kölsch live - Fan-Projekt
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kölsch live - Fan-Projekt
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<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong><br />
FAn<br />
Die Saison<br />
wird gut!?<br />
Neuzugang<br />
Wer stieß im Sommer zur<br />
Lizenzspielermannschaft und mit<br />
welchen Perspektiven.<br />
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Abgang<br />
Wie und wodurch kann man<br />
als <strong>Fan</strong> den Verein überhaupt<br />
verlassen.<br />
Wellengang<br />
Einen halben Tag auf hoher See,<br />
um das englische Nord-Derby<br />
zu sehen.<br />
>> Seite 4 >> Seite 18 >> Seite 25
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Editorial INhalt<br />
Systematisch<br />
(bh) Die totale Sommerpause, welche auch für<br />
die Spieler eine komplett freie Zeit ist, war noch<br />
nicht ganz beendet, da gab es schon den ersten<br />
Aufschrei. Ståle Solbakken der neue Trainer des<br />
FC würde ein wenig später zur Mannschaft stoßen.<br />
Dass es zum Trainingsauftakt in erster Linie<br />
nur darum geht, wieder konditionell zuzulegen,<br />
schien vollkommen uninteressant zu sein. Spätestens<br />
die Entbindung Lukas Podolskis von der<br />
Binde brachte Teile der Anhängerschaft in Rage.<br />
Prinz Poldi müsse einfach FC-Kapitän bleiben<br />
und der neue Coach wisse nicht, was er sich damit<br />
bereits zu Beginn seiner neuen Tätigkeit im<br />
Grüngürtel antäte. Wirklich nicht? Ist ein Stürmer<br />
– auch wenn er offensichtlich der personifizierte<br />
1. FC Köln zu sein scheint – die optimale Wahl<br />
bei der Besetzung des Mannschaftskapitäns? Es<br />
wäre mehr als angebracht und obendrein fair<br />
Ståle Solbakken etwas Zeit einzuräumen. Auch<br />
bei der Umsetzung seines so viel gerühmten<br />
Systems, weswegen er schließlich auch verpflichtet<br />
worden ist.<br />
Auch unsere Redaktion hat wieder Betriebstemperatur<br />
erreicht. Neben dem fast schon obligatorischen<br />
Interview eines Spielers – dieses Mal<br />
Sascha Riether – reisten einige Redakteure in<br />
der weiten Welt herum. Johannes Thies schildert<br />
seine Eindrücke vom US-Soccer, während<br />
Lukas Wachten über die Nordsee in den Norden<br />
Englands schipperte. Marcus Flesch hat sich,<br />
vielmehr seine FC-Leidenschaft hinterfragt. Er<br />
tendiert verstärkt zu FC-Nischenprodukten, um<br />
seine Fußball-Dosis zu bekommen. Und nicht<br />
nur Daniel Neuhöfers Freude über den neuen<br />
„Treffer“ kennt fast keine Grenzen. Die Saison<br />
wird gut!<br />
Scream for our team<br />
Eure <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>-Redaktion<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
<strong>kölsch</strong> lIvE – ThEma<br />
03 Editorial/Inhalt<br />
04 Neue Spieler, neues Glück<br />
07 Interview mit Sascha Riether<br />
14 Rent a FC-Spieler<br />
mIT dEm ÄffzEh op Jöck<br />
16 Auswärtsbilder<br />
<strong>kölsch</strong> lIvE – magazIN<br />
18 FC-Unlust<br />
22 Ballaballa<br />
25 Derby Day<br />
30 Tom meets Zizou<br />
32 Fotostrecke<br />
35 Plastifizierter Soccer<br />
38 Die Hoffenheimer Akustik-Affäre<br />
42 EFFC 2011 in Kopenhagen<br />
46 vorstellung Sektion Westpolen<br />
48 KidsTour 2011<br />
50 News vom Dachverband<br />
51 Quiztime mit Teddy (10)<br />
faN-proJEkT-NEws<br />
52 FP in Kürze<br />
54 vorfreude auf den neuen „Treffer“<br />
58 Treffereröffnung<br />
<strong>kölsch</strong> lIvE – forum<br />
59 Grüße<br />
60 Rezensionen<br />
62 Impressum<br />
3
4<br />
TheMa > neUe SPieleR<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong> – Thema<br />
neue Spieler, neues glück<br />
Michael Piovesan betrachtet die Neuzugänge beim 1. FC Köln<br />
zur neuen Saison hat der 1. Fc köln mal wieder neue Spieler in den Profikader aufgenommen.<br />
neben dem bereits ausgeliehenen Mato Jajalo wurden Odise Roshi, Sascha<br />
Riether und henrique Sereno verpflichtet. zudem rückten aus der zweiten Mannschaft<br />
Daniel Schwabke, Timo horn, Mark Uth und Thiemo-Jerome kialka auf. hier eine kurze<br />
Vorstellung der neuen Spieler.<br />
Mato Jajalo<br />
Nicht ganz so neu in der Mannschaft ist der<br />
Spieler mit der Nummer 19, Mato Jajalo.<br />
So war er letztes Jahr bereits vom AC Siena<br />
ausgeliehen worden und hatte sich einen<br />
Stammplatz erarbeiten können. Nun wurde<br />
der kroatische Jugendnationalspieler gekauft.<br />
Der Mittelfeld-Allrounder wurde bisher meist<br />
auf den Flügeln eingesetzt. Bei seinen übrigen<br />
Einsätzen im Zentrum zeigte er jedoch,<br />
dass er zu Pässen in die Spitze fähig ist, die<br />
man beim FC lange Zeit vermisste. Mit etwas<br />
Geduld könnte der 23-Jährige sich zu einem<br />
wichtigen Spieler entwickeln, der den Zuschauern<br />
noch viel Freude bereitet.<br />
Odise Roshi<br />
Nachdem der 20-Jährige Albaner die verantwortlichen<br />
des 1. FC Köln im Probetraining<br />
überzeugte, wurde er von Flamurtari vlore<br />
verpflichtet. FC-Sportdirektor volker Finke<br />
ordnet den Spieler mit der Rückennummer<br />
28 als hochtalentierten Perspektivspieler für<br />
die offensiven Außenbahnen ein. Der Rechtsfuß<br />
soll schnell, torgefährlich und trickreich<br />
sein. Sollte sich Roshi wie erhofft entwickeln,<br />
dürfte dem FC ein echtes Schnäppchen gelungen<br />
sein.
Sascha Riether<br />
Die verpflichtung des 28-Jährigen vom<br />
vfL Wolfsburg wurde von manchen Medienvertretern<br />
zum „Königstransfer“ erklärt.<br />
Schließlich stellt der zweifache deutsche Nationalspieler<br />
zumindest die namhafteste verpflichtung<br />
dar. volker Finke bezeichnete ihn<br />
zudem als „Wunschkandidat für den Defensivbereich“.<br />
Der Rechtsfuß gilt als Defensiv-Allrounder.<br />
In Wolfsburg spielte er meist Rechtsverteidiger.<br />
Beim FC ist der Spieler mit der<br />
Rückennummer 5 für das zentrale defensive<br />
Mittelfeld vorgesehen. Hier soll er den Ausfall<br />
von Petit ausgleichen. Zu Riethers Stärken<br />
zählen Ballsicherheit, Schnelligkeit und taktisches<br />
Spielverständnis. Auch charakterlich<br />
gilt der ehemalige Kapitän der deutschen<br />
U21-Nationalmannschaft als Bereicherung<br />
und wurde vom Trainer zum Stellvertreter des<br />
neuen FC-Kapitäns Pedro Geromel ernannt.<br />
Dies unterstreicht die Erwartung, dass Riether<br />
geholt wurde, um eine Führungsrolle im FC-<br />
Mittelfeld zu übernehmen.<br />
henrique Sereno<br />
Kurz vor Redaktionsschluss wurde der Portugiese<br />
vom FC Porto ausgeliehen. Der 26-Jährige<br />
soll Youssef Mohamad als Innenverteidiger<br />
ersetzen, der den FC in Richtung Al-Ahli Dubai<br />
verließ. Sereno ist 187 cm groß, gilt als schnell<br />
und spielte bereits bei vitoria Guimaraes mit<br />
Pedro Geromel und Andrezinho zusammen.<br />
Der Rechtsfuß ist in der viererkette vielseitig<br />
einsetzbar. Zudem hat er beim portugiesischen<br />
Europa League-Sieger bereits das System<br />
kennen gelernt, dass Trainer Solbakken<br />
spielen lassen möchte. Das alles lässt darauf<br />
hoffen, dass der Spieler mit der Rückennummer<br />
17 sich schnell einfinden und die Kölner<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
5<br />
Abwehr verstärken wird. Allerdings war Sereno<br />
beim portugiesischen Spitzenklub zuletzt<br />
Ersatzmann und hat nur selten gespielt. Der<br />
Leihvertrag soll eine Kaufoption für den FC<br />
beinhalten. Ob die festgeschriebene Ablösesumme<br />
auch finanzierbar sein wird, ist eine<br />
andere Frage.<br />
Timo horn<br />
Mit dem 18-Jährigen gelang einem weiteren<br />
Nachwuchstorhüter der Sprung in die erste<br />
Mannschaft. Er bekam die Rückennummer<br />
26. Der Jugendnationalspieler gilt als großes<br />
Talent. In der laufenden Saison durfte er bereits<br />
am dritten Bundesligaspieltag gegen<br />
Kaiserslautern auf der Reservebank sitzen.
6 TheMa > neUe SPieleR<br />
Daniel Schwabke<br />
Der Spieler mit der Rückennummer 24 rückte<br />
aus der zweiten Mannschaft als Ersatztorhüter<br />
in den Profikader auf. Stellungsspiel, Strafraumbeherrschung<br />
und Reflexe auf der Linie<br />
sollen zu seinen Stärken zählen. Der 22-Jährige<br />
habe zudem eine gute Spielübersicht,<br />
strahle Sicherheit aus und organisiere die<br />
Abwehr. Er möchte beim FC den Durchbruch<br />
schaffen, doch die Konkurrenz im Tor ist groß.<br />
Mark Uth<br />
Der gebürtige Kölner rückte in der vergangenen<br />
Saison von der A-Jugend in die zweite<br />
Mannschaft auf. Mit guten Leistungen in der<br />
Regionalliga empfahl sich der 20-Jährige nun<br />
für den Profikader und bekam die Rückennummer<br />
31. Der Linksfüßer gilt als sprintstark<br />
und durfte im vergangenen Jahr bereits für<br />
die Deutsche U20-Nationalmannschaft spielen.<br />
Chef-Trainer Solbakken sieht den Mittelstürmer<br />
noch nicht als Mann für die Startelf,<br />
hofft aber, dass Uths Abschlussstärke der<br />
Mannschaft in den letzten 15 bis 20 Spielminuten<br />
helfen kann.<br />
Thiemo-Jerome kialka<br />
Der 22-Jährige wechselte bereits 2007 als Jugendspieler<br />
von Hamburg zum FC und wurde<br />
2008 mit der Kölner A-Jugend Westdeutscher<br />
Meister. Fortan spielte er in der zweiten<br />
Mannschaft und erzielte dort 20 Tore in 62 Regionalligapartien.<br />
Nun rückte er in den Profikader<br />
auf und bekam die Rückennummer 38.<br />
Er ist beidfüßig und in der Offensive vielseitig<br />
einsetzbar.<br />
Bei Redaktionsschluss wurde in verschiedenen<br />
Zeitungen und Foren diskutiert, ob der<br />
FC bis Transferschluss noch einen Ergänzungsstürmer<br />
oder einen Ersatzmann für die<br />
linke Abwehrseite verpflichten soll und auch<br />
wird. volker Finke verwies in diesem Zusammenhang<br />
auf die angespannte Finanzlage.<br />
Weitere Spieler werden damit in der Hinrunde<br />
voraussichtlich nicht mehr den Kader der<br />
ersten Mannschaft ergänzen.
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
„einen Schritt nach dem<br />
anderen machen.“<br />
Khaled Daftari und Michael Hoppe im Gespräch mit Sascha Riether<br />
nach dem heimspiel gegen kaiserslautern<br />
stellte sich der Fc-neuzugang den<br />
Fragen unserer beiden Redakteure am<br />
geißbockheim. warum köln und der Fc,<br />
wie wird das System von Stale Solbakken<br />
aufgefasst und welche Bedeutung kann<br />
eine kapitänsbinde haben? Darüber gab<br />
er bereitwillig auskunft. genauso blickte<br />
er auf die Möglichkeiten der noch jungen<br />
Spielzeit.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Sascha, nun bist du seit dem<br />
Trainingslager auf Langeoog beim 1. FC Köln.<br />
Was war der ausschlaggebende Punkt für<br />
dich vom vfL Wolfsburg zum 1. FC Köln zu<br />
wechseln?<br />
Sascha Riether: Es war an der Zeit, eine veränderung<br />
herbeizuführen. In Wolfsburg hatte<br />
ich eine sehr schöne, erfolgreiche Zeit mit<br />
dem Gewinn der Meisterschaft und Spielen in<br />
der Champions League und Europa League.<br />
Aber irgendwann war diese Phase zu Ende.<br />
Dann hatte ich gute Gespräche mit dem 1.<br />
FC Köln und besonders mit volker Finke, der<br />
fünf Jahre lang mein Trainer in Freiburg war<br />
und mich dort zum Profi machte. Und der FC<br />
war schon immer ein sehr besonderer verein,<br />
mit der Mentalität, der Stadt und den vielen<br />
<strong>Fan</strong>s. Es war immer etwas ganz besonderes in<br />
diesem Stadion aufzulaufen. Nun würde ich<br />
gerne einen Teil dazu beitragen, dass dieser<br />
verein wieder an bessere Zeiten anknüpfen<br />
kann.<br />
7
8 TheMa > inTeRView MiT SaScha RieTheR<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: volker Finke hat für dich eine große<br />
Rolle gespielt nach Köln zukommen. Was<br />
hat dich sportlich dazu bewegt?<br />
Sascha Riether: Für mich war und ist der<br />
verein ein schlafender Riese. Hier gibt es jede<br />
Menge Potential, das man aus diesem verein<br />
herauskitzeln muss. Gerade durch die Stadt<br />
und die positiv verrückten <strong>Fan</strong>s ist vieles<br />
möglich.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: vom Ergebnis einmal abgesehen.<br />
Wie war das erste Spiel für dich im Müngersdorfer<br />
Stadion mit den eigenen <strong>Fan</strong>s im Rücken<br />
und dann noch gegen den alten verein?<br />
Sascha Riether: Natürlich war das im doppelten<br />
Sinne etwas ganz Besonderes. Für<br />
mich ging es gegen meinen Ex-verein, dazu<br />
war es mein erstes Spiel im FC-Trikot vor eigener<br />
Kulisse, und trotz des Spielverlaufs war die<br />
Stimmung super.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Du hast ja auch schon öfters als<br />
Gast im Müngersdorfer Stadion gespielt. Wie<br />
empfindet man die Stimmung als gegnerischer<br />
Spieler?<br />
Sascha Riether: Das Einlaufen war immer<br />
großartig. Deswegen kam ich jedes Mal sehr<br />
gerne in dieses Stadion.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Hat man davor Respekt oder wird<br />
so etwas zur Routine?<br />
Sascha Riether: Sicherlich wird es im Laufe<br />
der Zeit zur Gewohnheit. Aber den Respekt<br />
vor so einer Atmosphäre verliert man nie.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Das Spiel gegen Kaiserslautern<br />
war eine Leistungssteigerung. Welche Faktoren<br />
waren ausschlaggebend dafür?<br />
Sascha Riether: Ich glaube es war deutlich<br />
zu sehen, dass jeder einzelne für den anderen<br />
gekämpft hat und den Sieg wollte. Der Funke<br />
ist auch auf die <strong>Fan</strong>s übergesprungen, die für<br />
eine fantastische Stimmung gesorgt haben.<br />
Leider wurden keine drei Punkte daraus, denn<br />
wir hätten den Sieg verdient gehabt.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Häufig ist zu lesen, die Spieler<br />
verstünden den Konzeptfußball von Stale Solbakken<br />
nicht. Kannst du uns den Unterschied<br />
zu „herkömmlichen“ Systemen erklären und<br />
ist das überhaupt so einfach zu erklären?<br />
Sascha Riether: Jeder Trainer hat sein Konzept.<br />
Insbesondere wird in Deutschland so<br />
gespielt, dass immer Druck auf den Gegner<br />
ausgeübt wird, um den Ball zu erobern. Das<br />
System von Stale Solbakken ist anders. Hier<br />
wird vor allem versucht die Passwege zuzustellen,<br />
damit der Gegner nicht nach vorne<br />
spielen kann. Diese Umstellung ist kein einfacher<br />
Prozess und braucht seine Zeit, aber wir<br />
sind auf einem guten Weg.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Passwege zuzustellen, würde<br />
bedeuten, dass man so lange wartet bis der<br />
Gegner einen Fehler macht und den Ball in<br />
eure Füße spielt?<br />
Sascha Riether: Genau das ist damit gemeint.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Aber in der Bundesliga werden<br />
weniger Fehler gemacht als in anderen Ligen.<br />
Sascha Riether: Der Trainer will, dass wir bei<br />
sich bietender Gelegenheit die Räume eng<br />
machen und pressen.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Worin unterscheiden sich Stale<br />
Solbakken und Felix Magath von einander –<br />
sowohl als Trainer wie auch menschlich?<br />
Sascha Riether: Stale Solbakken findet eine<br />
gute Mischung. Er ist zugleich autoritär und<br />
besitzt eine angenehme Art, indem er hier<br />
und da mal einen lockeren Spruch parat hat.
