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Nachhaltigkeit mitgestalten - Gemeinde Ganderkesee

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Niedersächsisches<br />

Umweltministerium<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>mitgestalten</strong><br />

Beispiele für Lokale Agenda 21-Projekte<br />

in Niedersachsen


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 3<br />

<strong>Gemeinde</strong> Anderlingen<br />

Gestaltung eines Sinnes- und Lehrbereiches auf den Freifl ächen des pädagogischen Museums<br />

in Ohrel 5<br />

Landkreis Aurich<br />

Ratgeber Reparieren Verleihen Secondhand 7<br />

Stadt Bassum<br />

Agenda 21 - ganz aktiv in Bassum 8<br />

Stadt Bremervörde<br />

Nachhaltige Stadtkonzeption Bremervörde 21 11<br />

Bruchhausen-Vilsen und Umgebung<br />

Marketing für die Region 12<br />

Stadt Burgdorf<br />

Blauer Punkt - Gütesiegel für nachhaltige Projekte 13<br />

Samtgemeinde Clenze<br />

Samtgemeinde Clenze startet Pilotprojekt Strukturentwicklung 14<br />

Stadt Emden<br />

Emders up Rad 15<br />

<strong>Gemeinde</strong> Engeln<br />

Ein ganz besonderer Spielplatz 17<br />

Landkreis Friesland<br />

Aktion Wasser - mehr als nur nass 18<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ganderkesee</strong><br />

Förderung des ressourcenschonenden Umgangs mit Energie und Wasser in Sporthallen durch<br />

verbesserte Informations- und Kommunikationsprozesse 19<br />

Stadt Goslar<br />

Ökoprofi t Goslar 2004 20<br />

Samtgemeinde Hankensbüttel<br />

Aktivitätenbörse Hankensbüttel 23<br />

Region Hannover<br />

Entwicklung einer regionalen Dachmarke für die Region Hannover 25<br />

Stadt Hardegsen<br />

Hardegser Umwelttage 27<br />

Landkreis Helmstedt<br />

Agenda 21 Wettbewerb 2004 28<br />

Stadt Leer (Ostfriesland)<br />

Nachhaltige Entwicklung des Radverkehrs für Freizeit, Naherholung und Tourismus 32<br />

Stadt Löningen<br />

Die Arbeit der Agenda 21 33<br />

Stadt Nienburg<br />

Gebäudeenergiepass Nienburg 35<br />

Seite<br />

1


Landkreis Peine<br />

Umweltbildung - Verbesserung der Angebote und Entwicklung eines Netzwerkes 37<br />

<strong>Gemeinde</strong> Ritterhude<br />

Zukunftswerkstatt Ritterhuder Mühle - Kann das alte Mühlengebäude wieder mit Leben<br />

gefüllt werden? 38<br />

Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />

Ausstellung Renaturierungsmaßnahmen im Landkreis Rotenburg (Wümme) 40<br />

Stadt Soltau<br />

Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Konkretisierung des Verkehrsentwicklungsplanes<br />

2004/2005 41<br />

<strong>Gemeinde</strong> Tostedt<br />

Projekt fi fty-fi fty 43<br />

Stadt Twistringen<br />

Aktionsplan für ein zukunftsfähiges Twistringen 45<br />

<strong>Gemeinde</strong> Uplengen<br />

Zukunft gemeinsam gestalten - mach mit: Lokale Agenda 21 Uplengen 46<br />

Stadt Varel<br />

Agenda 21 in Varel 47<br />

Stadt Visselhövede<br />

Nachhaltige Stadtkonzeption Perspektive Visselhövede 49<br />

<strong>Gemeinde</strong> Vrees<br />

Die Vreiser Patt 50<br />

<strong>Gemeinde</strong> Westoverledingen<br />

Das Kunstprojekt Planetensystem 51<br />

Stadt Wolfenbüttel<br />

Wertewandel bewusst gestalten durch Wandelwerte 53<br />

Förderprogramm/Kontaktadressen 55<br />

2<br />

Seite


Vorwort<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>sprojekte - ein Luxus, den sich die Kommunen<br />

angesichts oft bedenklicher Finanzlage heute<br />

nicht mehr leisten können? Ich denke, die Frage sollte<br />

eher sein, ob wir es uns leisten können, den <strong>Nachhaltigkeit</strong>saspekt<br />

außer Acht zu lassen.<br />

Und diese Frage richtet sich in erster Linie an den Gemeinsinn<br />

der Bürgerinnen und Bürger, in deren eigenem<br />

Interesse es liegen sollte, sich in Zukunft noch stärker als<br />

bisher für gelebte <strong>Nachhaltigkeit</strong> in ihrem Umfeld einzusetzen.<br />

Dafür gibt es viele Aktionsfelder: zum Beispiel die Verbesserung<br />

des Umweltbewusstseins, die Erhaltung von<br />

Lebensräumen, Energieeinsparung in öffentlichen Gebäuden,<br />

die Belebung der Dorfgemeinschaft, Stärkung<br />

der Nachbarschaftshilfe und die Vermarktung regionaler<br />

Produkte.<br />

Beim Blättern in dieser Broschüre werden Sie feststellen,<br />

dass sich an zahlreichen Orten viele Freiwillige<br />

zusammengefunden haben, um mit verhältnismäßig geringen<br />

Mitteln das Miteinander und die Lebensqualität<br />

in den Kommunen zu verbessern. Ihre Beiträge zeigen,<br />

dass ein langer Atem notwendig ist, um Projekte umzusetzen.<br />

Sie zeigen aber auch, dass viele Agenda-Gruppen<br />

schon lange Jahre aktiv sind.<br />

Gute und spannende Projekte machen neugierig und<br />

laden zum Nachahmen ein, vorausgesetzt man hat schon<br />

einmal von ihnen gehört. Die Beschreibung und die Präsentation<br />

von Projekten sind deshalb wichtig. Sie wecken<br />

das Interesse der Öffentlichkeit und regen zum Mitmachen<br />

an. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen in dieser<br />

Dokumentation „<strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>mitgestalten</strong>“ ein breites<br />

Spektrum an Aktivitäten in Niedersachsen vor.<br />

Ein großer Teil der Projekte wurde mit Mitteln aus dem<br />

EU-Strukturfonds gefördert. Aber wie Sie sehen werden,<br />

haben auch viele Kommunen, die diese Fördermittel nicht<br />

in Anspruch genommen haben, beispielhafte Agenda 21-<br />

Arbeit geleistet.<br />

Ich würde es außerordentlich begrüßen, wenn diese<br />

Broschüre dazu beiträgt, Bürgerinnen und Bürger anzuregen,<br />

selbst ein Projekt ins Leben zu rufen oder laufende<br />

Aktivitäten in ihrer Kommune mitzugestalten.<br />

Mein herzlicher Dank gilt allen, die sich bereits im Sinne<br />

der Agenda 21 engagieren. Lassen Sie uns gemeinsam<br />

auf diesem Weg weitergehen.<br />

Ihr<br />

Niedersächsischer Umweltminister<br />

3


In Varel wird ein Lehrpfad zur Erkundung der Landschaft gebaut.<br />

Leer hat ein Programm für eine fahrradfreundliche Stadt entwickelt.<br />

4


<strong>Gemeinde</strong> Anderlingen<br />

Gestaltung eines Sinnes- und<br />

Lehrbereiches auf den Freifl ächen<br />

des pädagogischen Museums in<br />

Ohrel<br />

Viele Gruppen haben daran mitgewirkt, für<br />

die Außenfl äche des pädagogischen Museums<br />

in Ohrel einen Sinnes- und Erfahrungsbereich<br />

zu konzipieren und zu bauen: Finanziert<br />

wurde das Projekt vom Landkreis Rotenburg<br />

und durch Agenda 21-Mittel. Verantwortlich<br />

war die <strong>Gemeinde</strong> Anderlingen, zu der Ohrel<br />

gehört. Durchgeführt wurde das Projekt vom<br />

Verein URLA-Zentrum e.V., der das pädagogische<br />

Museum in Ohrel aufbaut, Unterstützung<br />

kam vom Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt<br />

Rotenburg-Wümme.<br />

Das Projekt<br />

Das bis dahin noch brach liegende 4.000 Quadratmeter<br />

große Außengelände des Museums<br />

wurde so gestaltet, dass es sich für Ferien- und<br />

Freizeitaktionen ebenso eignet wie für Projektwochen<br />

und -tage von Schulen und anderen<br />

Einrichtungen.<br />

Die Außenanlagen des URLA-Zentrums wurden<br />

in zwei Bereiche unterteilt: Die Umgebung<br />

der Gebäude mit Hof, Streuobstwiese, Bauerngarten<br />

und Parkplätzen und - im rückwärtigen<br />

Bereich - ein Fühlpfad, Sträucher, Bäume und<br />

Wiese, und eine Benjeshecke, die das Grundstück<br />

von den anliegenden landwirtschaftlichen<br />

Flächen abgrenzt.<br />

Die gesamte Planung und Leitung der Durchführung<br />

wurde von der Landschaftsarchitektin<br />

Liselotte Gundermann ehrenamtlich durchgeführt.<br />

Pfl asterseminar mit Jugendlichen und Erwachsenen<br />

Die ausgeführten Arbeiten:<br />

• Zunächst wurde mit Bagger- und Menschenkraft<br />

das Gelände planiert.<br />

• Ausreichend Parkplätze mit wassergebundener<br />

Decke wurden erstellt.<br />

• Die Zuwegung von der Straße zum Haus<br />

sowie der Hof wurden im Rahmen eines<br />

Pfasterseminars mit gebrauchtem Kopfsteinpfl<br />

aster gepfl astert.<br />

• Die Benjeshecke wurde mit Unterstützung<br />

der Straßenmeisterei (Materiallieferung)<br />

und des NABU (Mitglieder der Ortsgruppe<br />

Selsingen und Bremervörde) gepfl anzt.<br />

• Der Fühlpfad mit unterschiedlichen Belägen<br />

wurde mit Unterstützung der Niederländischen<br />

Kaserne in Seedorf gebaut.<br />

Dieser führt an unterschiedlichen Gehölzen<br />

entlang und schließt eine Wiese ein.<br />

Der Fühlpfad<br />

• Ein in alten Karten noch eingezeichneter<br />

Weg zwischen beiden Grundstücken, der<br />

es vor allem Kindern ermöglicht, an einer<br />

übersichtlichen Stelle vom URLA-Zentrum<br />

auf die Kreisstraße zu gelangen und diese<br />

für einen Besuch im Ohreler Moor zu<br />

überqueren, wurde frei gelegt und wieder<br />

begehbar gemacht.<br />

• Vor dem Haus entstand eine Streuobstwiese<br />

mit alten Obstsorten.<br />

• Hinter dem Haus legten Vereinsmitglieder<br />

und -Freunde einen Bauerngarten mit<br />

Küchen-, Heilkräutern und Zierpfl anzen an.<br />

Gepfl egt wird er seit Mai 2005 von einer<br />

ersten Klasse aus Sottrum.<br />

Nutzung der gestalteten Freifl ächen<br />

• Seminare zu Bauarbeiten (zum Beispiel<br />

Pfl asterseminar)<br />

• Projektwochen als Steinzeiterlebniswoche<br />

auf dem Gelände<br />

• Wollwerkstatt mit Kindern, hier wurden<br />

Schafe geschoren und einfache Wollverarbeitung<br />

gelernt.<br />

• Der Fühlpfad und die weiteren Bäume<br />

und Sträucher bilden „Räume“ mit Fühlerlebnissen<br />

und unterschiedlichen Lichtwirkungen,<br />

die besondere Sinneseindrücke<br />

ermöglichen.<br />

• Seminartage Thema „Erlebnispädagogik“<br />

einer Arbeitsgruppe Bremer Referendare<br />

• Bauen eines steinzeitlichen Lehmofens mit<br />

hochbegabten Jugendlichen (Durchführung:<br />

Archäologe Dr. Jean Loup Ringot)<br />

5


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Sabeth Breckweg<br />

Tel.: 04284/926830<br />

E-Mail:<br />

sabeth.breckweg@<br />

onlinehome.de<br />

Internet:<br />

www.anderlingen.de<br />

Erleben mit allen Sinnen<br />

6<br />

• Erlebnistage/ Erntetage: Wenn die Obstbäume<br />

Früchte tragen, sollen diese gemeinsam<br />

verarbeitet und verzehrt werden.<br />

• Lehmwerkstatt in den Sommerferien.<br />

Das pädagogische Museum URLA Zentrum<br />

versteht sich als Bildungs- und Kulturzentrum,<br />

als eine Begegnungsstätte zwischen Stadt und<br />

Land und zwischen Menschen unterschiedlichster<br />

gesellschaftlicher Gruppierungen. Ziele des<br />

Trägervereins sind:<br />

• Offenheit und Achtung dem andern Menschen,<br />

der Natur und der Geschichte gegenüber<br />

• Suche nach einem sinnvollen und befriedigenden<br />

Umgang miteinander auf der Basis,<br />

in jedem Menschen ein gleichberechtigtes<br />

Gegenüber zu sehen, dessen Erfahrungen<br />

und Gedanken ernst zu nehmen sind.<br />

• Handwerkliche Leistungen der Vergangenheit<br />

zu schützen und dem Handwerk auch<br />

in Zukunft eine Chance zu geben, weil das<br />

aus wirtschaftlichen und anthropologischen<br />

Gründen notwendig ist. Seit der erste Mensch<br />

sich aufgerichtet hat, hat er seine Umwelt mit<br />

den Händen gestaltet. Wenn wir diese Fähigkeit<br />

vollständig den Maschinen überlassen,<br />

verlieren wir nicht nur Arbeitsplätze, sondern<br />

auch Lebensfreude und Lebenserfüllung<br />

• Suche nach Möglichkeiten, in einer modernen<br />

Gesellschaft im Einklang mit der Natur zu<br />

leben.<br />

Das Schaf "Bernhard" nach der Schur<br />

Im Hintergrund das neue Birkenwäldchen


Landkreis Aurich<br />

Ratgeber Reparieren Verleihen<br />

Secondhand<br />

Der Ratgeber „Reparieren Verleihen Secondhand“<br />

will zum Umdenken anregen: leihen, gebraucht<br />

kaufen und reparieren sind ökologisch,<br />

ökonomisch und sozial sinnvoll. Reparieren<br />

statt Neukauf verlängert die Lebensdauer von<br />

Produkten. Gebrauchtkauf, Tausch und Leihen<br />

sorgen dafür, dass Dinge intensiver genutzt<br />

werden und dass soziale Aspekte Berücksichtigung<br />

fi nden. Ziele des Ratgebers sind die<br />

Vermeidung von Abfall und die Einsparung von<br />

Energie und Rohstoffen, der Erhalt qualifi zierter<br />

Arbeitsplätze im Handwerk und Dienstleistungsgewerbe,<br />

und dadurch soziale Sicherung<br />

und Stärkung der Region durch wirtschaftliche<br />

Wertschöpfung.<br />

Reparieren statt Wegwerfen<br />

In der heutigen Ex-und-Hopp-Gesellschaft ist<br />

es schwer geworden, noch Betriebe zu fi nden,<br />

die Geräte aus dem Privathaushalt reparieren.<br />

Solange noch Garantie vorhanden ist, wird<br />

getauscht und nicht repariert und danach wird<br />

in der Regel das Gerät entsorgt und ein neues<br />

beschafft. Mit einer Reparatur können hier die<br />

Ressourcen geschont werden. Beim Neukauf<br />

eines Produktes verbleibt ein großer Teil der<br />

Wertschöpfung in den Produktionsländern, die<br />

heute in der Regel in Fernost liegen. Reparaturen<br />

werden vor Ort mit einem hohen Arbeitszeitanteil<br />

erledigt. Die Wertschöpfung verbleibt<br />

in der Region und sichert hier im strukturschwachen<br />

Ostfriesland Arbeitsplätze.<br />

Im Ratgeber Reparieren Verleihen Second-<br />

hand werden Betriebe aufgelistet, die Reparaturen<br />

durchführen, und Ersatzteile oder<br />

gebrauchte Waren anbieten. Wer ein altes<br />

Gerät wieder in Schuss bringt statt ein Neues<br />

zu kaufen, schont nicht nur seinen Geldbeutel<br />

sondern auch die Umwelt. Rohstoffe und Energien<br />

für ein Neugerät werden nicht verbraucht,<br />

Abfall wird vermieden.<br />

Nutzen statt Besitzen<br />

Wer kennt das nicht? Beim Aufräumen fi ndet<br />

man immer wieder Dinge, die schon jahrelang<br />

herumstehen und nur selten genutzt werden:<br />

Die Skiausrüstung, ein elektrischer Entsafter,<br />

spezielle Elektrowerkzeuge, Leitern, Dachgepäckträger,<br />

Vertikutierer und vieles mehr. All<br />

diese Dinge kosten nicht nur Platz sondern<br />

auch Zeit (zum Ein- und Aufräumen) und Geld.<br />

Man will sie nutzen, muss sie aber nicht notwendigerweise<br />

besitzen. Wo kann man diese<br />

und andere Dinge ausleihen? Der Ratgeber<br />

gibt darauf eine Antwort.<br />

Gebraucht Kaufen ist clever<br />

Nicht nur Autos können gebraucht gekauft werden,<br />

sondern auch Kleidung, Elektrogeräte und<br />

andere Dinge. Der Ratgeber möchte erreichen,<br />

dass sich weitere Märkte für den Kauf oder<br />

Tausch gebrauchter Produkte entwickeln. Im<br />

Ratgeber werden daher Secondhandgeschäfte<br />

aufgeführt.<br />

Der Ratgeber „Reparieren Verleihen Secondhand“<br />

hat eine Startaufl age von 10.000 Stück.<br />

Er kann natürlich nur mit Hilfe der Einwohnerinnen<br />

und Einwohner von Stadt und Landkreis<br />

Aurich realisiert werden. Sie können die<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> durch Hinweise auf Reparatur,<br />

Verleih- und Secondhand-Firmen unterstützen,<br />

und indem sie Hinweise auf Betriebe und zum<br />

Beispiel Tauschbörsen geben und ihre Erfahrungen<br />

schildern.<br />

Titelblatt der Broschüre<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Frank Buschmann<br />

Tel.: 04941/16579<br />

E-Mail:<br />

frank.buschmann@<br />

landkreis-aurich.de<br />

Internet:<br />

www.landkreisaurich.dewww.groenlandaurich.de<br />

7


8<br />

Stadt Bassum<br />

Agenda 21 - ganz aktiv in Bassum<br />

Die Agenda-Arbeit in Bassum hat durch den<br />

Einsatz von externer Moderation einen Schub<br />

nach vorne erfahren. Die Arbeit wurde intensiver,<br />

kontinuierlicher und zielgerichteter.<br />

In sieben Jahren Agenda-Arbeit hat sich gezeigt,<br />

dass der Gedanke der lokalen Agenda<br />

21 in Bassum weiter Fuß gefasst hat und von<br />

den Bürgerinnen und Bürgern positiv aufgenommen<br />

wird. Ihre Sensibilisierung gegenüber<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> hat zugenommen, vermehrt<br />

kann die Bassumer Wirtschaft eingebunden<br />

werden. Die Zusammenarbeit mit Politik und<br />

Verwaltung ist durch gezielte interne Öffentlichkeitsarbeit<br />

gestärkt und kooperativ.<br />

Mit den beantragten Mitteln wurde die Arbeit<br />

der Agenda 21-Arbeitsgruppen unterstützt,<br />

wie zum Beispiel Besuche von Agenda 21-Veranstaltungen,<br />

Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen,<br />

Austausch mit Agenda 21-Projekten<br />

anderer Städte, Beschaffung von Literatur und<br />

multimedialen Hilfsmitteln für Projekte, Material<br />

und Kosten für die Dokumentation und die<br />

Teilnahme an Regionalmessen. In 2003 konnten<br />

dank der Fördermittel drei neue Gruppen ihre<br />

Arbeit aufnehmen: Die AG Stadtbild und Touristik,<br />

die AG Planen, Bauen, Verkehr und Energie<br />

mit der Projektgruppe Runder Tisch Energie und<br />

die AG Landschaftspfl ege mit den Projektgruppen<br />

Bäume, Kleiner Stiftsgarten, Wege, Hecken.<br />

Agenda-Sitzung<br />

Gute Öffentlichkeits- und Pressearbeit sowie die<br />

Internet-Präsentation der lokalen Agenda 21<br />

unter www.stadt.bassum.de unterstützen den<br />

Prozess. Zur weiteren Aufklärung und Werbung<br />

für den Agenda 21-Gedanken wurden von den<br />

Arbeitsgruppen Plakate und Flyer erstellt, die<br />

bei Aktionen eingesetzt werden und teilweise<br />

ins Internet gestellt wurden.<br />

Durch eine Zukunftswerkstatt mit Schülern<br />

der Orientierungsstufe und unter Einbeziehung<br />

des Kinder- und Jugendparlaments in den<br />

Herbstferien 2003 konnte auch die Arbeit mit<br />

Kindern und Jugendlichen intensiviert werden.<br />

Hieraus sind die drei Arbeitsgruppen Schule,<br />

Kino und Stadtpolizei entstanden.<br />

Zukünftig sollen Impulse für die Einbeziehung<br />

weiterer Bevölkerungsgruppen gegeben<br />

werden. Sämtliche Gruppen sind weiterhin da-<br />

rum bemüht, zur Finanzierung ihrer Projekte<br />

Fördermittel und Sponsoren zu fi nden. Bei<br />

jeder Gelegenheit werden die eigens dafür<br />

entwickelten Flyer Spendenaufruf gezielt<br />

ausgegeben. Für die Inhalte des Flyers haben<br />

sich lokal bekannte Bassumer Einwohner zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

AG Stadtbild und Touristik<br />

Projekt: Bassum CD-Rom und Tourismusbroschüre<br />

Zusammen mit zahlreichen interessierten<br />

Bürgerinnen und Bürgern aus den 16 Ortschaften<br />

der Stadt Bassum hat diese Arbeitsgruppe<br />

die Inhalte einer Bassum-CD für<br />

touristische Zwecke erarbeitet. Seit der ersten<br />

Präsentation dieser CD auf der Landesgartenschau<br />

in Bad Zwischenahn im September<br />

2003 zeigt sich ein großes Interesse der<br />

Öffentlichkeit. Zwischenzeitlich wurden über<br />

700 Exemplare angefordert, eine überarbeitete<br />

Neuaufl age diente als Grundlage für die<br />

Bassumer Internetseiten. Eine englische und<br />

französische Version ist für die Verteilung bei<br />

den Partnerstädten geplant.<br />

Auch hat diese AG in anderthalb Jahren<br />

eine erste Bassumer Tourismusbroschüre<br />

erarbeitet, die mit einer Aufl age von 5.000<br />

Exemplaren im August 2003 gedruckt wurde.<br />

Für die Neuaufl age im Herbst 2005 wurden<br />

Erweiterungen in Form von Kurztexten der<br />

einzelnen Ortschaften und Karten für ein<br />

lokales Rad- und Reitwegenetz erstellt.<br />

Runder Tisch Energie<br />

Projekte: Energie-Strategie für Bassum,<br />

Bassumer Förderprogramm Solarenergie,<br />

Rapsöl<br />

Seit Ende 2002 befasst sich die Projektgruppe<br />

mit der Umsetzung einer Energie-Strategie<br />

für Bassum. Sie hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt<br />

Bassum einen Beitrag zum Umweltschutz zu<br />

leisten, den Einsatz regenerativer Energien<br />

sowie der energietechnischen Beratung und<br />

Sanierung von Altbauten zu fördern. Ein<br />

weiteres wichtiges Ziel ist die Verbindung des<br />

Agenda 21-Gedankens mit den Zielen der<br />

Wirtschaftsförderung.<br />

Der Runde Tisch Energie hat sich bisher<br />

unter anderem mit der Schaffung eines<br />

Förderprogramms beschäftigt. Es wurde ein<br />

Förderpool eingerichtet, der durch Einlagen<br />

der beteiligten Betriebe gespeist wird. Die<br />

Einlagen werden durch die Stadt Bassum bis<br />

zu einem Betrag von 5.000 Euro verdoppelt.<br />

Auf der ersten Bassumer Regionalmesse<br />

AktiBa im April 2003 wurde das lokale Förderprogramm<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

und der Finanzpool eröffnet, seitdem wurden<br />

bereits 23 Anträge genehmigt und insgesamt<br />

5.400 Euro Fördermittel ausgezahlt.


Förderprogramm Solarenergie:<br />

Grundschule Bramstedter Straße<br />

Der Runde Tisch Energie hat im Dezember<br />

2004 ein Pilotprojekt zur Nutzung von Rapsöl<br />

für verschiedene Diesel-Fahrzeuge ins Leben<br />

gerufen. Inzwischen hat die Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />

