natur Mensch und Landschaftspfads<br />
kann man den Ja-Dan(n)-Bus<br />
benutzen. Einer Karte können Sie entnehmen,<br />
welche Haltestelle für Sie in Frage kommt. Sollte<br />
diese eine Bedarfshaltestelle sein, genügt ein<br />
Anruf, um abgeholt zu werden.<br />
Dieses Projekt der Agenda 21-Arbeitsgemeinschaft<br />
Tourismus und Naturschutz wurde in der<br />
Agenda-Broschüre aus dem Jahr 2004 detailliert<br />
beschrieben.<br />
Station des Erkundungspfads<br />
Qualifi zierungsnetzwerk<br />
Aufgrund der schlechten Ausbildungssituation<br />
der Jugendlichen in Varel hat die Arbeitsgemeinschaft<br />
Arbeit und Wirtschaft ein Qualifi zierungsnetzwerk<br />
installiert. Ziel ist es, die Berufsorientierung<br />
von Schülerinnen und Schülern<br />
der allgemeinbildenden Schulen zu verbessern<br />
und somit auch ihre Chancen auf dem Ausbildungsstellenmarkt.<br />
Dies geschieht beispielsweise<br />
durch mehrtägige Betriebsprojekte und<br />
Betriebspraktika in den Ferien. Die AG Arbeit<br />
und Wirtschaft hat sich das Ziel gesetzt, das<br />
regionale Qualifi zierungsnetzwerk weiterzuentwickeln.<br />
Über das Netzwerk soll die Kooperation<br />
zwischen Schulen, Schülern, Betrieben,<br />
Eltern, Kammern und Arbeitsamt unterstützt<br />
werden.<br />
47
Infos<br />
Das Büro des Regionalen<br />
Qualifi zierungsnetzwerks<br />
ist im<br />
Jugend- und Vereinshaus<br />
„Weberei“ unter<br />
der folgenden Adresse<br />
zu ereichen: Regionales<br />
Qualifi zierungsnetzwerk<br />
Varel - Jugend-<br />
und Vereinshaus<br />
„Weberei“<br />
Sascha Biebricher,<br />
Oldenburger Straße 21,<br />
26316 Varel<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Marion Borchardt<br />
Tel.: 04451/126131<br />
E-Mail:<br />
agenda@varel.de<br />
Internet:<br />
www.varel.de/agenda<br />
48<br />
Bisheriges Arbeitsergebnis<br />
Im Dezember 2002 konnte das Regionale<br />
Qualifi zierungsnetzwerk eingerichtet werden:<br />
Dieses Netzwerk zwischen Schulen, Vareler<br />
Betrieben, Eltern, Arbeitsamt und Kammern<br />
unterstützt durch Betriebspraktika Schüler bei<br />
ihrer Berufswahl. Hierdurch sollen zum Beispiel<br />
Ausbildungsabbrüche reduziert werden.<br />
Im März 2005 ist das Regionale Qualifi zierungsnetzwerk<br />
mit zusätzlichen Schwerpunkten<br />
neu aufgestellt worden. Es wird, neben<br />
der Beratung und Förderung der Schüler, auch<br />
ihre Eigenaktivität über partizipatorische<br />
Projekte in Richtung Berufsfi ndung unterstützt<br />
und ermöglicht. Hierzu dienen verschiedene<br />
Projekte oder Projektteilbereiche (Marketing,<br />
Aus- und Weiterbildungsmarkt, Kommunikationstraining).<br />
Als neuer Koordinator konnte der<br />
Architekt Sascha Biebricher gewonnen werden.<br />
Träger ist neuerdings das Regionale Umweltzentrum<br />
Schortens e.V.. Finanziert wird das Projekt<br />
von einer ortsansässigen Familienstiftung.<br />
Station des Erkundungspfads: Details