Zusätzlich geht er auf die Spieler zu und<br />
sucht das Gespräch mit jedem. Das kommt<br />
bei den Spielern sehr gut an. Felix Magath ist<br />
eher der Typ der über allem steht und immer<br />
eine gewisse Distanz wahrt.<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
9<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Wie ist die Stimmung in der<br />
Mannschaft nach nur einem Punkt aus den<br />
ersten drei Ligaspielen?<br />
Sascha Riether: Natürlich haben auch wir<br />
uns den Auftakt anders vorgestellt. Aber die
10 TheMa > inTeRView MiT SaScha RieTheR<br />
Stimmung ist trotzdem gut, was auch wichtig<br />
ist. Keiner lässt jetzt den Kopf hängen, und ich<br />
bin sicher, dass wir mit vereinten Kräften gemeinsam<br />
wieder da raus kommen.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Mit Youssef Mohamad verließ<br />
einer der Leistungsträger den Club. Wie überrascht<br />
bist du gewesen?<br />
Sascha Riether: Was heißt überrascht?! Im<br />
Fußball kann ein vereinswechsel oftmals ganz<br />
schnell gehen, gerade in der Transferperiode.<br />
Außerdem war es sein Wunsch in den Nahen<br />
Osten zu wechseln. Ich finde, dann sollte man<br />
niemandem Steine in den Weg legen. Durch<br />
die gemeinsame Freiburger Zeit kenne ich<br />
ihn schon recht lange. Auf jeden Fall ist er<br />
nicht nur ein sehr guter Spieler, sondern ein<br />
netter Typ und ein anständiger Kerl. Ich wünsche<br />
ihm für seine Zukunft alles Gute.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Als Ersatz wurde nun Sereno geholt,<br />
ein ehemaliger Mitspieler von Geromel<br />
bei vitoria Guimaraes. Kanntest du ihn vorher<br />
schon und welchen Eindruck hat er bis jetzt<br />
hinterlassen?<br />
Sascha Riether: Ich kannte ihn vorher nicht.<br />
Aber wer beim FC Porto spielt, der muss<br />
schon ein hohes Maß an Potential haben.<br />
Zwar hatten wir noch nicht viele gemeinsame<br />
Trainingseinheiten, aber er fügt sich<br />
bereits gut ein, ist ein offener Typ und hat<br />
keinerlei Starallüren. Er wird sicherlich eine<br />
verstärkung für uns sein.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Hinter Pedro Geromel bist du<br />
stellvertretender Mannschaftskapitän: Wie<br />
hat Lukas Podolski deiner Meinung nach dies<br />
aufgenommen?<br />
Sascha Riether: Für keinen Spieler ist es einfach,<br />
wenn er die Binde abgeben muss. Der<br />
Trainer hat ihn jedoch schon frühzeitig dar-
über informiert. Daraufhin ist er sehr professionell<br />
damit umgegangen. Natürlich wurde<br />
dies von den Medien sehr hochgeschraubt.<br />
Ich kenne es von meinen anderen bisherigen<br />
Stationen so, dass es egal war, wer Kapitän<br />
war. Die Spieler können auch ohne Kapitänsamt<br />
viel verantwortung übernehmen. Und<br />
gerade Lukas macht das sehr professionell.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Bist du überrascht von der Medienpräsenz<br />
in Köln?<br />
Sascha Riether: Nein, nicht überrascht. Ich<br />
war gut darauf vorbereitet. Es ist selbstverständlich<br />
etwas ganz anderes als noch in<br />
Wolfsburg, aber ich komme damit bislang<br />
sehr gut zurecht.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Zuletzt gab es im Hoffenheimer<br />
Stadion Akustikattacken gegenüber Gästefans.<br />
Auch FC <strong>Fan</strong>s waren in der abgelaufenen<br />
Spielzeit davon betroffen. Wie siehst du das<br />
oder interessiert dies einen als Spieler eher<br />
weniger?<br />
Sascha Riether: Das sind Nebenschauplätze.<br />
Man hofft natürlich auf eine tolle Atmosphäre<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
11<br />
während des Spiels, und dass es auf den Rängen<br />
störungsfrei abläuft.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Kannst du es verstehen, dass<br />
vereine wie Wolfsburg, Hoffenheim und Leverkusen<br />
durch <strong>Fan</strong>s der sogenannten Traditionsvereine<br />
kritisch beäugt werden .Mit RB<br />
Leipzig bahnt sich ein weiterer enorm gepushter<br />
verein seinen Weg nach oben?<br />
Sascha Riether: Da gibt es positive wie negative<br />
Begleiterscheinungen. In Köln merkt man<br />
eine ganz andere Mentalität – dieses hohe
12 TheMa > inTeRView MiT SaScha RieTheR<br />
Maß an Emotionalität. Das ist es, was mich<br />
hier fasziniert und ich sehr schätze. Andererseits<br />
muss man die entsprechenden vereine,<br />
hinter denen große Geldgeber stecken, auch<br />
verstehen. Aber natürlich können sie nicht<br />
diese große Tradition, wie sie der FC hat, aufweisen.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Wie siehst du deine persönliche<br />
Zukunft? Was sind deine Träume und Ziele<br />
mit dem FC?<br />
Sascha Riether: Erst einmal möchte ich eine<br />
gute Saison spielen und helfen, den erkennbaren<br />
Aufwärtstrend des Clubs fortzuführen.<br />
Ich glaube, wir sollten einen Schritt nach dem<br />
anderen machen und nicht zu weit in die Zukauft<br />
schauen.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Kannst du dir vorstellen, irgendwann<br />
einmal ins Ausland zu wechseln?<br />
Sascha Riether: Ich habe unlängst erst den<br />
verein gewechselt und hoffe nicht, dass die<br />
<strong>Fan</strong>s mich direkt loswerden wollen (lacht).<br />
Daher mache ich mir hier und jetzt auch keine<br />
Gedanken darum.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Wenn man ‚Playstation’ spielt,<br />
nimmt man dann immer den verein für den
man gerade selber spielt oder immer den<br />
Besten? Welchen nimmst du?<br />
Sascha Riether: Keinen, denn ich spiele das<br />
überhaupt nicht, weil ich das gar nicht kann.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Dein Lieblingsverein in deiner<br />
Kindheit…<br />
Sascha Riether: …war Borussia Dortmund.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Hast du das Thema Nationalelf<br />
inzwischen abgeschrieben?<br />
Sascha Riether: Das kann ganz schnell gehen,<br />
doch träume ich jetzt nicht davon. Man<br />
muss immer versuchen, das Beste auf dem<br />
Platz zu zeigen. Wenn der Bundestrainer dann<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
13<br />
anruft, freut man sich. Wenn nicht, geht die<br />
Welt auch nicht unter.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Wie kommst du mit der <strong>kölsch</strong>en<br />
Mentalität zurecht?<br />
Sascha Riether: Eigentlich ganz gut, denn<br />
ich bin auch ein Mensch der es mag, wenn<br />
man direkt ist. Außerdem bin ich auch nicht<br />
auf den Mund gefallen und kann gut parieren.<br />
<strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>: Gibt es eine noch lustige Anekdote<br />
aus deiner Karriere?<br />
Sascha Riether: Da fällt mir spontan keine<br />
ein.
14<br />
TheMa > RenT a Fc-SPieleR<br />
Rent a Fc-Spieler<br />
Michael Hoppe sieht im Nachwuchs viel Perspektive<br />
Sommerpause: „als Sommerpause bezeichnet man den zeitraum, in dem sonst feste Termine<br />
oder handlungen in der in europa stattfindenden warmen Jahreszeit pausieren.“<br />
Doch nicht beim 1. Fc köln, denn hier am geißbockheim bewegte sich einiges. Sei es die<br />
kaderplanung oder personelle entscheidungen im geschäftsbereich. Der Umschwung<br />
war nicht zu übersehen. im Vordergrund die Macher Volker Finke und der neue Trainer<br />
Ståle Solbakken.<br />
In der abgelaufenen Saison betonte volker<br />
Finke, aber auch Frank Schaefer, dass der damalige<br />
Kader zu groß sei. Zu viele Spiele auf<br />
gleichen Positionen, zu viele Spieler beim<br />
Training. Es war kein Geheimnis, dass sich dies<br />
im Sommer ändern wird und einige Spieler<br />
auf der Abschussliste standen.<br />
Giannoulis tanzt nun wieder in Griechenland Sirtaki.<br />
Zusammen mit dem neuen Trainer Ståle<br />
Solbakken wollten die verantwortlichen die<br />
verkäufe zunächst analysieren und danach<br />
organisieren. So schaute sich der neue Trainerstab<br />
die ersten Einheiten genau an, um<br />
dann eine vernünftige und nachhaltige Entscheidung<br />
über die Neugestaltung zu treffen.<br />
So entschied sich der aktuelle Trainer den<br />
vertrag des Außenverteidiger Andrezinho zu<br />
verlängern. Im Gegensatz dazu wurde eine<br />
vertragsverlängerung von Fabrice Ehret abgelehnt.<br />
Der französische Spieler, der immerhin<br />
als „Urgestein“ bezeichnet werden kann<br />
mit 138 Pflichtspielen, vier Treffern – speziell<br />
je ein Treffer gegen Bayern und gegen Borussia<br />
Mönchengladbach – und insgesamt 5 Jahre<br />
im FC-Trikot, wechselte zum französischen<br />
Erstligisten FC Evian. Dauerbrenner Manasseh<br />
Ishiaku kehrte nach seinem erfolglosen Jahr<br />
in Belgien zurück und blieb bis zur vertragsauflösung<br />
der Ladenhüter der Geißböcke.<br />
Doch durch diese Maßnahmen wurde der<br />
Kader noch nicht verkleinert. So folgten weitere<br />
Transfers. Ganz im Sinne der sportlichen<br />
Neuausrichtung wurden einige Leihgeschäfte<br />
der talentierten und jungen FC-Spieler<br />
abgeschlossen. Neben Spielern der 1. Mannschaft,<br />
wurden Amateurspieler an ambitionierte<br />
vereine verliehen, um sich Spielpraxis<br />
und -erfahrung anzueignen. Hierzu gehörten
Stürmer Simon Terodde (23 Jahre, Union Berlin),<br />
Mittelfeldspieler Reinhold Yabo (19, Alemannia<br />
Aachen), Linksverteidiger Stephan<br />
Salger (21, vfL Osnabrück, 3. Liga), Stürmer<br />
José Pierre vunguidica (21, Preußen Münster,<br />
3. Liga), Taner Yalcin (21, Istanbul Büyüksehir<br />
Belediyespor, Süper Lig, Türkei) und Linksverteidiger<br />
Konstantinos Giannoulis (23, Atromitos<br />
Athen, Super League, Griechenland).<br />
So verließen sechs Spieler den 1. FC Köln<br />
und der Kader wurde auf zwischenzeitlich<br />
21 Leute verkleinert. Damit verspricht sich<br />
der Trainerstab ein effizienteres Training und<br />
einen härteren Konkurrenzkampf. Zusätzlich<br />
besteht der Wunsch, den Ersatzspielern mehr<br />
Spielpraxis zu bieten, damit sie sich spielerisch<br />
verbessern, um in naher Zukunft dem 1.<br />
FC Köln effektiv zu helfen und dabei vielleicht<br />
eine herausragende Stammkraft werden.<br />
Mit Sicherheit ist der Idee ein solches Resultat<br />
zu erreichen nichts hingegenzusetzen. Doch<br />
fragt man sich, ob dies in manchen Fällen<br />
die richtige Wahl war. Sollte ein Spieler wie<br />
Reinhold Yabo die Spielpraxis nicht besser in<br />
der Mannschaft des FC holen und sich hier<br />
durchsetzen? Talentiert genug wäre er, um<br />
an dem einen oder anderen Altstar vorbei zu<br />
rutschen. Ein anderes Beispiel wären die zwei<br />
Stürmer Simon Terodde und José Pierre vunguidica.<br />
Im FC-Sturm, der mit Lukas Podolski<br />
und Milivoje Novakovic weltklasse besetzt ist,<br />
fehlen Alternativen. Zumindest ist die zweite<br />
Garde mit Ionita und Freis eher mau besetzt<br />
– selbst nach Aussagen der Geschäftsführung<br />
und von Experten. Hier wäre zumindest eine<br />
weitere Alternative wünschenswert. Insbesondere<br />
vunguidica durfte schon ein halbes<br />
Jahr Erfahrung in der 3. Liga sammeln. Zumindest<br />
wird anhand dieser beiden Beispiele<br />
deutlich, dass diese Ideen und vorstellungen<br />
nicht nur positive Seiten haben.<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
Yabo trinkt nun in Aachen die Becher leer.<br />
15<br />
Natürlich ist die Absicht Spieler auszuleihen,<br />
um ihnen die Chance zu bieten Spielpraxis zu<br />
sammeln, sehr gut. Doch muss man darauf<br />
achten, nicht auf den falschen Positionen zu<br />
sparen oder große Talente ineffizient zu verleihen.<br />
Denn zumindest haben Mario Götze<br />
und Reinhold Yabo gemeinsam die U17-Weltmeisterschaft<br />
2009 gewonnen. Doch alles<br />
in allem kann man von einer positiven Entwicklung<br />
in der Transferpolitik sprechen. Wo<br />
früher Talente nicht gefördert wurden, sogar<br />
verkauft wurden, werden heute diese unter<br />
Beobachtung gestellt, um professionell über<br />
deren verbleib zu entscheiden. Insbesondere<br />
ist dies wichtig, wenn nicht nur die Alternativen<br />
im Sturm mäßig besetzt sind, sondern<br />
auch die Kasse leer ist.
16 MiT DeM äFFzeh OP Jöck > aUSwäRTSBilDeR<br />
auswärtsbilanz i: positiv<br />
Michael Sandmann startete gut<br />
Mit zwei Siegen und einer niederlage fällt die erste auswärtsbilanz der jungen Saison<br />
positiv aus. Seltsam, war der kölner zeitungsleser doch bereits in den ersten wochen der<br />
neuen Spielzeit stetig depressionsgefährdet. nicht so der <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>-leser!<br />
Mit 8:8 Toren in den ersten drei Pfl ichtspielen auf des Gegners Platz, kamen die Zuschauer der<br />
Begegnungen obendrein auf ihre Kosten. Zusammengefasst hätten die ersten Auswärtsspiele<br />
unterschiedlicher nicht sein können. Der Sonntagnachmittagsspaziergang im Pokal, die Klatsche<br />
auf Schalke und der dramatische Joker-Sieg beim HSv. Eines ist schon jetzt klar: beim 1.<br />
FC Köln ist in dieser Saison wieder mit allem zu rechnen. Mit allem Guten, aber auch mit den<br />
bekannten Ausreißern nach unten. Es bleibt spannend und wir sind natürlich dabei!<br />
Sonntag, 31 Juli 2011 | 1. DFB-Pokal-Hauptrunde | Sc wieDenBRÜck - 1. Fc köln<br />
0 : 3<br />
Zum Beispiel in Gütersloh. Hierhin wich der viertligist mangels Stadionkapazität für das Erstrundenmatch aus.<br />
Eine gute Gelegenheit für alle FCer, die das erste Zweitligaspiel des vereins 1998 nicht <strong>live</strong> miterleben konnten,<br />
diesem Stadion eben nun einen Besuch abzustatten. Insgesamt war es schön in Ostwestfalen. Die Sonne<br />
schien, die Auswärtsfahrer-Familie kam gut gelaunt und erholt das erste Mal in größerer Zahl zusammen und<br />
es gab einen nie gefährdeten FC-Sieg zu betrachten. Eine Sensation Marke Beckum lag zu keinem Zeitpunkt<br />
in der Luft. Dabei gab es einige Parallelen zu damals. Denn auch Morten Olsen, der damalige FC-Trainer, war<br />
ein Nordlicht mit ganz eigenen vorstellungen von einem Spielkonzept. Bleibt zu hoff en, dass Ståle, wie von<br />
volker Finke bereits verkündet, deutlich länger Zeit haben wird, um seine Ideen in dieser Saison zu verwirklichen.<br />
Im Pokal war dem FC das Losglück nicht hold. In der 2. Runde geht es nach Sinsheim. Dann sollten nur<br />
die FC-<strong>Fan</strong>s für die akustische Kulisse sorgen dürfen.