Bassum-Harpstedt Interesse<br />

bekundet, sich an diesem Projekt zu beteiligen,<br />

zunächst mit einem Fahrzeug, nach der Pilotphase<br />

gegebenenfalls mit einer Tankstelle auf<br />

ihrem Gelände. Ein Förderantrag mit Gesamtkosten<br />

in Höhe von 21.000 Euro für EFRE-Mittel<br />

(Europäischer Fonds für regionale Entwicklung)<br />

wurde im April 2005 gestellt.<br />

Zwei Flyer zu Solarenergie und Energie sparen<br />

wurden ebenfalls erstellt. Hiervon wurden<br />

insgesamt 15.000 Exemplare verteilt.<br />

AG Landschaftspfl ege mit den Projektgruppen<br />

Bäume, Kleiner Stiftsgarten,<br />

Wege, Hecken<br />

Die Projektgruppe Bäume hat sich mit der<br />

Begrünung der Innenstadt befasst. So wurde<br />

in 2004 eine Baumschenkaktion durchgeführt,<br />

bei der 23 heimische Jungbäume an interessierte<br />

Bassumer Bürgerinnen und Bürger<br />

ausgegeben wurden. Eine Ausstellung mit dem<br />

Thema „Baum trifft Mensch“ im Bürgerservice<br />

der Stadt Bassum traf auf großes Interesse in<br />

der Öffentlichkeit. Inzwischen hat sich diese<br />

Projektgruppe der AG Stadtbild und Touristik<br />

angeschlossen.<br />

Die Projektgruppe Kleiner Stiftshof erarbeitet<br />

ein Konzept für die Neugestaltung des Stiftshofes.<br />

Derzeit wird überprüft, ob Mittel aus dem<br />

Städtebau-Förderprogramm verwendet werden<br />

können.<br />

Die Projektgruppe Wege hat mit Beteiligung<br />

der verschiedenen Interessengruppen (Reiter,<br />

Jäger, Landwirte, angrenzende Kommunen,<br />

Grundbesitzer) je eine Empfehlung für einen<br />

lokalen Rad- und Reitwegerundweg erarbeitet.<br />

Da Radfahren und Reiten für die Region<br />

Wildeshauser Geest touristische Schwerpunkte<br />

darstellen, sollen diese Empfehlungen auch<br />

über den Zweckverband Naturpark Wildeshauser<br />

Geest vermarktet werden.<br />

Die Projektgruppe Hecken konnte in 2004 unter<br />

großer Beteiligung von Anliegern ein Heckenprojekt<br />

in der Bassumer Ortschaft Hallstedt<br />

durchführen, bei dem 1.200 Jungpfl anzen<br />

gesetzt wurden. Zum Schutz der Pfl anzen wurde<br />

ein Wildzaun installiert. Für dieses Projekt<br />

konnten Fördermittel von der Niedersächsischen<br />

Lottostiftung, der Stiftung Naturschutz<br />

des Landkreises Diepholz sowie des Bassumer<br />

Hegeringes eingeworben werden.<br />

Radfahrergruppe am Ortsschild Ringmar<br />

Projektgruppen mit Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

Die Projektgruppe Kino hat sich für die Einrichtung<br />

eines Kinos in Bassum eingesetzt. Dazu<br />

wurden Unterschriften gesammelt und Gespräche<br />

mit interessierten Betreibern geführt. Mehrere<br />

Kinovorführungen fanden im Bassumer<br />

Schulzentrum statt.<br />

Die AG Schule hat sich für saubere Schultoiletten<br />

engagiert. Ferner wurde in Zusammenarbeit<br />

mit einer Lehrkraft und einer Klasse die<br />

Ausgabe von Bällen und weiteren bewegungsfördernden<br />

Sport-Kleingeräten in den Pausen<br />

organisiert.<br />

Die AG Stadtpolizei hat sich für mehr Sauberkeit<br />

und Ordnung in der Stadt eingesetzt. So<br />

wurde eine Reinigungs- und Pfl anzaktion, gefördert<br />

von der Werbegemeinschaft Bassum, in<br />

einer Geschäftsstraße durchgeführt. Durch das<br />

Verteilen von Aufmerksamkeitszetteln werden<br />

Einwohner um richtiges Parken und zweckgemäße<br />

Müllentsorgung gebeten. Drei Behälter<br />

für die Entsorgung von Hundekot wurden in<br />

Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrkräften<br />

gebaut und in der Stadt angebracht.<br />

9


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Barbara Herzig<br />

Tel.: 04241/84-69<br />

E-Mail:<br />

agenda21@<br />

stadt.bassum.de<br />

Internet:<br />

www.stadt.bassum.de<br />

10<br />

Gruppenübergreifendes Projekt:<br />

Agenda-Lehrpfad<br />

Im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungen<br />

zum fünfjährigen Bestehen der Lokalen<br />

Agenda 21 in Bassum wurde im Mai 2003 der<br />

erste Agenda-Wegweiser auf dem Vorplatz des<br />

Bassumer Rathauses gesetzt. Im Beisein von<br />

Besuchern des Wochenmarktes, vielen Einwohnern<br />

und Agenda-Akteuren wurde die Skulptur<br />

vom Bürgermeister und der Agenda 21-Beauftragten<br />

enthüllt.<br />

Der Wegweiser vor dem Rathaus weist den<br />

Weg ins Agenda 21-Büro und stellt den Anfang<br />

eines Agenda 21-Lehrpfades dar, der verwirklichte<br />

Agenda 21-Projekte in Bassum markiert.<br />

Der Entwurf stammt von der Fachoberschule<br />

für Gestaltung in Bremen und wurde in etwas<br />

abgewandelter Form umgesetzt. Die Ausfertigung<br />

des Wegweisers in Edelstahl symbolisiert<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>, seine Höhe stellt die Verbindung<br />

von Ökonomie, Ökologie und Sozialem<br />

dar. Texttafeln mit Kurzbeschreibungen der<br />

Projekte sollen hinzukommen und dem Betrachter<br />

weiterführende Informationen zu den<br />

Projekten geben.<br />

Mit der Einrichtung des Lehrpfades soll visuell<br />

auf Projekte aufmerksam gemacht werden.<br />

Inzwischen gibt es Wegweiser für folgende<br />

Projekte:<br />

• Erste mit Bassumer Fördermitteln geförderte<br />

Solaranlage<br />

• Baumschenkaktion<br />

• Heckenprojekt.<br />

Tag der Regionen<br />

Seit 2002 beteiligen sich etwa 20 Bassumer<br />

Akteure mit einem abwechslungsreichen Programm<br />

beim bundesweiten Tag der Regionen.<br />

Dieser steht in Bassum und acht Nachbargemeinden<br />

in der Region Wildeshauser Geest<br />

unter dem Motto Erleben auf dem Lande. In<br />

Bassum fi nden die Aktivitäten wechselweise auf<br />

den einzelnen Bauernhöfen bzw. rund um das<br />

Seminar- und Tagungshaus Freudenburg statt.<br />

Unter dem Motto Genießen mit allen Sinnen<br />

präsentieren Bassumer Direktvermarkter Kulinarisches<br />

aus der Region. Lokale Künstler und<br />

Vereine bieten durch Ausstellungen und Auftritte<br />

Kostproben ihrer Kunst. Die Präsentation der<br />

Stärken der Region stieß in den vergangenen<br />

Jahren auf großes Interesse in der Bevölkerung,<br />

so dass teilweise bis zu 2.000 Besucher verzeichnet<br />

werden konnten.<br />

Agenda-Wegweiser am Rathaus


Stadt Bremervörde<br />

Nachhaltige Stadtkonzeption<br />

Bremervörde 21<br />

Die lokale Agenda 21 in Bremervörde hat<br />

mit der Stadtentwicklung Bremervörde 21<br />

einen lebendigen Prozess ins Leben gerufen,<br />

um die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Stadt zu erhöhen. Ziel ist und<br />

war es, ein „Unternehmensprogramm“ für<br />

die Stadt Bremervörde zu entwickeln, das<br />

über rein planerische Aspekte hinausgeht<br />

und sich an den Kundenbedürfnissen und<br />

Marktchancen der Kommune orientiert.<br />

Ideen, Wünsche und Visionen können dabei<br />

von allen Interessierten eingebracht werden.<br />

Eine Lenkungsgruppe begleitet diesen<br />

Agenda-Prozess, bei dem strategische Entscheidungen<br />

für die Zukunft der Stadt getroffen<br />

werden.<br />

Die konkrete Umsetzung von Projekten erfüllt<br />

die Stadtkonzeption mit Leben. Nach dem Aktionspaket<br />

2002/2003 ist jetzt das Aktionspaket<br />

2004/2005 mit dem Leitprojekt „Bremervörde<br />

erkunden - per Pkw, per Rad, zu Fuß“ in der<br />

Umsetzungsphase. Weitere Leitprojekte sind<br />

die einheitliche Radwegebeschilderung im<br />

Landkreis Rotenburg/Wümme und das Touristische<br />

Leitsystem der Stadt Bremervörde. Die<br />

komplette Umsetzung war im Frühsommer<br />

2005 abgeschlossen.<br />

AG Stadtbildverbesserung:<br />

Objektbeschilderung trifft Stadt<br />

Entdeckung<br />

Die AG Stadtbildverbesserung, ein Zusammenschluss<br />

aktiver Bürgerinnen und Bürger,<br />

entwickelte die Idee, Informationstafeln an<br />

bedeutsamen Objekten der Stadt Bremervörde<br />

anzubringen, um das Interesse der Einwohner<br />

und Besucher der Stadt an der Geschichte bestimmter<br />

Objekte zu wecken.<br />

Die Texttafeln aus Edelstahl (30 x 20 cm)<br />

tragen das Stadtwappen mit dem heiligen<br />

Liborius und enthalten kurze Erläuterungen<br />

zur historischen oder sonstigen Bedeutung der<br />

Objekte. Mit viel Engagement wurden von der<br />

Projektgruppe umfangreiche Informationen zu<br />

den ausgewählten Standorten zusammengetragen<br />

und textlich für die Tafeln aufbereitet. Man<br />

erfährt, was es beispielsweise mit dem Natur-<br />

und Erlebnispark oder mit bekannten Personen<br />

wie Wilhelm Busch, Graf von Moltke oder Hugo<br />

Kükelhaus in Bremervörde auf sich hat.<br />

Eine „Anschubfi nanzierung“ zur Erstellung<br />

erster Tafeln wurde durch Sponsoren geleistet.<br />

Mittlerweile konnten 30 Schilder mit Unterstützung<br />

engagierter Bürger und Eigentümer<br />

der zu beschildernden Gebäude gefertigt und<br />

angebracht werden. Weitere Schilder sind in<br />

Planung, da das Projekt eine große Beachtung<br />

und Akzeptanz in der Bevölkerung erfährt.<br />

Sinn und Wirksamkeit der Objektbeschilderung<br />

hängen von ihrer Auffi ndbarkeit im Stadtgefüge<br />

ab, daher hat sich die Projektgruppe parallel<br />

zur Schildererstellung das Ziel gesetzt, einen<br />

übersichtlichen Flyer mit einer Übersichtskarte<br />

herauszugeben, der das Auffi nden der einzelnen<br />

Objekte erleichtert. Dieser ist nach der neu<br />

aufgelegten Imagebroschüre und dem Urlaubskatalog<br />

ein weiterer Baustein der Prospektfamilie<br />

der Stadt, gestaltet nach dem neuen<br />

einheitlichen Erscheinungsbild - ein ebenfalls<br />

erfolgreich realisiertes Leitprojekt des aktuellen<br />

Aktionspaketes 2004/2005.<br />

Es hat sich gezeigt, dass der Agenda-Prozess<br />

einen langen Atem und auch eine gewisse Portion<br />

Idealismus voraussetzt. Die aufgezeigten<br />

Projekte zeigen exemplarisch, dass es sich lohnt,<br />

sich aktiv für eine zukunftsweisende nachhaltige<br />

Entwicklung einzusetzen.<br />

Texttafeln erklären die Bedeutung von Gebäuden<br />

Titelblatt<br />

Stadtrundgang<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Bianka Kummer<br />

Tel.: 04761/987-140<br />

E-Mail:<br />

info@bremervoerde.de<br />

Internet:<br />

www.bremervoerde.de<br />

11


Sonntag-s-pass<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Christa Gluschak<br />

Tel.: 04252/391-415<br />

E-Mail:<br />

christa.gluschak@<br />

bruchhausen-vilsen.de<br />

Internet:<br />

www.bruchhausenvilsen.de<br />

12<br />

Bruchhausen-Vilsen und Umgebung<br />

Marketing für die Region<br />

Der Agenda-Prozess in Bruchhausen Vilsen und<br />

Umgebung konzentriert sich auf die Vermarktung<br />

der einzelnen Ortschaften als lohnendes<br />

Ausfl ugsziel.<br />

Als Luftkurort hat Bruchhausen-Vilsen die<br />

Möglichkeit, an Sonntagen einen Sonntagsverkauf<br />

(bestimmte Geschäfte) durchzuführen. Die<br />

Agenda-Gruppe Service & Marketing hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, für den Sonntagsverkauf ein<br />

Marketing-Konzept zu erstellen, um möglichst<br />

viele Besucher in den Ort zu locken.<br />

Ein Baustein des Konzeptes ist der Mini-Flyer:<br />

Er zeigt Besuchern des Ortes auf, welche<br />

Geschäfte und Restaurants für Sie geöffnet<br />

haben und was es an Veranstaltungen gibt. Der<br />

Mini-Flyer wird an verschiedenen Stellen (Geschäfte,<br />

Restaurants etc.) ausgelegt. Alle Gäste<br />

der Museums-Eisenbahn bekommen zu jedem<br />

Ticket einen Mini-Flyer. Man möchte hiermit<br />

den Bahnfahrenden den Ort näher bringen und<br />

einen Anreiz schaffen, den Ortskern zu besuchen.<br />

Auch für Asendorf wurde ein Flyer entwickelt,<br />

um für den Ort und seine Sehenswürdigkeiten<br />

zu werben (Automuseum, Kirche, Hof<br />

Arbste). Ansprechende Fotos, ein Ortsplan und<br />

die Beschreibung alljährlich wiederkehrender<br />

Veranstaltungen im Ort sind dort vorhanden.<br />

Auch hier sind die Gäste der Museums-Bahn<br />

eine Zielgruppe.<br />

Tagestourismus Martfeld<br />

In der Mitgliedsgemeinde Martfeld haben<br />

sich drei Agenda-Gruppen gebildet. Die Gruppe<br />

Freizeit & Tourismus hat sich mit der Frage<br />

beschäftigt, wie man die <strong>Gemeinde</strong>, die einen<br />

sehr schönen Ortskern hat, weiter für den<br />

Tagestourismus erschließen könnte.<br />

Hierzu hat die Gruppe zusammen mit Studenten<br />

des Euro-Business-College Hamburg ein<br />

Tourismuskonzept erstellt.<br />

Das Projekt begann mit einer Befragung der<br />

Einwohner. Inhaltlich ging es hierbei in erster<br />

Linie darum herauszufi nden, ob die Bevölkerung<br />

Martfelds einen touristischen Ausbau des<br />

Dorfes befürworten und hieran mitarbeiten<br />

würde. Außerdem wurden Ideen zu dem Thema<br />

abgefragt.<br />

Das Tourismuskonzept beinhaltet folgende<br />

Schwerpunkte:<br />

1. Planung des Tourismuskonzeptes vom Innenmarketing<br />

zum Außenmarketing - von der<br />

Analyse bis zur Realisierung<br />

2. Ausarbeitung des Tourismuskonzeptes - erste<br />

Schritte: Marktinformation, Befragungen,<br />

Wirtschaftsfaktor, Tourismus,<br />

3. Vorstellung der ersten Projekte für Martfeld<br />

„Sportevent“ Spargellauf: Eine Volkslauf mit<br />

einem typischen Bezug zu Martfeld (Spargelanbau)<br />

anschließendes Fest auf einem<br />

bekannten Hof in Martfeld.<br />

Broschüre Dörpschnack Süstedt<br />

Die Agenda-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

vier Mal jährlich eine Zeitung für die <strong>Gemeinde</strong><br />

Süstedt herauszugeben. Hier fi nden alle<br />

Interessierten Wissenswertes rund um das<br />

Dorf. Inhalte sind beispielsweise:<br />

• Süstedt-world wide web<br />

• Infos über den TSV<br />

• Geburtenwald am Schlatt<br />

• Baudenkmale<br />

• Kinderseite<br />

• Perspektiven für Süstedt<br />

• Kultur<br />

• Neues aus Süstedt<br />

• Historisches<br />

• Aktuelle Termine.<br />

St. Cyriakus Kirche in Bruchhausen-Vilsen


Stadt Burgdorf<br />

Blauer Punkt - Gütesiegel für<br />

nachhaltige Projekte<br />

Mit der Konzeption und Entwicklung eines Gütesiegels<br />

für nachhaltige Projekte, dem Blauen<br />

Punkt, wurde ein Instrument zur Qualitätsprüfung<br />

und -bewertung von Projekten im Sinne<br />

der Agenda 21 geschaffen. Die Entwicklung<br />

und Vergabe eines Gütesiegels zielt darauf ab,<br />

zukunftsweisende Initiativen für eine sozial<br />

gerechte und umweltschonende Entwicklung<br />

zu würdigen. Außerdem soll mit Hilfe des<br />

Gütesiegels, das für die Dauer von zwei Jahren<br />

vergeben wird, ein Anreiz geschaffen werden,<br />

sich dauerhaft für eine nachhaltige Entwicklung<br />

zu engagieren.<br />

Die Entwicklung eines <strong>Nachhaltigkeit</strong>s-Gütesiegels<br />

stellt einen wesentlichen Schritt im<br />

Hinblick auf Qualitätsmanagement von Agenda<br />

21-Prozessen und nachhaltiger Entwicklung<br />

dar. Anhand eines eigens hierfür entwickelten<br />

Bewertungsbogens wurden Projekte und Maßnahmen<br />

von Vereinen, Organisationen, Schulen,<br />

Kindergärten, Betrieben und sonstigen Gruppierungen<br />

oder Privatpersonen im Hinblick auf<br />

ihre Relevanz für eine nachhaltige Entwicklung<br />

bewertet.<br />

Nachhaltige Projekte zeichnen sich vor allem<br />

durch einen ganzheitlichen Ansatz aus, der<br />

ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle<br />

Aspekte miteinander verknüpft.<br />

Der Bewertungsbogen ist leicht handhabbar<br />

und auf alle Projekte anwendbar. Bei der Entwicklung<br />

wurde großer Wert auf die Übertragbarkeit<br />

und Anwendbarkeit für andere Kommunen<br />

gelegt.<br />

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung<br />

zur Lokalen Agenda 21 im November 2003 in<br />

Burgdorf wurde das Projekt der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt und der Blaue Punkt erstmals offi ziell<br />

an elf Vereine und Organisationen verliehen.<br />

Das Gütesiegel für nachhaltige Projekte<br />

wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

sozialökologische Forschung ECOLOG entwickelt.<br />

Projektdurchführung<br />

Alle Burgdorfer Vereine, Organisationen sowie<br />

die örtlichen Schulen und Kindergärten wurden<br />

angeschrieben und aufgefordert, sich an dem<br />

Wettbewerb Gütesiegel für nachhaltige Projekte<br />

zu beteiligen und sich um den Burgdorfer<br />

Zukunfts-Preis zu bewerben. Die Projekterhebung<br />

diente gleichzeitig als Bestandsaufnahme<br />

vorhandener Projekte und Maßnahmen mit<br />

Agenda 21-Relevanz.<br />

Nach Eingang der Bewerbungsunterlagen<br />

beurteilte eine unabhängige und interdisziplinär<br />

zusammen gesetzte Jury die Projekte<br />

auf der Basis des Bewertungsbogens. In einer<br />

gemeinsamen Sitzung wurde nach eingehen-<br />

der Diskussion entschieden, welche Projekte<br />

den Blauen Punkt und welche den Burgdorfer<br />

Zukunfts-Preis erhalten. Insgesamt wurden 22<br />

Projektbeiträge eingereicht, elf davon wurde<br />

das Gütesiegel verliehen.<br />

Auf einer Informationsveranstaltung zur<br />

Lokalen Agenda 21 Burgdorf im November<br />

2003 wurden die Projekte der Öffentlichkeit im<br />

Rahmen des „Burgdorfer Zukunfts-Marktes“<br />

vorgestellt und die Gütesiegel vergeben.<br />

Die drei nachhaltigsten Projekte wurden mit<br />

dem „Burgdorfer Zukunfts-Preis“ geehrt:<br />

• Projekt Courage-Initiative zur Förderung der<br />

Zivilcourage in Burgdorf (Projektträger Präventionsrat<br />

Arbeitskreis 5)<br />

• Nachbarschaftstreff Ostlandring (Frauen- und<br />

Mütterzentrum Burgdorf e.V.)<br />

• Eine Persönlichkeit entwickeln (Gymnasium<br />

Burgdorf).<br />

Auf Beschluss der Jury erhielt die Ev. luth.<br />

St. Paulus-Kirchengemeinde für ihre umfassende<br />

Leistung eine gesonderte Auszeichnung für<br />

ihre Gemeinwesenarbeit.<br />

Projektziele<br />

Mit dem Projekt Blauer Punkt verfolgt die Stadt<br />

Burgdorf folgende Ziele:<br />

1. Förderung von Qualitätsmanagement im<br />

Bereich nachhaltiger Projekte im Sinne der<br />

Agenda 21;<br />

2. das Thema <strong>Nachhaltigkeit</strong> und Agenda 21<br />

anhand von vorhandenen Beispielen veranschaulichen;<br />

3. mit der Darstellung von beispielgebenden<br />

Projekten zur Nachahmung anregen;<br />

4. mit der Vergabe eines <strong>Nachhaltigkeit</strong>s-Gütesiegels<br />

Vereine, Organisationen und andere<br />

Gruppierungen für zukunftsweisende Leistungen<br />

im Hinblick auf eine sozialgerechte und<br />

umweltschonende Entwicklung würdigen<br />

und für ein dauerhaftes Engagement gewinnen;<br />

5. Bürgerbeteiligung fördern, d.h. Bürgerinnen<br />

und Bürger motivieren, sich ehrenamtlich für<br />

eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen;<br />

6. die Öffentlichkeit über die Agenda 21 und<br />

den lokalen Agenda 21-Prozess informieren;<br />

7. Bürgerinnen und Bürger für das Thema<br />

nachhaltige Entwicklung sensibilisieren und<br />

damit Verhaltensänderungen zugunsten einer<br />

dauerhaften Verbesserung der Lebensqualität<br />

herbeiführen;<br />

8. potenzielle Handlungsfelder von lokalen<br />

Agenda 21-Prozessen aufzeigen;<br />

9. spezifi sche lokale Defi zite und Potenziale im<br />

Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung<br />

der Kommune erörtern, um daraus Strategien<br />

für ein Handlungsprogramm zur Lokalen<br />

Agenda 21 in Burgdorf zu entwickeln.<br />

Die Verleihung des<br />

Gütesiegels<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Peter Frerichs<br />

Tel.: 05136/898-235<br />

E-Mail:<br />

umwelt@burgdorf.de<br />

Internet:<br />

www.burgdorf.de<br />

13


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Petra Bauer<br />

Tel.: 05844/8311<br />

E-Mail:<br />

petra.bauer@<br />

clenze.de<br />

Internet:<br />

www.clenze.de<br />

14<br />

Samtgemeinde Clenze<br />

Samtgemeinde Clenze startet<br />

Pilotprojekt Strukturentwicklung<br />

Leere Schaufenster, verlassene Geschäfte - dies<br />

soll im Clenzer Südkreis in Zukunft anders<br />

aussehen. Zusammen mit Räten, Verwaltungen,<br />

Vereinen und Bürgern erstellten die<br />

Projektplaner ein Konzept zur Strukturverbesserung.<br />

Dieses berücksichtigt die besonderen<br />

Ausgangsbedingungen des dünn besiedelten<br />

Raums des gesamten Südkreises. Ziel ist es,<br />

die Lebensqualität in der Samtgemeinde zu<br />

verbessern.<br />

Die Projektkoordination wurde an den P.I.A.<br />

Frau-Wirtschaft-Gewerbe e. V. vergeben. Dieser<br />

Verein, hervorgegangen aus einer Agenda-Zukunftswerkstatt,<br />

verfügt über das nötige Knowhow<br />

und die Personalstruktur, um ein solches<br />

Projekt mit ständiger Präsenz vor Ort durchzuführen<br />

- und Nomen ist Omen: P.I.A. steht für<br />

Persönlich, Innovativ, Anspruchsvoll!<br />

Der Weg zu einer zukunftsfähigen <strong>Gemeinde</strong><br />

kann nur zum Erfolg führen, wenn die<br />

Bewohner dieser <strong>Gemeinde</strong> ihn mitgehen. In<br />

mehreren Phasen arbeitete P.I.A. gemeinsam<br />

mit Politik, Verwaltung und Bürgerinnen und<br />

Bürgern die Clenzer Situation auf.<br />

Von intensiver Bürgerbeteiligung begleitet,<br />

wurden Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die<br />

sich mit den Themen<br />

• Verkehr<br />

• Wirtschaft, Arbeit und Versorgung<br />

• Tourismus und Gastronomie<br />

• Dorf- und Landschaftsbild, Umweltschutz<br />

• Wohnen, Freizeit, Bürgerservice<br />

• Dorfgemeinschaft<br />

beschäftigten.<br />

Die Fische und Lurche wurden eingesammelt und wieder in den Teich eingesetzt<br />

Ausbildungsnetz Clenze<br />

Seit dem 01.01.05 läuft die letzte Phase des<br />

Strukturentwicklungsprozesses. In dieser Phase<br />

sollen die entwickelten Projekte realisiert<br />

werden. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen<br />

sind vielfältig: Musikfestivals, Integration von<br />

Neubürgerinnen und Neubürgern, Südkreis<br />

Wander- und Radwanderkarten, generationsübergreifende<br />

Freizeitangebote oder die Rekultivierung<br />

des Dorfteiches sind nur einige<br />

Beispiele von viele guten Projekten, die sich<br />

bereits in der Umsetzungsphase befi nden.<br />

Im Mai 2004 reichte die Agenda 21-Arbeitsgruppe<br />

Wirtschaft, Arbeit, Versorgung das<br />

Konzept „Neue Ausbildungsplätze durch regionale<br />

Ausbildungsstrukturen“ für eine Förderung<br />

im Rahmen des STARegio-Programms<br />

beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)<br />

ein. Bei einer Präsentation beim BIBB in Bonn<br />

konnte das Projekt überzeugen und wird seit<br />

dem August 2004 zu hundert Prozent über<br />

STARegio gefördert. Das Projekt ist ein großer<br />

Erfolg für die strukturschwache Region<br />

des Wendlands und ein wichtiger Schritt zur<br />

Schaffung von Ausbildungsplätzen vor Ort,<br />

damit den Jugendlichen eine Zukunftsperspektive<br />

in der Samtgemeinde eröffnet wird.<br />

Für den lokalen Agenda 21-Prozess und ihre<br />

Akteure setzt dieser erste Erfolg positive Akzente<br />

und fördert die Motivation, sich weiter<br />

aktiv an den Agenda-Projekten zu beteiligen.<br />

Abpumpen und Ausbaggern des Dorfteiches Leisten


Stadt Emden<br />

Emders up Rad<br />

Im Jahr 2004 startete die Stadt Emden mit<br />

Emders up Rad ein neues Projekt zu Förderung<br />

des Radfahrverkehrs. Ziel des Projektes war es,<br />

dem im aktiven Agenda-Prozess erarbeiteten<br />

Leitbild „Stadt der kurzen Wege - Nachhaltige<br />

Mobilität“ folgend, das Fahrradfahren in Emden<br />

zu fördern. Finanziell unterstützt wurde<br />

das Projekt durch das Agenda 21 Förderprogramm.<br />

In Emden bietet sich oft die Möglichkeit, das<br />

Fahrrad zu nutzen und das Auto stehen zu<br />

lassen, denn Emder Wege sind kurz! Durch<br />

die kompakte Struktur des Kernstadtbereichs<br />

liegen die zentralen Funktionen der Stadt wie<br />

Wohnen, Arbeiten und Einkaufen dicht beieinander.<br />

Die Wohngebiete und das Zentrum sind<br />

derzeit schon über ein quantitativ und auch<br />

teilweise qualitativ gutes Netz von Radverkehrsanlagen<br />

schnell zu erreichen. Gute Voraussetzungen<br />

für die Nutzung des Fahrrades.<br />

Im Rahmen des erarbeiteten Verkehrsentwicklungsplanes<br />

hat sich die Stadt Emden das<br />

Ziel gesetzt, die bestehenden Verkehrsprobleme<br />

unter anderem durch intensive Förderung<br />

des Umweltverbundes zu bewältigen. Der<br />

heute mit 22 Prozent schon sehr hohe Anteil<br />

des Radverkehrs an der Gesamtzahl aller Wege,<br />

die in Emden täglich zurückgelegt werden, soll<br />

künftig auf 25 Prozent gesteigert werden.<br />

Mit dieser ehrgeizigen Aufgabe befasst sich<br />

eine Arbeitsgruppe, die sich aus Mitarbeitern<br />

der Fachdienste Umwelt, Stadtplanung, öffentliche<br />

Sicherheit und Straßenverkehr, dem Bau-<br />

und Entsorgungsbetrieb, der Emden Marketing<br />

& Tourismus GmbH, des Allgemeinen Deutschen<br />

Fahrradclubs (ADFC), dem Pressesprecher der<br />

Stadt Emden sowie der Lokalen Agenda 21<br />

Gruppe in Emden zusammensetzt.<br />

Das Projekt<br />

Emders up Rad soll über gezielte Öffentlichkeitsarbeit<br />

und erste nachhaltige Maßnahmen<br />

die Akzeptanz des Rades als Verkehrsmittel<br />

stärken. Dabei lag das Augenmerk zunächst<br />

weniger auf großen baulichen als vielmehr auf<br />

kleinen intelligenten und effektiven Lösungen,<br />

die den Radverkehr in der Stadt nachhaltig<br />

fördern sollen.<br />

Von Anfang an waren das Projekt und damit<br />

auch die Öffentlichkeitsarbeit auf den Dialog<br />

mit Emder Bürgern ausgerichtet. Mit dem<br />

ersten Presseauftritt startete eine Onlineumfrage<br />

zur Wahl des Projektnamens. Per Brief oder<br />

E-Mail konnte ein Votum abgegeben werden.<br />

Die Entscheidung fi el mit 58,8 Prozent für den<br />

plattdeutschen Namen „Emders up Rad“ (Emder<br />

auf dem Rad oder auch: Emder aufs Rad!)<br />

Der Name bildete die Basis für die Entwicklung<br />

eines Logos, das sowohl für alle Publikationen<br />

des Projekts verwendet, als auch auf alle ausgehenden<br />

Briefe der Fachdienste Umwelt, Stadtplanung<br />

und Wirtschaftsförderung gestempelt<br />

wird.<br />

Im Zentrum der Kommunikation stand die<br />

Darstellung des Fahrrads als alltägliches effektives<br />

umweltfreundliches, den <strong>Nachhaltigkeit</strong>sgedanken<br />

verdeutlichendes Verkehrsmittel.<br />

Angestrebt wurde eine dauerhafte Präsenz in<br />

den lokalen Zeitungen. Die direkte Ansprache<br />

der Bürger erfolgte durch die Teilnahme an<br />

öffentlichen Veranstaltungen, die Verteilung<br />

von Faltblättern, Anstecknadeln und Aufklebern<br />

ergänzten diese Strategie. Weitere Bestandteile<br />

der Öffentlichkeitsarbeit waren regelmäßige<br />

Pressemitteilungen über den Stand und die<br />

Aktivitäten des Projekts. Eine wöchentliche,<br />

17-teilige Kolumne zum Thema Radfahren in<br />

der Emder Zeitung rundete die Pressearbeit<br />

ab. Darüber hinaus wurden 2.000 Faltblätter<br />

gedruckt und verteilt und ein Preisausschreiben<br />

ausgelobt.<br />

Bewachter Fahrradstand beim Ostfriesischen Kirchentag<br />

Am 11. Oktober 2004 wurde das Projekt auf der<br />

Ostfrieslandschau in Leer präsentiert. Weitere<br />

Aktionen waren ein bewachter Fahrradstand<br />

zum Ostfriesischen Kirchentag und eine Fotoaktion<br />

zur Woche der Mobilität.<br />

Ergebnisse<br />

• Regelmäßige Nennung des Projekts in der<br />

lokalen Presse und Radio Ostfriesland. Insgesamt<br />

34 Presseauftritte (inklusive der Kolumne).<br />

• Aufgreifung der Idee des bewachten Fahrradstandes<br />

für die „Emder Matjestage“<br />

• Verbreitung des Logos über die ausgehende<br />

Post der Fachdienste Umwelt und Wirtschaftsförderung<br />

der Stadt Emden. Flyer Emders up Rad<br />

15


Infobox Grundschule<br />

Bewegungsbox<br />

Infobox Grundschule<br />

Inhalt<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Elsche Wilts<br />

Tel.: 04921/87-1357<br />

E-Mail:<br />

ewilts@emden.de<br />

Internet:<br />

www.emden.de ><br />

Umwelt<br />

16<br />

Parallel wurde an der FH in Emden ein studentisches<br />

Projekt Verantwortung für die Zukunft:<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>smanagement des Radverkehrs<br />

