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Nachhaltigkeit mitgestalten - Gemeinde Ganderkesee

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Stadt Nienburg<br />

Gebäudeenergiepass Nienburg<br />

Die Stadt Nienburg bietet nach langer Vorbereitungszeit<br />

eine neutrale Energieberatung<br />

an, die Hausbesitzern eine Orientierung gibt,<br />

an welcher Stelle eine Investition zur energetischen<br />

Sanierung am sinnvollsten ist. Auch<br />

soll die Finanzierung der Beratung möglichst<br />

geringen Umfang haben.<br />

Der Entschluss, eine neutrale Energieberatung<br />

anzubieten, fußt auf der Vorlage der Untersuchung<br />

Wärmeatlas Nienburg. Schon 1999<br />

wurde unter Federführung der Umweltleitstelle<br />

eine Arbeitsgruppe gebildet; Mitglieder waren<br />

die Stadtwerke, der Mineralölhandelsverband,<br />

die Kreishandwerkerschaft, die Schornsteinfegerinnung,<br />

die Sparkasse Nienburg und die<br />

Volksbank Nienburg. Bürgerinnen und Bürger<br />

haben sich trotz mehrfacher Aufrufe nicht an<br />

der Arbeitsgruppe beteiligt.<br />

In dieser Arbeitsgruppe wurde das Konzept<br />

der Beratungsleistung Gebäudeenergiepass<br />

entwickelt: Die Beratung sollte nicht durch<br />

Vertreter der Energieversorger und auch nicht<br />

durch Vertreter des Handwerks durchgeführt<br />

werden, sondern entweder durch speziell ausgebildete<br />

Ingenieure oder aber durch Schornsteinfeger<br />

mit der Ausbildung zum Gebäudeenergieberater.<br />

Mit diesem Beratungssystem wurde angestrebt,<br />

eine Beratungsleistung zu erbringen, die<br />

für den Kunden eine Schwachstellenanalyse im<br />

energetischen Sinn beinhaltet. Dabei war aber<br />

auch gleichzeitig klar, dass der so erstellte Gebäudeenergiepass<br />

nicht den Anspruch hat, ein<br />

qualifi zierter Energiepass im Sinne der ENEV zu<br />

sein.<br />

Der Arbeitskreis einigte sich darauf, ein<br />

System aus Fragebogen mit anschließender<br />

Computerauswertung für die Erstellung der<br />

Energiepässe einzusetzen. Dieses System wurde<br />

von der Schornsteinfegerinnung vorgestellt<br />

und vom Arbeitskreis allgemein akzeptiert.<br />

Gleichzeitig hat die Schornsteinfegerinnung<br />

angeboten, nach diesem Modell erstellte Gebäudeenergiepässe<br />

für 150 DM anzubieten. Der<br />

Arbeitskreis richtete daraufhin einen Fond ein,<br />

der die ersten hundert Energiepässe in vollem<br />

Umfang fördern sollte.<br />

Für die Finanzierung des Förderfonds stellte<br />

die Kreishandwerkerschaft 2.000 DM, die Stadtwerke<br />

sowie der Mineralölhandelsverband<br />

jeweils 5.000 DM und die Volksbank sowie die<br />

Sparkasse jeweils 1.500 DM zur Verfügung. Auf<br />

diese Art und Weise sind Mittel für die ersten<br />

hundert Energiepässe zusammengekommen.<br />

Konsens war in der Arbeitsgruppe, dass jeder<br />

vorgelegte Gebäudeenergiepass komplett gefördert<br />

werden sollte, ganz gleich ob er durch<br />

ein Mitglied der Schornsteinfegerinnung oder<br />

durch einen freien Ingenieur erstellt wurde.<br />

In die Betrachtung einbezogen werden soll-ten<br />

Häuser, die vor 1985 gebaut wurden, da 1985<br />

die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft trat.<br />

Da die Bevölkerung offensichtlich Zwangsmaßnahmen<br />

zur Gebäudesanierung befürchtet<br />

wurden, dauerte es allerdings zwei Jahre, bis<br />

bei der Umweltleitstelle hundert Förderanträge<br />

abgegeben waren. Dieses Misstrauen konnte<br />

trotz vielerlei Gespräche bei so manchem Bürger<br />

nicht ausgeräumt werden.<br />

Ergebnisse<br />

Alle hundert Energiepässe wurden von den<br />

Schornsteinfegern ausgestellt. Daher sind sie<br />

gut miteinander vergleichbar. Als Ergebnis warf<br />

der Gebäudeenergiepass aus, mit welchen<br />

technischen Möglichkeiten und mit welchen<br />

Dämmmaßnahmen welches Energieeinsparpotential<br />

erreicht werden kann. Weiterhin wurde<br />

angegeben, welches Gesamteinsparpotential<br />

vorhanden ist, wobei aber auch gleichzeitig<br />

eine Einschränkung gemacht wurde und ausgewiesen<br />

wurde, welches Energieeinsparpotential<br />

sich im wirtschaftlich vertretbaren Rahmen<br />

erreichen lässt.<br />

Die hundert Gebäudeenergiepässe wurden<br />

von der Umweltleitstelle ausgewertet. Um die<br />

Gebäude miteinander vergleichen zu können,<br />

wurde der jeweilige Energiebedarf auf den spezifi<br />

schen Energiebedarf angegeben in Kilowattstunden<br />

pro Quadratmeter und Jahr errechnet.<br />

Das durchschnittliche Baujahr der untersuchten<br />

Gebäude war 1959 und der durchschnittliche<br />

spezifi sche Energiebedarf der untersuchten<br />

Gebäude in Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />

und Jahr betrug 219.<br />

Bei allen untersuchten Gebäuden gab es<br />

keines, das kein umsetzbares Einsparpotential<br />

aufwies. Insgesamt lässt sich bei Ausnutzung<br />

aller Einsparpotentiale der durchschnittliche<br />

Energiebedarf der Gebäude von 219 auf 86<br />

Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr im<br />

Durchschnitt senken.<br />

Nachdem alle Gebäudeenergiepässe vorlagen,<br />

war von Interesse, ob und welche der empfohlenen<br />

Maßnahmen durchgeführt wurden.<br />

Aus diesem Grund führte die Umweltleitstelle<br />

im Jahre 2004 mit Hilfe der Schornsteinfeger<br />

eine Fragebogenaktion, die an alle hundert<br />

Energiepassteilnehmer gerichtet war, durch.<br />

Die Rücklaufquote lag mit 35 Prozent allerdings<br />

enttäuschend niedrig.<br />

Von den 35 zurückgekommenen Fragebogen<br />

waren 26 mit einer positiven Meinung zu der<br />

Aktion versehen, ein Teilnehmer äußerte sich<br />

negativ und keine Angabe machten acht Teilnehmer.<br />

35

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