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
Samstag, 13. August 2011 | 1. Bundesliga | 2. Spieltag | Fc Schalke 04 - 1. Fc köln<br />
5 : 1<br />
Samstag, 27. August 2011 | 1. Bundesliga | 4. Spieltag | haMBURgeR SV - 1. Fc köln<br />
Hamburg ist immer eine Reise wert. Auch wenn es<br />
zum dritten Mal innerhalb eines Jahres zu einem<br />
Bundesligaspiel in die Hansestadt ging. Zweimal<br />
gab es eine deftige Klatsche, jetzt kam der spektakuläre<br />
Jokersieg heraus. Das hat wirklich Spaß<br />
gemacht, gemeinsam McKennas Siegtor zwei Minuten<br />
vor Abpfi ff zu bejubeln. Der Spielverlauf war<br />
ein wahres Auf und Ab. So wichtig die drei Punkte,<br />
so gelöst die Stimmung nach dem Spiel in der<br />
Stadt und auf der Heimfahrt, noch ist der FC die<br />
vielzitierte Wundertüte. Mal sind wir am Boden, mal<br />
ganz aus dem Häuschen! Was bleibt uns? Die unbedingte<br />
Unterstützung unseres Clubs! Es gibt noch<br />
so manche Gelegenheiten dazu. Also: Scream for<br />
our team!<br />
An den ersten vier Spieltagen gab es drei Mal das Duell Letzter gegen<br />
vorletzter. Der FC war immer der Letzte. Klingt komisch, war aber leider<br />
so. Das erste verlierer-Duell fand auf Schalke statt. Während der FC in den<br />
letzten Jahren mit so ziemlich jedem Trend gebrochen hat, bleibt eines<br />
beständig. Gegen die großen Westvereine gibt es in der Fremde so gut<br />
wie nichts zu holen. Dabei sah in der ersten Hälfte alles noch so gut aus!<br />
Feines Poldi-Tor und eine stabile Deckung gegen einfallslose Schalker.<br />
Nach einem umstrittenen Handelfmeter kippte das Spiel völlig. Nicht nur<br />
die Leistung der Mannschaft in der zweiten Hälfte war desolat. Scherereien<br />
entstanden auch durch den „Fäkalien-Skandal“, der sich in unserer<br />
Kurve ereignete. Es ist einfach nur traurig, dass das idiotische verhalten<br />
ganz, ganz weniger Personen in der öff entlichen Wahrnehmung auf die<br />
gesamte FC-<strong>Fan</strong>gemeinde abfärbt. Diese wirren Handlungen haben keinen<br />
Zusammenhang mit den FC-<strong>Fan</strong>s, mit dem <strong>Fan</strong>sein oder unserem<br />
verein! Wir können uns nur distanzieren, aber ein Schatten bleibt immer.<br />
So musste sich der verfasser dieser Zeilen in der anschließenden Woche<br />
mehrfach zu diesen unfassbaren Aktionen erklären. Mist ist das!<br />
3 : 4<br />
17
18 kölSch liVe – Magazin > Fc-UnlUST<br />
alte liebe rostet nicht?<br />
Marcus Flesch entfernt sich zusehends von der Profiabteilung<br />
ein altes Sprichwort lautet: „Der krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.“ Mein mit<br />
Fc-empfindungen gefülltes gefäß hat Risse und tropft vor sich hin…<br />
Woröm dunn ich mir dat eijentlich ahn? Ich<br />
weiß nicht, wann mir das letzte Mal ein Stück<br />
von BAP derart aus der Seele gesprochen hat.<br />
Zwar habe ich mit dem unglaubwürdigen<br />
Ausspruch „Das war das letzte Mal!“ schon vor<br />
langer Zeit aufgehört. Aber die Frage nach<br />
der Sinnhaftigkeit meines <strong>Fan</strong>-Daseins nagt<br />
an meiner Standfestigkeit.<br />
Trübe aussichten<br />
Zum einen ist da die Perspektivlosigkeit. Michael<br />
Meiers vom vorstand getragene Großmachtphantasien<br />
sind fehlgeschlagen. Daraus<br />
resultierend ist der 1. FC Köln finanziell<br />
nicht in der Lage die Defizite in der aktuellen<br />
Mannschaft zu korrigieren. An den Folgen der<br />
zweiten Ära Meier wird der verein noch länger<br />
zu kauen haben. Dummerweise besteht<br />
der Unterschied zu Meiers Finanzdebakel in<br />
Dortmund – neben einigen Millionen Differenz<br />
– darin, dass der FC nicht einmal in die<br />
Nähe eines Titels gelangen konnte. Im Gegenteil.<br />
vereine, die vor einigen Jahren als<br />
der Inbegriff der grauen Maus im deutschen<br />
Fußball standen, haben den FC auf Jahre abgehangen.<br />
Hannover 96 beispielsweise spielt<br />
nicht nur ansehnlichen Fußball, sondern hat<br />
auch in der Euro League die Gruppenphase<br />
erreicht. Die Liste der vereine, die in den letzten<br />
zehn Jahren das internationale Geschäft<br />
erreicht haben, liest sich durch die Brille der<br />
elitären Arroganz des 1. FC Köln eher wie das<br />
„Who is Who“ der 2. Bundesliga: Hannover 96,<br />
vfL Bochum, Mainz 05 und nicht zu vergessen:<br />
Alemannia Aachen.<br />
Vorführungen<br />
Ganz nebenbei eine der unzähligen Demütigungen<br />
für FC-<strong>Fan</strong>s in der jüngeren vergangenheit.<br />
Die Schwarz-Gelben aus der<br />
niederländischen Grenzregion durften die<br />
ersten Europapokal-Spiele im neuen Stadion<br />
zu Müngersdorf austragen. Dass ausgerechnet<br />
der Ponyhof vom Niederrhein zuvor die<br />
letzten internationalen Spiele im alten Stadion<br />
austrug, scheint bei den vielen und zuletzt<br />
heftigen Niederlagen gegen eben diese Ponys<br />
verdrängt worden zu sein. Aber nicht nur<br />
von den Mannschaften dieser beiden vereine<br />
musste sich der 1. FC Köln zuletzt am Nasenring<br />
durch die eigene Arena schleifen lassen.<br />
einsatzfreude<br />
Immerhin darf sich in Müngersdorf über das<br />
vierte Jahr Bundesliga in Folge gefreut werden.<br />
Wie Präsident Wolfgang Overath auch<br />
nicht müde wird zu erwähnen: In der vergangenen<br />
Saison 2010/11 erreichte der FC dabei<br />
Platz 10. Über das „Wie“ redet der Präsident<br />
dann aber nicht mehr so gern. Dass die Mann-
Auf die Hörner genommen: Der Präsident ignoriert gern Kritik.<br />
schaft einige äußerst glückliche Siege einfuhr<br />
und drei Spieltage vor Saisonende mit einem<br />
Bein in der 2. Liga stand, ist bereits vergessen.<br />
Ebenso gern wird der finanzielle Aufwand,<br />
mit dem dieser Klassenerhalt erkauft wurde,<br />
unter den Tisch fallen gelassen.<br />
Nun dürfen sich einmal mehr ein neuer<br />
Sportdirektor und ein neuer Trainer versuchen.<br />
Personalwechsel egal auf welcher Position<br />
gehören beim 1. FC Köln im noch jungen<br />
Jahrtausend zum guten Ton. Konstanz ist was<br />
für Amateure. Apropos. Zumindest die machen<br />
beim FC noch richtig Spaß. Mit einer<br />
freiwilligen Altersbeschränkung auf 21 Jahre<br />
wird die Mannschaft jung gehalten. Außerdem<br />
wird so vermieden, dass weniger talentierte<br />
Spieler hier ihre Zeit absitzen und sich<br />
mit dem Erreichten zufrieden geben. Lustlosigkeit,<br />
wie sie in den vergangenen Spielzei-<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
ten bei einigen der so genannten Profis öfter<br />
zu beobachten war, kommt hier selten bis gar<br />
nicht vor. Auch wenn es nicht immer der ganz<br />
große Sport ist, Engagement kann man der<br />
zweiten Mannschaft nicht absprechen.<br />
Frauenfußball<br />
Gleiches gilt für die noch junge Frauenabteilung.<br />
Nachdem auch dort eine Umorientierung<br />
stattgefunden hat – weg von teuren<br />
Altnationalspielerinnen, hin zum Nachwuchs<br />
aus der Region – sind die Ambitionen in Richtung<br />
1. Bundesliga vorerst zurückgestellt. Dafür<br />
gibt es engagierte Sportlerinnen, die zum<br />
Großteil noch am Anfang ihrer Karriere stehen.<br />
Auch wenn in dieser Entwicklung schon<br />
mal ein Erstrundenaus im DFB-Pokal in Kauf<br />
genommen werden muss. Nicht, dass das bei<br />
der 1. Herrenmannschaft noch nie vorgekommen<br />
wäre…<br />
19
20 kölSch liVe – Magazin > Fc-UnlUST<br />
Begleiterscheinungen<br />
Neben der sportlichen Entwicklung und der<br />
eher wenig professionellen Außendarstellung<br />
des 1. FC Köln machen auch einige so<br />
genannte Mitfans den Besuch der Spiele der<br />
Profi mannschaft zu einem weniger erquicklichen<br />
Erlebnis. Ausschreitungen beim Fußball<br />
sind beinahe so alt wie der Sport selbst. Doch<br />
die Qualität der Ereignisse rund um Spiele des<br />
FC stimmt immer öfter nachdenklich. Wenn<br />
sich Hooligan- oder Ultra-Gruppierungen mit<br />
Gleichgesinnten zum lustigen Fratzengeballer<br />
treff en – geschenkt. Aber die dem Gästebereich<br />
benachbarten Blöcke im Stadion, in<br />
denen übrigens mitunter auch andere FC-<br />
<strong>Fan</strong>s sitzen, mit körpereigenen Produkten zu<br />
bombardieren, lässt schon gehörige Zweifel<br />
am Geisteszustand der Werfenden aufkommen.<br />
Das leidige Thema Pyrotechnik wird an<br />
dieser Stelle nicht weiter ausgeführt, denn<br />
Kritik am unerlaubten Abbrennen von bengalischen<br />
Fackeln oder Rauchbomben ist ungefähr<br />
so nutzbringend wie eine Kunstschnee-<br />
Kanone in der Arktis.<br />
Es gibt aber noch das andere Extrem im<br />
Spektrum der Mitfans. Nämlich die vereinsbrillenträger.<br />
Kritik ist unerwünscht. Egal<br />
ob vorstand oder Mannschaft, alles prima.<br />
Dauerkarte wird teurer? Alles für dä FC. Zwei<br />
Niederlagen gegen die Ponys mit vier Toren<br />
Unterschied? Wir sind doch 10. geworden.<br />
Außerdem, 2. Liga war auch schön. Hauptsache<br />
im Sonderzug wird mindestens dreimal<br />
die Stunde „Trömmelche“ gespielt. Höhner,<br />
Poldi, Rut-Wieß und die Welt ist in Ordnung.<br />
„Ich kann nicht, wenn ihr alle guckt.“<br />
alte liebe…<br />
In den letzten beiden Absätzen könnte der<br />
Eindruck entstanden sein, ich würde für mich<br />
in Anspruch nehmen der perfekte FC-<strong>Fan</strong> zu<br />
sein. Dem ist nicht so. Ich liege mit Einschätzungen<br />
falsch und verrenne mich gern in<br />
meinen Ansichten. So sind die vorangegangenen<br />
Zeilen meine persönliche (<strong>Fan</strong>-)Sicht<br />
der Dinge. Ich liebe den FC wie es vermutlich<br />
jeder andere <strong>Fan</strong> auch tut. Doch vergleiche<br />
ich meine Beziehung zum FC gern mit einer<br />
langjährigen Ehe. Unsere Silberhochzeit<br />
haben wir schon hinter uns und die Leiden-
schaft der ersten Jahre ist einer gewissen<br />
Routine gewichen. Ich bin es leid mich durch<br />
mein <strong>Fan</strong>-Dasein einer fortwährenden Anhäufung<br />
von Demütigungen ausgesetzt zu<br />
sehen. Natürlich gibt es auch schöne (sportliche)<br />
Momente. Aber die werden in letzter<br />
Zeit von den unschönen aufgewogen.<br />
Wenn also alles doof ist, warum gehe ich<br />
dann weiter hin? Ganz einfach: Wegen der<br />
Freunde, die ich beim FC gefunden habe. Der<br />
Sport, die Ergebnisse, die die Mannschaft erzielt,<br />
rücken dabei immer mehr in den Hintergrund.<br />
Das gemeinsame Bier danach, das<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
21<br />
gemeinsame verdauen von Niederlagen und<br />
natürlich auch das gemeinsame Feiern der<br />
Siege. All das hält mich bei der Stange. Zumindest<br />
bei den Heimspielen.<br />
Auswärts mitzufahren reizt mich dagegen immer<br />
weniger. Die Glitzerwelt Bundesliga wird<br />
zunehmend unattraktiver. Zerrissene Spieltage<br />
mit zum Teil arbeitnehmerunfreundlichen<br />
Anstoßzeiten und bisweilen unverschämte<br />
Eintrittspreise sind die eine Seite der Medaille.<br />
Auf der anderen Seite hat auch das letzte<br />
der neuen Stadien seinen Reiz verloren. Und,<br />
weil ich nicht überall wegen einer gewissen<br />
<strong>Fan</strong>gruppierung wie ein Schwerverbrecher<br />
behandelt werden möchte. Ich brauche das<br />
nicht mehr, überall gesagt zu bekommen,<br />
welchen Weg zum Stadion ich zu wählen<br />
habe. Ich brauche es nicht, am Eingang meine<br />
Schuhe ausziehen zu müssen und mich<br />
von irgendwelchen Hilfssheriff s antatschen<br />
lassen zu müssen. von den neuesten „hoppschen“<br />
Errungenschaften in Sachen Gästefans<br />
mal ganz zu schweigen.<br />
Die Summe all dieser Dinge verdirbt mir die<br />
Lust auf Bundesliga-Spiele des 1. FC Köln. Um<br />
meine wochenendliche Fußball-Dosis lasse<br />
ich mich aber nicht bringen. Die Amateur-<br />
und Frauenmannschaften freuen sich über<br />
jeden einzelnen Besucher. Bis auf wenige<br />
Ausnahmen gibt es da Fußball ohne Hundertschaften<br />
und Ultra-Gehabe, ohne den ganzen<br />
anderen aufgeblasenen Mumpitz, den der<br />
Fußball eigentlich nicht braucht. Ein bisschen<br />
so wie früher. Einfach nur Fußball.
22 kölSch liVe – Magazin > BallaBalla<br />
Ballaballa<br />
Michael Kirch ist auf der Suche nach neuen Themen<br />
Die neue Saison läuft, auch Ballaballa geht mit neuem Schwung an den Start. alles wird<br />
gut, obwohl unser weibliches Sommermärchen irgendwie anders gelaufen ist als geplant.<br />
auch bei der Suche nach neuen Themen bin ich immer wieder auf alte Bekannte getroffen.<br />
Bleiben wir doch gleich bei der tollen Frauen-WM<br />
2011 in Deutschland. Was war das<br />
für ein Spektakel, für eine Begeisterung? Das<br />
Eröffnungsspiel im Berliner Olympiastadion<br />
ausverkauft, geschätzte 80 Millionen Zuschauer<br />
in Deutschland vor den Fernsehern.<br />
Gut, irgendwann war es dann vorbei mit der<br />
Herrlichkeit, vielmehr Fraulichkeit, Japan war<br />
der Spielverderber. Ich will jetzt gar nicht in<br />
die sportliche Analyse einsteigen. Mir geht<br />
es um den vermeintlichen Hype, der plötzlich<br />
künstlich von den Medien losgetreten<br />
wurde. Und dies durchaus erfolgreich. Die<br />
Stadien waren trotz teilweise unverschämter<br />
Eintrittspreise voll. Ob die Zuschauer immer<br />
wussten, welche Teams sich auf dem Rasen<br />
gegenüber standen, bezweifele ich stark.<br />
Für mich hatte die Stimmung in den Stadien<br />
stets etwas von einem Kindergeburtstag,<br />
wo man automatisch alles Dargebotene toll<br />
findet. Weiß heute noch jemand, wer die unterlegenen<br />
Halbfinalisten waren? Ich hätte<br />
mir gewünscht, dass man den Frauen-Fußball<br />
authentischer präsentiert hätte. Stattdessen<br />
wurde im vorfeld weniger über sportliche<br />
Leistung, sondern vielmehr über den<br />
Glamour-Faktor berichtet. Lira Bajramaj ist<br />
das beste Beispiel hierfür. Attraktives Erscheinungsbild,<br />
spannende vita, sportlich eher<br />
Nebendarstellerin. Über eine Birgit Prinz habe<br />
ich im vorfeld nur wenig gehört und gelesen.<br />
Wenn man in der Nachbetrachtung die Stars<br />
der WM sucht, wird man meist bei der amerikanischen<br />
Torfrau Hope Solo landen. Warum?<br />
Siehe oben. Weiß jemand noch, wie die überragende<br />
Spielmacherin der Japaner heißt? Da<br />
lob ich mir doch den Männer-Fußball, wo es<br />
zumindest noch öfter um die sportliche Leistung<br />
geht. Im Frauen-Fußball wäre Messi ein<br />
Niemand!<br />
Kein Buch – M. Ballack im Nirgendwo.
Passives und aktives abseits<br />
Auf dem besten Weg ins sportliche Niemandsland<br />
befindet sich der ehemalige Capitano<br />
Michael Ballack, ohne dass er dafür<br />
etwas getan hat. Erst wollte ihn der Bundestrainer<br />
nicht mehr, worauf dieser der Lüge<br />
bezichtigt wurde. Und jetzt scheint er auch<br />
in Leverkusen weggelobt zu werden. Im Pokal<br />
bei 3:0-Führung eingewechselt und dann<br />
3:4 verloren, in der Bundesliga nur einmal<br />
eingesetzt und kurz vor dem Siegtreffer ausgewechselt.<br />
Die Bilanz ist sicher suboptimal.<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
23<br />
Trotz Buch im Abseits – Philipp Lahm.<br />
Seine eindrucksvollste Szene seit seiner Rückkehr<br />
in die verbotene Stadt war wohl die, als<br />
er mit Megaphon auf dem Zaun sitzend Liebesbekundungen<br />
auf die andere Rheinseite<br />
schickte. Time to say good bye?<br />
Der andere Kapitän der Nationalmannschaft<br />
Philipp Lahm ist unter die Schriftsteller gegangen<br />
und hat sein erstes Buch geschrieben.<br />
Die Zeitung mit den großen Buchstaben<br />
durfte als erste Auszüge veröffentlichen.
24 kölSch liVe – Magazin > BallaBalla<br />
Dank seiner brisanten Enthüllungen hatte<br />
Fußball-Deutschland eine Woche Diskussionsstoff,<br />
weil viele seiner Ex-Trainer mächtig<br />
durch den Kakao gezogen wurden. Fieses<br />
Nachtreten des ehemaligen kleinen Philipps,<br />
der anscheinend auch endlich angekommen<br />
ist im harten Fußballgeschäft, wo man vermeintlich<br />
immer Eier zeigen muss. Das Buch<br />
ist auf jeden Fall ein gutes Beispiel dafür, wie<br />
man sich verdammt schnell selber ins Abseits<br />
stellen kann. Ich bin mal gespannt, wann Michael<br />
Ballack sein Buch herausgibt.<br />
In Hoffenheim hat man systematisch die<br />
<strong>Fan</strong>s im Gästeblock akustisch attackiert und<br />
niemand will davon gewusst haben. Nachdem<br />
der Skandal durch die Dortmunder <strong>Fan</strong>s<br />
aufgedeckt wurde, haben die Kraichgauer<br />
schnell einen kleinen Mitarbeiter präsentieren<br />
können, der das technische Wunderwerk<br />
in Eigenregie ins Stadion geschmuggelt und<br />
aufgebaut hat, ohne irgendeinen Mitwisser<br />
im verein. Wer das glaubt, der geht auch fest<br />
davon aus, dass die Erde eine Scheibe ist und<br />
Guido Westerwelle perfekt Englisch spricht.<br />
Spannend wird die Reaktion des DFB sein,<br />
die dank der guten Kontakte von Herrn Hopp<br />
zu Herrn Zwanziger sicher knallhart ausfällt.<br />
Abgesehen davon, dass ich die tumben<br />
Schmähruhe gegen Dietmar Hopp auch einfach<br />
nur widerlich finde, ist die Reaktion des<br />
vereins (ich weiß, wie sprachgewandt Westerwelle<br />
ist), die den Tatbestand der Körperverletzung<br />
beinhaltet, unterste Schublade. Wenn<br />
hier keine drakonische Strafe ausgesprochen<br />
wird, dürfte dem Fußball-<strong>Fan</strong> endgültig klar<br />
sein, wie wichtig er noch im deutschen Fußball<br />
ist.<br />
Die eigene welt<br />
Die Ultra-<strong>Fan</strong>gruppen haben mittlerweile reagiert<br />
und leben bereits in ihrer eigenen Welt.<br />
In Köln werden mittlerweile regelmäßig Erklärungen<br />
veröffentlicht, die der EXPRESS flugs<br />
der Öffentlichkeit präsentiert, wo man sein<br />
Statement zum Weltgeschehen bekannt gibt<br />
und stets vorgibt, für die gesamte Kölner <strong>Fan</strong>szene<br />
zu sprechen. Noch bizarrer sind die Zustände<br />
in München, wo dem neuen Torwart<br />
ein wahnwitziger verhaltenskodex auferlegt<br />
werden sollte, ebenfalls über die lokale Presse<br />
der Öffentlichkeit präsentiert. Wortgewaltig<br />
und redegewandt sind diese Gruppierungen<br />
auf jeden Fall. Das merkt man vor allem dann,<br />
wenn ein eigenes Fehlverhalten kommentiert<br />
werden muss, was gerade in Köln zuletzt öfter<br />
vorgekommen ist. Letztlich nur ein Missverständnis<br />
und eh alles halb so wild.<br />
Zum Thema „eigene Welt“ würde mir jetzt<br />
noch Felix Magath einfallen, der gerade den<br />
vW-Konzern finanziell vor die Wand fährt,<br />
aber das würde hier wohl den Rahmen sprengen.<br />
Im Moment wird es dem guten Felix wie<br />
seinerzeit Terry venables gehen, dessen Team<br />
„nie den Plan hatte, schlecht zu spielen. Es<br />
passierte einfach.“ In diesem Sinne, bis zum<br />
nächsten Mal!