Stadt Visselhövede<br />
Nachhaltige Stadtkonzeption<br />
Perspektive Visselhövede<br />
In einem mehrjährigen Prozess und mit intensiver<br />
Bürgerbeteiligung erarbeiteten Rat und<br />
Verwaltung der Stadt Visselhövede ein Leitbild<br />
für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung.<br />
Dabei erzielte man bei allen Beteiligten weitgehende<br />
Übereinstimmung, die sich in der<br />
nachstehenden Präambel zum Leitbild widerspiegelt:<br />
„Unser Leitbild ist für uns Verpfl ichtung auf<br />
dem Weg in die Zukunft. Es beschreibt, wie Visselhövede<br />
gesehen und erlebt werden will. Es<br />
zeichnet einen anzustrebenden SOLL-Zustand<br />
im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung.<br />
Es hat die Aufgabe, eine möglichst breite, gemeinsame<br />
Plattform für Denken und Handeln<br />
in der Stadt zu schaffen und dient als Orientierungshilfe<br />
für zukünftige Entscheidungen.<br />
Nicht jedes Handeln in Visselhövede entspricht<br />
bereits den Vorstellungen des Leitbildes.<br />
Wir werden es daher zum ständigen Anlass<br />
nehmen, Schwachstellen aufzuspüren, die uns<br />
hindern, das Gewollte zu verwirklichen. Unser<br />
Leitbild muss fl exibel bleiben. Auch neue Ideen<br />
werden wir aufgreifen und das Leitbild kontinuierlich<br />
fortentwickeln.<br />
Wir verstehen die Nachhaltige Stadtkonzeption<br />
’Perspektive Visselhövede’ als einen ganzheitlichen<br />
und nachhaltigen Prozess, der im<br />
Sinne der Agenda 21 alle Bereiche (Wirtschaft,<br />
Soziales, Umwelt) umfasst und die Bürgerinnen<br />
und Bürger zum aktiven Mitwirken einlädt. Das<br />
Leitbild wurde im Sinne der Lokalen Agenda 21<br />
von Bürgerinnen und Bürgern für Bürgerinnen<br />
und Bürger entwickelt.<br />
Das vorliegende Leitbild kann nur dann mit<br />
Leben erfüllt werden, wenn es von vielen Bürgerinnen<br />
und Bürgern, den gesellschaftlichen<br />
Gruppen und der Wirtschaft mitgetragen, unterstützt<br />
und ausgestaltet wird, also ein echtes<br />
„Wir-Gefühl“ entsteht.<br />
Workshop zur Stadtentwicklung<br />
Im Sinne einer vorausschauenden und von<br />
breitem Konsens getragenen Stadtentwicklung<br />
sollen sich Denken, Planen und Handeln in<br />
Visselhövede an folgenden Leitgedanken und<br />
anschließenden Entwicklungsleitlinien und<br />
Strategien orientieren:<br />
• Die Schaffung vielfältiger Gesprächs- und<br />
Begegnungsmöglichkeiten,<br />
• Eigeninitiative stärken, fördern, achten und<br />
anerkennen und<br />
• die Kompetenz aller Altersgruppen nutzen<br />
wird ständige Aufgabe aller Kräfte dieser<br />
Stadt.“<br />
Erste Ideen aus dem Leitbild wurden bereits<br />
in den Jahren 2003 und 2004 umgesetzt: die<br />
Einstellung eines Beauftragten für Stadtmarketing,<br />
die Einrichtung einer gymnasialen Außenstelle,<br />
die Konzentration von Vollsortimentern<br />
im Innenstadtbereich, die Machbarkeitsstudie<br />
Bürgerbus und das Projekt Tourismus-Agentur.<br />
