Kleinbäume in grosser Auswahl - G Plus
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Pflanzenverwendung<br />
4<br />
Zierbäume für kle<strong>in</strong>ere Gärten<br />
<strong>Kle<strong>in</strong>bäume</strong> <strong>in</strong> <strong>grosser</strong> <strong>Auswahl</strong><br />
Bäume schaffen Raum und<br />
Atmosphäre. In e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren<br />
Gartenanlage wird es aber nur<br />
Platz für e<strong>in</strong>en oder höchstens<br />
zwei Bäume haben, die nach der<br />
zu erwartenden Grösse, Form und<br />
Gesamtersche<strong>in</strong>ung sehr sorgfältig<br />
ausgewählt werden<br />
müssen. Leider beschränkte sich<br />
die Verwendung von <strong>Kle<strong>in</strong>bäume</strong>n<br />
im Privatgarten bisher<br />
auf nur wenige Arten. Dabei ist<br />
die <strong>Auswahl</strong> viel reichhaltiger!<br />
Felix Käppeli, Cham<br />
Fritz Hauenste<strong>in</strong> orientierte die anwesende<br />
Gärtnerschar anlässlich der Weiterbildungstage<br />
der Hauenste<strong>in</strong> AG,Baumschulen<br />
<strong>in</strong> Rafz, über das abwechslungsreiche<br />
Sortiment von Zierbäumen für kle<strong>in</strong>ere<br />
Gärten.<br />
In den letzten Jahren wird <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>er<br />
werdenden Hausgärten immer häufiger<br />
auf die Pflanzung von Bäumen verzichtet.<br />
Dafür gibt es e<strong>in</strong>e ganze Reihe von<br />
Gründen. Die <strong>Auswahl</strong> der geeigneten<br />
Baumart/-sorte und des passenden Standortes<br />
erfordern grösste Sorgfalt, will man<br />
<strong>in</strong> späteren Jahren Reklamationen vermeiden.<br />
Viele missglückte Pflanzungen zeigen,<br />
dass oft genug die erforderlichen<br />
Gehölzkenntnisse fehlen oder nicht angewendet<br />
wurden. So werden mit den Jahren<br />
die Kronen viel zu gross und die negativen<br />
Begleitersche<strong>in</strong>ungen wie zu viel Laub<br />
und dichter Schatten s<strong>in</strong>d vorprogrammiert.<br />
Damit der Traum vom Baum nicht<br />
im Alptraum endet, ist vorab abzuklären,<br />
wo er gepflanzt werden soll und welche<br />
Funktionen Priorität haben. Denn es gibt<br />
e<strong>in</strong>e reichhaltige <strong>Auswahl</strong> von <strong>Kle<strong>in</strong>bäume</strong>n,<br />
die auch unter beengten räumlichen<br />
Verhältnissen noch Platz f<strong>in</strong>den.<br />
E<strong>in</strong>e exakte Def<strong>in</strong>ition des Begriffs<br />
Kle<strong>in</strong>baum existiert jedoch nicht. Bäume<br />
werden entsprechend ihrer Wuchshöhe<br />
bekanntlich <strong>in</strong> drei Gruppen unterteilt.<br />
Dabei bezeichnet man mit dem Begriff<br />
«Baum erster Ordnung» Grossbäume, die<br />
20 bis 30 m Wuchshöhe erreichen. Mit<br />
E<strong>in</strong> wirkungsvolles Solitärgehölz ist die weidenblättrige Birne Pyrus Salicifolia<br />
’Pendula’.<br />
dem Begriff «Baum zweiter Ordnung»<br />
werden mittelgrosse Bäume die 10 bis 20<br />
m erreichen def<strong>in</strong>iert. Unter dem Begriff<br />
«Baum dritter Ordnung» werden schliesslich<br />
alle <strong>Kle<strong>in</strong>bäume</strong> zusammengefasst,<br />
die e<strong>in</strong>e Endhöhe von maximal 10 m erreichen.<br />