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
Derby Day in north east england<br />
Lukas Wachten im Bann der Leidenschaft<br />
wohl kaum ein nachbarschaftsduell elektrisiert<br />
die einwohner einer Region englands<br />
so sehr wie Sunderland gegen newcastle.<br />
Das nord-Derby zählt zweifelsohne<br />
zu den letzten verbliebenen highlights im<br />
doch mehr und mehr farblosen alltag der<br />
Premier league.<br />
Auf der Stadionzeitung steht schlicht „Derby<br />
Day“. Mehr Worte sind auch nicht nötig, denn<br />
jedem Stadionbesucher ist an diesem Samstag<br />
im August klar, was es heißt, wenn der<br />
Sunderland AFC im heimischen „Stadium of<br />
Light“ den ewigen Rivalen Newcastle United<br />
FC empfängt.<br />
25<br />
Ganze 18 Kilometer liegen die Stadien der<br />
beiden Kontrahenten auseinander, 3.000<br />
schwarz-weiß gekleidete Anhänger der „Magpies“<br />
(dt. Elstern) pilgern schon am frühen<br />
Morgen zum Auswärtsspiel, das bereits um<br />
12 Uhr Ortszeit angepfiffen wird. Ohne den<br />
sonst üblichen Pub-Besuch vor dem Spiel<br />
sollen die Emotionen halbwegs im Zaum<br />
gehalten werden, so die Hoffnung der Sicherheitskräfte.<br />
vielleicht ist auch deshalb das Stadion für<br />
englische verhältnisse erstaunlich früh gut<br />
gefüllt, denn wer einmal die Kontrollen passiert<br />
hat, darf sich über ein alkoholhaltiges<br />
Blondes freuen, selbstverständlich britisch<br />
serviert, also ohne Schaum, der mit dem Löffel<br />
fein säuberlich abgestrichen wird. Aber<br />
nicht nur das ist für den deutschen Gast un-
26 kölSch liVe – Magazin > DeRBy Day<br />
gewöhnlich. Auch das Speisenangebot ist typisch<br />
britisch. Im vermeintlichen Hamburger<br />
wartet statt Salatgarnitur ein Würstchen unter<br />
dem Fleisch.<br />
Hat man diese Mutprobe hinter sich gebracht,<br />
wartet die Belohnung in Form einer einzigartigen<br />
Atmosphäre. Zwar hat der gewöhnliche<br />
Fußballfan im Zusammenhang mit England<br />
eher die London-Derbys im Kopf oder auch<br />
die Stadtduelle in Manchester oder Liverpool.<br />
In punkto Leidenschaft kann die Partie<br />
in Sunderland diesen Auseinandersetzungen<br />
aber locker die Stirn bieten. 48.000 <strong>Fan</strong>s rauben<br />
dem unparteiischen Besucher mit ihrer<br />
Stimmgewalt beinahe den Atem. Alte Frauen,<br />
Kinder, tätowierte Männer, sie alle eint in<br />
den Sekunden vor dem Anpfiff die Sehnsucht<br />
nach dem Derbysieg.
Mit Spielbeginn bricht dann ein Orkan los, der<br />
erst mit dem Pausenpfiff abebbt. 45 Minuten<br />
lang unterstützen ausnahmslos alle 45.000<br />
<strong>Fan</strong>s des SAFC fanatisch ihre Jungs in den rotweißen<br />
Trikots. Und die scheinen ganz genau<br />
zu wissen, was auf dem Spiel steht. Das oft<br />
zitierte Klischee vom „Gras fressen“ wird zu<br />
jeder Sekunde umgesetzt und als deutscher<br />
Fußballfan nimmt man wohlwollend zur<br />
Kenntnis, dass Fußball eben kein körperloses<br />
Spiel ist. In der Bundesliga hätte es nach 30<br />
Minuten den ersten Platzverweis gegeben, in<br />
der Premier League gibt es oft nicht mal einen<br />
Freistoß. Dem Spiel tut das gut. Und eine<br />
weitere Tatsache erstaunt den weit gereisten<br />
Fußballliebhaber. Die 3.000 Gästefans, die<br />
hinter dem Tor ihre Plätze eingenommen haben,<br />
sind von den einheimischen Anhängern<br />
lediglich durch eine löchrige Kette aus Polizis-<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
27<br />
ten getrennt. Zäune? Fehlanzeige! Man stelle<br />
sich das bei einem Derby in Deutschland<br />
vor, etwa wenn der FC in Mönchengladbach<br />
spielt. Und genau diese Nähe der <strong>Fan</strong>gruppen<br />
macht noch einmal einen ganz besonderen<br />
Reiz aus. Denn verbale Gefechte, die<br />
von unzähligen, teils undefinierbaren Gesten<br />
mit vollem Körpereinsatz unterstützt werden,<br />
funktionieren natürlich auch über eine<br />
Polizeikette hinweg. Das Derbyfieber ist in<br />
diesem Block also besonders deutlich zu spüren.<br />
Zu Ausschreitungen kommt es aber trotz<br />
dieser Nähe erfreulicher Weise nicht. Das liegt<br />
übrigens auch daran, dass alle Ordnungskräfte<br />
zwar unmissverständlich klar machen, wo<br />
die Grenzen sind, Emotionen aber durchaus<br />
zulassen. Der Mitt-Zwanziger im Polohemd,<br />
der bei jeder vermeintlichen Fehlentscheidung<br />
von seinem Sitzplatz in Reihe acht<br />
bis zur Bande unmittelbar am Spielfeldrand<br />
stürmt, wird jedes Mal gelassen auf seinen<br />
Platz zurückgeschickt, bis ihn irgendwann<br />
die Kräfte verlassen. Das gilt übrigens auch<br />
für die Spieler von Sunderland, die nach einer<br />
furiosen ersten Hälfte im zweiten Durchgang<br />
das 0:1 hinnehmen müssen und dann nichts<br />
mehr entgegen zu setzen haben.
28 kölSch liVe – Magazin > DeRBy Day<br />
Dem unparteiischen Betrachter ist das beinahe<br />
egal, bekommt man doch jetzt die Show<br />
der Auswärtsfans geboten. Die stehen hinter<br />
dem Tor und zelebrieren den nahenden<br />
Derbysieg von Minute zu Minute stimmgewaltiger.<br />
Selbst geübte Fußballgucker ertappen<br />
sich immer wieder dabei, den Blick vom<br />
Rasen abzuwenden und die Stimmung auf<br />
den Tribünen aufzusaugen. Leider dauert ein<br />
Derby auch in Sunderland nur 90 Minuten.<br />
Und als die vorbei sind, jubeln die Schwarz-<br />
Weißen über einen 1:0-Sieg, während die Rot-<br />
Weißen in Schockstarre das Stadion verlassen.<br />
Die deutschen Besucher dagegen gehen<br />
mit einem guten Gefühl. Zum einen berauscht<br />
durch die Atmosphäre, die deutsche<br />
Derbys in den Schatten stellt. Zum anderen<br />
verspricht der Sieg der „Magpies“ gute Stimmung<br />
in Newcastle für den Rest des noch<br />
jungen Tages. Und natürlich quellen die Pubs<br />
der ‚In-City’ über. Bei für Engländer sommerlichen<br />
Temperaturen von fast 20 Grad zieht<br />
es Einheimische und Touristen vor allem vor<br />
die beliebten Läden im belebten Zentrum<br />
oder direkt am Fluss Tyne. Den kann man übrigens<br />
auf genau sieben Brücken überqueren<br />
und das ist nicht die einzige Parallele zu Köln.<br />
Da ist die Brücke aus Stahl, die an die kleine<br />
Schwester der Hohenzollernbrücke erinnert.
Dann taucht plötzlich das Henkelmännchen<br />
auf, das sich beim Näherkommen als futuristische<br />
Brücke entpuppt. Und zudem scheint<br />
in der sympathischen Universitätsstadt täglich<br />
Karneval zu sein. Zumindest laufen nach<br />
Einbruch der Dunkelheit so viele verkleidete<br />
Engländer durch die Straßen, dass man meinen<br />
könnte, die Sessionseröffnung sei in vollem<br />
Gange. Auch abseits toller Fußballspiele<br />
– auch der gigantisch auf einem Hügel in der<br />
Stadt gelegene „St. James‘ Park“ ist für Fußballfans<br />
ein Muss – hat eine Reise nach Newcastle<br />
also Einiges zu bieten. Die Stadt hat Charme<br />
und überrascht beinahe an jeder Ecke positiv.<br />
Sogar der kulinarische Eindruck, der durch<br />
einen gewissen Stadion-Hamburger entstanden<br />
ist, kann in diversen Top-Restaurants revidiert<br />
werden. Bleibt der Einwand vieler <strong>Fan</strong>s<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
29<br />
des englischen Fußballs, dass Newcastle zu<br />
weit nördlich liege, die Anreise zu strapaziös<br />
sei. Aber auch das steht einem Besuch definitiv<br />
nicht im Wege. Seit einiger Zeit bietet<br />
die Fährreederei DFDS Seaways nämlich Mini-<br />
Kreuzfahrten vom nahe Amsterdam gelegenen<br />
Ijmuiden direkt nach Newcastle an. viele<br />
Fußballfans nutzen diese bequeme Anreise<br />
über Nacht und so beginnt die Fachsimpelei<br />
oft schon in den gemütlichen Restaurants<br />
und Bars auf hoher See. Zwei weitere vorteile<br />
bietet diese Art der Anreise: Wer nicht zu lange<br />
an der Theke kleben bleibt, kommt völlig<br />
ausgeruht in Newcastle an. Und die Eintrittskarten<br />
sowohl für das „Stadium of Light“ als<br />
auch für den „St. James‘ Park“ sind im Paketpreis<br />
schon enthalten. So bietet sich für Kölner<br />
Fußballliebhaber die einmalige Chance,<br />
packende Premier League-Duelle <strong>live</strong> zu erleben.<br />
Der nächste „Derby Day“ in North East<br />
England ist also zum Greifen nah…<br />
Tipp: Das nächste Derby steigt übrigens am<br />
ersten Märzwochenende 2012, dann im „St.<br />
James‘ Park“ von Newcastle United. DFDS<br />
Seaways bietet die Reise inklusive Eintrittskarte<br />
ab 164,00 Euro an. www.dfdsseaways.de
30 kölSch liVe – Magazin > TOM MeeTS zizOU<br />
„es könnte durchaus dieses<br />
leben sein“<br />
Bastian Hoyer über einen Film<br />
vom spät gefundenen Fußballerglück<br />
wie lahm, Podolski oder Schweinsteiger,<br />
galt auch Thomas Broich als hoff nungsvolles<br />
Talent und potenzieller leistungsträger<br />
für die wM 2006. Der grund, warum er<br />
sich letztlich bei keinem deutschen Verein<br />
durchsetzen konnte, ist schwer zu benennen.<br />
„Down Under“ hat es dann doch noch<br />
geklappt. Philipp lahm hat ein Buch veröff<br />
entlicht, Broich jedoch seinen eigenen<br />
kinofi lm bekommen.<br />
Es war nicht der Regen, der die ungefähr 200<br />
Premierenbesucher regelrecht in einen der<br />
beiden Säle des Odeon-Kinos in der Nähe<br />
des Chlodwigplatzes spülte. Über einen Zeitraum<br />
von annähernd einer Dekade verfolgte<br />
der Bonner Filmemacher Aljoscha Pause den<br />
sportlichen Werdegang von Thomas Broich.<br />
Rückblickend betrachtet, ein absoluter<br />
Glücksgriff , sich für den jungen, damals bei<br />
Wacker Burghausen aufstrebenden Bayern<br />
entschieden zu haben. Denn was anfänglich<br />
wie eine Bilderbuchkarriere aussah, entpuppte<br />
sich schon bald als orientierungsloser versuch<br />
im Fußballgeschäft als etwas anderer<br />
Profi Fuß zu fassen. War sein Faible für klassische<br />
Musik und anspruchsvolle Literatur zu<br />
Beginn seiner Laufbahn noch ein für die Medien<br />
interessant erscheinender Aspekt, so stellte<br />
sich dies ziemlich rasch als Boomerang heraus.<br />
In Mönchengladbach klappte es ebenso<br />
wenig wie in Köln. Sein kurzes Intermezzo in<br />
Nürnberg, das er nur aus verbundenheit zum<br />
damaligen Trainer Michael Oenning einging,<br />
ließ ihn komplett an sich zweifeln.<br />
Es ist schwer einzuschätzen, was passiert<br />
wäre, hätte es das Angebot aus Perth nicht<br />
gegeben. Er hatte ohnehin nichts zu verlieren,<br />
also ging er nach Australien und fand<br />
sein Glück. Dieses Mal endlich auch sportlich.<br />
In einem hochdramatischen Finalspiel konnte<br />
seine Mannschaft in der abgelaufenen Saison<br />
den Meistertitel holen, wozu er als zweitbester<br />
Spieler der Liga maßgeblich beitrug. Mit<br />
„Tom meets Zizou“ ist ein Film entstanden,<br />
den es so schnell kein zweites Mal geben<br />
dürfte. Pause hat schlicht und ergreifend das<br />
Glück des Tüchtigen und Risikofreudigen gehabt,<br />
dass er über die Jahre hinweg den Stoff<br />
einer spannenden Sportlerlaufbahn zusammengetragen<br />
hat.
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32 kölSch liVe – Magazin > FOTOSTRecke<br />
Die letzten 16 Jahre…<br />
Trainerstatistik: Arsenal FC versus 1. FC Köln
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
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<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
Johannes Thies erlebte US-Entertainment mit alten Bekannten<br />
es ist nicht gerade originell, über den<br />
Fußball in den USa herzuziehen. er darf<br />
ja noch nicht mal „Football“ genannt werden.<br />
Das US-Soccer-Team war in den letzten<br />
Jahren zwar ein regelmäßiger gast der<br />
FiFa-Turniere, muss sich aber in zukunft<br />
wohl mit Buddhafi guren und Sprachkursen<br />
auseinandersetzen.<br />
Die Liga, in Europa üblicherweise das Brot-<br />
und Buttergeschäft, spielt in den USA weiterhin<br />
keine ernstzunehmende Rolle. Die<br />
MLS wurde 1993 als Teil der US-Bewerbung<br />
für die WM `94 gegründet und nahm 1996<br />
den Spielbetrieb auf. Nach dem Ende der<br />
berühmten NASL 1984, hatte es einige Jahre<br />
keine relevante Profi liga in den USA gegeben.<br />
Wie in anderen amerikanischen Sportarten<br />
konstituiert sich die Liga nicht aus den<br />
qualifi zierten Clubs, sondern stellt selbst das<br />
höchste Organ dar und vergibt in der Folge<br />
Franchise-Lizenzen an lokale Sportunternehmer.<br />
Hauptkriterium hierfür ist immer die<br />
Rentabilität der einzelnen Franchises und der<br />
Liga als Ganzes. Dieser Punkt ist zentral für<br />
das verständnis des gesamten Sportsystems.<br />
Im Mittelpunkt steht immer der „Sport Entertainment<br />
Unternehmer“.<br />
Der lokale Mogul in Denver und Eigner der<br />
Colorado Rapids ist Stan Kroenke mit seiner<br />
Firma „Kroenke Sports Enterprises“. Zum KSE-<br />
Imperium gehören beispielsweise die St. Louis<br />
Rams (NFL), die Denver Nuggets (NBA), die<br />
35<br />
Colorado Avalanche (NHL), deren Multifunktionshalle<br />
„Pepsi Center“ sowie ein Teil von<br />
Dick’s Sporting Goods Park, dem neuen Fußballstadion<br />
der Colorado Rapids. In Europa ist<br />
„Silent Stan“ vor allem bekannt als Mehrheitseigner<br />
des FC Arsenal, an dem er derzeit etwa<br />
60 Prozent der Anteile hält. Um das Sports<br />
Entertainment in Colorado abzurunden, betreibt<br />
KSE einen lokalen Sportsender sowie<br />
eine Ticketfi rma für alle seine Teams. In Denver<br />
bekommt der Sports Entertainment-Konsument<br />
somit nahezu das gesamte Angebot<br />
praktischerweise aus einer Hand.
