Gesundes Südtirol 2010
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<strong>Gesundes</strong> <strong>Südtirol</strong><br />
Gesundheitswesen in <strong>Südtirol</strong> - gestern, heute, morgen
2<br />
03/<strong>2010</strong><br />
p a g i n i e r u n g<br />
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03/<strong>2010</strong> 3
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<strong>Gesundes</strong> <strong>Südtirol</strong><br />
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Impressum<br />
Herausgeber: Athesiadruck<br />
GmbH, Bozen Eintrag. LG Bozen<br />
Nr. 26/01, am 27.11.2001<br />
Verantwortlicher Schriftleiter:<br />
Armin Mair<br />
Verantwortlicher Projektleiter:<br />
Franz Wimmer<br />
Produktion/Redaktion:<br />
Barbara Weissensteiner<br />
Redaktion: Claudia Schwarze,<br />
Franz Wimmer, Nicole D. Steiner,<br />
Claire Schöne, Marita Wimmer,<br />
Jutta Kusstatscher<br />
Werbung/Verkaufsleitung:<br />
Gerti Morandell<br />
Anzeigenverkauf: Heidi Gufler<br />
Verwaltung: Kapuzinergasse 5,<br />
39100 Bozen, Tel. 0471 977 824<br />
Fotos: Dolomiten Archiv,<br />
Seehauser, Auton. Provinz Bozen,<br />
<strong>Südtirol</strong>er Sanitätsbertrieb,<br />
Mirò, verschiedene Privatund<br />
Online-Archive sowie<br />
Verkaufsunterlagen.<br />
Konzept und Abwicklung:<br />
King Laurin GmbH, Eppan<br />
Grafik-Layout:<br />
Georg Hochkofler<br />
Lektorat: Ulrike Schwarz<br />
Produktion: Athesiadruck Bozen<br />
Vertrieb: Als „Dolomiten“ -<br />
Beilage und im Postversand<br />
Durchschnittliche Auflage:<br />
30.000 St.<br />
Preis: Einzelpreis 2 Euro,<br />
A+D: 2,50 Euro<br />
Die Redaktion übernimmt<br />
keinerlei Haftung für die Inhalte<br />
der Werbeseiten, PR-Seiten und<br />
der angeführten Webseiten.<br />
Franz Wimmer<br />
6 8<br />
SERvIcE<br />
RUbRIKEN<br />
Über Gesundheit und das ganze Umfeld<br />
Gesundheitswesen in <strong>Südtirol</strong><br />
gestern – heute – morgen<br />
Wenn man auch nur ein wenig zurückschaut,<br />
dann muss man feststellen: Der Fortschritt<br />
ist gewaltig, das Wachstum war unglaublich.<br />
Die Veränderungen haben eine geballte<br />
Dynamik, auch in Zukunft. Wir reden von der<br />
Gesundheitsversorgung in <strong>Südtirol</strong>.<br />
GESUNDhEITSDIENSTE<br />
06 Gesundheitswesen<br />
gestern – heute - morgen<br />
08 Interview LR R. Theiner<br />
10 Florian Zerzer<br />
11 Albert Tschager<br />
12 Direktion Sanitätsbetrieb <strong>Südtirol</strong><br />
15 Gesundheitsbezirke<br />
20 Amtsdirektoren im<br />
Gesundheitsressort<br />
28 Gerlinde von Fioreschy<br />
29 Michele Comberlato<br />
INSERT<br />
Mirò – Informationen zum<br />
Medical Dental Center<br />
Gesundheit: Fit für die Zukunft<br />
Als Landesrat für Familie, Gesundheit und<br />
Sozialwesen trägt Richard Theiner große<br />
Verantwortung. Das Gesundheitswesen mit<br />
rund einem Viertel der gesamten Ausgaben<br />
des Landes <strong>Südtirol</strong> und mehr als 9000<br />
Bediensteten im <strong>Südtirol</strong>er Sanitätsbetrieb<br />
bestimmt maßgeblich das Leben und<br />
Wohlergehen der Bürger mit.<br />
AKTUELL<br />
30 Komplementärmedizin<br />
im Krankenhaus<br />
42 Mehr Bewegung für Schulkinder<br />
43 Medicus Comicus<br />
64 Hilfe zur Selbsthilfe<br />
66 Das Ethikkomitee<br />
69 Solarium mit Maß und Ziel<br />
70 Parkinson Gesellschaft<br />
Fahrradfreundliche Betriebe gesucht<br />
Autofahren ist teuer, Radfahren kostet (fast) nichts. Autofahren belastet<br />
die Umwelt, Radfahren stärkt die Gesundheit.<br />
32 Traumacenter Kronplatz<br />
33 Besser Hören, Bozen<br />
Burg Dental Technologie, Sterzing<br />
34 Artigiana Matratzen, Bozen<br />
35 Ortho Plus, Bozen<br />
36 Handteam Dr. Espen, Bozen<br />
38 Fit Star, Bozen<br />
40 Claudiana, Bozen<br />
41 Autotest AG, Lana<br />
44 Gesundheit hoch 3<br />
48 Profanter Bäckerei, Bozen<br />
48 JTB, Bozen<br />
49 Loacker Remedia, Blumau<br />
50 Plose Quelle, Brixen<br />
52 Franziskaner Bäckerei, Bozen<br />
55 Chocolatier Oberhöller, Sarnthein<br />
56 Milkon, Bozen<br />
57 Ultner Brot, St. Walburg<br />
59 Gramm AG, Bozen<br />
60 Versuchanstalt Laimburg, Auer<br />
62 Malerarbeiten<br />
Alexander Larcher, Meran<br />
65 Tages Senior Onlus, Branzoll<br />
67 Weißes Kreuz, Bozen<br />
Mayr<br />
71<br />
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68<br />
46 <strong>Gesundes</strong> Essen<br />
68 Stiftung Vital:<br />
Fahrradfreundliche Betriebe<br />
71 Portrait: Gudrun Gschwendt<br />
72 Bunte Meldungen<br />
Von der „Hexe“ zur Fachfrau<br />
Als junge Ärztin wurde Gudrun Gschwendt von<br />
ihren Kollegen öfters als „Hexe“ beschimpft,<br />
inzwischen ist die Komplementärmedizinerin<br />
eine gefragte Referentin, Seminarleiterin und<br />
Autorin mehrerer Bücher.<br />
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Editorial<br />
zu berichten ist eine komplexe Angelegenheit.<br />
Es geht um Leistungen der öffentlichen<br />
Hand und um Kosten, die auf Dauer nicht<br />
mehr tragbar sind. In Zukunft werden wir<br />
nicht umhinkommen, wieder mehr Eigenverantwortung<br />
zu übernehmen! Das Ganze<br />
hat natürlich auch eine politische Dimension,<br />
betrifft doch ein Drittel vom Landeshaushalt<br />
das Gesundheitswesen. Dazu<br />
bringen wir Interviews und Aussagen vom<br />
zuständigen Landesrat Richard Theiner<br />
und von zahlreichen weiteren Verantwortungsträgern<br />
aus seinem Ressort.<br />
Mehr Eigenverantwortung ist gefragt, speziell,<br />
wenn es ums Vorbeugen geht. Spätestens<br />
dann kommen Ernährung, Sport<br />
und Lebensstil jedes Einzelnen ins Spiel.<br />
Der Körper ist wie ein Computer und<br />
speichert die mehr oder weniger großen<br />
Sünden: Rauchen, zu viel Alkohol, Bewegungsmangel,<br />
unausgewogene Ernährung<br />
... Gegen das Älterwerden ist keiner gefeit.<br />
Ob wir gesund älter werden, da kann jeder<br />
Einzelne viel dazu beitragen – und damit<br />
Kosten sparen!<br />
Franz Wimmer<br />
vorher
Wenn man auch nur ein wenig<br />
zurückschaut, dann muss man<br />
feststellen: Der Fortschritt ist<br />
gewaltig, das Wachstum war<br />
unglaublich. Die Veränderungen<br />
haben eine geballte Dynamik,<br />
auch in Zukunft. Wir reden von<br />
der Gesundheitsversorgung in<br />
<strong>Südtirol</strong>.<br />
Wer heute in <strong>Südtirol</strong> einen Arzt<br />
oder ein nahes Krankenhaus aufsucht<br />
oder mit dem Hubschrauber<br />
dorthin geflogen wird, und die Leis-<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Gesundheitswesen in <strong>Südtirol</strong> gestern – heute – morgen<br />
tungen einer hoch spezialisierten Medizin<br />
mit einer nur geringen und äußerst<br />
sozialen direkten Kostenbeteiligung<br />
in Anspruch nimmt, der kann<br />
sich oft nicht mehr vorstellen, wie<br />
sehr sich das Gesundheitswesen in<br />
<strong>Südtirol</strong> entwickelt hat.<br />
Sicher, das was nicht funktioniert, das<br />
sieht man zuerst, besonders wenn es<br />
um das eigene Wohl und Leben geht.<br />
Das meiste, was über Ärzte und Krankenhäuser<br />
gesagt wird, steht nicht in<br />
den Zeitungen, sondern wird von Mund<br />
zu Mund weiter getragen. Das gilt für<br />
das Lob, aber noch<br />
mehr für leidvolle und<br />
traurige Geschichten.<br />
Öffentlich werden meist nur<br />
die Probleme des Gesundheitswesens<br />
diskutiert, seltener seine Vorzüge.<br />
Gleich, ob es um die zum Teil langen<br />
Vormerkzeiten bei aufschiebbaren<br />
fachärztlichen Leistungen geht oder<br />
um viele andere große oder auch kleinere<br />
Probleme und Bedürfnisse: Das<br />
Gesundheitswesen in <strong>Südtirol</strong> ist nach<br />
Aussagen von Beobachtern und Beteiligten<br />
auf einem sehr hohen Stand.<br />
Gerade in diesen Monaten nimmt die<br />
klinische Reform des Landesgesundheitsdienstes<br />
die Fahrt auf. Sie wird<br />
die Zukunft des Gesundheitswesens<br />
in <strong>Südtirol</strong> nachhaltig bestimmen. Die<br />
große „Maschine“ Gesundheitswesen<br />
muss für die Notwendigkeiten der Zukunft<br />
umgebaut werden. Die nachfolgenden<br />
Beiträge sind sozusagen Momentaufnahmen<br />
einer Standortbestimmung.<br />
Diese paar Momentaufnahmen<br />
können ein vollständiges Bild weder<br />
bieten noch ersetzen. Aber sie werfen<br />
ein Licht auf die Vorstellungen und ein<br />
wenig auch auf die Menschen, die in der<br />
Gestaltung und Verwaltung des <strong>Südtirol</strong>er<br />
Gesundheitswesens tätig sind.<br />
Was machen die alles?<br />
Von der Vorbereitung bis hin zur Umsetzung<br />
von politischen Entscheidungen<br />
sind die Beamten der Abteilung Gesundheit<br />
in der Landesverwaltung das<br />
entscheidende Bindeglied. Landesregierung<br />
und Landesrat müssen sich auf<br />
ihre Mitarbeiter im Gesundheitsressort<br />
verlassen können. Der Gesundheitsabteilung<br />
im Landhaus am Bozner Boden<br />
bleibt eine ganze Menge zu tun.<br />
Erstmals einer breiteren Öffentlichkeit<br />
vorgestellt werden die Führungskräfte<br />
der Abteilung Gesundheitswesen des<br />
Landes. Drei Frauen und zehn Männer<br />
in verantwortlicher Stellung arbeiten<br />
mit ihren rund 120 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern daran, die Beschlussfassungen<br />
für die Landesregierung<br />
sowohl von der fachlichen Grundlage<br />
als auch von der juristischen Seite her<br />
vorzubereiten und sie nach der politischen<br />
Entscheidung umzusetzen. Das<br />
sind nicht eben nur drei Paragraphen,<br />
um die es geht. Im Gesundheitsressort<br />
fließt alles zusammen: Die römischen<br />
Gesetze stecken den Rahmen auch für<br />
das <strong>Südtirol</strong>er Gesundheitswesen ab.<br />
Die müssen beachtet und in Einklang<br />
mit den autonomen Spielräumen gebracht<br />
werden. Als politisch Verantwortlicher<br />
bringt Landesrat Richard<br />
Theiner die Anliegen der Bürgerinnen<br />
und Bürger ein, entweder direkt oder<br />
über die Abgeordneten des Landtages<br />
oder seine Kollegen in der Landesregierung.<br />
Die politische Aufgabenstellung<br />
im Gesundheitswesen entwickelt sich<br />
im ständigen Abgleich zwischen politischen<br />
Wünschen und Forderungen,<br />
dem Abwägen aller Interessenspositionen<br />
und mit dem Blick auf das Machbare.<br />
Hier ist die Vorarbeit der Ämter<br />
im Hinblick auf verfügbare Mittel und<br />
gesetzliche Möglichkeiten von entscheidender<br />
Bedeutung für die politische<br />
Führung. Dazu stehen die Ämter in<br />
täglichem Kontakt mit allen Vertretern<br />
von Verbänden, Gewerkschaften, politischen<br />
Parteien, den Spitzen und Fachleuten<br />
des Gesundheitsbetriebes und,<br />
nicht zuletzt, auch mit den Bürgerinnen<br />
und Bürgern. Sind die Gesetze, Verordnungen<br />
und Richtlinien schließlich von<br />
der Landesregierung beschlossen und<br />
vom <strong>Südtirol</strong>er Landtag zum Gesetz<br />
gemacht, müssen alle Schritte bis hin<br />
zur konkreten Umsetzung gemacht und<br />
nachverfolgt werden.<br />
6 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 7
8<br />
03/<strong>2010</strong><br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Gesundheit: Fit für die Zukunft<br />
Als Landesrat für Familie,<br />
Gesundheit und Sozialwesen<br />
trägt Richard Theiner große<br />
Verantwortung. Das<br />
Gesundheitswesen mit rund<br />
einem Viertel der gesamten<br />
Ausgaben des Landes <strong>Südtirol</strong><br />
und mehr als 9000 Bediensteten<br />
im <strong>Südtirol</strong>er Sanitätsbetrieb<br />
bestimmt maßgeblich das Leben<br />
und Wohlergehen der Bürger mit.<br />
Radius: Wie fühlen Sie sich als Gesundheits-Landesrat?<br />
LR Theiner: Es ist eine ebenso schöne<br />
wie schwierige und anspruchsvolle<br />
Aufgabe.<br />
Radius: Obmann der Volkspartei und<br />
Landesrat mit so wichtigen Aufgaben –<br />
ist das nicht ein bisschen viel?<br />
LR Theiner: Sicher ist eine straffe Zeiteinteilung<br />
notwendig. Die Fülle an Aufgaben<br />
ist nur im Team zu bewältigen. Mir<br />
stehen gute und engagierte Mitarbeiter<br />
zur Seite, sowohl in der Partei als auch<br />
im Ressort. Dafür bin ich sehr dankbar.<br />
Alles alleine machen wollen, das geht so<br />
und so nicht.<br />
Radius: Gesundheit ist ein heikles<br />
Thema …<br />
LR Theiner: In allen Ländern haben die<br />
politisch Verantwortlichen für Gesundheit<br />
große Herausforderungen zu bewältigen.<br />
Denken sie an den demografischen<br />
Wandel. Eine immer noch steigende<br />
Lebenserwartung und eine im-<br />
Landhaus am Bozner Boden<br />
mer ältere Bevölkerung schaffen völlig<br />
neue Voraussetzungen für Medizin und<br />
Pflege. Die Finanzierbarkeit unserer Gesundheitsversorgung<br />
ist auf eine harte<br />
Probe gestellt. Wir können wir es uns<br />
nicht leisten, die Zukunft zu verschlafen.<br />
Radius: Sie sind oft heftigen Angriffen<br />
ausgesetzt, auch in der Presse.<br />
LR Theiner: Am Gesundheitswesen hängen<br />
sehr viele Interessen dran. Nicht immer<br />
gibt es Lösungen, wo alle nur gewinnen<br />
können. Um die beste Lösung muss<br />
gerungen werden. Ich stehe klar zu einem<br />
öffentlichen, für alle Bürger zugänglichen<br />
Gesundheitswesen, das unabhängig<br />
vom einzelnen Geldbeutel die beste<br />
mögliche Versorgung in allen Bereichen<br />
gewährleistet. Dafür kämpfe ich.<br />
Radius: Ist das öffentliche Gesundheitswesen<br />
in Gefahr?<br />
LR Theiner: Ich habe 2003 ein sehr<br />
gut ausgebautes Gesundheitswesen<br />
übernommen. Ich habe aber auch die<br />
Herausforderung angenommen, die<br />
Gesundheitsversorgung der <strong>Südtirol</strong>er<br />
fit für die Zukunft zu machen. Deshalb<br />
habe ich auch nach den Landtagswahlen<br />
im Oktober 2008 darum gebeten,<br />
die Arbeit im Gesundheitswesen fortsetzen<br />
zu dürfen. Unsere Bemühungen<br />
für die notwendige und sinnvolle Anpassung<br />
an neue Bedürfnisse werden<br />
sicherlich Früchte tragen. Dabei muss<br />
man den ständigen Dialog pflegen und<br />
auch bereit sein, eigene Standpunkte<br />
zu hinterfragen.<br />
Landesrat Richard Theiner<br />
Radius: Ihr Einsatz für die Komplementärmedizin<br />
wird von manchen Ärzten<br />
kritisch gesehen.<br />
LR Theiner: Die Komplementärmedizin,<br />
wie das Wort schon sagt, wird bei uns<br />
im öffentlichen Gesundheitsdienst ergänzend<br />
und nicht statt der bewährten<br />
klassischen Medizin angeboten. Ihr<br />
ganzheitlicher Ansatz und ihre Methoden<br />
haben schon zahllosen Patienten<br />
geholfen, so dass die Frage, ob sie Platz<br />
hat in einem öffentlichen Dienst, der ja<br />
dem Gemeinwohl dienen soll, eigentlich<br />
nicht so schwer zu beantworten ist. In<br />
der Politik muß man manchmal eben<br />
auch Entscheidungen gegen Gruppeninteressen<br />
treffen.<br />
Radius: Und wo wollen Sie hin?<br />
LR Theiner: Mein Ziel ist, ein gutes, für<br />
alle zugängliches, flächendeckendes,<br />
aber auch weiterhin bezahlbares Gesundheitswesen<br />
zu erhalten und weiter<br />
zu entwickeln.<br />
Radius: Braucht es dazu wirklich sieben<br />
Krankenhäuser?<br />
LR Theiner: <strong>Südtirol</strong> ist keine Großstadt,<br />
wo vielleicht zwei oder drei größere<br />
Krankenhäuser genügen würden und<br />
wirtschaftlicher zu betreiben sind. In<br />
unser gebirgiges Land mit seinen lebendigen<br />
und selbstbewussten Talschaften<br />
passt ein abgestuftes Krankenhauskon-<br />
zept viel besser hinein. Ein Zentralkrankenhaus<br />
in der Mitte, drei Schwerpunktkrankenhäuser<br />
in Meran, Brixen<br />
und Bruneck und die Grundversorgung<br />
in Schlanders, Sterzing und Innichen.<br />
Dazu kommen noch die beliebten Privatkliniken.<br />
Wichtig ist nicht die Zahl<br />
der Häuser, sondern eine abgestufte<br />
Versorgung im ganzen Land.<br />
Radius: Sie sind SVP-Obmann und wir<br />
stehen kurz vor den Gemeinderatswahlen.<br />
Sind Sie sicher, dass gewisse Entscheidungen,<br />
wie z. B. die der Beibehaltung<br />
der Krankenhäuser nicht eher<br />
nach politischen Gesichtspunkten entschieden<br />
werden?<br />
LR Theiner: Bei den Gemeinderatswahlen<br />
spielt die Landespolitik eine untergeordnete<br />
Rolle. Die Neuordnung des<br />
Gesundheitswesens wiederum ergibt<br />
sich vor allem aus technischen und<br />
medizinischen Notwendigkeiten. Ich<br />
sage ganz klar, dass die Verbesserung<br />
der Bilanzen niemals durch die Verschlechterung<br />
der Dienste und damit<br />
auf Kosten des Patienten gehen darf.<br />
In der Tat haben wir Dienste optimiert<br />
und sogar ausgebaut. Das hat die Be-<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
völkerung bisher positiv bewertet, wie<br />
auch das Ergebnis der letzten Landtagswahlen<br />
gezeigt hat.<br />
Radius: Mit der klinischen Reform geht´s<br />
sozusagen ans Eingemachte.<br />
LR Theiner: Es gibt keine Alternative<br />
dazu, wenn wir das Erreichte erhalten<br />
und den Zug der Zukunft nicht versäumen<br />
wollen. Ich bin überzeugt, dass wir<br />
gut vorankommen werden.<br />
Radius: Was ist die größte Herausforderung?<br />
LR Theiner: Dass jeder versteht, dass<br />
er selbst den größten Beitrag für den<br />
Erhalt seiner Gesundheit leisten kann.<br />
Etwas weg von der Reparatur von Gesundheitsschäden,<br />
mehr hin zur Eigenverantwortung.<br />
Das ist die große Herausforderung,<br />
das ist das Spannende.<br />
Radius: Und wie wollen Sie das erreichen?<br />
LR Theiner: Ein Beispiel: Am heurigen<br />
Weltgesundheitstag haben wir nicht<br />
über Krankheiten berichtet, sondern<br />
haben Schrittzähler verteilt. Ziel ist, die<br />
Leute zum Bewegen anzuregen.<br />
Endlich! Ein neuer starker Player auf dem <strong>Südtirol</strong>er IT-Markt!<br />
Xtend hat sich mit Opera21 zusammengeschlossen und ist mit über 1.000<br />
Mitarbeitern eine der größten IT-Gruppen in Italien. Als Xtend waren wir die Ersten,<br />
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Reihe von innovativen IT-Dienstleistungen bieten, um Ihr Business zu verbessern.<br />
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Radius: Die <strong>Südtirol</strong>er stehen doch im<br />
Ruf sehr sportlich zu sein ...<br />
LR Theiner: Aber immerhin 40 % der<br />
Bevölkerung treiben gar keinen Sport.<br />
Wer sich regelmäßig an der frischen<br />
Luft bewegt, und das ist in unserem<br />
schönen Land selbst für die Bozner<br />
nicht schwer, der tut schon viel für<br />
seine körperliche und seelische Gesundheit.<br />
Radius: Die psychische Gesundheit und<br />
das Suchtverhalten sind ein großes Problem<br />
in <strong>Südtirol</strong>. Was tut die Gesundheitspolitik<br />
dagegen?<br />
LR Theiner: Ja, das moderne Leben hat<br />
auch seine Schattenseiten. Neben den<br />
therapeutischen Einrichtungen im Gesundheitswesen<br />
sollten vorbeugend<br />
auch die Lebensbedingungen genauer<br />
untersucht und so weit möglich verbessert<br />
werden – Wohnung, Arbeit, Familie,<br />
soziale Kontakte. Gesundheit geht in<br />
alle Lebensbereiche.<br />
Radius: Was ist Ihr Traum?<br />
LR Theiner: Dass Menschen in der Welt<br />
nicht mehr an Hunger sterben müssen.<br />
DAS WACHSTUM DES KUNDEN<br />
“Der Wert eines Ergebnisses<br />
liegt im Verfahren,<br />
mit dem es erreicht wird”<br />
( Albert Einstein )<br />
FOLGENDE UNTERNEHMEN<br />
HABEN OPERA21 ALS<br />
PARTNER GEWÄHLT:
Florian Zerzer ist so zusagen der<br />
Gesundheitsmanager des Landes.<br />
Als Ressortdirektor von Richard<br />
Theiner muss er in seinem Job<br />
Politik und Verwaltung auf einen<br />
gemeinsamen Nenner bringen.<br />
Alle kleinen und großen Fragen<br />
des Gesundheitswesens gehen<br />
über seinen Tisch. Dass er früher<br />
am liebsten Schach spielte, ist<br />
bezeichnend für sein Naturell.<br />
Seine Aufgabe ist die Umsetzung der<br />
politischen Ziele in der Verwaltung<br />
und das in den beiden Landesabteilungen<br />
Gesundheit und Soziales/Familie.<br />
Er ist vom Landesrat berufen,<br />
hat keinen Beamtenvertrag, steht aber<br />
über den Abteilungsdirektoren.<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
harte bretter bohren hin zur Gesundheitslandschaft<br />
Klinische Reform<br />
Die größte Nuss, die Florian Zerzer<br />
zu knacken hat, ist der zweite Teil der<br />
Neuordnung des Gesundheitswesens.<br />
Mit Abteilungsdirektor Albert Tschager<br />
und den Spitzen des Sanitätsbetriebes<br />
bildet er ein permanentes Team.<br />
Wo liegen da eigentlich die Schwierigkeiten?<br />
„Das Gesundheitswesen entwickelt<br />
sich immer noch sehr schnell.<br />
Einmal von der Technik und Wissenschaft<br />
her, weil die immer bessere,<br />
aber auch vielfältigere Heiltechniken<br />
und Arzneien hervorbringen, zweitens<br />
durch die neuen Bedürfnisse, aber<br />
auch die sehr viel höheren Ansprüche<br />
der Patienten von heute. Unterm<br />
Strich kostet beides mehr Geld, und<br />
Geld vermehrt sich nicht von alleine“,<br />
stellt Zerzer nüchtern fest.<br />
Intensive Arbeit<br />
Wenn man Gesundheit auch in Zukunft<br />
finanzieren und jedermann zugänglich<br />
machen möchte, dann müsse sich einiges<br />
ändern. Gesetzliche und organisatorische<br />
Weichenstellungen sind<br />
die notwendige Voraussetzung für<br />
Ressordirektor Florian Zerzer<br />
Neuerungen, aber die Arbeit am Umbau<br />
des Systems, die ist damit noch<br />
lange nicht gemacht. Da heißt es harte<br />
Bretter bohren. Es müsse sich letztlich<br />
auch in den Köpfen viel ändern, und<br />
zwar sowohl beim Gesundheitspersonal<br />
als auch bei den Patienten – das<br />
gehe nicht von heute auf morgen. „Wir<br />
arbeiten intensiv an der Neuordnung.<br />
Sie wird dem Gesundheitswesen insgesamt<br />
sicher gut tun. Aber es ist ein<br />
über Jahre fortschreitendes Bauwerk,<br />
das erst nach und nach sichtbar wird“,<br />
erklärt der Chef im Theiner-Ressort.<br />
Er möchte den Beweis erbringen, dass<br />
das <strong>Südtirol</strong>er Gesundheitssystem im<br />
internationalen Vergleich am<br />
zukunftsträchtigsten ist,<br />
weil kostengünstig und<br />
effizient zugleich.<br />
Die Stiftung vital<br />
Wenn die Rede auf die<br />
landeseigene Stiftung<br />
Vital kommt, dann kommt<br />
ihr Präsident<br />
Florian Zerzer richtig in Fahrt. Europa<br />
sei mittendrin in der dritten großen Gesundheitsrevolution.<br />
Der Schwerpunkt<br />
verlagere sich vom Krankheiten behandeln<br />
auf Gesundheit erhalten in einer<br />
ganzheitliche Sicht. „Das heißt, dass<br />
wir unsere Gesundheit nicht mehr allein<br />
dem Arzt überantworten, sondern<br />
selber Verantwortung zeigen“, erklärt<br />
Zerzer. Die Stiftung arbeite genau in diese<br />
Richtung. Dazu gehörten Aktionen<br />
wie die Rückenschule, die Bekämpfung<br />
des Burnouts oder der Kampagnen für<br />
mehr Bewegung. Wie gesund lebt er<br />
selbst? „Nicht gesund genug, aber immer<br />
gesünder. Treppen statt Aufzug,<br />
Gymnastik vor dem Fernseher, tägliche<br />
Spaziergänge oder Laufen.“<br />
Wie er sich selbst sieht? „Geduldig,<br />
ausgeglichen, konsequent<br />
und hartnäckig, wenn<br />
eine Entscheidung getroffen<br />
ist, und optimistisch.“ Dass<br />
er Optimist ist, beweist Zerzer<br />
auch in seinem Privatleben: Am<br />
19. April wurde er zum dritten<br />
Mal Vater.<br />
Albert Tschager ist der geschäftsführende<br />
Direktor der Abteilung<br />
Gesundheitswesen des Landes.<br />
Als führender Beamter arbeitet<br />
er mit Leidenschaft für die<br />
Sache. Er setzt auf eine neue<br />
Gesundheitslandschaft, auf mehr<br />
Vorsorge, und das Umdenken in<br />
den Köpfen.<br />
Radius: Der Sanitätsbetrieb steht gut da …<br />
A. Tschager: Ja, der erste Teil der Gesundheitsreform<br />
ist im Gang. Die<br />
schnellen Kostenzuwächse der neunziger<br />
Jahre konnten durch den Zusammenschluss<br />
der Betriebe und eine rationalere<br />
Verwaltung eingebremst werden.<br />
Dieses Ziel war ein Hauptgrund<br />
für die Reform, und dieses Ziel haben<br />
wir erreicht. Aber die Herausforderung<br />
bleibt bestehen: Wie kann ich einen angemessenen,<br />
qualitativ hoch stehenden<br />
und finanzierbaren Gesundheitsdienst<br />
auch in Zukunft gewährleisten? Ich<br />
fühle mich manchmal wie der Kapitän<br />
eines Ozeandampfers, der beizeiten<br />
den Kurs wechseln muss, wenn er dem<br />
Eisberg ausweichen will.<br />
Radius: Sie denken hier an das Pflegeproblem?<br />
A. Tschager: Auch. Derzeit zählen wir<br />
13.000 Pflegebedürftige, die zu zwei<br />
Dritteln von den Familien versorgt<br />
werden. In zehn Jahren werden es<br />
um die 25.000 sein. Bis dahin müssen<br />
wir die medizinische, pflegerische<br />
und die soziale Betreuung draußen<br />
vor Ort haben. Wir Fachleute nennen<br />
das „Territorium“, also das Einzugsgebiet<br />
eines Krankenhauses. Aber<br />
werden soll es eine vielgestaltige Gesundheitslandschaft.<br />
Radius: Und das heißt?<br />
A. Tschager: Das heißt weniger Krankenhausbetten,<br />
mehr Pflegebetten,<br />
Schaffung von Netzwerken um die Familie<br />
herum, weniger Standard, mehr<br />
Flexibilität, mehr Informatik und Telemedizin.<br />
Radius: Also doch weniger Krankenhäuser?<br />
A. Tschager: Nein, weniger Krankenhaus<br />
heißt mehr „Territorium“. Das<br />
Krankenhaus ist richtig für die Akut-<br />
Abteilungsdirektor Albert Tschager<br />
versorgung und für hoch spezialisierte<br />
Leistungen. Die bestehenden Krankenhäuser<br />
werden in ein abgestuftes<br />
System gebracht. Entscheidend dafür<br />
sind die so genannten Kompetenzzentren,<br />
d.h. man spezialisiert sich<br />
auf bestimmte Behandlungen. Ein<br />
Krankenhaus gewinnt so an Profil<br />
und kann Patienten mit bestimmten<br />
Krankheitsbildern hervorragend behandeln.<br />
Die kommen dann aus dem<br />
ganzen Land, aber auch von überall<br />
her. Bei den chronisch Kranken, die<br />
ja zunehmen, wird das Krankenhaus<br />
Teile seiner bisherigen Betreuung<br />
nach außen verlagern müssen, in die<br />
Nähe der Patienten, die viel zuhause<br />
oder in besonderen Einrichtungen gepflegt<br />
werden.<br />
Radius: Das zunehmende Alter der Bevölkerung<br />
bedingt auch einen höheren<br />
Bedarf an Diensten.<br />
A. Tschager: Genau. Und hier heißt es:<br />
Vorsorgen statt reparieren! Wir sind<br />
auf die Mithilfe der Bürger angewiesen.<br />
Beispiel: Wir haben in <strong>Südtirol</strong> 7000 Diabetiker,<br />
die nichts von ihrer Krankheit<br />
wissen. Nicht erkannte Diabetes kann<br />
nicht behandelt werden. Sie zieht weitere,<br />
schwere Krankheiten nach sich.<br />
Das summiert sich zu enormen Folgekosten<br />
für das Gesundheitswesen, die<br />
vermeidbar sind. Der Schlüssel zur Vorsorge<br />
sind motivierte und informierte<br />
Menschen. Dafür müssen wir sorgen.<br />
Radius: Und die Basismedizin?<br />
A. Tschager: Die Allgemeinmedizin ist<br />
das wichtigste Bindeglied zwischen<br />
Patient und Krankenhaus. Wenn wir<br />
das Krankenhaus entlasten wollen,<br />
muss die Basismedizin ausgebaut<br />
werden. Sprechstunden von früh bis<br />
spät. Rund-um-die-Uhr-Dienste. Wir<br />
müssen nach neuen Wegen suchen,<br />
gemeinsam mit allen Beteiligten. Die<br />
Reform ist primär nicht eine Geldfrage,<br />
sondern eine Kopffrage!<br />
Radius: Albert Tschager privat?<br />
A. Tschager: Opa mit Leidenschaft, Tischler,<br />
Maurer, Fließenleger, Theater-, Kino-<br />
und Konzertliebhaber. Ich packe an, was<br />
es anzupacken gibt.<br />
10 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 11
12<br />
03/<strong>2010</strong><br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Patient ist Gewinner<br />
Vier Sanitätsreformen hat er<br />
schon miterlebt. Diesmal trägt er<br />
die Hauptverantwortung für die<br />
Umsetzung der betrieblichen und<br />
der klinischen Reform. Andreas<br />
Fabi ist Generaldirektor des<br />
<strong>Südtirol</strong>er Sanitätsbetriebes.<br />
Er muss die Vorgaben der Landesregierung<br />
in die Tat umsetzen. Als er<br />
1979 seinen Dienst im Krankenhaushaus<br />
Bozen antrat, gab es in <strong>Südtirol</strong><br />
acht öffentliche Krankenhäuser mit<br />
autonomer Führung. 1981 wurden alle<br />
Teil der zuerst drei, dann vier Sanitätseinheiten,<br />
„in die alles, was mit<br />
Gesundheit zu tun hatte, mit eingeflossen<br />
ist.“ Gleichzeitig wurden die<br />
Krankenkassen abgeschafft und die<br />
zentrale, öffentliche Finanzierung<br />
eingeführt. Die Schwierigkeit der Zusammenlegung<br />
war, wer aus den vielen<br />
Führungskräften von den früheren<br />
selbstständigen Körperschaften<br />
nun das Sagen haben sollte. „Mich<br />
riefen Angestellte an und fragten, wer<br />
bezahlt mich am Monatsende?“, erinnert<br />
sich Fabi.<br />
Die Wege der Reform<br />
In den 90er Jahren gab es weitere Neuerungen.<br />
Die Sanitätseinheiten sollten<br />
mehr nach privatwirtschaftlichen Maßstäben<br />
geführt werden. 1992 wurden<br />
die Verwaltungsräte der vier Sanitätseinheiten<br />
abgeschafft. Aus den vier<br />
Sanitätseinheiten (USL) wurden vier<br />
Betriebe (ASL). Geführt wurde jede von<br />
einem außerordentlichen Verwalter. Einer<br />
davon war Andreas Fabi. Zwei Jahre<br />
später wird er zum Generaldirektor<br />
für die westliche Landeshälfte bestellt.<br />
„Mit dieser Reform bekamen wir Organisations-,<br />
Finanz- und Leistungsautonomie.<br />
Nun galt: Inhalt vor Form, Führen<br />
vor Verwalten.“<br />
Mit Jänner 2007 schließlich die jüngste<br />
Reform. Die Landesregierung legt die<br />
vier <strong>Südtirol</strong>er Gesundheitsbetriebe zu<br />
einem einzigen, landesweiten Betrieb<br />
zusammen. Es entsteht der größte Sanitätsbetrieb<br />
der Republik Italien. Mit<br />