Bei allen Arten und Sorten, die als<br />
Kronenveredelungen angezogen werden,<br />
meist Kugel- und Hängeformen, hängt die<br />
Wuchshöhe nicht nur von der arteigenen<br />
Wuchsstärke und den Standortbed<strong>in</strong>gungen<br />
ab, sondern auch von der Stammhöhe,<br />
meist zwischen 1,8 und 2,4 m. Diese kann,<br />
im Gegensatz zu «normalen» Bäumen,<br />
nicht nachträglich durch Aufasten vergrössert<br />
werden. <strong>Kle<strong>in</strong>bäume</strong> stehen an der<br />
Grenze zu den grossen Sträuchern. Deshalb<br />
werden viele Arten und Sorten von<br />
den Baumschulen nicht nur als Hochstamm,<br />
gegliedert <strong>in</strong> Stamm und Krone –<br />
sondern auch als Strauch angeboten.<br />
Neben den vielen Arten, die anfangs<br />
strauchförmig wachsen und sich erst im<br />
Alter zu kle<strong>in</strong>en – und dann mehrstämmigen<br />
– Bäumen entwickeln gehört zum<br />
Beispiel der Blasenbaum, Koelreuteria<br />
paniculata.<br />
Der erste und wichtigste Schritt zur<br />
<strong>Auswahl</strong> e<strong>in</strong>es passenden Baumes ist, wie<br />
bereits erwähnt die sorgfältige Analyse<br />
des Standortes. Anstatt Massnahmen zur<br />
Veränderung der Bodenverhältnisse zu<br />
ergreifen, sollte sich die <strong>Auswahl</strong> des<br />
Baumes an den vorhandenen Standortverhältnissen<br />
orientieren. Häufig werden<br />
auch Bäume mit verme<strong>in</strong>tlich kle<strong>in</strong>en und<br />
kugelförmigen Kronen gepflanzt. Dabei<br />
wird aber oft übersehen, dass diese Sorte<br />
im Alter e<strong>in</strong>e Kronenbreite von 5 m und<br />
mehr erreichen können. Aus diesem<br />
Grund sollte man bei der <strong>Auswahl</strong> nebst<br />
der Wuchshöhe auch die Kronenbreite<br />
und -form berücksichtigen.<br />
Beschattung<br />
Licht und Schatten spielen bei der <strong>Auswahl</strong><br />
des Baumes e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Wird e<strong>in</strong><br />
Gehölz nahe an e<strong>in</strong>e Hausfassade gepflanzt,<br />
empfiehlt es sich auf e<strong>in</strong>e Baumart<br />
zurückzugreifen, die <strong>in</strong> voll belaubtem<br />
Zustand genug Licht durchlässt, sodass<br />
benachbarte Räume nicht zu Dunkelkammern<br />
werden. Ideal s<strong>in</strong>d dafür Bäume mit<br />
lockerer, lichter Krone und fe<strong>in</strong>em Laub<br />
wie es bei der Felsenbirne vorkommt. Ist<br />
der Baum für e<strong>in</strong>en Platz abseits des Hauses<br />
vorgesehen, wo er e<strong>in</strong>en Sitz- oder K<strong>in</strong>derspielplatz<br />
beschatten soll, s<strong>in</strong>d Sorten<br />
geeignet, die aufgrund ihrer dichten Belaubung<br />
und e<strong>in</strong>er kompakten Krone e<strong>in</strong>en<br />
sehr tiefen Schatten werfen. Ist etwas mehr<br />
Platz im Garten und e<strong>in</strong> grösserer Schattenbereich<br />
gewünscht, bieten sich Bäume<br />
mit kegelförmigen oder ovalen Kronen als<br />
Hausbaum an. Dazu gehören unter anderem<br />
der Blasenbaum, Koelreuteria paniculata,<br />
oder der Amberbaum, Liquidambar<br />
styraciflua.<br />
Zierwert<br />
Viele Kunden entscheiden sich für e<strong>in</strong>en<br />
