Januar 2008 - Bezirk Ruhr-Emscher

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Lieber Bischof, herzlich willkommen. Wir freuen uns, dass wir für die neue Ausgabe des Ruhr-Emscher-Blick dieses Interview mit Ihnen durchführen dürfen. Vorab hätten wir noch gerne geklärt, ob wir uns in diesem Kreise duzen dürfen. Bischof: Ja, das können wir gerne machen. Zuerst möchten wir dir ein paar Fragen zum EJT 2009 (Europäischer Jugendtag 2009) stellen. Wie kam es zu der Idee „Europäischer Jugendtag“? Bischof: Es ist schon so, dass unter Stammapostel Richard Fehr die Frage erörtert worden ist, ob man nicht den Jugendtag einmal in einem größeren Kreis, z.B. deutschland-oder europaweit, durchführen könnte. Insoweit ist die Idee schon ein bisschen älter. Konkret wurde es dann eben im Jahre 2005. Wenn ich mich richtig erinnere, ist aus der Kooperation von NRW und Norddeutschland heraus dieser Vorschlag noch mal konkreter gefasst worden. Dann haben auch die Bezirksapostelversammlung und unser Stammapostel Wilhelm Leber sich damit befasst. Letztendlich ist daraus die Idee des EJT entstanden. Dann ist das weltweit schon ein Pilotprojekt, oder wurde das schon mal in dieser oder ähnlicher Form woanders durchgeführt? Bischof: Nein, das ist erstmalig so, und wir sind auch sehr gespannt, ob das so gelingt, wie wir uns das vorstellen. Wie viele Jugendliche werden zum EJT erwartet? Bischof: Wir gehen einmal davon aus, 12 Ruhr-Emscher-Blick Januar 2008 Interview mit Bischof Manfred Bruns dass genau so viele Jugendliche kommen, wie sonst auf den Jugendtagen in den einzelnen Gebietskirchen–das dürften dann so etwa 40.000 Teilnehmer sein. Die Teilnehmerabfrage wird nächstes Jahr laufen, dann wissen wir es genau. Gibt es noch Engpässe in der Unterbringung der Jugendlichen, die jetzt alle erwartet werden, oder sind da schon genug Freiwillige, die sich bereit erklärt haben, Jugendliche aufzunehmen ? Bischof: Es ist ja so, dass wir auf dem Messegelände 20.000 Schlafplätze einrichten werden. Dann gehen wir davon aus, dass die meisten Jugendlichen aus NRW, insbesondere hier aus dem Bezirk Ruhr-Emscher, natürlich zu Hause schlafen werden und keine Unterbringung benötigen. Die anderen Übernachtungsplätze werden also gerade rekrutiert. Ja, da wünschen wir uns schon, dass noch ein paar freiwillige Meldungen hinzukommen. Insofern noch einmal der Appell an alle, doch noch einmal zu schauen, wo wir vielleicht noch zu Hause Jugendliche unterbringen können. Wir brauchen noch weitere Plätze! Was darf die Jugend denn von diesem Jugendtag erwarten? Bischof: Ich denke, das wird ein Mega- Event werden in unserer Kirche. Das wird eine riesige Begeisterung werden. Insofern kann man nur mit großer Freude diesen Festtagen entgegengehen. Der EJT wird vom 21.5.2009–24.5. 2009 in Düsseldorf stattfinden. Es ist so geplant, dass Himmelfahrt 2009 Anreisetag sein wird. Morgens wird in den Gemeinden wie gewohnt Gottesdienst sein. Aber weil wir ja erwarten, dass viele Jugendtagsteilnehmer an dem Himmelfahrtstag unterwegs sein werden, wird es zumindest in den Bezirken mit Übernachtungsplätzen im Umkreis des Messegeländes Düsseldorf auch einen Gottesdienst am Abend geben, vielleicht um 20.00 Uhr, so genau steht das noch nicht fest. Diesen Gottesdienst am Himmelfahrtsabend können dann die Jugendtagsteilnehmer besuchen, denn bis dahin werden sie sicher angereist sein. Dann kommt der Freitag als erster großer Veranstaltungstag: Die Eröffnung wird der Stammapostel vornehmen, mit einer großen Eröffnungsveranstaltung. Das wird großartig werden. Wir gehen davon aus, dass nicht alle live dabei sein