34 kölSch liVe – Magazin > PlaSTiFizieRTeR SOcceR<br />
Um meinen Länder- und Kontinentalpunkt<br />
Nordamerika einzusammeln, führt es mich also<br />
in Dick’s Sporting Goods Park, passenderweise<br />
in Commerce City, einer Art vorstadt von Denver.<br />
Ohne Auto angereist, muss ich gleich drei<br />
Taxifahrer bemühen, denn in Downtown Denver<br />
weiß kein Mensch, wo dieses Stadion sein<br />
soll. Am Ende ist es dann ein Fahrer aus Kenia,<br />
seines Zeichens Arsenal-<strong>Fan</strong>, der weiß wo der<br />
Ball in dieser Stadt rollt. Am Stadion angekommen,<br />
entscheide ich mich für die „Supporters<br />
Terrace“, eine echte Ausnahmeerscheinung<br />
für nordamerikanische Sports Entertainment<br />
venues. Seit der vergangenen Saison verfügen<br />
die Rapids über so etwas wie eine Stehplatztribüne,<br />
die für „European style Football vibes“<br />
sorgen soll. Der Preis ist mit $17 durchaus in<br />
Ordnung. Ein Sitzplatz hätte auch nur $22<br />
gekostet, wobei man mit der Stehplatzkarte<br />
auch Zugang zu fast allen Sitzplatzbereichen<br />
hat. Der Zugang auf die weitaus gefährlicheren<br />
billigen Ränge ist dementsprechend strikt<br />
kontrolliert. Die Website der Rapids klärt über<br />
angemessenes verhalten in diesem Bereich<br />
auf. „Bad <strong>Fan</strong> behaviour“ ist nicht okay, obszöne<br />
Sprache wird ebenso wenig geduldet wie das<br />
Werfen von Konfetti während des Spiels. von<br />
Fäkalienbechern ist noch keine Rede.<br />
Das Spiel gegen einen weiteren Sympathieträger<br />
des modernen Fußballs, die Red Bulls aus<br />
New York, geht prächtig los. Keine drei Minuten<br />
sind vergangen, und schon muss Frank<br />
Rost die erste Kugel aus dem Netz vor der<br />
gefürchteten Supporters Terrace fischen. Die<br />
Rapids, amtierender MLS Cup Champion 2010,<br />
machen ihrem Namen alle Ehre und kommen<br />
schnell zur Sache. Pech für Frank Rost, dass<br />
Sanna Nyassi einen Sahnetag erwischt hat. Der<br />
Stürmer macht im weiteren verlauf des Spiels<br />
noch seine Saisontore zwei und drei und wird<br />
zum „Man of the Match“ gekürt. Der MLS Cup<br />
ist im Übrigen so etwas wie die kontinentale<br />
Meisterschaft. Im Baseball oder Basketball<br />
dürften sich die Rapids unverhohlen World<br />
Champions nennen. Im Soccer lassen sie das<br />
wohl besser bleiben. Nach jedem Tor wird aus<br />
der Arsenal Corner des Stadions eine Kanone<br />
abgefeuert. Frank Rost scheint davon nicht allzu<br />
beeindruckt zu sein. Erst nach dem vierten<br />
Gegentreffer staucht er den Hühnerhaufen vor<br />
ihm mit den aus der Bundesliga bekannten<br />
Gesten zusammen. Seine relevante Profikarriere<br />
scheint vorüber zu sein, genau wie die von<br />
Thierry Henry auf Seiten der lustlos agierenden<br />
New Yorker Bullen.<br />
Beide agieren als „Designated Player“ in der<br />
MLS, so wie seit kurzem auch Torsten Frings<br />
in den Farben des Toronto FC. Die MLS operiert<br />
unter einer recht strengen Salary Cap, die<br />
die immens hoch geschätzte Rentabilität der<br />
Franchisenehmer unterstützen soll. Da die Salary<br />
Cap pro Team mit circa je 2,5 Millionen<br />
US-Dollar jedoch recht niedrig angesetzt ist,<br />
hätten amerikanische Teams üblicherweise<br />
kaum eine Chance, namhafte internationale<br />
Stars in die aufmerksamkeitsbedürftige Liga<br />
zu locken. vor diesem Hintergrund haben<br />
die Clubs derzeit die Möglichkeit je zwei „De-
signated Players“ zu benennen, von deren-<br />
Gehalt nur ein Teil auf die Salary Cap angerechnet<br />
wird. Den Rest trägt dann der Eigner<br />
des Teams, im Fall von Frank Rost und Thierry<br />
Henry keine große Last für den österreichischen<br />
Brausebaron Mateschitz. Thierry Henry<br />
gelingt in der zweiten Hälfte der vorführung<br />
immerhin noch der Ehrentreffer für die sonst<br />
flügellose Söldner- und Rentnertruppe aus<br />
dem Big Apple. Sehr zur Freude der Spalier<br />
stehenden Autogrammjäger mit ihren Arsenaltrikots,<br />
die Henry dann jedoch kommentarlos<br />
stehen lässt. vielleicht kommen die Red<br />
Bulls auch einfach mit ihren Flügeln nicht klar.<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
35<br />
Das Stadion liegt auf gut 1600 Metern Meereshöhe<br />
in Mile High City. Wie auch in anderen<br />
Stadien zu beobachten, ist das von<br />
der Firma Aramark durchgeführte Catering<br />
unverschämt teuer. Die „local brews“, auf die<br />
man in Colorado mächtig stolz ist, haben mit<br />
$7 einen entsprechend stolzen Preis. Soda<br />
Pop liegt bei$4 „outrageous“ für amerikanische<br />
verhältnisse. Immerhin der Blick auf die<br />
Front Range der Rocky Mountains und die<br />
„epic Colorado skies“ ist kostenlos. Das Stadion<br />
könnte schlechter liegen. Insgesamt ist es<br />
nicht so sehr die stringente Kommerzialisierung<br />
und Plastifizierung der Rapids, die mich<br />
erschreckt. viel eher ist es die Tatsache, dass<br />
die Lücke zwischen Sporting Entertainment<br />
in den USA und in Deutschland gar nicht<br />
mal mehr so groß ist. Natürlich verlassen die<br />
Supporter der Rapids auch beim Stande von<br />
4:1 den Sporting Goods Park weit vor dem<br />
Abpfiff. Aber das kennt man ja auch aus Sinsheim.<br />
Immerhin bleiben wir in Europa mit<br />
Ausnahmen wie etwa des Sv Salzburg oder<br />
des vfL Wolfsburg bislang noch von allzu<br />
häufigen Änderungen des vereinswappens<br />
verschont. Die Colorado Rapids tragen in ihrer<br />
immerhin 15-jährigen Geschichte bereits<br />
das dritte komplett runderneuerte Wappen,<br />
inklusive vollständigem „Color Scheme Rebranding“.<br />
Die Abreise aus Commerce City gestaltet sich<br />
dann entsprechend kompliziert. Public Transport<br />
für seinen 17.000er Sporting Entertainment<br />
Park hat Silent Stan nicht eingeplant.<br />
Nach einem gut 40-minütigen Fußmarsch<br />
zur nächsten Bushaltestelle, bewege ich mich<br />
auf einem Zickzackkurs durch nicht immer<br />
freundlich wirkende vorstädte und erreiche<br />
nach weiteren zwei Stunden wieder wohlbehalten<br />
Downtown Denver.
38<br />
kölSch liVe – Magazin > STöRgeRäUSche<br />
wer die kapelle bezahlt,<br />
bestimmt die Musik!<br />
Eva Bartsch über die Hoffenheimer „Akustik-Affäre“<br />
Seit dem 2. Spieltag dieser Saison gibt die<br />
TSg hoffenheim der deutschen Fußballwelt<br />
Rätsel auf. während des heimspiels<br />
gegen Dortmund wurden die gästefans<br />
mit hochfrequenztönen beschallt. Der Verein<br />
will sich aus der Verantwortung ziehen<br />
und präsentiert einen Sündenbock. Mit erfolg?<br />
Neulich in der Dietmar-Hopp-Straße 1 in Sinsheim.<br />
Es ist Samstag, der 13.08.2011, 12:30 Uhr.<br />
Ein Mann bewegt sich unauffällig in Richtung<br />
des noch verwaisten Gästeblocks der Rhein-<br />
Neckar-Arena. Er zieht etwas hinter sich her:<br />
eine Apparatur von ca. 1,30 Meter Höhe, bestehend<br />
aus zwei Sirenen-Lautsprechern auf<br />
einer rollbaren Holzkonstruktion. Dieses Kon-<br />
strukt wird später noch als <strong>Fan</strong>utensil, mobile<br />
Lautsprecheranlage, Schallkanone und Lärmanlage<br />
von sich reden machen. Er positioniert<br />
das Gerät im Eingangsbereich des Gäste-<strong>Fan</strong>-<br />
Blocks um es anschließend mittels eines 60<br />
Meter langen Kabels an den Stadionstrom<br />
anzuschließen. Dann entschwindet die Gestalt<br />
aus den Blicken der Beobachter, um kurze Zeit<br />
später hinter dem Tor unweit des Gästeblocks<br />
wieder aufzutauchen – einen Laptop auf den<br />
Knien. von dort aus wird der Fernauslöser bedient<br />
und die installierte Schallkanone macht<br />
ihrem Namen alle Ehren, indem sie den Gästebereich<br />
schon mal probeweise mit einem<br />
hochfrequenten Störgeräusch erzittern lässt.<br />
Dies alles geschieht völlig unbemerkt vom verein,<br />
versteht sich.<br />
Auch FC-<strong>Fan</strong>s bekamen ihre „TSG-Dosis“ ab.
Was sich anhört wie der vorspann eines<br />
schlechten Krimis, hat sich laut zahlreicher<br />
Augen- und Ohrenzeugen kürzlich so oder<br />
ähnlich in der Rhein-Neckar-Arena zu Sinsheim<br />
zugetragen. Während des folgenden<br />
Spiels der Hoffenheimer gegen Dortmund<br />
wurde die hochfrequente Klangtapete immer<br />
dann hochgefahren, wenn Schmähgesänge<br />
gegen Hoffenheim-„vadder“ Hopp zu hören<br />
waren. Dies führte bei den Dortmunder<br />
<strong>Fan</strong>s nicht nur zu großem Unmut, es fanden<br />
sich nach dem Spiel auch elf Personen ein,<br />
die über Hörprobleme klagten und Strafanzeige<br />
wegen Körperverletzung erstatteten.<br />
TSG-Pressesprecher Markus Sieger wird zu<br />
dem vorfall am darauf folgenden Montag in<br />
der Sueddeutschen Zeitung wie folgt zitiert:<br />
„Offenbar hat ein Zuschauer eine lautstarke<br />
<strong>Fan</strong>fare als <strong>Fan</strong>utensil ins Stadion eingebracht<br />
und diese insbesondere – nicht aber ausschließlich<br />
– bei diffamierenden Gesängen<br />
der Gästefans eingesetzt. Wir werden den Ordnungsdienst<br />
sensibilisieren, zukünftig ein besonderes<br />
Augenmerk auf das Einbringen von<br />
solchen <strong>Fan</strong>faren zu legen.“ Dabei hatten laut<br />
Dortmunds <strong>Fan</strong>betreuer Thilo Danielsmeyer,<br />
die Ordner doch bereits während des Spiels<br />
ihre Augen – weniger die Ohren – auf besagtes<br />
Gerät gerichtet. Neben dem Gerät wurden<br />
offizielle Ordner mit professionellen Lärmschutz-Kopfhörern<br />
gesehen und außerdem<br />
berichtete Danielsmeyer, diese und die einsatzleitende<br />
Polizei hätten ihm bereitwillig Auskunft<br />
zur Handhabung des Apparats gegeben.<br />
Derart in die Enge getrieben, gab es an besagtem<br />
Montag zu späterer Stunde ein offizielles<br />
Statement der Kraichgauer auf ihrer Home-<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
39<br />
page, in der ein Mitarbeiter (Hausmeister)<br />
als Täter vorgestellt wurde, der angeblich in<br />
Eigenregie, eigenmächtig mit der Hilfe eines<br />
Kumpels die Apparatur zum Einsatz gebracht<br />
haben soll. Dieser wollte laut achtzehn99.de<br />
„damit nach eigener Aussage ein Gegenmittel<br />
gegen die aus seiner Sicht nicht mehr erträglichen<br />
Beleidigungen gegenüber Herrn Dietmar<br />
Hopp einsetzen.“ Der Tragweite seiner Handlung<br />
wäre er sich nicht bewusst gewesen, da<br />
die Aktion aus seiner Sicht angeblich einen<br />
eher „scherzhaften“ Charakter haben sollte.<br />
Dietmar Hopp selbst bestreitet, etwas mit der<br />
Sache zu tun oder diese gar beauftragt zu haben,<br />
äußert sich in der Sueddeutschen Zeitung<br />
vom 15. August aber folgendermaßen: „Wer<br />
mich 90 Minuten lang permanent beleidigt,<br />
sollte nicht so empfindlich reagieren. Wenn<br />
BvB-<strong>Fan</strong>s Anzeige erstatten, dann müsste ich<br />
200 Anzeigen wegen Beleidigung erstatten.“<br />
In der <strong>Fan</strong>-Beliebtheitsskala ganz unten: D. Hopp.
40<br />
kölSch liVe – Magazin > STöRgeRäUSche<br />
Insgesamt müssen die Stellungnahmen auf<br />
der Homepage der TSG und die Äußerungen<br />
der vereinsführung dem praktizierenden Stadiongänger<br />
sehr fadenscheinig vorkommen.<br />
Jeder, der schon mal versucht hat, in ein<br />
Bundesliga-Stadion unangemeldet größere<br />
Gegenstände mit zu nehmen, etwas Ungewöhnliches<br />
in einem Not-/Ausgangsbereich<br />
abzustellen oder sich selbst dort während des<br />
Spiels aufzuhalten, dürfte am eigenen Leib<br />
erfahren haben, dass solche Aktionen schnell<br />
von Ordnern unterbunden oder aufgelöst<br />
werden. Es ist daher kaum vorstellbar, dass<br />
ohne Zustimmung oder zumindest Duldung<br />
verantwortlicher, also des vereins, eine solche<br />
Apparatur dauerhaft aufgestellt werden kann.<br />
Insbesondere nachdem inzwischen bekannt<br />
wurde, dass das Gerät auch schon in der vergangenen<br />
Saison während der Heimspiele<br />
gegen Schalke, Frankfurt, Köln und Mainz aufgebaut<br />
wurde, erscheint die Aussage der TSG,<br />
man wisse von nichts, unglaubwürdig.<br />
Hennes muss sich auch viel anhören.<br />
Obwohl nun offiziell der Hausmeister als Täter<br />
vorgeführt wurde, drängt sich der verdacht<br />
auf, dass die Sinsheimer die ebenso wenig<br />
unauffällige wie scherzhafte Schallkanonenaktion<br />
toleriert und damit zumindest indirekt<br />
unterstützt haben. vor dem Hintergrund,<br />
dass Dietmar Hopp auch schon in der vergangenheit<br />
sehr empfindlich und auch mal<br />
mit einer Anzeige auf Schmähgesänge und<br />
verbale Angriffe gegen seine Person reagiert<br />
hat, kann man den Eindruck bekommen, dass<br />
der schnelle Aufstieg der TSG in die 1. Bundesliga<br />
zwar mit allen Mitteln bewerkstelligt<br />
wurde, dass ihr Mäzen selbst aber noch nicht<br />
so richtig in den Stadien dieser Liga angekommen<br />
ist. Sonst hätte er doch eigentlich<br />
mitbekommen müssen, dass auch Spieler,<br />
Trainer und vorstandsmitglieder anderer vereine<br />
regelmäßig genauso unverblümt besungen<br />
wurden und werden wie er, ohne dass es<br />
zu Massenanzeigen und Gegenmaßnahmen<br />
gekommen wäre. Man ist nun mal im Stadion,<br />
beim Fußball und eben nicht in der Kirche.
Wer auch immer die letztendliche verantwortung<br />
für die Aktion übernehmen wird, eine<br />
Frage stellt sich schon jetzt: Wie ist so eine<br />
Schallattacke in Bezug auf mögliche Konsequenzen<br />
für den verein einzuordnen, insbesondere<br />
im vergleich zu anderen Entgleisungen,<br />
die zu Körperverletzungen geführt<br />
haben wie beispielsweise der Hamburger<br />
Becherwurf? Bislang kann man in der offiziellen<br />
Stellungnahme des vereins lesen, dass<br />
man sich bei allen Fußballfans entschuldigt,<br />
die durch diese vorkommnisse beeinträchtigt<br />
wurden und dass man sich auch entschuldigt,<br />
„sollte es in einzelnen Fällen tatsächlich<br />
zu einer Schädigung der Gesundheit von<br />
Stadionbesuchern gekommen sein“. Soll das<br />
alles sein? Im Falle des Becherwurfs, bei dem<br />
ein einzelner St. Pauli-<strong>Fan</strong> einen Linienrichter<br />
– glücklicherweise nur leicht – verletzte, wurde<br />
das Spiel abgebrochen und bereits eine<br />
Woche nach der Attacke ein Geisterspiel als<br />
Strafe durch das DFB-Sportgericht beschlossen.<br />
Im aktuellen Schallkanonen-Fall bekam man<br />
von verbandsseite nach etwas mehr als einer<br />
Woche zu lesen, dass man noch auf eine Stellungnahme<br />
der TSG warte. Untersucht werden<br />
soll unter anderem, ob und aus welcher<br />
Entfernung die Schallanlage geeignet war,<br />
gesundheitliche Schäden hervorzurufen. Danach<br />
wird entschieden, ob vom Kontrollausschuss<br />
ein verfahren eingeleitet wird.<br />
Inzwischen, also etwa eineinhalb Wochen<br />
nach dem Spiel, konnte man auf kicker.de lesen,<br />
der DFB werde gegen den zuständigen<br />
Mitarbeiter vorgehen. Hätte dann nicht auch<br />
gegen den Bierbecherwerfer statt gegen den<br />
verein St. Pauli ermittelt werden müssen?<br />
Warum wird ansonsten bei <strong>Fan</strong>verfehlungen<br />
gegen den verein ermittelt?<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE 41<br />
Gut gemacht! (Donetsk, Ukraine)<br />
Es bleibt abzuwarten, welche Blüten das<br />
Sinsheimer Kabarett noch tragen wird. Unabhängig<br />
von eventuellen Körperverletzungen<br />
dürfen sich Maßnahmen zur Übertünchung<br />
von <strong>Fan</strong>gesängen im Stadion nicht etablieren<br />
und es wäre wünschenswert, wenn DFB und<br />
DFL dies mit einer geeigneten Reaktion untermauern<br />
würden. Denn wo wird sonst die<br />
Grenze gezogen? Darf dann ein verein die<br />
gegnerischen <strong>Fan</strong>s in einem entscheidenden<br />
Spiel mit einer dicken Anlage übertönen, damit<br />
vielleicht sogar den Spielausgang beeinflussen,<br />
um später mit einer Geldstrafe davon<br />
zu kommen oder einen Mitarbeiter vorschieben,<br />
dem man als Ausgleich beispielsweise<br />
eine interne Entschädigung zahlen kann?<br />
Kann ein Einzelner zum symbolischen Sündenbock<br />
gemacht werden, obwohl sich wie<br />
hier der verdacht aufdrängt, dass die TSG den<br />
Handlungen dieser Person zumindest Raum<br />
gegeben hat und damit mitverantwortlich<br />
ist? Hoffentlich heißt es nicht am Ende in jeder<br />
Beziehung – auch auf der eigentlich rein<br />
sportlichen Wettbewerbsebene: Wer die Kapelle<br />
bezahlt, bestimmt die Musik!
