NEWSLETTER EHRENFELD - Köln-Vernetzt
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Die Bezeichnung der sogenannten Laden- oder Hinterhofmoscheen soll in erster<br />
Linie ihren Charakter versinnbildlichen, dass sie nämlich oft in wenig ansprechen-<br />
den Gebäuden und sehr unauffällig gelegen und für einen Laien bzw. Nicht-Mus-<br />
lim selten zu erkennen sind. Oft stammen die Räumlichkeiten für solche Laden-<br />
oder Hinterhofmoscheen aus dem gewerblichen Sektor, sodass häufig architekto-<br />
nische Umbauten stattgefunden haben, um dem Charakter einer islamischen Ge-<br />
betsstätte gerecht zu werden.<br />
In der islamischen Welt gibt es für das traditionelle Freitagsgebet in der Regel ei-<br />
gene, größere Moscheen, die auch im Unterschied zu anderen Moscheen einen<br />
besonderen Namen tragen: masdjid al-djami, Moschee der Versammlung. Zeit-<br />
weilig durfte nur eine einzige Moschee einer Stadt die Funktion der Freitagsmo-<br />
schee übernehmen, die nach unserem christlich-abendländischen Verständnis in<br />
ihrer architektonischen Form am ehesten dem Bild einer Moschee entspricht.<br />
Solche größeren repräsentativen islamischen Sakralbauten gehören jedoch noch<br />
nicht wie selbstverständlich zum Stadtbild deutscher Großstädte dazu. Ihre Zahl<br />
wächst, doch weitaus zahlreicher sind bislang die unscheinbareren Laden- und<br />
Hinterhofmoscheen vertreten. Daher wird in Deutschland auch in ihnen oft das<br />
Freitagsgebet gehalten.<br />
Die Moscheearchitektur richtet sich in ihren Grundelementen nach dem Hof von<br />
Mohammeds Wohnhaus in Medina. Nach einigen baulichen Erweiterungen wur-<br />
de dieser Typus der Hofmoschee für die arabische Halbinsel und die nordafrika-<br />
nischen Länder weitgehend kanonisch. Zu seinen Grundelementen gehört ein<br />
rechteckiger Hof, der von einer Mauer umgeben und an drei Seiten durch Arka-<br />
dengänge geschmückt ist. In eine Ecke des Hofes fügt sich das Minarett ein, von<br />
dessen Höhe die Gläubigen zum Gebet gerufen werden. An der vierten Seite des<br />
Hofes befindet sich die Gebetswand, deren Bereich überdacht ist. Dieser Bereich<br />
entwickelte sich schnell zu einer überdachten Gebetshalle, die sowohl mit Säulen<br />
als auch mit Kuppeln ausgeschmückt sein kann. Natürlich haben sich von diesem<br />
Prototyp über den Lauf der Jahrhunderte und unter Einfluss verschiedenster ar-<br />
chitektonischer Strömungen auch andere Moscheetypen und regionale Unter-<br />
schiede entwickelt.<br />
Zu den prototypischen Elementen einer Moschee gehört die zur Kaa’ba in Mekka<br />
(dem zentralen Heiligtum des Islam) ausgerichtete Gebetsrichtung (qibla). Die<br />
Qibla-Wand zeigt den Gläubigen die Richtung an, da sie senkrecht zur Gebets-<br />
richtung steht und damit den vorderen Abschluss einer Moschee bildet. In diese<br />
Wand ist oft eine halbkreisförmige, ovale Nische eingelassen, die den geistigen<br />
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