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Günter Claus<br />
Tel.: 04262/301-121<br />
E-Mail:<br />
stadt.claus@<br />
visselhoevede.de<br />
Internet:<br />
www.visselhoevede.de<br />
49
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Magda Kock<br />
Tel.: 04479/94840<br />
E-Mail:<br />
kock@werlte.de<br />
Gästeführer buchen<br />
unter:<br />
04479/94840<br />
<strong>Gemeinde</strong> Vrees<br />
50<br />
<strong>Gemeinde</strong> Vrees<br />
Die Vreiser Patt<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> Vrees installiert zwei Lehrpfade,<br />
die den Wert der vielfältigen Landschaft<br />
in der Umgebung herausstellen sollen. Die<br />
Landschaft um Vrees bietet dazu viele Möglichkeiten.<br />
Ihre Entstehung und Entwicklung,<br />
sowie die heutige Bedeutung der vorhandenen<br />
Landschaftstypen Moor, Heide, Wald und<br />
Fließgewässer werden auf den Lehrpfaden<br />
beschrieben.<br />
Das Konzept Vreiser Patt besteht aus einem<br />
„Groten Vreiser Patt“ und einem so genannten<br />
„Lüttken Vreiser Patt“.<br />
Auf einer Länge von etwa 30 Kilometern<br />
wird der „Grote Vreiser Patt“ den Besucher an<br />
einigen markanten Stellen in der Landschaft<br />
um Vrees durch kleine Informationstafeln Erläuterungen<br />
geben.<br />
Mit dem „Lüttken Vreiser Patt“ steht ein kleiner<br />
Rundgang mit einer Länge von circa zwei<br />
Kilometern zur Verfügung, der auf die Vielzahl<br />
dorftypischer, kulturhistorischer wertvoller<br />
Einrichtungen und Zeugnisse im Ortskern hinweist.<br />
Dieser Weg beginnt am Heimathaus und<br />
endet am Lernstandort für Umweltbildung.<br />
Alle Wege können mit dem Fahrrad, dem<br />
Planwagen oder auch zu Fuß erlebt werden. Ein<br />
Prospekt mit Plan erleichtert die Auswahl der<br />
Strecken und gibt sichere Führung. Auch eine<br />
Begleitung durch Gästeführer ist möglich. Die<br />
<strong>Gemeinde</strong> Vrees nimmt unter der Telefon-Nr.<br />
(04479) 94840 gerne entsprechende Buchungen<br />
entgegen.<br />
Eiche in Vrees<br />
Erläutert werden auf der Tour<br />
Grote Vreiser Patt<br />
Vreiser Wisken - Wiesenvögel<br />
Wallhecke - Pfl ege und Erhalt<br />
Aufbau einer Wallhecke<br />
Typische Moorpfl anzen<br />
Sukzession<br />
Plaggenesch<br />
Nutzung der Hochmoore früher<br />
Feuchtgrünland - seine Nutzung früher<br />
und heute<br />
Die weiße gehörnte Heidschnucke in der<br />
Vreeser Dose<br />
Lebensraum Moor<br />
Emsland: Das Land der Hochmoore<br />
Heideweiher - „Schlatt“<br />
Pfl anzen in der Heide<br />
Entstehung der Heide<br />
Das Moor als Bienenweide<br />
Das ausgebaute Fließgewässer<br />
Die Plingenberger Steine<br />
Naturgemäße Waldwirtschaft<br />
Lüttke Vreiser Patt<br />
Heimathaus<br />
Pastors Goarn - Ein naturnaher Garten<br />
Eichen in Vrees<br />
St. Nikolaus Kirche<br />
Die Findlinge<br />
Dorfteich<br />
Backhaus<br />
Lernstandort für Umweltbildung.