bestimmten Baum, wenn er neben der<br />
–die Gärtner-Fachzeitschrift ◆ 10/2004
gewünschten Funktion wie Beschattung<br />
auch noch besonderen Zierwert aufweist.<br />
Dies können buntes Herbstlaub, attraktive,<br />
überreiche Blüten oder Früchte se<strong>in</strong>.<br />
Bäume, die <strong>in</strong> hohem Masse diesen<br />
zusätzlichen Zierwert aufweisen s<strong>in</strong>d zum<br />
Beispiel die Felsenbirne (Amelanchier)<br />
mit ihrer Blütenpracht und dem bunten<br />
Herbstlaub oder die bestens bekannten<br />
Zierkirschen mit ihrer überreichen Blütenfülle<br />
und dem leuchtenden Herbstlaub.<br />
Bestens geeignet dazu s<strong>in</strong>d auch die verschiedenen<br />
Malus-Arten mit ihrer Blütenpracht<br />
im Frühjahr und den dekorativen<br />
Früchten im Herbst und W<strong>in</strong>ter.<br />
E<strong>in</strong>e Reihe von Baumsorten fällt auch<br />
durch ihre Laubfarbe auf. Gelblaubige<br />
Sorten eignen sich bestens zur Aufhellung<br />
von dunklen Partien. Sie kommen vor<br />
e<strong>in</strong>er Kulisse aus dunkelgrünen Nadelgehölzen<br />
besonders gut zur Wirkung. Im<br />
H<strong>in</strong>tergrund gepflanzt bewirken sie e<strong>in</strong>e<br />
Verlängerung der Perspektive. Rotlaubige<br />
Sorten h<strong>in</strong>gegen wirken leicht düster<br />
und werfen e<strong>in</strong>en tieferen Schatten als<br />
grünlaubige Arten. Sie stehen am besten<br />
<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelstellung. Panaschierte Sorten<br />
h<strong>in</strong>gegen fügen sich leichter e<strong>in</strong>, da <strong>in</strong><br />
ihrer Blattfarbe immer auch noch grün<br />
vertreten ist. Ke<strong>in</strong>esfalls darf man buntlaubige<br />
Bäume mit unterschiedlichen<br />
Blattfarben mischen, da dies e<strong>in</strong> völlig<br />
une<strong>in</strong>heitliches und unruhiges Bild ergeben<br />
würde.<br />
Sortiment<br />
Jede erlebnisreiche Gartenanlage benötigt<br />
Bäume. Sie s<strong>in</strong>d als Raumbildner auch <strong>in</strong><br />
kle<strong>in</strong>eren Gärten unverzichtbar. Bisher<br />
beschränkte sich die Verwendung von<br />
<strong>Kle<strong>in</strong>bäume</strong>n leider nur auf wenige Arten<br />
und Sorten wie den Kugelahorn (Acer<br />
platanoides ’Globosum’), den Apfeldorn<br />
(Crataegus � lavallei) und die Blutpflau-<br />
E<strong>in</strong>zigartig leuchtend ist die rote Herbstfärbung<br />
von Acer rubrum ’Red Sunset’.<br />
–die Gärtner-Fachzeitschrift ◆ 10/2004<br />
me Prunus cerasifera ’Woodii’. Dass die<br />
<strong>Auswahl</strong> auch reichhaltiger se<strong>in</strong> kann,<br />
zeigte Fritz Hauenste<strong>in</strong> dem Fachpublikum.<br />
E<strong>in</strong> Auszug daraus ist <strong>in</strong> den folgenden<br />
Spalten abgedruckt.<br />
◆ Ahorne<br />
Im Allgeme<strong>in</strong>en wachsen die heimischen<br />
Ahorne schnell zu grossen Bäumen heran.<br />
Beim Spitzahorn ’Columnare’ werden<br />
Schnittarbeiten überflüssig.<br />
Sie s<strong>in</strong>d für die Verwendung <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />
Hausgärten ungeeignet. Doch auch diese<br />
umfassende Gattung enthält e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong>teressante<br />