Andreas Fabi als Generaldirektor. Die<br />
Ziele liegen auf der Hand: Nicht alles<br />
mal vier, sondern effizientes Zusammenlegen<br />
von Abläufen. Beispiel Ausschreibungen,<br />
Ankäufe, Lohnverwaltung.<br />
„Die Stellen für Führungskräfte<br />
in der Verwaltung wurden von 124 auf<br />
81 reduziert, ohne jemanden zu entlassen“,<br />
betont Fabi. Die große Herausforderung:<br />
rationalisieren, wo es der Patient<br />
nicht spürt. Die gewonnenen Mittel<br />
einsetzen, um die qualitativen Leistungen<br />
für die Allgemeinheit zu verbessern<br />
bzw. neue anzubieten.<br />
Schon das dritte Jahr ohne Defizit<br />
Fabi ist gegen eine zentrale Verwaltung<br />
von Bozen aus. „Das Operative sollte in<br />
den Bezirken bleiben. Die Einheitlichkeit<br />
wird nicht durch eine starre zentrale<br />
Struktur, sondern durch klare betriebliche<br />
Vorgaben und motivierte Führungskräfte,<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
garantiert. Ziel ist eine Vereinheitlichung<br />
mit operativem Spielraum.“<br />
Wie sieht es heute – <strong>2010</strong> aus? „Es war<br />
und ist eine harte Zeit“, meint Andreas<br />
Fabi, „aber wir haben schon das dritte<br />
Jahr ohne Defizit hinter uns gebracht,<br />
obwohl mehr Leistungen insgesamt angeboten<br />
werden und das jährliche Plus<br />
aus dem Landeshaushalt von früher<br />
sechs bis sieben Prozent auf gerade mal<br />
1 % geschrumpft ist.“<br />
hohe Zufriedenheit<br />
Fabi ist überzeugt, dass der Weg der<br />
richtige ist: „Wir haben einen Zufriedenheitsquotienten<br />
von 80 % und sind weitaus<br />
an erster Stelle in Italien. Niemand<br />
hat seinen Arbeitsplatz verloren, und bei<br />
Ärzten, Pflege und Reha wurde sogar<br />
mehr Personal eingestellt.“ Die Dienstleistungen<br />
wurden mehr und qualitativ<br />
besser, stellt der Generaldirektor fest.<br />
Generaldirektor Andreas Fabi<br />
Der zweite Teil der Neuordnung des<br />
Gesundheitswesens im Land <strong>Südtirol</strong><br />
ist die klinische Reform. Sie wird zurzeit<br />
intensiv in den Gremien diskutiert<br />
und vorbereitet. „Ich hoffe, dass sie in<br />
der aktuellen Fase nicht zerredet wird“,<br />
sorgt sich Fabi. Sobald die Eckpunkte fix<br />
sind, werden sie von Landesrat Richard<br />
Theiner und der Landesregierung beschlossen.<br />
„Die Kunst auf dem Weg der<br />
Reform ist“, so Fabi, „unter Berücksichtigung<br />
der unterschiedlichsten Interessen<br />
den richtigen Weg zu finden.“<br />
bitte ein wenig Geduld …<br />
Dass die Reform einen weiten Weg vor<br />
sich hat, das merkt man dort, wo dem<br />
Generaldirektor der Schuh arg drückt:<br />
„Das Problem der Wartezeiten müssen<br />
wir noch in den Griff kriegen!“ Fabi setzt<br />
auf den Erfolg betriebswirtschaftlichen<br />
Denkens. Das brauche seine Zeit, so<br />
wie die Reformen vorher. Das Umdenken<br />
im Sanitätsbetrieb, der immerhin<br />
eine öffentliche Körperschaft sei, gehe<br />
nicht auf Knopfdruck. Historisch Gewachsenes,<br />
gewerkschaftliche Belange,<br />
lokale Interessen verlangen Fabi und<br />
seinem Direktorenteam viel Fingerspitzengefühl<br />
ab. Mit Landesregierung und<br />
Gesundheitsressort zusammen haben<br />
sie ein großes Ziel: Sie wollen einen Gesundheitsbetrieb,<br />
bei dem der Patient<br />
der Gewinner ist.<br />
Privat ist Andreas Fabi ein Familien-<br />
und Vereinsmensch. Realist und Optimist,<br />
zudem immer um einen guten<br />
Kompromiss bemüht. Wie im Leben –<br />
so im Beruf!<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Platz in der ersten Reihe<br />
Im <strong>Südtirol</strong> ist die Krankenpflege<br />
gleichberechtigt mit der<br />
ärztlichen Führung in<br />
der Generaldirektion des<br />
Sanitätsbetriebes vertreten. Das<br />
ist einzigartig in der Republik.<br />
In der Führungsebene des Sanitätsbetriebes,<br />
der seit 2007 die früheren<br />
vier Betriebe unter einem Dach zusammenfasst,<br />
ist Robert Peer der Pflegedirektor.<br />
Das Wort Krankenschwester will<br />
er gar nicht hören. Nicht nur aus Gründen<br />
eines politisch korrekten Sprachgebrauchs.<br />
Vielmehr berücksichtige das<br />
Wort nicht den Wandel dieses Berufes.<br />
Es waren Schwestern, genauer Ordensschwestern,<br />
die früher die Säule der<br />
Krankenpflege in den Spitälern waren.<br />
bestens qualifiziert<br />
Heute hingegen sind immer noch 90 %<br />
aller Krankenpfleger weiblich, aber sie<br />
sind erstens weltlich und zweitens aka-<br />
demisch ausgebildet und verstehen sich,<br />
was die Betreuung von Patienten betrifft,<br />
als bestens qualifizierte Partner des Arztes<br />
und der weiteren Berufsbilder im<br />
Gesundheitswesen. Etwa den Pflegehelfern,<br />
die mit den Krankenpflegern Hand<br />
in Hand arbeiten.<br />
Teamarbeit unter Partnern<br />
Immerhin sind an die 4000 Mitarbeiter<br />
in Pflege, Reha oder im medizinischtechnischen<br />
Bereich beschäftigt. Robert<br />
Peer und sein Team sind unentwegt<br />
bemüht, die Leitgedanken Zusammenarbeit,<br />
Fachwissen und Qualität in die<br />
Wirklichkeit des Spitalalltages einzubringen.<br />
Ihr liebstes Wort dabei ist „Evidence<br />
Based Nursing“. Die Betreuung soll sich<br />
am Wohl des Patienten ausrichten und<br />
dabei praktisch und wissenschaftlich<br />
nachweisbaren Ergebnissen folgen. Mit<br />
so einem Ansatz kann wohl die Zusammenarbeit<br />
zwischen Medizinern und<br />
Pflegern neu begründet werden.<br />
Pflegedirektor<br />
Robert Peer<br />
Der Pflege die Zukunft<br />
Auch wenn sich Robert Peer manchmal<br />
wie in einem Hamsterrad fühlen muss,<br />
wenn er um die Aufwertung der Pflegekräfte<br />
kämpft, so weiß er doch genau,<br />
dass der Krankenpflege die Zukunft<br />
gehört. Längere Lebensdauer, chronische<br />
Krankheiten, hoch technisierte<br />
Heilverfahren und hohe Ansprüche der<br />
Patienten führen zur Auffächerung und<br />
Spezialisierung der Gesundheitsberufe<br />
und der Arbeitsabläufe. Nur multiprofessionelle<br />
Teams oder Arbeitsgruppen<br />
können da erfolgreich arbeiten. Und<br />
darin hat die Krankenpflege einen Platz<br />
in der ersten Reihe.<br />
.it/mobil<br />
Finden und gefunden werden<br />
Peter Muster<br />
Mustergasse 44 0473 000 555<br />
39012 Meran<br />
Sara Musterfrau<br />
Pichl 2 0473 000 124<br />
39012 Meran<br />
sara@123hotmail.it<br />
Hannes Muster<br />
Pfarrgasse 2 0473 000 321<br />
39012 Meran<br />
hannes@mustermann.it
Oswald Mayr ist der Arzt in der<br />
Generaldirektion des <strong>Südtirol</strong>er<br />
Sanitätsbetriebes. Der frühere<br />
Primar der Intensivmedizin sieht<br />
sich auch in seinem jetzigen<br />
Amt als Sanitätsdirektor des<br />
Landesbetriebes an vorderster<br />
Front. „Damit die Mediziner auf<br />
dem Territorium und in den<br />
Krankenhäusern gut arbeiten<br />
können, muss sich das System<br />
ändern und anpassen“. Oswald<br />
Mayr leistet technisch fundierte<br />
Grundarbeit, erstellt Gutachten<br />
und sieht sich als Anlaufstelle<br />
für´s Grundsätzliche.<br />
Radius: Sie sind dafür verantwortlich,<br />
dass der Laden läuft?<br />
O. Mayr: So kann man´s nennen. Ich bin<br />
zuständig für die Anstellung der richtigen<br />
Menschen, die Auswahl der richtigen<br />
Strukturen, ein offenes und transparentes<br />
Klima. Dafür, dass die richtigen<br />
Entscheidungen zustande kommen.<br />
Und dann natürlich das Tagesgeschäft:<br />
Alltagsprobleme im Sprengel, Nachbesetzung<br />
von Primaren, Erweiterung des<br />
Stellenplans, die Lösung von Problemen<br />
persönlicher Art wie Mobbing, etc. Die<br />
Erstellung neuer Konzepte zu aktuellen<br />
Fragen, die Koordinierung klinischer<br />
Projekte, die darauf zielen, einen allgemeinen<br />
europäischen Standard in der<br />
Patientenversorgung zu erreichen.<br />
Radius: Sie sind seit 2007 Sanitätsdirektor<br />
und haben somit die Verwirklichung<br />
des ersten Teils der Sanitätsreform<br />
miterlebt ...<br />
O. Mayr: ... und mich erschreckt, in<br />
welch kleinen Schritten sich diese dringend<br />
notwendige Reform durchziehen<br />
lässt. Ich habe bereits bei meinem Arbeitsantritt<br />
ein Reformpapier für den<br />
klinischen Bereich vorgelegt und auch<br />
jetzt wieder. Mir ist klar, dass in einer<br />
so anspruchsvollen Gesellschaft wie<br />
der unseren eine Vernetzung nach internationalen<br />
Standards – was einem<br />
Aufbrechen derzeitiger Gewohnheiten<br />
entspricht – nicht leicht zu erreichen<br />
ist. Aber es gibt dazu keinen alternativen<br />
Weg, wenn wir bedenken, welch<br />
kostenintensive Betreuung heutzutage,<br />
um nur einen Sektor zu benennen, die<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Radius: Und die Bevölkerung wird diese<br />
Umstrukturierung mittragen? Es gibt ja<br />
jetzt schon Proteste, wenn wie z. B. in<br />
Schlanders um die Nachbesetzung eines<br />
Primariats diskutiert wird.<br />
O. Mayr: Es bleibt uns nichts anderes<br />
übrig, wenn wir allen eine qualitativ<br />
hoch stehende Betreuung garantieren<br />
wollen. Die Qualität der medizinischen<br />
Leistung ist unser erstes<br />
Ziel! Wir müssen mobiler werden.<br />
Andererseits fahren die Leute ja auch<br />
nach Venedig für einen Macchiato<br />
oder nach Innsbruck zu Ikea. Warum<br />
sollten sie dann nicht 30 oder 40 km<br />
in ein spezialisiertes Krankenhaus<br />
fahren?<br />
Radius: Sie waren langjähriger Primar<br />
der Intensivmedizin. Haben jeden Tag<br />
Erfolge und Misserfolge hautnah miterlebt.<br />
Fehlt ihnen jetzt nicht das Adrenalin?<br />
O. Mayr: Ich bin ein Mensch, der egal wo,<br />
mit großem Eissatz arbeitet. So wie ich<br />
mich für die Intensivmedizin ganz eingesetzt<br />
habe, so fordert mich jetzt diese<br />
Tätigkeit. Ich bin motiviert, auch wenn<br />
ich zugeben muss, dass es nicht leicht<br />
ist, dieses in meinen Augen unerlässliche<br />
Anliegen der „klinischen Reform“<br />
zwischen Politik und gewohnter Behaglichkeit<br />
durchzusetzen. Aber es gibt dazu<br />
keine Alternative!<br />
Hier ballt sich nicht nur<br />
die Bevölkerung des<br />
Landes, sondern auch die<br />
Gesundheitsversersorgung<br />
<strong>Südtirol</strong>s. Die klinischen<br />
Angebote und Leistungszahlen<br />
im Einzugsgebiet von Bozen und<br />
Meran darzustellen, würde ein<br />
eigenes, dickes Heft füllen.<br />
Da sind zu aller erst die beiden Gesundheitsbezirke<br />
Bozen und Meran<br />
mit ihren großen Krankenhäusern<br />
und ihren Sprengeln zu nennen,<br />
aber auch die beliebten Privatkliniken<br />
und manche andere Einrichtungen,<br />
Sanatorien und Heime, die das Gesundheitswesen<br />
in <strong>Südtirol</strong> als so ungemein<br />
lebendig und vielgestaltig erscheinen<br />
lassen.<br />
Der Gesundheitsbezirk Bozen hat<br />
das bevölkerungsreichste Einzugsgebiet.<br />
Das Krankenhaus Bozen und die<br />
Sprengel versorgen weit über 200.000<br />
Einwohner und damit rund 45 % der<br />
Gesamtbevölkerung des Landes. Der<br />
Gesundheitsbezirk Meran hingegen ist<br />
mit rund 2300 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern der größte Betrieb im<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Am Puls der Zeit Im „Mebo“ Raum<br />
chronisch Kranken und die pflegebedürftigen<br />
Menschen benötigen.<br />
Radius: Was sehen Sie als wichtigsten<br />
Punkt der klinischen Reform?<br />
O. Mayr: Wir müssen auch im Alltag ein<br />
abgestuftes System schaffen. Die Krankenhäuser<br />
werden bleiben und optimal<br />
genutzt werden, Schwerpunktkrankenhäuser<br />
und das Zentralkrankenhaus<br />
müssen gemeinsam und untereinander<br />
abgesprochen neben der Grundversorgung<br />
Spitzenmedizin in wesentlichen<br />
Bereichen leisten. Auch die Mobilität<br />
innerhalb des Betriebes und der Patienten<br />
ist ein ganz wichtiges Kriterium,<br />
um anspruchsvolle Leistungen anbieten<br />
bzw. bekommen zu können. Ich denke<br />
z.B. an das Zentrum zur Behandlung des<br />
Brustkrebses in Meran – Brixen... usw.<br />
Radius: Das heißt eine kapillare Grundversorgung<br />
überall und Spezialleistungen<br />
in verschiedenen, aber eben nicht<br />
in allen Krankenhäusern?<br />
O. Mayr: Ein Sanitätsbetrieb darf nicht<br />
statisch bleiben, muss sich den gesellschaftlichen<br />
Veränderungen und dem<br />
medizinischen Fortschritt anpassen,<br />
innovative Organisationsmodelle umsetzen,<br />
eben am Puls der Zeit bleiben.<br />
Und das müssen wir auch entsprechend<br />
nach innen und außen kommunizieren<br />
und umsetzen. Alles überall anbieten,<br />
heißt an Kompetenz verlieren und untragbare<br />
Kosten generieren.<br />
Radius: Es braucht also eine grundsätzliche<br />
Definition der Aufgaben, dessen,<br />
was ein steuerfinanzierter Betrieb wie<br />
und wo anbieten kann?<br />
O. Mayr: Genau. Dazu müssen wir auch<br />
ein einheitliches Verhalten privaten<br />
Anbietern gegenüber definieren. Das<br />
Territorium potenzieren, um im Krankenhaus<br />
Kapazitäten freizumachen.<br />
Ein Akutbett kostet zwischen 600 und<br />
2000 Euro am Tag. Täglich suchen viele<br />
Menschen die „Erste Hilfe“ auf, ca. 70 %<br />
davon sind Fälle ohne Dringlichkeit, die<br />
ebenso gut oder besser vom Hausarzt<br />
versorgt werden könnten. Es braucht<br />
zudem ein abteilungsübergreifendes<br />
und krankenhausübergreifendes Netzwerk<br />
vor allem für Patienten, die aus<br />
dem Krankenhaus entlassen werden.<br />
Sanitätsdirektor Oswald Mayr<br />
Neue Klinik in Bozen ab 2014<br />
Zentralkrankenhaus Bozen in den 80ern<br />
14 03/<strong>2010</strong><br />
Altes Meraner<br />
03/<strong>2010</strong><br />
Spital 15<br />
Bezirksdirektorin<br />
Meran<br />
Irene Pechlaner<br />
Westen des Landes <strong>Südtirol</strong>. Das Krankenhaus<br />
Bozen hat den Rang eines<br />
Zentralkrankenhauses. Damit steht es<br />
über den Schwerpunktkrankenhäusern<br />
Meran, Brixen und Bruneck. Ausgesagt<br />
wird damit, dass in Bozen Abteilungen<br />
und Dienste für das ganze Land<br />
angesiedelt sind, etwa das Zentrum<br />
für Transplantationschirurgie oder die<br />
Landesnotrufzentrale.<br />
Das größte Hochbauprojekt der <strong>Südtirol</strong>er<br />
Landesregierung ist übrigens<br />
die neue Klinik, die gleich neben<br />
dem bestehenden Krankenhausbau<br />
in Bozen entsteht. Im Jahr 2014 soll<br />
sie in Betrieb gehen. Der Bettentrakt<br />
wird 2016 fertig gestellt werden. Die<br />
neue Bozner Klinik wird damit zum<br />
Bezriksdirektor<br />
Bozen<br />
Umberto Tait<br />
Anschauungsbeispiel für viele organisatorische,<br />
technische und medizinische<br />
Neuerungen, die heute lebhaft<br />
und manchmal auch kontrovers – gerade<br />
von den Bozner Primaren – im<br />
Rahmen der klinischen Reform diskutiert<br />
wird.<br />
Das Krankenhaus „Franz Tappeiner“<br />
in Meran wiederum verbindet Moderne<br />
und Tradition auf eine ganz<br />
eigene Weise. Neben dem mächtigen<br />
weißen Bau mit seinen türkisgrünen<br />
Elementen liegt das alte, sehr schön<br />
erneuerte Spital aus der Kaiserzeit.<br />
Es beherbergt die neue Abteilung für<br />
Komplementärmedizin, für die sich<br />
Landesrat Richard Theiner besonders<br />
stark gemacht hat.<br />
Krankenhaus „Franz Tappeiner“
16<br />
03/<strong>2010</strong><br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Unser Mann in brixen<br />
Bezirksdirektor Siegfried<br />
Gatscher hält die Krankenhäuser<br />
Brixen und Sterzing in Schwung.<br />
Als früherer Leistungssportler<br />
liebt er messbaren Erfolg – und<br />
Ergebnisse, die das ganze Team<br />
weiter bringen.<br />
In den Achtzigern begutachtet Siegfried<br />
Gatscher als junger Jurist der<br />
Gemeindeaufsicht die Gebarung die<br />
Krankenhäuser. Die sind damals noch<br />
unabhängige Körperschaften öffentlichen<br />
Rechts, oder sie werden von<br />
Konsortien geführt. Und für die Krankenversicherten<br />
gibt es eine stattliche<br />
Anzahl unterschiedlicher Krankenkassen,<br />
meist aufgestellt nach Berufskategorien.<br />
Dann der Paukenschlag.<br />
Mit dem 833er Gesetz vollzieht der<br />
Staat im Jahr 1978 die große Gesundheitsreform.<br />
Erstmals Einheit<br />
Das vielgestaltige und klein parzellierte<br />
Gesundheitswesen wird radikal umgekrempelt.<br />
Die Krankenkassen werden<br />
abgeschafft. Der Staat zahlt die Gesundheitskosten<br />
der Bürger direkt aus<br />
dem Steueraufkommen. Auf der Angebotsseite<br />
müssen sich die Krankenhäuser<br />
und Ärzte in Gebietseinheiten<br />
zusammenschließen und bekommen<br />
eine einheitliche Verwaltung. Das Recht<br />
auf Gesundheit soll überall gleich gelten<br />
auf dem Staatsgebiet, und darauf wird<br />
alles ausgerichtet. Die so genannte Sanitätseinheit<br />
(„USL“), ist nun zuständig<br />
für Vorsorge, Diagnose und Heilbehandlung,<br />
bis hin zur Reha, erinnert sich<br />
Gatscher. Es sei nach wie vor ein gültiges<br />
Konzept. Dem früheren Eishockeyspieler<br />
und Leichtathlet sieht man die<br />
Energie buchstäblich an, mit der er die<br />
Krankenhaus Brixen<br />
Krankenhäuser Brixen<br />
und Sterzing sowie der<br />
territorialen Gesundheitsdienste<br />
in seinem<br />
Bezirk führt. Seit 1996<br />
ist Siegfried Gatscher<br />
Generaldirektor des Sanitätsbetriebes<br />
Brixen.<br />
Ab 2007 werden die vier<br />
Gesundheitsbetriebe Bozen,<br />
Meran, Brixen und<br />
Bruneck im großen Landesgesundheitsbetrieb<br />
zusammengelegt. Sie<br />
heißen jetzt Gesundheitsbezirk. Als Bezirksdirektor<br />
ist für Siegfried Gatscher<br />
die Arbeit nicht weniger und nicht minder<br />
verantwortungsvoll geworden.<br />
Drei große Aufgaben<br />
Seit je stehen in seinem Gesundheitsbezirk<br />
drei große Aufgaben an. Erstens<br />
die Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Krankenhaus und den Gesundheitssprengeln,<br />
den Hausärzten und der<br />
Hauskrankenpflege im Einzugsgebiet.<br />
Die zweite ist die Zusammenarbeit<br />
zwischen Schwerpunktkrankenhaus<br />
Brixen und dem Grundversorgungskrankenhaus<br />
Sterzing. Diese abgestufte<br />
Betreuung der Bevölkerung lasse Spielräume<br />
für gemeinsame Organisation<br />
zu, vom Einkauf über Betreuungspfade<br />
bis hin zur strategisch abgestimmten<br />
Ausrichtung der fachlichen Angebote.<br />
Die dritte Aufgabe liegt im verstärkten<br />
Zusammenspiel von medizinischer und<br />
sozialer Betreuung. In der überalternden<br />
Bevölkerung nehmen die chronisch<br />
Kranken zu. Die Familien werden immer<br />
kleiner und können weniger pflegen.<br />
Der öffentliche Gesundheitsdienst<br />
muss in Zukunft also medizinische,<br />
pflegerische und soziale Betreuung ge-<br />
Bezirksdirektor Brixen<br />
Siegfried Gatscher<br />
währleisten, so Gatscher.<br />
Wie sieht er die Zukunft<br />
des Gesundheitswesens?<br />
Das Gesundheitswesen<br />
sollte immer mehr auf<br />
Krankheitsvermeidung<br />
hinarbeiten, schießt<br />
es wie aus einer Pistole.<br />
„Der Sturzhelm als<br />
Pflicht für Mopedfahrer<br />
zum Beispiel hat mehr<br />
Leben gerettet und Köpfe<br />
heil gehalten, als es die<br />
beste Operationstechnik<br />
eines Chirurgen jemals vermocht hätte“,<br />
bemerkt Gatscher.<br />
Gute Leistung, gute Noten<br />
Mit seinen Betriebszahlen kann sich<br />
der Gesundheitsbezirk sehen lassen.<br />
Zwischen 40 % und 45 % der Patienten<br />
kommen von außerhalb des Bezirks.<br />
Auch daran lässt sich Nachfrage messen<br />
und indirekt auch die Qualität. Womit<br />
wir beim nächsten Steckenpferd des Direktors<br />
wären: Qualität! Sie wird in den<br />
Dimensionen von Struktur-, Ablauf- und<br />
Ergebnisqualität gemessen. So zum Beispiel<br />
füllen in Brixen seit zwölf Jahren<br />
Patienten nach Abschluss ihrer Behandlung<br />
den gleichen Fragebogen aus. Wie<br />
waren die Leistungen der Ärzte? Wie<br />
haben die Abläufe geklappt? Wie war<br />
die Unterbringung, das Essen? Die Ergebnisse<br />
zeigen durchgängig hohe Werte<br />
– besonders bei den ärztlichen und<br />
den pflegerischen Leistungen, ist Direktor<br />
Gatscher doch sehr zufrieden. Und<br />
wie beurteilt er, in Zeugnisnoten von 1<br />
bis 10, die <strong>Südtirol</strong>er Gesundheitsdienste<br />
im Vergleich zu Süden und Norden?<br />
Nun ja, im Vergleich zu Italien könnte es<br />
eine Neun sein, und im Vergleich nach<br />
Norden sei es immerhin noch eine Acht,<br />
wiegt der Manager sorgfältig ab. Zwar<br />
hätten wir als kleines Land nicht die gleichen<br />
Möglichkeiten für Spitzenmedizin<br />
wie anderswo, aber dafür werden bei<br />
uns die breiten Grundbedürfnisse der<br />
Bevölkerung sehr gut und im Vergleich<br />
oft auch besser abgedeckt … und das<br />
ist für eine Qualitäts- und Effizienzbeurteilung<br />
der Gesundheitssysteme wahrscheinlich<br />
der entscheidende Indikator“,<br />
schließt der Bezirksdirektor.<br />
Wie es früher war<br />
Zur 50-Jahr-Feier des<br />
Krankenhauses Schlanders hat<br />
der ärztliche Direktor und Primar<br />
Dr. Anton Theiner einen Blick zurück<br />
gemacht. Hier einige kurze,<br />
aber lehrreiche Auszüge.<br />
In der Vorpaketzeit gelang es, das<br />
Krankenhaus von Schlanders als<br />
erstes im Lande mit deutschsprachigen<br />
Ärzten zu führen. Das Verdienst<br />
des Aufbaus trugen Dr. Erich Müller,<br />
der spätere Bürgermeister des Ortes,<br />
sowie der Chirurg Prof. Hans von<br />
Elzenbaum. Patienten<br />
aus allen<br />
Landesteilen<br />
kamen deshalb<br />
nach Schlanders,<br />
um sich<br />
behandeln zu<br />
lassen. Sein Professor<br />
in Florenz<br />
hatte dem hochbegabten<br />
Hans<br />
von Elzenbaum<br />
Ärztlicher Leiter und Primar prophezeit, dass<br />
Anton Theiner<br />
er es höchstens<br />
ein Jahr in einem<br />
Krankenhaus auf dem Lande<br />
aushalten würde. Aus dem einen Jahr<br />
wurden dann einunddreißig. In den<br />
Anfängen waren für die damals 100<br />
Betten nur vier Ärzte vorhanden: Prof.<br />
von Elzenbaum, Primar Dr. Innerhofer<br />
und die Assistenten Dr. Bonell und<br />
Dr. Reier. Die Krankengeschichten geben<br />
einen Einblick in die Verhältnisse<br />
von damals.<br />
Junge Patienten<br />
Die behandelten Patienten waren deutlich<br />
jünger als heute. Einen beträchtlichen<br />
Anteil nahmen Kinder ein. Besonders<br />
bei ihnen waren Krankenhausaufenthalte<br />
wegen Infektionskrankheiten<br />
häufig. Die „alte Seuche“ Diphtherie war<br />
damals nicht selten und sie betraf vor allem<br />
kleine Patienten. Jedes Jahr gab es<br />
einige Fälle von Wundstarrkrampf, der<br />
heute eine extreme Seltenheit darstellt.<br />
Die Tuberkulose, die bis in die fünfziger<br />
Jahre in Mitteleuropa die zweithäufigste<br />
Todesursache darstellte, wurde öfters<br />
diagnostiziert. Daneben waren Krank-<br />
heiten, wie die koronare Herzkrankheit,<br />
die vielfach Ausdruck einer üppigen<br />
Lebensweise ist, weitaus seltener, und<br />
die Zahl von Patienten mit einem Herzinfarkt<br />
war deutlich geringer. Viele Patienten<br />
kamen erst ganz zum Schluss, im<br />
fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung<br />
ins Krankenhaus. Oft handelte es<br />
sich um medizinische Besonderheiten:<br />
So gab es riesige Brüche und Kröpfe, wie<br />
man sie heute nur mehr in alten medizinischen<br />
Lehrbüchern abgebildet findet.<br />
Auch Verkehrsunfälle werden erwähnt.<br />
Autos waren nur wenige vorhanden.<br />
Meist waren es Unfälle mit Kleinmotorrädern,<br />
etwa mit der „Vespa“.<br />
Ärzte im Dauerdienst<br />
Als diagnostische Hilfsmittel standen<br />
den Ärzten – neben den eigenen Sinnen<br />
– nur das Röntgen und das Labor<br />
zur Verfügung. Die Ärzte waren damals<br />
im Dauerdienst. Es gab weder Sonntag<br />
noch Feiertag. Es herrschte ein erschreckender<br />
Ärztemangel. Vorübergehend<br />
erhielt Primar Innerhofer Unterstützung<br />
von Kollegen aus Österreich. Der<br />
Mangel hatte aber auch seine gute Seite.<br />
Ab den siebziger Jahren kamen im Zuge<br />
von Vertretungsaufträgen namhafte<br />
Kollegen wie Prof. Raimund Margreiter,<br />
Prof. Carlo Ori, Prof. Francesco Giunta<br />
oder Prof. Alfred Königsrainer aus<br />
Universitätskliniken nach Schlanders.<br />
Diese brachten viele Neuerungen mit.<br />
Von einem Rettungswesen wie heute<br />
konnte man nur träumen. Eine typische<br />
Situation von damals muss man sich so<br />
vorstellen: Das Telefon klingelt beim Portier<br />
im Krankenhaus. War dieser nicht<br />
gerade im OP, wo er als „Assistent“ bei<br />
Operationen mithelfen musste, nahm er<br />
den Notruf selber entgegen. Er fuhr meist<br />
alleine los und brachte den Patienten, so<br />
schnell er konnte, ins Krankenhaus.<br />
Schlanders muss bleiben<br />
Heute ist das Krankenhaus von Schlanders<br />
ein leistungsfähiges Krankenhaus<br />
der Grundversorgung, eingebettet in einem<br />
Netzwerk. Primar Anton Theiner:<br />
„Der Vinschgau braucht dieses Krankenhaus<br />
auch heute noch. Es soll sich auch<br />
in der Zukunft entwickeln dürfen.“<br />
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5 V - 12 V
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Pusterer Dynamik<br />
Das große Glasfenster im<br />
Sitzungssaal, von dem aus der<br />
Bezirksdirektor Walter Amhof gerade<br />
den Einsatz leitet, gibt den<br />
Blick frei auf einen halbfertigen,<br />
mächtigen Zubau in Glas und<br />
Aluminium.<br />
Walter Amhof ist die Ruhe selbst und<br />
behält die Übersicht auch an diesem<br />
Morgen. Völlig überraschend war<br />
die ganze Telefonanlage im Krankenhaus<br />
Bruneck ausgefallen. Einsatzbesprechung<br />
mit den Technikern. Sofort<br />
auf Notanlage ausweichen. Nicht, dass<br />
der Telefonausfall von Alterschwäche<br />
herrührt. Eher eine kleine Wachstumsstörung<br />
im sich ständig erneuernden<br />
Universum Krankenhaus.<br />
Seit Jahresbeginn 2009 hat Walter<br />
Amhof die Nachfolge von Hans Willeit<br />
als Bezirksdirektor der Krankenhäuser<br />
Bruneck und Innichen sowie<br />
der damit verbundenen Sprengel und<br />
Gesundheitsdienste im Pustertal angetreten.<br />
Der frühere EDV-Chef bringt<br />
neben seiner Erfahrung ein geschultes<br />
logisches Denken mit. Er liebt die<br />
Nähe zum Job: „Ich versuche Dinge<br />
umgehend zu erledigen, denn wenn<br />
ich meinen Mitarbeitern am nächsten<br />
Morgen begegne, möchte ich ihnen<br />
persönlich Bescheid sagen können wie<br />
weit die Lösung gediehen ist.“<br />
Mit dem neuen Spitalbau rüstet sich<br />
Bruneck für die Zukunft. Die Station<br />
für Psychiatrie wird im Neubau ein-<br />
Alles bereit für Neugeborene<br />
Bezirksdirektor Bruneck Walter Amhof<br />
ziehen. Dazu kommen der psychologische<br />
Dienst und der Dienst für Abhängigkeitserkrankungen.<br />
In diesen<br />
Bereichen nimmt der Bedarf leider zu.<br />
Und es wird dort 50 Betten für Langzeitpflege<br />
geben. Da hat das Pustertal<br />
einen Nachholbedarf von 25 %, sagt der<br />
Direktor. In anderen Bereichen hat der<br />
Bezirk Bruneck die Nase vorn. Längst<br />
schon über die Landesgrenzen hinaus<br />
ist Bruneck bekannt für die künstliche<br />
Befruchtung, während die Nähe zum<br />
Kronplatz dafür sorgt, dass in den<br />
Krankenhäusern Bruneck und Innichen<br />
an Spitzentagen bis zu 300 „Skihaxn“ in<br />
der Orthopädie landen. Da die Kapazitäten<br />
auf 150 Patienten ausgelegt sind,<br />
zieht das touristische Extra Leistungsspitzen<br />
in der Medizin nach sich. Bis zu<br />
zwölf Traumatologen operieren an diesen<br />
Tagen auch bis spät in die Nacht,<br />
weiß Gesundheitsmanager Amhof. Gut,<br />
dass der personelle Ausgleich mit dem<br />
kleineren Grundversorgungskrankenhaus<br />
Innichen so gut funktioniert.<br />
Zufrieden ist Walter Amhof auch mit der<br />
rationalen Aufteilung, bzw. Zusammenarbeit<br />
der Primariate. „Wir haben schon<br />
Bereiche zusammengelegt, um Personal<br />
und Räumlichkeiten besser zu nutzen.<br />
Mit dem GB Brixen gibt es einen regen<br />
Patientenaustausch. Für Augen, Dermatologie<br />
und Neurologie betreut Bruneck<br />
dessen Patienten, während Brixen<br />
Hals-Nasen-Ohren, Urologie und Gefäßchirurgie<br />
für unsere Bevölkerung mitbetreut.“<br />
Wir warten schon lange auf<br />
den neuen Landesgesundheitsplan, mit<br />
dem die Rahmenbedingungen und Ziele<br />
festgelegt werden sollen, nach denen<br />
sich die einzelnen Akteure im Gesundheitswesen<br />
dann orientieren können.<br />
Wird der frühere EDV-Chef auf das<br />
landesweite Informationssystem angesprochen,<br />
greift er den erfreulichen<br />
Teil heraus. Bruneck habe mit „IKIS“<br />
seit 2004 ein perfektes EDV-System,<br />
mit OP-Management, Abrechnungen,<br />
Patientenpfaden und Krankheitsregister.<br />
Ein Vorsprung, den das ganze Land,<br />
sprich der große Sanitätsbetrieb, gerne<br />
nützen könnte.<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
carlo erinnert sich<br />
Es hat sich an einem Nachmittag<br />
des 31. Juli 1958 zugetragen. Ich<br />
war 15 Jahre alt und seit vierzehn<br />
Tagen bei der Garage Crepaz in<br />
Bruneck als Mechanikerlehrling<br />
angestellt.<br />
Da kam ein Kunde,<br />
ein Italiener,<br />
und wollte<br />
sein Auto kontrollieren<br />
lassen, da es<br />
Benzin verlor. Damals<br />
gab es noch<br />
keine Hebebühne.<br />
Man behalf sich<br />
mit einer ausbetonierten<br />
Grube im<br />
Garagenboden, in<br />
Markus Fischnaller hat<br />
die „Spitalsgeschichten“<br />
die eine Treppe hi-<br />
gesammelt.<br />
nunterführte. Ober<br />
diesem viereckigen<br />
Loch wurde der<br />
Wagen abgestellt. Seitlich der Grubenwand<br />
befand sich eine Vorrichtung für<br />
die Halterung der Lampe. Die Gesellen<br />