können, weil einfach die Messehallen zu klein sind, um alle 40.000 Jugendtagsteilnehmer zu fassen. Wir werden deshalb auch mit Leinwänden arbeiten. Der ein und andere, der die Fußball-WM 2006 verfolgt hat, wird wissen, was das heißt, Stichwort „public viewing“. Es wird also ein Mega-Event! Der Freitag- und Samstagvormittag werden durch Einzelveranstaltungen im kleineren Rahmen auf den Messehallen ausgebucht sein. Es ist angedacht, eine Podiumsdiskussion durchzuführen. Es werden sich kirchennahe Institutionen darstellen können. Auch die Gebietskirchen werden sich präsentieren, die Jugend wird sich präsentieren, es wird also ein buntes Programm werden. Es ist angedacht, auch außerhalb der Messehallen musikalische Veranstaltungen anzubieten, also Konzerte in Kirchen von Düsseldorf und auch an Orten außerhalb unserer Kirchen. Dann wird es auch Möglichkeiten geben, Ruhe und Besinnlichkeit zu erleben. Andachten sind vorgesehen. Der Samstag ist dann ebenfalls so ausgefüllt. Am Samstagabend um 20.00 Uhr ist ein großes Konzert geplant in der LTU-Arena, mit 50.000 Teilnehmern. Wir hoffen, dass neben dem Stammapostel und einer internationalen Delegation von Bezirksaposteln und den Aposteln Europas auch Offizielle teilnehmen, eben Vertreter der öffentlichen Gesellschaft. Dann werden wir sehen, dass wir in der Nacht die LTU-Arena gottesdiensttauglich hinbekommen, nach dem Konzert also werden wir einen Altar aufstellen.
Als Abschluss und Höhepunkt des EJT 2009 der NAK wird dann der Festgottesdienst mit dem Stammapostel in der LTU-Arena stattfinden, der am Sonntag um 10.00 Uhr beginnen wird. Die Halle besitzt ja 50.000 Plätze, mal sehen, ob wir die Halle voll bekommen zu diesem einmaligen Gottesdienst. Wir gehen davon aus, dass wir uns nach zwei Stunden Gottesdienst verabschieden müssen. Dann wird der erste Europäische Jugendtag der NAK Geschichte sein. Wie ist momentan der Planungsstand? Bischof: Wir sind ja schon seit 2005 dabei, das Projekt EJT2009 vorzubereiten. In 2006 wurde die Projektorganisation erarbeitet, jetzt erarbeiten wir, in den einzelnen Teilprojekten konkrete Konzepte. Wir machen Öffentlichkeitsarbeit intensiv über die Homepage von EJT, ich darf vielleicht noch einmal die Adresse nennen:www.ejt2009.eu Dort ist der Planungsstand abgebildet. Das ist das, was wir zurzeit sagen können. Wir arbeiten an den Inhalten, an Programmen, es wird sehr abwechslungsreich werden. Können denn Jugendliche, die jetzt nicht konkret an der Planung beteiligt sind, sich auch noch einbringen, damit alles schön wird? Bischof: Ja, ich denke mal, der EJT wird ja nur durch die Jugend schön. Also ist es erst einmal wichtig, dass man mit Vorfreude, positiv, sicherlich auch betend, diesen Festtagen entgegen geht. Dann wäre es auch schön, wenn wir intern Werbung machen. Ich denke erst einmal an die Jugendlichen, die nicht mehr regelmäßig kommen, dass wir sie gewinnen, doch zum EJT mitzukommen, und dass wir auch Gäste mitbringen. Das ist das eine, und zum anderen ist ja bekannt, dass wir für den Teilnehmerausweis doch eine Kostenumlage einnehmen müssen, um den Jugendtag überhaupt finanzieren zu können. Insofern bietet es sich an, sich jetzt schon einmal Gedanken zu machen, mit welchen Projekten wir den Teilnehmerausweis finanzieren können. Das sollte auch die Jugend im Bezirk Ruhr-Emscher tun. Genau das ist auch schon unsere letzte Frage zu diesem Thema. Es wird ja heftig spekuliert, wie teuer das Ganze denn eigentlich werden soll. Kannst Du viel- Interview mit Bischof Manfred Bruns leicht schon einen Betrag nennen, wenn auch nur einen ungefähren? Bischof: Ich kann also