Download Lebensplatz 2011 - Tierschutzprojekt Ungarn
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Inhaltsverzeichnis // Vorwort<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort 4<br />
3 von 1.000 5<br />
5 Jahre Tierklinik 6<br />
Chronik eines schweren Tages 7<br />
Einladung 11<br />
Mitglied- und Patenschaftsantrag 12<br />
Kommen Sie wieder! 13<br />
Rigo – ein Weihnachtsmärchen 18<br />
Österreich/Maishofen 22<br />
Überweisung 26<br />
Impressum 28<br />
Vorwort<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Tierschutzbegleiterinnen und -begleiter,<br />
der Spruch vorne auf der Titelseite beschäftigt<br />
mich seit vielen Jahren. Und fast<br />
täglich sage ich ihn stumm auf. Rein emotional<br />
will ich es manches Mal nicht wahrhaben,<br />
aber es stimmt: „Wenn du allen helfen willst,<br />
hilfst du keinem.“ Gerade in diesem fast abgelaufenen<br />
Jahr standen wir so oft vor der<br />
Situation, dass uns Hilferufe aus ganz <strong>Ungarn</strong><br />
erreichten. Hier ein Tierheim, das kein<br />
Futter mehr hat, dort ein anderes, das die<br />
verletzten Tiere aus finanziellen Gründen<br />
nicht versorgen kann. Und immer haben wir<br />
im Rahmen unserer Möglichkeiten geholfen.<br />
Gerade jetzt aktuell haben wir das Tierheim<br />
in Derecske besucht und standen vor hilflosen,<br />
bittenden, wahrhaftigen Tierschützerinnen<br />
und Tierschützern, denen noch nie Hilfe<br />
zuteilgeworden war. Dank Ihrer Unterstützung<br />
konnte vielen Tieren der Hungertod<br />
erspart werden. Doch leider – und so grausam,<br />
wie es ist – müssen wir erkennen, dass<br />
Hilfe für alle unmöglich ist. Das Krisenjahr<br />
2010 hat ein riesiges Loch in unsere Kasse<br />
geschlagen und auch <strong>2011</strong> waren die<br />
Spendeneingänge rückläufig. So mussten wir<br />
unser großes Bauprojekt, unser Schul- und<br />
Verwaltungsgebäude im Tierheim Székesfehérvár,<br />
das wir vor ca. zwei Jahren begonnen<br />
haben, stoppen. Denn wir stehen heute<br />
vor der Situation, dass die medizinische<br />
Versorgung unserer Tiere dort bei Weitem<br />
unsere eingehenden Spenden übersteigt.<br />
Fast täglich werden angefahrene Hunde und<br />
Katzen zu uns gebracht und jeden Tag stehen<br />
wir vor der Frage, ob wir helfen können?<br />
Doch auch Wasser, Strom und Futter<br />
müssen bezahlt werden und nicht zuletzt die<br />
mageren Löhne unserer treuen Mitarbeiter.<br />
Unser Tierarzt kommt uns ebenfalls sehr<br />
entgegen, doch auch er braucht Geld zum<br />
Leben. Wir haben uns für die Tiere entschieden<br />
und vorerst alle weiteren Baumaßnahmen<br />
gestoppt. Wir möchten nicht dem fünften<br />
angefahrenen oder misshandelten Hund,<br />
der in unserem Tierheim eingeliefert wird,<br />
sagen müssen, dass für ihn keine Hilfe mehr<br />
möglich ist. Eine Entscheidung zum Wohl<br />
der Tiere, die uns täglich anvertraut werden.<br />
Auch weiterhin werden wir versuchen, so<br />
vielen Kreaturen wie möglich zu helfen und<br />
allen gerecht zu werden. Gemeinsam mit Ihnen<br />
konnten wir in den letzten Jahren Tausenden<br />
Tieren helfen – und durch unseren<br />
ständigen Kastrationseinsatz konnten wir<br />
neues Elend verhindern.<br />
Wieder einmal bitte ich Sie inständig, an die<br />
Hunde und Katzen <strong>Ungarn</strong>s zu denken. Und<br />
vielleicht sollten auch Sie einmal den Spruch<br />
von der Titelseite überdenken: „Hilfst du allen,<br />
hilfst du keinem.“ Vor vielen Jahren haben<br />
wir, das <strong>Tierschutzprojekt</strong> <strong>Ungarn</strong> und<br />
ich selbst, beschlossen: Das, was wir anfangen,<br />
wollen wir gut machen und auf Dauer<br />
anlegen. Tierschutz muss nachhaltig sein<br />
und er muss in dem jeweiligen Land stattfinden.<br />
Im Namen der Tiere <strong>Ungarn</strong>s danke<br />
ich Ihnen für Ihre Treue und Unterstützung<br />
und wünsche Ihnen nachdenklich ein frohes<br />
Weihnachtsfest.<br />
Ihr Wolfgang Stephanow<br />
3 – 4