nahmen die Lampe, zogen den Kabel<br />
nach und stiegen in die Grube. So wurde<br />
das Auto dann von unten her ausgeleuchtet<br />
und auf Schäden untersucht.<br />
Ich weiß noch, dass<br />
mich jemand um Sägemehl<br />
geschickt hat,<br />
da der Tank leck war<br />
und Benzin in die<br />
Grube tröpfelte.<br />
Das war mein Glück,<br />
sonst wäre ich später<br />
vermutlich da unten<br />
gestanden. Ich wartete<br />
also oben mit dem<br />
Sägemehl und sah,<br />
wie die zwei Gesellen,<br />
Karl Crepaz und Toni<br />
Reichegger, mit dem<br />
kaputten Tank die<br />
Stiege heraufkamen.<br />
Die Lampe hatten sie<br />
kurz davor wieder in<br />
ihre Halterung gegeben.<br />
Dann stieß einer<br />
der zwei gegen die<br />
Lampe. Vermutlich<br />
war sie nicht gut genug<br />
verankert, sodass<br />
diese auf den Boden<br />
der Grube fiel. Ich<br />
sah Funken fliegen. Es<br />
gab einen gewaltigen<br />
Knall, eine Explosion.<br />
Die Scheiben der<br />
Garage gingen<br />
alle zu Bruch.<br />
Die anderen<br />
zwei Mechaniker hatte es stärker<br />
erwischt als mich, weil ich<br />
oben stand. Wären die beiden<br />
noch in der Grube gestanden,<br />
hätten sie es sicher nicht überlebt<br />
– so aber kamen wir alle<br />
mit mehr oder weniger schweren<br />
Brandverletzungen davon.<br />
Ein Nachbar, der Bachlechner,<br />
brachte uns ins Spital, das Gott<br />
sei Dank nicht weit entfernt war.<br />
Dort musste ich vierzehn Tage<br />
lang bleiben.<br />
Ein bad hatte ich nicht gekannt<br />
Auf die Brandwunden strich man<br />
jeden Tag eine Salbe hinauf. Das<br />
brannte höllisch. Primar Rossati<br />
behandelte mich. Ich kann mich<br />
noch an Schwester Metrodora<br />
erinnern, die hat immer mit den<br />
Männern Karten gespielt. Auch<br />
Carlo Feichter aus Enneberg<br />
im Bruneckner Spital.<br />
der Spitalkaplan, ein Kapuzinerpater,<br />
ist öfters gekommen. Das Essen war<br />
recht gut. Der Franz hat mich nach<br />
einer Woche gebadet. Ich wurde am<br />
ganzen Körper gewaschen. Dabei habe<br />
ich mich geschämt. Aber der Franz hat<br />
nur gelacht. Das hat ihm nichts ausgemacht.<br />
Auch habe ich bis zu dieser Zeit<br />
ein Bad weder gekannt noch gesehen.<br />
Nach zwei Wochen haben sie mich<br />
entlassen. Bis September konnte ich<br />
zuhause bleiben. Dann habe ich noch<br />
10.000 Lire von einer Versicherung<br />
erhalten. Vielleicht war es das italienische<br />
Unfallversicherungsinstitut. In<br />
der Garage hat sich das schnell herumgesprochen.<br />
Da sind einige neidisch<br />
gewesen. Es hat geheißen: zuhause sitzen<br />
und noch Geld kassieren. Aber mit<br />
meinen Verbrennungen, die ich mir<br />
zugezogen hatte, und den höllischen<br />
Schmerzen wollte dann doch keiner<br />
tauschen.<br />
Bis 1959 gab es hinter dem Krankenhaus<br />
sogar einen Hühnerstall<br />
18 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 19
p a g i n i e r u n g<br />
Soll und haben<br />
Er ist verantwortlich für<br />
Rechnungslegung und<br />
Jahresabschluss des mit über<br />
einer Milliarde Euro stärksten<br />
Postens des Landeshaushaltes.<br />
Franz Hochgruber ist der<br />
„Ökonom“ im Gesundheitsressort<br />
von Landesrat Theiner.<br />
So trocken seine Materie auch<br />
sein mag, Franz Hochgruber ist<br />
der klassische Buchhalter nicht. Er<br />
schaut über die Zahlen hinaus und<br />
ist dafür bekannt, dass er gerade heraus<br />
sagt, was er denkt. Das Amt für<br />
Gesundheitsökonomie leitet er seit<br />
1990. „Wir planen und finanzieren<br />
den Großteil der Ausgaben des <strong>Südtirol</strong>er<br />
Sanitätsbetriebes. Nicht nur<br />
die Standardausgaben (LEA), aber<br />
auch Leistungen, die im übrigen<br />
Staatsgebiet nicht von der öffentlichen<br />
Hand geboten werden, wie<br />
z. B. die Hauspflege oder die Rückerstattung<br />
für Zahnprothesen.“<br />
Kostenexplosion gestoppt<br />
Im Jahr 2009 sind aus dem Haushalt<br />
des Landes 1170 Millionen Euro für<br />
das öffentliche Gesundheitswesen zur<br />
Verfügung gestellt worden, davon etwa<br />
7 % für Investitionen. Knapp 50 %<br />
der Kosten des <strong>Südtirol</strong>er Sanitätsbetriebes<br />
entfallen auf das Personal, etwa<br />
30 % auf Dienstleistungen. Im Vergleich<br />
dazu: 2008 waren es insgesamt<br />
1186 Mio. Euro. Für das laufende Jahr<br />
<strong>2010</strong> sind 1140 Mio. Euro vorgesehen.<br />
Die Kostenzuwachsbremse zieht also<br />
an. Über das Ticket der Patienten an<br />
einzelnen Leistungen (hauptsächlich<br />
für die fachärztliche Betreuung und<br />
für die Medikamente) beteiligt sich<br />
der <strong>Südtirol</strong>er Bürger im Ausmaß von<br />
nicht ganz 2 % am Gesamtbudget der<br />
Sanität. Somit wird der Haushalt des<br />
Sanitätsbetriebes zu über 90 % aus<br />
Steuergeldern finanziert.<br />
Neue Kostenkontrolle<br />
Amtsdirektor<br />
Franz Hochgruber (r.)<br />
Im Zuge der Neuordnung des Sanitätsbetriebes<br />
obliegt dem Amt für Gesundheitsökonomie<br />
verstärkt die Kontrolle<br />
von Kosten und Ressourcen im Gesundheitswesen.<br />
Sparen ist mehr denn je angesagt;<br />
wir alle warten auf die klinische<br />
Reform. „Inzwischen versuchen wir<br />
zum Beispiel, jeder Leistung die ihr angemessenen<br />
Kosten zuzuweisen, nach<br />
dem System des innovativen ‚Activity<br />
Based Costing ‚. Demnach würde beispielsweise<br />
auch bei der Festlegung des<br />
Tarifsatzes für einen Krankenhausaufenthalt<br />
unterschieden werden können,<br />
welche Behandlung ein Patient in Anspruch<br />
nimmt. „Eine gut ausgeklügelte<br />
Tarifgestaltung würde es ermöglichen,<br />
effizienter zu arbeiten, bzw. die Kosten<br />
sogar zu senken und die Dienstleistungen<br />
dennoch auszubauen.“<br />
In Zukunft wird der gelernte Betriebswirt<br />
die Weiterentwicklung des Systems<br />
zwar mit Interesse verfolgen, aber nicht<br />
mehr aktiv beteiligt sein: Am 1. August<br />
tritt Franz Hochgruber in den verdienten<br />
Ruhestand. Dem Müßiggang wird er<br />
allerdings nicht erliegen. Andere Aufgaben<br />
warten bereits auf ihn, außerdem<br />
zahlreiche Hobbies wie Wandern, Reisen,<br />
Skifahren, Tennis, oder Heimwerken.<br />
Eines wird er sicher nicht: sich<br />
ohne Zahlen langweilen.<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Zahlen, die erzählen<br />
Carla Melani leitet die epidemiologische<br />
Beobachtungsstelle<br />
des Landes. Zahlen sind ihre<br />
Leidenschaft. Vorausgesetzt, es<br />
handelt sich um Zahlen, die dem<br />
Wohl des Menschen dienen.<br />
Zu den Aufgaben von Carla Melani<br />
gehört die Sammlung und Verarbeitung<br />
von Daten rund um die Betreuten<br />
im öffentlichen Gesundheitsdienst.<br />
Daten zum Auftreten von Krankheiten,<br />
Geburt und Sterblichkeit, Daten<br />
zu den Leistungen der Krankenhäuser,<br />
der Basismedizin, der Rettungsdienste<br />
– einfach alles, was sich im<br />
Gesundheitswesen erfassen und messen<br />
lässt. Das ist die Arbeit der epidemiologischen<br />
Beobachtungsstelle des<br />
Landes.<br />
Daten sammeln, um besser<br />
steuern zu können<br />
Sorgsam sammelt die Beobachtungsstelle<br />
die Profile aller Patienten, natürlich<br />
nur in kodifizierter Form und somit<br />
unter strengstem Personenschutz. „Es<br />
wird erhoben, ob ein bestimmter Patient<br />
beispielsweise an Diabetes leidet,<br />
dazu vielleicht noch an Bluthochdruck<br />
oder ein Herzleiden hat. Wir können<br />
zuordnen, welche Behandlung dieser<br />
Patient schon bekommen hat und welche<br />
Mittel das Gesundheitswesen dafür<br />
bereit halten muss“, erläutert Carla<br />
Melani die Kunst der epidemiologischen<br />
Forschung. Das Sammeln und Auswerten<br />
von epidemiologischen Daten ist<br />
übrigens gesetzlich vorgeschrieben und<br />
genauestens geregelt. Die Daten geben<br />
insgesamt Aufschluss über die Leistungsfähigkeit<br />
des Gesundheitssystems.<br />
Für Politik und Verwaltung sind sie unverzichtbar,<br />
um das Gesundheitswesen<br />
so zu gestalten, dass es den wirklichen<br />
Bedürfnissen der Menschen entspricht.<br />
Viele der gesammelten Daten fließen jedes<br />
Jahr in den <strong>Südtirol</strong>er Gesundheitsbericht<br />
ein, der übrigens seit 2009 auch<br />
im Netz abgerufen werden kann.<br />
20 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 21<br />
Neue Register<br />
Zurzeit ist Carla Melani dabei, spezielle<br />
Verzeichnisse einzurichten: Diabetes,<br />
Prothesen, seltene Krankheiten. Das Interessante<br />
an ihrer Arbeit, so Carla, ist,<br />
dass das Sammeln all dieser Daten eine<br />
bessere Betreuung eines jeden einzelnen<br />
Patienten ermöglicht. Privat sucht<br />
Carla Melani nur dann Statistiken, wenn<br />
Amtsdirektorin Carla Melani<br />
sie eine ihrer zahlreichen Reisen plant.<br />
Ihre Ziele? „Japan, USA, Berlin, ganz<br />
Italien, . . .“ Ansonsten gehört ihre Freizeit<br />
ihren zwei Neffen und dem Sport.<br />
Sportlich betreibt sie auch die Kochkunst.<br />
Ihre Spezialität? Die Teilnahme<br />
an Tortenwettbewerben.
p a g i n i e r u n g<br />
humanes Kapital<br />
Wenn hart um die Gehälter<br />
der Ärzte oder die Löhne im<br />
<strong>Südtirol</strong>er Gesundheitsdienst<br />
verhandelt wird, dann ist sie immer<br />
mitten drin. Laura Schrott<br />
ist Direktorin des Amts für<br />
Gesundheitspersonal beim Land.<br />
Im öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
gibt es rund 9000 Stellen. Die Anzahl<br />
der Bediensteten beträgt allerdings<br />
knapp tausend mehr. Viele Mitarbeiter<br />
haben Teilzeitverträge. Das<br />
alles will ordentlich verwaltet werden.<br />
Weil für das Personal des Sanitätsbetriebes<br />
das Land die Rahmenbedin-<br />
Amtsdirektorin Laura Schrott<br />
gungen vorgibt, haben Laura Schrott<br />
und ihr Team alle Hände voll zu tun.<br />
hoher Frauenanteil<br />
Von den 3000 Pflegekräften sind die<br />
meisten Frauen. Im Sanitätsbetrieb sind<br />
ca. 1000 Ärzte beschäftigt. „Auch hier<br />
steigt der Frauenanteil“, betont Laura<br />
Schrott. Viele Teilzeitstellen bedeuten<br />
viele Arbeitsplätze für Frauen. Auf den<br />
hohen Anteil an Teilzeit-Stellen ist Laura<br />
Schrott einerseits stolz. Es bedeutet,<br />
dass Frauen Beruf und Familie besser<br />
unter einen Hut bekommen. Auch Freistellungen<br />
bei Mutterschaft oder die Pflege<br />
von Familienangehörigen sind soziale<br />
Errungenschaften, die den Landesdienst<br />
im Gesundheitswesen auszeichnen.<br />
Dienst muss gewährleistet sein<br />
Auf der anderen Seite gilt es, jederzeit und<br />
überall einen funktionierenden Dienst zu<br />
garantieren. Damit haben wir und die<br />
Personalstellen im Betrieb eine Menge<br />
Arbeit. „Zum Teil machen wir so genannte<br />
Werksverträge. Das bedeutet, dass Personal<br />
von außerhalb <strong>Südtirol</strong> kommt und<br />
somit die Beherrschung der deutschen<br />
Sprache nicht immer gegeben ist“. Zu<br />
den Aufgaben des Amts gehört nämlich<br />
auch die Überprüfung des Gesamtstellenplans<br />
auf Einhaltung von Zweisprachigkeit<br />
und ‚Proporz’ – das Stellenverhältnis<br />
zwischen der deutschen, italienischen<br />
und ladinischen Sprachgruppe.<br />
Territorium aufwerten<br />
Die Verlagerung von Diensten vom<br />
Krankenhaus hinaus aufs „Territorium“<br />
ist auch ein personalpolitisches Thema.<br />
„Nach wie vor landet bei uns das Meiste<br />
im Krankenhaus. Die peripheren Dienste<br />
sind oft zu wenig ausgelastet.“ Laura<br />
Schrott würde sich eine Art Rotationsprinzip<br />
wünschen zwischen Krankenhaus<br />
und Sprengel.<br />
Jeder zweite Euro fließt in Lohntaschen<br />
Fast 50 % des Landeshaushaltes für Gesundheitsausgaben,<br />
nämlich 543 Mio.<br />
Euro, fließen in die Personalausgaben.<br />
Die Kollektivverträge für das Personal<br />
der 20 Gesundheitssprengel sowie alle<br />
Bediensteten der sieben <strong>Südtirol</strong>er Krankenhäuser<br />
werden alle vier Jahre neu<br />
ausgehandelt. Die Runden zwischen Gewerkschaften,<br />
Gesundheitsressort und<br />
Betrieb können langwierig und zäh sein.<br />
Einmal zustande gekommen, obliegt es<br />
Laura Schrott, die finanzielle Deckung<br />
des Vertrags zu überprüfen. Mehr einheimisches<br />
Pflegepersonal und eine größere<br />
Mobilität der Angestellten innerhalb<br />
<strong>Südtirol</strong>s – das sind für Laura Schrott<br />
wichtige Arbeitsziele der nächsten Jahre.<br />
Laura Schrott übt ihr Amt mit Begeisterung<br />
aus. Sie legt Wert darauf, Amt<br />
und Mensch auseinander zu halten.<br />
„Am Verhandlungstisch geht es hart<br />
auf hart, aber der persönliche Umgang<br />
bleibt fair.“<br />
Ausbildung und Weiterbildung<br />
sind im Gesundheitswesen<br />
besonders gefragt. Im<br />
Gesundheitsressort des Landes<br />
verwaltet Veronika Rabensteiner<br />
diesen anspruchsvollen Bereich.<br />
Die Amtsdirektorin arbeitet in<br />
einem Team mit einem Mann<br />
und 15 Frauen.<br />
Ausbildung und Weiterbildung sind<br />
im Gesundheitswesen eine ständige<br />
Aufgabe und Herausforderung. In<br />
der Medizin entwickeln sich Technik<br />
und Wissenschaft besonders dynamisch.<br />
Da heißt es am Ball bleiben.<br />
„Jeder, der im Gesundheitswesen tätig<br />
ist, muss<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Auf der höhe bleiben<br />
sich ständig weiterbilden, um auf der<br />
Höhe seiner Aufgabe zu sein“. Das Ziel<br />
ist die bestmögliche Behandlung und<br />
Heilung auf jeder Ebene der gesundheitlichen<br />
Versorgung. Das Amt von<br />
Veronika Rabensteiner koordiniert<br />
und finanziert Maßnahmen zur Aus-<br />
und Weiterbildung im Gesundheitswesen<br />
<strong>Südtirol</strong>s.<br />
Fachärzte „Made in <strong>Südtirol</strong>“<br />
Die Ausbildung zum Arzt ist lang. Entscheidend<br />
für die klinische Laufbahn ist<br />
am Ende die Ausbildung zum Facharzt.<br />
Diese erfolgt in der Regel an einer Universitätsklinik<br />
und somit außer Landes.<br />
Dafür bekommen die Auszubildenden<br />
einen Studienbeitrag des Landes. Um<br />
<strong>Südtirol</strong>er Fachärzte noch besser zu fördern,<br />
eröffnet das Land <strong>Südtirol</strong> zukünftigen<br />
Fachärzten die Möglichkeit, den<br />
praktischen Teil ihrer Ausbildung an<br />
<strong>Südtirol</strong>er Krankenhäusern machen<br />
zu können. Dazu schließt das Amt<br />
von Veronika Rabensteiner Abkommen<br />
mit Uni-Kliniken. Diese<br />
müssen ihrerseits erst einmal<br />
geeignete Abteilungen an<br />
den hiesigen Krankenhäusern<br />
finden und die Lehrpläne<br />
sowie Betreuung darauf abstimmen.<br />
Viel Arbeit für Veronika Rabensteiners<br />
Team. Im vergangenen Jahr konnten<br />
auf diese Weise 26 Stellen für<br />
eine Facharztausbildung in<br />
<strong>Südtirol</strong> geschaffen und finanziert<br />
werden. Wer diese<br />
fünf- bis sechsjährige<br />
Ausbildung in <strong>Südtirol</strong><br />
absolviert, muss sich<br />
allerdings verpflichten,<br />
anschließend<br />
vier Jahre in<br />
<strong>Südtirol</strong> zu arbeiten.<br />
Ausbildung erfolgt nach bedarf<br />
Die „Claudiana“, wo Krankenpfleger,<br />
Hebammen und andere wichtige Fachkräfte<br />
ausgebildet werden, ist eine<br />
Bildungseinrichtung des Landes. „Wir<br />
bemühen uns, das Ausbildungsangebot<br />
der Hochschule am tatsächlichen<br />
Bedarf unserer Krankenhäuser und<br />
Sprengel auszurichten“, erklärt Veronika<br />
Rabensteiner. Entsprechend wird<br />
der Ausbildungsplan erstellt und der<br />
Finanzbedarf festgeschrieben – jeweils<br />
für drei Jahre im Voraus.<br />
„Das heißt allerdings nicht“, und hierauf<br />
legt Veronika Rabensteiner Wert,<br />
„dass der Abschluss der ‚Claudiana‘ automatisch<br />
zu einer Landesstelle führt.“<br />
Die Fachhochschule des Landes sei<br />
ziemlich anspruchsvoll und richte sich<br />
an internationalen Standards aus, so<br />
dass Abgänger der „Claudiana“ für den<br />
europäischen Arbeitsmarkt im Gesundheitswesen<br />
gut vorbereitet seien.<br />
3500 Fachzeitschriften online<br />
Worauf Veronika Rabensteiner besonders<br />
stolz ist: die virtuelle medizinische<br />
Bibliothek. „Mehr als 3500 medizinische<br />
Fachzeitschriften sind im Internet<br />
für Ärzte, Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe<br />
im <strong>Südtirol</strong>er Gesundheitswesen<br />
frei zugänglich. Für ihre<br />
Nutzer bedeute die virtuelle Bibliothek<br />
eine wesentliche Kostenersparnis. Für<br />
das Land sei sie ein weiteres Qualitätsmerkmal<br />
der Aus- und Fortbildung.<br />
Das Amt für Aus- und Weiterbildung des<br />
Gesundheitspersonals im Gesundheitsressort<br />
hat natürlich noch viele weitere<br />
Aufgaben. Etwa die Organisation von<br />
Fachtagungen für Ärzte, oder die Verwaltung<br />
von medizinischen Forschungsprojekten<br />
in <strong>Südtirol</strong> in Abstimmung mit<br />
Rom, oder die ständige Weiterbildung<br />
aller Sanitätsbediensteten mit dem europaweit<br />
gültigen Kontrollsystem CME<br />
(Continous Medical Education).<br />
Veronika Rabensteiner freut sich, mit ihrem<br />
Team etwas bewegen zu können. In<br />
ihrer Freizeit widmet sich die Amtsdirektorin<br />
ihrer Familie und liebt alles, was<br />
mit Natur zu tun hat. „Das gibt mir Ruhe,<br />
ebenso wie das Lesen von Romanen und<br />
philosophischen Werken.“<br />
Amtsdirektorin<br />
22 03/<strong>2010</strong><br />
Veronika Rabensteiner<br />
03/<strong>2010</strong> 23
24<br />
03/<strong>2010</strong><br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Gesundheitswächter<br />
Öffentliche Hygiene ist weit<br />
mehr als nur Sauberkeit. In der<br />
Gesundheitsverwaltung fallen<br />
darunter die Vorbeugung von<br />
Infektionskrankheiten und<br />
alle möglichen Maßnahmen<br />
zur Erhaltung der öffentlichen<br />
Gesundheit. Der Jurist<br />
Michele Dagostin ist einer der<br />
jungen Amtsdirektoren in der<br />
Gesundheitsabteilung des Landes.<br />
Die Liste seiner Zuständigkeiten ist<br />
ellenlang. Gesundheitserziehung,<br />
Impfungen, die epidemiologische<br />
Überwachung aller Infektionskrankheiten,<br />
Umweltkontrollen und – Medizin,<br />
Präventiv- und Sportmedizin,<br />
Überwachung in den Bereichen Lebensmittel<br />
und Trinkwasser, Kontrolle<br />
von Produktionsstätten und Arbeitsplätzen,<br />
Totenpolizei . . . Alle diese<br />
vielseitigen Verwaltungsaufgaben<br />
haben nur ein Ziel: Möglichst vorbeugend<br />
die Gesundheit aller zu schützen.<br />
Amtsdirektor<br />
Michele Dagostin<br />
Nur Unbedenkliches auf den Tisch<br />
Auf <strong>Südtirol</strong>s Tische sollen grundsätzlich<br />
nur unbedenkliche Lebensmittel<br />
kommen. Damit das auch sicher ist, legt<br />
das Amt für Hygiene und öffentliche<br />
Gesundheit einheitliche Verfahren für<br />
die hygienisch-sanitäre Überwachung<br />
von Lebensmitteln und Getränken fest<br />
und erarbeitet Richtlinien, Arbeitsverfahren<br />
und technische Bescheinigungen<br />
auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit.<br />
Das Amt koordiniert zudem<br />
die regelmäßigen Kontrollen von Gastbetrieben,<br />
Mensen, Geschäften und Lebensmittelindustrien.<br />
Bei Abweichungen<br />
wird ein Frühwarnsystem in Gang<br />
gesetzt. „60 bis 70 Mal im Jahr müssen<br />
wir auch tatsächlich eingreifen und<br />
bedenkliche Güter beschlagnahmen.<br />
Meistens handelt es sich nur um falsche<br />
Etikettierung oder schlechte Qualität“,<br />
betont Dagostin. Sein Amt ist auch Anlaufstelle<br />
für Rekurse von Strafen, die<br />
die verschiedenen Kontrollorgane (Gesundheitspolizei,<br />
Dienste für Hygiene)<br />
ausgestellt haben.<br />
vorbeugen und Impfen aus<br />
verantwortung<br />
Das Amt für Hygiene und öffentliche<br />
Gesundheit ist zuständig für die Erstellung<br />
des Landesimpfkalenders, der alle<br />
empfohlenen Impfungen im Kindesalter<br />
enthält und die kostenlos angeboten<br />
werden. Auch aufgrund der Mobilität<br />
der heutigen Gesellschaft sind Impfungen<br />
von größter Bedeutung, da das Infektionsrisiko<br />
nicht mehr geographisch<br />
begrenzt ist.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt sieht<br />
Michele Dagostin in der Förderung<br />
eines gesunden Lebensstils und der<br />
Vorbeugung von Krankheiten. Hierunter<br />
fallen z. B. Maßnahmen, um den<br />
Trend in Richtung Nichtrauchen zu<br />
stärken und einen bewussten Umgang<br />
mit Alkohol zu fördern. „Wir sind federführend<br />
an der Durchführung landesweiter<br />
Kampagnen beteiligt und<br />
unterstützen innovative Projekte von<br />
Gemeinden, Vereinen und Institutionen.“<br />
Der junge Gesundheitswächter<br />
Michele Dagostin könnte seine Arbeitsliste<br />
noch lange fortführen. Ihm<br />
gefällt es, beizutragen, dass gesunde<br />
Menschen auch gesund bleiben können.<br />
„Auch wenn das Tagesgeschäft<br />
seinen Tribut fordert, so kann ich mit<br />
meinem Team doch Dinge bewegen.<br />
Eine saubere Verwaltungsarbeit entscheidet<br />
oft über Sinn und Nutzen von<br />
notwendigen Maßnahmen für die Gesundheit<br />
aller.“<br />
Eigentlich kommt er vom<br />
Filmfach, aber offensichtlich<br />
lassen sich auch Regieregeln<br />
sehr gut auf die Führung eines<br />
Landesamtes übertragen. Alfred<br />
König ist verantwortlich für alle<br />
außerhalb der Krankenhäuser<br />
angebotenen Dienste und<br />
Strukturen. Sprengel, Haus- und<br />
Kinderärzte, vertragsgebundene<br />
Dienste, die Ausstattung von<br />
Apotheken, Prothesen ...<br />
... Verhandlung von Arbeitsverträgen,<br />
Ticketbefreiung, die Finanzierung von<br />
Heilbehelfen, die medizintechnische<br />
Ausstattung von Alters- und Pflegeheimen<br />
und anderes mehr. Der gelernte<br />
Kommunikationswissenschaftler ist<br />
sozusagen König über 20 Gesundheits-<br />
und Sozialsprengel sowie 15 Gesundheitsstützpunkt<br />
und Garant für die Primärversorgung<br />
vor Ort.<br />
90 % der Leistungen kostenlos<br />
oder kostengünstig<br />
Gerade das fasziniert ihn auch an<br />
seiner Tätigkeit. „Das Zusammenspiel<br />
von Pflegerischem und Medizinischem,<br />
die persönlichen Belange der<br />
Bevölkerung kennenzulernen und in<br />
Einklang zu bringen.“ Was ihn bewegt,<br />
ist das Menschliche hinter den Fällen,<br />
immer wieder festzustellen, wie Menschen<br />
Kraft finden, ihren Alltag zu<br />
p a g i n i e r u n g<br />
Kompakte Regie<br />
bewältigen und ihnen den Zugang zu<br />
Erleichterungen zu verschaffen.<br />
„Unser öffentliches Gesundheitssystem<br />
ist beispielgebend in ganz Europa, immerhin<br />
können wir 90 % der Leistungen<br />
kostenlos oder doch zu erschwinglichen<br />
Preisen erbringen.“ Mit 17 Mitarbeitern<br />
verwaltet König die Arbeitsverträge<br />
von 275 Allgemeinmedizinern<br />
und 57 frei wählbaren Kinderärzten<br />
sowie alles, was in <strong>Südtirol</strong> zur territorialen<br />
Gesundheitsversorgung gehört.<br />
Das sind Sprengel, Hauskrankenpflege,<br />
Arzneimittelversorgung, aber auch die<br />
Apotheken. 119 Apotheken gibt es mittlerweile<br />
im ganzen Land, davon vier<br />
Krankenhausapotheken und – nur in<br />
Bozen – sechs Gemeindeapotheken. König<br />
nimmt Stellung: „Hauptakteur sollte<br />
sein und wird immer mehr der Arzt für<br />
Allgemeinmedizin, der eine Filterfunktion<br />
wahrnimmt und den Patient nur<br />
bei Bedarf an die jeweiligen Fachärzte<br />
bzw. an das Krankenhaus weiterleitet.“<br />
bestmögliche betreuung vor Ort<br />
Die Grundausrichtung des Amts für Gesundheitssprengel<br />
wird vom Landesgesundheitsplan<br />
festgelegt, Detail- und Interpretationsfragen<br />
zur bestmöglichen<br />
Betreuung der Bürger werden gemeinsam<br />
mit den Leitern der Basismedizin<br />
festgelegt. Hierzu gehören zum Beispiel<br />
der Psychiatrieplan, die Vorsorgeprogramme<br />
zur Kariesprophylaxe in Kin-<br />
Amtsdirektor<br />
Alfred König (r.)<br />
dergärten und Schulen, die Anzahl der<br />
von der Sanität geführten Betreuungseinrichtungen<br />
für Suchtkranke sowie<br />
deren Tagessätze, die Rückerstattungsbeträge<br />
für Zahnersatz und Brücken,<br />
die Festlegung der Einkommensgrenzen<br />
oder auch die Ticketbefreiung.<br />
Seine Freizeit verbringt Alfred König<br />
fast immer draußen, das heißt, wenn<br />
er nicht gerade liest, sich einen Kinofilm<br />
anschaut oder in einem Buschenschank<br />
isst. Das sind nämlich seine<br />
drei Lieblingsbeschäftigungen. Kompakte<br />
Regie und ein gutes Drehbuch<br />
sind seine Bewertungskriterien für Filme,<br />
sein Lieblingsautor ist der Amerikaner<br />
Philip Roth.<br />
03/<strong>2010</strong> 25
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Der Allrounder<br />
Seine Aufgaben könnten abwechslungsreicher<br />
nicht sein.<br />
Ulrich Seitz leitet das Amt für<br />
Krankenhäuser. Da fällt, angefangen<br />
bei Planung und<br />
Finanzierung, alles hinein, was<br />
im weitesten Sinne mit der<br />
Verwaltung der größten Träger<br />
im Gesundheitsdienst zu tun hat.<br />
viel Arbeit haben Uli Seitz und seine<br />
Mitarbeiter in der Verwaltung der<br />
größten und teuersten Hochbaustelle<br />
des Landes: das neue Klinikum in Bozen.<br />
Aber auch darunter ist die Liste<br />
lang: Krankenhausbauten aller Art,<br />
Ausstattung mit medizintechnischen<br />
Geräten, Informatik-Systeme, Rettungswesen,<br />
Reha, und, und … „Die<br />
Verwaltung des Gesundheitswesens<br />
ist im Laufe der Jahre herauf ziemlich<br />
unübersichtlich geworden“, erläutert<br />
Seitz. „Nun geht es darum, Ballast<br />
abzuwerfen. Wir müssen schneller,<br />
wirksamer und effizienter werden.“<br />
Referenz- und Kompetenzzentren<br />
Wie das in der Organisation der Krankenhäuser<br />
umzusetzen ist, dafür gibt<br />
die Neuordnung des Gesundheitsressorts<br />
die Linie vor und da lässt Seitz<br />
keinen Zweifel offen. „Wir statten so-<br />
Krankenhaus Bruneck<br />
wohl das Zentralkrankenhaus Bozen<br />
als auch die Gebietskrankenhäuser<br />
bestmöglich aus, aber nach besonderen<br />
Schwerpunkten.“ Überall müsse<br />
die Grundversorgung gewährleistet<br />
sein. Darüber hinaus soll es hoch spezialisierte<br />
Zentren für die Behandlung<br />
verschiedener Pathologien geben.<br />
Diese müssten nicht zwingend alle<br />
am selben Ort bzw. im selben Krankenhaus<br />
sein. Dafür aber müsse ein<br />
Netzwerk entstehen, das alle Häuser,<br />
Ebenen und Abteilungen in engster<br />
Zusammenarbeit vereine, so Seitz.<br />
Insgesamt brauche es mehr Langzeit-<br />
und weniger Akutbetten, ebenso ein<br />
größeres Reha-Angebot. Ulrich Seitz<br />
arbeitet intensiv mit 60 bis 70 sozio-sanitären<br />
Verbänden zusammen, die im<br />
Territorium aktiv sind. „Ich halte regelmäßig<br />
einen runden Tisch im Amt ab.<br />
Der direkte Draht gibt mir den Blick für<br />
den Bedarf und die Schwachstellen.“<br />
Lebenswerte Momente auch<br />
im Krankenhaus<br />
Auch die Notfallmedizin und die Flugrettung<br />
gehören zu Seitz´ Aufgabengebiet<br />
als Landesverwalter. „Wir haben in<br />
Zusammenarbeit mit dem Volontariat<br />
in <strong>Südtirol</strong> einen Dienst aufgebaut, der<br />
in Europa einzigartig ist.“ Da dieser<br />
Amtsdirektor Ulrich Seitz<br />
Bereich sehr kostenintensiv ist und den<br />
Steuerzahlern viel Geld kostet, müssen<br />
klare Richtlinien aufgestellt und eingehalten<br />
werden.<br />
Ulrich Seitz, der Theater, Kultur und<br />
Kunst über alles liebt, hat einen Traum,<br />
der eng mit seinen privaten Vorlieben<br />
zusammenhängt. Ein Humanisierungsprojekt<br />
für Krankenhäuser: Gemeinsam<br />
mit einheimischen Schauspielern<br />
Lesungen und Kurzstücke organisieren.<br />
„Die technischen Voraussetzungen<br />
dafür haben wir. Ich möchte in die<br />
Abteilungen gehen und den Menschen<br />
zeigen, dass es auch im Krankenhaus<br />
lebenswerte Momente gibt.“<br />
Horand Meier ist Arzt. Seit einem<br />
Jahr hat er im Auftrag<br />
des Gesundheitsressorts eine<br />
besonders heikle Operation im<br />
Gange. Er soll dem <strong>Südtirol</strong>er<br />
Gesundheitswesen eine ganzheitliche<br />
Qualitätssicherung<br />
und ein ausgetüfteltes<br />
Risikomanagement einpflanzen.<br />
Zugänglichkeit, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit<br />
und Angemessenheit<br />
– das sind die Kriterien, nach denen er<br />
alles bewertet, was im Gesundheitswesen<br />
mit dem Patienten gemacht<br />
wird. Horand Meier, Internist mit<br />
langjähriger klinischer Erfahrung, ist<br />
der Verantwortlicher für Akkreditierung,<br />
Qualität und Risikomanagement<br />
im Gesundheitsressort.<br />
Allein schon deswegen ist Horand Meier<br />
in ständigem Kontakt mit anderen<br />
europäischen Realitäten. Wenn er <strong>Südtirol</strong><br />
mit Italien und Deutschland vergleicht,<br />
dann aus Erfahrung. Der Ludwigshafener<br />
ist mit einer Kalabresin<br />
verheiratet und lebt in Brixen.<br />
Italien einmal an erster Stelle<br />
„Italien liegt, was die allgemeine und<br />
öffentliche Gesundheitsversorgung<br />
betrifft, sicher an erster Stelle.“ Den<br />
Unterschied mache die Finanzierung,<br />
erklärt Meier in Italien durch Steuergelder,<br />
in Deutschland durch Krankenkassen.<br />
„Dort reden zu viele mit, die<br />
eigene Interessen verfolgen müssen.“<br />
Was es außerdem nur in Italien gibt:<br />
die sogenannten ‚LEA’ (livelli essenziali<br />
di assistenza): das sind die Betreuungs-<br />
"Eine gesunde Ernährung ist das natürliche<br />
'Make-up' für den Körper. Die Seele verspürt<br />
unwiderstehliche Lust, darin zu wohnen."<br />
„Yosyag“ - Goethestraße 40/C - 39012 Meran - Vormerkung:<br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Qualität über alles<br />