<strong>Gemeinde</strong> Westoverledingen<br />
Das Kunstprojekt Planetensystem<br />
In Westoverledingen ist das Kunstprojekt<br />
Planetensystem entstanden. Ziel ist es, die<br />
einzelnen Ortsteile in einen Zusammenhang zu<br />
setzen und dadurch einen lebendigen Prozess<br />
zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls zu<br />
fördern.<br />
Die Agenda-Arbeitsgruppe Freizeit, Bildung,<br />
Kultur und Tourismus hat sich über verschiedene<br />
mögliche Kunstprojekte in Westoverledingen<br />
Gedanken gemacht. Gegenständliche<br />
Kunst ist ein Mittel, das zur Bildung beitragen<br />
und neue Sichtweise eröffnen kann. Daher<br />
sollte sie integriert werden, um Ideen für die<br />
Zukunft Westoverledingens zu entwickeln. In<br />
der Planung war den Akteuren die Einbeziehung<br />
von Kindern und Jugendlichen aus der<br />
<strong>Gemeinde</strong> wichtig; diese sollten sowohl bei der<br />
Umsetzung als auch bei den Nachfolgeprojekten<br />
wirken mit. Die Arbeitsgruppe zog Mitglieder<br />
des Kunstkreises, Harald Dirksen und<br />
Wolfgang Kößling-Salzmann, hinzu, die dann<br />
die Idee für das Projekt Planetensystem entwickelten.<br />
Wolfgang Kößling-Salzmann konkretisierte<br />
und entwarf das Projekt, und setzte es<br />
künstlerisch um.<br />
Ideen- und Projektbeschreibung<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> Westoverledingen besteht seit<br />
1973. Zwischen Papenburg und Leer gelegen<br />
umfasst sie zwölf Ortsteile, die für Außenstehende<br />
und Touristen ziemlich verstreut und<br />
scheinbar zusammenhanglos verteilt sind. Mit<br />
dem Verwaltungszentrum in Ihrhove sind diese<br />
Ortsteile verwaltungstechnisch verbunden.<br />
Das Problem liegt in der Frage, ob die Ortsteile<br />
wirklich innerlich im sozialen Leben im Beziehungsgefl<br />
echt untereinander verbunden sind<br />
- ob im Denken und Leben der Menschen das<br />
Gefühl und Bewusstsein für soziale Vernetzung<br />
innerhalb dieser <strong>Gemeinde</strong> entstanden oder<br />
gewachsen ist. Oder nimmt im Verhältnis von<br />
Zentrum und Umfeld die Bereitschaft ab, kulturelle<br />
Eigenschaften zu bewahren, auszutauschen<br />
und in ein Gesamtgebilde menschlicher<br />
Lebenssphäre einzubringen?<br />
Diese Problemstellung wurde sichtbar gemacht<br />
mit dem Modell unseres Planetensystems.<br />
Das Planetensystem wurde „über“ die<br />
<strong>Gemeinde</strong> verteilt und verdeutlicht die räumlichen<br />
Entfernungsstrukturen und das Bewusstsein<br />
für den Zusammenhalt. Die Sonnen- und<br />
Planetenmodelle wurden entsprechend der<br />
Entfernungen und Abstände im Sonnensystem<br />
auf folgende Standorte verteilt:<br />
Sonne - Freizeitpark Am Emsdeich<br />
(Bereich Uhlenhof, Gulfhäuser)<br />
Merkur - Kindergarten Ihrhove<br />
Venus - Kindergarten Großwolde<br />
Terra (Erde) - Schulmuseum Folmhusen<br />
Mars - Kindergarten Ihrenerfeld<br />
Jupiter - Jugendzentrum Großwolderfeld<br />
Saturn - Kindergarten Flachsmeer<br />
Uranus - Mühle Mitling-Mark<br />
Neptun - Kindergarten Völlenerfehn<br />
Pluto - Kindergarten Völlenerkönigsfehn.<br />
Das Modell „Sonne“ wird gesetzt.<br />
An jedem Standort steht ein Modell des jeweiligen<br />
Planeten.<br />
In der Umsetzung des Projektes erkennt man<br />
diverse Bezugspunkte zu ökologischen, ökonomischen<br />
und sozialen Fragestellungen. So<br />
wird die überragende Bedeutung der Nutzung<br />
der Sonnenenergie und die Wichtigkeit der<br />
Schonung der Ressourcen der Erde deutlich<br />
gemacht. Auch soll erkennbar gemacht werden,<br />
dass sich die Raumfahrt, die Raumforschung<br />
und die damit verbundenen Wirtschaftszweige<br />
zu einem wesentlichen Berufsfeld der Zukunft<br />
entwickeln.<br />
Gedanken einer umwelt- und sozialgerechten<br />
Entwicklung, des Ressourcenschutzes, des Erreichens<br />