in Emden durchgeführt.<br />

Ein Besuch des Stadtplanungsamtes der Fahrradstadt<br />

Münster mit anschließender Fahrradexkursion<br />

sollte neue Impulse für die Radverkehrsförderung<br />

in Emden geben.<br />

Folgende Themen wurden im Laufe des Projekts<br />

beleuchtet:<br />

• Pre-Test einer dreiteiligen Umfrage zum Mobilitätsverhalten<br />

Emder Bürger<br />

• Mobilität von Schülern<br />

• Einkaufsverhalten Emder Bürger<br />

• Mobilitätsverhalten von Studenten<br />

• Erarbeitung eines Gestaltungsvorschlags zur<br />

Verwendung der Nullabsenkung beim Neu-<br />

und Umbau von Radwegen<br />

• Vorbereitung einer Dienstanweisung über<br />

den Einsatz von Fahrrädern bei Dienstfahrten<br />

(geltend für alle Mitglieder der Emder<br />

Verwaltung).<br />

Konkret ist die Stadt Emden noch fahrradfreundlicher<br />

geworden, nicht zuletzt durch die<br />

Umsetzung einiger Vorstellungen der Radverkehrsförderung:<br />

• Punktuelle Verbesserungen an ausgewählten<br />

Stellen durch Nullabsenkungen an fünf Kreuzungen<br />

auf einer Hauptroute des Radverkehrs<br />

(Auricher Straße)<br />

• Aufweitung einer Aufstellfl äche an einer<br />

stark frequentierten Stelle des Radwegenetzes<br />

im Stadtzentrum (Am Delft)<br />

• Vorbereitung der Sanierung ausgewählter<br />

Fahrradabstellplätze im Stadtzentrum durch<br />

den Bau mehrerer Fahrradabstellanlagen.<br />

Die Aufstellung erfolgte im zeitigen Frühjahr<br />

dieses Jahres und wird fi nanziert über das<br />

Radwegeprogramm der Stadt Emden.<br />

• Öffnung von 33 Einbahnstraßen (von insgesamt<br />

43) für den Radverkehr in Gegenrichtung.<br />

• Absenkung von Bordsteinen an ausgewählten<br />

Punkten an einer stark frequentierten Route<br />

des Alltagsradverkehrs.<br />

Weitere Aktivitäten - Radfahrerstadtplan<br />

Mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Helfer des<br />

ADFC Ortsverbands Emden wurde ein Radfahrstadtplan<br />

für Emden erstellt. Dieser dient<br />

sowohl der Orientierung als auch der Öffentlichkeitsarbeit<br />

für das Rad.<br />

Um das Rad als effi zientes und ökologisches<br />

Verkehrsmittel bei Schülern zu etablieren,<br />

wurden mit der Unterstützung von<br />

Lehrern Infoboxen konzipiert. Zielgruppe<br />

sind Schüler der Grund- und weiterführenden<br />

Schulen Emdens:<br />

• Infobox Grundschule: mit Bewegungsübungen,<br />

Spiel und Spaß mit dem Rad.<br />

• Infobox Grundschule: Mit Übungen zur<br />

Orientierung im Raum, Sicherheit und Umweltthemen<br />

• Fahrradfi tnessbox für die weiterführenden<br />

Schulen: Thema Radfahren und körperliche<br />

Fitness. Das Fahrrad als „cooles“ und umweltfreundliches<br />

Fortbewegungsmittel und<br />

günstiges Fitnessgerät.<br />

Bau einer Nullabsenkung für Fahrradwege


<strong>Gemeinde</strong> Engeln<br />

Ein ganz besonderer Spielplatz<br />

Begleitet durch den Agenda 21-Prozess hat<br />

die <strong>Gemeinde</strong> Engeln einen Natur belassenen<br />

Spielplatz gebaut. Ziel war es, trotz der<br />

geringen Größe der <strong>Gemeinde</strong> mit rund 1.200<br />

Einwohnern eine ansprechende Spielfl äche für<br />

Kinder und Jugendliche zu gestalten.<br />

Dabei wurde ein vor zwei Jahren durch die<br />

Agenda-Gruppe Zukunft Engeln initiiertes und<br />

mit Anwohnern, Interessierten und der Holunderschule<br />

erstelltes Konzept umgesetzt. Der<br />

Engelner Spielplatz sollte demnach nicht dem<br />

üblichen Schema entsprechen, vielmehr sollte<br />

die rund 5.575 Quadratmeter große Fläche naturbelassen<br />

sein und durch naturnahe Gestaltung<br />

zum freien Spiel einladen.<br />

Das Material, die Spielgeräte und die Pfl anzen<br />

wurden von der <strong>Gemeinde</strong> Engeln zur Verfügung<br />

gestellt. Gebaut aber wurde der Spielplatz<br />

durch die Eigenleistung der Einwohner;<br />

teilweise waren bis zu 45 Helferinnen und Helfer<br />

im Alter von vier bis 70 Jahren im Einsatz.<br />

Zeitungsartikel und Aushänge begleiteten den<br />

Bau und wiesen auf Arbeitseinsätze hin.<br />

Durch das große Engagement von Eltern,<br />

Anwohnern und vielen weiteren Freiwilligen<br />

ist ein Spielplatz entstanden, dessen Wert die<br />

eigentlichen Ausgaben bei weitem übersteigt.<br />

Neben einem Zuschuss der <strong>Gemeinde</strong> von<br />

15.000 Euro wurden Gelder aus dem Förderprogramm<br />

Lokale Agenda 21 und des Kinderhilfswerks<br />

in Anspruch genommen. Auch die<br />

Kreissparkasse und der Heimatverein Engeln<br />

haben sich mit Spenden am Bau des Spielplatzes<br />

beteiligt.<br />

Die Gestaltung des Spielplatzes geht voran<br />

Begrünung der Spielfl äche mit Jungpfl anzen<br />

Wohlverdiente Pause<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Christa Gluschak<br />

Tel.: 04252/391-415<br />

E-Mail:<br />

christa.gluschak@<br />

bruchhausen-vilsen.de<br />

Internet:<br />

www.gemeindeengeln.de<br />

17


Wasserspiele<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Meike Gerriets<br />

Tel.: 04461/919-6200<br />

E-Mail:<br />

me.gerriets@<br />

friesland.de<br />

Internet:<br />

www.friesland.de<br />

www.weltmarkttag.de<br />

18<br />

Landkreis Friesland<br />

Aktion Wasser - mehr als nur nass<br />

Die Kooperation der Agenda im Landkreis<br />

Friesland und des Regionalen Umweltbildungszentrums<br />

(RUZ) Schortens will einen bewussten<br />

Umgang mit dem Trinkwasser fördern<br />

und einen Umdenkprozess in Gang bringen.<br />

Dabei setzt sie statt auf trockene Unterrichtseinheiten<br />

auf Erleben mit allen Sinnen. Dieses<br />

Kooperationsprogramm schließt an die vorangegangenen<br />

gemeinsamen Aktionen Müll<br />

vermeiden, Müll vermindern und Natur erleben<br />

an.<br />

Eine Mitarbeiterin des RUZ besucht Kindergärten<br />

und die Klassen 1 und 2 der Schulen, um<br />

das Thema Wasser gemeinsam mit den Kindern<br />

zu erarbeiten. Dabei wird es mit allen Sinnen<br />

erlebt: Salzwasser wird geschmeckt, oder die<br />

Kinder gehen nach draußen und spielen mit<br />

Gießkannen den Regen nach. Der kleine Fuchs<br />

Renke begleitet sie dabei durch die Unterrichtseinheit.<br />

Er ist eine Identifi kationsfi gur, die den<br />

Kindern schon aus den anderen Aktionen vertraut<br />

ist, und der sie nacheifern können.<br />

Im Anschluss an die Unterrichtseinheit erhalten<br />

die Kinder eine Broschüre, die genau auf<br />

die Unterrichtseinheit zugeschnitten ist, und in<br />

der sie das Gelernte und Erlebte noch einmal<br />

nachvollziehen können. Außerdem können sie<br />

die Thematik so mit nach Hause nehmen.<br />

Inhalte der Aktion<br />

• Nicht überall ist Wasser naturgemäß so<br />

selbstverständlich vorhanden wie bei uns in<br />

Friesland.<br />

• Unsere Erde ist zwar ein Planet des Wassers,<br />

jedoch ist Süßwasser und folglich Trinkwasser<br />

nur in einem geringen Anteil auf der Erde<br />

vorhanden.<br />

• Wasser versteckt sich in vielen Dingen, zum<br />

Beispiel in Saft, Kakao, einem Apfel, einem<br />

Stück Brot...<br />

• Erst auf den zweiten Blick ist erkennbar, dass<br />

ohne Wasser kein Leben auf unserer Erde<br />

möglich ist.<br />

• Auch wir bestehen zu einem großen Teil aus<br />

Wasser. Wir könnten ohne Wasser nicht leben.<br />

• Woher kommt unser Trinkwasser?<br />

• Was können wir tun, damit die Trinkwasserqualität<br />

weiterhin so gut bleibt?<br />

• Wasser kann man nicht verbrauchen, sondern<br />

nur gebrauchen. Es gibt einen geschlossenen<br />

Wasserkreislauf. Kein Tropfen geht verloren<br />

auf der Erde, keiner kommt hinzu.<br />

• Wasser hat phantastische Eigenschaften.<br />

Den Kindern soll bewusst werden, was sie<br />

selber in ihrem eigenen Erfahrungsbereich zu<br />

einem schonenden Umgang mit Trinkwasser<br />

beitragen können.<br />

• Sparsamer Umgang mit dem Wasser: Zähne<br />

nicht bei laufendem Wasser putzen, tropfende<br />

Wasserhähne kontrollieren, lieber<br />

duschen als baden, mit Regenwasser gießen...<br />

• Darauf achten, dass zu Hause bevorzugt<br />

umweltverträgliche Putz- und Waschmittel<br />

in Maßen verwendet werden.<br />

• Darauf achten, dass keine Spritzmittel verwendet<br />

werden.<br />

• Darauf achten, dass keine Öle oder Chemikalien<br />

in das Abwasser und in die natürliche<br />

Umwelt gelangen (Autowäsche, Abfälle<br />

in der Landschaft).<br />

• Wasserschonende Produkte bevorzugen,<br />

zum Beispiel entsprechend gekennzeichnetes<br />

Papier.<br />

Um-Welt Wochen Programm<br />

Das Programmheft UM-WELT Wochen wird<br />

in Kooperation des RUZ Schortens und des<br />

Landkreises Friesland erstellt. Es ist eine Broschüre,<br />

die über Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

zur Umweltbildung, der lokalen Agenda-21<br />

und zum Natur erleben informiert.<br />

Auch ein abwechslungsreiches Angebot von<br />

Veranstaltungen zum Thema Umwelt fi ndet<br />

sich hier.<br />

Das Angebot der Vereine, Verbände, <strong>Gemeinde</strong>n<br />

und Umweltbildungseinrichtungen,<br />

die ihre Veranstaltungen im Heft bewerben,<br />

reicht vom Basteln mit Naturmaterialien für<br />

Kinder bis hin zu geführten Wanderungen,<br />

die auch von Achtzigjährigen bewältigt<br />

werden können. Es werden wissenschaftliche<br />

Fachvorträge zum Beispiel zum Küstenschutz<br />

angekündigt, Exkursionen („Ins Rheiderland<br />

zur Beobachtung von Wildgänsen“) und<br />

Praxisseminare zum Beispiel zum Obstbaumschnitt<br />

oder zum Bau lebender Stühle aus<br />

Weiden angeboten.<br />

Insgesamt sind es zwischen 40 und über<br />

60 Einzelveranstaltungen, die für ein Halbjahr<br />

angekündigt werden. Dazu kommen<br />

noch Hinweise auf die Öffnungszeiten der<br />

Nationalparkhäuser und deren regelmäßiges<br />

Programm.<br />

Daneben enthalten die Programmhefte<br />

wechselnde Schwerpunktthemen wie zum<br />

Beispiel der „Regionale Weltmarkttag“ zur<br />

Förderung des fairen Handels mit Vorträgen<br />

und Aktionen (siehe www.weltmarkttag.de)<br />

oder die „Solarwoche“ im Juni 2005, an der<br />

sich Firmen aus der Region beteiligt haben.<br />

Das Heft liegt in Rathäusern, Banken und<br />

Bildungseinrichtungen aus und wird über die<br />

Vereine und bei den Veranstaltungen verteilt.<br />

Es dient der Vernetzung der beteiligten Verbände<br />

und Vereine, die damit eine von ihren<br />

eigenen Mitgliedern unabhängige Zielgruppe<br />

erreichen.<br />

Die im Programm aufgeführten Veranstaltungen<br />

sind für alle Interessierten offen.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ganderkesee</strong><br />

Förderung des ressourcenschonenden<br />

Umgangs mit Energie und<br />

Wasser in Sporthallen durch<br />

verbesserte Informations- und<br />

Kommunikationsprozesse<br />

Das im letzten Jahr mit Unterstützung des<br />

Regionalen Umweltzentrums (RUZ) Hollen<br />

durchgeführte Klimaschutz-Projekt Energiesparen<br />

in Sportstätten untersuchte die Umsetzung<br />

zusätzlicher Energieeinsparpotenziale in den<br />

sieben zur <strong>Gemeinde</strong> gehörenden Sportstätten.<br />

Ziel war es, die Betriebskosten und Einsparpotenziale<br />

der Sportstätten zu bewerten<br />

und deren Nutzer dazu anzuhalten, Energie<br />

und damit Kosten einzusparen.<br />

Mit Hilfe des im Rahmen dieses Projektes<br />

entwickelten Verbrauchs- und Kostencontrollings<br />

können Einsparerfolge ermittelt und<br />

beobachtet werden. Vor dem Hintergrund der<br />

ökologischen Folgen des Ressourcenverbrauchs<br />

und einer inzwischen vom Rat der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Ganderkesee</strong> beschlossenen 20-prozentigen<br />

Betriebskostenbeteiligung sind die Sportvereine<br />

gehalten, durch bewussten Umgang mit den<br />

Verbrauchsmedien nachhaltige Einsparungen<br />

zu erwirken.<br />

Um die Vereine bei ihren Einsparbemühungen<br />

zu unterstützen, soll auf Basis der<br />

bisherigen Projektergebnisse die Unterstützung<br />

und Beratung der Sporthallennutzer<br />

intensiviert werden. Schwerpunkte des geplanten<br />

Nachfolgeprojektes sind die fachliche<br />

Vor-Ort-Unterstützung der Vereine und die<br />

Weiterentwicklung des Energiecontrollings.<br />

Die Sporthallennutzer sollen über die Einsparergebnisse<br />

zeitnah informiert werden. Das RUZ<br />

soll als verlässlicher Partner der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Ganderkesee</strong><br />

mit der Durchführung des Projektes<br />

beauftragt werden.<br />

Im Rahmen von fachlich begleiteten Begehungen<br />

der Sporthallen gemeinsam mit<br />

Hausmeistern und Sportlern sollen aktuelle<br />

Schwachstellen in den Gebäuden weiter analysiert<br />

und der Dialog zwischen den Beteiligten<br />

verbessert werden. Dabei können unmittelbar<br />

vor Ort Energieeinsparpotentiale aufgezeigt<br />

und Handlungsmöglichkeiten mit den Teilnehmern<br />

diskutiert werden.<br />

In enger Zusammenarbeit mit der <strong>Ganderkesee</strong>r<br />

Schülerfi rma Pupils GMBH an der Schule<br />

für Lernhilfe sollen Informationsmaterialien<br />

und Infotafeln aus Holz entwickelt, erstellt<br />

und vor Ort installiert werden. Die Infotafeln<br />

dienen als zentraler Blickfang für das Thema<br />

Energie- und Wassersparen und sollen individuell<br />

angepasst an die örtlichen Gegebenheiten<br />

der jeweiligen Sporthalle gestaltet werden.<br />

Die Infotafeln übernehmen damit die Funktion<br />

eines zentralen Ortes für aktuelle Einspartipps<br />

und Grafi ken mit den jeweiligen Einsparergebnissen.<br />

Darüber hinaus sollen die Nutzer der<br />

Sporthallen die Gelegenheit erhalten, auf den<br />

Infotafeln eigene Spartipps und Anregungen<br />

für organisatorische bzw. technische Verbesserungen<br />

zu hinterlassen. Die von den Nutzern<br />

eingebrachten Verbesserungsvorschläge sollen<br />

im geplanten Projekt regelmäßig erfasst und<br />

ausgewertet werden.<br />

Die Einbindung der Schülerfi rma in das<br />

geplante Vorhaben unterstützt die Ziele der<br />

schulischen Bildung, die sich am Leitbild der<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> orientiert. Die Schülerfi rma<br />

ist ein ideales Lernarrangement, da sich hier<br />

ökonomische, ökologische und soziale Aspekte<br />

zusammenführen lassen und nachhaltiges Wirtschaften<br />

in der Praxis erfahrbar wird.<br />

Zusammen mit Partnern „aus dem wirklichen<br />

Leben“ (<strong>Gemeinde</strong> <strong>Ganderkesee</strong>, RUZ) lassen<br />

sich im schulischen Rahmen ökologische Unternehmensziele<br />

in dem Energieprojekt erörtern<br />

und umsetzen. Die Schüler und Schülerinnen<br />

lernen dabei, wirtschaftlich erfolgreich zu sein<br />

und dabei die ökologischen Grenzen und Zusammenhänge<br />

zu erkennen und zu beachten.<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Matthias Meyer<br />

Tel.: 04222/44-205<br />

E-Mail:<br />

m.meyer@<br />

ganderkesee.de<br />

Internet:<br />

www.ganderkesee.<br />

de<br />

19


20<br />

Stadt Goslar<br />

Ökoprofi t Goslar 2004<br />

Ökoprofi t Goslar steht für Ökologisches Projekt<br />

für integrierte Umwelttechnik in Goslar<br />

und ist ein modulares Beratungsprojekt für<br />

Produktions- und Dienstleistungsunternehmen.<br />

Ökoprofi t wurde in Graz konzipiert und<br />

erfolgreich in Berlin, München und anderen<br />

deutschen Städten durchgeführt. Die Teilnehmer,<br />

Unternehmen und Einrichtungen<br />

unterschiedlichster Größe und Branchenzugehörigkeit,<br />

ergreifen gezielt betriebliche Maßnahmen,<br />

um die Umwelt zu entlasten und die<br />

Kosten zu senken.<br />

Begleitet werden Mitarbeiter der Unternehmen<br />

dabei von externen Beratern, die in Workshops<br />

praktische Aspekte und Instrumente des betrieblichen<br />

Umweltschutzes und eines funktionierenden<br />

Umweltmanagements vermitteln.<br />

Diese Workshops werden von der Stadt Goslar<br />

fi nanziert. Ein weiterer Bestandteil des Projektes<br />

sind regelmäßige Besuche der Unternehmen<br />

zur Erarbeitung und ersten Umsetzung eines<br />

individuellen Umweltprogramms und eines<br />

Umweltrechtchecks.<br />

Der erfolgreiche Projektabschluss der 13<br />

teilnehmenden Unternehmen ist durch die<br />

Auszeichnung als Ökoprofi t Goslar-Betrieb im<br />

Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung dokumentiert<br />

worden und kann von den Betrieben<br />

werbewirksam eingesetzt werden.<br />

Vorteile von Ökoprofi t<br />

• Ökoprofi t beruht auf Freiwilligkeit und<br />

Eigeninitiative der Teilnehmer. Erfahrungsaustausch,<br />

Kooperation und die Motivation<br />

der Mitarbeiter sind wichtige Säulen für den<br />

Erfolg.<br />

• Ökoprofi t macht Betriebe und Behörden zu<br />

Projektpartnern und bietet durch die Förderung<br />

des Projektes viel Leistung bei geringem<br />

fi nanziellen Aufwand<br />

• Ökoprofi t hilft, den Rohstoff- und Energieeinsatz<br />

im Betrieb zu verringern und verhilft zu<br />

mehr Transparenz in der Kostenzuordnung.<br />

Außerdem werden die betrieblichen Risiken<br />

reduziert.<br />

• Ökoprofi t verschafft mit einem Überblick<br />

über die jeweils relevanten Gesetze, Verordnungen<br />

und Handlungspfl ichten Rechtssicherheit<br />

und ist eine optimale Vorbereitung auf<br />

Umweltmanagementsysteme wie EMAS oder<br />

ISO 14001.<br />

Besichtigung eines Ökoprofi t-Betriebes<br />

Die Ergebnisse des Projektes Ökoprofi t<br />

Goslar 2004<br />

Ökoprofi t zahlt sich aus: Einsparungen von<br />

über 700.000 Euro jährlich durch praktizierten<br />

Umweltschutz!<br />

Insgesamt nehmen jetzt über 30 Goslarer<br />

Unternehmen und Einrichtungen an Ökoprofi<br />

t teil. Auch in diesem Jahr kann sich die<br />

Gesamtauswertung der Umweltprogramme<br />

der 13 neuen Ökoprofi t-Betriebe sehen lassen:<br />

alle Betriebe haben beachtliche ökologische<br />

und fi nanzielle Einsparungen erzielt, die<br />

auch in Zukunft weiter wirken werden.<br />

Ökologische Betrachtung<br />

Summe der jährlichen Einsparungen der<br />

13 neu eingestiegenen Betriebe:<br />

Wärmeenergie 4.692.000 kWh<br />

Strom 1.593.000 kWh<br />

Restmüll 419 m³<br />

Rohstoffe 982 t<br />

Trinkwasser/ Abwasser 59.800 m³<br />

Der Stromverbrauch wurde um 1,6 Millionen<br />

Kilowattstunden jährlich, die eingesetzte<br />

Wärmeenergie für Heiz- oder Prozesszwecke<br />

gar um 4,7 Millionen Kilowattstunden reduziert.<br />

Hier geht es nicht nur um fi nanzielle<br />

Einsparungen, auch Emissionen wie der CO 2 -<br />

Ausstoß werden vermindert und nichtregenerative<br />

Rohstoffe geschont.<br />

Einsparungen von 59.800 Kubikmeter Trinkwasser<br />

stellen ebenso einen bedeutenden<br />

Erfolg dar. Da man beim Wasser sowohl für<br />

das bezogene Frischwasser als auch für die<br />

Entsorgung zahlt, gewinnt man doppelt. Bei<br />

den Betrieben mit einer Vielzahl von Toiletten<br />

oder Duschen lohnt sich schon die Reduzierung<br />

des Wasserdurchlaufs bei der Toilettenspülung<br />

oder der Einbau von Spar-Perlatoren<br />

in Dusche und Wasserhahn.


Die Reduzierung des Restmüllaufkommens um<br />

insgesamt beachtliche 418 Kubikmeter jährlich<br />

wurde fast ausschließlich aufgrund verbesserter<br />

Abfalltrennung erreicht. Auch der geringere<br />

Rohstoffeinsatz von 982 Tonnen bewirkt in letzter<br />

Linie eine Reduktion des Produktionsabfalls.<br />

Eine erhebliche Umweltentlastung wurde in<br />

den meisten Betrieben durch ein verbessertes<br />

Gefahrstoffmanagement erreicht, wie zum<br />

Beispiel den Ersatz von Gefahrstoffen durch als<br />

ungefährlich eingestufte Stoffe.<br />

Wirtschaftliche Betrachtung<br />

Wenn man die jährlichen Einsparungen der Betriebe<br />

von knapp 704.000 Euro den dafür getätigten<br />

Investitionskosten von ca. 554.000 Euro<br />

gegenüberstellt, ergibt sich für die umgesetzten<br />

Ökoprofi t-Maßnahmen eine durchschnittliche<br />

Amortisationszeit von weniger als einem<br />

Jahr: Durch Ökoprofi t werden die Punkte in<br />

Angriff genommen, die auch einen sofortigen<br />

ökonomischen Nutzen mit sich ziehen.<br />

Auswertung der umgesetzten bzw.<br />

geplanten Maßnahmen<br />

Die 185 Maßnahmen aus den Umweltprogrammen<br />

der teilnehmenden Betriebe umfassen alle<br />

relevanten Themenbereiche des betrieblichen<br />

Umweltschutzes. Beim Thema Energie ergibt<br />

sich das größte Einsparpotential - Optimierung<br />

der Regeltechnik, Hinterfragen von Abläufen,<br />

Abschalten von Geräten (anstatt Stand-by) aber<br />

auch Investitionen in neue Anlagen verbessern<br />

die Energiebilanz. Die Optimierung der Abfallwirtschaft<br />

und sparsamer Wasserverbrauch<br />

tragen ebenso zum Erfolg des Projektes bei<br />

wie der Ersatz oder die Mengeneinsparung bei<br />

Roh- und Hilfsstoffen. Auch der Umgang mit<br />

Gefahrstoffen und Aspekte der Arbeitssicherheit<br />

und des Umweltrechts fl ossen in Ökoprofi t<br />

ein.<br />

Umweltmaßnahmen der Betriebe -<br />

ausgewählte Beispiele<br />

Wasser/Abwasser<br />

• Trinkwasser durch Betriebswasser ersetzen<br />

• Waschwasserbedarf aus Regenwasser decken<br />

• KFZ-Waschanlage an Brauchwasseranlage<br />

anschließen<br />

• Spararmaturen, Perlatoren und Sparspülungen<br />

in WCs einsetzen<br />

• Zusätzliche Wasseruhren in die Frischwasserzuführung<br />

einbauen<br />

• Reinigungsverfahren ändern (statt ausspritzen<br />

normale Nassreinigung)<br />

• Frischwasserzufuhr für Absalzung und Abschlammung<br />

am Wochenende ausstellen<br />

Energie/Strom/Wärme<br />

• Stromverbräuche mittels Lastprofi l überprüfen<br />

und schleichende kontinuierliche Nachtverbraucher<br />

ermitteln<br />

• Bewegungsmelder einbauen, Büroarbeitsgeräte<br />

in Pausen und nach Dienstschluss ausschalten<br />

• Heißwasserboiler von 85 Grad auf 40 Grad<br />

herunterschalten<br />

• Nutzung des Wärmerückgewinnungspotenzials<br />

aus dem Abwasser prüfen<br />

• Lichtkonzepte bzw. Kosten-Nutzenanalyse für<br />

die Umrüstung der Beleuchtung mit Tageslichtabhängiger<br />

Steuerung erstellen<br />

• Kochungen durch Vollauslastung des Autoklaven<br />

reduzieren (Rezepturen ändern)<br />

• Zeitschaltuhren einbauen, zum Beispiel für<br />

Kompressoren<br />

• Druckluftleckagen im Produktionsbereich<br />

aufnehmen und beheben<br />

• Gebäudethermografi e als Grundlage für weitere<br />

Maßnahmen beauftragen<br />

• Fenster mit Wärmeschutzscheiben, Außendämmung,<br />

Fassade und Dachabdichtung<br />

einbauen<br />

• PV-Anlagen bauen oder Einsatz eines Blockheizkraftwerks<br />

• Vorlauftemperaturen absenken, Umlaufpumpen<br />

abschalten bzw. zeitlich begrenzen<br />

Abfallvermeidung und -entsorgung<br />

• Restmüllsammelbehälter durch konsequente<br />

Abfalltrennung reduzieren<br />

• Anschaffung einer Kunststoffpresse prüfen<br />

(um Transportkosten zu reduzieren)<br />

• Abfallkonzept durch Vertragsgespräche mit<br />

Entsorgern optimieren<br />

• Metallschrott in Werkstatt sammeln und Verwertung<br />

zuführen<br />

• Prüfen, ob Currywurstschäldärme kompostiert<br />

werden können<br />

• Leuchtstoffl ampen besser entsorgen<br />

• Papierhandtücher in Papiercontainer sortieren<br />

Besuch eines Betriebs im Rahmen von Ökoprofi t<br />

21


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Wolfgang Lebzien<br />

Tel.: 05321/704-308<br />

E-Mail:<br />

Wolfgang.Lebzien@<br />

Goslar.de<br />

Internet:<br />

www.goslar.de<br />

22<br />

Einkauf<br />

• weißes, holzfreies Papier durch Recycling-<br />

Papier ersetzen<br />

• Erdgasfahrzeuge anschaffen und Fahrertrainings<br />

durchführen.<br />

Von den insgesamt 185 Maßnahmen wurden<br />

bereits 125 umgesetzt, 60 sind für die nächste<br />

Zeit geplant. Auffallend ist, dass mehr als die<br />

Hälfte aller Maßnahmen organisatorischer Art<br />

sind oder sich auf den sorgsamen Umgang mit<br />

Ressourcen beziehen. Diese sind also mit ganz<br />

geringen oder keinen Investitionen verbunden,<br />

nur 24 Prozent sind technologische Maßnahmen.<br />

Wegen oftmals knapper fi nanzieller Mittel<br />

stand statt einer technischen Umsetzung immer<br />

eine Optimierung der Organisation im Vordergrund.<br />

Hierzu gehörte die Verbesserung der<br />

Abläufe, die Dokumentation zum Beispiel zum<br />

Umgang mit Gefahrstoffen sowie die Information<br />

und Motivation der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Der betriebliche Nutzen einer Teilnahme an<br />

Ökoprofi t bedeutet:<br />

• Kosteneinsparungen bei gleichzeitigem Umweltschutz<br />

• höhere Transparenz in der Organisation bzw.<br />

bei den Material- und Energieströmen<br />

• Ansatzpunkte für die Zukunft<br />

• Motivation der Mitarbeiter<br />

• Verbesserung der Rechtssicherheit<br />

• Erfahrungsaustausch mit anderen Betrieben.<br />

Bei Ökoprofi t Goslar 2004 hat sich erneut<br />

gezeigt, dass Umweltverbesserungen nicht<br />

unbedingt mit dem Einbau aufwändiger und<br />

teurer technischer Anlagen verbunden sein<br />

müssen. Eine bessere, übersichtlichere Organisation<br />

(Abfallbilanz für die einzelnen Rohstoffe<br />

und deren konsequente Trennung, Gefahrstoffkataster<br />

mit Sicherheitsdatenblättern, Abschalten<br />

von nicht benötigten Geräten, Heizkörpern,<br />

Beleuchtung etc.) oder kleine technische Verbesserungen<br />

(zum Beispiel Durchfl ussbegrenzer<br />

und Perlatoren bei Wasserspararmaturen,<br />

Bewegungsmelder in Fluren und Lagerräumen)<br />

enthalten viel Einsparpotential und entfalten<br />

eine große Wirkung.