weder einen Betrag nennen, was es insgesamt kostet, noch was auf jeden Einzelnen zukommt als Umlage für den Teilnehmerausweis. Man muss sich das so vorstellen: Einmal kostet das Messegelände Miete, dann dürfte etwa 50 % der Teilnehmerumlage allein schon für Verpflegung aufzubringen sein. Finanziert wird der Jugendtag ja einmal von den Gebietskirchen von dem, was man bisher auch für die örtlichen Jugendtage ausgegeben hat, und zum anderen durch Spenden und Sponsoren, die wir noch suchen. Dann müssen wir schauen, wo wir letztendlich liegen. Es werden zurzeit die Gesamtkosten kalkuliert. Im nächsten Jahr werden wir so weit sein konkret sagen zu können, was der Teilnehmerausweis tatsächlich kostet. Ich denke schon, dass es für jeden finanzierbar sein wird, wenn man ein bisschen spart. Man hat ja auch noch Zeit, es sind noch 564 Tage glaube ich, habe ich heute Morgen im Internet gelesen. Ein anderes Thema: Jetzt noch einmal ein paar einleitende Worte zum neuen Bezirk Ruhr-Emscher? Bischof: Ich habe mich sehr gefreut, dass der Bezirksapostel es so verfügt hat, dass dieser Bezirk Ruhr-Emscher so entstanden ist, wie wir ihn jetzt kennen, dass die Bottroper, die Oberhausener und die Mülheimer Gemeinden zusammengekommen sind, also mit drei Städten einen Großbezirk bilden. Ich halte den Bezirk für absolut lebendig und lebensfähig und freue mich einfach sehr über diese Entwicklung. Seit der Bezirksstruktur 2005 hat sich einiges in unserer Kirchenlandschaft geändert. Manche trauern dem »Alten« — also wie es früher war — immer noch nach. Viele gehen aber auch das »Neue« mit viel Optimismus, Toleranz und Freude an. Wie ist es dir und deiner Familie ergangen? Bischof: Also es ist so, dass ich mit sehr viel Freude diese Entwicklung verfolgt habe. Wenn man den Bezirk Ruhr- Emscher sieht, freue ich mich insbesondere auch für unsere beidenTöchter, die ja auch zur Jugend zählen, dass sie in einem größeren Kreis Jugendgottesdienste erleben können. Ich halte auch die Kooperation mit dem Nachbarbezirk Essen für sehr, sehr schön und Freude bringend. Man hört allgemein, dass hier die Anbindung auch im Seniorenkreis sehr viel Freude bringt. Von meiner Familie höre ich, es ist einfach auch schön, dass neue Priester und Vorsteher aus den Bottroper Gemeinden, die man so nicht kannte, auch hier in Mülheim Gottesdienste halten. Das alles macht unser Gemeindeleben reicher. Mir persönlich ist natürlich an der Seite von Apostel Zeidlewicz eine große Aufgabe zuteil geworden. Es sind 98 Gemeinden zu betreuen, das ist eine ganze Menge. Es ist eine sehr spannende Zeit. Das einzige, was negativ damit verbunden ist, ist so ein bisschen Abschied nehmen aus Bezirken, die ich bislang betreut hatte. Beispielsweise Alsdorf, Duisburg- Rheinhausen, Duisburg-Ruhrort oder auch Duisburg-Hamborn, wo man einige gewachsene Kontakte hatte. Aber das ist halt eben so bei uns. Man muss immer an dem Ort dienen mit ganzem Herzen, mit ganzer Freude, an den der liebe Gott uns hinstellt. Das sagt Gott uns eben durch das Apostelamt. Was kannst du den Geschwistern mit auf den Weg geben, die noch an dem »Alten« hängen und so ihre Probleme mit dem »Neuen« haben? Bischof: Ich möchte einmal sagen, es ist sicher immer schön, wenn man dankbar zurückblickt in die Vergangenheit, wenn man das betrachtet, was man schon erlebt hat im Werk Gottes und wie es damals war. Das tue ich auch gerne. Man kann gerne darüber sprechen und sich darüber freuen. Im Werk Gottes gibt es, wenn man sich nach dem Willen Gottes ausrichtet, immer Ruhr-Emscher-Blick Januar 2008 13
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