standards, die vom nationalen Gesundheitsdienst<br />
überall kostenlos oder gegen<br />
eine geringe Selbstbeteiligung, dem<br />
„Ticket“, angeboten werden müssen.<br />
In <strong>Südtirol</strong> kostet die Gesundheitsversorgung<br />
jährlich an die 2200 Euro pro<br />
Kopf, gegenüber den 1700 – 1800 Euro<br />
im restlichen Italien. Das heißt nicht,<br />
dass die <strong>Südtirol</strong>er teurer arbeiten, sondern<br />
dass die Bevölkerung mehr erhält<br />
und deshalb wohl auch Vertrauen in<br />
die öffentlichen Leistungen hat. Mehr<br />
als 90 % aller Leistungen werden in<br />
<strong>Südtirol</strong> vom öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
erbracht. „Die USA, Österreich<br />
und Deutschland hingegen liegen weit<br />
höher in den Pro-Kopf-Ausgaben für<br />
Gesundheit. Dort leisten die öffentlichen<br />
Dienste aber insgesamt weniger.<br />
Wer mehr will, muss in diesen Ländern<br />
(tief) in die Tasche greifen.“<br />
bei Kosten bremsen, bei Qualität und<br />
Sicherheit Gas geben<br />
Die Verwaltungs- und die klinische Reform<br />
zielen laut Meier nicht nur auf eine<br />
größere Wirtschaftlichkeit, sondern<br />
auf höhere, einheitlicheSicherheits-<br />
und Qualitätsstandards.<br />
„Wir sind auf dem Weg<br />
dorthin. In Deutschland ist z.<br />
B. das Territorium völlig getrennt<br />
von den Krankenhäusern, bei uns<br />
arbeiten sie Hand in Hand.“<br />
Was bringt einen Arzt<br />
dazu, den Endoskopie-Saal<br />
mit einem<br />
Büro zu vertau-<br />
„yosyag“<br />
Das besondere Biorestaurant<br />
schen? „Ich glaube, ich kann dank meiner<br />
20-jährigen klinischen Erfahrung<br />
einen Beitrag leisten, über den Tellerrand<br />
zu schauen. Mit meiner persönlichen<br />
Motivation, etwas für die Patienten<br />
zu tun, bin ich an eine Grenze gestoßen.<br />
Um mehr zu helfen, muss man<br />
das System ändern.“ Privat träumt der<br />
Ludwigshafener von einem Segeltörn<br />
rund um die Welt.<br />
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26 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 27<br />
Qualitätsbeauftragter<br />
Horand Meier
28<br />
03/<strong>2010</strong><br />
G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Die hausärztin<br />
Sie war 1970 die erste Chirurgin<br />
<strong>Südtirol</strong>s. Spezialgebiet<br />
Kinderchirurgie. 15 Jahre hat<br />
sie im Krankenhaus Bozen gearbeitet,<br />
dann ist Gerlinde von<br />
Fioreschy als Basisärztin nach<br />
Auer gegangen. Und hat sich<br />
damit ihre ganz persönliche<br />
Vorstellung vom Arzt-Sein<br />
verwirklicht.<br />
Die Arbeit als Kinderchirurg ist<br />
hochspezialisiert, aber als Hausarzt<br />
ist man frei in der Einteilung seiner<br />
Arbeit, ist nicht an einen Arbeitsplatz<br />
gebunden und – was für Gerlinde<br />
von Fioreschy ausschlaggebend war –<br />
man hat einen anderen, einen ganzheitlichen<br />
Zugang zum Patienten.<br />
Was heute, 25 Jahre später, anders ist?<br />
„Die Arbeitsbedingungen waren nicht<br />
besser, aber anders. Der Stress war<br />
nicht so groß und vor allem hat man<br />
nicht so viel Zeit in den bürokratischen<br />
Aufwand investieren müssen.“ Heute,<br />
so Gerlinde von Fioreschy, könnte sie<br />
ohne Sekretärin nicht mehr arbeiten.<br />
Übertriebenes Anspruchsdenken<br />
Was sich auch geändert hat, sind die Patienten.<br />
„Die Leute glauben, sie hätten<br />
Anspruch auf alles und sofort, verlangen<br />
Leistungen, die gar nicht gerechtfertigt<br />
sind. Lassen sich durch die Medien verwirren,<br />
die ihnen Pseudoinformationen<br />
vermitteln und haben deshalb weniger<br />
Vertrauen in den Hausarzt, aber auch in<br />
sich selbst, in das, was ihnen ihr Körper<br />
mitteilt.“ Die Leiden sind mehr oder weniger<br />
die gleichen, aber die Menschen haben<br />
immer weniger Zeit oder sind nicht<br />
bereit, das Kranksein anzunehmen.<br />
hausarzt mehr als nur Mediziner<br />
Daran hat sich nichts geändert. „Wir sind<br />
Seelsorger, Sozialhelfer, Psychologen,<br />
Erste Hilfe. Anlaufstelle für alles und jeden,<br />
haben eine Filterfunktion und sind<br />
mit Sicherheit nicht nur Zettelschreiber,<br />
als die wir oft hingestellt werden.“ Vor<br />
allem in den heutigen Krisenzeiten, so<br />
Gerlinde von Fioreschy, suchen die Leute<br />
vermehrt den Arzt auf. „Wer verunsichert<br />
ist, möchte wenigstens seine Ge-<br />
Allgemeinmedizinerin<br />
Gerlinde von Fioreschy (l.)<br />
sundheit absichern.“ Was sich geändert<br />
hat, ist die Einstellung der Patienten.<br />
„Viele sehen uns als notwendiges Übel,<br />
um schnell zum Rezept zu kommen, haben<br />
gar kein Interesse daran, eine persönliche<br />
Beziehung aufzubauen.“<br />
Immer im Einsatz<br />
Auf dem Land ist der Hausarzt<br />
mehr im Einsatz als vielleicht in der<br />
Stadt. „In unserem Bereich sind wir<br />
zu dritt. Wir machen Hausbesuche,<br />
Nacht- und Wochenenddienste. Die<br />
Menschen werden heute richtig alt,<br />
auch das hat sich auf unsere Arbeit<br />
ausgewirkt.“ Wer zu Hause gepflegt<br />
wird, bedarf einer intensiven Betreuung<br />
durch den Hausarzt.<br />
Würde sie die gleiche Berufswahl noch<br />
einmal treffen? Gerlinde von Fioreschy<br />
hat keinen Zweifel: Sie ist Arzt mit Leib<br />
und Seele, hat es verstanden ihr Leben,<br />
ihre Familie (sie hat drei Kinder) mit ihrem<br />
Beruf, ihrer Berufung, in Einklang<br />
zu bringen. „Ich habe meine Wahl keine<br />
Minute bereut.“ Aber die Jungen tun ihr<br />
leid. „Der Beruf des Arztes ist nicht mehr,<br />
was er einmal war. Wird erstickt durch<br />
Bürokratie, Kontrollen, Sanktionen.“<br />
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G e s u n d h e i t s d i e n s t e<br />
Ärztekammer redet mit<br />
Michele Comberlato ist Primar<br />
in Bozen und Präsident der<br />
<strong>Südtirol</strong>er Ärztekammer. Als solcher<br />
ist er ein streitbarer Partner<br />
des Landesgesundheitsressorts.<br />
Wenn es um die klinische<br />
Reform geht, dann möchte<br />
die Ärztekammer besser in die<br />
Entscheidungen miteinbezogen<br />
werden.<br />
Radius: Wo sehen Sie Schwachpunkte<br />
im Gesundheitswesen?<br />
M. comberlato: Dass Krankenhäuser<br />
und Territorium nicht an einem Strang<br />
ziehen. Wir haben sieben Krankenhäuser<br />
in <strong>Südtirol</strong>. Da muss gezielt investiert<br />
werden. Es hat keinen Sinn, alles<br />
überall anzubieten.<br />
Radius: Ein Beispiel?<br />
M. comberlato: Nehmen sie meine Abteilung<br />
in Bozen, die Gastroenterologie.<br />
Wir sind hochspezialisiert, haben 14.000<br />
Operationen im Jahr. Wenn wir von den<br />
Routineexamen und kleinen Eingriffen<br />
entlastet würden, wäre mehr Platz für<br />
Akutfälle, müssten die Patienten weniger<br />
warten. Sowohl auf die Operationen, als<br />
auch auf die Untersuchungen.<br />
Radius: Wie sieht es mit dem Informationsfluss<br />
zwischen einzelnen Abteilungen,<br />
zwischen Krankenhaus und Basisärzten<br />
aus?<br />
M. comberlato: Wir haben kein einheitliches<br />
Informationssystem, nur ein<br />
Patchwork. In Trient hingegen gibt es<br />
das schon. Niemand kontrolliert die<br />
Daten oder wie sie gesammelt werden.<br />
Es gibt derzeit keine Möglichkeit, zu<br />
sehen, was die anderen machen oder<br />
Daten über einen Patienten zu sammeln<br />
und dann gemeinsam zu entscheiden.<br />
Für uns ist der Einheitsbetrieb eine Vision!<br />
Zuerst müssen wir die Voraussetzungen<br />
schaffen. Vernetzen.<br />
Radius: Die Ärztekammer hat verschiedene<br />
Vorschläge …<br />
M. comberlato: Wir haben vorgeschlagen,<br />
sechs Ärzte Part-Time einzustellen,<br />
als beratendes Element in<br />
den Verwaltungsgremien, die über<br />
die Reform entscheiden. Das wurde<br />
abgelehnt. Wir verfolgen ein Projekt<br />
der Vereinheitlichung der Verschreibungskriterien.<br />
Es wäre wichtig, dass<br />
die Wartezeiten den entsprechenden<br />
Pathologien zugeordnet werden. Untersuchungen,<br />
die innerhalb drei Tagen,<br />
einer Woche, einem Monat oder<br />
drei Monaten durchgeführt werden<br />
müssen. Nach unseren Vorstellungen<br />
sollte man sogenannte Bedürftigkeitsniveaus<br />
(livelli di intensità di<br />
cura) einführen, dass Patienten mit<br />
verschiedenen Pathologien aber gleichen<br />
Behandlungsbedürfnissen zusammengelegt<br />
werden. In Kranken-<br />
„ Besuchen Sie uns<br />
auf der ENERGETIKA –<br />
Messe in Vahrn/ Brixen<br />
am 14.-16. Mai“<br />
Ärztekammerpräsident<br />
Michele<br />
Comberlato<br />
häusern in der Toskana oder Emilia<br />
Romagna funktioniert das schon.<br />
Radius: Sie sind seit 25 Jahren Arzt.<br />
Wenn sie zurückblicken, was hat sich<br />
geändert?<br />
M. comberlato: Heute zählt nicht mehr,<br />
wie viel du tust, sondern wie du es tust.<br />
Die Methoden haben sich revolutioniert.<br />
Sind weniger invasiv, greifen besser. Aber<br />
es gibt auch mehr Risiken. Früher – und<br />
ich sage nicht, dass das richtig war – war<br />
der Arzt unumstrittener Herr über Leben<br />
und Tod. Heute landet der Arzt vor Gericht.<br />
Internet gaukelt den Patienten ein<br />
Pseudowissen vor. Wir Ärzte können unseren<br />
höchsten Einsatz garantieren, aber<br />
nicht das Ergebnis! Umberto Veronesi<br />
spricht von der schmerzvollen Einsamkeit<br />
des Arztes. In unserem Beruf erleben<br />
wir Momente unglaublicher Intensität<br />
und unglaublichen Glücks – wenn es<br />
schief geht, dann bist du allein.<br />
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Christian Thuile<br />
A K T U E L L<br />
Komplementärmedizin im Krankenhaus<br />
Der Weg für den<br />
Start des Dienstes für<br />
Komplementärmedizin im<br />
<strong>Südtirol</strong>er Gesundheitswesen<br />
ist frei.<br />
Im Meraner Krankenhaus werden<br />
seit Ende Jänner ambulante Dienste<br />
für Akupunktur, Homöopathie,<br />
Osteopathie, Phytotherapie sowie<br />
der Komplementärpflege angeboten<br />
– und zwar vorrangig für an Krebs<br />
erkrankte Patienten. Komplementärmedizinisch<br />
betreut werden aber<br />
nur jene Patienten, die über die Einweisung<br />
eines Krankenhausarztes<br />
verfügen. Kostenlos ist der Dienst<br />
auch nur für Patienten der untersten<br />
Einkommensstufe.<br />
„In der zweijährigen Pilotzeit wird<br />
das Projekt von anerkannten Experten<br />
begleitet und ausgewertet. Bei Erfolg<br />
wird der Dienst für Komplementärmedizin<br />
landesweit auf die drei<br />
anderen Gesundheitsbezirke Bozen,<br />
Brixen und Bruneck ausgedehnt“,<br />
verspricht Gesundheits-Landesrat Richard<br />
Theiner.<br />
Lebensqualität im vordergrund<br />
Christian Thuile, ausgebildeter Schul-<br />
und Komplementärmediziner, wurde<br />
von der Landesregierung mit der Leitung<br />
des zweijährigen Projektes am Meraner<br />
Krankenhaus beauftragt. Thuile<br />
hat zahlreiche Zusatzausbildungen im<br />
Bereich Komplementärmedizin vorzuweisen.<br />
In erster Linie will man mit<br />
komplementärmedizinischen Maßnahmen<br />
die Erhaltung und Stabilisierung<br />
der Lebensqualität während und nach<br />
der Krebsbehandlung (Chemo-, Strah-<br />
len- und Hormontherapien) erreichen.<br />
Das Erhalten der Lebensqualität trägt<br />
dazu bei, dass die schulmedizinischen<br />
Standardtherapien in der optimalen<br />
Dosierung und Zeitabfolge verabreicht<br />
werden können, was die Chance auf<br />
Heilung steigert.<br />
Keine Konkurrenz<br />
Für die meisten angebotenen Zusatzverfahren<br />
gibt es bisher noch zu wenig<br />
Studienmaterial, um sie als wissenschaftlich<br />
bewiesen bewerten zu können.<br />
Dennoch gibt es zu verschiedenen<br />
Verfahren Studien, die eine integrierte<br />
und ganzheitliche Betreuung empfehlen.<br />
Auch komplementärmedizinische<br />
Verfahren können Nebenwirkungen<br />
haben, deshalb wird in Meran größter<br />
Wert auf Dokumentation und Zusammenarbeit<br />
mit den Krebs-Standardtherapien<br />
gelegt.<br />
50 bis 70 Prozent aller Krebskranken<br />
wenden heute schon parallel zur onko-<br />
logischen Therapie naturheilkundliche<br />
Verfahren an, oft ohne den behandelnden<br />
Arzt darüber zu informieren. Diese<br />
Lücke kann durch das neue Projekt<br />
geschlossen werden. Denn falsch eingesetzte<br />
Komplementärmedizin kann<br />
auch zur Beeinträchtigung der Wirksamkeit<br />
von Chemo- und Strahlentherapie<br />
führen. Die meisten Menschen<br />
wissen dies jedoch nicht. Damit versteht<br />
man auch besser, dass die Komplementärmedizin<br />
nicht als Alternative<br />
und schon gar nicht als Konkurrenz<br />
zur Schulmedizin betrachtet wird. Ziel<br />
ist es, eine Ergänzung und Erweiterung<br />
des traditionellen Angebotes zu sein,<br />
damit die Erwartungen und Ansprüche<br />
von Patienten, die bisher nur teilweise<br />
oder überhaupt nicht erfüllt werden<br />
konnten, besser erfüllt werden.<br />
Das primär angestrebte Ergebnis ist<br />
die Steigerung der Lebens- und Behandlungsqualität<br />
sowie die Sicherheit<br />
der Patienten. Folgerichtig führt Komplementärmedizin<br />
denn auch, wenn<br />
richtig angewandt, zu einer höheren<br />
Zufriedenheit der Patienten.<br />
A K T U E L L<br />
30 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 31<br />
Zielgruppen<br />
Die Leistungen werden in ambulanter<br />
Form erbracht. Angeboten werden<br />
Akupunktur, Traditionelle Chinesische<br />
Medizin (TCM), die Osteopathie – Manuelle<br />
Therapie, Phytotherapie – Pflanzenheilkunde<br />
und Homöopathie. Anfangs<br />
haben nur jene onkologischen Patienten<br />
Anspruch auf komplementärmedizinische<br />
Behandlung, die in den Krankenhäusern<br />
von Meran und Schlanders<br />
in Behandlung sind und in Zusammenhang<br />
mit der Radio- und Chemotherapie.<br />
Das Angebot des qualifizierten und<br />
hoch motivierten Teams von Dr. Thuile<br />
wird vor allem von Frauen genutzt.<br />
Zugang zu den Leistungen<br />
Der Zugang von Patienten erfolgt<br />
grundsätzlich auf Wunsch des Patienten<br />
mit Verschreibung von Krankenhausfachärzten<br />
und in enger Abstimmung<br />
beider Dienste (Krankenhausarzt<br />
und Komplementärmedizin). Der Sanitätsbetrieb<br />
kann in einer zweiten Phase<br />
auch den Zugang über die Allgemeinmediziner<br />
ermöglichen.<br />
Um die Sozialverträglichkeit zu gewährleisten,<br />
können jene Patienten, die<br />
das soziale Mindesteinkommen nicht<br />
überschreiten (Ticketbefreiung 99), die<br />
Leistungen kostenlos in Anspruch neh-<br />
men. Für alle anderen Patienten liegen<br />
die Tarife zwischen 30 € (z.B. für Krankenpflege)<br />
und 80 € für die Erstvisite<br />
(Folgevisite: 40 €).<br />
Finanzierung<br />
Die Kosten für Einrichtung, Ausstattung<br />
und Verwaltung gehen zu Lasten des<br />
<strong>Südtirol</strong>er Sanitätsbetriebes, die Kosten<br />
für Personal und Therapie zu Lasten des<br />
Patienten. Die Tarife sind so kalkuliert,<br />
dass mindestens 70 Prozent der Selbstkosten<br />
gedeckt sind. Ein eventueller<br />
Fehlbetrag wird durch das Landesamt<br />
für Gesundheit abgedeckt. „Ganz sicher<br />
können auch wir in dieser Abteilung<br />
nicht 100 Prozent der Patienten helfen.<br />
Aber eines können wir versprechen: Wir<br />
werden uns 100-prozentig dafür einsetzen,<br />
dass es den Menschen besser geht“,<br />
versichert Christian Thuile.<br />
Großes Interesse<br />
Komplementärmedizin ist ein weites<br />
Feld. Die Behandlungsmethoden reichen<br />
von Akupunktur über Ayurveda-Medizin,<br />
Bach-Blüten, Schüßler-Salze, Aromatherapie,<br />
Bioresonanztherapie, Enzymtherapie,<br />
Farbentherapie, Homöopathie,<br />
Hydrotherapie, Kneipp-Therapie, Ozontherapie,<br />
Phytotherapie und Traditionelle<br />
Chinesische Medizin (CTM) bis hin zur<br />
Zelltherapie. Das Interesse der <strong>Südtirol</strong>er<br />
an komplementärmedizinischen Therapieverfahren<br />
ist innerhalb der vergangenen<br />
Jahre deutlich angestiegen.<br />
Die in unserem Kulturkreis bekanntesten<br />
alternativen Heilsysteme sind<br />
die Homöopathie, die Phytotherapie<br />
und die Akupunktur. Viele Ärzte haben<br />
den Trend der Zeit bereits erkannt und<br />
bieten ihren Patienten auch schon alternative<br />
Heilmethoden an. Dieses Zusatzangebot<br />
muss aber vom Patienten<br />
voll bezahlt werden. Im Krankenhaus<br />
Meran wird dieser Dienst jetzt wesentlich<br />
günstiger angeboten.<br />
Ergänzung zur konventionellen<br />
behandlung<br />
Eine Untersuchung hat gezeigt, dass sich<br />
vor fünf Jahren rund zehn Prozent der<br />
Befragten komplementärmedizinischen<br />
Heilmethoden unterzogen haben. Inzwischen<br />
ist der Prozentsatz auf über 25<br />
Prozent angestiegen. Die Befragung stellte<br />
außerdem fest, dass rund die Hälfte<br />
der befragten Bevölkerung der Meinung<br />
ist, dass die verschiedenen komplementärmedizinischen<br />
Heilmethoden nützlich<br />
für die Gesundheit sind. Und zwar nicht<br />
als Ersatz, sondern als Ergänzung zur<br />
konventionellen Behandlung. Eine Erklärung<br />
für die Attraktivität der alternativen<br />
Medizin liegt in der häufig negativen Bewertung<br />
der medikamentösen Therapie.<br />
In deutlichem Kontrast hierzu werden<br />
nicht evidenzbasierte Methoden teilweise<br />
pauschal als sanft, natürlich und frei von<br />
Nebenwirkungen eingestuft.<br />
Ursachen bekämpfen<br />
Bei der komplementärmedizinischen<br />
Behandlung wird der Körper in seiner<br />
Gesamtheit betrachtet, dabei werden<br />
Ursachen, nicht Symptome bekämpft.<br />
Komplementärmedizin ist von der<br />
wörtlichen Übersetzung her die „ergänzende<br />
Medizin“, als Synonym für<br />
Komplementärmedizin gilt die Alternativmedizin.<br />
Zwei populäre Beispiele<br />
für Komplementärmedizin sind die Homöopathie<br />
und Akupunktur.<br />
Zukunft der Komplementärmedizin<br />
Viele Wissenschaftler und Mediziner sehen<br />
in der Komplementärmedizin heute<br />
schon das, was der Name aussagt: eine<br />
Ergänzung zur klassischen Medizin.<br />
Diese weitsichtigen Mediziner sehen die<br />
Zukunft in einer Kooperation der beiden<br />
Formen. In <strong>Südtirol</strong> hat das ZDN bereits<br />
über 120 Ärzte in den Bereichen Neuraltherapie,<br />
Manuelle Medizin und Homöopathie<br />
ausgebildet. Auch das Land<br />
organisiert bereits Ausbildungen für<br />
Ärzte und Apotheker in den Bereichen<br />
Akupunktur und Homöopathie. Man hat<br />
erkannt, dass ein sinnvolles Miteinander<br />
auch zu einer Kostenersparnis bei<br />
Medikamenten führt.
Traumacenter<br />
Kronplatz<br />
Das „Traumacenter Kronplatz“<br />
ist eine private Arztpraxis, die<br />
auf Sportunfallverletzungen<br />
und Erkrankungen des<br />
Bewegungsapparates spezialisiert<br />
ist.<br />
Durch die jahrelange Erfahrung der behandelnden<br />
Ärzte im Bereich Sportunfälle<br />
im Krankenhaus Bruneck können orthopädisch<br />
traumatologische Verletzungen<br />
jeglicher Art behandelt werden. Zudem<br />
werden schnelle, kompetente und individuelle<br />
Facharztvisiten angeboten. Ob bei<br />
Skiunfällen im Winter oder Wanderunfällen<br />
im Sommer, eine schnelle, fachärztliche<br />
Visite der Verletzung ist die Basis für<br />
jegliche erfolgreiche Weiterbehandlung.<br />
Leistungen:<br />
• orthopädisch traumatologische<br />
Facharztvisiten<br />
• digitale Röntgenaufnahmen<br />
• Ultraschall-Untersuchungen<br />
• Elektrostimulationstherapie<br />
Vom 18. April - 26. November <strong>2010</strong> ist<br />
das Traumacenter von Montag bis Donnerstag<br />
jeweils zwischen 17.00 bis 19.00<br />
Uhr geöffnet, für telefonische Reservierungen<br />
bereits ab 16.00 Uhr. Ab 27.<br />
November <strong>2010</strong> sind die Öffnungszeiten<br />
täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr<br />
INFO<br />
Traumacenter Kronplatz Plan de Corones<br />
Seilbahnstraße 14 a - 39031 Bruneck/Reischach<br />
Tel. 0474 548 217<br />
info@traumacenter-kronplatz.it<br />
www.traumacenter-kronplatz.it<br />
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Dolomythicup <strong>2010</strong><br />
Diese aktuelle Radius-Ausgabe<br />
erscheint Mitte Mai<br />
• Challenge - DolomythiCup <strong>2010</strong><br />
• 10 Wettkampftage - alle Regatta-Tage<br />
• Die Mannschaften und Boote<br />
• 28 <strong>Südtirol</strong>er Yachten im<br />
Wettkampf vor Dalmatien<br />
Redaktion Radius: Tel. 0471 977 824 - Fax 0471 301 226<br />
franz.wimmer@mediaradius.it - www.mediaradius.it<br />
Das Ärzte-Team<br />
DR. Hubert Agreiter<br />
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie<br />
DR. Thomas Egger<br />
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie<br />
DR. Thomas Pezzei<br />
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie<br />
DR. Reinhold Kolfer<br />
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie<br />
DR. Roland Ausserhofer<br />
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie<br />
DR. Mauro Martin<br />
Ass. Arzt, Fachrichtung Orthopädie<br />
und Traumatologie<br />
S E R V I C E<br />
besser hören. besser leben.<br />
Sie hören eigentlich gut, haben<br />
aber Schwierigkeiten den<br />
anderen zu verstehen. Tiefe<br />
Frequenzen wie Lärm und<br />
Hintergrundgeräusche werden<br />
von Ihnen hingegen gut wahrgenommen.<br />
hohe Töne wie Klingel, Handyläuten<br />
oder Kinderstimmen hören Sie<br />
jedoch schlecht oder überhaupt nicht.<br />
Der Grund kann ein recht verbreiteter<br />
sein: Hochtonverlust. Ein Problem,<br />
das immer häufiger anzutreffen ist,<br />
welches jedoch gelöst werden kann.<br />
Mehr Lebenskomfort<br />
Seit bereits 16 Jahren sorgen die Mitarbeiter<br />
und Hörgeräte von „Besser<br />
Hören“ südtirolweit für mehr Lebenskomfort.<br />
Moderne Hörgeräte von „Besser<br />
Hören“ können Ihnen helfen wieder<br />
besser zu verstehen.<br />
Vereinbaren Sie eine umfangreiche<br />
Höranalyse und probieren Sie ein mo-<br />
Für ein strahlendes Lächeln<br />
Schöne, natürliche<br />
Zähne sorgen für positive<br />
Ausstrahlung, sind eine<br />
Visitenkarte für ihren Träger.<br />
Sie fördern die Lebensqualität, das<br />
Selbstvertrauen und den Erfolg im<br />
Beruf. Deshalb muss die Korrektur<br />
schadhafter Zähne höchste Ansprüche<br />
an Funktionalität und Ästhetik<br />
erfüllen. Das zahntechnische Labor<br />
„Burg Dental“ in Sterzing ist auf ästhetischen<br />
Zahnersatz und Implantatversorgungen<br />
spezialisiert.<br />
Perfekte Integration<br />
Neue Materialien sorgen dafür, dass<br />
der Träger des Zahnersatzes oder der<br />
Zahnimplantate kaum noch einen Unterschied<br />
zu natürlichen Zähnen spürt.<br />
Die brillanten Farben des lichtdurchlässigen,<br />
keramischen Materials Lithium<br />
Disilicat und Zirkon bewirken,<br />
dass der Zahnersatz dem natürlichen<br />
Zahnmaterial zum Verwechseln ähn-<br />
dernes Hörsystem in Ihrem Alltag. Das<br />
„Besser Hören“-Team beratet kostenlos<br />
und unverbindlich und zeigt die kleinsten<br />
Hörgeräte, die es für Ihre Art von<br />
Hörverlust gibt.<br />
lich ist und ihm so einen natürlichen<br />
Aspekt verleiht. Diese Materialien sind<br />
sehr langlebig, können farblich sehr gut<br />
angepasst werden und lassen sich mit<br />
hoher Präzision passgenau verarbeiten.<br />
biokompatibilität und<br />
Qualitätssicherung<br />
Bei der Auswahl der Materialien wird<br />
sorgfältig auf die Verträglichkeit des<br />
Patienten geachtet. So werden hauptsächlich<br />
komplett metallfreie Restaurationen<br />
gefertigt. Sie werden unter dem<br />
Mikroskop hergestellt und auf ihre Qualität<br />
überprüft. Innovative Techniken,<br />
wie Cad und Presstechnik, kommen<br />
hier zum Einsatz. Alle Arbeiten erhalten<br />
eine Konformitätserklärung laut<br />
dem Medizinproduktgesetz.<br />
Teamarbeit ermöglicht den Erfolg<br />
Voraussetzung für ein gelungenes Ergebnis<br />
ist die Teamarbeit mehrerer<br />
Spezialisten in Praxis und Technik so-<br />
INFO<br />
Besser Hören<br />
Cesare-Battisti-Str. 54 - 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 263 390 - Fax 0471 263 368<br />
info@besserhoeren.it - www.besserhoeren.it<br />
Filiale: Wangergasse 14 - 39100 Bozen<br />
wie die Zusammenarbeit mit dem Patienten.<br />
Als motiviertes Team verstehen<br />
sich die sechs Mitarbeiter als Partner<br />
für moderne und professionelle Zahnarztpraxen.<br />
INFO<br />
Burg Dental Technologie<br />
Hochstrasse 2/Wildenburg - 39049 Sterzing<br />
Tel. 0472 766 490 - Fax 0472 763 736<br />
info@burgdental.com - www.burgdental.com<br />
03/<strong>2010</strong> 33
34<br />
03/<strong>2010</strong><br />
S E R V I C E<br />
Wie man sich bettet …<br />
Viele Faktoren bestimmen darüber,<br />
ob man am Morgen frisch<br />
und fit aus dem Schlaf erwacht.<br />
Eine entscheidende Rolle spielt<br />
die Matratze. Ist es nicht die richtige,<br />
wird das Schlafen schnell<br />
zur Qual.<br />
„Es gibt wenig zu erfinden. Die Voraussetzungen<br />
für erholsamen Schlaf müssen<br />
verstanden werden. Dafür bedarf es<br />
der Beratung durch Experten“, betont<br />
Rosy Platter. Sie leitet die Bozner Vertretung<br />
„Gruppo Si-Artigiana“, die seit<br />
40 Jahren auf dem Sektor spezialisiert<br />
ist. Testen sei der beste Weg, um die<br />
richtige Matratze zu erwerben. „Nicht<br />
denken, sondern fühlen, 15 Minuten<br />
Probe liegen, ist die beste Methode“,<br />
betont die Expertin.<br />
Um eine natürliche, physische Erholung<br />
im Schlaf zu erreichen, sind einige<br />
Regeln zu beachten. Dazu gehören die<br />
richtige Raumtemperatur, Dunkelheit<br />
und Ruhe sowie eine orthopädische<br />
Unterlage mit der richtigen Elastizität,<br />
Hygiene und Thermoregulierung. Jahrelang<br />
wurde behauptet, eine Matratze<br />
müsse hart sein. Diese Annahme ist<br />
falsch. Eine Matratze muss sich dem<br />
Körper perfekt anpassen und ihn unterstützen.<br />
Mit innovativen Materialien<br />
ist dies möglich.<br />
Radius: Welche Typen werden unterschieden?<br />
Rosy Platter: Federkernmatratzen sind<br />
am kühlsten, da sie hohl sind. Doch<br />
sie schmiegen sich dem Körper nicht<br />
an, da jede Feder mit der anderen verbunden<br />
ist. Es gibt Modelle, bei denen<br />
Federn und Kaltschaum oder „Memory“<br />
den Liegekomfort verbessern. Bei<br />
einem Taschenfederkern hingegen bewegt<br />
sich jede Feder individuell und<br />
schmiegt sich perfekt dem Körper an.<br />
Radius: Welche Materialien kommen<br />
zum Einsatz?<br />
R. Platter: Latex ist ein Naturprodukt.<br />
Der Gummi ist nicht atmungsaktiv und<br />
sollte wöchentlich gelüftet werden. Kaltschaum<br />
aus Polyurethan hingegen ist<br />
atmungsaktiv und wird mit unterschiedlich<br />
ausgebildeten Stützzonen versehen.<br />
„Memory Foam“ ist ein von der Nasa<br />
Rosy Platter: Tipps zum Matratzenkauf und zur Pflege<br />
entwickelter thermosensibler Schaum.<br />
Er arbeitet mit der Körperwärme und<br />
passt sich der Körperform perfekt an.<br />
Das garantiert eine gesunde Schlafposition<br />
und verhindert Rückenschmerzen.<br />
Kühlendes Gel in Matratzen und Kissen<br />
eignet sich hervorragend für Menschen,<br />
die im Schlaf sehr schwitzen.<br />
Radius: Wie werden die Matratzen gereinigt?<br />
R. Platter: Alle Matratzen haben einen<br />
waschbaren Bezug, der leicht mit einem<br />
vierseitigen Reißverschluss entfernt<br />
werden kann. Er verfügt über ein<br />
spezielles patentiertes „Air System2“<br />
mit 24 Ösen auf drei Seiten, das die<br />
Luftzirkulation um 40 Prozent erhöht.<br />
Für Allergiker gibt es Überzüge, die mit<br />
90 Grad gewaschen werden können.<br />
Radius: Wie sollten Matratzen gepflegt<br />
werden?<br />
R. Platter: Jeden Monat sollte die Matratze<br />
vom Kopf- zum Fußteil gewendet<br />
werden. Das Material ist leichter<br />
als Latex und so besser zu handhaben.<br />
Trotz guter Pflege, aus hygienischen<br />
Gründen, sollte eine Matratze<br />
nach sieben bis zehn Jahren gewechselt<br />
werden. Jede Matratze wird auf<br />
Maß gefertigt und ist innerhalb von<br />
zehn Tagen lieferbar.<br />
INFO<br />
Artigiana Matratzenfabrik und Detailverkauf<br />
Kopernikusstraße 22 - 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 050 432<br />
www.grupposi.it<br />
Das Ärzteteam "Ortho+" von links nach rechts: Günther Ziernhöld,<br />
Christoph Frontull, Peter Moroder, Markus Mayr, Thomas Oberhofer,<br />
Robert Gruber und Heinz Stuflesser.<br />
p a g i n i e r u n g<br />
30 Jahre „Ortho+“<br />
Im Jahre 1980 wurde die<br />
Orthopädisch-Unfallchirurgische<br />
Gemeinschaftspraxis Bozen<br />
von Dr. Heinz Stuflesser und Dr.<br />
Günther Ziernhöld gegründet.<br />
Seither hat sich die Praxis zu einer<br />
Institution in der Behandlung von<br />
orthopädischen und unfallchirurgischen<br />
Erkrankungen entwickelt.<br />
Durch den Eintritt und die Spezialisierung<br />
der Fachärzte Dr. Christoph<br />
Frontull (Kniegelenk), Dr. Peter Moroder<br />
(Schultergelenk), Dr. Thomas Oberhofer<br />
(Wirbelsäule), Dr. Markus Mayr<br />
(Hüftgelenk) und Dr. Robert Gruber (Fuß<br />
und Schultergelenk) hat die Praxis der<br />
zunehmenden Nachfrage der Patienten<br />
nach einer spezialisierten Behandlung<br />
Rechnung getragen. Nahezu tausend<br />
Operationen werden jährlich von den<br />
fünf Ärzten gemäß internationalen<br />
Qualitätsstandards und nach neuesten<br />
Behandlungskonzepten in der Marienklinik<br />
durchgeführt. Viele Patienten<br />
werden stationär durch konservative<br />
Behandlungen wie Schmerztherapien,<br />
Infiltrationen in die Wirbelsäule, Physiotherapien<br />
und Rehabilitationsmaßnahmen<br />
behandelt.<br />
Professionelle betreuung<br />
