kölsch live - Fan-Projekt
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30 kölSch liVe – Magazin > TOM MeeTS zizOU<br />
„es könnte durchaus dieses<br />
leben sein“<br />
Bastian Hoyer über einen Film<br />
vom spät gefundenen Fußballerglück<br />
wie lahm, Podolski oder Schweinsteiger,<br />
galt auch Thomas Broich als hoff nungsvolles<br />
Talent und potenzieller leistungsträger<br />
für die wM 2006. Der grund, warum er<br />
sich letztlich bei keinem deutschen Verein<br />
durchsetzen konnte, ist schwer zu benennen.<br />
„Down Under“ hat es dann doch noch<br />
geklappt. Philipp lahm hat ein Buch veröff<br />
entlicht, Broich jedoch seinen eigenen<br />
kinofi lm bekommen.<br />
Es war nicht der Regen, der die ungefähr 200<br />
Premierenbesucher regelrecht in einen der<br />
beiden Säle des Odeon-Kinos in der Nähe<br />
des Chlodwigplatzes spülte. Über einen Zeitraum<br />
von annähernd einer Dekade verfolgte<br />
der Bonner Filmemacher Aljoscha Pause den<br />
sportlichen Werdegang von Thomas Broich.<br />
Rückblickend betrachtet, ein absoluter<br />
Glücksgriff , sich für den jungen, damals bei<br />
Wacker Burghausen aufstrebenden Bayern<br />
entschieden zu haben. Denn was anfänglich<br />
wie eine Bilderbuchkarriere aussah, entpuppte<br />
sich schon bald als orientierungsloser versuch<br />
im Fußballgeschäft als etwas anderer<br />
Profi Fuß zu fassen. War sein Faible für klassische<br />
Musik und anspruchsvolle Literatur zu<br />
Beginn seiner Laufbahn noch ein für die Medien<br />
interessant erscheinender Aspekt, so stellte<br />
sich dies ziemlich rasch als Boomerang heraus.<br />
In Mönchengladbach klappte es ebenso<br />
wenig wie in Köln. Sein kurzes Intermezzo in<br />
Nürnberg, das er nur aus verbundenheit zum<br />
damaligen Trainer Michael Oenning einging,<br />
ließ ihn komplett an sich zweifeln.<br />
Es ist schwer einzuschätzen, was passiert<br />
wäre, hätte es das Angebot aus Perth nicht<br />
gegeben. Er hatte ohnehin nichts zu verlieren,<br />
also ging er nach Australien und fand<br />
sein Glück. Dieses Mal endlich auch sportlich.<br />
In einem hochdramatischen Finalspiel konnte<br />
seine Mannschaft in der abgelaufenen Saison<br />
den Meistertitel holen, wozu er als zweitbester<br />
Spieler der Liga maßgeblich beitrug. Mit<br />
„Tom meets Zizou“ ist ein Film entstanden,<br />
den es so schnell kein zweites Mal geben<br />
dürfte. Pause hat schlicht und ergreifend das<br />
Glück des Tüchtigen und Risikofreudigen gehabt,<br />
dass er über die Jahre hinweg den Stoff<br />
einer spannenden Sportlerlaufbahn zusammengetragen<br />
hat.