Arten mit kle<strong>in</strong>erem Wuchs.<br />
E<strong>in</strong> idealer Baum für engere Strassen<br />
ist der bezüglich Schatten, Streusalz und<br />
Stadtklima robuste Feldahorn Acer campestre<br />
’Elsrijk’. Mit se<strong>in</strong>er Kronenbreite<br />
von 3 m ist er e<strong>in</strong> ideales Gehölz für den<br />
kle<strong>in</strong>en Garten. Weiter spricht die Eigenschaft<br />
für ihn, dass er kaum von Mehltau<br />
befallen wird.<br />
Der schmalste Spitzahorn mit e<strong>in</strong>er<br />
Kronenbreite von nur 2,5 bis 3 m ist Acer<br />
platanoides ’Columnare’. Die Form ist<br />
schmal und kegelförmig mit starken kurztriebigen<br />
Ästen. Dadurch werden Schnittarbeiten<br />
überflüssig. Im Herbst überzeugt<br />
er durch se<strong>in</strong> goldgelbes Laub. E<strong>in</strong>en<br />
besonderen Zierwert weist die Sorte<br />
’Drummondii’ mit ihrem auffallenden<br />
Laub auf. Die rundlich buschige Krone<br />
be<strong>in</strong>haltet cremeweiss umrandete Blätter.<br />
E<strong>in</strong> weiterer, erwähnenswerter Zierbaum<br />
aus dieser Gattung ist der Rotahorn,<br />
Acer rubrum ’Red Sunset’. Die dichte,<br />
breit kegelförmige Krone mit e<strong>in</strong>er Breite<br />
von 4 bis 5 m fasz<strong>in</strong>iert die Betrachter<br />
durch se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartig rot leuchtende<br />
Herbstfärbung. Auffallend s<strong>in</strong>d auch die<br />
roten Blüten im März. In den Sommermonaten<br />
ist er zudem e<strong>in</strong> idealer Schattenspender.<br />
Pflanzenverwendung<br />
◆ Schlafbaum<br />
E<strong>in</strong>e lockere, grazil ausladende Krone<br />
von bis zu 6 m mit fe<strong>in</strong>en, doppelt gefiederten,<br />
graugrünen Blättern hat der<br />
Schlafbaum, Albizia julibriss<strong>in</strong> ’Rosea’.<br />
Das Laub, ähnlich den Mimosen, wirft<br />
e<strong>in</strong>en sehr angenehmen Schatten. In der<br />
Nacht werden die zirka 1 cm langen Fiederchen<br />
zu e<strong>in</strong>er Schlafstellung gefaltet.<br />
Daher auch der deutsche Name. Im Volksmund<br />
wird er aber auch Schlafender Seidenbaum<br />
genannt. An warmen, etwas<br />
geschützten Lagen erreicht er e<strong>in</strong>e Gesamthöhe<br />
von 4 bis 5 Metern. Dieses<br />
Gehölz gehört zu der <strong>in</strong> den tropisch-subtropischen<br />
Breitengraden verbreiteten<br />
Familie der Mimosengewächse.<br />
Albizia julibriss<strong>in</strong> verfügt über e<strong>in</strong>e locker<br />
grazile Krone mit doppelt gefiederten<br />
grau-grünen Blättern.<br />
◆ Felsenbirne<br />
E<strong>in</strong> vorzüglicher, kle<strong>in</strong>kroniger Baum mit<br />
lockerem und breit rundlichem Wuchs,<br />
der sich auch für Dachgärten und Trogbepflanzungen<br />
eignet, ist die Felsenbirne,<br />
Amelanchier laevis ’Baller<strong>in</strong>a’. Sie ist<br />
sehr reich blühend mit weissen Blüten im<br />
April bis Mai und wunderschöner orangebis<br />
scharlachroter Herbstfärbung. Bestens<br />
geeignet für Plätze, wo lichter Schatten<br />
gewünscht wird.<br />
◆ Papiermaulbeerbaum<br />
E<strong>in</strong> ebenfalls <strong>in</strong>teressanter Zier- und<br />
Schattenbaum ist der Papiermaulbeerbaum,<br />