Nach Operationen oder Unfällen werden<br />
die Patienten im Rahmen der Rehabilitation<br />
von einem professionellen<br />
Team von Physiotherapeuten und<br />
Physiotherapeutinnen der Praxis begleitet.<br />
Patienten der Gemeinschafts-<br />
praxis „Ortho+“ kommen somit in den<br />
Genuss einer kompletten und individuellen<br />
Versorgung vom Beginn der<br />
Erkrankung bis zur Wiederaufnahme<br />
des Berufes oder der sportlichen Tätigkeit.<br />
Besonders Sportler profitieren<br />
von der sofortigen Versorgung<br />
und diagnostischen Abklärung der<br />
Verletzungen im Bedarfsfall noch am<br />
Unfalltag.<br />
Für Notfälle besteht ein Bereitschaftsdienst<br />
in der Marienklinik (telefonische<br />
Anmeldung in der Praxis<br />
„Ortho+“ 0471 976433 oder Marienklinik<br />
0471 310600).<br />
Patienten, die sich vom Ärzteteam<br />
„Ortho+“ in der Marienklinik behandeln<br />
lassen möchten, müssen die Kosten für<br />
die Behandlung nicht zur Gänze selbst<br />
tragen, denn für alle in <strong>Südtirol</strong> ansässigen<br />
Patienten und Patientinnen besteht<br />
die Möglichkeit einer teilweisen Rückvergütung<br />
der stationären Behandlungskosten<br />
durch die Sanitätseinheit.<br />
39100 Bozen<br />
Wangergasse 22<br />
Tel. 0471 976 433 / 0471 976 091<br />
praxis@orthoplus.bz.it<br />
www.orthoplus.bz.it<br />
03/<strong>2010</strong> 35
Was ist handchirurgie?<br />
Unfallchirurgie, Orthopädie,<br />
plastische Chirurgie, periphere<br />
Neurochirurgie und Mikro-<br />
Gefäßchirurgie sind die Gebiete,<br />
die der Handchirurg beherrschen<br />
muss. Worum handelt es sich<br />
aber konkret?<br />
Die „Handchirurgische Praxis Dr. David<br />
Espen“ bietet ein Behandlungsspektrum<br />
an, das aus zwanzig Jahren<br />
Tätigkeit im Fachbereich kommt. Die<br />
Eingriffe werden in der Marienklinik<br />
in Bozen durchgeführt, die dem Praxisgebäude<br />
gegenüberliegt.<br />
Unter anderem werden folgende handchirurgischen<br />
Krankheitsbilder behandelt:<br />
• Verletzungen an Knochen, Sehnen<br />
und Bändern, an Haut und Weichteilen,<br />
genauso wie an Gefäßen<br />
und Nerven;<br />
Schienenanfertigung: Die Maßschienen sind ein grundlegender Teil<br />
der handtherapeutischen Behandlung. Die Handtherapeutin<br />
Claudia Tschöll behandelt die Patienten.<br />
• Folgen von Verletzungen wie fehlverheilte<br />
Knochenbrüche, eingeschränkte<br />
Beweglichkeit von<br />
Handsegmenten als Folge von<br />
Sehnen- oder Bandverletzungen,<br />
Haut- oder Weichteildefekte;<br />
• sogenannte Engpasssyndrome: Es<br />
handelt sich um Zustände, bei denen<br />
Nerven eingeengt sind. Durch<br />
eine Druckerhöhung, etwa im mittleren<br />
Handbereich, kommt es zum<br />
Carpaltunnelsyndrom, im inneren<br />
Ellebogen zum Cubitaltunnelsyndrom,<br />
im Unterarmbereich zum<br />
Pronatorlogensyndrom und so<br />
weiter;<br />
• entzündliche Erkrankungen der<br />
Sehnen und Gelenke wie zum Beispiel<br />
der Rheumatoiden Arthritis,<br />
der Gicht- arthritis und anderen:<br />
Sogenannte Entzündungszellen<br />
Untersuchungstisch:<br />
Nach einem Gespräch am<br />
Schreibtisch wird an einem<br />
mit Modellen und<br />
Probeimplantaten<br />
ausgerüsteten Tisch<br />
die Hand untersucht:<br />
Verletzungs- oder Krankheitsmuster<br />
werden, so<br />
wie chirurgische Behandlungsmethoden,<br />
den<br />
Patienten dargestellt.<br />
verursachen Schaden an Sehnen<br />
und Gelenken bis zur vollständigen<br />
Zerstörung und somit der<br />
Einschränkung der Funktion mit<br />
Schmerzen;<br />
• Degenerative Erscheinungen (Abnutzungserscheinungen)<br />
an Knochen<br />
und Gelenken: Diese können<br />
„primär“ vorkommen, das heißt<br />
als Veranlagung, meistens familiär<br />
gehäuft. Die Daumensattelgelenksarthrose<br />
(sogenannte Rhizarthrose)<br />
als häufigste Form, aber auch<br />
die Arthrose der übrigen Gelenke<br />
der Hand kommen in Frage. Von<br />
„sekundärer“ Arthrose spricht<br />
man bei Folgen von Verletzungen<br />
wie etwa Knochenbrüchen mit Gelenkbeteiligung.<br />
• Weiters werden Infektionen durch<br />
krankheitserregende Keime ver-<br />
Operationssaal: Alle Eingriffe werden in der<br />
Marienklinik durchgeführt.<br />
ursacht und können verheerende<br />
Folgen auf die Handfunktion haben.<br />
• Auch Tumore sind an der Hand häufig.<br />
Es handelt sich allerdings meistens<br />
um gutartige Neubildungen.<br />
• Angeborene Fehlbildungen an der<br />
Hand sind ebenfalls bekannt.<br />
versorgung nach Maß<br />
Bestimmte Berufsgruppen benötigen<br />
häufig die handchirurgische Versor-<br />
gung, darunter findet man besonders<br />
Musiker und Sportler.<br />
Die „Handchirurgische Praxis Dr. David<br />
Espen“ liegt die Schwerpunkte ihres<br />
Angebotes auf:<br />
• persönliche Betreuung vom ersten<br />
Gespräch bis zur postoperativen<br />
Rehabilitationsbehandlung in der<br />
Handtherapie;<br />
• genügend Zeit für jedeVisite;<br />
• kurzfristig durchführbare, spezifische<br />
Hand-Diagnostik in der Radiologie<br />
der Marienklinik, die der<br />
Praxis gegenüberliegt: Röntgen-,<br />
Ultraschall-, CT- und MRT-Untersuchungen<br />
sind durchführbar;<br />
• kurze Wartezeiten für die durchzuführenden<br />
Eingriffe in der Marienklinik.<br />
Empfang: Die Praxisassistentin<br />
Evi Pattis kümmert sich um die Patienten.<br />
Praxisgebäude: Im 2. Stock eines Klimahauses A,<br />
gegenüber der Marienklinik, ist die Praxis leicht erreichbar.<br />
• Die Handtherapie ist ein wesentlicher<br />
Bestandteil der handchirurgischen<br />
Versorgung. In der<br />
„Physiotherapeutischen Praxis<br />
Rudy Mayr“ wird die gesamte<br />
Physiotherapie durchgeführt.<br />
Claudia Tschöll ist eine in der<br />
Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe<br />
Claudiana in<br />
Bozen diplomierte Physiotherapeutin<br />
und hat durch gezielte<br />
Fortbildungen im In- und Ausland<br />
Erfahrung in der Handtherapie<br />
gesammelt. Sie beschäftigt<br />
sich persönlich mit den Handpatienten.<br />
Die Rehabilitation nach<br />
den Eingriffen wird von ihr, in<br />
enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Operateur, durchgeführt. Die<br />
Praxis ist mit modernsten Geräten<br />
ausgerüstet, sodass auch die<br />
Handschienen nach Maß anfertigt<br />
werden können.<br />
36 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 37<br />
INFO<br />
Dr. med. David Espen<br />
Claudia-de-Medici-Str. 1 B -39100 Bozen<br />
Tel. 0471 981 716<br />
info@handteam.eu - www.handteam.eu<br />
beruflicher<br />
Lebenslauf<br />
Dr. med. David Espen wurde am 22.<br />
Januar 1960 in Bozen geboren, ist verheiratet<br />
und hat eine Tochter. Medizinstudium<br />
in Innsbruck, Promotion 1988.<br />
Facharztausbildung in Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie in Mailand. Seit 1990<br />
Spezialausbildung für Handchirurgie<br />
im In- und Ausland.<br />
Von 1998<br />
bis 2007 Verantwortlicher<br />
der<br />
H a n d c h i r u r g i e<br />
an der Abteilung<br />
Orthopädie-Unfallchirurgie<br />
des<br />
Zentralkrankenhauses<br />
Bozen und<br />
Dr. David Espen<br />
Inhaber der „Hohen<br />
Ausbildung<br />
für Handchirurgie“. Im Jahre 2007 Eröffnung<br />
einer Handchirurgischen Praxis<br />
mit Belegbetten in der Marienklinik in<br />
Bozen. Seit 1991 Aktivitätsbereich mit<br />
Schwerpunkt Handchirurgie mit Gastarzttätigkeiten<br />
bei Prof. Dr.med. U. Lanz,<br />
Handklinik Bad Neustadt, Dr. R. Luchetti,<br />
Republik San Marino, Doz. S. Pechlaner,<br />
Uniklinik Innsbruck, Prof. Dr. med. Peter<br />
Haußmann, Handchirurgie Baden-Baden,<br />
Prof. Jörg Böhler, Wien. Seit 2003<br />
Dozent an der Universität Verona im<br />
Rahmen des “Master Universitario in Chirurgia<br />
della Mano” und Koordinator für<br />
Italien an der Universitätsklinik für Unfallchirurgie<br />
in Innsbruck im Rahmen des<br />
internationalen Handkurses. Seit 2004<br />
Koordinator für das Land <strong>Südtirol</strong> der<br />
Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen<br />
(AO/ASIF), Davos, Schweiz. Autor<br />
von zahlreichen Publikationen in Fachzeitschriften.<br />
Hält regelmäßig Vorträge<br />
und Kurse für ärztliches und nichtärztliches<br />
Personal. Aktiv in der Entwicklung<br />
neuer Implantate für die Handchirurgie.<br />
Dr. David Espen ist aktives Mitglied<br />
in diversen wissenschaftlichen Gesellschaften:<br />
AO (Arbeitsgemeinschaft<br />
für Osteosynthesefragen), Italienische<br />
Gesellschaft für Handchirurgie (SICM),<br />
Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft<br />
für Handchirurgie (DAH), Österreichische<br />
Gesellschaft für Handchirurgie<br />
(ÖGH), International Wrist Investigators<br />
Workshop (USA), Offizieller Biographee<br />
in der internationalen Liste<br />
„Marquis Who’s Who’ in the World“<br />
(www.marquiswhoswho.com)
38<br />
03/<strong>2010</strong><br />
S E R V I C E<br />
Training unter Freunden<br />
Der Bozner Fitnesstempel FIT<br />
STAR in der Pacinottistraße entwickelte<br />
sich innerhalb kürzester<br />
Zeit zu einem der führenden<br />
Fitnessbetriebe im Lande.<br />
Auf über 2000 qm bietet FIT STAR<br />
den Fitnessbegeisterten ein Konzept,<br />
welches in Italien seinesgleichen<br />
sucht. Das Revolutionäre ist der Preis.<br />
Kostet eine Mitgliedschaft in einem<br />
„normalen“ Fitnesscenter bislang zwischen<br />
ca. 40 bis 70 Euro, so wartet FIT<br />
STAR mit einem Monatsbeitrag von<br />
17,80 Euro auf. Damit zählt FIT STAR<br />
zu den günstigsten Studios in Italien.<br />
„Erwartungen übertreffen“<br />
Der Fitness-Kenner erwartet bei einem<br />
solchen Preis vermutlich auch eine<br />
entsprechend minderwertige Leistung.<br />
Dem ist aber nicht so. Martin Egger, Koordinator<br />
der FIT STAR-Studios in Italien,<br />
klärt auf:„Unser Konzept ist es, die<br />
Erwartungen des Kunden nicht nur zu<br />
erfüllen, sondern bei Weitem zu übertreffen.<br />
Mitglieder, welche das erste Mal<br />
eine unserer Anlagen betreten, müssen<br />
große Augen bekommen und sagen:<br />
Das habe ich nicht erwartet.“<br />
FIT STAR konzentriert sich auf die Kernkompetenzen<br />
Ausdauer- und Krafttraining.<br />
„Wichtig ist uns dabei, dass<br />
unsere Kunden ihre Ziele erreichen.<br />
Wohlfühlen, gesunder Rücken und<br />
Training mit Freunden stehen dabei im<br />
Vordergrund“, erklärt Egger und beschreibt<br />
die Fitnessanlage der Zukunft<br />
folgendermaßen: „Ein Fitnesscenter<br />
funktioniert wie ein Restaurant. Stellen<br />
Sie sich vor, Sie suchen ein Restaurant,<br />
in dem Sie mit einem Freund ein Glas<br />
Wein trinken wollen. Sie gehen in zwei<br />
Gaststätten und jedes Mal machen Sie<br />
auf dem Absatz kehrt: schmuddelig, das<br />
falsche Publikum, zu laut. Die Atmosphäre<br />
passt nicht. Im dritten Restaurant<br />
bleiben Sie. Der Ober begrüßt Sie<br />
mit einem Lächeln, der Wein schmeckt<br />
vorzüglich und Sie sind überrascht, als<br />
man Ihnen die Rechnung präsentiert.<br />
So preisgünstig hätten Sie den Abend<br />
nicht vermutet. Unsere FIT STARs sind<br />
wie das dritte Restaurant mit gutem<br />
Service, freundlichen Mitarbeitern und<br />
einer TOP-Ausstattung zu einem günstigen<br />
Preis, der den Geldbeutel nicht<br />
belastet.“<br />
Die Zielgruppe „FRAUEN“ wird im FIT<br />
STAR großgeschrieben. „Wir haben<br />
festgestellt, dass insbesondere jüngere<br />
Frauen und Fitnessanfängerinnen gerne<br />
erst einmal ‚unter Ausschluss der<br />
Öffentlichkeit‘ trainieren. Aus diesem<br />
Grund gibt es einen ‚Ladies-Only-Be-<br />
reich‘, in dem alle Geräte für Gewebestraffung<br />
und das Training des Bauches,<br />
der Beine und des Pos noch einmal vorhanden<br />
sind. Hier kann man sich erst<br />
einmal an das Training herantasten“,<br />
verrät Egger. „Die Erfahrung zeigt aber<br />
auch, dass dann – sind die ersten Wochen<br />
erst einmal ins Land gegangen –<br />
immer mehr die 1200 Quadratmeter<br />
große Trainingsfläche genutzt wird.<br />
Dies liegt an der guten und freundlichen<br />
Atmosphäre, die jeder ‚FIT STARler‘<br />
gerne genießt. Im Ladies-Only-Bereich<br />
ist übrigens ein kleines Rollen- und<br />
Bandmassage-Studio integriert.“<br />
„Wohlfühlatmosphäre genießen“<br />
Auch die Trainingshäufigkeit scheint im<br />
FIT STAR etwas anders zu sein als in<br />
herkömmlichen Studios. Martin Egger<br />
erzählt hierzu: „Viele Gäste kommen zu<br />
uns, beginnen mit einmal Training pro<br />
Woche. Wir wissen, dass etwas mehr<br />
Training besser wäre. Wir wissen aber<br />
auch, dass unsere Gäste die Wohlfühlatmosphäre<br />
genießen und nach einiger<br />
Zeit viel häufiger kommen. Wenn dann<br />
auch die Ziele wie Abnehmen, ‚keine<br />
S E R V I C E<br />
Wir bewegen Sie!<br />
Fitness Fitness<br />
17, 80<br />
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im im Monat* Monat*<br />
- Gesunder Rücken<br />
- Wohlfühlen<br />
- Abnehmen<br />
- Cardio-Kino<br />
- Separater Ladies-Only-Bereich<br />
- Top Ausstattung auf 2000 m 2<br />
- über 150 modernste<br />
Ausdauer- und Kraftgeräte<br />
- über 100 Parkplätze vorhanden<br />
Martin Egger, Koordinator der<br />
FIT STAR-Studios in Italien<br />
Rückenschmerzen mehr‘ und eine bessere<br />
Figur erreicht werden, dann haben<br />
wir zufriedene Gäste, die uns auch<br />
gerne weiterempfehlen. Training unter<br />
Freunden ist dann nicht nur ein Spruch,<br />
sondern bei uns Realität.“<br />
Nicht selbstverständlich ist es auch,<br />
ein Studio in Bozen 24 Stunden am<br />
Tag und 365 Tage im Jahr geöffnet<br />
zu haben. Martin Egger kommentiert:<br />
„Einige Mitglieder nutzen dies. Gerade,<br />
wer z. B. Schicht arbeitet oder im<br />
www.fit-star.it<br />
FIT STAR Italia GmbH<br />
Pacinottistraße 4 . 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 508750 . bolzano1@fit-star.it<br />
* 17,80 Euro monatlich bei Abschluss einer 24-Monats-Mitgliedschaft<br />
21,80 Euro monatlich bei Abschluss einer 12-Monats-Mitgliedschaft<br />
jeweils zzgl. 28,90 Euro einmaliger Startgebühr<br />
Management nach 22.00 Uhr aus dem<br />
Büro kommt, findet bei uns seine Oase.<br />
Frühaufsteher sind im FIT STAR klar<br />
im Vorteil. Selbstverständlich sind unsere<br />
Öffnungszeiten zwar nicht, aber<br />
wenn unsere Gäste gerne in der Nacht<br />
trainieren wollen – und sei es nur zweimal<br />
im Jahr – dann bieten wir diese<br />
Möglichkeit. Wir haben dabei schon<br />
wieder eines unserer Ziele erreicht:<br />
Wir haben die Erwartung unserer Gäste<br />
übertroffen!“<br />
+ Best Price Fitness + Tägl. 24 Std. geöffnet + Best Price Fitness + Tägl. 24 Std. geöffnet +
p a g i n i e r u n g<br />
berufe mit Zukunft<br />
Die Lebenserwartungen steigen<br />
und der Altersdurchschnitt der<br />
Bevölkerung wächst. Dies ist<br />
nicht zuletzt einer der Gründe,<br />
weshalb das Gesundheitswesen<br />
sowie Kranken- und<br />
Altenbetreuung auch in Zukunft<br />
einen hohen Stellenwert in der<br />
Gesellschaft einnehmen werden.<br />
Eine Berufsausbildung im Gesundheitswesen<br />
ist deshalb eine Entscheidung<br />
für die Zukunft.<br />
Die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe<br />
„Claudiana“ bietet den Studierenden<br />
eine profunde, dreijährige<br />
Universitätsausbildung in sämtlichen<br />
Gesundheitsberufen, das heißt in der<br />
Krankenpflege und in den Berufen der<br />
Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsförderung<br />
sowie medizinischtechnische<br />
Berufe an. Nicht alle Studiengänge<br />
starten jährlich. „Während die<br />
Ausbildung für Krankenpflege und Physiotherapeuten<br />
jeden Oktober beginnt,<br />
wird anhand einer Bedarfserhebung<br />
des Landes über den Start der weiteren<br />
Studiengänge entschieden“, erklärt Direktor<br />
Guido Bocchio. In diesem Jahr<br />
sind die Studiengänge „Physiotherapie“,<br />
„Krankenpflege“, „Logopädie“, „Medizinisch-technischer<br />
Radiologieassistent“,<br />
„Dentalhygiene“ und erstmals „Podologie“<br />
vorgesehen. Maximal 20 Studenten<br />
werden pro Studiengang aufgrund eines<br />
Auswahlverfahrens zugelassen, ausgenommen<br />
die Krankenpflege, wo 150<br />
Plätze zur Verfügung stehen.<br />
Was ist Podologie?<br />
Der Podologe beschäftigt<br />
sich mit der Vorbeugung<br />
und Behandlung<br />
von Krankheiten<br />
des Fußes. Er führt<br />
klinische Untersuchungen<br />
des Fußes durch<br />
und behandelt Risiko-<br />
Guido Bocchio<br />
gruppen, wie Diabetes-<br />
Erkrankte. Der Podologe spielt auch<br />
bei der Vorbeuge und Gesundheitserziehung<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Einschreibungen ab dem 26. Juli <strong>2010</strong><br />
Voraussetzung für die Einschreibung sind<br />
der Matura-Abschluss und gute Kenntnisse<br />
der deutschen und italienischen<br />
Sprache, da die Lehrveranstaltungen in<br />
einer der beiden Landessprachen abgehalten<br />
werden. Die jeweiligen Prüfungen<br />
erfolgen in der offiziellen Unterrichtssprache<br />
der Lehrveranstaltung. Die dient<br />
vor allem einer perfekten Zweisprachigkeit<br />
im zukünftigen Beruf. Die Einschreibung<br />
muss bis zum 25. August erfolgen.<br />
Der Sprachtest wird Anfang September<br />
durchgeführt. Neben den Laureatsstudiengängen<br />
für die Grundausbildung (Bachelor)<br />
bietet die „Claudiana“ universitäre<br />
Masterstudiengänge sowie ein breites<br />
Band an Weiterbildungen an.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.claudiana.bz.it<br />
S E R V I C E<br />
Physiotherm: Die Erfolgsgeschichte<br />
Luis Schwarzenberger, Erfinder<br />
von „Physiotherm“: „Die Natur<br />
garantiert mir Echtheit. Sie zu genießen,<br />
bedeutet für mich wahre<br />
Freude am Leben. Und genau<br />
jenes stellt oft harte Prüfungen,<br />
die einen prägen.<br />
Deshalb weiß ich heute eines mit<br />
Gewissheit: Nichts passiert ohne<br />
Grund, alles hat seinen Sinn. Mein<br />
schwerer Skiunfall führte mich zu<br />
meiner wirklichen Berufung – Happy<br />
End inklusive.“<br />
Die Geschichte von Luis Schwarzenberger<br />
klingt unglaublich und ist gerade<br />
deshalb wichtig für viele Betroffene.<br />
„Als geübter Skifahrer ahnte ich keine<br />
Sekunde, dass diese eine Abfahrt<br />
Luis Schwarzenberger<br />
über verschneite Hänge mein Leben in<br />
schicksalhafter Weise für immer verändern<br />
würde – aber genauso kam es.<br />
In Sekundenschnelle fand ich mich vier<br />
Meter in der Tiefe liegend wieder, und<br />
wie sich später herausstellte, erlitt ich<br />
einen doppelten Wirbelbruch. Ich hatte<br />
großes Glück, nicht sofort querschnittsgelähmt<br />
gewesen zu sein. Eine risikoreiche<br />
Operation, bei der ich mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit für immer meine Bewegungsfreiheit<br />
verlieren könnte, schien<br />
unumgänglich – für mich als begeisterter<br />
Sportler und Naturliebhaber natürlich<br />
undenkbar. Damit würde ich gleichzeitig<br />
jegliche Lebensfreude verlieren.<br />
hilfe über Alternativmedizin<br />
Ich suchte nach einem anderen Ausweg<br />
und fand diesen mit Hilfe eines befreundeten<br />
Alternativmediziners und der<br />
Die Physioterm-Infrarotkabinen im<br />
Verkaufsraum in Lana<br />
Tiefenwärmebehandlung mit Infrarotstrahlung.<br />
Umgehend fertigte ich eine<br />
Holzkonstruktion, an der mehrere Infrarotstrahler<br />
Platz fanden, legte mich<br />
täglich mehrere Stunden darunter und<br />
schaffte damit das schier Unmögliche:<br />
Nach drei Wochen war ich wieder auf<br />
den Beinen! Was war passiert? Durch<br />
die intensive und wohltuende Tiefenwärme<br />
aktivierte ich ungeahnte Selbstheilungskräfte<br />
und meine Schmerzen,<br />
Blutergüsse und die hartnäckigen Verspannungen<br />
gehörten bald der Vergangenheit<br />
an. Eine Entdeckung, die für<br />
mich geradezu „überlebenswichtig“<br />
war! Diese Erfahrung wollte ich auch<br />
an andere Menschen weitergeben und<br />
somit allen zur Verfügung stellen. 1995<br />
entwarf ich dann gemeinsam mit einem<br />
Infrarotwissenschaftler die erste kommerziell<br />
nutzbare Kabine.“<br />
Sieben Gründe für das Wohlbefinden<br />
Die „Physiotherm“-Niedertemperatur-<br />
Infrarottechnik kann das Herzkreislaufsystem<br />
trainieren, die Entgiftung<br />
und Entschlackung fördern, chronische<br />
Schmerzen dämpfen, die Winterdepression<br />
mildern, eine geplante<br />
Gewichtsabnahme und das Immunsystem<br />
unterstützen. Bestätigt wurde dies<br />
durch eine randomisierte, kontrollierte,<br />
einfachblinde, klinische Studie mit<br />
18 gesunden Probanden. Erste Ergebnisse<br />
dieser Studie wurden durch die<br />
Verantwortlichen – Professor Dr. med.<br />
Die zwei Geschäftsführer (von links): Josef Unterholzner von<br />
Autotest und Josef Gunsch von Physiotherm<br />
R. Saller, Universitätsspital Zürich, Dr.<br />
M. Schmolz, Reutlingen, Dr. O. Pecher,<br />
München und Dr. R. Kleef, Wien – im<br />
Dezember 2005 in Wien erstmals der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt. Diese aufwändige<br />
Studie lieferte die Grundlage<br />
für die geplanten Forschungen. Neben<br />
der Weiterentwicklung der Niedertemperatur-Infrarottechnik<br />
soll deren<br />
Nutzen zur Behandlung definierter<br />
Erkrankungen nach medizinisch wissenschaftlichen<br />
Kriterien untersucht<br />
werden. Dazu etablierte das Unternehmen<br />
2006 zwei eigenständig arbeitende<br />
Abteilungen, die sich ausschließlich<br />
diesen Aufgaben widmen: Forschung<br />
& Entwicklung sowie Medizinische<br />
Wissenschaften.<br />
40 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 41<br />
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Wir leben im Wohlstand und machen<br />
es uns bequem, so gut es<br />
geht. Nicht nur die Erwachsenen,<br />
nein auch unsere Kleinen. Sie<br />
werden umsorgt und behütet,<br />
Gefahren vermieden. Nur keinen<br />
Schritt zu viel!<br />
Wer erinnert sich nicht zurück?<br />
Der gemeinsame Schulweg mit<br />
den Freunden war immer unterhaltsam.<br />
Früh wurden Neuigkeiten ausgetauscht,<br />
nach der Schule das Programm<br />
des Nachmittags festgelegt.<br />
Heute ist das oft anders: Mama und<br />
Papa stehen immer bereit, spielen<br />
Begleiter, Helfer und Chauffeur. Dies<br />
steht im krassen Gegensatz zu vielen<br />
Maßnahmen der Gemeinden und des<br />
Landes, die die Heranwachsenden zur<br />
Selbständigkeit erziehen sollen.<br />
Jeder Schüler fährt in <strong>Südtirol</strong> gratis<br />
mit Bus oder Bahn. Das Land gibt dafür<br />
jährlich Millionenbeträge aus. Dann<br />
fragt man sich doch: Wieso sind am<br />
Morgen die Straßen vor den Schulen<br />
von Autos komplett blockiert? Warum<br />
stehen die Schülerlotsen auf der Straße,<br />
wenn der Nachwuchs doch die 500<br />
Meter bis zur Schule gefahren wird?<br />
Nur Bequemlichkeit? Trauen die Eltern<br />
ihren Kindern nicht mehr zu, alleine auf<br />
die Straße zu gehen?<br />
p a g i n i e r u n g<br />
Wie aktiv sind unsere Kinder?<br />
Zu Fuß mit dem Opa in die Schule<br />
In allen <strong>Südtirol</strong>er Gemeinden stehen<br />
die Senioren an den wichtigsten<br />
Verkehrspunkten. In Bozen bietet die<br />
Stadtpolizei den Eltern noch mehr Service<br />
an: Die Kinder werden von den Lotsen<br />
bis in die Schule und nach Schulschluss<br />
wieder nach Hause begleitet.<br />
Sechs Gruppen gibt es aktuell. Besteht<br />
Nachfrage, kann<br />
der Service erweitert<br />
werden. „Vor<br />
allem in den neuen<br />
Wohnvierteln wird<br />
das Angebot sehr<br />
gut angenommen.<br />
Zu Fuß oder mit<br />
dem Bus begleiten<br />
die Senioren die<br />
Nives Fedel<br />
Kinder zur Schule.<br />
Rund 20 Kinder,<br />
die meisten von außerhalb, treffen sich<br />
am Morgen in der Reschenstraße und<br />
gehen in zwei Gruppen gemeinsam<br />
zur Schule. Eine weitere Gruppe bringt<br />
Kinder vom Siegesplatz in die Quireiner<br />
Grundschule und zur Dante-Schule<br />
in der Sparkassenstraße. „Insgesamt<br />
gibt es in Bozen 99 Schülerlotsen. Alle<br />
Kinder der dritten Volksschulklasse<br />
erhalten im Verkehrsunterricht eine<br />
Broschüre, in der auch eingezeichnet<br />
ist, wo die Lotsen stehen und wie der<br />
sicherste Schulweg zu wählen ist“, betont<br />
Nives Fedel.<br />
Kinder können zu Fuß oder mit dem Rad<br />
allein diese Aufgabe bewältigen, sie müssen<br />
nur darauf vorbereitet werden. Die<br />
Statistik verzeichnet für die vergangenen<br />
sieben Jahre ganze zwei leichte Unfälle<br />
auf dem Schulweg.<br />
Schulsport, wie gut ist er wirklich?<br />
Für die Kinder der schönste Tag der Woche:<br />
Es gab Sportunterricht! Nur wieder<br />
viel zu kurz! Die Unterrichtsdauer ist gesetzlich<br />
vorgeschrieben. Zwei Stunden<br />
für die ersten drei Klassen der Grundschule<br />
sowie für die Mittel- und Oberschüler.<br />
Für die Viert- und Fünftklässler<br />
der Grundschule reicht eine Stunde aus,<br />
meint das Gesetz. „Durch die Schulautonomie<br />
liegt es allerdings im Ermessen der<br />
Schulen selbst, mehr anzubieten“, betont<br />
Edi von Grebmer, Verantwortlicher für<br />
Schulsport im deutschen Schulamt.<br />
Die Ende März erschienene Studie aller<br />
drei Schulämter beweist, dass vor allem<br />
der Sportunterricht in den Mittel- und<br />
Oberschulen von hohem Niveau ist. Die<br />
Professionalität der Sportlehrer sowie<br />
die zur Verfügung stehenden Anlagen<br />
werden als sehr gut eingeschätzt. Befragt<br />
wurden Personen aus zehn Ziel-<br />
gruppen, darunter<br />
Schüler, Lehrer,<br />
Eltern, Kollegen<br />
und Führungskräfte.<br />
Einzig in den<br />
Grundschulen wird<br />
das Niveau allgemein<br />
als zu niedrig<br />
bewertet. „Diese<br />
Edi von Grebmer<br />
Defizite sind in der<br />
Ausbildung der<br />
Grundschullehrer begründet. Sport ist<br />
zu wenig vertreten, eine Spezialisierung<br />
wäre dringend nötig. Dies betonen die<br />
Lehrer auch selbst“, erklärt Edi von<br />
Grebmer.<br />
Intensive Wettkampftätigkeit und<br />
Kooperation mit den vereinen<br />
Rund 600 Sportvereine gibt es in <strong>Südtirol</strong>.<br />
Ein Budget von rund 300.000<br />
Euro stellt das Land für das große<br />
Schulsport-Wettkampfprogramm zur<br />
Verfügung. Rund 70 Veranstaltungen<br />
weist der Kalender auf. Insgesamt<br />
nehmen an den Veranstaltungen rund<br />
15.000 Schüler teil. Die Initiative hat<br />
sich bewährt. Einzigartig ist dabei,<br />
dass das deutsche, ladinische und ita-<br />
A K T U E L L<br />
Lachen ist die beste Medizin<br />
Die beste Medizin ist das Lachen.<br />
Seit 1988 bringen die zehn<br />
Clowns von „Medicus Comicus“<br />
in <strong>Südtirol</strong>s Krankenhäusern<br />
kranke Kinder zum Lachen und<br />
tragen so zu einer schnelleren<br />
Genesung bei.<br />
Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet<br />
für das Kind und seine Angehörigen<br />
das Herausgerissen-Werden<br />
aus seiner gewohnten Umgebung, viel<br />
Aufregung und Sorgen. Durch kleine<br />
Momente des Lachens bringt der<br />
Clown als Freund der Kinder ein wenig<br />
Leichtigkeit in den Schmerz, den<br />
die Krankheit mit sich bringt.<br />
Seine „Medizin“ ist Heiterkeit zu verbreiten,<br />
die Kinder zum Spielen und<br />
zum Träumen zu animieren, zu zaubern,<br />
Geschichten zu erzählen, für<br />
wenige Minuten Trübsal, Schmerz und<br />
Heimweh vergessen zu lassen.<br />
Seine „Gehilfen“ sind Handpuppen,<br />
Marionetten, Jonglier- und Zauber-<br />
lienische Schulamt zusammenarbeiten.<br />
Im Sport trennt die Jugend keine<br />
Sprache mehr, nur Leistung zählt. Die<br />
intensive Förderung beginnt bei den<br />
Schulmeisterschaften und führt über<br />
die Landesmeisterschaften zum italienweiten<br />
Vergleich. Selbst Teilnahmen<br />
an Weltmeisterschaften sind keine<br />
Seltenheit mehr. Eine Mannschaft der<br />
Gewerbeoberschule nahm an der Badminton-WM<br />
in Bulgarien teil, eine weitere<br />
Schulmannschaft war in Portugal<br />
bei der Handball-WM vertreten.<br />
Eine kleine Schattenseite haben diese<br />
Aktivitäten allerdings oft für den<br />
Schulsportbetrieb. Die Mannschaften<br />
und Sportler müssen während der<br />
Wettkämpfe betreut werden, meistens<br />
von den Sportlehrern. „Dies führt nicht<br />
selten zu Ausfällen im Unterricht, die<br />
allerdings durch eine gute Organisation<br />
sicher vermieden werden könnten“,<br />
unterstreicht von Grebmer.<br />
Sport ist Prävention<br />
Bewegung und Sport haben auch in der<br />
Freizeit der Kinder und Jugendlichen<br />
einen hohen Stellenwert. Von den Schulen<br />
werden dabei auch Initiativen ange-<br />
material, Schminkpaletten, Musikinstrumente<br />
und kleine Geschenke, aber<br />
vor allem lustige Arztinstrumente (wie<br />
Stethoskop, Fiebermesser, Spritzen,<br />
buntes Verbandsmaterial usw.), um<br />
den Kindern im spielerischen Umgang<br />
mit diesen Mitteln die Angst und Be-<br />
boten, die gemeinsam mit dem Gesundheitsassessorat<br />
angeboten werden.<br />
„Erlebniswelt Sport“ hieß es in den<br />
vergangenen Wochen auf den Bozner<br />
Talferwiesen, auf dem Sportgelände in<br />
Brixen und im Oberschulzentrum Mals.<br />
Über 3000 Schüler nahmen an den<br />
Veranstaltungen teil. Das Ziel war, den<br />
Kindern und Jugendlichen den Zugang<br />
zu sportlichen Aktivitäten ermöglichen.<br />
Nicht der Wettkampf, sondern der Spaß<br />
an der Bewegung stand im Mittelpunkt.<br />
Solche Aktionen fördern Teamgeist,<br />
Solidarität und Selbstvertrauen bei<br />
den Kindern. Projektträger waren neben<br />
dem Forum Prävention die drei<br />
Schulämter, <strong>Südtirol</strong>er Sportvereine,<br />
Oberschulen, der AVS, der VKE, CONI,<br />