von Umwelterhaltungs- und Entlastungseffekten<br />
sowie des Erhaltes und der Schaffung<br />
zukunftsfähiger Arbeitsplätze spielen bei diesem<br />
Projekt eine große Rolle. An der Erstellung<br />
der Sonnen- und Planetenmodellen waren alle<br />
Alters- und sozialen Gruppen beteiligt.<br />
51
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Helmuth Pranger<br />
Tel.: 04955/933-109<br />
E-Mail:<br />
Helmuth.Pranger@<br />
westoverledingen.de<br />
Internet:<br />
www.<br />
westoverledingen.de<br />
52<br />
Die Umsetzung des Kunstprojektes im<br />
Sommer 2004<br />
Die Modelle Sonne, Merkur, Erde, Mars, Venus,<br />
Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto<br />
wurden im Juni 2004 von der Jugendwerkstatt<br />
Johannesburg geliefert. Sie stehen jeweils auf<br />
drei Meter lagen Rohren. Zur Beschreibung<br />
wurden Platten mit dem Steckbrief der Modelle<br />
angebracht. Der Bauhof der <strong>Gemeinde</strong> Westoverledingen<br />
stellte die Modelle an den vorgesehenen<br />
Standorten auf. Auch bei der Planung<br />
des Projektes war der Bauhof mit erheblichem<br />
Umfang beteiligt.<br />
Die Kindergärten Ihrhove, Großwolde,<br />
Ihrenerfeld, Flachsmeer, Völlenerfehn und<br />
Völlenerkönigsfehn sowie das Jugendzentrum<br />
Großwolderfeld, die Mühle Mitling-Mark, das<br />
Schulmuseum Folmhusen und die Büchereien<br />
der <strong>Gemeinde</strong> haben im Sommer 2004 die Planetenmodelle<br />
in feierlichem Rahmen mit Politikern,<br />
den Initiatoren und anderen Beteiligten<br />
eingeweiht. Dabei wurde ein buntes Rahmenprogramm<br />
geboten: Live-Musik, Verlosungen,<br />
Verkauf von Sonnenbuttons, Basteln von<br />
Sonnenschutzkappen, Sternschnuppenfangen,<br />
Planetenwurfspiele, einem Luftballonwettbewerb,<br />
Planeten am Stiel, einer elf Meter hohen<br />
Kletterwand, Kinderschminken, Planetentastspielen,<br />
Basteln von Sonnenschutzkappen, Verkauf<br />
von Töpfen mit Sonnenblumenkernen und<br />
so weiter. Darüber hinaus wurden Sternfahrten<br />
von den Planetenmodellen zum Sonnenmodell<br />
angeboten. Bewirtet wurden die Gäste vom Restaurant<br />
Ulenhoff mit Sterntorten, Kaffee und<br />
Kuchen.<br />
Die Pausenhalle des Kindergartens Völlenerfehn als Weltall<br />
Fazit<br />
Die Aufstellung der Planeten und die damit<br />
verbundenen öffentlichen Veranstaltungen<br />
waren ein erster Schritt, die Bedeutung der<br />
Sonne, der Erde und der anderen Planeten<br />
für unser Leben herauszustellen. Die Verantwortlichen<br />
werden weiterhin ihre Energie<br />
darauf verwenden, das Projekt umzusetzen<br />
und die vielfältigen Bezugspunkte zu ökologischen,<br />
ökonomischen und sozialen Fragestellungen<br />
in das Bewusstsein der Bürger zu<br />
bringen.<br />
Die Initiatoren des Kunstprojektes hoffen,<br />
dass sich das Projekt langfristig in der <strong>Gemeinde</strong><br />
etabliert und dazu anregt, sich weiter<br />
aktiv für die Zukunft Westoverledingens<br />
einzusetzen.<br />
Das Kunstprojekt Planetensystem fand<br />
großen Anklang in der hiesigen Presse. Über<br />
die <strong>Gemeinde</strong>grenzen hinaus wurde es durch<br />
einen Beitrag der Bibliothekarin Susanne<br />
Brandt in der Zeitschrift „Buch und Bibliothek“<br />
bekannt gemacht.<br />
Die Agenda 21 in Westoverledingen hat<br />
einen Flyer zur Information über das Projekt<br />
herausgegeben. Er enthält einen Plan der<br />
<strong>Gemeinde</strong>, in dem die Standorte der Modelle<br />
eingezeichnet sind. Im Internet unter<br />
www.westoverledingen.de fi nden Sie den<br />
Flyer „Planeten verbinden“ und können ihn<br />
als PDF-Datei herunterladen.<br />
Zur Zeit gestalten die Westoverledinger<br />
Kinder ein Planetenbuch, das die Bibliothekarin<br />
Susanne Brandt ausgedacht hat und nun<br />
umsetzt.