Broussonetia papyrifera. Dieser<br />
Baum verdankt se<strong>in</strong>en Namen den Japanern,<br />
welche aus se<strong>in</strong>em <strong>in</strong>neren Bast e<strong>in</strong><br />
Papier produzieren, aus dem man Laternen<br />
und Regenschirme herstellt. Bemerkenswert<br />
an diesem Gehölz s<strong>in</strong>d die ganzrandigen<br />
bis variabel gelappten und<br />
behaarten Blätter sowie die orangeroten<br />
Früchte. Die <strong>in</strong> der Jugend rasch wachsende,<br />
eiförmige Krone hat e<strong>in</strong>e Endbrei-<br />
5
Pflanzenverwendung<br />
6<br />
öga-Spezialpräsentation:<br />
Fastigiata –<br />
Gehölze <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gärten<br />
E<strong>in</strong>e Anzahl Gehölze trägt den Sortennamen<br />
’Fastigiata’. Es s<strong>in</strong>d Gehölze<br />
mit meist schlanken, säulenartigen<br />
Formen. Fastigiata steht auch als<br />
Symbol für die Sonderpräsentation<br />
«Gehölze für kle<strong>in</strong>e Gärten» an der<br />
diesjährigen öga vom 23. bis 25. Juni<br />
<strong>in</strong> Oeschberg/Koppigen. Die Sonderpräsentation<br />
zeigt auf, welche Gehölze<br />
aus dem traditionellen und neueren<br />
Sortiment auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gärten<br />
verwendet werden können. Sie vermittelt<br />
Ideen, wie man mit Gehölzen<br />
Kle<strong>in</strong>gärten ansprechend gestalten<br />
kann.<br />
öga 2004, Sektor 7<br />
te von zirka 4 bis 5 m. Mit se<strong>in</strong>en grossen,<br />
vielgestalteten Blättern und dem dicken,<br />
steifen, grauroten Stamm ist er e<strong>in</strong> sehr<br />
dekoratives Solitärgehölz. Man gibt der<br />
Pflanze jedoch bevorzugt e<strong>in</strong>en vor späten<br />
Nachtfrösten geschützten Platz.<br />
◆ Ha<strong>in</strong>buche<br />
Ha<strong>in</strong>buchen halten bekanntlich die grössten<br />
«Verstümmelungen» aus – man kann<br />
sie zurückschneiden wie man will, sie<br />
nehmen es nicht übel. Neben dieser<br />
Schnittverträglichkeit ist für Ha<strong>in</strong>buchen<br />
besonders vorteilhaft, dass die Blätter im<br />
W<strong>in</strong>ter lange am Baum hängen bleiben<br />
und so dem Sicht-, Lärm- oder W<strong>in</strong>dschutz<br />
länger als üblich dienen.<br />
Nebst der Säulen-Ha<strong>in</strong>buche, Carp<strong>in</strong>us<br />
betulus ’Fastigiata’, ist die Sorte<br />
’Columnaris’ e<strong>in</strong> ideales Formgehölz für<br />
kle<strong>in</strong>e Gärten. Se<strong>in</strong>e zuerst schmal säulenförmige,<br />
später eher eiförmige Wuchsform<br />
erfordert ke<strong>in</strong>e Schnittarbeiten. E<strong>in</strong><br />
besonderes Gestaltungselement bietet die<br />
Hänge-Ha<strong>in</strong>buche ’Pendula’. Mit ihrer<br />
locker überhängenden Krone strahlt sie<br />
e<strong>in</strong>e spezielle Ruhe und Gelassenheit aus.<br />
Der Wuchs und die Endhöhe können<br />
durch das Auf- oder Nicht-Aufb<strong>in</strong>den des<br />
Leittriebes bee<strong>in</strong>flusst werden.<br />
◆ Kornelkirsche<br />
E<strong>in</strong> wichtiger e<strong>in</strong>heimischer Vorfrühl<strong>in</strong>gsblüher<br />
ist die Kornelkirsche, Cornus<br />