die Sporthilfe und das Amt für Sport<br />
des Landes.<br />
drohlichkeit des Krankenhausmilieus<br />
zu nehmen. In den Kinderstationen<br />
der <strong>Südtirol</strong>er Krankenhäuser sind die<br />
Clowns inzwischen sehr gefragt. Sporadisch<br />
sind sie aber auch in Seniorenheimen<br />
zu Gast, wo sie ebenfalls auf große<br />
Zustimmung stoßen.<br />
42 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 43
p a g i n i e r u n g<br />
Eggental: „Gesundheit hoch drei“<br />
Ein Gesundheitsprojekt der besonderen<br />
Art starteten Anfang<br />
März die drei Gemeinden Karneid,<br />
Welschnofen und Deutschnofen.<br />
Über ein Jahr lang erfreuen<br />
rund 40 Veranstaltungen mit<br />
internationalen und nationalen<br />
Top-Referenten zum Thema<br />
Gesundheit.<br />
Der Startschuss der Veranstaltungsreihe<br />
„Gesundheit hoch<br />
drei“ fiel im Rahmen einer großen<br />
Auftaktveranstaltung am 6. März<br />
in der HOLTEG-Halle in Untergummer/Eggental.<br />
Nach der Begrüßung<br />
und Programmvorstellung diskutiert<br />
Stargast Vera Russwurm spannende<br />
gesundheitliche Themen mit prominenten<br />
Persönlichkeiten wie Landeshauptmann<br />
Luis Durnwalder, Gesundheitslandesrat<br />
Richard Theiner,<br />
mit dem Professor für klinische Psy-<br />
chologie und Paranormologie Andreas<br />
Resch, dem Arzt und Ernährungsberater<br />
Christian Thuile, der Sportlerin<br />
Denise Karbon und Kastelruther<br />
Spatz Norbert Rier.<br />
„Die Gesundheit ist zwar nicht alles,<br />
aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“<br />
Eine im Herbst entwickelte Idee hat<br />
sogleich Feuer unter zahlreichen Akteuren<br />
entfacht und eine beispielhafte<br />
Bewegung in Gang gesetzt. Dank<br />
der vielen fleißigen Ideengeber und<br />
Experten hat sich daraus ein wahrer<br />
Strauß an tollen Veranstaltungen<br />
und Initiativen zum Thema „Gesundheit“<br />
entwickelt: Kurse, Seminare<br />
sowie Vorträge unter der Mitgestaltung<br />
von internationalen und nationalen<br />
Top-Referenten werden von<br />
März <strong>2010</strong> bis April 2011 in den<br />
Gemeinden Karneid, Welschnofen<br />
und Deutschnofen präsentiert. Die<br />
Themen der Referate und Seminare<br />
gehen quer durch alle Bevölkerungsschichten<br />
und Altersgruppen. Der<br />
Gedanke, die Gesundheit zu erhalten,<br />
um erst gar nicht krank zu werden,<br />
steht stets im Mittelpunkt. Dieses<br />
Leitmotiv der Vorsorge setzt sich wie<br />
ein roter Faden durch alle Veranstaltungen.<br />
„Gerade in der heutigen<br />
leistungsbetonten Welt ist eine stabile<br />
Gesundheit die Voraussetzung dafür,<br />
den täglichen Herausforderungen ge-<br />
Die drei Bürgermeister v.l. Elmar Pattis, Albin Kofler und Bernhard Daum<br />
wachsen zu sein“, betont der Initiator<br />
Bürgermeister Albin Kofler von der<br />
Gemeinde Karneid.<br />
Internationale Top-Referenten<br />
Die unglaubliche Vielfalt der Veranstaltungen<br />
von „Gesundheit hoch 3“ bringt<br />
für jeden etwas, Bausteine zum persönlichen<br />
Wohlbefinden wie beispielsweise<br />
Yoga und Tanzkurs, Seminar zum Lüscher-Test<br />
mit Psychologe Oskar Ausserer,<br />
ein gesunder Kochkurs, Kräuterwanderung,<br />
Rückenschule und Massage.<br />
„Kneippen und Barfußwandern“ so<br />
das Thema einer Veranstaltung, welche<br />
das gesunde natürliche Behandlungsverfahren<br />
als Ganzheitstherapie für jedes<br />
Alter beinhaltet. Als Top-Referenten<br />
konnten unter anderem Robert Palfrader<br />
(„Wir sind Kaiser“), der Wasserfor-<br />
S E R V I C E<br />
scher Roland Plocher, der Psychologe<br />
Oskar Ausserer, der Ernährungs- und<br />
Komplementärmediziner Christian<br />
Thuile, der Kardiologe Walter Pitscheider,<br />
der Psychiater Roger Pycha und Pater<br />
Andreas Resch gewonnen werden.<br />
Weiterführende Informationen zu<br />
den Veranstaltungen finden Sie unter<br />
www.gemeinde.karneid.bz.it. Tipp:<br />
Den Veranstaltungsführer „Gesundheit<br />
hoch 3“ finden Sie auf dieser<br />
Website zum Download!<br />
Top-Referenten zu Top-Gesundheitsthemen<br />
– Auszug aus dem<br />
vielfältigen Programm im<br />
Gesundheitsjahr<br />
22.08.<strong>2010</strong> Großer Stafettenlauf<br />
der drei Gemeinden<br />
Karneid, Welschnofen und<br />
Deutschnofen<br />
01.09.<strong>2010</strong> „Wasserverkostung und das<br />
Thema Wasser“ mit Roland<br />
Plocher<br />
18.09.<strong>2010</strong> „Lachen ist die beste Medizin“<br />
mit Robert Palfrader (bekannt<br />
aus der Sendung „Wir<br />
sind Kaiser“)<br />
16.02.2011 „Kann ein Herzinfarkt verhindert<br />
werden?“ mit Prof. Dr.<br />
Walter Pitscheider<br />
26.02.2011 „Megatrend Gesundheit“ –<br />
hochkarätige Diskussionsrunde<br />
in der Sternwarte<br />
Gummer mit Pater Andreas<br />
Resch, Leopold Saltuari,<br />
Georg Kofler, Gerhard Brandstätter<br />
und Richard Theiner<br />
44 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 45
46<br />
Eine gesunde Ernährung<br />
bestimmt maßgeblich die<br />
Gesundheit eines jeden Einzelnen<br />
und muss daher ein Anliegen aller<br />
sein. <strong>Gesundes</strong> Essen beginnt<br />
schon beim Einkaufen.<br />
Eigentlich ist gesund essen gar nicht<br />
so schwer. Man muss nur ein paar<br />
Grundregeln beachten. Genuss und<br />
Gesundheit sind kein Widerspruch,<br />
beides ist möglich. <strong>Gesundes</strong> Essen<br />
beginnt aber schon beim Einkauf. Wir<br />
sollten uns stets überlegen: Wo kommen<br />
die Lebensmittel her, wie wurden<br />
sie angebaut, geerntet und gelagert?<br />
Berücksichtigt werden sollte bei der<br />
Auswahl der Lebensmittel auch, ob es<br />
wirklich Orangen im Juli und Erdbeeren<br />
im Jänner sein müssen.<br />
Genuss und Qualität<br />
Qualität ist die Voraussetzung für ein<br />
genussvolles und gesundes Essen. Dabei<br />
sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:<br />
die ökologische Qualität eines<br />
Lebensmittels (seine umwelt- und<br />
artgerechte Herkunft, seine möglichst<br />
geringe und natürliche Verarbeitung),<br />
die Regionalität eines Lebensmittels (traditionelle<br />
Herstellungsverfahren und lokale<br />
Wirtschaftskreisläufe), die Frische<br />
der Lebensmittel durch Saisonalität und<br />
kurze Transportwege sowie die ethische<br />
03/<strong>2010</strong><br />
p a g i n i e r u n g<br />
Gesunde Ernährung hält fit<br />
Dimension der Lebensmittel durch fairen<br />
Handel und Respekt vor den Schätzen<br />
der Natur. Das „Bio-Kistl“ z.B. liefert Obst<br />
und Gemüse der Saison direkt ins Haus.<br />
vielfalt beim Essen<br />
Wer sich gesund ernähren will, der<br />
sollte von allen Grundnahrungsmitteln<br />
etwas essen. Nur so bekommt der<br />
Körper alles, was er braucht. Über das<br />
Essen wird unser Organismus mit den<br />
notwendigen Nährstoffen versorgt:<br />
Wasser, Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße,<br />
Vitamine, Mineral- und sekundäre<br />
Pflanzenstoffe. In den Lebensmitteln<br />
sind diese Nährstoffe unterschiedlich<br />
verteilt. Manche, wie etwa Süßwaren,<br />
enthalten zwar viel Energie, aber nur<br />
wenige oder gar keine wertvollen Inhaltsstoffe.<br />
Lebensmittel mit einem hohen<br />
Gehalt an gesundheitsfördernden<br />
Inhaltsstoffen (Vollkornprodukte und<br />
Gemüse) besitzen eine hohe Dichte an<br />
Nährstoffen und sind deshalb empfehlenswert.<br />
Das Körpergewicht<br />
ist ein<br />
einfacher Indikator<br />
dafür, ob die<br />
zugeführte Energiemenge<br />
stimmt. Bleibt<br />
das Körpergewicht<br />
stabil, entspricht die<br />
aufgenommene Ener-<br />
gie der verbrauchten. Wie viel Energie<br />
verbraucht wird, ist von Mensch<br />
zu Mensch unterschiedlich und hängt<br />
stark vom Lebensstil ab. Starkes Unter-<br />
oder Übergewicht vergrößert die<br />
Wahrscheinlichkeit krank zu werden,<br />
weshalb Fettleibige oder stark Untergewichtige<br />
professionelle Hilfe in Anspruch<br />
nehmen sollten.<br />
Richtige Lagerung wichtig<br />
Beim Einkauf der Lebensmittel sollte<br />
man auf kurze Transportwege und<br />
einen schonenden Umgang mit den<br />
Umweltressourcen beim Anbau und<br />
in der Tierhaltung, der Produktion,<br />
der Verpackung, beim Transport<br />
und der Entsorgung achten. Zu<br />
Hause hängt es von der richtigen<br />
Lagerung ab, wie lange die<br />
Lebensmittel frisch bleiben.<br />
Grundsätzlich sollen die<br />
Produkte kühl, dunkel und<br />
verschlossen gelagert<br />
werden. Lebensmittel,<br />
die im Kühlschrank<br />
aufbewahrt werden,<br />
gehören in die dafür<br />
vorgesehenen Fächer.<br />
Farbe, Aroma und Inhaltsstoffe<br />
schützt man am besten<br />
durch eine rasche Vor- und Zubereitung. Zerkleinertes<br />
oder ausgepresstes Obst bzw. Gemüse soll man möglichst<br />
rasch essen; Salat und Gemüse besser nicht zu lange im<br />
Wasser liegen lassen, damit die wertvollen Inhaltsstoffe<br />
erhalten bleiben. Gemüse bitte nicht „zu Tode“ kochen,<br />
Geschmack und Qualität der Lebensmittel bleiben durch<br />
schonendes Dämpfen und Dünsten bewahrt.<br />
Trinken ist lebensnotwendig<br />
Der Körper braucht reichlich Flüssigkeit. Ärzte weisen<br />
immer wieder darauf hin, dass man täglich bis zu<br />
zwei Liter Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees,<br />
grünen Tee sowie stark verdünnte, ungezuckerte<br />
Frucht- und Gemüsesäfte trinken soll. Und zwar, bevor<br />
der Durst kommt. Für eine optimale geistige Leistungsfähigkeit<br />
ist eine kontinuierliche Flüssigkeitszufuhr wichtig.<br />
Am besten beginnt man schon am Vormittag, indem<br />
man sich eine Flasche Wasser oder eine Kanne Tee an<br />
den Arbeitsplatz stellt. Als Durstlöscher ungeeignet sind<br />
Getränke mit einem hohen Zuckergehalt bzw. Getränke,<br />
die Koffein, Aroma- und Farbstoffe oder zugesetzte Vitamine<br />
enthalten. Gemüse und Obst tragen ebenfalls zum<br />
Flüssigkeitshaushalt bei. Alkoholische Getränke hingegen<br />
sind Genussmittel, die dem Körper lebenswichtige<br />
Nährstoffe entziehen. Sie tragen nicht zur Flüssigkeitsaufnahme<br />
bei. Milch oder Kakao sind Nahrungsmittel<br />
und keine Getränke.<br />
Kräuter und Gewürze<br />
Kräuter und Gewürze enthalten Vitamine, Mineralstoffe<br />
und viele andere gesundheitsfördernde Stoffe. Frische<br />
Kräuter und Gewürze regen zudem die Verdauung an<br />
und ihr Geruch hebt die Stimmung. Salz sollte man nur<br />
sehr sparsam verwenden und wenn, dann am besten jodiertes<br />
Speisesalz.<br />
Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln sind stärkereiche,<br />
gut sättigende Lebensmittel, die Heißhungerattacken<br />
verhindern. Die Ballaststoffe in Vollkornprodukten<br />
fördern bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr die Verdauung,<br />
schützen den Darm und wirken sich günstig auf<br />
den Cholesterinspiegel aus. Getreideprodukte enthalten<br />
außerdem Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe, wenige,<br />
aber hochwertige Fette und sekundäre Pflanzenstoffe.<br />
Obst und Gemüse versorgen uns reichlich mit Vitaminen,<br />
Mineral-, Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen. Licht<br />
und eine zu starke bzw. zu lange Hitzeeinwirkung (Auslaugen<br />
beim Kochen) führen zu einem Verlust der<br />
Nährwerte. Obst und Gemüse sollte man möglichst<br />
roh essen und immer frisch verarbeiten. Zur Erhaltung<br />
der geistigen und körperlichen Fitness sollten<br />
pro Tag drei Portionen Gemüse (davon mindestens<br />
eine Portion roh) und zwei Portionen Obst<br />
auf dem Speisezettel stehen.
S E R V I C E<br />
Unser täglich brot …<br />
„Das Brot, das täglich einen wichtigen<br />
Platz in unserer Ernährung<br />
einnimmt, muss natürlich, gesund<br />
und schmackhaft sein!“<br />
Dies hat sich der Bio-Pionier Bäckermeister<br />
Helmuth Profanter bereits<br />
seit nun über 26 Jahren zum Ziel gesetzt.<br />
„Viele glauben, dass Brot noch eines der<br />
natürlichsten Grundnahrungsmittel<br />
ist – weit gefehlt – oft haben chemische<br />
Zusätze, Emulgatoren, Konservierungsmittel,<br />
gehärtete und tierische Fette in<br />
unserem täglich Brot Einzug gehalten.<br />
In der Backstube Profanter werden fast<br />
nur biologische Backwaren hergestellt,<br />
um die Verwendung von Gentechnik und<br />
Pestiziden für unsere Rohstoffe auszuschließen.<br />
Bio bedeutet für uns Kundenund<br />
Umweltschutz“, unterstreicht Helmuth<br />
Profanter. Für ihn ist es neben dem<br />
Gebrauch von natürlichen, hochwertigen<br />
Zutaten eine Voraussetzung, Vollkornmehle<br />
in der betriebseigenen „Original<br />
Osttiroler Steinmühle“ täglich frisch zu<br />
Trinkwasseraufbereitung mit PWS<br />
In unserer heutigen Zeit ist der<br />
Trinkwasserbedarf enorm gestiegen<br />
und die Verfügbarkeit<br />
von unbelastetem und sauberem<br />
Trinkwasser auf Grund von<br />
Umweltverschmutzungen und<br />
Klimawandel stark rückläufig.<br />
Lösungen für aufgearbeitetes Trinkwasser<br />
gibt es mittlerweile viele, die<br />
Verfahren sind allerdings kosten- und<br />
energieintensiv. Die Anforderungen, die<br />
wir heute an die Trinkwasseraufbereitung<br />
stellen, sind klar definiert:<br />
• Umweltschonend sowie alternative<br />
Verfahrenstechniken<br />
• Entfernung aller Schadstoffe&<br />
„schadhaftem“ Kalk<br />
• Stromfrei & universell einsetzbar<br />
Genießen Sie bestes Trinkwasser aus jeder<br />
Leitung. Gereinigtes, mineralhaltiges<br />
Trinkwasser in absoluter Bergquellqualität.<br />
Frei von Schwermetallen, Uran, Fäkalien,<br />
Chemikalien, Arzneimittelrückständen,<br />
Hormonen, ohne Bakterien, Viren<br />
oder Kleinstlebewesen sowie anorgani-<br />
Benjamin und<br />
Helmuth Profanter<br />
vermahlen. Somit garantiert der Bäcker,<br />
dass sich die von der Natur gegebenen Inhaltsstoffe,<br />
wie auch der wertvolle Keimling,<br />
im Brot befinden. Das traditionelle,<br />
handwerklich gefertigte Brot wird in eigens<br />
entwickelten Steinöfen, auf Granit<br />
aus den Schweizer Alpen, gebacken. Naturstein<br />
hat besondere Eigenschaften bei<br />
der Speicherung und Leitung von Wärme.<br />
Dies garantiert Brot und Gebäck mit einzigartigem<br />
Geschmack und aromatischer<br />
schen Verunreinigungen. Wasserkisten<br />
schleppen und Tonne von PET- Flaschen<br />
gehören der Vergangenheit an.<br />
Das PWS BASIC System (2,5l/min =<br />
3.600 l/24h) & PWS Premium System<br />
(4,5l/min = 6.480l/24h) bestehend aus<br />
lebensmittelechtem, recyclingfähigem<br />
Polypropylen, säubert nicht nur das<br />
Kruste. „Ein Backergebnis wie zu Großvaters<br />
Zeiten“, freut sich Bäckermeister<br />
Helmuth Profanter: „Ihre Gesundheit liegt<br />
uns am Herzen!“<br />
INFO<br />
Backstube Profanter GmbH<br />
Ignaz-Seidner-Str. 28 - 39042 Brixen<br />
Tel. 0472 885 588 - Fax 0472 885 558<br />
info@profanter.it - www.profanter.it<br />
Wasser, sondern sorgt mittels speziellem<br />
Verfahren für ein ursprüngliches<br />
Wasser, dem seine natürlichen Informationen<br />
wieder zugeführt wurden.<br />
Diesen Vorgang bezeichnet man als<br />
„Dynamisierung“.<br />
Studien belegen, dass dieser Prozess<br />
eine wesentliche Rolle für jeden Organismus<br />
spielt. Er beeinflusst positiv die<br />
Aufnahme von Nährstoffen und macht<br />
diese bioverfügbar. Das sind revolutionäre<br />
Maßstäbe in der Trinkwasseraufbereitung.<br />
Die PWS Wasserfiltersysteme haben<br />
eine Werksgarantie von 6 Jahren und<br />
sind mit einer Mindestlebensdauer von<br />
25 Jahren eine technologische Innovation<br />
mit Weltpatent.<br />
INFO<br />
JTB International Group<br />
Zarastr. 18 – L.Thuille Strasse - 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 053 408 - Fax 0471 1967 320<br />
info@jtb-international.com<br />
www.jtb-international.com<br />
S E R V I C E<br />
Gesund mit<br />
Schüssler-Salzen<br />
Mit den 12 Schüssler-Salzen original<br />
DHU werden alltägliche<br />
Beschwerden wirksam und ohne<br />
Risiken behandelt.<br />
Mineralsalze sind Bestandteile unserer<br />
Zellen und für ihre Funktion<br />
unentbehrlich. Fehlen sie unserem<br />
Körper, wird das gesundheitliche<br />
Gleichgewicht zerstört und es entstehen<br />
Krankheiten. Nach Dr. Wilhelm<br />
Schüssler kann durch die Zuführung<br />
bestimmter Mineralsalze in stark verdünnter,<br />
also homöopathischer Form,<br />
der Mineralstoffhaushalt der Zellen<br />
reguliert werden – das Gleichgewicht<br />
wird wieder hergestellt und alltägliche<br />
Beschwerden und Krankheiten<br />
sind schnell wieder vergessen.<br />
Dr. Schüssler-Salze müssen homöopathisch<br />
aufbereitet („potenziert“) sein,<br />
um ihre Wirkung entfalten zu können.<br />
Dies ist durch Angabe der Potenz<br />
D6 oder D12 auf der Verpackung<br />
erkennbar.<br />
Die Deutsche Homöopathie-<br />
Union (DHU) stellt die Schüssler-Salze<br />
seit 130 Jahren<br />
nach dem Originalrezept des<br />
Dr. Schüssler her und garantiert<br />
maximale Wirksamkeit<br />
bei optimaler Verträglichkeit.<br />
Die original Dr. Schüssler-Salze<br />
DHU werden ausschließlich<br />
durch „Loacker Remedia“ vertrieben<br />
und sind in jeder Apotheke<br />
erhältlich.<br />
Was Schüssler-Salze sind, wie sie<br />
wirken und bei welchen Beschwerden<br />
sie eingesetzt werden können, erfährt<br />
man auch bei den Informationsveranstaltungen,<br />
welche in Zusammenarbeit<br />
mit der Apotheke organisiert<br />
werden.<br />
INFO<br />
Loacker Remedia<br />
Brennerstr. 16 - 39053 Blumau<br />
Tel. 0471 353 355 - Fax 0471 353 133<br />
info@loacker-remedia.it<br />
www.loackerremedia.it<br />
48 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 49
50<br />
bioplose – der gesunde Trin kgenuss<br />
Fruchtsäfte und Nektare aus<br />
100 % biologischen Zutaten liegen<br />
voll im Trend. Mit dieser neuen<br />
Produktpalette erschließt die<br />
Plose Quelle AG ein viel versprechendes<br />
Marktsegment mit großem<br />
Wachstumspotenzial.<br />
Erst seit Dezember ist die neue Linie<br />
der BIOPLOSE-Fruchtsäfte im heimischen<br />
Handel erhältlich und verzeichnet<br />
bereits eine rege Nachfrage.<br />
03/<strong>2010</strong><br />
Die Konsumenten sind nicht nur vom<br />
fruchtig-frischen Geschmack begeistert,<br />
es überzeugen vor allem auch die<br />
wertvollen Inhaltsstoffe: Die Säfte und<br />
Nektare sind zu hundert Prozent aus<br />
Biofrüchten hergestellt, ohne jeglichen<br />
Zusatz von Zucker. Dabei werden ausschließlich<br />
Früchte aus biologischem<br />
Anbau verwendet – das bedeutet: Sie<br />
sind gentechnikfrei, es dürfen keine<br />
Düngemittel chemischer Herkunft<br />
für die Aufbereitung des Ackerbodens<br />
verwendet werden und die Ernte muss<br />
den natürlichen Zyklus sowie die saisonbedingte<br />
Reifung berücksichtigen.<br />
Biologischer Anbau bedeutet aber auch<br />
Herstellung von Produkten im Einklang<br />
mit der Natur und eine verantwortungsvolle<br />
Nutzung von natürlichen Ressourcen.<br />
Die Verarbeitung der BIOPLOSE-<br />
Fruchtsäfte wird in einem zertifizierten<br />
BIOLAND-Bauernhof vorgenommen, so<br />
dass die hohe Qualität der Früchte und<br />
dessen Nährwerte gewährleistet sind.<br />
BIOPLOSE enthält von Natur aus Zucker,<br />
der in den Früchten enthalten ist<br />
und wird in acht verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />
angeboten: Birne,<br />
Pfirsich, Aprikose, Orange-Karotte,<br />
Ananas, Apfel, Orange und Grapefruit.<br />
Diese Produktpalette ist ideal für gesundheitsbewusste<br />
Menschen, die auf<br />
ihr Wohlbefinden achten und Wert auf<br />
belastungsfreie Ernährung legen.<br />
Reinstes Wasser Europas<br />
Die BIOPLOSE-Fruchtsäfte sind eine gesunde<br />
Ergänzung zum „Plose Mineralwasser“,<br />
dessen Quellen an der Südostflanke<br />
des Plose-Berges am Rande des<br />
Naturparks Puez-Geisler im Herzen der<br />
<strong>Südtirol</strong>er Hochalpen entspringen. Die<br />
unberührte Natur und die herrliche Berg-<br />
welt des Weltnaturerbes der Dolomiten zeugen von ursprünglicher<br />
Reinheit und Originalität des gesamten hochalpinen<br />
Einzugsgebietes. Die besondere geologische und geophysische<br />
Eigenschaft des Bodens und des Gesteins charakterisieren<br />
das Plosewasser zu einem der absolut weichsten und reinsten<br />
Wässern Europas, geeignet für den täglichen Genuss und ideal<br />
für jedes Alter. Das „Plose Wasser“ ist das am niedrigsten mineralisierte<br />
und somit das leichteste Mineralwasser <strong>Südtirol</strong>s.<br />
In einer Höhe von 1870 Metern tritt es aus dem Quarzphyllit<br />
als absolut reines Wasser zu Tage und die Temperatur des<br />
Quellwassers liegt das ganze Jahr hindurch konstant bei 5,5°<br />
Celsius. Dies zeugt von einem langen unterirdischen Wasserlauf,<br />
der sich in großer Tiefe befindet und somit völlig von Umwelteinflüssen<br />
geschützt ist. Diese Voraussetzungen garantieren<br />
umgehend die Reinheit und Qualität des Wassers.<br />
INFO<br />
Plose Quelle AG<br />
Julius-Durst-Str. 12 -39042 Brixen<br />
Tel. 0472 836 461 – Fax 0472 801 170<br />
info@acquaplose.it – www.acquaplose.it<br />
enthält von natur aus Zucker<br />
oHnE ZUCkErZUsaTZ<br />
Bio Plose ECHT, TrEndy, GUT<br />
Bio Plose: a PUrE drInk EXPErIEnCE!<br />
BIOPLOSE wird aus 100% biologischen Zutaten hergestellt. Die<br />
Früchte werden mit Rücksicht auf den natürlichen Reifeprozess<br />
geerntet und sind gentechnikfrei. Die BIOPLOSE Fruchtsäfte<br />
werden unter Einhaltung der Bioland-Richtlinien zubereitet und<br />
sind in den Geschmacksrichtungen Birne, Pfirsich, Ananas,<br />
Orange-Karotte, Apfel, Aprikose, Orange und Grapefruit erhältlich.<br />
www.acquaplose.it the hook com
p a g i n i e r u n g<br />
Großes Fest beim „Franziskaner bäck“<br />
Vor 36 Jahre hat es in der<br />
Franziskanergasse in Bozen in einer<br />
Backstube begonnen. Aus der<br />
einen Backstube wurden drei, es<br />
wurden acht Brotgeschäfte eröffnet<br />
und nach der Übersiedlung<br />
2009 wurde jetzt die große, neue<br />
Backstube im Gewerbegebiet in<br />
Kardaun eingeweiht.<br />
Schon seit Mitte vergangenen Jahres<br />
ist die Anlage in Kardaun in<br />
Betrieb. Bis 2009 gab es aus Platzmangel<br />
in der Bozner Innenstadt drei<br />
verschiedene Backstuben. „Das waren<br />
von der Produktion her, aber auch<br />
was die Logistik betrifft, schwierige<br />
Bedingungen“, erinnert sich Heinrich<br />
Pfitscher. „Es gab kaum Chancen für<br />
Neuerungen, für neue Maschinen und<br />
Backöfen und das Vorbereiten für die<br />
täglichen Auslieferungen war eher<br />
umständlich.“ Das ist jedoch Vergangenheit.<br />
Heute steht eine Gesamtfläche<br />
von 3100 m² auf einer Ebene mit<br />
den dazu gehörenden Laderampen<br />
zur Verfügung.<br />
Schon seit über zehn Jahren ist Heinrich<br />
Pfitscher auf der Suche nach einem<br />
neuen Produktionsstandort. Allerdings<br />
ist eine Bäckerei nicht zu vergleichen<br />
mit einem beliebigen Produktionsunternehmen.<br />
Warum die Übersiedlung nach Kardaun?<br />
Für den Bäckermeister Heinrich Pfitscher<br />
stand etwas ganz oben in den<br />
Standortbedingungen: die Qualität des<br />
Wassers. „In Bozen-Süd hätte es Möglichkeiten<br />
gegeben, aber das Wasser in<br />
dieser Zone war für die sprichwörtliche<br />
‚Franziskaner-Qualität‘ ungeeignet.“<br />
Diese Sturheit (im positiven Sinn) hat<br />
den Betrieb mehr als ein Jahrzehnt lang<br />
in seiner Entwicklung gehemmt. Aber<br />
die Kunden haben es dem „Franziskaner<br />
Bäck“ gedankt, indem immer mehr<br />
sein Brot haben wollten. Acht Brotgeschäfte<br />
gibt es mittlerweile in Bozen!<br />
„Als sich dann 2006 die Gelegenheit bot<br />
nach Kardaun zu gehen, haben wir sofort<br />
zugepackt. Das Wasser in dieser Zone<br />
ist das gleiche wie bisher und damit<br />
war unser Qualitätsanspruch gesichert.<br />
Wir haben uns in der Familie kurz beraten<br />
und die Gelegenheit wahr genommen“,<br />
berichtet Heinrich Pfitscher.<br />
In <strong>Südtirol</strong>s Bilderburg<br />
Schloss Runkelstein<br />
Eine neue herausforderung<br />
»Guat ,<br />
fürstlich guat«<br />
Auch für die Genossenschaft der Handwerkerzone<br />
Kardaun war das neue Mitglied<br />
ein Glücksfall. Dazu Bürgermeister<br />
Albin Kofler: „Uns war gerade eine<br />
große Firma weggefallen und mit der<br />
großen Bäckerei wurde nicht nur eine<br />
Lücke geschlossen, sondern wir haben<br />
einen äußerst seriösen und wirtschaftlich<br />
starken Partner gefunden.“ Für das<br />
neue Mitglied war es dann eine relativ<br />
kurze Abwicklung. Walter Baumgartner<br />
von den Kaufleuten hat damals die Verbindung<br />
hergestellt und der zuständige<br />
Landesrat Werner Frick die ganze Angelegenheit<br />
in Sachen Übersiedlung unterstützt.<br />
Bei der Eröffnung bedauerte<br />
dann auch der Bozner Vizebürgermeister<br />
Oswald Ellecosta, dass es nicht gelungen<br />
war einen guten Betrieb in der<br />
Stadt zu halten.<br />
Das Wochenende der Umstellung<br />
Vom 15. auf 16. Mai 2009 wurde der<br />
Betrieb von den alten drei Backstuben<br />
auf die neue in Kardaun umgestellt.<br />
„Es hat wunderbar funktioniert. Es gab<br />
S E R V I C E<br />
keine Verzögerungen. Die Kunden haben<br />
nichts gemerkt – außer, dass die<br />
Qualität noch besser geworden ist“,<br />
freut sich Juniorchef Jürgen Pfitscher,<br />
der an vorderster Front die neue Anlage<br />
koordiniert hat, wie Vater Heinrich<br />
stolz betont. Genau so stolz ist er aber<br />
auch auf die Tochter Judith, die im Betrieb<br />
mitarbeitet und natürlich auch auf<br />
seine Frau. „Ohne meine Hedwig hätte<br />
es diese Entwicklung in den 36 Jahren<br />
sicher nicht gegeben …“ Auch die gesamte<br />
Belegschaft, mittlerweile 65 an<br />
Die Familie<br />
Pfitscher<br />
Bozen, Tel. 0471 976443<br />
52 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 53
54<br />
der Zahl, wird nicht vergessen. „In den<br />
alten Backstuben, wenn nicht immer<br />
alles optimal war, während der Umstellungsphase<br />
und ganz besonders auch in<br />
der ersten Betriebswoche in Kardaun<br />
haben alle kräftig zugepackt. Das gleiche<br />
gilt für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
in allen Brotgeschäften“,<br />
äußert sich Heinrich Pfitscher sehr lobend<br />
über seine engagierte Belegschaft.<br />
Eine festliche Einweihung<br />
Etwa elf Monate nach Übersiedlung<br />
der Produktion nach Kardaun lud die<br />
Familie Pfitscher zur feierlichen Einweihung<br />
Persönlichkeiten aus Politik<br />
und Wirtschaft, sowie Freunde, Kunden,<br />
Nachbarn und natürlich die Padres<br />
der Franziskaner ein. Wegen der<br />
tragischen Ereignisse um die Vinschgerbahn<br />
waren zwar einige Vertreter<br />
der Politik verhindert, das hatte auf die<br />
festliche Einweihung aber keinen weiteren<br />
Einfluss.<br />
Um 15.30 Uhr begann Heinrich Pfitscher<br />
mit seiner Ansprache und sorgte<br />
03/<strong>2010</strong><br />
S E R V I C E<br />
für Heiterkeit, als er Pater Willibald als<br />
Chef der Franziskaner Bäckerei bezeichnete<br />
… Vor das Mikrofon traten<br />
auch Elmar Pichler Rolle als Vertreter<br />
der Landespolitiker, der Bürgermeister<br />
Albin Kofler sowie der Bozner Vizebürgermeister<br />
Oswald Ellecosta. Die<br />
Betriebsstätte wurde dann von Pater<br />
Willibald Hopfgartner in Anwesenheit<br />
von über 200 Ehrengästen gesegnet.<br />
Dass es in der Franziskaner Bäckerei<br />
neben den 15 Bäckermeistern auch<br />
acht Konditoren gibt, wurde nach dem<br />
Buffet, spätestens beim umfangreichen<br />
Dessertbuffet, offenkundig.<br />
brot backen ist immer noch handwerk<br />
Auch heute noch nach 36 Jahren ist<br />
ein Bäckermeister ein Handwerker<br />
und das im wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Der Einsatz modernster Technik<br />
und Computersteuerung erleichtert<br />
den Ablauf, ersetzt aber nicht die Kreativität,<br />
wenn es um Brotsorten und<br />
Zutaten geht. Auf diese Tatsache legt<br />
Heinrich Pfitscher ganz besonderen<br />
Wert. Er, der „alte Meister“ ist den<br />
neuesten Technologien sehr aufgeschlossen<br />
– wenn es um Erleichterungen<br />
im Ablauf geht. „Aber die Zutaten<br />
für den Teig werden immer noch manuell<br />
zusammengestellt und genauso<br />
gerührt wie vorher; nur die Maschinen<br />
sind halt viel moderner. Auch die<br />
unterschiedlichen Brotsorten, derzeit<br />
sind es so an die 95, werden den Kundenwünschen<br />
und auch den Jahreszeiten<br />
und Festtagen angepasst.“<br />
Wer also geglaubt hat, dass bei den<br />
neuesten Maschinen vorne die Zutaten<br />
hineingegeben werden und hinten die<br />
Brotsorten herauskommen, der liegt<br />
grundfalsch. Brot backen ist in der<br />
Franzsikaner Bäckerei immer noch<br />
Handwerk!<br />
INFO<br />
Franziskaner Bäckerei<br />
Franziskanergasse 3 - 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 976 443<br />
info@franziskanerbaeckerei.it<br />
www.franziskanerbaeckerei.it<br />
p a g i n i e r u n g<br />
Alles Schokolade ...<br />
Qualität kann man messen und<br />
schmecken, auch bei Schokolade.<br />
Ein Liebhaber erkennt eine gute<br />
Schokolade am Duft, Aussehen<br />
und vor allem am Geschmack.<br />
In der Chocolaterie Anton<br />
Oberhöller in Sarnthein entstehen<br />
Schokoladen-Spezialitäten<br />
und Eigenkreationen allerfeinster<br />
Güte.<br />
bioschokolade erinnert ein wenig<br />
an den Schokoladengeschmack in<br />
Kindertagen – feine Schokolade ohne<br />
viele Zusatzstoffe und Aromen. Auch<br />
heute ist dies möglich, mit Zutaten<br />
aus dem biologischen Anbau. Dies<br />
sind die Basisstoffe, die im traditionellen<br />