42<br />
kölSch liVe – Magazin > eFFc 2011 in kOPenhagen<br />
eFFc 2011 – københavn<br />
Mark Fauler zwischen lebendiger Stadt und trägem Kongress<br />
es hat fast den anschein als eigne sich kopenhagen als austragungsort von kongressen<br />
nur bedingt. konnten schon bei der Un-klimakonferenz vor zwei Jahren keine durchbrechenden<br />
ergebnisse erzielt werden, muss das Resümee des european Football <strong>Fan</strong>s’<br />
congress 2011 leider ähnlich ausfallen.<br />
Die kleine Meerjungfrau Ståle Solbakken ist ein bekannter und angesehener<br />
Mann in der Stadt. Jeder kennt ihn<br />
und alle wissen nur Positives über den Trainer<br />
zu berichten. So bescherte der Aufenthalt in<br />
der dänischen Hauptstadt den vertretern aus<br />
Köln ein mentales Zwischenhoch während<br />
der Sommerpause, denn der eigene verein<br />
schien auf dem richtigen Weg zu sein. Auf<br />
welchem Weg sich das Netzwerk Football<br />
Supporters Europe (kurz FSE) befindet, kristallisierte<br />
sich im Laufe des Wochenendes<br />
immer deutlicher heraus.
atmosphäre<br />
Doch nicht nur der gute Ruf des neuen FC-<br />
Trainers machte Eindruck. Die Metropole<br />
Dänemarks faszinierte durch tolle Optik, offenherzige<br />
Menschen und lebendige Szeneviertel.<br />
Besonders die aus Köln bekannte<br />
„Büdchen-Kultur“ wird, als Folge der hohen<br />
Preise für alkoholische Getränke, besonders<br />
bei den jungen Leuten gerne gelebt. Dennoch<br />
mischt sich Jung und Alt, ob in oder<br />
vor den Bars, wie etwa am „Nyhavn“, bunt<br />
durcheinander. Eine tolle Atmosphäre, sehr<br />
zu empfehlen! Nun aber zum Wesentlichen…<br />
workshops<br />
Offizieller Start des EFFC war am Samstagmorgen<br />
im Stadion von Brøndby IF. Knapp<br />
300 <strong>Fan</strong>vertreter aus über 30 Ländern waren<br />
angereist um gemeinsam an besseren Bedingungen<br />
für alle <strong>Fan</strong>s europaweit zu arbeiten.<br />
William Gaillard, Berater von UEFA-Präsident<br />
Nyhavn<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
43<br />
Michel Platini, eröffnete den Kongress und<br />
sprach seine Anerkennung für die Arbeit von<br />
FSE in den letzten Jahren aus. Zudem forderte<br />
er von den Kongressteilnehmern, sich der<br />
Herausforderung zu stellen, sich an großen<br />
anstehenden Diskussionen wie Ligastrukturen<br />
oder Mitbestimmungs- und Führungsstrukturen<br />
in Fußballvereinen zu beteiligen.<br />
Herzstück der veranstaltung waren die fünf<br />
Workshops zu den Themen Auswärtserfahrungen<br />
von <strong>Fan</strong>s in Europa, <strong>Fan</strong>s und Medien,<br />
Realitätscheck zur Gewalt im Fußball, Behandlung<br />
von Auswärtsfans („Good hostings,<br />
fewer problems“) und die Euro 2012.<br />
Begrüßung durch William Gaillard
44<br />
kölSch liVe – Magazin > eFFc 2011 in kOPenhagen<br />
Schwerpunkte<br />
Schon die Wahl der Themen ließ durchblicken,<br />
dass es hier an Kreativität mangelte. Natürlich<br />
steht mit der „Euro 2012“ das nächste<br />
sportliche Großereignis auf unserem Kontinent<br />
an, doch hilft der Ausblick auf ein dreiwöchiges<br />
Turnier nicht bei der Lösung von<br />
Problemen des Ligaalttags. Dennoch wurden<br />
im Laufe des vormittags viele Eindrücke und<br />
<strong>Projekt</strong>e vorgestellt, auf deren Grundlage am<br />
Nachmittag jeweils eine Aktion für das kommende<br />
Jahr zu Papier gebracht werden sollte.<br />
Nach dem Mittagslunch verlor der Kongress<br />
jedoch massiv an Tempo. Was folgte war keine<br />
zielorientierte Diskussion, sondern ein gegenseitiges<br />
Leid klagen.<br />
entwicklungshelfer Deutschland<br />
Besonders aus deutscher Sicht musste man<br />
am Ende des Tages zu dem – immerhin positiven<br />
– Schluss kommen, dass man in Europa<br />
in Sachen <strong>Fan</strong>arbeit, neben wenigen anderen<br />
Nationen, weit vorne liegt. Trotz aller Hürden<br />
im Bundesligaalltag, gelten Modelle aus<br />
Deutschland, vor allem im Bereich der Auswärtsfahrten<br />
und Gästefanbetreuung, als vorbild.<br />
Die deutsche Delegation leistete somit<br />
ihren Beitrag zum Fortschritt in anderen Ländern,<br />
der eigene Nutzen darf dagegen eher<br />
als gering betrachtet werden. Wenngleich<br />
der rege Austausch untereinander bei einer<br />
solchen veranstaltung, völlig unbestritten,<br />
immens wertvoll sein kann.<br />
Brøndby-Stadion
wer war noch dabei?<br />
Neben dem <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> 1. FC Köln waren<br />
natürlich noch viele weitere vertreter aus<br />
Deutschland vor Ort. Allen voran die <strong>Fan</strong>abteilung<br />
aus Dortmund, die Kollegen vom<br />
<strong>Fan</strong>projekt Mönchengladbach oder vertreter<br />
des Supporters Club aus Hamburg. Wie<br />
gewohnt präsentierte man sich gemeinsam<br />
beim Kongress, Kongress, verzichtete aber in diesem<br />
Jahr einen vertreter der Interessengemeinschaft<br />
„Unsere Kurve“ zur Wahl am folgenden<br />
Sonntag zu stellen. Bereits im vorfeld hatte hatte<br />
man sich darauf verständigt verständigt in diesem Jahr<br />
auszusetzen, da die angestrebten Ziele in der<br />
aktuellen Struktur nicht erreicht werden können.<br />
Der Aufwand steht letztendlich nicht im<br />
verhältnis zum Ergebnis. Insgesamt wurden<br />
vier neue Mitglieder in das Komitee gewählt.<br />
Zudem verabschiedete man auf der Jahreshauptersammlung<br />
einstimmig eine Resolution,<br />
mit welcher FSE fordert, dass die FIFA in<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE 45<br />
Unsere Kurve war präsent Parken-Stadion<br />
Bezug auf Gelder, ethische Mindeststandards<br />
und verfahren dringend transparenter werden<br />
muss.<br />
Rahmenprogramm<br />
Abseits aller Diskussionen und Wahlgänge,<br />
gab es natürlich auch ein Rahmenprogramm<br />
für die Teilnehmer. Während am Freitagabend<br />
die Erstankömmlinge bei einem einem kleinen Turnier<br />
kickten, drohte das Abendprogramm am<br />
Samstag komplett ins Wasser zu fallen. Eine<br />
Gewitterfront und sintfl utartige Regenfälle<br />
versetzten Kopenhagen und Umgebung in<br />
ein Chaos, was auch die Festivalgänger in<br />
Roskilde zu spüren bekamen. Die öff entlichen<br />
verkehrsmittel kamen zum Erliegen und<br />
manche Straßenzüge standen unter Wasser.<br />
Ebenso der <strong>Fan</strong>-Treff im Parken-Stadion des<br />
FC Kopenhagen. So saß man auf der abendlichen<br />
Feier in keinerlei Hinsicht auf dem Trockenen.
46<br />
kölSch liVe – Magazin > VORSTellUng SekTiOn weSTPOlen<br />
Und wir fahr‘n nach westpolen<br />
Roland Peters stellt seinen <strong>Fan</strong>-Club vor<br />
nicht die europameisterschaft in Polen<br />
und der Ukraine und auch nicht politisch<br />
und moralisch verwerfliche, revisionistische<br />
ansprüche an unser nachbarland<br />
sind mit einer Fahrt nach westpolen gemeint.<br />
es geht tatsächlich um das Real<br />
Madrid des westens, das im Osten deshalb<br />
nicht existieren kann. Dachten wir zumindest.<br />
Das Jahr 2003. Der FC spielt zweite Liga –<br />
zumindest im Fernsehen. In Berlin spielt<br />
Köln gefühlt in der Freizeitliga. Kurz: In der<br />
deutschen Hauptstadt interessiert sich kein<br />
Mensch für unseren Herzensklub. Nur ein<br />
paar Bekloppte, die sich vom Rheinland nach<br />
Preußen gewagt haben. Und die verabreden<br />
sich per FC-Forum in der damals einzig logischen<br />
Lokalität, wo es auch Kölsch vom Fass<br />
gibt, wo sich auch Bundestagsabgeordnete<br />
und Minister ab und an zulaufen lassen, weil<br />
sie das schöne Köln, äh, Bonn vermissen: Die<br />
Ständige vertretung Rheinland am Schiffbauerdamm,<br />
nahe des Regierungsviertels. Der<br />
Rest sind Suff, Blödeleien, nachdrückliche<br />
Aufforderungen an die Köbesse den Chemie-<br />
Schal zu entfernen, sowie ein Name für die<br />
Zusammenkunft: Sektion Westpolen.<br />
Die exilantische vereinigung um den gewählten,<br />
Laissez-faire und diktatorisch zugleich<br />
waltenden Präsi Hannes hat ihre Basis inzwischen<br />
in der „Schwalbe“ im Stadtteil Prenzlauer<br />
Berg. Dort gibt es Gaffel aus dem Hahn,<br />
und auf zwei Stockwerken schieben sich Fußballverrückte<br />
in FC-<strong>Fan</strong>utensilien unter den<br />
Bildschirmen durch, die alle Spiele des FC in<br />
voller Länge zeigen. Irgendwann müssen sie<br />
immer durch den Unterrang, Stehplatz Raucher.<br />
Wer einen Kranz Kölsch mitbringt, wird<br />
von den Sektionisten gefeiert. Bis auf die Straße<br />
stehen FC-<strong>Fan</strong>s an manchen Spieltagen.<br />
Beim Aufstieg 2008 rückte mehrfach die Polizei<br />
an. Die sangeskräftigen, sieges- und biertrunkenen<br />
FC-Anhänger waren wohl zu viel<br />
für das preußische Gemüt. Das Ergebnis war,<br />
dass die Sektion auf dem Weg nach Kaiserslautern<br />
zum letzten Saisonspiel weiterfeierte<br />
und eine Eckfahne aus dem Fritz-Walter-Stadion<br />
mit nach Berlin brachte.<br />
Im Blick zurück besteht die Legitimation für<br />
den <strong>Fan</strong>klubnamen frei nach Walter Moers<br />
aus Sex, Drogen und Alkohol, die aber zusätzlich<br />
die schönste Nebensache der Welt<br />
braucht: Fohlenverhöhnung. Und wenn es<br />
in Deutschland einen Osten der beliebten<br />
niederländischen Nachbarn gibt, muss es so<br />
etwas auch im gegenüberliegenden Teil der<br />
Republik geben – Westpolen.<br />
Das klingt nach langen Auswärtsfahrten, was<br />
auch stimmt. Wir freuen uns über Ligakonkurrenten<br />
wie Cottbus, Rostock und Dresden anstatt<br />
Schalke, Dortmund oder Gladbach. Beim<br />
Blick auf die unteren Spielklassen hoffen wir<br />
auf sportliche Höhenflüge von Zwickau, Magdeburg,<br />
Babelsberg, Erfurt, Motor Eberswalde<br />
oder Stahl Brandenburg. Denn so werden die<br />
Wege kürzer. Touren mit einem vollbesetzten<br />
Reisebus zu Eintracht Braunschweig, wo<br />
man ohne Torchance 1:0 gewinnt, sind zwar
amüsant. Aber nicht so befriedigend wie<br />
die legendäre Karnevalsparty der Sektion<br />
im Münchner „Stadion an der Schleißheimer<br />
Straße“, nachdem der FC die Bayern mit 2:1<br />
besiegt hatte.<br />
Unabhängig davon und vom verkehrsmittel –<br />
Privatauto, Reisebus, Zug oder Flugzeug – die<br />
Westpolen-Hymne „Und wir fahr‘n“ hat immer<br />
Bestand. Denn neben dem Fußball-Alltag<br />
gibt es auch eine kulturelle Seite. So fanden<br />
in der „Schwalbe“ auf Einladung der Sektion<br />
bereits einige Lesungen statt. Unter anderem<br />
mit Manuel Andrack, Lars Leese („Der Traumhüter“),<br />
Ralf Friedrichs („Neulich im Geißbockheim“),<br />
Bruno Laberthier („Alle Böcke beißen...“)<br />
und dem inoffiziellen FC-Chronisten<br />
Dirk Unschuld („Im Zeichen des Geißbocks“,<br />
„Als der Geißbock Moped fuhr“).<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
47<br />
Höhepunkt jedes Jahres ist natürlich das internationale<br />
Saisonspiel. In Westpolen gibt es<br />
glücklicherweise den Klub, der sich über<br />
Frank Zander aus den Stadionlautsprechern<br />
freut und nach seinem Wiederaufstieg hoffentlich<br />
die Punkte abgibt. Dann lässt es sich<br />
auf der<br />
anschließenden Party der Sektion umso ausgelassener<br />
feiern. 2009 platzte die „Schwalbe“<br />
aus allen Nähten. Für das diesjährige erste<br />
Oktoberwochenende ziehen wir temporär<br />
nach Berlin-Kreuzberg um. Dort wird direkt<br />
nach dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC unter<br />
dem U-Bahnhof Schlesisches Tor unsere<br />
Jubiläumsparty bei freiem Eintritt, reichlich<br />
Gaffel Kölsch und bis zu 500 Gästen gefeiert.<br />
Acht Jahre nach unserer Gründung haben wir<br />
festgestellt, dass es FC-<strong>Fan</strong>s überall gibt. Auch<br />
in Westpolen.<br />
Beliebter westpolnischer Treffpunkt – „Omas Apotheke“
48<br />
kölSch liVe – Magazin > kiDSTOUR 2011<br />
Bogenschießen, eis und Fc<br />
Sina Praß und Kristian Rohmann über die KidsTour 2011<br />
Bereits zum insgesamt neunten Mal startete die kidsTour des <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s in zwei<br />
unvergessliche Tage. Sina und Teddy, waren als Betreuer das erste Mal dabei und<br />
wussten genauso wenig wie viele kids, was sie erwarten würde. Dennoch sind sie<br />
mit sehr großer Vorfreude nach Manderscheid gefahren und es hat sich im nachhinein<br />
gelohnt, wie ihren Reiseaufzeichnungen zu entnehmen ist. aber der Reihe nach.<br />
Freitag 1. Juli 2011 – Gegen 17:45 Uhr treffen<br />
wir nach einer verregneten Fahrt auf dem Gelände<br />
des Jugendhüttendorfs ein. Zunächst<br />
fällt uns die vielzahl der Kölner Kennzeichen<br />
auf. Allerdings hatten diese wohl nichts mit<br />
unserer KidsTour zu tun. Trotzdem immer<br />
wieder schön, Leute aus der Heimat zu treffen.<br />
Nun warteten wir aber erst mal auf den<br />
Bus mit den Kids, wir waren nämlich aus logistischen<br />
Gründen vorab mit dem Auto angereist.<br />
Doch noch etwas schneller war Max<br />
aus der Nähe von Trier. Nach kurzem Smalltalk<br />
und Witzen über den parkenden Audi<br />
mit einem Aufkleber des ungeliebten vereins<br />
von der niederländischen Grenze, kam auch<br />
schon der große und beeindruckende <strong>Fan</strong>-<br />
<strong>Projekt</strong>-Bus um die Ecke gebogen. Auf dem<br />
Fahrersitz Dieter, der vielen bereits von Auswärtstouren<br />
bekannt sein dürfte und den<br />
Spitznamen Mac Gyver trägt.<br />
Knapp 30 lachende Kids sprangen aus dem<br />
Bus. Nach der verabschiedung des Busfahrers,<br />
dem Check-in und der Gepäckverstauung<br />
ging es direkt zum Abendbrot. An einem Buffet<br />
mit frischem Bauernbrot, Brötchen, Gurken,<br />
verschiedenen Käse- und Wurstsorten<br />
sowie mediterranen Aufstrichen, war wirklich<br />
für jeden Mitfahrer etwas geboten. Gestärkt<br />
wurden nun die kleinen Ferienhütten bezogen<br />
und begutachtet. Nachdem die Tasche<br />
ausgepackt und das Bett bezogen war, ging<br />
es auf den Fußballplatz. Ein Asche-Platz mit<br />
zwei Holztoren und einer matschigen Wasserpfütze<br />
war exakt das Richtige um den Teilnehmern<br />
einen großen Spaß zu bereiten. Die<br />
anwesenden Mädels versuchten es anfangs<br />
mit einer Mischung aus Beach- und Grasvolleyball,<br />
aber die Ausdauer war dann doch<br />
nicht so groß wie bei den Jungs mit dem runden<br />
Leder. So ließen sie sich hinter dem Tor<br />
nieder und schauten diesen beim Kicken zu,<br />
lachten, tuschelten oder machten Späßchen<br />
mit dem Betreuertram.
Ohne größere verletzungen, aber dafür mit<br />
Flecken auf der Hose (die Mamas zu Hause<br />
freuten sich sicher schon auf die Wäsche), verzog<br />
sich nicht nur die Sonne, sondern auch<br />
die jungen <strong>Fan</strong>s auf Ihre Hütten. Zeit für das<br />
Betreuer-Team sich am Feuer niederzulassen<br />
und den nächsten Tag zu besprechen. Doch<br />
Ruhe wollte bei den Kids noch nicht so richtig<br />
einkehren. Also was machen? KidsTour-veteran<br />
Sebastian (er war bei allen neun Touren<br />
dabei) und KiddyBus-Teamleiter Hans-Peter<br />
hatten noch ein Ass im Ärmel: Nachtwanderung!<br />
Warm angezogen und anfangs mit Taschenlampe<br />
ging der Marsch los. Im Wald verbreitete<br />
sich dann ohne Licht kurzzeitig eine<br />
Gruselstimmung, doch die Augen gewöhnten<br />
sich schnell an die Dunkelheit. Nach einer<br />
Stunde waren wir vollzählig und mit müden<br />
Kindern zurück am Hüttenjugenddorf.<br />
Samstag, 2. Juli 2011 – Nach einer kurzen<br />
Nacht (die Uhr zeigte 6:54 Uhr) wurde wir<br />
durch die ersten Sonnenstrahlen und dem<br />
Gekichere der Mädels vom Nachbarhäuschen<br />
geweckt. Frisch geduscht und nach dem<br />
ersten Rundgang durch die Zimmer, ging es<br />
zum reichhaltigem Frühstück, welches genau<br />
wie das Abendbrot keinerlei Wünsche offen<br />
ließ. Nach dem Frühstück stand eine große<br />
Rallye auf dem Programm. Diese beinhaltete<br />
verschiedene Stationen, wie etwa Suchspiele,<br />
Geschicklichkeitsübungen und als Highlight<br />
schlechthin: Bogenschiessen. Hierbei unter-<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE<br />
49<br />
stützte uns Jan von der Organisation „Natur<br />
bewegt Dich“. Nach der Rallye liefen wir dann<br />
zum benachbarten Bauernhof, auf dem zur<br />
Freude aller Kids selbstgemachtes Eis verkauft<br />
wurde. Das Eis war geschmacklich der<br />
absolute Wahnsinn, so dass einige Kinder ausnahmsweise<br />
gleich zweimal zugreifen durften.<br />
Abends wurden traditionell Würstchen<br />
gegrillt und Stockbrot über dem Feuer gebacken.<br />
Dabei wurde noch ein kleines, aber<br />
kniffliges Quiz absolviert.<br />
Sonntag, 3. Juli 2011 – Der letzte Tag stand<br />
nun wie gewohnt unter dem Motto Fußballturnier<br />
und Quiz-Preisverleihung. Anschließend<br />
war Dieter pünktlich vor Ort, um alle<br />
Kids und Betreuer einzusammeln, denn nach<br />
dem Mittagessen ging es noch zur Burg Manderscheid,<br />
bevor sich ab hier unsere Wege<br />
wieder trennten. Im kommenden Jahr steht<br />
das 10-jährige Jubiläum der KidsTour an. Die<br />
Planungen laufen bereits und wir sind sicher<br />
wieder mit dabei!