mas. Es ist e<strong>in</strong> sehr anspruchsloser,<br />
Trockenheit vertragender, kle<strong>in</strong>kroniger<br />
Alleebaum für Innenhöfe, Dachgärten,<br />
Trog- und Kübelbepflanzungen. Als<br />
Hochstamm wurde er bisher nur selten<br />
verwendet, da es sehr lange dauert, bis<br />
sich e<strong>in</strong>e ansehnliche Krone von 1,5 bis 2<br />
m gebildet hat. Auffallend s<strong>in</strong>d die essbaren,<br />
glänzend roten, kirschengrossen<br />
Früchte von herb säuerlichem Geschmack.<br />
◆ Blumenesche<br />
Die schön regelmässig wachsende Selektion<br />
der Blumenesche, Frax<strong>in</strong>us ornus<br />
’Louisa Lady’, ist e<strong>in</strong>e sehr wertvolle neuere<br />
E<strong>in</strong>führung. Die eiförmig bis rundliche<br />
Krone kann e<strong>in</strong>e Breite von 2,5 bis 3 m<br />
erreichen. E<strong>in</strong> idealer Baum für Standorte,<br />
wo e<strong>in</strong>e gute Beschattung gewünscht wird.<br />
Die schmalste Sorte der Art ist jedoch die<br />
Säulen-Blumenesche ’Obelisk’. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>te-<br />
Für Sitzplätze<br />
und Promenaden<br />
bestens geeignet<br />
ist die schirmförmig<br />
gezogene<br />
L<strong>in</strong>de Tilia<br />
europaea<br />
’Euchlora’.<br />
ressantes Gehölz für platzmässig beschränkte<br />
Standorte an trockenen und<br />
heissen Lagen. Zusammen mit der Flaumeiche,<br />
Hopfenbuche, Edelkastanie, Goldregen<br />
und anderen ist sie e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Bestandteil submediterraner Laubwälder.<br />
◆ Blasenbaum<br />
Der Blasenbaum, Koelreuteria paniculata,<br />
ist e<strong>in</strong> fiederblättriger, sommergrüner<br />
Baum für eher geschützte Lagen. Durch<br />
ihre vielblütigen, lockeren, gelblichen<br />
Die Blumenesche Frax<strong>in</strong>us ornus ’Louisa<br />
Lady’ fasz<strong>in</strong>iert durch ihren Blütenflor<br />
und die Herbstfärbung.<br />
Rispen verleiht er dem Garten <strong>in</strong> den<br />
Monaten Juli bis August e<strong>in</strong> exotisches<br />
Aussehen. Se<strong>in</strong>e Fruchtstände s<strong>in</strong>d blasenförmig<br />
und rötlich kupfrig. E<strong>in</strong> viel<br />
beachtetes Solitärgehölz mit fantastischer<br />
goldoranger Herbstfärbung.<br />
◆ Magnolie<br />
Magnolien gehören <strong>in</strong> unseren Gärten zu<br />
den attraktivsten Blütengehölzen. Ihre<br />
auffallenden zum Teil sehr grossen Blütenblätter<br />
entfalten die meisten Sorten<br />
vor der Entwicklung der Laubblätter.<br />
Dies verstärkt ihre Wirkung auch über<br />
grössere Entfernungen. Bemerkenswert<br />
s<strong>in</strong>d die sternförmigen, duftenden Blüten<br />
von Magnolia loebneri ’Merrill’. Sie zeigen<br />
sich vor dem Blattaustrieb im April.<br />
Die Blüten dieser Sorte s<strong>in</strong>d weniger<br />
frostempf<strong>in</strong>dlich als bei anderen Magnolien.<br />
Der Boden sollte aber auch hier<br />
humusreich, gut mit Nährstoffen versorgt<br />
und locker se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes und noch wenig<br />
bekanntes Ziergehölz ist der Papiermaulbeerbaum<br />
Broussonetia papyrifera.<br />
–die Gärtner-Fachzeitschrift ◆ 10/2004
◆ Zieräpfel<br />