Samtgemeinde Hankensbüttel<br />

Aktivitätenbörse Hankensbüttel<br />

Die Aktivitätenbörse in Hankensbüttel möchte<br />

vor allem ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

zwischen Einzelnen fördern und individuelle<br />

Möglichkeiten verbessern. So stehen das<br />

Miteinander und der Austausch verschiedener<br />

Gruppen und Generationen im Vordergrund.<br />

Drei Säulen tragen das Konzept: Die Aktivitätenbörse,<br />

der Mobile Weltladen und der<br />

Tauschkasten.<br />

Aktivitäten-Börse<br />

Die Aktivitäten-Börse vermittelt gegenseitige<br />

Hilfeleistungen, wobei die Gegenleistung<br />

individuell unter den jeweiligen Beteiligten<br />

geregelt wird.<br />

Hilfsangebote und -nachfragen sollen gesammelt<br />

und Helfer und Hilfsbedürftige zusammengebracht<br />

werden. Wer begleitet mich aufs<br />

Amt, oder wer geht mit mir spazieren? Wer<br />

kann mir eine Mitfahrgelegenheit anbieten?<br />

Oder wer hat Lust auf einen Spieleabend?<br />

Die Dienste sollen entweder auf Gegenseitigkeit<br />

beruhen (wer zum Beispiel meine Obstbäume<br />

schneidet, der bekommt von mir einen<br />

Kuchen), oder es kann ein kleines Taschengeld<br />

gezahlt werden. Über die Art der Gegenleistung<br />

einigen sich die Beteiligten, ohne dass sich<br />

die Börse einschaltet.<br />

Öffentliche Vorstellung des mobilen „Eine-Welt-<br />

Ladens“<br />

Mobiler Weltladen<br />

Nachfolgemodell durch spontane Spendenzusagen<br />

zweier namhafter Großbetriebe aus der<br />

Region gelegt werden.<br />

Mittlerweile gibt es auch in Hankensbüttel<br />

einen Mobilen Weltladen, ein Fahrzeug, das<br />

mit regionalen und fair gehandelten Produkten<br />

bestückt ist, ebenso mit Werbematerialien<br />

für lokale Einrichtungen und Veranstaltungen.<br />

Sein Ziel ist die Stärkung und Kombination der<br />

Hilfegedanken lokal, regional, weltweit.<br />

Inhalte des Mobilen Weltladens<br />

• Werbeplattform für das lokale Hilfsangebot<br />

der Aktivitätenbörse<br />

• Bekanntmachung regionaler Aktivitäten unterschiedlichster<br />

Art<br />

aus dem lokalen Agenda 21 Prozess<br />

aus Kultur, Wirtschaft und örtlichen Vereinen<br />

im Rahmen des Naturschutzes<br />

• Präsentation und Werbung für lokale landwirtschaftliche<br />

Produkte (zum Beispiel<br />

Iselandfl eisch)<br />

• Sensibilisierung für die umweltgerechte Erzeugung<br />

von Produkten<br />

• Förderung des Handels mit fair gehandelten<br />

Erzeugnissen aus der dritten Welt (Unterstützung<br />

Chrisco Hospital Uganda - Vermittlung<br />

von Patenschaften in Uganda)<br />

• Einbeziehung der in der Nähe liegenden<br />

Schulen in die Thematik.<br />

Einsatzorte des Mobilen Weltladens können<br />

Marktplätze an Markttagen sein, Feste und<br />

Veranstaltungen, aber auch Schulen und andere<br />

Einrichtungen.<br />

Der Mobile Weltladen wurde von Bingo Lotto<br />

und regionalen Firmen unterstützt und geht<br />

jetzt in einen dafür gegründeten gemeinnützigen<br />

Verein über. Das Fahrzeug kann auch von<br />

interessierten Gruppen außerhalb des Gebietes<br />

der Samtgemeinde Hankensbüttel ausgeliehen<br />

werden.<br />

Die Agenda-Gruppe versteht sich auch als<br />

Partner für hilfsbedürftigte Menschen über den<br />

Rand der Samtgemeinde hinaus und möchte<br />

sich für die armen Länder der Welt engagieren.<br />

Aus diesem Grund hat sie zum einjährigen<br />

Bestehen der Aktivitätenbörse den Prototypen<br />

eines so genannten mobilen Eine-Welt-Ladens<br />

aus Barnstorf ausgeliehen, der mit fair<br />

gehandelten Waren aus Entwicklungsländern<br />

bestückt ist. Aufgrund der eindrucksvollen Vorstellung<br />

der Leihgabe konnte der notwendige<br />

fi nanzielle Grundstock für das Hankensbütteler Frühlingsmarkt - Das Mobile-Weltladen-Team<br />

23


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Kordula Sommer<br />

Tel.: 05832/8348<br />

E-Mail:<br />

kinder-und-jugendbuero-hankau@tonline.de<br />

Internet:<br />

www. Hankensbuettel.<br />

de und<br />

www.die-jugendfoederung.de<br />

24<br />

Tauschkasten<br />

Der Tauschkasten soll ein Übungsfeld für Kinder<br />

und Jugendliche sein, in dem die Wiederverwertung<br />

von gebrauchten Sachen und faires<br />

Tauschen gefördert werden. Heute tauschen<br />

die Kinder, auch der Umwelt zu Liebe, Gegenstände<br />

aus, später unterstützen sie sich gegenseitig,<br />

auch um anderen zu helfen.<br />

Das Konzept des Tauschkastens bringt den<br />

Kindern und Jugendlichen ganz praktisch die<br />

Ziele der Aktivitätenbörse näher. Eine Geld<br />

oder Preis orientierte Ebene steht nicht im<br />

Vordergrund, es entstehen ganz andere Werte.<br />

Eine beratende Person regelt den Tauschvorgang.<br />

Geben und Nehmen als sozialer Aspekt<br />

wird in spielerischer Form vermittelt.<br />

Auch bei der Säule Tauschkasten steht das<br />

aufgeschlossene Miteinander im Vordergrund.<br />

Durch die Beteiligung am Austausch entstehen<br />

neue Ideen und Handlungsfelder, bessere Kommunikationsmöglichkeiten<br />

und ein besseres<br />

buntes, lebensbejahendes Miteinander.<br />

Das Konzept<br />

Der Prototyp des Tauschkastens ist für uns von<br />

der Ausbildungswerkstatt einer regionalen<br />

Firma im Februar 2003 hergestellt worden. Die<br />

Auszubildenden haben sich mit ihren Ideen bei<br />

der Entwicklung mit eingebracht. Der Tauschkasten<br />

steht jetzt “leihweise“ an der Hankensbütteler<br />

Grundschule. In zwei Pausen in der<br />

Woche kann getauscht werden.<br />

Zu Veranstaltungen und Festen „leiht“ ihn<br />

sich die Aktivitätenbörse zurück, um die Idee<br />

weiterzutransportieren. Dass dies gelungen ist,<br />

zeigen die vielen Anfragen aus Schulen, Kindergärten<br />

und Jugendtreffs der Samtgemeinde<br />

und der gesamten Region.<br />

An der Berufsbildenden Schule, Fachbereich<br />

Holz, wurden zwölf Tauschkästen als Prüfungsstücke<br />

gefertigt. Zur Deckung der Materialkosten<br />

müssen noch Geldgeber gefunden werden;<br />

ein Grundstein wurde mit dem Verkauf von<br />

Eintrittskarten für eine Modellauto-Tauschbörse<br />

eines Vereines gelegt.<br />

Weitere Ideen zur Einsatzmöglichkeit<br />

Über den Einsatz eines Tauschkastens in jeder<br />

pädagogischen Einrichtung und einigen öffentlichen<br />

Einrichtungen (zum Beispiel Bibliotheken)<br />

ist es möglich, Tauschfeste, die unter einem<br />

bestimmten Motto stehen können, zum Beispiel<br />

Modelltauschbörse, Computerspiel-Tauschbörse,<br />

Jugendbuch-Tauschbörse oder Kleidertauschbörse<br />

zu veranstalten. Der Einsatz von Tauschkästen<br />

sowie Tauschfeste sind auch Generationen<br />

übergreifend möglich.<br />

Der Tauschkasten wird vorgestellt


Region Hannover<br />

Entwicklung einer regionalen<br />

Dachmarke für die Region<br />

Hannover<br />

Produkte und Spezialitäten aus der Region<br />

Hannover werden in Zukunft auf den Märkten,<br />

in Geschäften und Restaurants erkennbar<br />

sein. Möglich macht dies die neue Marke<br />

„Natürlich... Region Hannover“. Sie hilft den<br />

Erzeugern, ihre Produkte auf kurzem Weg zum<br />

Verbraucher zu bringen. Und sie hilft Verbrauchern,<br />

Produkte aus der Region zu fi nden.<br />

Kommunikation und Kooperation als<br />

Grundlage<br />

Kleine und mittlere Betriebe der Landwirtschaft<br />

und des Handwerks haben es heute<br />

schwer, wirtschaftlich und zugleich sozial und<br />

ökologisch verantwortlich zu arbeiten. Hinzu<br />

kommt, dass auch umweltbewusste Verbraucher<br />

in einer gesamtwirtschaftlich schwierigen<br />

Situation lieber das billige Produkt aus Spanien<br />

oder Südafrika kaufen, als lange nach umweltverträglichen<br />

Produkten zu suchen. In diesem<br />

Umfeld droht die nachhaltige Versorgung auf<br />

der Strecke zu bleiben. Dieser Herausforderung<br />

stellt sich das Partnerschaftsnetzwerk<br />

Region Hannover e.V. mit der Entwicklung und<br />

Markteinführung der Dachmarke „Natürlich...<br />

Region Hannover“.<br />

Das Partnerschaftsnetzwerk ist ein Verein, in<br />

dem sich seit 2003 Institutionen, Unternehmen<br />

und Privatpersonen aus Landwirtschaft, Handwerk,<br />

Handel und Gastronomie sowie Vertreter<br />

des Natur- Verbraucher-, Wasser- und Klimaschutzes<br />

zusammengeschlossen haben. Ideelle<br />

Unterstützung fi ndet das Netzwerk in der Landeshauptstadt<br />

und der Region Hannover, die<br />

diese Form der Zusammenarbeit als eine Form<br />

der Wirtschaftsförderung und gleichzeitig als<br />

einen Weg zur Sicherung der Landbewirtschaftung<br />

im Ballungsraum und Natur- und Verbraucherschutz<br />

begreift.<br />

Gesundes Ratsessen aus regionalen Produkten<br />

Finanzielle Unterstützung für die Entwicklung<br />

der Dachmarke bekam das Netzwerk vom Land<br />

Niedersachsen, der Region Hannover und der<br />

Nds. Lotto-Stiftung (Bingo Lotto).<br />

Die neue Marke stellt für die Region Hannover<br />

das Bindeglied in der Kommunikation<br />

zwischen Produzent, Verarbeiter, Handel und<br />

Verbraucher dar und trägt gleichzeitig zur Stärkung<br />

und Steigerung des regionalen Absatzes,<br />

zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen<br />

in Landwirtschaft, Handwerk und Gastronomie<br />

bei. Regionale Identität ist dabei die<br />

Grundlage für die Vermarktungsstrategie. Sie<br />

transportiert Qualitätsmerkmale der Produkte<br />

und verstärkt die emotionale Bindung an die<br />

Region.<br />

Im Juni 2004 begannen 14 Erzeuger und<br />

Gastronomen nach Initiative des Partnerschaftsnetzwerks<br />

Region Hannover e.V. mit dem Einsatz<br />

des Markenzeichens. Diese Gruppe ist bis<br />

Mai 2005 auf 32 Partner angewachsen.<br />

Das Agieren als einzelner Betrieb in einem zunehmend<br />

unübersichtlichen Markt wird immer<br />

schwerer. Der neue Zusammenschluss bietet<br />

den Betrieben jetzt Synergieeffekte durch die<br />

gemeinsame Vermarktung, er eröffnet neue<br />

Formen der Zusammenarbeit und Möglichkeiten<br />

zum Produktaustausch.<br />

Spezialitäten - regional und<br />

gentechnikfrei<br />

Die Dachmarke setzt sich zusammen aus dem<br />

Logo der Region Hannover und dem Zusatz<br />

„Natürlich...“. Sie stellt den engen Bezug zur<br />

Region als Lebensraum und Verwaltungseinheit<br />

her und rückt gleichzeitig die Herkunft<br />

der Produkte in den Vordergrund. Anderseits<br />

nimmt sie Bezug auf die sorgfältige Verarbeitung,<br />

Frische und Qualität der Produkte, die<br />

durch kurze Transportwege und die Produktion<br />

in der Region gewährleistet werden. So vereint<br />

sie sowohl ökologische als auch konventionelle<br />

Betriebe und grenzt die Produkte von Discounter-Produkten<br />

ab.<br />

25


Frisches vom Land, Eröffnung des Ladens<br />

Infos<br />

1. Laden für Natürlich-<br />

Region Hannover<br />

Ursula Jäger<br />

Tel.: 0511/3577626<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di 10-13, Fr. 10-14 und<br />

15-18, Sa. 10-13 Uhr<br />

Lavesstr. 15,<br />

30159 Hannover<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Helmut Thiem,<br />

Ursula Jäger<br />

Tel.: 0511/444454<br />

E-Mail:<br />

info@natuerlich-regionhannover.de<br />

Internet:<br />

www.natuerlichregion-hannover.de<br />

26<br />

Die Markennutzer verpfl ichten sich, dass alle<br />

Produkte, für die sie das Zeichen nutzen, gentechnikfrei<br />

sind. Diese Garantie bezieht sich<br />

jedoch nicht nur auf die Endprodukte, sondern<br />

zum Beispiel auch auf das Futter für Tiere, deren<br />

Fleisch das Label bekommt. Die Umsetzung ist<br />

im letzteren Falle bisher durch die Beschränkung<br />

auf Neuland- und Bio-Fleisch garantiert.<br />

Die Marke „Natürlich... Region Hannover“<br />

ist ein Zeichen, das die verschiedensten Produkte<br />

und Produktgruppen unter seinem Dach<br />

vereint. Begonnen wurde mit Produkten, die<br />

eine breite Marktstreuung besitzen. Inzwischen<br />

kommen immer mehr Spezialitäten hinzu, die<br />

nicht im Lebensmitteleinzelhandel zu beziehen<br />

sind. Beispiele sind Blaubeernudeln, Bio-Rinderwürste,<br />

Partywürste aus Wildschwein und Reh,<br />

speziell geräucherte oder frische Forelle und<br />

Saibling, Fischmousse, Liköre, etc. Ausgebaut<br />

werden soll in Zukunft auch der Non-Food-Bereich,<br />

beispielsweise mit Landhausdielen aus<br />

regional gewachsener Eiche.<br />

Natürlich... Region Hannover bietet sich<br />

insbesondere als Kooperationspartner für die<br />

Gastronomie und den Partyservice an. Die<br />

bisherigen Kooperationen zeigten, dass es<br />

Besteller bei der Gastronomie oder Partyservice<br />

braucht, die das Besondere suchen, denn zu<br />

„Billig-“Preisen können die regionalen Produkte<br />

nicht angeboten werden. Dazu kommt, dass<br />

die Logistik-Aufwendungen hoch sind, solange<br />

der Umsatz noch relativ gering ist.<br />

Stadtteilläden ergänzen Bauern- und<br />

Wochenmärkte<br />

„Wo kann man die Produkte kaufen, liefern sie<br />

auch...?“ Das sind Fragen, die potentielle Kunden<br />

bei den zahlreichen öffentlichen Auftritten<br />

(Entdeckertag, Tag der Regionen, Schorsenbummel,<br />

Terra etc.) stellen. Auffällig dabei ist, dass<br />

die Verbraucher in der Stadt oft angeben, in<br />

den Hofl äden einkaufen zu wollen, dies jedoch<br />

nicht umsetzen (was ökologisch gesehen auch<br />

nicht wünschenswert wäre). Selbst Wochen-<br />

und Bauernmärkte auf denen die Erzeuger<br />

stehen sind nicht für alle Kunden interessant.<br />

Eine Lösung bietet nun der erste Laden in<br />

der Nähe der Innenstadt von Hannover. Unter<br />

dem Namen „Frisches vom Land - Natürlich...<br />

Region Hannover“ bietet er nur regional<br />

erzeugte Waren an. Der privatwirtschaftlich<br />

von einem der Dachmarkenpartner geführte<br />

Laden wird zwei Funktionen erfüllen: die<br />

Funktion des Tante Emma-Ladens an der Ecke<br />

zur lokalen Versorgung insbesondere älterer<br />

Menschen und gleichzeitig Anlaufstelle für<br />

Interessenten spezialisierter Produkte. Dieses<br />

Konzept könnte auch in anderen Stadtteilen<br />

funktionieren, eine Aufgabe, der sich das<br />

Partnerschaftsnetzwerk in Zukunft stellen<br />

wird.<br />

Die zentrale Fragestellung ist eine gemeinsame<br />

Logistik, die sowohl verschiedene<br />

Läden als auch die Gastronomie versorgen<br />

kann. Mit der Kooperation von landwirtschaftlichen<br />

Betrieben, Gastronomie und<br />

weiteren Läden wird dieses Problem zukünftig<br />

auch gelöst werden.


Stadt Hardegsen<br />

Hardegser Umwelttage<br />

Der Umweltbeirat in Hardegsen wurde1997<br />

auf Initiative der Stadt Hardegsen sowie des<br />

Instituts für allgemeine und angewandte<br />

Ökologie e.V. gegründet. Ziel ist und war es,<br />

die Lebensqualität in Hardegsen zu erhöhen<br />

und eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der<br />

Agenda 21 zu fördern.<br />

Der Umweltbeirat führt daher öffentlichkeitswirksame<br />

Aktionen (Umwelttage) durch, koordiniert<br />

Projekte (Erhalt der Sollingbahn)<br />

und berät und unterstützt Dritte (zum Beispiel<br />

die Jugendfeuerwehr).<br />

Die Umwelttage fanden erstmals im Jahr 1997<br />

statt. Damals stand das Thema Hardegser Wald<br />

im Vordergrund; die Aufforstung des Hardegser<br />

Waldes wurde ebenso behandelt wie seine<br />

Bedeutung für die Menschen heute, aber auch<br />

welche historischen Spuren wir noch in ihm<br />

fi nden können.<br />

Im Jahr 1998 war das Motto der Umwelttage<br />

Wasser - das kostbare Nass. Vorträge zu verschiedenen<br />

Fachthemen, Planwagenfahrten<br />

und eine Bachrallye „Wir lernen die Espolde<br />

kennen“ standen im Vordergrund. Einen aktiven<br />

Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung<br />

leisteten die Schüler der Weperschule für geistig<br />

Behinderte: Sie schreinerten eine 22 Meter<br />

lange Wasserspielbahn. Passend zum Tag des<br />

Wassers fanden eine Besichtigung der Kläranlage<br />

Parensen und der Arsen-Reinigungsanlage<br />

für den Bereich Trögen statt. Eine Fachexkursion<br />

führte in den „Harz als Wasserspeicher“.<br />

Ressourcen - Konsum - Abfall war das Thema<br />

der Umwelttage 1999, die mit einer Tour zu den<br />

Mülldeponien Pohlsburg, Dreieichenweg und<br />

Burghof starteten. Rund um den Eselsbrunnen<br />

präsentierten sich Firmen und Verbände, die im<br />

Umweltschutz aktiv sind. Die Kreisabfallwirtschaft<br />

war mit einem Müllwagen vor Ort. Auf<br />

einem Bauernmarkt boten Selbstvermarkter<br />

ihre Produkte aus der Region an. Mit Interesse<br />

wurde auf eine Initiative innerhalb des Talente-Tausch-Ring-Solling<br />

geschaut, die Korken<br />

sammelt und verwertet.<br />

Die Umwelttage 2000 boten rund um das<br />

Motto Zeit - Mobilität - Raum verschiedene<br />

Exkursionen, über alte Wege durch Hardegsen<br />

oder über Steine als Zeugen der Erdgeschichte<br />

an. Unter dem Thema „Schule in alter Zeit“<br />

veranstaltete das Regionale Umweltbildungszentrum<br />

Hardegsen einen Tag der offenen Tür.<br />

Eine Ausstellung spiegelte eine Zeitreise durch<br />

die Hardegser Vergangenheit wider. Einen<br />

Höhepunkt bildete der Markt der ökologischen<br />

Möglichkeiten unter Beteiligung des Kinderschutzbundes,<br />

des Allgemeinen Deutschen<br />

Fahrrad-Clubs und eines Internet-Cafés.<br />

Im Jahr 2002 machten die Umwelttage die<br />

Gesundheit zum Thema. Erzeuger aus der<br />

Region boten auf dem Hof Korengel Ökoprodukte<br />

(Spargel, Erdbeeren, Eier, Brot, Kräuter<br />

und Fleisch) zum Verkauf an. Bei Fahrradexkursionen<br />

konnten die erzeugenden Höfe<br />

besichtigt werden. In der Küche des evangelischen<br />

<strong>Gemeinde</strong>hauses konnten Besucher<br />

Käse, Butter und Joghurt selbst herstellen.<br />

Die Schwesternstation lud zu einem Tag der<br />

offenen Tür ein, der Seniorenkreis St. Mauritius<br />

zu einem Erzählcafe im evangelischen<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus. Im Rahmen des Themas Sport<br />

und Bewegung wurden verschiedene Tanzveranstaltungen<br />

und ein Obertonkonzert<br />

angeboten.<br />

Die Sollingbahn „Ein guter Zug - wir<br />

wollen die Weichen stellen“<br />

Am 22. Mai 2001 fand eine Zukunftswerkstatt<br />

für die Sollingbahn unter der Moderation<br />

von Matthias Diederichs statt, an der sich 35<br />

Bürger und Bürgerinnen beteiligten. Ziel sollte<br />

es sein, die Sollingbahn in ein Tourismuskonzept<br />

des Landkreises Northeim einzubinden<br />

und so zu erreichen, dass die Bahn besser<br />

genutzt wird und erhalten werden kann.<br />

Die Bahn ist ein wichtiger Baustein zur Entwicklung<br />

des sanften Tourismus am Südrand<br />

des Sollings. Es wurden Gründe benannt, die<br />

die Hardegser Bürger von der Nutzung der<br />

Sollingbahn abhalten sowie konkrete Verbesserungsvorschläge<br />

gemacht. Auch konkrete<br />

Wünsche zur Umgestaltung des Fahrplanes<br />

wurden von der Stadtverwaltung gesammelt<br />

und an den Verkehrsverbund Südniedersachsen<br />

weitergeleitet. Am 23. September 2001<br />

zog eine Dampfl ok der Bauartreihe 50 den<br />

historischen Reichsbahnzug der Dampfl ok-Betriebs-Gemeinschaft<br />

Hildesheim auf einer von<br />

ca. 10.000 Besuchern gesäumten Strecke. Die<br />

Dampfl ok mit sechs Personenwagen pendelte<br />

tagsüber zwischen den Stationen Northeim<br />

- Hardegsen - Volpriehausen - Uslar - Bodenfelde.<br />

Etwa 1.000 Fahrkarten für diesen<br />

Zug waren schnell verkauft. Die TRANSNET<br />

Gewerkschaft GdEP sammelte in Northeim<br />

1.238 Unterschriften für den Erhalt der Sollingbahn.<br />

Die positive Seite<br />

Ganz nach dem Motto: Infos - Aktivitäten<br />

- Menschen - Visionen werden Neuigkeiten<br />

und Wissenswertes der Stadt Hardegsen und<br />

Region in unserer Publikation Die positive<br />

Seite zusammengetragen. Sie wird im Hardegser<br />

Stadtanzeiger veröffentlicht.<br />

Für die Koordination und Redaktion ist der<br />

Umweltbeirat der Stadt Hardegsen verantwortlich.<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Ulrike Berghahn,<br />

Tel.: 05505/2892<br />

E-Mail:<br />

ulrike.berghahn@<br />

oekologie-zeit.de<br />

Internet:<br />

www.umweltbeirathardegsen.de<br />

27


28<br />

Landkreis Helmstedt<br />

Agenda 21 Wettbewerb 2004<br />

Das Agenda-Büro im Landkreis Helmstedt<br />

führt in jedem Jahr einen Agenda-Wettbewerb<br />

durch. Ausgezeichnet werden Projekte, die<br />

innovative Ideen im Rahmen des Agenda-Gedankens<br />

entwickeln.<br />

Auch im Agenda 21-Wettbewerb 2004 erreichte<br />

eine Vielfalt bemerkenswerter Beiträge von<br />

Einwohnern, gemeinschaftlichen Initiativen<br />

sowie Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen<br />

im Landkreis Helmstedt das Agenda-Büro.<br />

So war es dann auch für die Jury, bestehend<br />

aus Mitglieder des Kreistages, Mitarbeitern<br />

des Agenda-Arbeitskreises I, dem Naturschutzbeauftragten<br />

des Landkreises und je einer<br />

Mitarbeiterin von Kreisverwaltung und Avacon<br />

keine leichte Aufgabe, die Gewinnerinnen und<br />

Gewinner des Agenda 21-Wettbewerbes 2004<br />

zu ermitteln.<br />

Wasserspiele im neu gestalteten Geländes des Kindergartens St. Ludgeri<br />

Den ersten Platz vergab die Jury an die Lademann<br />

Realschule in Helmstedt für ihr Projekt<br />

„Rauchfreie Schule“. Nicht nur für die Schüler,<br />

auch für die Lehrer und das übrige Personal<br />

ist das Rauchen an der Schule inzwischen<br />

tabu.<br />

Über den zweiten Platz freuten sich die<br />

Kinder des Kindergartens der Samtgemeinde<br />

Heeseberg in Jerxheim, in deren Projekt die<br />

naturnahe Ausgestaltung des Kindergartengeländes<br />

als Erfahrungs- und Lebensraum für<br />

die Kinder fortgesetzt wird. So befi nden sich<br />

unter anderem eine Benjeshecke, eine Kräuterspirale<br />

und ein Insektenhaus im Aufbau.<br />

Mit dem dritten Platz wurde das Engagement<br />

von Familie Lisa und Siegfried Heinze<br />

geehrt. Mit vielen Freunden und Bekannten<br />

ist es ihnen in vielen Jahren gelungen, die<br />

ehemalige Schmiede in Wobeck umzubauen.<br />

Das Gebäude ist nach ökologischen Gesichtspunkten<br />

durch den Einbau von Sonnenkollektoren,<br />

Grasdächern, einer Regenwassernutzungsanlage<br />

etc. umgestaltet worden.<br />

Das angrenzende Feldgrundstück wurde in<br />

einen Naturgarten mit Natursteinmauern<br />

verwandelt. Als Windschutzzone dienen<br />

Obstbäume und Beerensträucher, auch Gingko<br />

wurde angepfl anzt. Damit auch andere<br />

von den Erfahrungen der Familie Heinze<br />

profi tieren können, werden Seminare mit<br />

verschiedenen Partnern, wie dem Kunstverein<br />

Jerxheim oder Femo, durchgeführt.<br />

Weitere eingereichte Projekte waren:<br />

• Entwicklung eines Logos „Apfel“ in Anlehnung<br />

an die olympischen Ringe durch<br />

Edwin Schmelter: Ihm war es wichtig, den<br />

Agenda-Gedanken durch ein einheitliches<br />

Symbol erkennbar werden zu lassen.<br />

• Die Kinder, Erzieherinnen und Eltern des<br />

städtischen Kindergartens Königslutter,<br />

Kluskamp, haben das Kindergartengelände<br />

in einen mit allen Sinnen erlebbaren Spielraum<br />

für die Kinder umgewandelt. Eine<br />

Naturwiese, eine Kräuterschnecke, eine<br />

Matschstelle, Balancierbäume, ein Obstgarten<br />

und einiges mehr lassen zukünftig viel<br />

Raum für Spiel und Fantasie. Ein Lehmofen<br />

befi ndet sich noch im Bau.<br />

• Die Bess-Jugend des TSV Barmke hängte<br />

Nistkästen auf, bauten eine Trockensteinmauer,<br />

legten eine Totholzhecke an und<br />

führten Energiesparmaßnahmen durch.<br />

Eine Müllsammelaktion rundete das Projekt<br />

ab. Mit ihrem Engagement ernteten sie<br />

nicht nur im Landkreis Helmstedt Lob,<br />

sondern gewannen auch bei der Don-<br />

Cato-UmWeltmeisterschaft 2004, unter<br />

der Schirmherrschaft des Umweltministers<br />

Jürgen Trittin, einen Trikotsatz für die ganze<br />

Mannschaft.<br />

• Ulrich Engelke von der Energieagentur<br />

Engelke hat sich mit einem Projekt zum<br />

Thema Klimaschutz am Wettbewerb beteiligt.<br />

Durch eine exakte Anpassung der jeweiligen<br />

Heizungsanlage an das Gebäude,<br />

die Witterung und die Nutzung kann eine<br />

Energieeinsparung erreicht werden.