50<br />
kölSch liVe – Magazin > newS VOM DachVeRBanD<br />
eine alte Organisation im<br />
neuen gewand<br />
Eva Haas über die Umstrukturierung<br />
des Dachverbandes der aktiven<br />
<strong>Fan</strong>clubs<br />
Bereits seit fünf Jahren existiert der Dachverband<br />
in köln. er ist ein zusammenschluss<br />
aus 60 <strong>Fan</strong>clubs, die gemeinsame<br />
ziele und ideen im Bereich der <strong>Fan</strong>gemeinschaft<br />
gegenüber dem Verein erreichen<br />
wollen. Um seine Stärken noch besser<br />
einbringen zu können, erfolgte in der<br />
Sommerpause eine neuausrichtung.<br />
In letzter Zeit ist es nach außen hin etwas<br />
stiller geworden um den Dachverband der<br />
Kölner <strong>Fan</strong>clubs. Aus diesem Grund hat dieser<br />
sich dazu entschieden, seine Ziele und Ausrichtung<br />
etwas zu verändern. Nur gemeinsam<br />
ist man stark und um weiterhin etwas erreichen<br />
zu können, hat man sich darauf geeinigt,<br />
dass man sich stärker auf den Aufbau<br />
eines umfangreichen Netzwerkes konzentrieren<br />
will. Die verschiedenen <strong>Fan</strong>gruppierungen<br />
sollen sich regelmäßig und intensiver<br />
über die Plattform Dachverband austauschen<br />
können. Natürlich bleiben alte Aufgaben, wie<br />
die Betreuung von Gästefans im vorfeld von<br />
Heimspieltagen bestehen. Außerdem beschäftigt<br />
sich der Dachverband immer noch<br />
intensiv mit der Kartenpreisthematik rund<br />
um „Kein Zwanni“ oder einer Satzungsänderung<br />
mit Hilfe der einberufenen Satzungskommission<br />
im Hinblick auf die kommende<br />
Jahreshauptversammlung. Der Dachverband<br />
hat weiterhin fanpolitische Ziele im Sinn,<br />
auch wenn sein Hauptaugenmerk durch die<br />
Neuausrichtung auf eine bessere vernetzung<br />
seiner Mitglieder gerichtet ist. Man möchte<br />
Ansprechpartner für Probleme und Wünsche<br />
aller <strong>Fan</strong>clubs bleiben und will versuchen<br />
als Interessensvertretung stärker gegenüber<br />
verein, verbänden und anderen Institutionen<br />
aufzutreten. Trotz allem kann dies nur gelingen,<br />
wenn sich die Mitglieder und <strong>Fan</strong>clubs<br />
aktiv im Dachverband einbringen und ihn als<br />
Chance nutzen.<br />
<strong>kölsch</strong>er klüngel<br />
Der <strong>Fan</strong>rechtefonds soll ebenfalls wieder verstärkt<br />
genutzt werden und <strong>Fan</strong>s helfen, die<br />
unberechtigt in Schwierigkeiten geraten sind.<br />
Auch in diesem Bereich ist es lange Zeit ruhig<br />
beim Dachverband gewesen. Aber durch<br />
eine Neubesetzung der dafür zuständigen<br />
verantwortlichen hoffen wir nun erneut intensive<br />
Unterstützung leisten zu können. Außerdem<br />
soll auch die frühzeitige Aufklärung<br />
verbessert werden, um möglichen Konflikten<br />
bereits im vorfeld entgegen zu wirken. Wer<br />
ein Problem hat oder mehr darüber erfahren<br />
möchte, kann jederzeit gerne unter fanrechte@fanclubs-koeln.de<br />
um Hilfe bitten
Quiztime mit Teddy (10)<br />
01 Welchen Posten bekleidet Roel Stefan<br />
Bassler neuerdings beim 1. FC Köln?<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
02 Wie lautet die neue Adresse des Treffers?<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 704<br />
03 Wie heißt der beliebte Busfahrer des <strong>Fan</strong>-<br />
<strong>Projekt</strong>s mit vornamen?<br />
_ _ _ _ _<br />
04 In welchem Land steht dieses Stadion?<br />
_ _ _ _ _ _<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE 51<br />
Kristian „Teddy“ Rohmann quizzt wieder mit den <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong>-Lesern<br />
05 Unter welchem Motto fanden die ersten<br />
Partys im neuen „Treffer“ statt?<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ -Party<br />
06 In welches Eifeldorf ging die diesjährige<br />
Kids-Tour?<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
07 In welcher Stadt war der 1. FC Köln in der<br />
ersten Pokalrunde zu Gast?<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
Die kästchen ergeben von oben nach<br />
unten gelesen das lösungswort. Umlaute<br />
und zahlen sind auszuschreiben.<br />
löSUng: .<br />
Schickt Eure E-Mail an info@koelsch<strong>live</strong>.de. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 3x1<br />
Gutschein für „Fisch un’ Chips op Kölsch“ im neuen Treffer auf der Aachener Straße. Wie hat Euch<br />
die „Quiztime mit Teddy“ gefallen? Euer Feedback unbedingt erwünscht: info@koelsch<strong>live</strong>.de.
52<br />
<strong>Fan</strong>-PROJekT-newS > kOMPakT<br />
fan-projekt-News<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> kompakt<br />
+++ Spendenübergabe an „köln kickt“.<br />
Im Jubeljahr möchte das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> etwas<br />
Gutes tun. So fahren auch 2011/2012 Kinder<br />
aus, von Krebserkrankungen betroffenen,<br />
Familien im Rahmen der Aktion „kik for Kids“<br />
auf Einladung des <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s zu FC-Heimspielen.<br />
Besonderes Engagement für sozialschwache<br />
Jugendliche in Köln zeigt auch das<br />
<strong>Projekt</strong> „Köln kickt“. Grund genug für das <strong>Fan</strong>-<br />
<strong>Projekt</strong> auch hierbei Unterstützung zu leisten.<br />
Für jede zum Normalpreis verkaufte Karte für<br />
die Schiffsparty Kölle Ahoi ging jeweils ein<br />
Euro in den Spendentopf. 1.000 Euro kamen<br />
so zusammen und wurden in der Halbzeit<br />
des ersten Saisonspiels via Großformatscheck<br />
an die vertreter von „Köln kickt“ überreicht.<br />
Auch weiterhin wird das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> dem<br />
sozialen Fußballprojekt für Kölner Jugendliche<br />
verbunden bleiben. Fußball, Arbeit mit<br />
Jugendlichen, in Köln – das passt einfach gut<br />
zur größten <strong>Fan</strong>organisation in Köln. +++<br />
+++ neuerungen beim Service. Das <strong>Fan</strong>-<br />
<strong>Projekt</strong> möchte seinen Service für Mitglieder<br />
und alle <strong>Fan</strong>s des 1. FC Köln immer weiter verbessern.<br />
Bereits in der vergangenen Saison<br />
(ms) Das hat sich beim <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> seit der<br />
letzten ausgabe getan.<br />
wurden einige Neuerungen implementiert.<br />
Auswärtskarten können seit letzter Saison<br />
standardmäßig am Infostand oder auf der<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>-Geschäftsstelle hinterlegt und<br />
abgeholt werden. Auch Dauerkarteninhaber<br />
sind nun berechtigt, Eintrittskarten für die<br />
FC-Auswärtsspiele zu bestellen. Der jeweilige<br />
vorverkauf wird gleichzeitig mit dem verkauf<br />
an <strong>Fan</strong>-Clubs und damit nachgelagert zum<br />
Mitgliederverkauf starten. Außerdem wurde<br />
eine kostenlose Helpline parallel zur Tickethotline<br />
etabliert. Unter 0221-7 16 16 436<br />
ist von Montag-Freitag zwischen 08:30 und<br />
17:30 Uhr ein Mitarbeiter des <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s<br />
für Eure Anliegen erreichbar. Mehr Leidenschaft,<br />
mehr Service beim <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>. +++<br />
+++ Mitglieder Deals im „Treffer“. Der neue<br />
„Treffer“ soll neben dem regulären Gastronomiebetrieb<br />
auch Anlaufstelle für alle <strong>Fan</strong>-<br />
<strong>Projekt</strong>-Mitglieder sein. Um die verbindung<br />
zwischen „Treffer“ und den <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>-Mitgliedern<br />
zu dokumentieren und um den Mitglieder<br />
ein Dankeschön für Ihren Beitrag zurückzugeben,<br />
wird es regelmäßig aktualisierte<br />
„Mitglieder-Deals“ im „Treffer“ geben. FP-Mit-
glieder halten dafür die Augen off en und fi nden<br />
alle Informationen auf den Internetseiten<br />
www.treff er-koeln.de, www.fan-projekt.de<br />
und bei Facebook. Auch in <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong> informiert<br />
das „Treff erteam“ über neue Deals. +++<br />
+++ 1 Jahr Fc-netzwerk. Zum Saisonauftakt<br />
gegen den vfL Wolfsburg feierte das FC-Netzwerk<br />
von Gaff el Kölsch und dem <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong><br />
sein einjährige Bestehen im Gaff el am Dom.<br />
10 <strong>Fan</strong>clubs des FC-Netzwerks und insgesamt<br />
über 70 FC-<strong>Fan</strong>s haben sich bei Speis und<br />
Trank auf die neue Saison eingestimmt, bevor<br />
es Richtung Stadion ging. Alle FC-<strong>Fan</strong>clubs<br />
können Mitglied im FC-Netzwerk werden, die<br />
eigenen Aktivitäten vorstellen und an vielen<br />
vorteilsaktionen partizipieren. Das FC-Netzwerk<br />
fi nden interessierte <strong>Fan</strong>clubmacher auf<br />
der Internetseite des <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>. +++<br />
+++ <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> beim europäischen <strong>Fan</strong>kongress.<br />
Etwa 300 Fußballfans aus über<br />
30 Ländern versammelten sich Anfang Juli<br />
beim jährlichen Europäischen Fußballfankongress<br />
in Kopenhagen und Brøndby. Auch<br />
das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> war mit zwei vertretern vor<br />
Ort, um insbesondere die deutsche Fraktion<br />
der Interessensgemeinschaft „Unsere Kurve“<br />
zu unterstützen. Auf dem Kongress wurden<br />
<strong>Fan</strong>s und Medien, Fußball und Gewalt, die<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE 53<br />
Schaff ung guter Aufenthaltsbedingungen<br />
für <strong>Fan</strong>s und der Stand der vorbereitungen<br />
zur EURO 2012 diskutiert. Die Workshops<br />
führten zu vorschlägen für konkrete <strong>Projekt</strong>e<br />
und Aktionen, die in der kommenden<br />
Saison umgesetzt werden sollen. Während<br />
der Jahreshauptversammlung am Sonntag<br />
wählten die Mitglieder schließlich ein neues<br />
Exekutiv-Komitee der europäischen Interessensvertretung<br />
Football Supporters Europe<br />
(FSE). vier neue Mitglieder wurden gewählt:<br />
Martin Endemann (Deutschland), Riccardo<br />
Bertolini (Italien), Medhi Tazraret (Frankreich)<br />
und Joanna Laska (Polen), die damit das Komitee<br />
mit den wiedergewählten Mitgliedern<br />
aus England, der Slowakei, Belgien und Norwegen<br />
vervollständigen. Weitere Informationen<br />
auf www.unsere-kurve.de oder bei Mark<br />
Fauler und Bastian Hoyer. +++<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> aktiv für kik-Kids<br />
kontakt<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> 1. FC Köln 91 e.v.<br />
Postfach 450456, 50879 Köln<br />
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54<br />
<strong>Fan</strong>-PROJekT-newS > VORFReUDe aUF Den neUen „TReFFeR“<br />
Darum freue ich mich auf den<br />
neuen „Treffer“…<br />
Daniel Neuhöfer holte einige Stimmen zur Eröffnung des <strong>Fan</strong>treffs ein<br />
Jahrelang war der „Treffer“ in der nordtribüne des Rheinenergie-Stadions eine absolute<br />
institution. Das Team des <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s begrüßte dort nach jedem heimspiel die <strong>Fan</strong>s<br />
zu kühlem Bier und rockigen klängen. nun hat der „Treffer“ tagtäglich an neuer Stelle<br />
geöffnet – direkt an der aachener Straße an der Bahnhaltestelle „alter Militärring“. Unzählige<br />
Freunde und Partner des <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s halfen mit, damit sich alle Fc-<strong>Fan</strong>s auch<br />
an neuer Stelle rundum wohlfühlen. hier kommen einige der vielen helfer, Partner und<br />
einige „Treffer“-Freunde zu wort.<br />
Manuel andrack (autor, Moderator und<br />
„Treffer“-Stammgast): Ein Stadionbesuch<br />
beim FC ohne „Treffer“ ist wie Weihnachten<br />
ohne Geschenke. Im „Treffer“ gibt es die besten<br />
FC-<strong>Fan</strong>s, das kälteste Bier, die tollste Stimmung.<br />
Manuel Andrack<br />
Ralf Blankenbühler („Treffer“-<strong>Fan</strong> auf<br />
Facebook): Weil sich dort die einzig wahren<br />
<strong>Fan</strong>s, des einzig wahren vereins, in der einzig<br />
wahren Stadt treffen können, um über den<br />
einzig wahren Sport zu sprechen und das<br />
einzig wahre Bier zu trinken. Danke sehr.<br />
Buddy („Treffer“-hund): Ich freu mich, weil<br />
ich im „Treffer“ viele Freunde habe, die mit mir<br />
spielen.<br />
Thomas Bachem<br />
Thomas Bachem (geschäftsführender gesellschafter<br />
des „Treffers“): Ich freue mich<br />
auf den neuen „Treffer“, weil unser Traum jetzt<br />
endlich in Erfüllung geht. Eine Sportsbar in<br />
Köln mit echtem FC-Stallgeruch, ein Restaurant<br />
mit einzigartigem Flair und einer gut<br />
bürgerlichen Küche für unsere kleinen und<br />
großen Gäste…<br />
Buddy
Thomas Deloy<br />
Thomas Deloy (geschäftsleitung Marketing<br />
und PR der Privatbrauerei gaffel):<br />
Schon zu den Baustellenpartys ist das Haus<br />
voll. Wahnsinn! Wir freuen uns auf eine gute<br />
Stimmung, fachkundige FC-<strong>Fan</strong>s und spannende<br />
Gäste, die das Kölsch der Fußballfans<br />
in einer tollen Atmosphäre genießen. Der<br />
„Treffer“ hat die besten voraussetzungen, für<br />
alle Freunde des Fußballs eine Institution zu<br />
werden und die Gastronomie-Szene Kölns zu<br />
bereichern.<br />
Mark Fauler<br />
Mark Fauler (3. Vorsitzender <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong><br />
1. Fc köln 1991 e.V.): Ich freue mich auf<br />
den neuen „Treffer“, weil wir dann im Herzen<br />
von Müngersdorf ein neues Zuhause haben.<br />
Ein täglich öffnender Gastronomiebetrieb ist<br />
nicht üblich für eine <strong>Fan</strong>organisation. Umso<br />
mehr ist das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> stolz diese Herausforderung<br />
gemeinsam mit seinen Partnern angenommen<br />
zu haben. Der „Treffer“ ist einzigartig<br />
in Deutschland und damit etwas ganz<br />
Besonderes für Köln und seine <strong>Fan</strong>s!<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE 55<br />
wolfgang „lappen“ görres („Treffer“-wirt<br />
der ersten Stunde, <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> 1. Fc köln):<br />
Ich freue mich auf den neuen „Treffer“, weil ich<br />
auch mal gemütlich mitfeiern kann!<br />
Wolfgang Görres<br />
claus horstmann (geschäftsführer 1. Fc<br />
köln): Mit dem neuen „Treffer“ schafft das<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> pünktlich zum 20-jährigen vereinsjubiläum<br />
eine <strong>Fan</strong>begegnungsstätte, die<br />
neue Maßstäbe setzt. Ich finde es toll, dass es<br />
zukünftig möglich sein wird, dass sich unsere<br />
Anhänger täglich in einem modernen Umfeld<br />
treffen und austauschen können.<br />
Claus Horstmann
56<br />
Robert Lohn<br />
<strong>Fan</strong>-PROJekT-newS > VORFReUDe aUF Den neUen „TReFFeR“<br />
Robert lohn (inhaber Detektei und eventservice<br />
lohn, Sicherheitschef im „Treffer“):<br />
Der „Treffer“ ist eine tolle Location für Jung<br />
und Alt, wo die Stimmung jetzt schon super<br />
überspringt, mit einer perfekten Anbindung<br />
mit Bus und Bahn. Die Zusammenarbeit mit<br />
„Treffer“-Team, Helfern und Freunden macht<br />
riesig Spaß.<br />
Svenja kessel („Treffer“-<strong>Fan</strong> auf Facebook):<br />
Unsere neue Heimat, unsere neue Liebe, unser<br />
neuer Stolz in Köln am Rhein: Der neue<br />
„Treffer“!.<br />
Daniel Neuhöfer / Thomas Melzer<br />
Thomas Melzer (Bitburger Braugruppe,<br />
Sponsoringbeauftragter für den 1.<br />
Fc köln und das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>): Was für die<br />
Fußballer der gepflegte Rasen ist, ist für den<br />
Fußballfan die rustikale <strong>Fan</strong>kneipe. Mit dem<br />
neuen „Treffer“ gibt es eine ideale Anlaufstelle<br />
für die <strong>Fan</strong>s, vor, nach und auch zwischen den<br />
Spieltagen.<br />
Rainer Mendel (<strong>Fan</strong>-Beauftragter 1. Fc<br />
köln): Bereits bei der Gründungsveranstaltung<br />
des <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s vor 20 Jahren hatten<br />
die Gründungsmitglieder den Traum, eine Anlaufstelle<br />
und Begegnungsstätte für die vielen<br />
FC-<strong>Fan</strong>s auch unter der Woche zu schaffen.<br />
Ich freue mich, dass dies nun pünktlich<br />
im Jubiläumsjahr realisiert werden konnte.<br />
Rainer Mendel<br />
Daniel neuhöfer (2. Vorsitzender <strong>Fan</strong>-<br />
<strong>Projekt</strong> 1. Fc köln 1991 e.V.): Der „Treffer“<br />
steht seit Jahren für die Kneipen-Kultur des<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s. Ich freue mich, dass die Partys<br />
am Spieltag weitergehen! An allen anderen<br />
Tagen ist der „Treffer“ Sportsbar, Restaurant<br />
und unser Zuhause! Das heißt kühles Bier,<br />
gute Küche und viel, viel Sport. Ich freu mich!<br />
Jürgen „Blacky“ Schwarz (gesellschafter<br />
des „Treffers“): Ich freue mich, dass wir es mit<br />
viel Mühe und Leidenschaft geschafft haben,<br />
einen täglich geöffneten Treffpunkt zu installieren,<br />
in dem sich alle Kölner Fußball- und<br />
Sportbegeisterten zuhause fühlen dürfen.