E<strong>in</strong>e farbenfrohe Bereicherung für jeden<br />
Garten stellen die zahlreich auf dem<br />
Markt vorhandenen Zierapfel-Sorten<br />
(Malus) dar. Aus den etwa 35 Wildarten,<br />
die <strong>in</strong> Asien, Europa und Nordamerika zu<br />
Hause s<strong>in</strong>d, wurden über die Jahrhunderte<br />
neben den zahlreichen Obstsorten auch an<br />
die 500 Zierapfelsorten entwickelt und<br />
stetig weiter verbessert. Je nach Sorte<br />
werden die Früchte etwa 1 bis 2 cm oder 3<br />
bis 4 cm gross. Oftmals haften sie bis <strong>in</strong><br />
den W<strong>in</strong>ter h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, was den Zierwert<br />
zusätzlich erhöht. Auch der Habitus kann<br />
sich mit zunehmendem Alter meist malerisch<br />
ausprägen. Laub und Blüten runden<br />
die Vielfalt ab. Der im W<strong>in</strong>terhalbjahr<br />
auffallend markante, dicht verzweigte,<br />
knorrige Kronenaufbau unterstützt die<br />
Auszeichnung Zierapfel zusätzlich. So<br />
ergibt sich für jede Jahreszeit e<strong>in</strong> neues<br />
Bild und sorgt für Abwechslung. Neue<br />
wüchsige und robuste Sorten setzen sich<br />
zudem vermehrt durch. Aus dem Zierapfelsortiment<br />
fällt die Sorte ’Evereste’<br />
durch ihre orangeroten Früchte speziell<br />
Bee<strong>in</strong>druckend präsentiert sich die<br />
Ungarische Eiche Quercus fra<strong>in</strong>etto.<br />
Die kirschengrossen Früchte der Zierapfelsorte<br />
’Evereste’ s<strong>in</strong>d vom Herbst bis<br />
nach dem Laubfall zu bewundern.<br />
–die Gärtner-Fachzeitschrift ◆ 10/2004<br />
auf. Die kirschengrossen Früchte s<strong>in</strong>d<br />
vom Herbst bis spät nach dem Laubfall zu<br />
bewundern. Bei der Sorte ’Red Sent<strong>in</strong>el’<br />
E<strong>in</strong> wahrer Blickfang: der w<strong>in</strong>terliche<br />
Reif an dieser dicht beasteten Krone<br />
von Prunus em<strong>in</strong>ens ’Umbraculifera’.<br />
E<strong>in</strong> idealer Schattenspender ist der Maulbeerbaum<br />
Morus alba ’Macrophylla’.<br />
halten die mirabellengrossen Früchte<br />
sogar bis <strong>in</strong> den W<strong>in</strong>ter h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> solches<br />
Gehölz am Spielplatz oder beim K<strong>in</strong>dergarten<br />
ist e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit, K<strong>in</strong>dern<br />
e<strong>in</strong> tieferes Baum-Freund-Verhältnis<br />
zu vermitteln.<br />
E<strong>in</strong> weiterer attraktiver Zier- und<br />
Fruchtbaum für kle<strong>in</strong>e Gärten ist die<br />
bestens bekannte Mispel Mespilus germanica.<br />
Die braunen Früchte s<strong>in</strong>d nach<br />
Froste<strong>in</strong>wirkung verwertbar.<br />
◆ Maulbeerbaum<br />
Wird der Maulbeerbaum Morus alba<br />
’Macrophylla’ jährlich im Frühjahr stark<br />
zurückgeschnitten, kann man ihn wie e<strong>in</strong>e<br />
Schirmplatane verwenden. Dank se<strong>in</strong>em<br />
kräftigen, aufrecht ausladenden Wuchs<br />
mit den sehr grossen, dunkelgrünen<br />
Blättern ist er e<strong>in</strong> idealer und schnell<br />
wachsender Schattenspender. Der Weisse<br />
Maulbeerbaum, Morus alba, verdankt se<strong>in</strong>en<br />