• Richard Wedekind reichte gleich mehrere<br />

Beiträge ein. Dabei reichte das Spektrum von<br />

den Fledermäusen von St. Stephani bis zur<br />

touristischen Nutzung des alten gläsernen<br />

Wasserturmes im Brunnental.<br />

• „Wächst die Wolle auf den Bäumen?“ Dieser<br />

Frage gingen die Kinder und ihre Erzieherinnen<br />

im Christophoruskindergarten in<br />

Helmstedt nach. Durch das Kennenlernen des<br />

Stoffkreislaufes eines Naturproduktes wurde<br />

auf kreative Weise ein konsumkritisches Verhalten<br />

der Kinder eingeübt. Nicht nur durch<br />

den Besuch bei einem Schäfer sondern auch<br />

durch das Ausprobieren alter Handwerkstechniken<br />

wurden die Kindergartenkinder aktiv<br />

in das Zusammenspiel von Mensch und Tier<br />

einbezogen.<br />

• Die Projektidee von Jörg Lippert befasst sich<br />

mit der Wassereinsparung in einem Einfamilienhaus<br />

durch die Installation einer Grauwasseranlage.<br />

Ziel ist es, durch einen gezielten<br />

Wasserkreislauf Trinkwasser zu sparen.<br />

• Dass Menschen miteinander Dinge erreichen<br />

können, die für einen allein unmöglich<br />

erscheinen, zeigte eindrucksvoll das Projekt<br />

„be your own hero“. Der Samtgemeindelauf<br />

durch alle sechzehn Ortschaften der Samtgemeinde<br />

Velpke sollte besonders junge Menschen<br />

zum Handeln aufrufen. Alle Startgelder<br />

und Spenden wurden der Aids-Hilfe Wolfsburg<br />

übergeben. Schirmherr der Aktion war<br />

der Samtgemeindedirektor Hans-Werner<br />

Schlichting.<br />

• Einen ganz neuen Weg beschritt das Team des<br />

Kath. Kindergartens St. Ludgeri in Helmstedt.<br />

Bei der naturnahen Umgestaltung des<br />

Kindergartengeländes hatten als erste die<br />

Kinder das Sagen. In einem Modell wurden<br />

die vielen Wünsche in eine reale Umgebung<br />

gebracht. Danach wurde das Modell auf das<br />

vorhandene Gelände übertragen und mit<br />

vielen Helfern umgesetzt.<br />

Projekt Lokale Agenda Zeitung<br />

Im Oktober 2003 erschien die erste Ausgabe der<br />

Lokalen Agenda Zeitung des Landkreises Helmstedt.<br />

Diese neue Zeitung, kurz LAZ genannt,<br />

versteht sich seitdem als Sprachrohr des Agenda<br />

21-Prozesses in unserem Landkreis. In den<br />

bisher fünf erschienen Ausgaben wurden nicht<br />

nur Projekte von verschiedenen Institutionen<br />

und Gruppen vorgestellt, sondern auch Einblick<br />

in Kleinode, wie die Heimatmuseen, gegeben.<br />

Durch die Serie „Orte im Landkreis stellen sich<br />

vor“ haben die Leser und Leserinnen die Möglichkeit,<br />

Wissenswertes über die <strong>Gemeinde</strong>n im<br />

Umkreis zu erfahren. Und wer noch weiter über<br />

die Kirchturmspitze hinaus schauen möchte,<br />

kann sich über Agenda 21-Aktivitäten in<br />

Europa informieren.<br />

Aktionstag Landwirtschaft im Wandel<br />

Bei herrlichem Spätsommerwetter eröffnete<br />

Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen<br />

zusammen mit Landrat Gerhard Kilian am<br />

27. September 2003 in Helmstedt den Aktionstag<br />

der Lokalen Agenda 21 des Landkreises<br />

Helmstedt. Der Aktionstag auf dem Marktplatz<br />

der Kreisstadt stand unter dem Motto Landwirtschaft<br />

im Wandel. Zahlreiche Gäste, darunter<br />

auch die Bundestagsabgeordneten Uhl<br />

und Ronsöhr sowie Helmstedts Bürgermeister<br />

Eisermann, nahmen an der Eröffnung teil.<br />

Der Arbeitskreis 1 der Lokalen Agenda 21<br />

des Landkreises Helmstedt, der sich mit Forstwirtschaft,<br />

Naturschutz, Landwirtschaft und<br />

Raumordnung beschäftigt, hatte ein buntes<br />

Programm zusammengestellt und konnte damit<br />

viele Besucher ansprechen: Die Informationsstände<br />

der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft,<br />

der Biologischen Bundesanstalt, der<br />

Firma Landmaschinen Eckhardt und der Domäne<br />

St. Ludgeri gaben einen Einblick in die moderne<br />

Landwirtschaft, während die Museumshöfe<br />

Emmerstedt und Watenstedt die Besucher<br />

in eine längst vergangene Zeit entführten.<br />

Lademann Realschule Helmstedt:<br />

European Spring Day 2004<br />

Der European Spring Day soll junge Leute dazu<br />

anregen, über die Zukunft Europas nachzudenken<br />

und eigene Ideen einzubringen. Schulen<br />

können diesen European Spring Day selbst<br />

organisieren und unterstützen durch diese<br />

Veranstaltung den Europäischen Konvent bei<br />

der Neugestaltung Europas. Der „Frühlingstag“<br />

kann unterschiedliche Elemente enthalten: eine<br />

Diskussion, ein Treffen mit Prominenten und<br />

Experten, eine Debatte zwischen Schülern einer<br />

Schule oder zwischen Schülern aus Schulen in<br />

unterschiedlichen Ländern.<br />

Innerhalb der Lokalen Agenda 21 des Landkreises<br />

Helmstedt wurde 2003 eine gemeinsame<br />

Veranstaltung des Julianums und des<br />

Gymnasiums am Bötschenberg durchgeführt,<br />

2004 übernahm die Lademann-Realschule,<br />

zusammen mit proCOURAGE, einer Initiative<br />

der Diakonie Helmstedt, die Durchführung der<br />

zentralen Veranstaltung des Landkreises.<br />

Als zentrales Thema war für den European<br />

Spring Day die aktuell bevorstehende Erweiterung<br />

der Europäischen Union vorgegeben<br />

worden.<br />

Mit einer Gruppe von Schülerinnen wurde<br />

die Moderation und der Ablauf für die Veranstaltung<br />

vorbereitet. Die Themen Rassismus,<br />

Radikalismus, Menschenrechte, Gewalt, Toleranz<br />

und Frieden wurden durch den European<br />

Spring Day in den Vordergrund gerückt und forderten<br />

zur Auseinandersetzung heraus. Für die<br />

Veranstaltung bot es sich an, die Unterstützung<br />

von proCOURAGE in Anspruch zu nehmen. Die<br />

Initiative der Diakonie Helmstedt, die sich<br />

29


30<br />

zurzeit im Aufbau befi ndet, steuerte wesentliche<br />

Programmteile bei. Dazu hatte der Landkreis<br />

mit der Auswahl und Einladung der Gäste<br />

für einen der Bedeutung des Tages entsprechenden<br />

Rahmen gesorgt. Neben Vorträgen zu den<br />

verschiedenen Themen und ausgiebigen Diskussionen<br />

wurde auch ein Theaterstück durch<br />

das theater für zeitgeschichte, das integrierter<br />

Bestandteil von proCOURAGE ist, geboten.<br />

Schülerinnen des Gymnasium am Bötschenberg<br />

führen in diesem Stück vor, wie sich Rechtsradikalismus<br />

auf eine Familie auswirken kann.<br />

Wesentlicher Bestandteil des Stückes war auch<br />

hier die sich anschließende Diskussion mit den<br />

Darstellern.<br />

Praxisklasse Schöningen<br />

Ziel der Praxisklasse ist es, eine Alternative<br />

im Umgang mit Schul- und Lernverweigerern<br />

anzubieten. Die vom Kultusministerium unterstützte<br />

praxisorientierte inhaltliche Unterrichtsmethodik<br />

und -didaktik zeigt auf, dass einer<br />

völligen Lern- und Unterrichtsverweigerung<br />

mit einem zielgerichteten, praxisorientierten<br />

Ansatz entgegengewirkt werden kann. Begleitend<br />

werden unterstützende Maßnahmen im<br />

Rahmen der ambulanten Jugendhilfe angeboten.<br />

Jugendlichen eine Chance und vor allem<br />

ein Ziel zu geben, ein akzeptiertes und somit<br />

auch integriertes Mitglied unserer Gesellschaft<br />

zu werden, ist eine Aufgabe, der sich der Landkreis<br />

Helmstedt auch weithin präventiv widmen<br />

möchte.<br />

Der Kreistag des Landkreises Helmstedt hatte<br />

in seiner Sitzung am 08.12.2000 beschlossen,<br />

das Projekt Praxisklasse für die Dauer von drei<br />

Schuljahren einzurichten und die dafür not-<br />

Müllkasper in der Grundschule<br />

wendigen Mittel zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Modellphase des Projektes endete zum<br />

August 2004, so dass zu entscheiden war, ob<br />

und inwieweit eine Fortführung erfolgen<br />

sollte. Zu diesem Zweck wurde unter Mitwirkung<br />

der Mitarbeiter der „Praxisklasse“<br />

sowie der Schulleitung der Hauptschule mit<br />

Orientierungsstufe Eichendorffschule Schöningen<br />

ein Erfahrungsbericht erarbeitet, aus<br />

dem ersichtlich wurde, dass sich die Maßnahme<br />

bewährt hat. Auch die weitergehenden<br />

Erfahrungen im Projekt Praxisklasse (und<br />

hier insbesondere mit den Schülern, die seit<br />

Schuljahresbeginn2003/2004 vollständig in<br />

ihre ursprünglichen Klassen reintegriert sind),<br />

bestätigen dies ausdrücklich.<br />

Spektakulum Adam und Eva<br />

Resultierend aus dem Lokalen Agenda 21-<br />

Wettbewerb 2002 entschloss sich der Agenda<br />

21-Arbeitskreis 1 (Forstwirtschaft, Naturschutz,<br />

Landwirtschaft und Raumordnung)<br />

des Landkreises Helmstedt, den ehemaligen<br />

Duellplatz mit den Buchen „Adam“ und<br />

„Eva“ der Helmstedter Studenten wieder<br />

herzurichten. Leider konnte die Buche Adam<br />

nicht mehr gerettet werden. Durch den tatkräftigen<br />

Einsatz der Arbeitskreismitglieder<br />

und der Forst gelang es, Eva freizuschneiden.<br />

Damit die Erinnerung an diesen Platz auch<br />

nach dem Absterben der alten Bäume an<br />

kommende Generationen weitergetragen<br />

werden kann, haben nun zwei andere dort<br />

stehende Buchen die besten Bedingungen<br />

für ihr Wachstum erhalten. Die von Robert<br />

Eckardt gestiftete Bank lädt nicht nur Wanderer<br />

zukünftig zur Rast ein, sondern soll


auch allen Besuchern die Gelegenheit geben,<br />

sich anhand der Schautafel über die Geschichte<br />

dieses Platzes zu informieren.<br />

Wieder zugänglich gemacht wurde der ehemalige<br />

Duellplatz mit dem Spektakulum Adam<br />

und Eva: eine Andacht, Helmstedter Studentenlieder<br />

und ein Theaterstück luden dazu ein,<br />

in die Erinnerung an längst vergangene Zeiten<br />

einzutauchen.<br />

Tag der offenen Gärten<br />

Im Rahmen der Lokalen Agenda 21 bat die<br />

Agenda zusammen mit Umweltberatern und<br />

-beraterinnen im Landkreis Helmstedt am 12.<br />

und 13. Juni 2004 alle Gartenbesitzer, ihre<br />

Gärten interessierten Besuchern als Anregung<br />

für die Gestaltung des eigenen Gartens zur Besichtigung<br />

zu öffnen. Die Resonanz war überwältigend.<br />

Viele Gartenbesitzer in verschiedenen<br />

Orten im Landkreis plauderten nicht nur<br />

mit ihren Besuchern aus dem „Nähkästchen“,<br />

sondern hatten sich auch einiges einfallen<br />

lassen, um die Gäste willkommen zu heißen. Es<br />

wurden zum Beispiel Gästebücher bereitgelegt<br />

und kleine hergestellte Wegweiser führten<br />

durch den heimischen Garten. Eine Besucherin<br />

brachte sogar ein Pfl änzchen aus ihrem Garten<br />

als Gastgeschenk mit.<br />

Zum Schluss waren sich alle einig: Im nächsten<br />

Jahr sollen wieder die Gärten geöffnet werden<br />

und viele, die in diesem Jahr Besucher waren,<br />

wollen dann ebenfalls Gastgeber sein.<br />

Tag der Umwelt in Grasleben<br />

Unter dem Motto Umwelt geht uns alle an<br />

eröffnete am 27.08.2004 Landrat Gerhard<br />

Kilian den ersten Tag der Umwelt im Rathaus<br />

der Samtgemeinde Grasleben. Behörden und<br />

Dienstleistungsunternehmen stellten dazu eine<br />

interessante Ausstellung über Abfallverwertung<br />

und -vermeidung, Trinkwasser- und Grundwasserschutz,<br />

Umweltkriminalität sowie über<br />

Einsatz von Solaranlagen und Blockheizkraftwerken<br />

zum Einsparen von Energie zusammen.<br />

Eingeladen hatte der Kulturring der Samtgemeinde<br />

Grasleben.<br />

Für die Kinder der Grundschule Grasleben<br />

und der Kindergärten St. Maria und St. Norbert<br />

sollte dieser Tag auch etwas ganz Besonderes<br />

sein. Unter dem Motto Wir erforschen<br />

unsere Umwelt berichteten auf dem Schulhof<br />

die Förster Heinz-Ulrich Köckeritz vom Forstamt<br />

Mariental, Herbert Würfel und Wolfgang<br />

Zolleck vom Hegering Helmstedt über die Tiere<br />

und das Leben im Wald. Im Mehrzweckraum<br />

ergründeten Kasperle, der König, der Drache<br />

Poldi und Willi Wurm mit den Kindern das Thema<br />

Umweltverschmutzung und erforschten die<br />

verschiedenen Verwertungswege.<br />

Walderlebnistage<br />

Für Kindergärten und Schulklassen werden<br />

durch die Agendaberaterin Walderlebnistage<br />

angeboten. Den Wald mit allen Sinnen erleben<br />

ist das Motto, mit dem die ganze Flora und<br />

Fauna von den jungen Expeditionsteilnehmern<br />

erforscht wird. Mit Hilfe von Spielen werden<br />

den Jungen und Mädchen in verständlicher Art<br />

und Weise Zusammenhänge und Hintergründe<br />

über den Wald und seine Bewohner nahe gebracht.<br />

Darüber hinaus erfahren die Kinder, wie<br />

wichtig es ist, ein Ökosystem zu erhalten und<br />

wie jeder einen Beitrag dazu leisten kann.<br />

Waldtag im Kindergarten<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

I. Thul<br />

Tel.: 05351/170<br />

E-Mail:<br />

I01.Thul@landkreishelmstedt.de<br />

Internet:<br />

www.landkreishelmstedt.de<br />

31


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Ehler Cuno<br />

Tel.: 0491/9782251<br />

E-Mail:<br />

ehler.cuno@leer.de<br />

Internet:<br />

www.stadt-leer.de<br />

32<br />

Stadt Leer (Ostfriesland)<br />

Nachhaltige Entwicklung des<br />

Radverkehrs für Freizeit,<br />

Naherholung und Tourismus<br />

Das Fahrrad wird in Leer und Umgebung von<br />

fast allen Menschen mehr oder weniger häufi g<br />

für Freizeit und Naherholung genutzt. Über<br />

eine Aufwertung der Rahmenbedingungen<br />

(Infrastrukur, Fahrradklima, Marketing) für das<br />

Radfahren und ein entsprechend attraktives<br />

Angebot soll der Anteil der Fahrradfahrer am<br />

Verkehr weiter erhöht werden.<br />

Mit dem Programm Fahrradfreundliche Stadt<br />

Leer wird die Radverkehrsförderung in Leer<br />

gemäß den Zielsetzungen der Agenda 21 mit<br />

intensiver Bürgerbeteiligung betrieben. An<br />

einer Zukunftswerkstatt sowie zahlreichen<br />

Workshops und Abstimmungen nahmen bisher<br />

unzählige Akteure aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen teil: Mitglieder aus Politik und<br />

Verwaltung, Arbeitskreis Stadtmarketing Leer,<br />

ADFC, Volkshochschule, Polizei sowie eine<br />

Vielzahl von engagierten und interessierten<br />

Bürgerinnen und Bürgern.<br />

Diese Art der Kooperation hat zu ausgesprochen<br />

guten Erfolgen geführt und sicherlich<br />

auch einen zentralen Beitrag dazu geleistet,<br />

dass die Stadt Leer aus dem ersten landesweiten<br />

Wettbewerb des Niedersächsischen Ministeriums<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr als<br />

„Fahrradfreundlichste Kommune Niedersachsens“<br />

hervorging.<br />

Dieser Landespreis war mit 25.000 Euro dotiert.<br />

In mehreren offenen Workshops mit den<br />

oben genannten Beteiligten wurde beschlossen,<br />

das frisch gewonnene Image als „Fahrradfreundlichste<br />

Stadt Niedersachsens“ zu nutzen<br />

und das Preisgeld für eine nachhaltige Förderung<br />

des Radverkehrs in Freizeit, Naherholung<br />

und Tourismus einzusetzen.<br />

Fahrradgruppe auf dem „stadtökologischen Leer-Pfad“<br />

Konzeptentwicklung<br />

Trotz der grundsätzlichen Beliebtheit des<br />

Fahrrads als Verkehrsmittel in Freizeit und<br />

Naherholung und trotz der mittlerweile<br />

sehr hohen wirtschaftlichen Bedeutung des<br />

Radtourismus für Stadt und Region existiert<br />

für den Radverkehr in Freizeit, Naherholung<br />

und Tourismus in der Stadt Leer bisher keine<br />

konzeptionelle Basis.<br />

Im Agendaprozess zwischen den verschiedenen<br />

radverkehrsrelevanten örtlichen<br />

Akteuren und unter Inanspruchnahme eines<br />

qualifi zierten Fachbüros wird daher für den<br />

Bereich der Stadt Leer ein entsprechendes<br />

Konzept entwickelt. Ergebnis ist ein Handlungskatalog<br />

für die nächsten fünf bis zehn<br />

Jahre.<br />

Informations-Stationen für<br />

Fahrradfahrer<br />

Im Agendaprozess werden Ideen zur Erstellung<br />

von Informations-Stationen für Fahrradfahrer<br />

entwickelt. An prägnanten Punkten<br />

im Stadtgebiet (zum Beispiel in den verschiedenen<br />

Orts-eingangsbereichen direkt an den<br />

wichtigsten Radrouten) sollen die Stationen<br />

zunächst durch eine ansprechende Gestaltung<br />

die Aufmerksamkeit von Fahrradfahrern<br />

auf sich ziehen, die Gäste begrüßen und die<br />

besondere Fahrradfreundlichkeit der Stadt<br />

vermitteln.<br />

Vor allem aber sollen die Stationen die<br />

Radfahrer mit allen für sie wesentlichen Informationen<br />

versorgen (zum Beispiel Fahrradstadtplan;<br />

Hinweis auf Fahrradboxenstandort<br />

zum Abstellen der Räder inkl. Gepäck;<br />

Fahrradverleih; Reparaturservice; Überblick<br />

über die Sehenswürdigkeiten in Stadt und<br />

Region; Angebote für Radtouren mit Start<br />

und Ziel Leer; Paddel & Pedal; Übersicht über<br />

die zahlreichen Radrouten die Leer durchlaufen;<br />

Anlaufstellen für Touristenservice und<br />

Übernachtungsquartiere).<br />

Nach Möglichkeit sollen auch Teile der Umsetzung<br />

und der Installation gemeinsam von<br />

den verschiedenen Akteuren in öffentlichkeitswirksamer<br />

Art und Weise vorgenommen<br />

werden.


Stadt Löningen<br />

Die Arbeit der Agenda 21<br />

Das erste Großprojekt der Agenda-Gruppe in<br />

Löningen ist, den Flächennutzungsplan neu<br />

aufzustellen. Der Flächennutzungsplan bestimmt<br />

als Steuerungsinstrument der Bauleitplanung<br />

die städtebauliche Entwicklung<br />

der Stadt Löningen für die nächsten zehn bis<br />

15 Jahre. Ziel ist es, über die breit angelegte<br />

Bürgerbeteiligung der Agenda 21 eine große<br />

Akzeptanz für den neuen Flächennutzungsplan<br />

zu erreichen.<br />

Der Arbeitskreis Umweltschutz sieht die Möglichkeit,<br />

Flächen für den Naturschutz zu sichern<br />

und damit einen Schritt in Richtung einer<br />

nachhaltigen Entwicklung zu tun. Für den Arbeitskreis<br />

Stadtentwicklung begann die Arbeit<br />

damit, Vorschläge zu erarbeiten, die Nutzungen<br />

der Stadtfl äche zu koordinieren, städtebaulich<br />

zu ordnen, zu organisieren und verträglich<br />

aufeinander abzustimmen. Der Arbeitskreis<br />

Dorfentwicklung kann in Zusammenarbeit mit<br />

den einzelnen Bauernschaften an der Stärkung<br />

der Eigenentwicklung und der Verschönerung<br />

des Ortsbildes nachhaltig mitwirken. Diese<br />

Arbeit ist von großem Erfolg gekrönt.<br />

Der Flächennutzungsplan befi ndet sich mittlerweile<br />

im Verfahren der ersten öffentlichen<br />

Auslegung.<br />

Arbeitskreis Soziales<br />

Die Aktion Spielen wie zu Omas Zeiten wurde<br />

in den Grundschulklassen der Löningen umgebenden<br />

Dörfer durchgeführt. Ziel war es, jung<br />

und alt zusammen zu führen. Die Schulklassen<br />

haben mit der älteren Generation des Dorfes<br />

die Spiele der Älteren gespielt, Lumpenbälle<br />

gebastelt, Holzkreisel mit Peische angetrieben,<br />

alte Tanz- und Murmelspiele erlernt, Anziehpuppen<br />

aus Pappe gebastelt. Die alten Spiele<br />

wurden bisher von Generation zu Generation<br />

weitergegeben, werden heute aber durch<br />

technische Spiele und Computer verdrängt. So<br />

wollten wir beiden Generationen Gelegenheit<br />

geben, im Spiel voneinander zu lernen. Diese<br />

Aktionen wurden von alt und jung positiv aufgenommen.<br />

Zum Abschluss der Aktion wurde ein Spielebuch<br />

zusammengestellt, in dem die Spiele der<br />

älteren Generation nochmals zusammengefasst<br />

wurden.<br />

In den Medien wurde mehrfach über das<br />

Projekt berichtet. Am 08. März 2003 wurde der<br />

Arbeitskreis vom Deutschen Kinderschutzbund,<br />

Kreisverband Cloppenburg e.V. mit dem Kinderfreundlichkeitspreis<br />

ausgezeichnet.<br />

Ab 2005 bietet der Arbeitskreis an jedem 4.<br />

Sonntag im Monat einen Senioren-Café-Nachmittag<br />

im örtlichen Jugendtreff an.<br />

Kinder lernen alte Spiele: „Murmeln“<br />

Arbeitskreis Prävention<br />

Ziel des Präventionsrates ist es, das Leben in<br />

Löningen für alle Bewohner lebenswert und<br />

menschenwürdig zu gestalten, das Sicherheitsgefühl,<br />

die Gesundheit und das Wohlbefi nden<br />

zu stärken und so das Image der Stadtgemeinde<br />

zu verbessern.<br />

Auf dem Löninger Hasefest 2003 präsentierte<br />

sich der Präventionsrat zum ersten Mal. Von da<br />

an folgten viele Aktionen, wie Müllsammelaktionen<br />

des Jugendtreffs und die Teilnahme am<br />

Inge-Zunoni-Lauf (Integration geschafft, Zusammenleben<br />

noch nicht).<br />

Schnell wurde auch eine Streetworking-Gruppe<br />

ins Leben gerufen, die sich in den Abendstunden<br />

und nachts in erster Linie um die Ruhe<br />

und Sauberkeit der Stadt, aber auch um die<br />

Sicherheit der Bürger kümmert. Ihre Aufgabe<br />

ist es, durch Präsenz unter anderem strafbare<br />

Handlungen zu verhindern.<br />

Streetworking-Gruppe in Löningen<br />

33


Fahrradcodierung<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Kerstin Thaler<br />

Tel.: 05432/9410-32<br />

E-Mail:<br />

stadt@loeningen.de<br />

Internet:<br />

www.loeningen.de<br />

34<br />

Ehrenamtliche Mitglieder suchen nachts alle<br />

bekannten Treffpunkte der Jugendlichen, von<br />

denen oft Ruhestörung, Sachbeschädigungen<br />

oder Schlägereien ausgehen, auf und versuchen,<br />

mit den Jugendlichen ins Gespräch zu<br />

kommen. Auf Fehlverhalten und mögliche<br />

Lösungen der Problematik wird hingewiesen.<br />

Bisher ist es hier zu keinerlei Komplikationen<br />

gekommen. Von Einwohnern der Innenstadt<br />

ist der positive Erfolg dieser Gruppe bestätigt<br />

worden.<br />

Es wurden Vorträge gehalten, Ausstellungen<br />

gemacht, Selbstbehauptungskurse für Frauen<br />

und Mädchen angeboten und eine Aktion „Keine<br />

Kurzen für die Kurzen“, in der auf die Gefahren<br />

des Alkohols, hier besonders von Alkopops,<br />

des Rauchens und anderer Süchte hingewiesen<br />

wurde, durchgeführt.<br />

Eine weitere große Aktion ist die seit Mai<br />

2004 regelmäßig durchgeführte Fahrradcodierung.<br />

Anfangs wurde hierzu ein Codiergerät<br />

der Polizeiinspektion ausgeliehen. Mittlerweile<br />

besitzt der Präventionsrat ein eigenes Gerät,<br />

das einmal im Monat in den Räumen der<br />

freiwilligen Feuerwehr Löningen zum Einsatz<br />

kommt. Darüber hinaus werden auch Codierungstermine<br />

in Grundschulen, auf Festen<br />

sowie in den umliegenden Bauernschaften angeboten.<br />

Das Codiergerät wird auch monatlich<br />

an den Präventionsrat der Nachbargemeinde<br />

Essen/Oldburg ausgeliehen.<br />

Arbeitskreis Tourismus<br />

Der Arbeitskreis Tourismus hat viele Möglichkeiten<br />

ausgearbeitet, wie man den Tourismus<br />

in Löningen weiter aufwerten kann. So<br />

wurde unter anderem ein Fahrradtränke-Flyer<br />

entworfen, in dem für die Radtouristen alle<br />

Gaststätten und Rastmöglichkeiten aufgeführt<br />

wurden.<br />

Aktuelles Projekt ist die Erstellung einer<br />

Wanderkarte rund um Löningen.<br />

Arbeitskreis Wirtschaft/Stadtmarketing<br />

Der Arbeitskreis Wirtschaft/Stadtmarketing<br />

hat sich zum Ziel gesetzt, die Innenstadt<br />

aufl eben zu lassen, indem er versucht, die<br />

Attraktivität der Fußgängerzone zu steigern.<br />

Erstes Projekt war die Gestaltung des Marktplatzes.<br />

Zusammen mit der Stadtmarketing<br />

Löningen GmbH ist aus dem Projekt „Ab in<br />

die Mitte - Kinder mittendrin“ die Idee zur<br />

Begrünung des Marktplatzes entstanden. So<br />

wurden mit Fördermitteln und Beiträgen aus<br />

der Wirtschaft auf dem Marktplatz Bäume<br />

gepfl anzt.<br />

Ein neues Projekt des Arbeitskreises ist die<br />

Gestaltung von Hausfassaden älterer Häuser<br />

durch eine attraktive Bemalung oder Begrünung.<br />

Arbeitskreis Stadtentwicklung<br />

Der Arbeitskreis Stadtentwicklung arbeitet<br />

zurzeit aktiv an dem Ausbau der Kinderbetreuung<br />

in Löningen. Viele Eltern, insbesondere<br />

die Mütter, würden gerne wieder arbeiten,<br />

jedoch ist es ihnen nicht möglich, da sie<br />

ihre unter dreijährigen Kinder nicht unterbringen<br />

können. Durch Bekanntmachungen<br />

in der Presse, durch Gespräche beim Pastor,<br />

Handzettel und in der Schule wird auf das<br />

Problem aufmerksam gemacht. Der Arbeitskreis<br />

entwickelt in Zusammenarbeit mit dem<br />

Landkreis Cloppenburg einen Fragebogen, in<br />

dem eine Bedarfsermittlung für die Kinderbetreuung<br />

stattfi nden soll.