Stadt Wolfenbüttel<br />
Wertewandel bewusst gestalten<br />
durch Wandelwerte<br />
Das Projekt Wandelwerte hat zum Ziel, einen<br />
Bewusstseinswandel bei Konsum und Produktion<br />
zu erreichen und komplexe Zusammenhänge<br />
von Ressourcen, Entwicklung, Produktion,<br />
Konsum und Entsorgung verständlich zu<br />
vermitteln. Unterschiedliche Zielgruppen sollen<br />
dazu angeregt werden, etwas über nachhaltige<br />
Produktions- und Konsummuster zu lernen<br />
und sich aktiv zu beteiligen.<br />
Im Vordergrund steht dabei das Thema Recycling:<br />
die Wiederverwendung von gebrauchten<br />
Materialien als wertvolles Ausgangsmaterial für<br />
neue Produkte sensibilisiert für einen anderen,<br />
nachhaltigeren und kreativen Umgang mit<br />
Produkten und fördert bewusste Kauf- und<br />
Entsorgungsentscheidungen. Welche Potenziale<br />
stecken in den Wertstoffen, die als Abfall<br />
bezeichnet werden? Wie können Sie möglichst<br />
energiearm und umweltfreundlich weitergenutzt<br />
werden?<br />
Wandelwerte begann im Jahr 2002 in Hannover<br />
mit einer langfristigen Perspektive. Ein<br />
wichtiges Ziel der Projektinitiative ist, einen<br />
Wertewandel im Bereich des Konsums, aber<br />
auch der Produktion zu befördern. Dabei wird<br />
auf drei wichtige Aspekte gesetzt:<br />
1. Menschen zu informieren und Bildungsarbeit<br />
umzusetzen.<br />
2. <strong>Nachhaltigkeit</strong> umfassend zu kommunizieren<br />
und Menschen durch das Projektvorhaben an<br />
der Entwicklung ihres Stadtteils, ihrer Stadt<br />
oder ihrer Region bei der Umsetzung nachhaltiger<br />
Entwicklung zu beteiligen.<br />
3. Existenzgründungen zu befördern, in dem<br />
Menschen qualifi ziert und in ein Netzwerk<br />
eingebunden werden, das ihnen ermöglicht,<br />
ihr Wissen ökonomisch und trotzdem unter<br />
nachhaltigen Kriterien zu nutzen.<br />
In 2003 griff auch die Stadt Wolfenbüttel die<br />
Konzeptidee der Durchführung von Workshops<br />
auf und setzte ein eigenes Projektvorhaben in<br />
kleinerem Maßstab um.<br />
Wolfenbüttel wandelt Werte!<br />
Das Agenda 21-Büro der Stadt Wolfenbüttel<br />
initiierte in 2003/2004 mit Hilfe einer Förderung<br />
durch das Land Niedersachsen das Projekt<br />
„Kreativität nutzen...“. Die Durchführung des<br />
Projektes wurde den selben Projektträgern wie<br />
in Hannover übertragen: der Consulting für<br />
nachhaltige Prozess- und Regionalentwicklung,<br />
mensch und region (inhaltliche Projektleitung)<br />
sowie der Begründerin der brasilianischen<br />
Nichtregierungsorganisation Reciclar T3,<br />
Aguida Zanol (künstlerische Leitung).<br />
Aguida Zanol hilft einer Teilnehmerin<br />
Umgesetzt wurde das Projekt in Anlehnung<br />
an die Umsetzung in Hannover in folgenden<br />
Schritten:<br />
• Auftaktveranstaltung zur Information und<br />
Einbindung potenzieller Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer<br />
• Expertengespräch zur Vorstellung des Projektes<br />
und Diskussion der Thematik mit<br />
Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen<br />
(Wissenspool) mit dem Ziel, konkrete Anknüpfungspunkte<br />
und Unterstützungsmöglichkeiten<br />
für zukünftige Vorhaben zu erarbeiten<br />
• 3-tägiger Workshop zur Fortbildung von Multiplikatoren.<br />
53
Infos<br />
Ansprechpartner:<br />
Anita Sieber<br />
Tel.: 05331/86290<br />
E-Mail:<br />
Anita.Sieber@<br />
wolfenbuettel.de<br />
Internet:<br />
www.wolfenbuettel.de<br />
Infos<br />
Weitere Informationen<br />
zur Projektinitiative<br />
Wandelwerte erhalten<br />
Sie über das Agenda<br />