Namen der vorherrschenden Frucht-<br />
Pflanzenverwendung<br />
farbe. Er ist <strong>in</strong> unseren breitengraden die<br />
bekannteste Art. Die grossen, sich an<br />
rasch verlängerten Trieben ständig neu<br />
bildenden Blätter der Sorte ’Macrophylla’<br />
s<strong>in</strong>d ideal als Schattenspender. Im Mittelmeerraum<br />
sieht man ihn häufig auf Camp<strong>in</strong>gplätzen,<br />
mehr oder weniger <strong>in</strong> Dachform<br />
geschnitten.<br />
◆ Säulen-Zitterpappel<br />
Wer hoch h<strong>in</strong>aus will, ist gut beraten mit<br />
der Säulen-Zitterpappel, Populus tremula<br />
’Erecta’. Se<strong>in</strong> schmaler, straff aufrechter,<br />
säulenförmiger Wuchs erreicht e<strong>in</strong>e Endhöhe<br />
von bis zu 12 m, bei nur 1 bis 1,5 m<br />
Breite. Für E<strong>in</strong>zelstellungen, als Alleebaum<br />
oder auch gruppiert, wirkt er sehr<br />
attraktiv.<br />
◆ Zierkirschen<br />
Unter der grossen <strong>Auswahl</strong> an Zierkirschen<br />
für kle<strong>in</strong>ere Gärten ist die Steppenkirsche,<br />
Prunus em<strong>in</strong>ens ’Umbraculifera’,<br />
e<strong>in</strong> erwähnenswerter kle<strong>in</strong>kroniger Zierbaum.<br />
Die Krone ist sehr dicht beastet,<br />
kugelig bis verkehrt eiförmig. Im April bis<br />
Mai s<strong>in</strong>d die Zweige übersät mit kle<strong>in</strong>en,<br />
weissen Blüten. E<strong>in</strong>ziger Nachteil: ’Umbraculifera’<br />
ist nässe- und streusalzempf<strong>in</strong>dlich.<br />
E<strong>in</strong>en unvergesslichen Anblick zur<br />
Blütezeit bietet die Hänge-Zierkirsche,<br />
Prunus yedoensis ’Ivensii’. Sie blüht<br />
schneeweiss im März bis April. Diese<br />
Hängeform mit zuerst weit waagrecht<br />
abstehenden, dann nach unten geneigten<br />
Zweigen hat e<strong>in</strong>e Kronenbreite von 1,5<br />
bis 2 m.<br />
◆ Hängebirne<br />
E<strong>in</strong> sehr wirkungsvolles Solitärgehölz ist<br />
die Weidenblättrige Birne, Pyrus salicifolia<br />
’Pendula’. Diese Hängeform mit ausladenden<br />
bis weit überhängenden, wenig<br />
bedornten Zweigen kann durch Aufb<strong>in</strong>den<br />
e<strong>in</strong>es Kopftriebes <strong>in</strong> der Höhe bee<strong>in</strong>flusst<br />
werden. Sie ist gut schnittverträglich.<br />
◆ Ungarische Eiche<br />
Die Ungarische Eiche Quercus fra<strong>in</strong>etto<br />
ist e<strong>in</strong> sehr ansprechendes und anspruchsloses<br />
Gehölz. Auffallend s<strong>in</strong>d die grossen,<br />
dunkelgrünen, unterseits graugrünen<br />
Blätter, die sich im Herbst goldgelb bis<br />
ockerfarbig färben.<br />
◆ L<strong>in</strong>den<br />
E<strong>in</strong> weiteres schirmförmiges Gehölz ist<br />
die Kriml<strong>in</strong>de, Tilia europaea ’Euchlora’.<br />
Es ist e<strong>in</strong>e ohne Mitteltrieb flach schirmförmig<br />
gezogene L<strong>in</strong>de, die dadurch aber<br />
e<strong>in</strong>en jährlichen Formschnitt benötigt.<br />
Für Sitzplätze und Innenhöfe ist sie<br />
bestens geeignet.<br />
Quellen: Hauenste<strong>in</strong> AG, Rafz;<br />
Bayerische Landesanstalt für We<strong>in</strong>- und<br />
Gartenbau, Veitshöchheim ◆<br />
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