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relatif No 18 - AStA

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36 <strong>relatif</strong><br />

Isralische Siedlung in der Ferne<br />

Mein Praktikum in einem Universitätskrankenhaus<br />

in Jerusalem war spannend zu erleben.<br />

Nicht nur, weil ich auf der Intensivstation famulieren<br />

konnte, sondern auch weil ich mit vielen<br />

jüdischen Ärzten zusammen gearbeitet hatte.<br />

Die Freundlichkeit mit der die Patienten und<br />

ich behandelt wurden, war sehr motivierend. Ich<br />

konnte nicht nur viel lernen, sondern knüpfte<br />

direkt viele gute Kontakte für meine Zukunft.<br />

Über Couchsurfi ng, womit ich schon einige<br />

Erfahrungen sammeln durfte, hatte ich ein<br />

jüdisches Ehepaar mit drei kleinen Kindern in<br />

Jerusalem kennengelernt und schlief bei ihnen auf<br />

einer Matratze im Wohnzimmer. Alles ziemlich<br />

einfach, aber dafür hat man die Möglichkeit mitzuerleben<br />

und sich im Gespräch austauschen zu<br />

können. Da die beiden recht säkularisiert waren,<br />

konnte ich mich mit ihnen auch viel über den<br />

politischen Konfl ikt unterhalten und Vorurteile<br />

gegen Araber von einem anderen Blickwinkel<br />

aufzeigen. Erstaunt hat mich, dass mir erzählt<br />

wurde, dass man als israelischer Bürger schon<br />

stark in der Schule von gewissen (propagandistischen)<br />

Ansichten geprägt wird und dass viel<br />

Unwissenheit über die andere Menschenkultur<br />

und deren Umstände herrscht. Viele Juden sehen<br />

Israel als das von Gott versprochene Land.<br />

Die Araber wohnten schon seit Jahrtausenden<br />

Künstlerische Kritik von Banksi<br />

dort - auch im Frieden mit den Juden, die bereits<br />

im 19 Jahrhundert im Land lebten- und fühlen<br />

sich verdrängt und nicht beachtet. Das schürt<br />

zwangsläufi g ein hohes Misstrauen und schaff t<br />

Konfl iktpotential auf beiden Seiten.<br />

PERSÖNLICHE MEINUNG<br />

Was soll man zu dem Konfl ikt von Israel<br />

mit Palästina sagen? Sicherlich ist der<br />

erste wichtige Schritt, sich im Gespräch mit<br />

den Einheimischen einen oberfl ächigen Einblick<br />

in die Gedankenmuster zu machen. Ich habe<br />

immer versucht mit den Locals in Kontakt zu<br />

kommen, ob es nun im Café, im Souveniershop<br />

oder an einem Essensstand war. Wenn man sich<br />

auch nicht verschließt, fi ndet man das Gespräch<br />

auch ganz unkompliziert auf der Straße. Was ich<br />

daraus gelernt habe? Mein persönliches Gefühl<br />

war, dass die meisten sich für ein friedliches Zusammenleben<br />

einsetzen. Ob dieses nun möglich<br />

wird oder nicht, bleibt abzuwarten. Manch einer<br />

steht immer noch dafür ein, während andere<br />

resigniert aufgegeben haben. Was mir weiterhin<br />

im Gedächtnis bleibt, ist, dass ich unglaublich<br />

viele nette und gastfreundliche Menschen auf<br />

beiden Seiten getroff en habe! Auch wenn man<br />

eine besondere Rolle als Tourist einnimmt, und<br />

somit eine wichtige Geldquelle ist, hat mich

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