Stadt Nienburg<br />

Gebäudeenergiepass Nienburg<br />

Die Stadt Nienburg bietet nach langer Vorbereitungszeit<br />

eine neutrale Energieberatung<br />

an, die Hausbesitzern eine Orientierung gibt,<br />

an welcher Stelle eine Investition zur energetischen<br />

Sanierung am sinnvollsten ist. Auch<br />

soll die Finanzierung der Beratung möglichst<br />

geringen Umfang haben.<br />

Der Entschluss, eine neutrale Energieberatung<br />

anzubieten, fußt auf der Vorlage der Untersuchung<br />

Wärmeatlas Nienburg. Schon 1999<br />

wurde unter Federführung der Umweltleitstelle<br />

eine Arbeitsgruppe gebildet; Mitglieder waren<br />

die Stadtwerke, der Mineralölhandelsverband,<br />

die Kreishandwerkerschaft, die Schornsteinfegerinnung,<br />

die Sparkasse Nienburg und die<br />

Volksbank Nienburg. Bürgerinnen und Bürger<br />

haben sich trotz mehrfacher Aufrufe nicht an<br />

der Arbeitsgruppe beteiligt.<br />

In dieser Arbeitsgruppe wurde das Konzept<br />

der Beratungsleistung Gebäudeenergiepass<br />

entwickelt: Die Beratung sollte nicht durch<br />

Vertreter der Energieversorger und auch nicht<br />

durch Vertreter des Handwerks durchgeführt<br />

werden, sondern entweder durch speziell ausgebildete<br />

Ingenieure oder aber durch Schornsteinfeger<br />

mit der Ausbildung zum Gebäudeenergieberater.<br />

Mit diesem Beratungssystem wurde angestrebt,<br />

eine Beratungsleistung zu erbringen, die<br />

für den Kunden eine Schwachstellenanalyse im<br />

energetischen Sinn beinhaltet. Dabei war aber<br />

auch gleichzeitig klar, dass der so erstellte Gebäudeenergiepass<br />

nicht den Anspruch hat, ein<br />

qualifi zierter Energiepass im Sinne der ENEV zu<br />

sein.<br />

Der Arbeitskreis einigte sich darauf, ein<br />

System aus Fragebogen mit anschließender<br />

Computerauswertung für die Erstellung der<br />

Energiepässe einzusetzen. Dieses System wurde<br />

von der Schornsteinfegerinnung vorgestellt<br />

und vom Arbeitskreis allgemein akzeptiert.<br />

Gleichzeitig hat die Schornsteinfegerinnung<br />

angeboten, nach diesem Modell erstellte Gebäudeenergiepässe<br />

für 150 DM anzubieten. Der<br />

Arbeitskreis richtete daraufhin einen Fond ein,<br />

der die ersten hundert Energiepässe in vollem<br />

Umfang fördern sollte.<br />

Für die Finanzierung des Förderfonds stellte<br />

die Kreishandwerkerschaft 2.000 DM, die Stadtwerke<br />

sowie der Mineralölhandelsverband<br />

jeweils 5.000 DM und die Volksbank sowie die<br />

Sparkasse jeweils 1.500 DM zur Verfügung. Auf<br />

diese Art und Weise sind Mittel für die ersten<br />

hundert Energiepässe zusammengekommen.<br />

Konsens war in der Arbeitsgruppe, dass jeder<br />

vorgelegte Gebäudeenergiepass komplett gefördert<br />

werden sollte, ganz gleich ob er durch<br />

ein Mitglied der Schornsteinfegerinnung oder<br />

durch einen freien Ingenieur erstellt wurde.<br />

In die Betrachtung einbezogen werden soll-ten<br />

Häuser, die vor 1985 gebaut wurden, da 1985<br />

die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft trat.<br />

Da die Bevölkerung offensichtlich Zwangsmaßnahmen<br />

zur Gebäudesanierung befürchtet<br />

wurden, dauerte es allerdings zwei Jahre, bis<br />

bei der Umweltleitstelle hundert Förderanträge<br />

abgegeben waren. Dieses Misstrauen konnte<br />

trotz vielerlei Gespräche bei so manchem Bürger<br />

nicht ausgeräumt werden.<br />

Ergebnisse<br />

Alle hundert Energiepässe wurden von den<br />

Schornsteinfegern ausgestellt. Daher sind sie<br />

gut miteinander vergleichbar. Als Ergebnis warf<br />

der Gebäudeenergiepass aus, mit welchen<br />

technischen Möglichkeiten und mit welchen<br />

Dämmmaßnahmen welches Energieeinsparpotential<br />

erreicht werden kann. Weiterhin wurde<br />

angegeben, welches Gesamteinsparpotential<br />

vorhanden ist, wobei aber auch gleichzeitig<br />

eine Einschränkung gemacht wurde und ausgewiesen<br />

wurde, welches Energieeinsparpotential<br />

sich im wirtschaftlich vertretbaren Rahmen<br />

erreichen lässt.<br />

Die hundert Gebäudeenergiepässe wurden<br />

von der Umweltleitstelle ausgewertet. Um die<br />

Gebäude miteinander vergleichen zu können,<br />

wurde der jeweilige Energiebedarf auf den spezifi<br />

schen Energiebedarf angegeben in Kilowattstunden<br />

pro Quadratmeter und Jahr errechnet.<br />

Das durchschnittliche Baujahr der untersuchten<br />

Gebäude war 1959 und der durchschnittliche<br />

spezifi sche Energiebedarf der untersuchten<br />

Gebäude in Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />

und Jahr betrug 219.<br />

Bei allen untersuchten Gebäuden gab es<br />

keines, das kein umsetzbares Einsparpotential<br />

aufwies. Insgesamt lässt sich bei Ausnutzung<br />

aller Einsparpotentiale der durchschnittliche<br />

Energiebedarf der Gebäude von 219 auf 86<br />

Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr im<br />

Durchschnitt senken.<br />

Nachdem alle Gebäudeenergiepässe vorlagen,<br />

war von Interesse, ob und welche der empfohlenen<br />

Maßnahmen durchgeführt wurden.<br />

Aus diesem Grund führte die Umweltleitstelle<br />

im Jahre 2004 mit Hilfe der Schornsteinfeger<br />

eine Fragebogenaktion, die an alle hundert<br />

Energiepassteilnehmer gerichtet war, durch.<br />

Die Rücklaufquote lag mit 35 Prozent allerdings<br />

enttäuschend niedrig.<br />

Von den 35 zurückgekommenen Fragebogen<br />

waren 26 mit einer positiven Meinung zu der<br />

Aktion versehen, ein Teilnehmer äußerte sich<br />

negativ und keine Angabe machten acht Teilnehmer.<br />

35


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Dierk Albers<br />

Tel.: 05021/87213<br />

E-Mail:<br />

dr.albers@nienburg.de<br />

Internet:<br />

www.nienburg.de<br />

36<br />

25 Teilnehmer der Umfrage haben die im Energiepass<br />

vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt:<br />

Es wurden insgesamt 21 Heizanlagen neu<br />

installiert, davon waren sieben Spezialkessel<br />

mit Ölgebläsebrenner, ein Spezialkessel mit<br />

Gasgebläsebrenner, ein Kessel ohne Gebläse,<br />

ein Gasumlaufwassererhitzer sowie zehn<br />

Brennwertkessel mit Gasbetrieb. Auf der Seite<br />

der Dämmmaßnahmen wurden insgesamt<br />

18 Maßnahmen angegeben, davon entfi elen<br />

auf die Dämmung der Außenwand eine, fünf<br />

mal wurde das Dach gedämmt, fünf mal die<br />

oberste Geschossdecke und insgesamt sieben<br />

mal wurden die Fenster erneuert sei es durch<br />

Wärmeschutzverglasung oder die komplette<br />

Erneuerung der Fenster.<br />

Insgesamt zeigt dieses Ergebnis, dass die<br />

Beratung durchaus Erfolg gehabt hat, was auch<br />

dadurch belegt wird, dass die meisten Teilnehmer<br />

angegeben haben, dass sie eventuell eine<br />

andere Maßnahme ergriffen hätten, wenn<br />

sie nicht den Gebäudeenergiepass zur Hand<br />

gehabt hätten. Für diesen Teil ist die Gebäudeenergiepassaktion<br />

als erfolgreiche Aktion zu<br />

werten.<br />

Fazit<br />

Die gesamte Aktion hat gezeigt, welch großes<br />

Potential an Energieeinsparmöglichkeiten im<br />

privaten Hausbestand der Gebäude vor 1985<br />

vorhanden ist, wenngleich bei der Umweltleitstelle<br />

keine Zahlen vorliegen, wie hoch der<br />

betreffende Hausbestand in Nienburg insgesamt<br />

ist. Gleichwohl muss gesagt werden, dass<br />

ein solcher Gebäudeenergiepass, wie in dieser<br />

Aktion angeboten, eine Orientierung für den<br />

Hausbesitzer oder die Hausbesitzerin ist, ihre<br />

Gebäude im energetischen Sinne zu optimieren.<br />

Die Umweltleitstelle bedankt sich ausdrücklich<br />

im Namen der Stadt bei allen Teilnehmern<br />

an dieser Aktion für ihre Unterstützung<br />

und die geleistete Arbeit.


Landkreis Peine<br />

Umweltbildung - Verbesserung der<br />

Angebote und Entwicklung eines<br />

Netzwerkes<br />

Im Jahr 2003 wurde im Landkreis Peine ein<br />

Projekt zur Umweltbildung unter Beteiligung<br />

aller ansässigen Schulen durchgeführt. Träger<br />

des Projektes war das Agenda 21-Büro der<br />

Kreisverwaltung. Ziel war es, die Zusammenarbeit<br />

von Schulen und Anbietern von Umweltbildung<br />

zu verbessern, gegebenenfalls das<br />

Angebot von Umweltbildung nach dem Bedarf<br />

der Schulen zu erweitern und Lernangebote<br />

nutzerfreundlich zu erfassen.<br />

Für die Durchführung des Projektes wurde<br />

eine Umweltwissenschaftlerin per Werkvertrag<br />

beschäftigt. Dieser Werkvertrag wurde aus den<br />

Agenda 21-Mitteln des Landes Niedersachsen<br />

gefördert.<br />

Erster Schritt war die Erfassung des Ist-Standes.<br />

Alle 65 Schulen im Landkreis Peine wurden<br />

besucht und zu ihren Aktivitäten und Erfahrungen<br />

im Bereich Umweltbildung und der<br />

Nutzung außerschulischer Lernorte befragt.<br />

Diese Schulbesuche fanden oft im Rahmen von<br />

Gesamtkonferenzen statt. Zum Zwecke der<br />

gemeinsamen Auswertung aller Schulbesuche<br />

wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt.<br />

Im Vorfeld der Untersuchung gab es auch die<br />

Überlegung, diesen Fragebogen den Schulen<br />

mit der Bitte um Rücksendung einfach zuzuschicken.<br />

Mit Blick auf die dann wahrscheinlich<br />

nur geringe Rücklaufquote und die einheitliche<br />

Auswertbarkeit wurde diese Untersuchungsvariante<br />

jedoch verworfen und die vergleichsweise<br />

aufwändige Methode der Schulbesuche<br />

gewählt.<br />

Parallel und im Anschluss an die Schulbesuche<br />

wurden die Anbieter von schulexterner<br />

Umweltbildung kontaktiert, die dem Agenda<br />

21-Büro bekannt waren bzw. die sich aus den<br />

Schulbefragungen ergaben. Die Angebote<br />

wurden nach einem standardisierten Muster<br />

erfasst.<br />

Ergebnis<br />

Ergebnis dieses Projektes ist ein knapp 100 Seiten<br />

umfassendes Gutachten zur Situation der<br />

Umweltbildung an den Schulen im Landkreis<br />

Peine. Es ergab sich die folgende Bewertung<br />

der Lernortsituation:<br />

• In Peine gibt es ein attraktives Umweltbildungsangebot.<br />

• Viele Schulen sind nicht ausreichend über das<br />

Angebot im Landkreis Peine informiert.<br />

• Viele Lehrer fühlen sich von der Forderung<br />

nach Umweltbildung überfordert, weil ihnen<br />

Spezialwissen fehlt.<br />

• Den Pädagogen fehlt die Zeit, neue Unterrichtseinheiten<br />

vorzubereiten.<br />

• Schulen und Anbieter von Umweltbildung<br />

sind an einer Zusammenarbeit interessiert.<br />

Als Problem wurde der Transport zu den Umweltbildungsangeboten<br />

identifi ziert, da diese<br />

oft nicht oder nur sehr schwierig mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln erreichbar sind. Für den<br />

direkten Transport zu den externen Lernorten<br />

fehlen den Schulen aber oft die fi nanziellen<br />

Mittel.<br />

Damit die vorhandenen Angebote besser genutzt<br />

werden, wurden die ermittelten Anbieter<br />

von Umweltbildung in einem erweiterbaren<br />

Ordner zusammengestellt. Hierbei wurde<br />

besonderer Wert auf Ansprechpartner und Kontaktmöglichkeiten<br />

gelegt. Dieser Ordner wurde<br />

an alle Schulen verteilt. Nach den vorliegenden<br />

Rückmeldungen wird der Ordner auch intensiv<br />

genutzt. Es ist geplant, den Ordner jährlich zu<br />

aktualisieren.<br />

Umweltbildung im Streichelzoo<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Elke Kentner<br />

Tel.: 05171/401-294<br />

E-Mail:<br />

agenda21@landkreispeine.de<br />

Internet:<br />

www.landkreis-peine.<br />

de<br />

37


38<br />

<strong>Gemeinde</strong> Ritterhude<br />

Zukunftswerkstatt Ritterhuder<br />

Mühle - Kann das alte<br />

Mühlengebäude wieder mit Leben<br />

gefüllt werden?<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> Ritterhude hat im Jahr 2003 das<br />

etwa 1.000 Quadratmeter große Mühlengelände<br />

im Ortsteil Ritterhude mit Fördermitteln aus<br />

der Ortskernsanierung gekauft. Nach dem Abriss<br />

der Schuppen und eines Getreidesilos steht<br />

noch der alte Mühlenkern auf dem Gelände an<br />

der Windmühlenstraße. Im Rahmen einer Zukunftswerkstatt<br />

sollen sich Bürger und Bürgerinnen<br />

aktiv an der weiteren Entwicklung und<br />

Gestaltung ihres Ortes beteiligen und Ideen<br />

für die zukünftige Gestaltung und Nutzung<br />

der alten Mühle und des Geländes erarbeiten.<br />

Ziel ist es, die Mühle zu erhalten und ein gutes<br />

und fi nanzierbares Konzept für ihre Nutzung<br />

zu entwerfen.<br />

Am 29.09.2004 haben interessierte Einwohnerinnen<br />

und Einwohner, Politiker und Politikerinnen<br />

und Vertreter der Verwaltung das über<br />

hundert Jahre alte Mühlengebäude besichtigt.<br />

In der daran anschließenden Auftaktveranstaltung<br />

wurden die Rahmenbedingungen für<br />

eine zukünftige Nutzung der Mühle vorgestellt<br />

und eine Arbeitsgruppe gegründet, die Ideen<br />

entwickeln soll.<br />

Die 24 Mitglieder der Arbeitsgruppe haben<br />

sich mehrmals getroffen, um über verschiedene<br />

Nutzungsmöglichkeiten des Mühlengebäudes<br />

sowie die damit verbundenen fi nanziellen<br />

Probleme zu diskutieren. Die Vorschläge der<br />

Arbeitsgruppe sind:<br />

1. Eine Nutzung der Mühle als<br />

• Aussichtsplattform mit Blick auf die<br />

Hammeniederung, den Weyerberg, die<br />

Stadt Bremen und<br />

• als Industriedenkmal mit Informationen<br />

zur Geschichte und früheren<br />

Betrieb der Mühle sowie die Einrich-<br />

tung eines Museums durch den Heimatverein,<br />

das zusammen mit der<br />

Schleuse und der Aussichtsplattform<br />

für einen Ortspaziergang touristisch<br />

genutzt werden könnte und<br />

• für nicht kommerzielle, private<br />

Veranstaltungen wie z. B. Familienfeiern,<br />

Trauungen, als Treffpunkt<br />

nach Beerdigungen usw. und kleine,<br />

aber feine kulturelle Angebote (Aus-<br />

stellungen, Lesungen und Konzerte),<br />

2. die Eignung der Mühle als Antennenstandort<br />

zu prüfen (zusätzliche fi nanzielle<br />

Einnahmequelle!),<br />

3. das sanierte Mühlengebäude in den<br />

Abend- und Nachtstunden als Wahrzeichen<br />

Ritterhudes anzustrahlen,<br />

4. die Mühle durch einen Trägerverein betreuen<br />

zu lassen.<br />

Die Mühle würde ohne weitere Sanierung<br />

wie die Reparatur des Daches, zunehmend<br />

verfallen. Der Architekt Hans-Joachim Riemer<br />

aus der Windmühlenstraße hat einen Vorentwurf<br />

für die Gestaltung des Mühlengebäudes<br />

erarbeitet:<br />

Die alte Mühle wird über den Weg zum<br />

alten Friedhof erschlossen. Das Erdgeschoss<br />

sowie die Galerie des 1. Obergeschosses<br />

werden als Veranstaltungsraum ausgebaut.<br />

Die weiteren Etagen können für Industrie-,<br />

Arbeits- und museale Ausstellungen genutzt<br />

werden. Im Süden des Gebäudes befi ndet<br />

sich eine Terrasse mit Aussicht auf eine<br />

Streuobstwiese. Alle ursprünglich vorhandenen<br />

Fenster sollen wieder geöffnet werden.<br />

Für die Gestaltung des Daches wurden drei<br />

Varianten erarbeitet: Mit und ohne Galerie<br />

(Stahlkonstruktion), mit Glastürmchen sowie<br />

das alte Mühlendach mit zusätzlichen Fenstern<br />

(Mühlenstumpf).<br />

Ritterhuder Mühle


Der Vorentwurf sowie die Nutzungsvorschläge<br />

wurden im Frühjahr 2005 in den politischen<br />

Gremien (Planungs-, Umwelt- u. Verkehrs- sowie<br />

Verwaltungsausschuss) beraten.<br />

Die Politiker lobten die Arbeit und den Einsatz<br />

der Arbeitsgruppe, wiesen aber auch darauf<br />

hin, dass der <strong>Gemeinde</strong> Ritterhude keine Folgekosten<br />

entstehen dürfen.<br />

Für die Erarbeitung eines Betreiber- und<br />

Nutzungskonzeptes hat die Arbeitsgruppe die<br />

baulichen und fi nanziellen Grenzen untersucht,<br />

potentielle Interessenten für die Nutzung<br />

sowie Sponsoren angesprochen, die Einnahmen<br />

und Unterhaltungskosten kalkuliert und<br />

die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine<br />

Nutzung der Mühle durch den Heimatverein recherchiert.<br />

Es wurden Mühlenprojekte anderer<br />

<strong>Gemeinde</strong>n besichtigt und Gespräche mit den<br />

Trägervereinen geführt.<br />

Der Heimatverein Ritterhude wird die Trägerschaft<br />

für die Mühle übernehmen (Satzungsänderung<br />

im August 2004). Hierzu wird zwischen<br />

der <strong>Gemeinde</strong> Ritterhude und dem Verein ein<br />

Nutzungsvertrag geschlossen.<br />

Der Planungs-, Umwelt- und Verkehrsauschuss<br />

hat dem Betreiber- und Nutzungskonzept sowie<br />

dem baureifen Entwurf Mühlenstumpf in<br />

seiner Sitzung am 04.10.2005 zugestimmt. Die<br />

Sanierung der Mühle ist ein zentraler Baustein<br />

der Ortskernsanierung in „Alt Ritterhude“. Im<br />

Jahr 2006 können Fördermittel des Landes und<br />

des Bundes genutzt werden. Die <strong>Gemeinde</strong><br />

Ritterhude muss ein Drittel der Sanierungskosten<br />

tragen, zwei Drittel werden vom Land<br />

Niedersachsen und vom Bund übernommen.<br />

Nach der Sanierung 2006 soll die Mühle für<br />

Veranstaltungen und Ausstellungen, sowie als<br />

Aussichtsturm genutzt werden.<br />

Fazit<br />

Von der Arbeitsgruppe wurde ein attraktives<br />

Konzept für die Belebung des Ortskerns Ritterhudes<br />

erarbeitet. Neben einer Verschönerung<br />

des Ortsbildes werden durch die geplanten<br />

Veranstaltungen auch das kulturelle Leben und<br />

die sozialen Kontakte im Ortsteil Ritterhude<br />

verbessert.<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Sabine Sameluck,<br />

Tel.: 04292/889-166<br />

E-Mail:<br />

s.sameluck@ritterhude.<br />

de<br />

Internet:<br />

www.ritterhude.de<br />

39


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Jungemann<br />

Tel.: 04261/75-2654<br />

E-Mail:<br />

stadt@rotenburgwuemme.de<br />

40<br />

Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />

Ausstellung Renaturierungsmaßnahmen<br />

im Landkreis Rotenburg<br />

(Wümme) - Agenda 21 Projekt<br />

zum Thema Gewässerschutz<br />

Im Rahmen des Agenda 21 Arbeitskreises „Umwelt“<br />

wurde ein Projekt zum Thema Gewässerschutz<br />

initiiert. Im Vordergrund stehen hierbei<br />

Aufklärung und Sensibilisierung für den Gewässerschutz<br />

in Form einer Darstellung positiver<br />

Beispiele bereits durchgeführter Renaturierungsmaßnahmen.<br />

Ziel dieses Projektes ist es,<br />

Problembewusstsein zu schaffen und Konfl ikte<br />

zwischen Betroffenen (Kommune, Landwirt,<br />

Naturschutz) zu minimieren. Es soll ebenfalls<br />

Verständnis für die verschiedenartigen Ansprüche<br />

an die Gewässer geweckt werden.<br />

Der Landkreis ist in großem Maße landwirtschaftlich<br />

und von ländlichen Strukturen geprägt.<br />

Er ist von den Flüssen Oste und Wümme<br />

und vielen Bächen durchzogen, die Landschaft<br />

ist durch die Kraft des Wassers maßgeblich mitgestaltet.<br />

Als Folge schwankender Wasserstände<br />

und unterschiedlich starker Fließgeschwindigkeiten<br />

unterliegen Uferböschungen ständigen<br />

Veränderungen, sofern sie nicht befestigt<br />

wurden oder von natürlichem Erlenbewuchs<br />

festgehalten werden.<br />

Der Gewässerschutz spielt im Landkreis Rotenburg<br />

(Wümme) eine äußerst wichtige Rolle.<br />

Die Wasserregulierung ist insbesondere für die<br />

Landwirtschaft aber auch für den Naturschutz<br />

von großer Bedeutung.<br />

Bei den durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen<br />

wurden sowohl der Nutzen durch die<br />

Landwirtschaft (Entwässerung der Acker- und<br />

Grünlandfl ächen sowie Wasserablauf) als auch<br />

der Erhalt von Lebensräumen berücksichtigt.<br />

Hier wurde ein Konsens gefunden, der als Beispiel<br />

für weitere neue Maßnahmen gegenseitiges<br />

Verständnis fördern soll.<br />

Die Darstellung der Renaturierungsmaßnahmen<br />

wurde in Form einer Wanderausstellung<br />

mit Schautafeln für Vereine, Verbände und<br />

andere Institutionen erarbeitet. Sie dient der<br />

Öffentlichkeit zur besseren Information und<br />

zur Sensibilisierung für derartige Maßnahmen,<br />

wie beispielsweise Einrichtung von Sohlgleiten,<br />

Uferbepfl anzungen oder Gewässerumgestaltung.<br />

Die Schautafeln beinhalten eine<br />

Vorher-Nachher-Analyse und die Erfolgsbilanz<br />

der jeweiligen Renaturierungsmaßnahme. Der<br />

Sinn und Zweck der durchgeführten Maßnahme<br />

wird ebenfalls erläutert. Ein zusätzlicher<br />

wesentlicher Aspekt ist der Beitrag zur Umweltbildung.<br />

Ausgestellt werden die Schautafeln in öffentlichen<br />

Gebäuden (zum Beispiel Rathaus,<br />

Volksbanken und Sparkassen etc.). Sie können<br />

aber auch kostenlos ausgeliehen werden.