Michael Sandmann<br />
Michael Sandmann (1. Vorsitzender <strong>Fan</strong>-<br />
<strong>Projekt</strong> 1. Fc k öln 1991 e.V.): Ich freue mich<br />
auf den neuen „Treffer“, weil die Bar eine hervorragende<br />
Plattform bietet, um alle FC-<strong>Fan</strong>s<br />
zu betreuen und zu organisieren.<br />
Anne Schäfer<br />
anne Schäfer (inhaberin ihre Markenwerkstatt,<br />
Beraterin von <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> und<br />
„Treffer“): Der neue „Treffer“ wird für die <strong>Fan</strong>s<br />
und Anhänger des 1. FC Köln ein neues Zuhause.<br />
Hier kann man sich wohlfühlen und<br />
fachsimpeln oder auch mit der ganzen Familie<br />
FC-Luft schnuppern. Das Restaurant bietet<br />
aber nicht nur dem FC-<strong>Fan</strong> ein Zuhause, man<br />
kann auch hier den Alltag ausklingen lassen<br />
und das gastronomische Angebot genießen.<br />
Der neue „Treffer“ – eine Bereicherung für<br />
ganz Köln. Köln kann stolz sein!<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE 57<br />
Lukas Wachten<br />
lukas wachten (inhaber Medienprofis<br />
köln, Medienberater von <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> und<br />
„Treffer“): Ich freue mich auf den neuen<br />
„Treffer“, weil das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> damit etwas in<br />
Deutschland Einmaliges schafft: Eine echte<br />
FC-Sportsbar von <strong>Fan</strong>s für <strong>Fan</strong>s! Professionalität<br />
verbunden mit ganz viel Herz wird für ein<br />
ganz besonderes Flair sorgen und nicht nur<br />
die FC-<strong>Fan</strong>s begeistern, sondern alle Sportinteressierten!<br />
werner will (geschäftsführer Stuckateur<br />
werner will iii gmbh, Bauleitung<br />
„Treffer“): Ich freue mich auf den neuen<br />
„Treffer“, weil wir endlich eine zentrale Anlaufstelle<br />
für alle FC-<strong>Fan</strong>s vor und nach dem<br />
Spiel haben. Und wer weiß, vielleicht ja auch<br />
mal unter der Woche an einem Dienstag oder<br />
Mittwoch …<br />
niklas zielke („Treffer“-<strong>Fan</strong> auf Facebook):<br />
Ich freue mich auf den neuen „Treffer“, weil es<br />
nichts Schöneres gibt, als vor dem Spiel noch<br />
ein gemütliches Kölsch zusammen zu trinken<br />
und dabei dem Anstoß entgegenzufiebern.
58 <strong>Fan</strong>-PROJekT-newS > TReFFeReRöFFnUng<br />
es ist angezapft!<br />
Der neue „Treffer“ feiert eröffnung<br />
Michael Sandmann und Daniel Neuhöfer berichten über den Startschuss<br />
für unsere „<strong>kölsch</strong>e Sportsbar“<br />
im Jahre 1991 vereinte die leidenschaft<br />
für den 1. Fußballclub der Stadt Rainer<br />
Mendel, Michael Trippel und einige andere<br />
aktive <strong>Fan</strong>s. als gründungsmitglieder<br />
des <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s setzten sie sich zum ziel,<br />
alle <strong>Fan</strong>s des 1. Fc köln zu betreuen und<br />
zu organisieren. Bereits damals trugen diese Pioniere der <strong>Fan</strong>arbeit den Traum nach einem<br />
eigenen Vereinslokal mit sich. 20 Jahre später ist dieser nun wirklichkeit.<br />
Die Mitglieder des <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>s 1. FC Köln<br />
1991 e.v. waren im Geißbockheim und im „12.<br />
Mann“ zu Gast, sie erfuhren im „Ur-„Treffer“<br />
von Wolfgang „Lappen“ Görres unter der<br />
Nordtribüne, was das eigene Zuhause wert<br />
ist. Nun pilgern sie nur wenige Schritte weiter<br />
zur Aachener Straße 704. Seit Mitte September<br />
begrüßt dort das Team um Geschäftsführer<br />
Thomas Bachem und Betriebsleiter Bernd<br />
Birx die FC-<strong>Fan</strong>s und alle sportbegeisterten<br />
Kölner Tag für Tag: Der „Treffer“ ist unsere<br />
Sportsbar, denn hier können wir gemeinsam<br />
emotionale Sportmomente auf mehreren<br />
Großbildschirmen und einer Leinwand in<br />
Full-HD-Qualität erleben, feiern und leiden.<br />
Der „Treffer“ ist unser Restaurant, denn unsere<br />
Köche kümmern sich um das leibliche Wohl<br />
zu selbstverständlich erschwinglichen Preisen.<br />
Der „Treffer“ ist unser Zuhause, denn hier<br />
wohnt unsere FC-Leidenschaft.<br />
gute küche:<br />
Mitgliederaktion zum kennenlernen<br />
Alle <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong>-Mitglieder sind zur Neueröffnung<br />
besonders eingeladen! In dieser <strong>kölsch</strong><br />
<strong>live</strong>-Ausgabe ist ein exklusiver Mitgliedergutschein<br />
(Details siehe Seite 31) integriert: das<br />
zweite Hauptgericht (wertgleich oder günstiger)<br />
geht dann aufs Haus! Auf die Gäste wartet<br />
neben unsere Standardspeisekarte mit<br />
vielen <strong>kölsch</strong>en Leckereien, eine von unseren<br />
beiden Köchen stets neu kreierte Wochenkarte<br />
– alles unter der Devise: „regional, aber mal<br />
anders!“ Übrigens lohnt sich der Weg in den<br />
„Treffer“ nicht nur abends, sondern bereits ab<br />
zwölf Uhr mittags wird euch das Team mit<br />
frisch gekochten Mittagsangeboten empfangen.<br />
Der neue „Treffer“ wartet auf euren Besuch!
grüße<br />
vom schwach besuchten Erstliga-Derby mit 199<br />
anderen Zuschauern (Ararat vs. vs. Dyvnik) grüßen<br />
aus Eriwan Bischoff en-Daniel und ein gefaketer<br />
Rewas Arweladse, Arweladse, die die auch auch von Dinamo vs.<br />
Georgia aus Tifl Tifl is grüßen.<br />
Die besten Grüße an das <strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> und In In Dubio<br />
pro Colonia von den den Spielen St. Petersburg<br />
vs. Kuban Krasnodar (1-0) und Spartak Moskau<br />
– FK Rostow (3-2) sendet Marcus Strobel, der<br />
von Dimitrii und Alexander zu einem Spiel eingeladen<br />
wurde.<br />
Micha Uk grüßt vor dem Aufbruch zum Spiel<br />
des FC gegen P. Athen und der Heimreise vom<br />
sonnigen Walchsee und und freut sich, dass er er nicht<br />
in in Tröpolach-Hermagor war, sondern in in Tirol. Der<br />
Eintipper bedankt sich für die Grüße, die übrigen<br />
gegrüßten Daheimgebliebenen, besonders<br />
Carmen und Willi, können dies ja dann auch tun.<br />
Ebenso vom Top-Wetter-Walchsee grüßen Re7<br />
und Dünnwald, träumen nach dem Moskau-<br />
Sieg natürlich vom Europapokal und herzen<br />
besonders den Eintipper (der dankt), Latte, dessen<br />
Biergarten, Abschaum auf der Couch, die<br />
Kaminstuben und Thekenschlampen, Bajaasch<br />
kann nix am Glas, P… und sein Dixieklo, den geleckten<br />
Hotelmanager, Schnaxel und Band, die<br />
Troika, die WH und den FC Thun. So sei es.<br />
Aus dem Trainingswalchlagersee grüßt auch<br />
die Sektion Videotext, , und zwar Abschaum,<br />
Drinking Now, Fluktuaktion 8 und RE 7, Bajaasch,<br />
Troika, Coloniacs, Coloniacs, Köln-Süd und und WH.<br />
Die weitgereiste Troika grüßt Meike und die<br />
unwillige Janina, Pete, RE7, Kerstin, Pia, die die Daheimgebliebenen<br />
der Troika, David, Ultras Schirmi,<br />
den den <strong>Fan</strong>boss, Jupp & & Eva, Eva, die Minigolfbahn,<br />
Krisenherd und die Suff böcke, sowie schleichwerbend<br />
noch einige Gewerbebetriebe.<br />
Hartmut, Stefan und André kirsch grüßen alle<br />
FC-<strong>Fan</strong>s, besonders die die Familien Auth und Unschuld<br />
– und zwar aus dem sonnigen FuerteFuerteventura. <strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE 59<br />
Oli grüßt von der Nordsee und will den FC auf<br />
Kurs gehalten wissen. Grüße gehen an Red Sox<br />
Cologne, Loyalty Boys Eschweiler und CPEB.<br />
Bischoff en-Daniel, en-Daniel Markus Dee und der er-<br />
kenschwicker grüßen Schweden und Norwegen<br />
von Malmö vs. Gefl e, Alesund vs. Lilleström,<br />
Skeid vs. Harstad, Stromsgodset vs. Haugesund<br />
und Odd Grenland II vs. Mandalskameratese. Für<br />
Fehler keine Gewähr.<br />
Aus Baku vom Länderspiel Aserbaidschan vs.<br />
Deutschland sendet<br />
Bischoff en-Daniel dann<br />
auch seine Grüße!<br />
Die 4 B´s (Beate, Bierchen, Beatrice und Bastl Bastl)<br />
grüßen von Spartak Chrast vs. Slavia vejprnice<br />
(1-1) und FK Umbrovice vs. Sokol Snorov (0-0).<br />
Das Bier war weniger unentschieden wie die<br />
Spiele, wie dem Eintipper scheint.<br />
von der Klassenerhalt-geschaff t-Erholungstour<br />
aus New York grüßen Tino & Svea unseren neuen<br />
Trainer, Fulda-Christian, Oli, Kun und Ralle<br />
(Hersfelder) und den Küster.<br />
vom Nations Cup Wales vs. Schottland und Irland<br />
vs. Schottland grüßt abschaum-David<br />
Overath und die anderen beiden ironisch.<br />
Red Bull 2 vs. Lok Leipzig 2 (4-0) aus der Bezirksliga<br />
Leipzig waren Micha Uk eine Reise in den<br />
Osten wert und für Red Bull der Aufstieg in die<br />
Landesliga. Zudem war zum zehnten Mal beim<br />
WGT, das zum zwanzigsten Mal stattfand. Grüße<br />
besonders an Charly Baumgärtner, verbunden<br />
mit einer Einladung zu Grillen, an den Eintipper,<br />
Helium, Patriots, ohne Grilleinladung.<br />
Zum Abschluss dann doch etwas aus Malle, kurz<br />
vor der Happy Hour. Fulda on Tour-Jörg und astrid<br />
waren pfl ichtgemäß im Estadio de Luis Sitjar<br />
und kürtechnischen in Bierkönig, Oberbayern<br />
und sonstigen Pfl ichtlokalen, insbesondere der<br />
FC-Idylle bei Peter und Stefan in Cala Millor. Sie<br />
grüßen den Eintipper (juhu), Christian und Leo,<br />
Marcel, Oli, Küster, Ralle, Kun und alle FC-<strong>Fan</strong>s.
60<br />
kölSch liVe – FORUM > RezenSiOnen<br />
Schaut doch mal wieder in die glotze<br />
Bastian Hoyer mit Tipps zur Fernsehgestaltung<br />
SeBaSTian FROMMelT, SigVaRD wOhlwenD.<br />
kicken FÜR Die kROne. 93 MinUTen<br />
In gewissen Abständen wird der Sinn einer<br />
Teilnahme der sogenannten Zwergstaaten<br />
an der Qualifi kation für die EM- und WM-<br />
Turniere infrage gestellt. Dann wird auch<br />
gerne das Argument der Chancenlosigkeit<br />
ins Feld geführt. Genau darauf ist „Kicken<br />
für die Krone“ die passende Antwort. Das<br />
Filmemacherduo hat die Liechtensteiner<br />
Nationalauswahl über den kompletten<br />
Zeitraum der Qualifi kationskampagne für<br />
die EM 2008 begleitet. Jedoch spielen die<br />
Partien und Resultate eine eher untergeordnetae<br />
Rolle. Stattdessen werden Einblicke<br />
ins Alltagsleben der Akteure gewährt.<br />
So ist der Nationaltorwart über seine Situation<br />
bei seinem portugiesischen verein gefrustet,<br />
weil er dort nicht über die Bankrolle<br />
hinauskommt – und das obwohl er in der<br />
„Nati“ unangefochten die klare Nummer<br />
eins ist. Ein anderer hat seinen vertrag bei<br />
einem schweizer Zweitligisten (vorzeitig)<br />
aufgelöst, weil ihm die sportliche Perspektive<br />
fehlte und er sich deswegen lieber auf<br />
sein berufl iches Fortkommen konzentrieren<br />
wollte. Und auch der mit Abstand bekannteste<br />
Spieler kommt zu Wort. Mit seiner Erfahrung<br />
aus der Serie A und B kann Mario<br />
Frick die in der Fußballwelt existierenden<br />
Unterschiede klar benennen und einordnen.<br />
Bei aller Andersartigkeit und Dimensionen<br />
des Liechtensteiner Fußballs, so gibt<br />
es trotzdem viele Gemeinsamkeiten mit<br />
großen Fußballnationen. Darauf weißt auch<br />
der damalige und aus der Bundesliga bekannte<br />
Nationalcoach Martin Andermatt in<br />
einer Mannschaftsbesprechung hin: Zwar<br />
habe Spanien 40 Millionen Einwohner und<br />
Liechtenstein nur 35.000. Und dennoch<br />
stünden sich zu Spielbeginn auch nur jeweils<br />
elf und elf Spieler gegenüber. Nach<br />
den ersten guten Resultaten nimmt Andermatt<br />
eine Off erte der Berner Young Boys<br />
an und wird von Hans-Peter Zaugg beerbt.<br />
Die Mannschaft zeigt sich vom Trainerwechsel<br />
unbeeindruckt und spielt letztlich<br />
insgesamt sieben Punkte ein, was in jeder<br />
anderen Quali-Gruppe zumindest für den<br />
vorletzten Platz gereicht hätte. So endet<br />
der Film mit dem Wehrmutstropfen, dass<br />
Island einen Punkt mehr hat und das Team<br />
aus dem Fürstentum wieder als Letzter eine<br />
Kampagne abschließt. Zwar haben sie nie<br />
eine (reelle) Chance auf die Teilnahme an<br />
einem großen Turnier, aber ein kleines Happy<br />
End hätte dieser rührige Film dann doch<br />
verdient gehabt.
yVeS hinanT. Die SchieDSRichTeR.<br />
77 MinUTen<br />
Sie sind die einzigen Akteure eines jeden<br />
Spiels, die so gut wie nie gewinnen können.<br />
Abseitsentscheidungen werden in der<br />
Wiederholung „eingefroren“ und zurückgespult,<br />
bis der Kommentator irgendwann zu<br />
der Entscheidung gekommen ist, dass der<br />
Angreifer eine halbe Fußspitze näher zum<br />
Tor stand als der verteidiger. Oder doch<br />
nicht? Dies ist eine Situation wie sie dem<br />
Fußballbetrachter zuhauf bekannt ist. Doch<br />
was sich noch alles da unten auf dem grünen<br />
Rasen abspielt und auf das Schiedsrichtergespann<br />
niederprasselt, wird erst durch<br />
diesen Film deutlich gemacht. Während der<br />
Europameisterschaft 2008 in Österreich und<br />
der Schweiz begleitet Yves Hinant Referees<br />
wie Bussacca, Fröjdfeldt, Rosetti und Webb<br />
hautnah. Sei es die Fahrt zum Stadion, auf<br />
der der Italiener Rosetti ganz stereotyp<br />
seinem Assistenten von der Qualität einer<br />
neuen Kaff eemaschine vorschwärmt oder<br />
die Morddrohungen gegen Howard Webb<br />
nach dem Spiel Österreich gegen Polen.<br />
So nah kam bislang noch niemand an Spitzenschiedsrichter<br />
heran und konnte ihre<br />
spontanen Empfi ndungen, Gefühlslagen<br />
und Anspannung auf dem Spielfeld und bei<br />
den bedeutsamen Nachbesprechungen<br />
mit den Schiedsrichterdelegierten der UEFA<br />
dokumentieren. So gibt dann auch der<br />
Endspielschiedsrichter, der Spanien gegen<br />
Deutschland pfeifen durfte, Roberto Rosetti<br />
ganz freimütig zu, dass es in jedem Spiel<br />
sechs, sieben strittige Situationen gäbe,<br />
von denen zumeist mindestens eine falsch<br />
bewertet werde. Oftmals reicht schon ein<br />
Fehler aus und das Turnier ist für ein „Trio“<br />
beendet. Oder aber die Mannschaft des<br />
<strong>Fan</strong>-Magazin kölSchLIvE 61<br />
eigenen Nationalverbandes spielt „zu erfolgreich“.<br />
Dann steigen unweigerlich die<br />
Chancen auf eine frühe Heimreise – trotz<br />
exzellenter Leistungen an der Pfeife. Was<br />
„Die Schiedsrichter“ allerdings in besonderem<br />
Maße auszeichnet, ist die Unterlegung<br />
der Spielszenen mit den entsprechenden<br />
Headset-Dialogen der Referees untereinander.<br />
Da wird versucht, möglichst schnell<br />
eine Rückversicherung für eine bereits getroff<br />
ene Entscheidung zu bekommen, die<br />
Rückennummer eines Strafsünders in Erfahrung<br />
zu bringen und vom vierten Offi ziellen<br />
mitgeteilt, man solle Entschlossenheit<br />
gegenüber den Spielern demonstrieren<br />
und nicht vor ihnen zurückweichen. Dieser<br />
Film dürfte nachhaltig die Bewertung der<br />
Schiedsrichterarbeit verändern. Denn neben<br />
der benachteiligten Mannschaft ärgern<br />
sich die Unparteiischen mindestens genauso<br />
über getroff ene Fehlentscheidungen.
62<br />
Impressum<br />
herausgeber:<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> 1. FC Köln 1991 e.v.<br />
anschrift:<br />
<strong>Fan</strong>-<strong>Projekt</strong> 1. FC Köln 1991 e.v.<br />
c/o Redaktion <strong>kölsch</strong> <strong>live</strong><br />
Postfach 45 04 56, 50879 Köln<br />
email:<br />
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Tel.: 01805-768010<br />
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Redaktionsleitung:<br />
Bastian Hoyer<br />
anzeigenverwaltung:<br />
Daniel Neuhöfer<br />
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Redaktion – Mitarbeit an dieser ausgabe:<br />
Eva Bartsch, Khaled Daftari, Boris Gehlen (bg),<br />
Mark Fauler (mf ), Marcus Flesch, Eva Haas, Michael<br />
Hoppe, Bastian Hoyer (bh), Michael Kirch,<br />
Rainer Mendel, Daniel Neuhöfer, Roland Peters,<br />
Michael Piovesan, Sina Praß, Michael Sandmann (ms),<br />
Kristian Rohmann, Johannes Thies, Lukas Wachten<br />
Fotos in dieser ausgabe:<br />
Eva Bartsch, Mark Fauler, Marcus Flesch,<br />
Thorsten Häsler, Bastian Hoyer, Roland Peters,<br />
Michael Piovesan, Kristian Rohmann, Johannes Thies,<br />
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Das nächste heft erscheint am 20.12. 2011.<br />
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