21-Büro der Landeshauptstadt<br />
Hannover<br />
bei Silvia Hesse Tel.<br />
0511/16845078 oder<br />
bei der Consulting<br />
mensch und region bei<br />
Birgit Böhm oder<br />
Claudia Hildebrandt<br />
0511/444454<br />
Webtechnik<br />
54<br />
Bildungsmultiplikatoren entdecken im<br />
Workshop ihre Kreativität<br />
Für den Workshop in Wolfenbüttel wurden<br />
ganz gezielt Menschen angesprochen, die pädagogisch<br />
arbeiten und damit eine bedeutende<br />
Rolle bei der Kommunikation des Themas, vor<br />
allem gegenüber Kindern und Jugendlichen<br />
übernehmen können. Diese „Weiterbildung<br />
der besonderen Art“ setzte jedoch nicht auf<br />
Vorträge und Diskussions-gruppen, sondern das<br />
Selber-Tun stand im Mittelpunkt. Die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer, überwiegend Lehrerinnen<br />
und Lehrer sowie Erzieherinnen, waren<br />
nach kurzen theoretischen Einführungen,<br />
beispielsweise zur Agenda 21, gefragt, selbst<br />
aktiv zu werden.<br />
In einem vorgegebenen Zeitrahmen sollten<br />
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den<br />
Themen Konsum und Produktion, Soziale<br />
Gerechtigkeit, Ökologie und Umwelt, Gesundheit<br />
und Wellness sowie Bildung und Lernen<br />
arbeiten. Dabei sollten sie ihren Ideen und Gedanken<br />
freien Lauf lassen. Am Ende eines Tages<br />
sollten fertige Produkte stehen, die nicht nur<br />
einen praktischen Nutzen haben, sondern auch<br />
eine Botschaft transportieren.<br />
Aus Bergen von Reststoffen, die die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer selbst mitgebracht<br />
hatten, wurden Metalldosen, Tetrapacks, Stoffe<br />
und andere Dinge herausgesammelt und mit<br />
neuem Wert erfüllt. Das geschah zum Beispiel<br />
durch einen bloßen Funktionswandel bestimmter<br />
Gegenstände oder die Kombination bestimmter<br />
Materialien. So wurden zum Thema<br />
Bildung und Lernen Metalldosen zu Stiftebechern.<br />
Tetrapack und Stoff waren das Ausgangsmaterial<br />
für eine Tasche, die im Rahmen des<br />
Themas Gesundheit und Wellness entstand.<br />
Neben der Kreativität lag der Schwerpunkt<br />
der Arbeit auf Techniken und handwerklichen<br />
Fähigkeiten, die für die Produktherstellung<br />
gebraucht werden, wie zum Beispiel Löten<br />
oder Nieten. Dabei wurden längst für „altmodisch“<br />
befundene Fertigkeiten, wie Flechten,<br />
Stricken oder Häkeln wieder entdeckt und<br />
bekamen durch die Anwendung auf neuem<br />
Material (Streifen aus Plastiksäcken) eine<br />
neue Bedeutung. Auch gruppendynamische<br />
Übungen, Arbeit in Kleingruppen und gemeinsame<br />
Diskussionen, die dem Produktherstellungsprozess<br />
voraus gingen übten einen<br />
positiven Einfl uss auf die Arbeitsatmosphäre,<br />
das Lernverhalten und letztendlich auch auf<br />
die Kreativität aus. Durch diese praktische<br />
Beschäftigung mit der Thematik setzte bei<br />
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein<br />
Bewusstseinswandel ein.<br />
Jetzt sind Klassenzimmer und Kindergärten<br />
Orte, an denen die Idee des Projektes weiterkommuniziert<br />
wird. „Bisher haben wir nur<br />
mit Müll gebastelt, weil es einfach billiger<br />
war, als Material neu zu kaufen. Jetzt begreifen<br />
wir Abfall als wertvollen Rohstoff und<br />
wollen dieses Bewusstsein auch an die Kinder<br />
weitergeben.“ So resümierte eine Teilnehmerin<br />
am Ende des Wokshops.<br />
Der Öffentlichkeit wurden die im Workshop<br />
entstandenen Produkte sowie die Idee<br />
des Projektes im Rahmen des Wolfenbütteler<br />
Umweltmarktes am 5.6.2004 präsentiert.