Stadt Soltau<br />

Beteiligung der Bürgerinnen und<br />

Bürger an der Konkretisierung des<br />

Verkehrsentwicklungsplanes (VEP)<br />

2004/2005<br />

Ziel der Bürgerbeteiligung zum Verkehrsentwicklungsplan<br />

ist es, gut abgestimmte,<br />

nachhaltig wirksame verkehrspolitische und<br />

verkehrsplanerische Maßnahmen zu entwickeln,<br />

die eine hohe Akzeptanz und damit<br />

einen optimalen Wirkungskreis erreichen. Die<br />

Bürgerinnen und Bürger sollen gezielt aufgefordert<br />

werden, an der nachhaltigen, umweltgerechten<br />

Verkehrsentwicklung Soltaus in<br />

verantwortlichem Umgang mit den Perspektiven<br />

künftiger Generationen mitzuwirken.<br />

Dabei soll es konkrete Mitwirkungsangebote<br />

geben, insbesondere für Handlungsfelder ohne<br />

gesetzliche Beteiligungsverfahren wie Verkehrsberuhigung,<br />

Förderung des Radverkehrs,<br />

Schulwegsicherung und Optimierung des<br />

öffentlichen Nahverkehrs.<br />

Während des Stadtmarketingprozesses in den<br />

Jahren 1998 und 1999 wurde neben anderen<br />

Themen auch der Verkehrsentwicklungsplan<br />

(VEP) durch eine Arbeitsgruppe ausgearbeitet<br />

und erörtert und im November 1999 vom Rat<br />

der Stadt Soltau beschlossen.<br />

Jetzt sollen die Kernfragen der Verkehrsprobleme<br />

und Lösungsansätze so aufbereitet<br />

werden, dass bei den Bürgerinnen und Bürgern<br />

Interesse geweckt wird. Sie sollen aufmerksam<br />

gemacht werden auf die Situation in Soltau<br />

und die sich in diesem Zusammenhang stellenden<br />

Herausforderungen einer nachhaltigen,<br />

umweltgerechten Verbesserung der Verkehrsverhältnisse.<br />

Es geht darum, Wissen zu vermitteln<br />

und zu vertiefen und den benannten<br />

Umweltzielen mehr Bedeutung zu verschaffen.<br />

Gleichzeitig sollen die Aktionen zur Mitwirkung<br />

an den Beteiligungsverfahren einladen.<br />

Da mit herkömmlichen Mitteln keine nennenswerte<br />

Beteiligung der Bürgerinnen und<br />

Bürger erreicht werden konnte (weder Presseberichte<br />

noch die Publikation des VEP (unter<br />

anderem im Internet) erwiesen sich als taugliches<br />

Medium) sollen nun Zeitungsbeilagen<br />

erstellt werden, die alle Haushalte (ca. 11.000)<br />

erreichen sollen. Hier werden die Informationen<br />

in ansprechender Form, interessant,<br />

allgemein verständlich und in verdaulichen<br />

Portionen zugänglich gemacht.<br />

Spielraum Soltau<br />

Die Stadt Soltau möchte mit dem Entwicklungskonzept<br />

Spielraum Soltau ein Alleinstellungsmerkmal<br />

entwickeln, um Soltau attraktiver und<br />

interessanter zu machen. Das Konzept sieht<br />

vor, Spielfelder und interessante Installationen<br />

in die Innenstadt zu bringen, um dort einen<br />

Lebens- und Spielraum für Kinder und Erwachsene<br />

zu schaffen.<br />

Am 29. Juni 2004 fand im Veranstaltungszentrum<br />

„Alte Reithalle“ in Soltau eine öffentliche<br />

Veranstaltung zur Präsentation des Entwicklungskonzeptes<br />

„Spielraum Soltau“ statt.<br />

Alle Soltauer Bürgerinnen und Bürger waren<br />

eingeladen, sich in lockerer Atmosphäre über<br />

Ideen und Planungen zu informieren. Die Einladungen<br />

erfolgten über Flyer, Plakate und die<br />

Presse. Zusätzlich wurden 215 persönliche Einladungen<br />

an alle Interessengruppen verschickt.<br />

Die Besucher wurden im Eingangsbereich<br />

gleich auf spielerische Art und Weise begrüßt,<br />

in dem Artisten des Soltauer Show-Palastes<br />

(einziges Schülervarietee Deutschlands) die Besucher<br />

zum spielenden Entdecken in die Halle<br />

einluden. Die Schüler waren so begeistert, dass<br />

sie sogar auf das vereinbarte Honorar verzichteten.<br />

Im Innen- und Außenbereich gab es diverse<br />

Spielstationen, die zum Ausprobieren einluden.<br />

Neben einem riesigen Filzberg inmitten<br />

der Reithalle, der aus zwölf Kubikmeter Filzabfällen<br />

der in Soltau ansässigen Firma Röders<br />

aufgeschichtet wurde, Fahrgeräten wie Pedalos<br />

und Karts, einem Labyrinth und Hinke-Pinke-<br />

Spiel wurden auch Beispiele gezeigt, die sich<br />

in der Innenstadt wieder fi nden können. Dazu<br />

gehörten unter anderem Türen in unterschiedlichen<br />

Höhen für Kinder und Erwachsene, eine<br />

Fühlstraße und ein Ladentresen, der auch von<br />

Kindern erklommen werden konnte. Auf den<br />

Tischen lagen Geduldsspiele, die Kinder wie<br />

Erwachsene fesselten.<br />

Jugendsport in der Stadt<br />

41


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Ute Dunker<br />

Tel.: 05191/82-193<br />

E-Mail:<br />

dunker@stadtsoltau.de<br />

Internet:<br />

www.soltau.de<br />

Fahrradfahren in Soltau<br />

42<br />

Im Übrigen fühlten sich viele Erwachsene wieder<br />

zurückversetzt in ihre Kindheit, insbesondere<br />

durch die alt hergebrachten Hüpfspiele.<br />

Diese Spielstationen wurden von vielen ehrenamtlichen<br />

Helfern wie z. B. den Minerva-Heidewerkstätten,<br />

betreut, die mit den Kindern und<br />

auch den Erwachsenen spielten.<br />

Der Garten- und Landschaftsarchitekt Hans-<br />

Joachim Adam aus Hannover stellte in einer<br />

anschaulichen Präsentation die Überlegungen<br />

zum Spielraum Soltau vor. Im Anschluss daran<br />

gaben Sprecher der unterschiedlichsten Interessengruppen,<br />

wie Politik, Handel, Freizeit ihre<br />

Statements ab. Alle waren sich einig, dass das<br />

vorgestellte Konzept eine tragfähige Perspektive<br />

ist, um Soltau in Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />

attraktiver und interessanter zu machen.<br />

Danach wurden das Thema und die damit<br />

verbundenen Möglichkeiten der weiteren<br />

Innenstadtentwicklung diskutiert. Gleichzeitig<br />

wurden die Anwesenden aufgefordert, ihre<br />

Meinungen und Anregungen auf einem Fragebogen<br />

darzulegen.<br />

Die Veranstaltung wurde von allen Beteiligten<br />

als großer Erfolg bewertet. Gut 250 Kinder<br />

und Erwachsene besuchten die Veranstaltung,<br />

um sich zu informieren und aktiv mitzuarbeiten.<br />

Die Meinungen und Anregungen werden<br />

in die Ausgestaltung des Spielraumes Soltau<br />

einfl ießen.<br />

Spielfelder und Installationen in der<br />

Innenstadt<br />

Ziel des Projekts Spielfelder und Installationen<br />

ist es, Kinder und Jugendliche durch Spielangebote<br />

in der Innenstadt nachhaltig zu integrieren,<br />

anstatt sie von dort zu vertreiben. Auf<br />

diese Weise werden ständige soziale Konfl ikte<br />

zwischen Geschäftsleuten, Gastronomen, ihren<br />

Kunden und Jugendlichen nicht nur gelöst, es<br />

wird ein positives Miteinander initiiert. Jugendliche<br />

wollen nicht betreut werden, sie wollen<br />

ernst genommen werden, sehen und gesehen<br />

werden. Sie wollen nicht einen Spielplatz,<br />

sondern Platz für Spiele, die Ihnen Spaß<br />

machen - mitten in der Stadt. Das Projekt<br />

wird als Startprojekt des Spielraum Soltau<br />

verstanden.<br />

Um das Projekt zu verwirklichen wurde<br />

eine Straße aufgehoben, die den Fußgängerbereich<br />

zerschnitt. Hier werden nun<br />

Spielangebote gemacht: mobile, wechselnde,<br />

aktuelle im Trend liegende - nicht auf<br />

einem (Ghetto-)Spielplatz, sondern offen im<br />

Fußgängerbereich. Installiert werden sollen<br />

Angebote für alle Altersgruppen, die sich<br />

bei erfolgreichen Events wie „Go Sports“<br />

bewährt haben. Erwachsene dürfen und<br />

sollen also mitspielen. Mitmachen ist genauso<br />

attraktiv wie Zuschauen.<br />

„Der Mensch, ob alt oder jung, soll zum<br />

spielerischen Umgang mit seiner Umwelt animiert<br />

werden, und dieses fast überall, nicht<br />

nur auf Spielplätzen“ (aus: Spielraum Soltau,<br />

Entwicklungskonzept, Dezember 2003).<br />

Diese Effekte wären mit einer Spielanlage für<br />

Jugendliche auf der „grünen Wiese“ nicht zu<br />

erreichen.<br />

Bei dem Projekt geht es auch um Mitbestimmung<br />

und Verantwortung. Die Planungen<br />

werden gemeinsam mit den Jugendlichen<br />

entwickelt. Die Stadtjugendpfl egerin<br />

wird diesen Prozess pädagogisch begleiten<br />

und verschiedene Workshops anbieten. Hier<br />

können die Jugendlichen selber planen,<br />

Modelle entwickeln und bauen und ihre<br />

Ergebnisse selber präsentieren. So haben sie<br />

die Möglichkeit, Politik nicht nur zu erleben,<br />

sondern aktiv mitzugestalten.<br />

Durch den direkten Bezug der Jugendlichen<br />

zu konkreten Projekten ist eine starke<br />

Identifi kation und damit verbundenes<br />

Verantwortungsbewusstsein zu erwarten.<br />

Die Jugendlichen können lernen, Ihre Interessen<br />

gegenüber denen anderer Zielgruppen<br />

abzuwägen. Sie werden Erfolgserlebnisse<br />

haben und mit Hilfe der Stadtjugendpfl egerin<br />

lernen, Konfl ikte in angemessener Form<br />

auszutragen und Lösungsmöglichkeiten zu<br />

entwickeln.


<strong>Gemeinde</strong> Tostedt<br />

Projekt fi fty-fi fty<br />

Die kommunale Agenda 21 in Tostedt unterstützt<br />

mit dem Projekt fi fty-fi fty Schulen und<br />

Verwaltung darin, Betriebskosten durch Wasser-<br />

und Energieeinsparung zu senken. Ziel ist<br />

nicht nur, die allgemeinen Kosten zu senken,<br />

sondern auch einen Prozess des Umdenkens in<br />

Gang zu setzen, der über die Mauern der Schulen<br />

und Verwaltungen hinaus hilft, Ressourcen<br />

einzusparen.<br />

Die Motivation zur Einsparung ist denkbar<br />

einfach: Rechnungsgrundlagen sind die Kosten<br />

für Wasser, Strom und Heizung aus den letzten<br />

drei Jahren. Wird weniger als der errechnete<br />

Durchschnitt verbraucht, erhält die Einrichtung<br />

eine Hälfte des ersparten Betrags zur freien<br />

Verfügung. Die andere Hälfte muss von der<br />

Samtgemeinde Tostedt in Sparmaßnahmen in<br />

der entsprechenden Einrichtung investiert werden.<br />

Wird nichts gespart, gibt es nichts.<br />

Aufmerksam wurden die Akteure der Agenda<br />

21 unter Leitung von Burkhard Allwardt und<br />

Ulrich Baier bei dem Besuch mehrerer Schulen:<br />

dort wurde dauerhaft Wasser erwärmt, das<br />

niemand verwendete; Heizungen waren von<br />

Materialien oder Möbeln verdeckt, die Fenster<br />

darüber waren ständig auf Kipp geöffnet,<br />

sodass die Heizungen auf vollen Touren liefen.<br />

Fenster waren mit Plakaten oder Fensterbildern<br />

so zugeklebt, dass kein Sonnenlicht mehr eindringen<br />

konnte. Die Agenda-Gruppe sah schnell<br />

das Einsparpotential und beschloss, mit dem<br />

Projekt fi fty-fi fty einen besonderen Anreiz zu<br />

schaffen, Energie und Wasser einzusparen.<br />

Wie gespart werden soll und wo es Verhaltensänderungen<br />

sowohl bei den Kindern<br />

als auch bei den Lehrern gibt, vermittelt die<br />

Agenda 21 durch ihren fachpraktischen Unterricht<br />

in der Schule. Den Kindern wird mit Hilfe<br />

der Geräte des ansässigen Energiekonzerns<br />

EWE konkret gezeigt, was sie tun müssen, um<br />

Energie zu sparen. Außerdem sind die Kinder<br />

jetzt Energiedetektive und überwachen die<br />

vermittelten Maßnahmen.<br />

Preisverleihung in einer Schule<br />

Insgesamt haben die beteiligten Grundschulen<br />

Todtglüsingen, Heidenau, Wistedt, Otter und<br />

Handeloh in den Jahren 2003 bis 2005 über<br />

12.000 Euro eingespart. Zusammen erhielten<br />

sie somit über 6.000 Euro zu ihrer freien Verfügung.<br />

Wenn die Kinder heute auf ihren neuen Spielgeräten<br />

turnen, neue Bücher in der Bibliothek<br />

vorfi nden oder mit Bewegungsmeldern ihre<br />

Flure erleuchtet bekommen, sehen sie den Erfolg<br />

ihrer Bemühungen, einen Bei-trag für ihre<br />

eigene Zukunft. Daher sorgen sie auch zu Hause<br />

dafür, dass mit Wasser und Energie sorgsam<br />

umgegangen wird.<br />

Projekt Photovoltaik in Tostedt<br />

Die Agenda-Gruppe hat das Tostedter Rathausdach<br />

für 20 Jahre gepachtet, um darauf eine<br />

Solaranlage zu betreiben. Unterstützt wird sie<br />

dabei von Detlev Jaap, privater Solaranlagenbauer<br />

und Errichter der Anlage, der die Hälfte<br />

der Anlage betreibt. Bingo Lotto hat sich mit<br />

einem Zuschuss ebenfalls beteiligt. Zusammen<br />

mit Jaap gründeten die „Macher“ der Agenda<br />

in Tostedt, Burkhard Allwardt, Ulrich Baier und<br />

Dirk Stecklina , eine GbR mit dem Ziel, die Erträge<br />

anteilig aufzuteilen und schlossen mit der<br />

Samtgemeinde einen Nutzungsvertrag ab.<br />

Durch die Verschattung des Daches heizen<br />

sich die Büros der Stadtverwaltung bei Sonneneinstrahlung<br />

nicht mehr so stark auf, sodass im<br />

Sommer teilweise auf die Klimaanlage verzichtet<br />

werden kann. Insgesamt ist also mit einer<br />

erheblichen Energie- und Kosteneinsparung zu<br />

rechnen.<br />

In einem von Bingo Lotto gesponsorten<br />

Display kann jeder im Eingang des Rathauses<br />

ablesen, wieviel Strom zu jeder Zeit produziert<br />

wird und wurde.<br />

Bereits im letzten Jahr ist auf der Grundschule<br />

von Wistedt eine ähnliche Anlage installiert<br />

worden. Weitere werden folgen, denn die<br />

gestiegenen Energiepreise veranlassen immer<br />

mehr Bürger, auf ihrem eigen Dach eine<br />

Solaranlage zu errichten. Auch die Bereitschaft,<br />

öffentliche Dachfl ächen über die Kommunale<br />

Agenda 21 zu pachten und darauf Photovoltaikanlagen<br />

zu betreiben, ist gestiegen.<br />

Die Kommune erhält dafür Pachterlöse und<br />

darüber hinaus die Möglichkeit, nach Ablauf<br />

des Pachtvertrags in 20 Jahren den Strom um<br />

20 Prozent günstiger einzukaufen als er dann<br />

zu haben ist. Auf Dauer kann sie also ihre Betriebskosten<br />

reduzieren. Mit den Anlagen wird<br />

darüber hinaus ein erheblicher Beitrag gegen<br />

schädliche CO 2 -Immissionen geleistet.<br />

43


Photovoltaik-Anlage auf dem Rathausdach<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Burkhard Allwardt<br />

Tel.: 04182/8755<br />

E-Mail:<br />

agenda21-tostedt@<br />

gmx.de<br />

Internet:<br />

www.agenda21tostedt.de<br />

44<br />

Projekt To(P)stedt aktuell<br />

To(p)stedt aktuell ist ein monatlich erscheinender<br />

Veranstaltungskalender in der Samtgemeinde<br />

Tostedt mit einer Aufl age von 2.500<br />

Exemplaren. In DIN-A 5 Format und auf etwa<br />

16 Seiten werden fast alle regelmäßigen und<br />

unregelmäßigen Ereignisse aus Kirchen, Sportvereinen,<br />

gesellschaftlichen Gruppierungen,<br />

Einzelhandel, Handwerk, Schulen, <strong>Gemeinde</strong>verwaltung,<br />

Chören, sozialen Einrichtungen<br />

und von Einzelpersonen erfasst und veröffentlicht.<br />

Zusätzlich erscheint das Blatt in einer<br />

Aufl age von 4.900 Exemplaren in der kostenfrei<br />

verteilten Kreiszeitung, im Internet und<br />

der Homepage der Samtgemeinde Tostedt. Die<br />

eigene Publikation auf der Agenda 21 Seite von<br />

Tostedt ist in Arbeit.<br />

Das Blatt fi nanziert sich aus der ehrenamtlichen<br />

Arbeit. Das Papier bezahlt die <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />

aus ihrem Haushalt, die Druckkosten<br />

werden durch die Anzeigen mehr schlecht<br />

als recht erbracht. Akquisition, Rechnungslegung,<br />

Kostenverwaltung und natürlich der<br />

immense Aufwand, die Daten zusammenzutragen,<br />

zu ordnen und zu überprüfen, erfolgen<br />

freiwillig und ohne Bezahlung.<br />

Das Heft hat wesentlichen integralen Wert<br />

für Tostedt erhalten. Die Vernetzung von Informationen<br />

hat zu mehr menschlichen Kontakten<br />

geführt, hat aufgezeigt, dass die Samtgemeinde<br />

Tostedt eine außerordentlich lebendige, interessante<br />

<strong>Gemeinde</strong> ist. Vor dem Erscheinen des<br />

Blattes hat das niemand gewusst und wahrgenommen.<br />

Wenn das Heft in der Arztpraxis, den<br />

Geschäften, öffentlichen Einrichtungen, Vereinen<br />

ausliegt, wird darüber gesprochen. Auch<br />

die ansässige Wirtschaft hat das Blatt entdeckt,<br />

um ihre Sonderangebote, Aktionen, Neueröffnungen<br />

bekannt zu machen.


Stadt Twistringen<br />

Aktionsplan für ein zukunftsfähiges<br />

Twistringen<br />

Ziel der Agendagruppen in Twistringen ist neben<br />

dem Umweltschutz und der Sicherung von<br />

Ressourcen für die zukünftige Generation auch<br />

die Schaffung besserer Lebensbedingungen in<br />

allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.<br />

Um diese Ziele zu erreichen, haben engagierte<br />

Twistringer Bürger und Bürgerinnen ehrenamtlich<br />

ein Leitbild für ein zukunftsfähiges Twistringen<br />

erstellt. Einige dort formulierte Ziele und<br />

Wünsche für Twistringen wurden dann gleich<br />

in die Tat umgesetzt: So wurden Broschüren für<br />

Tagestouristen erstellt und eine Kooperation<br />

zur Verbesserung des Betreuungsangebotes für<br />

Kinder gegründet. Um Kaufanreize für heimische<br />

Produkte zu schaffen, wurde der Twistringer<br />

Warenkorb mit regionalen Erzeugnissen<br />

erfunden, vier städtische Gastronomen bieten<br />

inzwischen den „Twistringer Teller“ mit Zutaten<br />

aus Twistringen an.<br />

Verschiedene Arbeitsgruppen entwickelten<br />

Ideen, die von der Ferienbetreuung für Kinder<br />

über Baulückenkataster bis hin zur Schaffung<br />

von Praktikumsplätzen für Jugendliche das Ziel<br />

haben, die Stadt Twistringen voranzubringen.<br />

Das Agenda 21-Büro in Twistringen bietet folgende<br />

Serviceleistungen an:<br />

• Information zum Agenda-Prozess<br />

• Kontakte zu den Arbeitsgruppen<br />

• Unterstützung der Twistringer Agenda-<br />

Arbeitsgruppen<br />

• Informationspool für Agenda 21-Aktivitäten<br />

• Zusammenführung der Agenda 21-Aktivitäten<br />

in der Verwaltung<br />

• Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Agendagruppe bei der Arbeit<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Friedrich Spreen,<br />

Heike Harms<br />

Tel.: 04243/413-134<br />

E-Mail:<br />

f.spreen@twistringen.<br />

de, h.harms@<br />

twistringen.de<br />

Internet:<br />

www.twistringen.de<br />

45


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Hans-Henning<br />

Stephans<br />

Tel.: 04956/9117-49<br />

E-Mail:<br />

hstephans@<br />

uplengen.de<br />

Internet:<br />

www.uplengen.de<br />

46<br />

<strong>Gemeinde</strong> Uplengen<br />

Zukunft gemeinsam gestalten -<br />

mach mit: Lokale Agenda 21<br />

Uplengen<br />

Um herauszufi nden, welche Themen die Bürgerinnen<br />

und Bürger der <strong>Gemeinde</strong> besonders<br />

am Herzen liegen, initiierte die Agenda-Gruppe<br />

in Uplengen eine Fragebogenaktion zum<br />

Lebensumfeld in der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Mehr als 300 Fragenbögen konnten ausgewertet<br />