Handwerksbetrieb von Anton<br />
Oberhöller zum Einsatz kommen. Nur<br />
ausgewählte Fair Trade-Bioschokolade<br />
und lokale, traditionelle Produkte<br />
– allesamt ebenfalls aus kontrolliert<br />
biologischem Anbau – werden für die<br />
köstlichen Schokoladentafeln und Pralinen<br />
verwendet.<br />
Mit der Tradition verbunden<br />
Die Bioschokolade wird mit verschiedenen<br />
Geschmacksrichtungen verfeinert.<br />
Unter anderem werden getrocknete<br />
Erdbeeren und Äpfel, natürlich aus<br />
biologischem einheimischen Anbau,<br />
verwendet. Eine wahre Spezialität des<br />
Hauses ist feinste Bitterschokolade mit<br />
einem Hauch von Sarner Latschenöl.<br />
Es verleiht der Schokolade einen ungewöhnlich<br />
harmonischen, fein minzigen<br />
und waldfrischen Geschmack. Die Kreation<br />
von Anton Höller wurde im Juni<br />
2009 auf der Mailänder Lebensmittelmesse<br />
„TuttoFood“ ausgezeichnet.<br />
Das Sortiment wird ständig erweitert.<br />
Viele neue Geschmacksrichtungen,<br />
unter anderem Birne, Melisse und Zirbelnuss,<br />
werden ganz sicher ihre Liebhaber<br />
finden. Ab Mai werden traditionelle<br />
Schokoladen in verschiedenen<br />
Geschmacksrichtungen angeboten.<br />
Auch sie werden ausschließlich<br />
aus hochwertigen<br />
Rohstoffen hergestellt, denn<br />
eine hohe Qualität steht im Mittelpunkt<br />
der Handwerkskunst des<br />
Sarner Chocolatiers. Kräuter und<br />
Früchte stammen ausschließlich<br />
aus <strong>Südtirol</strong>. Sie sind die Grundlage für<br />
den höchsten Genuss.<br />
Die Schokoladenspezialitäten sind in<br />
der hauseigenen Konditorei und in vielen<br />
<strong>Südtirol</strong>er Biofachgeschäften, Feinkostläden<br />
und Schokoladengeschäften<br />
erhältlich.<br />
INFO<br />
Chocolatier Anton Oberhöller<br />
Runggenerstraße 26 - 39058 Sarnthein<br />
Tel. 0471 622 016 - Fax 0471 622 016<br />
info@antonoberhoeller.it<br />
03/<strong>2010</strong> 55
56<br />
Die neue<br />
bio-Frischmilch<br />
Mila bringt ab April eine BIO-<br />
Frischmilch auf den Markt und<br />
steigt damit in ein Marktsegment<br />
mit Wachstumsperspektiven ein.<br />
Die neue BIO-Frischmilch von<br />
Mila ist eine köstliche, frische,<br />
pasteurisierte und homogenisierte<br />
Vollmilch aus biologischer<br />
Landwirtschaft.<br />
Für Mila stehen seit jeher der Respekt<br />
und die Liebe für die Heimat,<br />
die Umwelt, die Bauern und deren<br />
03/<strong>2010</strong><br />
Tiere im Vordergrund. Die naturbelassene<br />
Milch von Mila, ausschließlich<br />
von <strong>Südtirol</strong>er Bergbauernhöfen<br />
mit durchschnittlich<br />
zwölf Kühen pro Stall, wird an<br />
365 Tagen im Jahr gesammelt,<br />
angeliefert und innerhalb von<br />
24 Stunden verarbeitet. Höchste<br />
Qualität im Einklang mit der Natur<br />
wird durch artgerechte Tierhaltung<br />
und biologische Fütterung<br />
gewährleistet. Mit Liebe und<br />
Engagement entsteht eine Milch,<br />
die sich durch absolute Frische<br />
und unverfälschten Geschmack<br />
auszeichnet.<br />
Die Mila BIO-Frischmilch ist in der<br />
Verpackung zu 1000 ml erhältlich.<br />
Die Mila BIO-Frischmilch, produziert<br />
nach strengen Bioland-Richtlinien, entspricht<br />
noch anspruchsvolleren Konsumentenwünschen<br />
und unterstreicht die<br />
Unternehmensphilosophie: Mila – Milch<br />
mit Liebe. Milch aus <strong>Südtirol</strong>.<br />
Probier auch Du das reichhaltige Milchsortiment<br />
von Mila mit der neuen BIO-<br />
Frischmilch!<br />
INFO<br />
Milkon <strong>Südtirol</strong> Gen. u. landw. Ges.<br />
Innsbrucker Str. 43 - 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 451 111<br />
info@mila.it - www.mila.it<br />
Das „ULTNER BROT“ ist eine kleine<br />
<strong>Südtirol</strong>er Erfolgsgeschichte<br />
vom „Dorfbeck“ zum Bio-Bäcker<br />
<strong>Südtirol</strong>s.<br />
Die Bäckerei „beim Eggwirt“ wurde<br />
1919 von Maria Pircher Schwienbacher<br />
eröffnet. Diese wurde ab 1949<br />
von ihrem Sohn weitergeführt, bis<br />
den Betrieb schließlich 1988 Richard<br />
Schwienbacher von seinem Vater<br />
übernahm.<br />
Mit Tradition zum Erfolg<br />
Die Leidenschaft und das Festhalten<br />
an der handwerklichen Tradition,<br />
die Anwendung althergebrachter Rezepturen<br />
und die Verwendung bester<br />
Rohstoffe sowie deren schonungsvolle<br />
Verarbeitung haben diese Bäckerei bis<br />
weit über die Grenzen des Tales hinaus<br />
bekannt gemacht.<br />
p a g i n i e r u n g<br />
Der „bio-beck“ aus Ulten<br />
Bereits 1982 hat Richard<br />
Schwienbacher eine Steinmühle<br />
in die Backstube<br />
gestellt. Seitdem hat sich die<br />
Bäckerei stetig in diese „gesunde“<br />
Richtung weiterentwickelt. So wird<br />
heute das gesamte Vollkornmehl mit<br />
der eigenen Osttiroler Getreidemühle<br />
gemahlen. Die Rohstoffe werden – sofern<br />
verfügbar – bei lokalen Bauern und<br />
Lieferanten eingekauft. Das neue „Vollwert<br />
Saaten Brot“ und das „Original Ultner<br />
Pidl“ enthalten z.B. Bio-Roggenkorn<br />
aus dem Ultental. Manche Rohstoffe bekommt<br />
man natürlich nicht in <strong>Südtirol</strong>.<br />
So kommen z.B. das kaltgepresste Bio-<br />
Olivenöl aus Apulien und das rosafarbene<br />
Steinsalz aus dem Himalaya.<br />
Mit bio-Zertifikat<br />
Besondere Aufmerksamkeit wird der<br />
natürlichen Lockerung der Teige ge-<br />
widmet. Neben<br />
vielen verschiedenen<br />
„Vorteigen“ und dem selbstgezüchteten<br />
Sauerteig (laut Richard Schwienbacher<br />
dem „Kraftwerk seines Betriebes“)<br />
wird bei Vollkornprodukten Bio-Hefe<br />
oder Backferment verwendet.<br />
Die Erzeugnisse der seit dem Jahr 2000<br />
offiziell „Ultner Brot“ genannten Bäckerei<br />
finden auch in Meran, in den eigenen<br />
Läden sowie in vielen Einzelhandel-<br />
und Bio-Fachgeschäften <strong>Südtirol</strong>s<br />
ihre Liebhaber. Der Betrieb ist seit dem<br />
Jahr 2000 Bio zertifiziert durch AB-<br />
CERT und hat mittlerweile die gesamte<br />
Produktion der Bäckerei den Biorichtlinien<br />
angepasst.<br />
INFO<br />
Ultner Brot<br />
Vollwert Brot & Feinbäckerei R. Schwienbacher<br />
Dorfplatz Nr. 114 - 39016 St. Walburg in Ulten<br />
Tel. 0473 795 327<br />
www.ultnerbrot.it<br />
Meran: Sandplatz Nr. 8<br />
Untermais: Romstraße Nr. 41<br />
03/<strong>2010</strong> 57
Reservieren Sie jetzt schon Ihre Werbefläche!<br />
Zivilschutz & Sicherheit<br />
Diese aktuelle Radius-Ausgabe erscheint Anfang Juni<br />
• Die Stärken des <strong>Südtirol</strong>er Zivilschutzes:<br />
Organisation, Effizienz und Zusammenarbeit aller Kräfte.<br />
• Als Beispiele: die Einsätze in L`Aquila und im Vinschgau, die Einsatzkräfte.<br />
• Sicherheit und (Zivil)Schutz im privaten Umfeld. Wir präsentieren Firmen<br />
und technisches Know-how für Ihre ganz persönliche Sicherheit.<br />
Redaktion Radius: Tel. 0471 977 824 - Fax 0471 301 226<br />
franz.wimmer@mediaradius.it - www.mediaradius.it<br />
Die Griechen wussten den<br />
Honig wirklich zu schätzen und<br />
gestanden ihm überirdische<br />
Kräfte zu. Denn laut Griechischer<br />
Mythologie verdankten die<br />
Götter ihm ihre Unsterblichkeit.<br />
Wir lieben den Honig wegen seines<br />
guten Geschmacks und weil<br />
er bei Erkältungen wirkt. In den vergangenen<br />
Jahren untersuchten Wissenschaftler<br />
die medizinische Wirksamkeit<br />
des Honigs und kamen zu erstaunlichen<br />
Ergebnissen: Honig hilft<br />
ganz besonders gut bei der Wundheilung<br />
und wirkt gegen Entzündungen.<br />
Dem Honig, so zeigt ein Blick in die<br />
griechische Mythologie, verdanken<br />
die Götter ihre Unsterblichkeit.<br />
hilfe bei Erkältungen und<br />
Magen-Darm-beschwerden<br />
Milch mit Honig, besser noch Tee mit<br />
Honig, ist ein altes und bewährtes<br />
Hausmittel bei Halsschmerzen. Etwa<br />
180 Begleitstoffe enthält der Bienennektar<br />
nach Angaben der Centralen<br />
Marketing-Gesellschaft der deutschen<br />
Agrarwirtschaft (CMA). Zu den wichtigsten<br />
gehören so genannte Inhibine,<br />
das sind Hemmstoffe wie Flavonoide.<br />
Als wichtigste Spurenstoffe gelten die<br />
beiden Flavonoide Pinocembrin, ein<br />
hitzestabiles Antibiotikum, und Kaffeesäure<br />
– es hemmt Entzündungen. Des-<br />
p a g i n i e r u n g<br />
honig für die Götter<br />
halb wirkt heiße Milch mit Honig meist<br />
erleichternd, wenn der Hals schmerzt.<br />
Andere Flavonoide im Honig helfen gegen<br />
Viren und werden heute auch als<br />
Mittel gegen Krebs erprobt. Acetylcholin,<br />
ein anderer wichtiger Stoff, ist eine<br />
Stickstoffverbindung, die sich günstig<br />
auf die Herztätigkeit auswirkt. Sie vermindert<br />
die Herzschlagzahl, erweitert<br />
verengte Herzkranzgefäße und hat daher<br />
eine blutdrucksenkende und herzschützende<br />
Wirkung. Doch Tee oder<br />
Milch dürfen nicht zu heiß sein, denn<br />
ab 40 Grad verliert der Honig seine heilenden<br />
Eigenschaften.<br />
Wertvoller Zuckeranteil<br />
Was an Honig so gut schmeckt, ist natürlich<br />
wesentlich auf seinen Zuckergehalt<br />
zurückzuführen. Aber dieser Zucker ist<br />
wertvoll: Vor allem der hohe Anteil an<br />
Fruchtzucker (fast 40 Prozent) und an<br />
Traubenzucker (über 30 Prozent) liefern<br />
dem Körper Energie und halten<br />
wichtige Körperfunktionen in Gang. So<br />
dienen sie in Verbindung mit honigeigenen<br />
Wirkstoffen der Kondition und<br />
Konzentration. Rund 120 Aromastoffe<br />
enthält der Honig und diese geben ihm<br />
seinen typischen, je nach Pflanzen, variierenden<br />
Geschmack. Kristallisiert<br />
ein Honig zuhause im Glas, kann er<br />
im Wasserbad erwärmt werden. Dabei<br />
verflüssigt er sich wieder. Der Honig<br />
sollte allerdings nicht über 40° C erwärmt<br />
werden, da sonst fast alle heilsamen<br />
Stoffe verlorengehen.<br />
honiggenuss für jede Saison<br />
Das kulinarische Potential von Honig wird<br />
weitaus unterschätzt. Dank der Vielfalt<br />
der Honigsorten aus aller Welt sind die<br />
Einsatzmöglichkeiten des einzigartigen<br />
Naturprodukts nahezu unbegrenzt: Vom<br />
lecker-leichten Frühlingsgericht bis zum<br />
winterlichen Festtagsmenü. Honig wird<br />
seit jeher als begehrtes Nahrungsmittel<br />
ebenso wie als Schönheitselixier geschätzt.<br />
Noch immer gelangt das Naturprodukt<br />
Honig so rein und unverfälscht<br />
ins Glas, wie es die unermüdlichen<br />
Arbeiterinnen geschaffen haben – einschließlich<br />
der wertvollen Inhaltsstoffe.<br />
Unserer Gesundheit etwas Gutes tun und<br />
gleichzeitig mit allen Sinnen genießen –<br />
mit einer Vielzahl an Honigsorten ist dies<br />
heute ein Kinderspiel.<br />
03/<strong>2010</strong> 59
p a g i n i e r u n g<br />
Innovative Wege<br />
für <strong>Südtirol</strong>s bauern<br />
Die Lage <strong>Südtirol</strong>s inmitten der<br />
Alpen bedingt eine sehr vielfältige<br />
Landschaft. Nur knapp<br />
15 % der <strong>Südtirol</strong>er Landesfläche<br />
liegt davon unterhalb von<br />
1000 m Meereshöhe, rund 22 % im<br />
Mittelgebirge zwischen 1000 und<br />
1500 m und weit über 60 % von<br />
<strong>Südtirol</strong>s Flächen sind hochalpin.<br />
Die Lage am Südhang der Alpen mit<br />
einem milden, ausgewogenen Klima<br />
ermöglicht eine bemerkenswerte<br />
Vielfalt landwirtschaftlicher Kulturen.<br />
Bis zu einer Höhe von 1000 m prägen<br />
Apfelbäume und Reben die Landschaft,<br />
im Mittelgebirge erstrecken<br />
sich ausgedehnte Wiesen und Weiden<br />
mit Viehhaltung. Hier kann man in<br />
zunehmendem Maße neben Ackerkulturen<br />
auch Spezialkulturen wie<br />
Gemüsebau, Beeren- und Steinobstanbau<br />
sowie Kräuterfelder vorfinden.<br />
Innovation und Forschung<br />
Jede Wirtschaft braucht Forschung<br />
und Entwicklung, um konkurrenzfähig<br />
zu bleiben und überleben zu können;<br />
dies gilt im Besonderen für die Landwirtschaft<br />
<strong>Südtirol</strong>s. Geringe Betriebsgrößen<br />
sowie die Hang- bis Steillage<br />
der meisten Produktionsflächen lassen<br />
kaum eine weniger arbeitsintensive<br />
Wirtschaftsweise zu. Andererseits bieten<br />
die vielen klimatischen Nischen auch<br />
eine Chance für eine Produktvielfalt und<br />
Produkte von hoher Qualität. Am „Land-<br />
und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum<br />
Laimburg“ stellt man sich seit 25<br />
Jahren der Herausforderung, der <strong>Südtirol</strong>er<br />
Bauernschaft eine Zukunft zu sichern.<br />
Das geschieht durch angewandte<br />
Forschung und eine Versuchstätigkeit,<br />
die sich an den Bedürfnissen der <strong>Südtirol</strong>er<br />
Landwirtschaft orientiert, die an<br />
Lösungen für deren Probleme arbeitet,<br />
aber auch neue Entwicklungen und Entfaltungsmöglichkeiten<br />
aufzeigen will.<br />
Grundlage für <strong>Südtirol</strong>er Qualität<br />
Die Abkehr von Kriterien der Massenproduktion<br />
zugunsten einer ausschließlich<br />
höchster Qualität verpflichteten<br />
Produktion soll Vorbildfunktion haben<br />
und neue Standards setzen. Im Obst-<br />
wie im Weinbau wurden Grundlagen<br />
für <strong>Südtirol</strong>s Qualitäts- und führende<br />
Marktstellung geschaffen; so stellt nicht<br />
nur seit 1982 der Kräuteranbau eine<br />
vielversprechende Möglichkeit für einen<br />
Zuerwerb dar. Durch ein Landesgesetz<br />
geregelt, erfolgt dieser ausschließlich<br />
biologisch. Aufgrund der großen<br />
Nachfrage kann der Kräuteranbau<br />
gleich wie der Anbau von Freilandgemüse<br />
und der Marteller Erdbeere, auf<br />
1800 m Meereshöhe, sowie der von alten<br />
Ackerbaukulturen, und vieles mehr<br />
in Zukunft auch noch weiteren Betrieben<br />
ein zusätzliches Einkommen bieten.<br />
Der Bergkiwi, der Apfelanbau im<br />
Pustertal und das Traubenkernöl stellen<br />
die nächsten Herausforderungen und<br />
wettbewerbstüchtige Grundlagen dar.<br />
Das besondere Zusammenspiel der Laimburg<br />
von Versuchs- bzw. Forschungszentrum,<br />
Produktionsbetrieb, schulischer<br />
Ausbildungsstätte und Beratungsstelle<br />
ist heute in <strong>Südtirol</strong> der Garant für eine<br />
moderne Landwirtschaft, die nachhaltig<br />
ökologisch und ökonomisch arbeitet und<br />
produziert. In diesem Sinne trägt das<br />
Versuchszentrum dazu bei, dass <strong>Südtirol</strong>s<br />
Landwirtschaft heute trotz der vielen<br />
Klein- und Kleinstbetriebe aufgrund der<br />
hohen Qualität ihrer Produkte international<br />
bestehen kann.<br />
INFO<br />
Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum<br />
Pfatten, Laimburg 6 - 39040 Auer<br />
Tel. 0471 969 500 – Fax 0471 969 599<br />
laimburg@provinz.bz.it - www.laimburg.it<br />
S E R V I C E<br />
Qualität spielt große Rolle<br />
Das Land- und Forstwirtschaftliche<br />
Versuchszentrum Laimburg<br />
versteht sich als führende<br />
Forschungsinstitution für das breite<br />
Spektrum an landwirtschaftlichen<br />
Themen in <strong>Südtirol</strong>.<br />
Seit seiner Gründung im Jahre<br />
1975 hat sich das Versuchszentrum<br />
Laimburg einen Platz unter den<br />
führenden landwirtschaftlichen Forschungsanstalten<br />
erarbeitet, freut<br />
sich Direktor Michael Oberhuber.<br />
Radius: Woran wird an der Laimburg<br />
geforscht?<br />
Michael Oberhuber: Die Themenstellung<br />
reicht von der Umwelt bis hinein in die<br />
Gesellschaft. Der Apfel und der Wein<br />
sind ein Schwerpunkt, wir haben aber<br />
auch Gemüse, Beeren und Kräuter, wobei<br />
wir immer wieder schauen, innovative<br />
Produkte auf den Markt zu bringen.<br />
Wir bauen z. B. bis fast auf 1800 m<br />
Meereshöhe Erdbeeren an. Wir können<br />
die Kühle mit der Wärme kombinieren<br />
und in diesen Rahmenbedingungen<br />
forschen wir, um die besten Produktionsbedingungen<br />
für die Landwirtschaft<br />
von morgen zu ermitteln. Unser Ziel<br />
ist es, gesunde, bekömmliche, lokale<br />
Nahrungsmittel für die Gesellschaft zu<br />
produzieren. Wir arbeiten also für die<br />
gesamte <strong>Südtirol</strong>er Bevölkerung.<br />
Radius: Gehört auch der Pflanzenschutz<br />
zu ihren Forschungsthemen?<br />
M. Oberhuber: Wir haben ein breit angelegtes<br />
Forschungsprogramm. Die Landwirtschaft<br />
und auch der Pflanzenschutz<br />
beginnen für uns beim Erstellen einer<br />
Anlage. Wir wollen künftig noch stärker<br />
darauf schauen, wie man eine Behandlung<br />
mit Pflanzenschutzmittel reduzieren<br />
kann. Das beginnt bei der Wahl der<br />
richtigen Sorten. Aber wir liefern den<br />
Bauern auch die wissenschaftlichen<br />
Daten, wie man den nötigen Pflanzenschutz<br />
mit dem minimalsten Einsatz<br />
am besten machen kann, damit auch<br />
Nachbarflächen und die Gewässer nicht<br />
belastet werden.<br />
Radius: Wie lange dauert die Forschung<br />
an neuen Sorten?<br />
M. Oberhuber: Sehr viele Jahre. Durch<br />
neue Methoden kann man den Pro-<br />
zess aber verkürzen. Wenn man z. B.<br />
die molekularbiologischen Fortschritte<br />
hernimmt und nachschaut, was bei der<br />
natürlichen Kreuzung herauskommt.<br />
Das ist klar zu unterscheiden von einem<br />
Gentransfer. Wir arbeiten daran,<br />
künftig verstärkt die Eigenschaften<br />
mehr auf der molekularen Ebene zu<br />
verstehen, um schneller zu Ergebnissen<br />
zu kommen. Da sehen wir viel Innovations-<br />
und Verbesserungspotenzial.<br />
Radius: Wird auch an alten Sorten geforscht?<br />
M. Oberhuber: Im Rahmen des EU-Programms<br />
„Apfel-FIT“ bauen wir unsere<br />
bestehende Genbank aus, mit dem Ziel<br />
am Ende 500 alte wie moderne Apfel-<br />
sorten aufbewahrt, genau identifiziert<br />
und charakterisiert zu haben. Wir untersuchen<br />
auch ihre Eigenschaften,<br />
damit wir die besonderen Inhaltsstoffe<br />
und Nährwerte genau kennen. Das gibt<br />
den Betrieben Orientierung.<br />
Radius: Wird auch geforscht, an welchen<br />
Standorten alte Sorten am besten<br />
gedeihen?<br />
M. Oberhuber: Das ist für uns ein ganz<br />
wichtiges Thema. Unter dem Stichwort<br />
Sortenprüfung ermitteln wir derzeit vor<br />
allem für die neuen Sorten den richtigen<br />
Standort, um besonderes Qualitätsobst<br />
zu erzeugen. Aber ich kann mir durchaus<br />
vorstellen, diese Studien auch auf<br />
die älteren Sorten auszudehnen. Vorher<br />
müssen wir aber ermitteln, in welchen<br />
Sorten das größte Potenzial steckt. Daher<br />
bauen wir eine Genbank auf, wobei<br />
wir alle Sorten charakterisieren. Wir<br />
müssen ihre Inhaltsstoffe, gesundheitlichen<br />
Werte, Ernährungswerte und<br />
geschmacklichen Besonderheiten systematisch<br />
herausarbeiten. Wir wollen<br />
aus unserem Kapital schöpfen und es<br />
einfließen lassen in die Eigenschaften<br />
von neuen Sorten. Dann sind wir gut<br />
aufgestellt für die Herausforderungen<br />
von morgen.<br />
Radius: Wird auch Forschung in Sachen<br />
Obstlagerung betrieben?<br />
M. Oberhuber: Da hat das Versuchszentrum<br />
Laimburg ganz wesentlich<br />
dazu beigetragen, innovative Lagertechnologien<br />
auf den Markt zu<br />
bringen. Die Obstgenossenschaften<br />
Michael Oberhuber, Direktor des<br />
Versuchzentrums Laimburg<br />
schaffen es heute schon, den Apfel<br />
ohne Konservierungsmittel in eine<br />
Art Winterschlaf zu versetzen. Dadurch<br />
haben sie für den Verkauf Zeit<br />
bis zur nächsten Ernte. Der Verzicht<br />
auf Konservierungsstoffe kommt aber<br />
auch der Umwelt und so der gesamten<br />
Gesellschaft zugute.<br />
Radius: Wie groß ist das Laimburg-Team?<br />
M. Oberhuber: Wir haben rund 200 Mitarbeiter,<br />
davon sind rund 100 wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter. Wir arbeiten in<br />
Kooperation mit Landesinstitutionen, mit<br />
der Obstwirtschaft, Weinwirtschaft und<br />
anderen Genossenschaften, Universitäten<br />
und bei vielen EU-Programmen mit.<br />
Radius: Wie viele Versuchsfelder stehen<br />
zur Verfügung?<br />
M. Oberhuber: Wir haben Felder hier bei<br />
der Laimburg und bei Außenbetrieben<br />
im ganzen Land, die die unterschiedlichen<br />
geografischen und klimatischen<br />
Bedingungen des Landes widerspiegeln.<br />
Radius: Gehört die Qualitätskontrolle<br />
zum Aufgabengebiet der Laimburg?<br />
M. Oberhuber: Qualität spielt für uns<br />
eine große Rolle. Oft wird die Qualität<br />
durch eine Verkostung geprüft,<br />
die sich an wissenschaftliche Kriterien<br />
anlehnt. Man kann sie aber auch<br />
anhand von physikalisch-chemischen<br />
Parametern prüfen. Das „Apfel-FIT“-<br />
Programm hat u.a. auch das Ziel, dass<br />
man Qualität auch von dieser Seite her<br />
betrachtet. Es gilt in diesem Bereich<br />
neue Messparameter für eine objektive<br />
Einschätzung zu finden, damit die<br />
Wirtschaft sich bei der Qualitätskontrolle<br />
daran orientieren kann. Das ist<br />
eine große Herausforderung, an der<br />
weltweit viele Gruppen arbeiten.<br />
60 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 61
62<br />
Farbe und Raumgestaltung<br />
Räume gestalten: Mit individuellen<br />
Farbkonzepten, besonderen<br />
Lichtakzenten und verschiedenen<br />
Formen erhalten Räume<br />
klare Strukturen und wohltuende<br />
Ordnung. Ein Beitrag von<br />
Alexander Larcher.<br />
Im Inneren von Gebäuden verbringt<br />
der Mensch die meiste Zeit ca. 80%<br />
seines Lebens, bestimmt von zunehmendem<br />
Leistungsdruck und chronischem<br />
Mangel an Tageslicht. Die Gestaltung<br />
von Räumen mit Licht, Farbe<br />
und Form ist ein daher wesentlicher<br />
Faktor für das Wohlbefinden. Farben<br />
erzeugen Stimmungen, verändern die<br />
aumwirkung und wirken unmittelbar<br />
auf Körper und Geist.<br />
Zitat von Justus Dahinden: „Das zentrale<br />
Problem der Architektur ist der<br />
Raum, der den Menschen an Leib und<br />
Seele gesund erhält.“<br />
Farbe im Gesundheitswesen<br />
Die Zeit der sterilen Krankenhäuser,<br />
der tristen Arztpraxen und der muffigen<br />
Pflegeheimen ist längst vorbei. Wohnlichkeit<br />
und Hotelcharakter werden<br />
angestrebt. Design und Farbe liegen<br />
im Trend. Zurecht! Die Einrichtungen<br />
müssen sich auf dem immer härter werdenden<br />
Markt des Gesundheitswesens<br />
neu positionieren, um konkurrenzfähig<br />
zu bleiben. Gestaltung und der Einsatz<br />
von Farben ist ein gutes Mittel, welches<br />
unmittelbar ein neues Gesicht schafft<br />
und die Emotionen anspricht.<br />
Aber Vorsicht: Die energetische und<br />
psychologische Wirkung von Farben<br />
sollte gerade bei kranken Menschen<br />
nicht unterschätzt werden. Gewissenhaft<br />
eingesetzt kann sie die Patienten<br />
bei der Genesung unterstützen.<br />
Senioren- und Pflegeheime<br />
Alte und pflegebedürftige Menschen<br />
benötigen ein Umfeld, welches auf ihre<br />
Lebenssituation zugeschnitten ist.<br />
Orientierung, Seh- und Hörvermögen<br />
haben in der Regel nachgelassen, die<br />
Mobilität ist eingeschränkt, die Fortbewegung<br />
nur langsam möglich.<br />
03/<strong>2010</strong><br />
S E R V I C E S E R V I C E<br />
<strong>Gesundes</strong> Wohnambiente<br />
Mit Farbe und Raumgestaltung kann<br />
das Leben der Heimbewohner erleichtert<br />
werden:<br />
• Deutliche Kontraste und markante<br />
Gestaltungselemente erleichtern<br />
das Sehen und helfen bei der Orientierung.<br />
• Barrierefreiheit, klare Raumordnung<br />
und durchdachte Einrichtung<br />
ermöglichen mehr Eigenständigkeit.<br />
• Harmonische Auswahl von Farben,<br />
Materialien und Beleuchtung<br />
schaffen eine wohnliche,<br />
freundliche Atmosphäre und geben<br />
positive Energie.<br />
Krankenhäuser<br />
Patienten im Krankenhaus brauchen<br />
jede Unterstützung um gesund zu werden.<br />
Krankheit, Angst und Schmerzen<br />
machen sensibel. Eingeschränkt mobil<br />
und abhängig von den Hilfeleistungen<br />
des zumeist überlasteten Pflegepersonals<br />
verbringen sie unfreiwillig untätig<br />
lange Tage im selben Raum.<br />
Die vom Krankenhaus vorgegebene<br />
Umgebung wirkt mehr oder weniger<br />
bemerkt auf die Psyche des Patienten<br />
ein. Wenn diese lieblos oder falsch gestaltet<br />
ist, kann das nicht hilfreich für<br />
den Behandlungserfolg sein.<br />
Mit dem Wissen um die Wirkung von<br />
Farbe kann die Raumgestaltung die<br />
Medizin noch unterstützen. Ein Patientenzimmer<br />
braucht einen harmonisierenden<br />
und wohnlichen Charakter und<br />
optische Anreize gegen die Langeweile.<br />
Übrigens auch dem Pflegepersonal<br />
erleichtert eine gute Gestaltung den<br />
schwierigen Alltag!<br />
Wohnräume<br />
Alexander Larcher.<br />
My home is my castle. Schlimm nur,<br />
wenn es in den eigenen vier Wänden<br />
so trist und grau zugeht wie in einer<br />
mittelalterlichen Burg. Da kann keine<br />
positive Stimmung aufkommen. Oder<br />
werden Sie von Formen und Farben<br />
erschlagen und kennen das Gefühl nie<br />
Ordnung zu haben? Fühlen Sie sich beengt?<br />
Kommen Sie in Ihrem Wohnraum<br />
nicht zur Ruhe?<br />
Zuhause müssen Sie Kraft tanken, sich<br />
uneingeschränkt wohl und geborgen<br />
Wohnen mit Farben und sich wohlfühlen!<br />
Leistungen: Nicht nur der anspruchsvolle<br />
Haushalt oder Besitzer repräsentativer<br />
Villa sind im Fokus unseres<br />
Konzepts, sondern alle Menschen,<br />
die wissen, was es heißt, sich in den<br />
vier Wänden uneingeschränkt wohl<br />
zu fühlen.<br />
fühlen, sonst ist der Alltagsstress nicht<br />
zu bewältigen. Farbe, Licht und Raumordnung<br />
können Sie hier wesentlich unterstützen.<br />
Wir gehen auf Ihre individuelle<br />
Situation ein und bieten Lösungen.<br />
……… Lieblingsplätze schaffen, Blicke<br />
führen, Akzente setzen.<br />
Ein Schlafzimmer ist mehr als der<br />
Stellplatz für‘s bett<br />
Wir beschränken uns nicht auf die<br />
Farbgestaltung von Wänden, Decken<br />
und Möbeln. Wenn Sie wollen, schaffen<br />
wir Räume für mehr Lebensqualität,<br />
die Wohntextilien, Bodenbeläge und die<br />
umgebenden Farbklänge in ganzheitlicher<br />
Harmonie verbinden. Alexander<br />
Larcher & Co. KG – das ist die komplette<br />
Leistung für inspirierendes Wohnen<br />
von A bis Z. Fragen Sie uns.<br />
Der Unterschied liegt in der Idee – nicht<br />
in den Kosten. Es ist heute durchaus<br />
möglich, dass Menschen bis zu 80% ihrer<br />
Lebenszeit in Gebäuden verbringen. Den<br />
wenigsten Menschen ist dabei bewusst,<br />
dass in Gebäuden die Umweltverschmutzung<br />
zehnmal so hoch sein kann wie im<br />
Freien! Ohne es zu merken, können sie<br />
ständig giftigen Emissionen von Produkten<br />
aller Art ausgesetzt sein, einschließlich<br />
denen von synthetischen Farben.<br />
Wer sich für Naturfarben entscheidet,<br />
muss keine Einschränkungen in Bezug<br />
• Wohnraumgestaltung im Haus und<br />
in der Wohnung<br />
• Beratung bei der Farb- und Materialkonzept<br />
Umfang und Tiefe der<br />
Bearbeitung bestimmen Sie als<br />
Kunde zusammen mit mir, Alexander<br />
Larcher.<br />
auf die Gestaltungsvielfalt hinnehmen.<br />
Vielmehr eröffnen sich ganz neue Welten<br />
feiner Farbabstufungen und Strukturen.<br />
So ist es möglich, mit mir Alexander Larcher,<br />
aus einem großen Angebot guter<br />
Markenprodukte zu wählen.<br />
Innenmalerei<br />
In unserer stressigen und sich schnell<br />
verändernden Gesellschaft gewinnt<br />
Wohlbefinden und Erholung immer<br />
mehr an Bedeutung. Die Farbgestaltung<br />
in den eigenen 4 Wänden, aber<br />
auch in einem Büro trägt maßgeblich<br />
zu einer angenehmen und erholsamen<br />
Umgebung bei. Unser Unternehmen<br />
führt daher sämtliche Arbeiten im Innenbereich<br />
aus.<br />
Wohnen / Farbenkunde, Farben<br />
und Raumgestaltung.<br />
Bei der Ausstattung einer Wohnung sind<br />
die Farben ein unverzichtbares und<br />
wirkungsvolles Gestaltungsmittel, die<br />
Farbwahl eine wichtige, sehr persönliche<br />
Sache und sollte die Handschrift<br />
einer Person aufweisen. Die farbliche<br />
Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen<br />
kann das Wohlbefinden eines Menschen<br />
positiv oder negativ beeinflussen,<br />
da Farben im Unterbewusstsein wirken<br />
und für die Reize bestimmter Farben ei-<br />
Dekorativ, Bunt und Farbig<br />
<br />
Gipskartonarbeiten - Hängedecken - Trennwände<br />
Thermoakustische Isolierung - Wärmedämmung<br />
ne Empfänglichkeit (Lieblingsfarbe) bzw.<br />
Abneigung festzustellen ist. Da die Farbwahl<br />
mitentscheidend dafür ist, ob wir<br />
uns in unseren vier Wänden wohlfühlen,<br />
ist für den Wohnberater das Wissen um<br />
die Wirkung der vielfältigen Komponenten<br />
der Farben deshalb eine wichtige<br />
Voraussetzung. Es war nie einfacher, mit<br />
Farben zu wohnen. Dank der enormen<br />
Fortschritte in der Farbenherstellung<br />
und der Technik stehen uns heute Stoffe,<br />
Bodenbeläge, Tapeten und Wandfarben<br />
in Farben jeglicher Tönung und einer<br />
reichhaltigen Palette zur Verfügung.<br />
Ohne das »denkende Gefühl« für Räume<br />
ist der Maler nicht mehr als ein Anstreicher!<br />
Wir Alexander Larcher & Co. KG<br />
gehen mit Begeisterung über den Standard<br />
hinaus, aber wir schalten auch bei<br />
einfachen Aufgaben nicht den Kopf ab.<br />
Wir haben unser »Vokabular« bis zur<br />
Perfektion erlernt, erweitern es täglich<br />
und setzen es virtuos ein. Traditionelle<br />
Techniken, von Alexander Larcher neu<br />
belebt, entfalten ihren Charme in modernen<br />
Wohn– und Arbeitsbereichen,<br />
Licht und Farbe liefern sich harmonische<br />
Wechselspiele, Wände sind nicht<br />
länger Grenzen sondern Gestaltungsfelder<br />
für mehr Lebensqualität. Willkommen<br />
zum Full Service rund um Raum<br />
und Farbe – von der Konzeptberatung<br />
bis zum inspirierenden Lebensraum mit<br />
mir Alexander Larcher.