Das niedersächsische<br />
Förderprogramm Lokale Agenda 21<br />
Ein großer Teil der hier vorgestellten Projekte<br />
wurde im Rahmen des niedersächsischen<br />
Förderprogramms Lokale Agenda 21 mit<br />
Mitteln aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung<br />
gefördert. Kommunen in Gebieten<br />
mit Strukturproblemen können fi nanzielle<br />
Unterstützung für lokale Agenda 21-Projekte<br />
erhalten (in den so genannten Ziel-2-Gebieten<br />
maximal bis 2008, in den Übergangsgebieten<br />
maximal bis 2007). Das Niedersächsische<br />
Umweltministerium bemüht sich auch für<br />
die kommende EU-Förderperiode um Strukturfonds-Fördermittel<br />
für nachhaltige Entwicklung.<br />
Informationen über das Förderprogramm<br />
gibt es auf der Internetseite des Niedersächsischen<br />
Umweltministeriums:<br />
www.umwelt.niedersachsen.de (> Themen ><br />
Nachhaltige Entwicklung > Lokale Agenda 21 ><br />
Förderprogramm)<br />
Lokale Agenda 21 in Niedersachsen -<br />
Kontaktadressen<br />
Förderprogramm / Antrags-, Bewilligungs-<br />
und Prüfverfahren:<br />
Niedersächsischer Landesbetrieb für<br />
Wasserwirtschaft,<br />
Küsten- und Naturschutz<br />
Direktion Naturschutz<br />
Göttinger Chaussee 76<br />
30453 Hannover<br />
Tel. 0511/3034-3318<br />
Aktuelle Telefonnummern und E-Mail-<br />
Adressen Ihrer Ansprechpersonen fi nden<br />
Sie im Internet:<br />
www.umwelt.niedersachsen.de (>Themen ><br />
Nachhaltige Entwicklung > Lokale Agenda 21<br />
> Förderprogramm)<br />
Niedersächsisches Umweltministerium<br />
Referat für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Archivstr. 2<br />
30169 Hannover<br />
Tel. 0511/120-3454<br />
55
Hinweis auf das Erntefest (Bassum)<br />
56
Diese Druckschrift wurde im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Niedersächsischen Umweltministeriums herausgegeben.<br />
Sie darf weder von Parteien noch von Personen, die Wahlwerbung<br />
oder Wahlhilfe betreiben, im Wahlkampf zum Zwecke der<br />
Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug<br />
zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in<br />
einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der<br />
Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden<br />
werden könnte.
Herausgeber:<br />
Niedersächsisches Umweltministerium<br />
Referat für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Archivstraße 2<br />
30169 Hannover<br />
Dezember 2005<br />
DTP-Gestaltung: Monika Runge<br />
Redaktion: Justina Lethen<br />
E-Mail: poststelle@mu.niedersachsen.de<br />
www.umwelt.niedersachsen.de<br />
Für diese Broschüre wurde 100 % Recycling-Papier<br />
verwendet.<br />
Die Texte der Broschüre wurden freundlicherweise von den beteiligten<br />
<strong>Gemeinde</strong>n, Städten und Landkreisen zur Verfügung gestellt.<br />
Agenda 21-Projekte in Ziel 2- und Übergangsgebieten<br />
werden gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds<br />
für Regionale Entwicklung