werden. Aus den Antworten geht unter anderem<br />

hervor, dass das Wohnen, das Ortsbild,<br />

die Versorgung, Familienfreundlichkeit und<br />

Naturschutz überwiegend positive Kritiken der<br />

Uplenger bekommt. In Bereichen der Jugend-<br />

und Seniorenarbeit, Erwerbsmöglichkeiten und<br />

Verkehrssicherheit sehen viele noch Handlungsbedarf.<br />

Dass bei einer rein zahlenmäßigen Hochrechnung<br />

jedoch die Gefahr einer oberfl ächlichen<br />

Betrachtungsweise besteht, erkennt man an<br />

der Auswertung der textlichen Ergänzungen<br />

in den Fragebögen: Obwohl beispielsweise das<br />

Schulangebot als gut bis sehr gut bewertet<br />

wurde, bedurfte jedoch die Qualität des Unterrichts<br />

und die Unterrichtsausfallzeiten einer<br />

Verbesserung. Auch in einigen anderen Fragenkomplexen<br />

tauchten derartige Widersprüche<br />

auf.<br />

Erfreulich und wichtig sind bei solchen Aktionen<br />

die Zusammenarbeit der Arbeitsgruppen<br />

der lokalen Agenda 21 mit dem Bürgermeister<br />

der <strong>Gemeinde</strong> und die von Beginn an ständige<br />

Information der gewählten Gremien.<br />

Ein besonders erfreuliches Resultat der Umfrage<br />

war die Bereitschaft von 25 Bürgerinnen<br />

und Bürgern, in den bestehenden Arbeitskreisen<br />

mitzuarbeiten.<br />

Die Arbeitskreise arbeiten entsprechend ihrer<br />

Zuständigkeit an Lösungsvorschlägen und deren<br />

Umsetzung.<br />

Durchführung der Fragebogenaktion


Stadt Varel<br />

Agenda 21 in Varel<br />

Der Agenda21-Prozess in Varel hat im letzten<br />

Jahr zwei Projekte vorangebracht: Zum einen<br />

einen Landschafts-Erkundungspfad, der durch<br />

die unterschiedlichen Vareler Landschaftsräume<br />

führt und dabei besondere Stationen<br />

streift. Zum anderen die Installation eines<br />

Qualifi kationsnetzwerks, das Schülern und<br />

Schülerinnen bei der Berufswahl zum Beispiel<br />

durch Betriebspraktika während der Ferienzeit<br />

behilfl ich ist.<br />

Landschafts-Erkundungspfad<br />

Unter dem Motto Natur Mensch und Landschaft<br />

in Varel - den Landschaftsräumen auf der Spur<br />

verbindet der Landschafts-Erkundungspfad die<br />

für Varel typischen Landschaftsräume: Geest,<br />

Moor, Marsch und Watt. Die rund 40 Kilometer<br />

lange Route führt durch sich immer wieder<br />

abwechselnde Landschaftsräume: vorbei am<br />

Nationalpark Wattenmeer, durch fruchtbares<br />

Marschland, über moorastigen Grund oder auf<br />

Waldwegen. Die Wege können mit dem Fahrrad<br />

oder zu Fuß erkundet werden.<br />

Entlang des Erkundungspfads sollen insgesamt<br />

etwa zehn informative und aktiv erlebbare<br />

Stationen an dafür besonders geeigneten<br />

Standorten errichtet werden.<br />

Vier Stationen wurden bis zum 30. Juni 2004<br />

realisiert:<br />

• Station Schlossplatz: „Wiespahl“ mit Informationen<br />

über den gesamten Landschaftspfad.<br />

• Station Vareler Hafen: Seezeichen als Symbol<br />

für die Schifffahrt auf dem Meer und dem<br />

Jadebusen.<br />

• Station Goldene Linie: Durchblicke schaffen!<br />

Die Eichenholzstelen bieten durch die<br />

besondere Anordnung den Blick auf die<br />

Landschaftsräume Marsch, Moormarsch und<br />

Niedermoor.<br />

• Station Dangast: „Die Landschaft mit den Augen<br />

eines Malers sehen“. Der Blick durch ein<br />

kleines Loch kann das Bild auf das Wesentliche<br />

begrenzen.<br />

Station Nationalpark-Haus Alte Schule<br />

Dangast<br />

In dieser Saison wird der Landschaftspfad durch<br />

die neue Station Nationalpark-Haus „Alte Schule<br />

Dangast“ ergänzt. Diese Station bietet die<br />

Möglichkeit, eine Pause einzulegen und sich bei<br />

einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wasser auszuruhen.<br />

Darüber hinaus werden viele Informationen<br />

über den Naturraum Wattenmeer und<br />

den Küstenschutz am Jadebusen geboten.<br />

Ja-Dan(n)-Bus<br />

Für Teilstrecken des Natur Mensch und Landschaftspfads<br />

kann man den Ja-Dan(n)-Bus<br />

benutzen. Einer Karte können Sie entnehmen,<br />

welche Haltestelle für Sie in Frage kommt. Sollte<br />

diese eine Bedarfshaltestelle sein, genügt ein<br />

Anruf, um abgeholt zu werden.<br />

Dieses Projekt der Agenda 21-Arbeitsgemeinschaft<br />

Tourismus und Naturschutz wurde in der<br />

Agenda-Broschüre aus dem Jahr 2004 detailliert<br />

beschrieben.<br />

Station des Erkundungspfads<br />

Qualifi zierungsnetzwerk<br />

Aufgrund der schlechten Ausbildungssituation<br />

der Jugendlichen in Varel hat die Arbeitsgemeinschaft<br />

Arbeit und Wirtschaft ein Qualifi zierungsnetzwerk<br />

installiert. Ziel ist es, die Berufsorientierung<br />

von Schülerinnen und Schülern<br />

der allgemeinbildenden Schulen zu verbessern<br />

und somit auch ihre Chancen auf dem Ausbildungsstellenmarkt.<br />

Dies geschieht beispielsweise<br />

durch mehrtägige Betriebsprojekte und<br />

Betriebspraktika in den Ferien. Die AG Arbeit<br />

und Wirtschaft hat sich das Ziel gesetzt, das<br />

regionale Qualifi zierungsnetzwerk weiterzuentwickeln.<br />

Über das Netzwerk soll die Kooperation<br />

zwischen Schulen, Schülern, Betrieben,<br />

Eltern, Kammern und Arbeitsamt unterstützt<br />

werden.<br />

47


Infos<br />

Das Büro des Regionalen<br />

Qualifi zierungsnetzwerks<br />

ist im<br />

Jugend- und Vereinshaus<br />

„Weberei“ unter<br />

der folgenden Adresse<br />

zu ereichen: Regionales<br />

Qualifi zierungsnetzwerk<br />

Varel - Jugend-<br />

und Vereinshaus<br />

„Weberei“<br />

Sascha Biebricher,<br />

Oldenburger Straße 21,<br />

26316 Varel<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Marion Borchardt<br />

Tel.: 04451/126131<br />

E-Mail:<br />

agenda@varel.de<br />

Internet:<br />

www.varel.de/agenda<br />

48<br />

Bisheriges Arbeitsergebnis<br />

Im Dezember 2002 konnte das Regionale<br />

Qualifi zierungsnetzwerk eingerichtet werden:<br />

Dieses Netzwerk zwischen Schulen, Vareler<br />

Betrieben, Eltern, Arbeitsamt und Kammern<br />

unterstützt durch Betriebspraktika Schüler bei<br />

ihrer Berufswahl. Hierdurch sollen zum Beispiel<br />

Ausbildungsabbrüche reduziert werden.<br />

Im März 2005 ist das Regionale Qualifi zierungsnetzwerk<br />

mit zusätzlichen Schwerpunkten<br />

neu aufgestellt worden. Es wird, neben<br />

der Beratung und Förderung der Schüler, auch<br />

ihre Eigenaktivität über partizipatorische<br />

Projekte in Richtung Berufsfi ndung unterstützt<br />

und ermöglicht. Hierzu dienen verschiedene<br />

Projekte oder Projektteilbereiche (Marketing,<br />

Aus- und Weiterbildungsmarkt, Kommunikationstraining).<br />

Als neuer Koordinator konnte der<br />

Architekt Sascha Biebricher gewonnen werden.<br />

Träger ist neuerdings das Regionale Umweltzentrum<br />

Schortens e.V.. Finanziert wird das Projekt<br />

von einer ortsansässigen Familienstiftung.<br />

Station des Erkundungspfads: Details


Stadt Visselhövede<br />

Nachhaltige Stadtkonzeption<br />

Perspektive Visselhövede<br />

In einem mehrjährigen Prozess und mit intensiver<br />

Bürgerbeteiligung erarbeiteten Rat und<br />

Verwaltung der Stadt Visselhövede ein Leitbild<br />

für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung.<br />

Dabei erzielte man bei allen Beteiligten weitgehende<br />

Übereinstimmung, die sich in der<br />

nachstehenden Präambel zum Leitbild widerspiegelt:<br />

„Unser Leitbild ist für uns Verpfl ichtung auf<br />

dem Weg in die Zukunft. Es beschreibt, wie Visselhövede<br />

gesehen und erlebt werden will. Es<br />

zeichnet einen anzustrebenden SOLL-Zustand<br />

im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung.<br />

Es hat die Aufgabe, eine möglichst breite, gemeinsame<br />

Plattform für Denken und Handeln<br />

in der Stadt zu schaffen und dient als Orientierungshilfe<br />

für zukünftige Entscheidungen.<br />

Nicht jedes Handeln in Visselhövede entspricht<br />

bereits den Vorstellungen des Leitbildes.<br />

Wir werden es daher zum ständigen Anlass<br />

nehmen, Schwachstellen aufzuspüren, die uns<br />

hindern, das Gewollte zu verwirklichen. Unser<br />

Leitbild muss fl exibel bleiben. Auch neue Ideen<br />

werden wir aufgreifen und das Leitbild kontinuierlich<br />

fortentwickeln.<br />

Wir verstehen die Nachhaltige Stadtkonzeption<br />

’Perspektive Visselhövede’ als einen ganzheitlichen<br />

und nachhaltigen Prozess, der im<br />

Sinne der Agenda 21 alle Bereiche (Wirtschaft,<br />

Soziales, Umwelt) umfasst und die Bürgerinnen<br />

und Bürger zum aktiven Mitwirken einlädt. Das<br />

Leitbild wurde im Sinne der Lokalen Agenda 21<br />

von Bürgerinnen und Bürgern für Bürgerinnen<br />

und Bürger entwickelt.<br />

Das vorliegende Leitbild kann nur dann mit<br />

Leben erfüllt werden, wenn es von vielen Bürgerinnen<br />

und Bürgern, den gesellschaftlichen<br />

Gruppen und der Wirtschaft mitgetragen, unterstützt<br />

und ausgestaltet wird, also ein echtes<br />

„Wir-Gefühl“ entsteht.<br />

Workshop zur Stadtentwicklung<br />

Im Sinne einer vorausschauenden und von<br />

breitem Konsens getragenen Stadtentwicklung<br />

sollen sich Denken, Planen und Handeln in<br />

Visselhövede an folgenden Leitgedanken und<br />

anschließenden Entwicklungsleitlinien und<br />

Strategien orientieren:<br />

• Die Schaffung vielfältiger Gesprächs- und<br />

Begegnungsmöglichkeiten,<br />

• Eigeninitiative stärken, fördern, achten und<br />

anerkennen und<br />

• die Kompetenz aller Altersgruppen nutzen<br />

wird ständige Aufgabe aller Kräfte dieser<br />

Stadt.“<br />

Erste Ideen aus dem Leitbild wurden bereits<br />

in den Jahren 2003 und 2004 umgesetzt: die<br />

Einstellung eines Beauftragten für Stadtmarketing,<br />

die Einrichtung einer gymnasialen Außenstelle,<br />

die Konzentration von Vollsortimentern<br />

im Innenstadtbereich, die Machbarkeitsstudie<br />

Bürgerbus und das Projekt Tourismus-Agentur.<br />

Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Günter Claus<br />

Tel.: 04262/301-121<br />

E-Mail:<br />

stadt.claus@<br />

visselhoevede.de<br />

Internet:<br />

www.visselhoevede.de<br />

49


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Magda Kock<br />

Tel.: 04479/94840<br />

E-Mail:<br />

kock@werlte.de<br />

Gästeführer buchen<br />

unter:<br />

04479/94840<br />

<strong>Gemeinde</strong> Vrees<br />

50<br />

<strong>Gemeinde</strong> Vrees<br />

Die Vreiser Patt<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> Vrees installiert zwei Lehrpfade,<br />

die den Wert der vielfältigen Landschaft<br />

in der Umgebung herausstellen sollen. Die<br />

Landschaft um Vrees bietet dazu viele Möglichkeiten.<br />

Ihre Entstehung und Entwicklung,<br />

sowie die heutige Bedeutung der vorhandenen<br />

Landschaftstypen Moor, Heide, Wald und<br />

Fließgewässer werden auf den Lehrpfaden<br />

beschrieben.<br />

Das Konzept Vreiser Patt besteht aus einem<br />

„Groten Vreiser Patt“ und einem so genannten<br />

„Lüttken Vreiser Patt“.<br />

Auf einer Länge von etwa 30 Kilometern<br />

wird der „Grote Vreiser Patt“ den Besucher an<br />

einigen markanten Stellen in der Landschaft<br />

um Vrees durch kleine Informationstafeln Erläuterungen<br />

geben.<br />

Mit dem „Lüttken Vreiser Patt“ steht ein kleiner<br />

Rundgang mit einer Länge von circa zwei<br />

Kilometern zur Verfügung, der auf die Vielzahl<br />

dorftypischer, kulturhistorischer wertvoller<br />

Einrichtungen und Zeugnisse im Ortskern hinweist.<br />

Dieser Weg beginnt am Heimathaus und<br />

endet am Lernstandort für Umweltbildung.<br />

Alle Wege können mit dem Fahrrad, dem<br />

Planwagen oder auch zu Fuß erlebt werden. Ein<br />

Prospekt mit Plan erleichtert die Auswahl der<br />

Strecken und gibt sichere Führung. Auch eine<br />

Begleitung durch Gästeführer ist möglich. Die<br />

<strong>Gemeinde</strong> Vrees nimmt unter der Telefon-Nr.<br />

(04479) 94840 gerne entsprechende Buchungen<br />

entgegen.<br />

Eiche in Vrees<br />

Erläutert werden auf der Tour<br />

Grote Vreiser Patt<br />

Vreiser Wisken - Wiesenvögel<br />

Wallhecke - Pfl ege und Erhalt<br />

Aufbau einer Wallhecke<br />

Typische Moorpfl anzen<br />

Sukzession<br />

Plaggenesch<br />

Nutzung der Hochmoore früher<br />

Feuchtgrünland - seine Nutzung früher<br />

und heute<br />

Die weiße gehörnte Heidschnucke in der<br />

Vreeser Dose<br />

Lebensraum Moor<br />

Emsland: Das Land der Hochmoore<br />

Heideweiher - „Schlatt“<br />

Pfl anzen in der Heide<br />

Entstehung der Heide<br />

Das Moor als Bienenweide<br />

Das ausgebaute Fließgewässer<br />

Die Plingenberger Steine<br />

Naturgemäße Waldwirtschaft<br />

Lüttke Vreiser Patt<br />

Heimathaus<br />

Pastors Goarn - Ein naturnaher Garten<br />

Eichen in Vrees<br />

St. Nikolaus Kirche<br />

Die Findlinge<br />

Dorfteich<br />

Backhaus<br />

Lernstandort für Umweltbildung.


<strong>Gemeinde</strong> Westoverledingen<br />

Das Kunstprojekt Planetensystem<br />

In Westoverledingen ist das Kunstprojekt<br />

Planetensystem entstanden. Ziel ist es, die<br />

einzelnen Ortsteile in einen Zusammenhang zu<br />

setzen und dadurch einen lebendigen Prozess<br />

zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls zu<br />

fördern.<br />

Die Agenda-Arbeitsgruppe Freizeit, Bildung,<br />

Kultur und Tourismus hat sich über verschiedene<br />

mögliche Kunstprojekte in Westoverledingen<br />

Gedanken gemacht. Gegenständliche<br />

Kunst ist ein Mittel, das zur Bildung beitragen<br />

und neue Sichtweise eröffnen kann. Daher<br />

sollte sie integriert werden, um Ideen für die<br />

Zukunft Westoverledingens zu entwickeln. In<br />

der Planung war den Akteuren die Einbeziehung<br />

von Kindern und Jugendlichen aus der<br />

<strong>Gemeinde</strong> wichtig; diese sollten sowohl bei der<br />

Umsetzung als auch bei den Nachfolgeprojekten<br />

wirken mit. Die Arbeitsgruppe zog Mitglieder<br />

des Kunstkreises, Harald Dirksen und<br />

Wolfgang Kößling-Salzmann, hinzu, die dann<br />

die Idee für das Projekt Planetensystem entwickelten.<br />

Wolfgang Kößling-Salzmann konkretisierte<br />

und entwarf das Projekt, und setzte es<br />

künstlerisch um.<br />

Ideen- und Projektbeschreibung<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> Westoverledingen besteht seit<br />

1973. Zwischen Papenburg und Leer gelegen<br />

umfasst sie zwölf Ortsteile, die für Außenstehende<br />

und Touristen ziemlich verstreut und<br />

scheinbar zusammenhanglos verteilt sind. Mit<br />

dem Verwaltungszentrum in Ihrhove sind diese<br />

Ortsteile verwaltungstechnisch verbunden.<br />

Das Problem liegt in der Frage, ob die Ortsteile<br />

wirklich innerlich im sozialen Leben im Beziehungsgefl<br />

echt untereinander verbunden sind<br />

- ob im Denken und Leben der Menschen das<br />

Gefühl und Bewusstsein für soziale Vernetzung<br />

innerhalb dieser <strong>Gemeinde</strong> entstanden oder<br />

gewachsen ist. Oder nimmt im Verhältnis von<br />

Zentrum und Umfeld die Bereitschaft ab, kulturelle<br />

Eigenschaften zu bewahren, auszutauschen<br />

und in ein Gesamtgebilde menschlicher<br />

Lebenssphäre einzubringen?<br />

Diese Problemstellung wurde sichtbar gemacht<br />

mit dem Modell unseres Planetensystems.<br />

Das Planetensystem wurde „über“ die<br />

<strong>Gemeinde</strong> verteilt und verdeutlicht die räumlichen<br />

Entfernungsstrukturen und das Bewusstsein<br />

für den Zusammenhalt. Die Sonnen- und<br />

Planetenmodelle wurden entsprechend der<br />

Entfernungen und Abstände im Sonnensystem<br />

auf folgende Standorte verteilt:<br />

Sonne - Freizeitpark Am Emsdeich<br />

(Bereich Uhlenhof, Gulfhäuser)<br />

Merkur - Kindergarten Ihrhove<br />

Venus - Kindergarten Großwolde<br />

Terra (Erde) - Schulmuseum Folmhusen<br />

Mars - Kindergarten Ihrenerfeld<br />

Jupiter - Jugendzentrum Großwolderfeld<br />

Saturn - Kindergarten Flachsmeer<br />

Uranus - Mühle Mitling-Mark<br />

Neptun - Kindergarten Völlenerfehn<br />

Pluto - Kindergarten Völlenerkönigsfehn.<br />

Das Modell „Sonne“ wird gesetzt.<br />

An jedem Standort steht ein Modell des jeweiligen<br />

Planeten.<br />

In der Umsetzung des Projektes erkennt man<br />

diverse Bezugspunkte zu ökologischen, ökonomischen<br />

und sozialen Fragestellungen. So<br />

wird die überragende Bedeutung der Nutzung<br />

der Sonnenenergie und die Wichtigkeit der<br />

Schonung der Ressourcen der Erde deutlich<br />

gemacht. Auch soll erkennbar gemacht werden,<br />

dass sich die Raumfahrt, die Raumforschung<br />

und die damit verbundenen Wirtschaftszweige<br />

zu einem wesentlichen Berufsfeld der Zukunft<br />

entwickeln.<br />

Gedanken einer umwelt- und sozialgerechten<br />

Entwicklung, des Ressourcenschutzes, des Erreichens<br />

von Umwelterhaltungs- und Entlastungseffekten<br />

sowie des Erhaltes und der Schaffung<br />

zukunftsfähiger Arbeitsplätze spielen bei diesem<br />

Projekt eine große Rolle. An der Erstellung<br />

der Sonnen- und Planetenmodellen waren alle<br />

Alters- und sozialen Gruppen beteiligt.<br />

51


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Helmuth Pranger<br />

Tel.: 04955/933-109<br />

E-Mail:<br />

Helmuth.Pranger@<br />

westoverledingen.de<br />

Internet:<br />

www.<br />

westoverledingen.de<br />

52<br />

Die Umsetzung des Kunstprojektes im<br />

Sommer 2004<br />

Die Modelle Sonne, Merkur, Erde, Mars, Venus,<br />

Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto<br />

wurden im Juni 2004 von der Jugendwerkstatt<br />

Johannesburg geliefert. Sie stehen jeweils auf<br />

drei Meter lagen Rohren. Zur Beschreibung<br />

wurden Platten mit dem Steckbrief der Modelle<br />

angebracht. Der Bauhof der <strong>Gemeinde</strong> Westoverledingen<br />

stellte die Modelle an den vorgesehenen<br />

Standorten auf. Auch bei der Planung<br />

des Projektes war der Bauhof mit erheblichem<br />

Umfang beteiligt.<br />

Die Kindergärten Ihrhove, Großwolde,<br />

Ihrenerfeld, Flachsmeer, Völlenerfehn und<br />

Völlenerkönigsfehn sowie das Jugendzentrum<br />

Großwolderfeld, die Mühle Mitling-Mark, das<br />

Schulmuseum Folmhusen und die Büchereien<br />

der <strong>Gemeinde</strong> haben im Sommer 2004 die Planetenmodelle<br />

in feierlichem Rahmen mit Politikern,<br />

den Initiatoren und anderen Beteiligten<br />

eingeweiht. Dabei wurde ein buntes Rahmenprogramm<br />

geboten: Live-Musik, Verlosungen,<br />

Verkauf von Sonnenbuttons, Basteln von<br />

Sonnenschutzkappen, Sternschnuppenfangen,<br />

Planetenwurfspiele, einem Luftballonwettbewerb,<br />

Planeten am Stiel, einer elf Meter hohen<br />

Kletterwand, Kinderschminken, Planetentastspielen,<br />

Basteln von Sonnenschutzkappen, Verkauf<br />

von Töpfen mit Sonnenblumenkernen und<br />

so weiter. Darüber hinaus wurden Sternfahrten<br />

von den Planetenmodellen zum Sonnenmodell<br />

angeboten. Bewirtet wurden die Gäste vom Restaurant<br />

Ulenhoff mit Sterntorten, Kaffee und<br />

Kuchen.<br />

Die Pausenhalle des Kindergartens Völlenerfehn als Weltall<br />

Fazit<br />

Die Aufstellung der Planeten und die damit<br />

verbundenen öffentlichen Veranstaltungen<br />

waren ein erster Schritt, die Bedeutung der<br />

Sonne, der Erde und der anderen Planeten<br />

für unser Leben herauszustellen. Die Verantwortlichen<br />

werden weiterhin ihre Energie<br />

darauf verwenden, das Projekt umzusetzen<br />

und die vielfältigen Bezugspunkte zu ökologischen,<br />

ökonomischen und sozialen Fragestellungen<br />

in das Bewusstsein der Bürger zu<br />

bringen.<br />

Die Initiatoren des Kunstprojektes hoffen,<br />

dass sich das Projekt langfristig in der <strong>Gemeinde</strong><br />

etabliert und dazu anregt, sich weiter<br />

aktiv für die Zukunft Westoverledingens<br />

einzusetzen.<br />

Das Kunstprojekt Planetensystem fand<br />

großen Anklang in der hiesigen Presse. Über<br />

die <strong>Gemeinde</strong>grenzen hinaus wurde es durch<br />

einen Beitrag der Bibliothekarin Susanne<br />

Brandt in der Zeitschrift „Buch und Bibliothek“<br />

bekannt gemacht.<br />

Die Agenda 21 in Westoverledingen hat<br />

einen Flyer zur Information über das Projekt<br />

herausgegeben. Er enthält einen Plan der<br />

<strong>Gemeinde</strong>, in dem die Standorte der Modelle<br />

eingezeichnet sind. Im Internet unter<br />

www.westoverledingen.de fi nden Sie den<br />

Flyer „Planeten verbinden“ und können ihn<br />

als PDF-Datei herunterladen.<br />

Zur Zeit gestalten die Westoverledinger<br />

Kinder ein Planetenbuch, das die Bibliothekarin<br />

Susanne Brandt ausgedacht hat und nun<br />

umsetzt.


Stadt Wolfenbüttel<br />

Wertewandel bewusst gestalten<br />

durch Wandelwerte<br />

Das Projekt Wandelwerte hat zum Ziel, einen<br />

Bewusstseinswandel bei Konsum und Produktion<br />

zu erreichen und komplexe Zusammenhänge<br />

von Ressourcen, Entwicklung, Produktion,<br />

Konsum und Entsorgung verständlich zu<br />

vermitteln. Unterschiedliche Zielgruppen sollen<br />

dazu angeregt werden, etwas über nachhaltige<br />

Produktions- und Konsummuster zu lernen<br />

und sich aktiv zu beteiligen.<br />

Im Vordergrund steht dabei das Thema Recycling:<br />

die Wiederverwendung von gebrauchten<br />

Materialien als wertvolles Ausgangsmaterial für<br />

neue Produkte sensibilisiert für einen anderen,<br />

nachhaltigeren und kreativen Umgang mit<br />

Produkten und fördert bewusste Kauf- und<br />

Entsorgungsentscheidungen. Welche Potenziale<br />

stecken in den Wertstoffen, die als Abfall<br />

bezeichnet werden? Wie können Sie möglichst<br />

energiearm und umweltfreundlich weitergenutzt<br />

werden?<br />

Wandelwerte begann im Jahr 2002 in Hannover<br />

mit einer langfristigen Perspektive. Ein<br />

wichtiges Ziel der Projektinitiative ist, einen<br />

Wertewandel im Bereich des Konsums, aber<br />

auch der Produktion zu befördern. Dabei wird<br />

auf drei wichtige Aspekte gesetzt:<br />

1. Menschen zu informieren und Bildungsarbeit<br />

umzusetzen.<br />

2. <strong>Nachhaltigkeit</strong> umfassend zu kommunizieren<br />

und Menschen durch das Projektvorhaben an<br />

der Entwicklung ihres Stadtteils, ihrer Stadt<br />

oder ihrer Region bei der Umsetzung nachhaltiger<br />

Entwicklung zu beteiligen.<br />

3. Existenzgründungen zu befördern, in dem<br />

Menschen qualifi ziert und in ein Netzwerk<br />

eingebunden werden, das ihnen ermöglicht,<br />

ihr Wissen ökonomisch und trotzdem unter<br />

nachhaltigen Kriterien zu nutzen.<br />

In 2003 griff auch die Stadt Wolfenbüttel die<br />

Konzeptidee der Durchführung von Workshops<br />

auf und setzte ein eigenes Projektvorhaben in<br />

kleinerem Maßstab um.<br />

Wolfenbüttel wandelt Werte!<br />

Das Agenda 21-Büro der Stadt Wolfenbüttel<br />

initiierte in 2003/2004 mit Hilfe einer Förderung<br />

durch das Land Niedersachsen das Projekt<br />

„Kreativität nutzen...“. Die Durchführung des<br />

Projektes wurde den selben Projektträgern wie<br />

in Hannover übertragen: der Consulting für<br />

nachhaltige Prozess- und Regionalentwicklung,<br />

mensch und region (inhaltliche Projektleitung)<br />

sowie der Begründerin der brasilianischen<br />

Nichtregierungsorganisation Reciclar T3,<br />

Aguida Zanol (künstlerische Leitung).<br />

Aguida Zanol hilft einer Teilnehmerin<br />

Umgesetzt wurde das Projekt in Anlehnung<br />

an die Umsetzung in Hannover in folgenden<br />

Schritten:<br />

• Auftaktveranstaltung zur Information und<br />

Einbindung potenzieller Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer<br />

• Expertengespräch zur Vorstellung des Projektes<br />

und Diskussion der Thematik mit<br />

Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen<br />

(Wissenspool) mit dem Ziel, konkrete Anknüpfungspunkte<br />

und Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für zukünftige Vorhaben zu erarbeiten<br />

• 3-tägiger Workshop zur Fortbildung von Multiplikatoren.<br />

53


Infos<br />

Ansprechpartner:<br />

Anita Sieber<br />

Tel.: 05331/86290<br />

E-Mail:<br />

Anita.Sieber@<br />

wolfenbuettel.de<br />

Internet:<br />

www.wolfenbuettel.de<br />

Infos<br />

Weitere Informationen<br />

zur Projektinitiative<br />

Wandelwerte erhalten<br />

Sie über das Agenda<br />

21-Büro der Landeshauptstadt<br />

Hannover<br />

bei Silvia Hesse Tel.<br />

0511/16845078 oder<br />

bei der Consulting<br />

mensch und region bei<br />

Birgit Böhm oder<br />

Claudia Hildebrandt<br />

0511/444454<br />

Webtechnik<br />

54<br />

Bildungsmultiplikatoren entdecken im<br />

Workshop ihre Kreativität<br />

Für den Workshop in Wolfenbüttel wurden<br />

ganz gezielt Menschen angesprochen, die pädagogisch<br />

arbeiten und damit eine bedeutende<br />

Rolle bei der Kommunikation des Themas, vor<br />

allem gegenüber Kindern und Jugendlichen<br />

übernehmen können. Diese „Weiterbildung<br />

der besonderen Art“ setzte jedoch nicht auf<br />

Vorträge und Diskussions-gruppen, sondern das<br />

Selber-Tun stand im Mittelpunkt. Die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer, überwiegend Lehrerinnen<br />

und Lehrer sowie Erzieherinnen, waren<br />

nach kurzen theoretischen Einführungen,<br />

beispielsweise zur Agenda 21, gefragt, selbst<br />

aktiv zu werden.<br />

In einem vorgegebenen Zeitrahmen sollten<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den<br />

Themen Konsum und Produktion, Soziale<br />

Gerechtigkeit, Ökologie und Umwelt, Gesundheit<br />

und Wellness sowie Bildung und Lernen<br />

arbeiten. Dabei sollten sie ihren Ideen und Gedanken<br />

freien Lauf lassen. Am Ende eines Tages<br />

sollten fertige Produkte stehen, die nicht nur<br />

einen praktischen Nutzen haben, sondern auch<br />

eine Botschaft transportieren.<br />

Aus Bergen von Reststoffen, die die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer selbst mitgebracht<br />

hatten, wurden Metalldosen, Tetrapacks, Stoffe<br />

und andere Dinge herausgesammelt und mit<br />

neuem Wert erfüllt. Das geschah zum Beispiel<br />

durch einen bloßen Funktionswandel bestimmter<br />

Gegenstände oder die Kombination bestimmter<br />

Materialien. So wurden zum Thema<br />

Bildung und Lernen Metalldosen zu Stiftebechern.<br />

Tetrapack und Stoff waren das Ausgangsmaterial<br />

für eine Tasche, die im Rahmen des<br />

Themas Gesundheit und Wellness entstand.<br />

Neben der Kreativität lag der Schwerpunkt<br />

der Arbeit auf Techniken und handwerklichen<br />

Fähigkeiten, die für die Produktherstellung<br />

gebraucht werden, wie zum Beispiel Löten<br />

oder Nieten. Dabei wurden längst für „altmodisch“<br />

befundene Fertigkeiten, wie Flechten,<br />

Stricken oder Häkeln wieder entdeckt und<br />

bekamen durch die Anwendung auf neuem<br />

Material (Streifen aus Plastiksäcken) eine<br />

neue Bedeutung. Auch gruppendynamische<br />

Übungen, Arbeit in Kleingruppen und gemeinsame<br />

Diskussionen, die dem Produktherstellungsprozess<br />

voraus gingen übten einen<br />

positiven Einfl uss auf die Arbeitsatmosphäre,<br />

das Lernverhalten und letztendlich auch auf<br />

die Kreativität aus. Durch diese praktische<br />

Beschäftigung mit der Thematik setzte bei<br />

den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein<br />

Bewusstseinswandel ein.<br />

Jetzt sind Klassenzimmer und Kindergärten<br />

Orte, an denen die Idee des Projektes weiterkommuniziert<br />

wird. „Bisher haben wir nur<br />

mit Müll gebastelt, weil es einfach billiger<br />

war, als Material neu zu kaufen. Jetzt begreifen<br />

wir Abfall als wertvollen Rohstoff und<br />

wollen dieses Bewusstsein auch an die Kinder<br />

weitergeben.“ So resümierte eine Teilnehmerin<br />

am Ende des Wokshops.<br />

Der Öffentlichkeit wurden die im Workshop<br />

entstandenen Produkte sowie die Idee<br />

des Projektes im Rahmen des Wolfenbütteler<br />

Umweltmarktes am 5.6.2004 präsentiert.


Das niedersächsische<br />

Förderprogramm Lokale Agenda 21<br />

Ein großer Teil der hier vorgestellten Projekte<br />

wurde im Rahmen des niedersächsischen<br />

Förderprogramms Lokale Agenda 21 mit<br />

Mitteln aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung<br />

gefördert. Kommunen in Gebieten<br />

mit Strukturproblemen können fi nanzielle<br />

Unterstützung für lokale Agenda 21-Projekte<br />

erhalten (in den so genannten Ziel-2-Gebieten<br />

maximal bis 2008, in den Übergangsgebieten<br />

maximal bis 2007). Das Niedersächsische<br />

Umweltministerium bemüht sich auch für<br />

die kommende EU-Förderperiode um Strukturfonds-Fördermittel<br />

für nachhaltige Entwicklung.<br />

Informationen über das Förderprogramm<br />

gibt es auf der Internetseite des Niedersächsischen<br />

Umweltministeriums:<br />

www.umwelt.niedersachsen.de (> Themen ><br />

Nachhaltige Entwicklung > Lokale Agenda 21 ><br />

Förderprogramm)<br />

Lokale Agenda 21 in Niedersachsen -<br />

Kontaktadressen<br />

Förderprogramm / Antrags-, Bewilligungs-<br />

und Prüfverfahren:<br />

Niedersächsischer Landesbetrieb für<br />

Wasserwirtschaft,<br />

Küsten- und Naturschutz<br />

Direktion Naturschutz<br />

Göttinger Chaussee 76<br />

30453 Hannover<br />

Tel. 0511/3034-3318<br />

Aktuelle Telefonnummern und E-Mail-<br />

Adressen Ihrer Ansprechpersonen fi nden<br />

Sie im Internet:<br />

www.umwelt.niedersachsen.de (>Themen ><br />

Nachhaltige Entwicklung > Lokale Agenda 21<br />

> Förderprogramm)<br />

Niedersächsisches Umweltministerium<br />

Referat für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Archivstr. 2<br />

30169 Hannover<br />

Tel. 0511/120-3454<br />

55


Hinweis auf das Erntefest (Bassum)<br />

56


Diese Druckschrift wurde im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Niedersächsischen Umweltministeriums herausgegeben.<br />

Sie darf weder von Parteien noch von Personen, die Wahlwerbung<br />

oder Wahlhilfe betreiben, im Wahlkampf zum Zwecke der<br />

Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug<br />

zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in<br />

einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der<br />

Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden<br />

werden könnte.


Herausgeber:<br />

Niedersächsisches Umweltministerium<br />

Referat für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Archivstraße 2<br />

30169 Hannover<br />

Dezember 2005<br />

DTP-Gestaltung: Monika Runge<br />

Redaktion: Justina Lethen<br />

E-Mail: poststelle@mu.niedersachsen.de<br />

www.umwelt.niedersachsen.de<br />

Für diese Broschüre wurde 100 % Recycling-Papier<br />

verwendet.<br />

Die Texte der Broschüre wurden freundlicherweise von den beteiligten<br />

<strong>Gemeinde</strong>n, Städten und Landkreisen zur Verfügung gestellt.<br />

Agenda 21-Projekte in Ziel 2- und Übergangsgebieten<br />

werden gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds<br />

für Regionale Entwicklung

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