A K T U E L L<br />
Schlaganfall – hilfe zur Selbsthilfe<br />
Ein Neurologe erklärt, wenn er<br />
innerhalb von drei Stunden zu<br />
einem Opfer eines Schlaganfalls<br />
komme, könne er die Auswirkung<br />
eines Schlaganfalls größtenteils<br />
aufheben!<br />
Wichtig ist lediglich eines, einen<br />
Schlaganfall zu erkennen, zu diagnostizieren<br />
und den Patienten innerhalb<br />
von drei Stunden zu behandeln,<br />
was natürlich nicht leicht ist.<br />
Während gegrillt wurde, stolperte Ingrid<br />
und fiel hin. Man bot ihr an, einen<br />
Krankenwagen zu rufen. Doch sie versicherte<br />
allen, dass sie O.K. wäre und<br />
nur wegen ihrer neuen Schuhe über<br />
diesen Stein gestolpert ist. Weil sie ein<br />
wenig blass und zittrig wirkte, half man<br />
ihr, sich zu säubern und brachte ihr einen<br />
neuen Teller mit Essen. Ingrid verbrachte<br />
den Rest des Abends heiter und<br />
fröhlich.<br />
Ingrids Ehemann rief spät an und ließ<br />
alle wissen, dass seine Frau ins Krankenhaus<br />
gebracht worden war. Um<br />
23.00 Uhr verstarb Ingrid dort. Sie hatte<br />
beim Grillen einen Schlaganfall erlitten.<br />
Hätten ihre Freunde gewusst, wie<br />
man die Zeichen eines Schlaganfalls<br />
deuten kann, könnte Ingrid heute noch<br />
leben. Manche Menschen sterben nicht<br />
sofort. Sie bleiben oft lange in einer auf<br />
unbeschränkte Hilfe angewiesenen Situation.<br />
Erkenne einen Schlaganfall<br />
Die Symptome eines Schlaganfalls<br />
wahrnehmen und schnelles Reagieren<br />
kann Leben retten.<br />
Es gibt vier Schritte, an die man sich<br />
halten sollte, um einen Schlaganfall zu<br />
erkennen:<br />
• Bitte die Person zu lächeln (Sie<br />
wird es nicht schaffen.)<br />
• Bitte die Person einen ganz einfachen<br />
Satz zu sprechen (zum Beispiel:<br />
„Es ist heute sehr schön.“)<br />
• Bitte die Person beide Arme hoch<br />
zu heben (Sie wird es nicht oder<br />
nur teilweise können.)<br />
• Bitte die Person ihre Zunge herauszustrecken<br />
(Ist die Zunge gekrümmt,<br />
windet sich von einer<br />
Seite zur anderen, ist das ebenfalls<br />
ein Zeichen eines Schlaganfalls.)<br />
Falls er oder sie Probleme mit einem<br />
dieser Schritte hat, muss sofort der Notarzt<br />
gerufen und die Symptome der Person<br />
am Telefon beschrieben werden.<br />
Selbsthilfe bei herzattacke<br />
Man ist alleine im Auto unterwegs, plötzlich<br />
bemerkt man stechende Schmerzen<br />
im Brustkorb, die sich rasch auf Arme<br />
und bis ins Gesicht ausbreiten. Diagnose:<br />
Herzattacke! Was nun? Man ist<br />
nur fünf km vom nächsten Krankenhaus<br />
entfernt, glaubt aber nicht, dass man es<br />
bis dorthin schafft. Bei kaum einem der<br />
Erste-Hilfe-Kursen, die angeboten werden,<br />
lernt man, wie man sich selbst helfen<br />
kann. Wie überlebt man eine Herzattacke,<br />
wenn man alleine ist? Ohne Hilfe<br />
hat man nur etwa 10 sec. Zeit, ehe man<br />
das Bewusstsein verliert!!<br />
Wichtig ist in erster Linie keine Panik<br />
aufkommen lassen, aber energisch<br />
und sich so oft als möglich zum Husten<br />
zu bringen.<br />
Vor jedem Husten tief einatmen! Das<br />
Husten muss kräftig und anhaltend<br />
sein, als würde man versuchen Schleim<br />
von ganz unten aus dem Brustkorb<br />
heraufzuholen. Einatmen und Husten<br />
muss alle zwei Sekunden wiederholt<br />
werden bis entweder Hilfe eintrifft oder<br />
das Herz wieder beginnt normal weiterzuschlagen.<br />
Tiefes Einatmen bringt nämlich Sauerstoff<br />
in die Lungen, das Husten drückt<br />
aufs Herz und hält das Blut am Zirkulieren.<br />
Der Druck auf das Herz hilft<br />
gleichzeitig wieder, den Rhythmus zu<br />
normalisieren und kann so dazu beitragen<br />
das Schlimmste zu vermeiden.<br />
Anschließend muss sofort das nächste<br />
Krankenhaus aufgesucht werden.<br />
Im Alter ändert sich vieles:<br />
Die Kräfte lassen nach, man ist<br />
nicht mehr agil. Das Leben lässt<br />
sich nicht mehr so gut meistern<br />
und kleinste Handgriffe werden<br />
zur Schwierigkeit. Dann bringt<br />
die Genossenschaft „Tages<br />
Senior“ fachmännische Hilfe<br />
direkt ins Haus.<br />
Es betrifft jeden. Wenn Eltern oder<br />
Verwandte älter werden, sind sie<br />
auf Hilfe angewiesen. Sie möchten in<br />
ihrer gewohnten Umgebung bleiben,<br />
sind aber nicht mehr in der Lage, den<br />
Alltag allein zu bewältigen. Durch Pflegebedürftigkeit<br />
ist nicht nur der ältere<br />
und kranke Mensch selbst betroffen,<br />
sondern auch die Angehörigen. Es sind<br />
vor allem die Frauen, die diese Aufgabe<br />
übernehmen. Neben der Pflege müssen<br />
Hausarbeit, Kochen und Einkauf bewältigt<br />
werden und das eigene Familienleben<br />
kommt zu kurz.<br />
Entlastung der Angehörigen<br />
„Die Angehörigen zeigen eine große Bereitschaft,<br />
unterschätzen aber oft, was<br />
da auf sie zukommt. Überforderung ist<br />
S E R V I C E<br />
Gut und professionell<br />
zu hause betreut<br />
unvermeidbar“, betont Elfrieda Haller,<br />
Präsidentin der Sozialgenossenschaft<br />
O.N.L.U.S. Tages Senior.<br />
Jeder Fall ist individuell. Manchmal<br />
reicht es aus, eine Hilfe zu finden, die<br />
den Haushalt in Ordnung hält, Einkäufe<br />
erledigt und Gesellschaft leistet. In<br />
anderen Fällen ist eine Betreuung rund<br />
um die Uhr nötig. Es ist für die älteren<br />
Menschen oft nicht leicht zu akzeptieren,<br />
dass sie diese Hilfe benötigen. Deshalb<br />
ist es wichtig, eine fachlich qualifizierte,<br />
aber gleichzeitig menschlich<br />
harmonisierende Person zu finden. Das<br />
Vertrauen ist die Basis für eine gut funktionierende<br />
Hilfe.<br />
Schnelle, unbürokratische hilfe<br />
„Die Genossenschaft hilft den Familien,<br />
qualifizierte Unterstützung zu<br />
finden. Ein entscheidender Faktor ist<br />
die gemeinsame Muttersprache. Der<br />
rechtlich abgesicherte Vertrag mit<br />
den Angehörigen schließt eine genaue<br />
Aufstellung des Bedarfs ein“, erklärt<br />
Elfrieda Haller. Innerhalb weniger Tage<br />
kann eine qualifizierte Pflege- oder<br />
Hilfskraft in allen Teilen<br />
<strong>Südtirol</strong>s gefunden<br />
werden. Im ständigen<br />
Kontakt mit den Familien<br />
wird die Qualität der<br />
Dienste geprüft.<br />
„Da unsere Mitarbeiter<br />
vertraglich abgesichert<br />
sind, sind die Kosten etwas<br />
höher als bei einer<br />
Elfrieda_Haller<br />
privat gebundenen Hilfe.<br />
Doch wir garantieren<br />
Qualität, Kontinuität und der Auftraggeber<br />
ist rechtlich abgesichert. Der menschliche<br />
Faktor ist für beide Seiten allerdings<br />
am wichtigsten“, betont die Präsidentin.<br />
Die Finanzierung kann mit dem Pflegegeld<br />
abgedeckt werden und ist steuerlich<br />
absetzbar.<br />
64 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 65<br />
INFO<br />
O.N.L.U.S Tagessenior<br />
Schwarz-Adler-Straße 4 - 39051 Branzoll<br />
Mo–Do 8.30 bis 17.00 Uhr<br />
Fr 8.30 bis 14.00 Uhr<br />
Tel. 0471 170 0112 - Fax 0471 170 1065<br />
Handy 346 4307448 (täglich)
p a g i n i e r u n g<br />
Ethik und Kontrolle<br />
Es arbeitet im Stillen und verhandelt<br />
manchmal auch über Leben<br />
und Sterben. Nach außen dringt<br />
davon so gut wie nichts. Das<br />
Ethikkomitee setzt sich zusammen<br />
aus Experten wie Ärzten,<br />
Krankenpflegern, Apothekern,<br />
Pharmakologen, aber auch<br />
Statistikern, Juristen sowie<br />
Vertretern von Freiwilligen- und<br />
Schutzorganisationen.<br />
Dass es sowohl auf Bezirks- als auch<br />
auf Landesebene Ethikkomitees<br />
gibt, ist den meisten unbekannt. Dabei<br />
üben diese Gremien eine ebenso<br />
wichtige wie delikate Aufgabe aus.<br />
Ethikkomitees gibt es in ganz Italien;<br />
sie unterstehen dem nationalen Pharmainstitut,<br />
das für die Bewilligung,<br />
Verschreibungsmodalitäten, Preis etc.<br />
aller in Italien vertriebener Medikamente<br />
zuständig ist.<br />
Kontrolle von versuchen mit<br />
neuen Medikamenten<br />
Das Ethikkomitee des Gesundheitsbezirks<br />
Bozen, dem der Arzt Mauro<br />
Almici vorsteht, ist außerdem zuständig<br />
für Brixen und Bruneck. Es<br />
besteht aus 18 Mitgliedern, die für<br />
jeweils drei Jahre vom Gesundheitsbezirksdirektor<br />
berufen werden. Eine<br />
wichtige Funktion<br />
übt außerdem das<br />
wissenschaftliche<br />
Sekretariat aus,<br />
das von der Apothekerin<br />
Alicia Tavella<br />
koordiniert<br />
wird und für die<br />
Mauro Almici Zusammenstellung<br />
und Kontrolle<br />
der Daten sowie die Redaktion der<br />
Untersuchungsberichte zuständig ist.<br />
Klinische Versuche an kranken bzw.<br />
gesunden Menschen, aber auch die<br />
Anwendung neuer Techniken werden<br />
dem Ethikkomitee zur Beurteilung vorgelegt.<br />
Das Komitee untersucht dabei<br />
sowohl die wissenschaftliche Relevanz,<br />
als auch die klinische Zweckmäßigkeit<br />
und die (bio)ethischen und methodologischen<br />
Aspekte. Hauptaugenmerk<br />
ist dabei immer das Wohlergehen des<br />
Patienten. Das Komitee überwacht den<br />
Verlauf der genehmigten klinischen<br />
Prüfungen und nimmt deren Endergebnisse<br />
zur Kenntnis. Beim geringsten<br />
Zweifel über mögliche schädliche<br />
Nebenwirkungen erlässt das Komitee<br />
einen negativen Bescheid.<br />
Kriterium der Angemessenheit<br />
Nicht selten werden Medikamente zurückgewiesen,<br />
weil sie z. B. im Ver-<br />
gleich zu den bereits auf dem Markt<br />
vertriebenen Produkten nichts Neues<br />
bieten oder weil die für den Versuch<br />
notwendigen Kontrollen zu aufwändig<br />
sind und in keinem Verhältnis zum erwarteten<br />
Ergebnis stehen.<br />
„Bei neuen Medikamenten kann man<br />
gar nicht vorsichtig genug sein“, erklärt<br />
Michela Falciani,<br />
die dem Ethikkomitee des<br />
Bezirks Bozen in ihrer Eigenschaft<br />
als Pharmakologin<br />
angehört. „Nur zu<br />
oft versucht die Pharmaindustrie<br />
ihre Produkte<br />
durch das Hintertürchen<br />
einzuführen, in dem sie<br />
Michela Falciani<br />
versteckt Forschungsprojekte<br />
finanziert.“<br />
Auch Forschungsprojekte oder statistische<br />
Untersuchungen und Studien,<br />
die allgemein mit Daten aus dem Gesundheitswesen<br />
zu tun haben, werden<br />
vor das Ethikkomitee getragen. Ein<br />
Kriterium für die Bewilligung ist hier<br />
laut Falciani neben dem Wert für die<br />
Allgemeinheit auch die Verbreitung<br />
der erarbeiteten Daten. Wenn die Daten<br />
allgemein zugängig und von öffentlichem<br />
Interesse sind, dann wird<br />
die Einwilligung zur Studie gegeben.<br />
Dienen sie nur den Interessen privater<br />
Körperschaften, versagt das Komitee<br />
seine Zustimmung.<br />
A K T U E L L<br />
v.l n.r. Michela Falciani, Federica Degiuli, Alicia Tavella und Manuela Convento<br />
Ansprechpartner für Patienten,<br />
behandelnden Arzt und Angehörige<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Tätigkeit<br />
des Komitees sind außerdem<br />
Probleme, die im klinischen Alltag bei<br />
der Behandlung von Patienten auftreten.<br />
Das Komitee ist in diesem Fall<br />
Ansprechpartner sowohl für den Patienten,<br />
als auch für den behandelnden<br />
Arzt oder die Angehörigen. Das Spektrum<br />
reicht hier von Grenzfällen, in<br />
Lebenserfahrung einbringen<br />
Der „Freiwillige Sozialdienst“<br />
bietet Personen, die älter als 28<br />
Jahre sind, die Möglichkeit, ihre<br />
Kenntnisse und Erfahrungen<br />
in den Dienst der Kranken und<br />
Behinderten zu stellen.<br />
Mit diesem Dienst können Erwachsene<br />
ab 28 Jahren einen Beitrag zur<br />
sozialen Entwicklung unseres Landes<br />
leisten. Die freiwilligen Sozialdiener und<br />
Sozialdienerinnen können den Dienst in<br />
einer der 30 Sektionen oder in der Verwaltung<br />
in Bozen leisten. In den Sektionen<br />
arbeiten sie meistens nach einer gezielten<br />
Ausbildung für die Tätigkeit beim<br />
Weißen Kreuz im Krankentransport mit<br />
und üben unterstützende Aufgaben in<br />
der Betreuung und einfache Hilfestellungen<br />
aus.<br />
vergütung und vorteile<br />
Alle freiwilligen Sozialdienstleistenden<br />
sind während der Dienstzeit vom<br />
denen eine weitere Therapie höchstens<br />
geringfügig lebensverlängernd<br />
sein kann, aber die Lebensqualität<br />
nicht verbessert.<br />
Michela Falciani zitiert einen besonders<br />
delikaten Fall, der das Ausmaß<br />
der Verantwortung des Ethikkomitees<br />
zeigt. Eine Patientin im Endstadion<br />
einer Tumorerkrankung hatte sich<br />
an den behandelnden Arzt der Palliativ-Medizin<br />
mit der Bitte gewendet,<br />
bis zum Eintreten ihres Todes sediert<br />
haftpflicht- und unfallversichert und<br />
werden vergütet. Außerdem erhalten<br />
sie Ermäßigungen auf die Fahrten<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
in <strong>Südtirol</strong>.<br />
Ärztliche Leistungen des Landesgesundheitsdienstes,<br />
die mit der Ausübung<br />
des Dienstes verbunden sind,<br />
sind kostenlos.<br />
Zu Dienstende erhalten die Sozialdiener<br />
eine Bescheinigung über die<br />
Dauer ihres Sozialdienstes, welche<br />
bei Stellenwettbewerben der Landesverwaltung<br />
Vorteile bringt.<br />
66 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 67<br />
INFO<br />
Weißes Kreuz<br />
Abteilung Personalentwicklung<br />
und Zivildienst<br />
Lorenz-Böhler-Straße 3 - 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 444 382 - Fax 0471 444 374<br />
zivildienst@wk-cb.bz.it<br />
www.wk-cb.bz.it/de/ichwillfhelfen/sozialdiener<br />
Die Mitglieder des Ethik-Komitees<br />
Zusammensetzung des Ethikkomitees<br />
des Gesundheitsbezirks Bozen, eingerichtet<br />
mit Entscheidung Nr. 109 vom<br />
25.01.<strong>2010</strong> gemäß den Bestimmungen<br />
des Ministerialdekrets vom 12.05.06<br />
Dr. Mauro Almici – Präsident<br />
Ärztlicher Leiter des Krankenhausbereichs<br />
– Gesundheitsbezirk Bozen<br />
Dr. Oswald Ausserer<br />
Arzt, der nicht im Gesundheitsbezirk<br />
Bozen bedienstet ist<br />
Dr. Bernadette Moser<br />
Experte im Bereich Bioethik – Ärztin<br />
des Dienstes für Wiederbelebung des<br />
Gesundheitsbezirks Bozen<br />
zu werden. Die junge Patientin hatte<br />
sich bereits von ihrer Familie und ihren<br />
Kindern verabschiedet. Der Arzt<br />
fühlte sich angesichts einer so weitreichenden<br />
Entscheidung überfordert<br />
und bezog das Ethikkomitee in die<br />
Entscheidung ein, bei der neben ethischen<br />
und medizinischen, auch juristische<br />
Aspekte berücksichtigt werden<br />
mussten. Das Ethikkomitee gab nach<br />
gründlichem Erwägen einen positiven<br />
Bescheid.
p a g i n i e r u n g<br />
Fahrradfreundliche<br />
betriebe gesucht<br />
Autofahren ist teuer, Radfahren<br />
kostet (fast) nichts. Autofahren<br />
belastet die Umwelt, Radfahren<br />
stärkt die Gesundheit.<br />
Davon ausgehend startet die Stiftung<br />
Vital gemeinsam mit dem<br />
Ökoinstitut <strong>Südtirol</strong> und dem Ressort<br />
für Familie, Gesundheit und Sozialwesen<br />
das Projekt „Mit dem Rad zur<br />
Arbeit“: Die originellsten und erfolgreichsten<br />
Ideen werden prämiert.<br />
„Mit dem Rad zur Arbeit“ nennt sich<br />
das Projekt, das von der Stiftung Vital<br />
gemeinsam mit dem Ökoinstitut <strong>Südtirol</strong><br />
umgesetzt wird. Unterstützt wird<br />
das Projekt auch vom Ressort für Familie,<br />
Gesundheit und Sozialwesen,<br />
der Stiftung <strong>Südtirol</strong>er Sparkasse und<br />
der <strong>Südtirol</strong>er Wirtschaftszeitung SWZ.<br />
Interessierte Betriebe können sich bis<br />
<strong>Südtirol</strong> bewegt sich • • •<br />
Mit freundlicher Unterstützung von:<br />
15. Juni <strong>2010</strong> bewerben. Anhand einer<br />
Ideenliste werden den Betrieben erste<br />
Impulse zur fahrradfreundlichen Gestaltung<br />
gegeben.<br />
Fahrräder gewinnen<br />
Die Themenpalette ist breit. Sie reicht<br />
von sicheren Fahrradwegen bis hin zu<br />
sicheren und witterungsunabhängigen<br />
Abstellmöglichkeiten, von Reparaturangeboten<br />
bis hin zu Anreizen, die die<br />
Benutzung des Fahrrades erleichtern.<br />
Wünscht ein Betrieb zusätzlich eine<br />
professionelle Beratung, kann er sich<br />
an das Ökoinstitut <strong>Südtirol</strong> wenden.<br />
Die Aktion endet am 15. Oktober <strong>2010</strong>.<br />
Danach ermittelt eine Jury die fahrradfreundlichsten<br />
Betriebe <strong>Südtirol</strong>s. Diese<br />
können Fahrräder gewinnen und werden<br />
in den Medien bekanntgegeben.<br />
W E T T B E W E R B<br />
Mit dem<br />
Rad zur<br />
Arbeit<br />
Die teilnehmenden privaten und öffentlichen<br />
Betriebe, die sich <strong>2010</strong> diesem<br />
Motto verschreiben, erhalten Unterstützung<br />
und werden belohnt. „Wir möchten<br />
gemeinsam mit unseren Partnern<br />
nicht nur an das Verhalten einzelner<br />
Menschen appellieren, sondern die Entscheidungsträger<br />
in den Betrieben und<br />
Gemeinden dazu einladen, Voraussetzungen<br />
zu schaffen, damit die gesunde<br />
Entscheidung zur leichteren Entscheidung<br />
wird“, sagt Franz Plörer, Direktor<br />
der Stiftung Vital.<br />
INFO<br />
Stiftung Vital - Kanonikus-Michael-Gamper-<br />
Straße 1 - 390100 Bozen<br />
Tel. 0471 409 333 - Fax 0471 409 707<br />
info@stiftungvital.it - www.stiftungvital.it<br />
> Teilnehmen können:<br />
private und öffentliche Betriebe<br />
> Anmeldung:<br />
15. April bis 15. Juni <strong>2010</strong>:<br />
www.stiftungvital.it<br />
> Prämierung:<br />
Die Hauptpreise sind Fahrräder.<br />
Alle teilnehmenden Betriebe<br />
erhalten eine Urkunde.<br />
> Teilnahmegebühr:<br />
keine<br />
A K T U E L L<br />
Solarium mit Maß und Ziel<br />
Solarium mit Maß und Ziel ist gesund.<br />
Über die Wintermonate helfen<br />
gut dosierte Solariumbesuche<br />
in vielen Fällen den Vitamin<br />
D-Mangel auszugleichen. Und<br />
im Sommer ist ein einziger<br />
Sonnenbrand um ein vielfaches<br />
schädlicher als mehrere Solarium-<br />
Besuche zum Vorbeugen am<br />
Anfang der Saison.<br />
Solariumgegner werden wohl umdenken<br />
müssen: Moderne Sonnenbänke<br />
erhöhen nicht das Risiko an einem<br />
Melanom zu erkranken. So das Ergebnis<br />
der aktuellen Studie „Exposure to<br />
sunlamps, tanning beds and melanoma<br />
risk“ des renommierten Boston<br />
University Medical Centers vom April<br />
2009. Wichtig ist eine entsprechende<br />
Beratung im Vorfeld, was Hauttyp und<br />
Dauer des Solariumbesuches betrifft.<br />
Außerdem ist auch auf Hygiene und<br />
Pflege der Sonnenbänke besonders zu<br />
achten und ebenso der Augenschutz<br />
darf nicht vergessen werden!<br />
Wissenschaftliche Langzeitstudien<br />
Bei der aktuellen Studie mit über 1000<br />
Probanden konnte keinerlei Zusammenhang<br />
zwischen dem verstärkten<br />
Auftreten des „Schwarzen Hautkrebses“<br />
und der Nutzung von Sonnenbänken<br />
festgestellt werden. Die Wissenschaftler<br />
verglichen dabei die Wirkungen von UV-<br />
Lampen, die in der Regel vor 1980 eingesetzt<br />
wurden, mit Sonnenbänken modernen<br />
Technik-Standards, wie sie seit<br />
20 Jahren überall verwendet werden.<br />
Damit bestätigt die aktuelle Studie das<br />
Ergebnis einer früheren dänischen Studie:<br />
Sowohl in der Zeit vor und während<br />
des Solarien-Booms in Dänemark<br />
(1977–89) wie auch danach (1990–<br />
2004) entwickelten sich die Kurven der<br />
Melanom-Fälle bei Männern und Frauen<br />
exakt gleich, obwohl die Frauen das Solarium<br />
viermal häufiger nutzten.<br />
Richtig eingesetzt und wohl dosiert<br />
Richtig eingesetzt und wohl dosiert ist<br />
das Sonnenlicht nicht nur gesundheitlich<br />
unbedenklich, sondern man kann<br />
darüber hinaus auch die gesamte Band-<br />
Solarium der neuen Generation<br />
breite an biopositiven Wirkungen des<br />
Sonnenlichts genießen. Denn die UV-B-<br />
Strahlen des Sonnenlichts sind verantwortlich<br />
für die Vitamin D-Produktion<br />
im Körper. Neueste Forschungsergebnisse<br />
in Europa und den USA zeigen,<br />
dass Vitamin D viel mehr kann als nur<br />
Knochen stärken – und dass viele von<br />
uns davon zu wenig im Blut haben. Mit<br />
der Frage: „Ist ein Vitamin D-Mangel<br />
schuld an schweren Krankheiten wie<br />
Krebs, Diabetes und Muskelschwund?“,<br />
eröffnen John H. White (Havard Medical<br />
School, Boston, USA) und Luz R.<br />
Tavera-Mendoza (McGill University,<br />
Montreal, Kanada) die Ausführungen<br />
über die Wirkungsfelder von Vitamin<br />
D in der renommierten wissenschaftlichen<br />
Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“<br />
im Juli 2008. Man konnte nachweisen,<br />
dass mit Vitamin D behandelte<br />
Abwehrzellen krankheitsverursachende<br />
Bakterien töten und verglichen diese<br />
mit natürlichen Antibiotika.<br />
vitamin D-Defizit mit Folgen<br />
In Nordeuropa sowie in Ländern, in denen<br />
z.B. bei Frauen die vollkommene<br />
Verhüllung des Körpers Vorschrift ist,<br />
haben viele Studien einen verbreiteten<br />
Mangel an Vitamin D festgestellt. Für<br />
den notwendigen Stand der Vitamin<br />
D-Versorgung sind inzwischen Norm-<br />
werte wissenschaftlich definiert. Dieser<br />
Stand wird in bestimmten Breiten, in<br />
bestimmten Regionen und bei bestimmten<br />
Lebensgewohnheiten, vor allem in<br />
modernen Leistungsgesellschaften,<br />
nicht mehr erreicht.<br />
Ohne jede Sonnenbestrahlung (UV-B)<br />
müsste der Mensch nach neuesten<br />
Forschungen etwa 4000 Einheiten<br />
(IU) pro Tag über die Nahrung oder<br />
medikamentös zu sich nehmen. Das<br />
entspräche etwa 40 Glas Milch pro<br />
Tag oder zehn Multivitamin-Tabletten.<br />
Auch der Zusatz von Vitamin D<br />
zur Milch reicht für die Versorgung<br />
im „Vitamin D-Winter“ nicht aus, wie<br />
eine finnische Studie beweist.<br />
beratung und Kontrolle<br />
Der Zugang zu Sonnenbänken per Münze<br />
ohne jede Beratung und Kontrolle<br />
kann gefährlich sein. Diese Meinung<br />
vertritt auch Dolores vom Kosmetik-<br />
Studio in Eppan.<br />
„Wichtig ist zuerst die Beratung nach<br />
Hauttyp, dann auch die Kontrolle<br />
über die Zeit.<br />
Die Dauer ist individuell abzustimmen<br />
und kann höchst unterschiedlich sein.<br />
Jugendlichen rate ich vom Solariumbesuch<br />
überhaupt ab.“ Weitere Infos und<br />
Beratung unter Tel. 0471-665834 oder<br />
unter info@dolores-eppan.it<br />
03/<strong>2010</strong> 69
Parkinson<br />
Die Parkinson-Krankheit ist eine<br />
chronische Erkrankung des zentralen<br />
Nervensystems. Ausgelöst<br />
wird sie durch das Absterben von<br />
Zellen in der Substantia nigra,<br />
einer Struktur im Mittelhirn,<br />
die den Botenstoff Dopamin<br />
herstellt, der wichtig für die<br />
Ausführung von Bewegungen ist.<br />
Die Krankheitssymptome treten erst<br />
dann auf, wenn bereits 80 % der<br />
Nervenzellen nicht mehr funktionsfähig<br />
sind. Die wichtigsten Symptome<br />
der Parkinson-Krankheit sind motorischer<br />
Natur:<br />
1. Versteifung bestimmter Muskeln<br />
(Rigor)<br />
2. Verlangsamung der Bewegungen<br />
(Bradykinese)<br />
3. Ruhezittern (Tremor)<br />
4. Haltungsinstabilität.<br />
Mit der Zeit können andere Symptome<br />
auftreten, die nicht mehr ausschließlich<br />
motorischen Charakter haben, wie<br />
Darmträgheit, Störungen beim Wasserlassen,<br />
nächtliche Schweißausbrüche,<br />
Kreislaufstörungen, Schlafstörungen<br />
usw. In Mitteleuropa tritt die Krankheit<br />
relativ häufig auf: Von 100.000 Personen<br />
erkranken im Schnitt 160 an der<br />
Parkinsonschen Krankheit. Betroffen<br />
sind vor allem ältere Menschen ab 60<br />
Jahren; von den 40- bis 44-Jährigen<br />
erkrankt etwa einer von 10.000. Par-<br />
p a g i n i e r u n g<br />
kinson ist immer noch eine unheilbare<br />
Krankheit, obwohl die medizinische<br />
Forschung inzwischen bedeutende<br />
Fortschritte gemacht hat. So besteht z.<br />
B. kein Unterschied in der Lebenserwartung<br />
zwischen gesunden Menschen<br />
und Parkinson-Betroffenen, wenn die<br />
Krankheit frühzeitig diagnostiziert und<br />
entsprechend behandelt wird.<br />
<strong>Südtirol</strong>er Gesellschaft für Parkinson<br />
Trotzdem ergeben sich für die Betroffenen<br />
und ihre Angehörigen mit dem<br />
Fortschreiten der Krankheit eine Reihe<br />
von Problemen. Um Hilfestellung zu<br />
leisten und über alle wichtigen Fragen<br />
zu informieren, wurde vor zwölf Jahren<br />
die <strong>Südtirol</strong>er Gesellschaft für Parkinson<br />
und verwandte Erkrankungen gegründet.<br />
Sie hat sich zum Ziel gesetzt, landesweit<br />
Parkinsonbetroffene und ihre<br />
Angehörigen sowohl auf sozialem Gebiet<br />
als auch in psychologischer Hinsicht zu<br />
unterstützen und ihnen die bestmögliche<br />
Betreuung durch das Anbieten verschiedener<br />
Begleittherapien zu ermöglichen.<br />
Als weitere wichtige Aufgabe der Vereinigung<br />
gilt die Weitergabe von Informationen<br />
an die Öffentlichkeit sowie die<br />
Unterstützung der Parkinsonforschung.<br />
<strong>Südtirol</strong>weit wurden sechs Selbsthilfegruppen<br />
gegründet (in Bozen, Meran,<br />
Brixen, Bruneck, Eppan und die JUPPS-<br />
Gruppe = die Gruppe junger Parkinson-<br />
kranker), die – neben der freundschaftlichen<br />
Begegnung und dem Gedanken-<br />
und Erfahrungsaustausch – eine Reihe<br />
von Initiativen und vor allem Gruppentherapien<br />
anbieten – gemäß dem<br />
Grundsatz der Parkinson-Vereinigung:<br />
… helfen … forschen … informieren.<br />
<strong>Südtirol</strong>er Gesellschaft für Parkinson<br />
und verwandte Erkrankungen<br />
Galileo-Galilei-Straße 4a - 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 931 888 - Fax 0471 513 246<br />
- info@parkinson.bz.it<br />
Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi und Fr von<br />
09:00–12:00 Uhr und Do von 15:00–<br />
18:00 Uhr.<br />
Seit 1997 wird alljährlich der Internationale<br />
Parkinson-Tag am 11. April begangen.<br />
Er erinnert an den englischen<br />
Arzt James Parkinson, der 1817 erstmals<br />
die Symptome der Krankheit in<br />
einem Buch beschrieb.<br />
Zum Welt-Parkinson-Tag organisierte<br />
die <strong>Südtirol</strong>er Gesellschaft für Parkinson<br />
und verwandte Erkrankungen eine Reihe<br />
von Informationsveranstaltungen, die<br />
heuer am Montag, den 12. April, stattfanden.<br />
Im Eingangsbereich der Krankenhäuser<br />
von Meran, Bozen, Brixen und<br />
Bruneck errichteten die Selbsthilfegruppen<br />
einen Infostand, Informationsbroschüren<br />
wurden verteilt sowie – gegen<br />
eine freiwillige Spende – Tulpen überreicht,<br />
die Blumen, die auf internationaler<br />
Ebene als Symbol für die Parkinson-<br />
Krankheit ausgewählt wurden.<br />
P O R T R A I T<br />
von der „hexe“ zur Fachfrau<br />
Als junge Ärztin wurde<br />
Gudrun Gschwendt von ihren<br />
Kollegen öfters als „Hexe“ beschimpft,<br />
inzwischen ist die<br />
Komplementärmedizinerin<br />
eine gefragte Referentin,<br />
Seminarleiterin und Autorin<br />
mehrerer Bücher.<br />
Die Tochter des Malers Heiner<br />
Gschwendt eignete sich nach dem<br />
Medizinstudium in Innsbruck Diplome<br />
im Bereich der Akupunktur, der<br />
Homöopathie, der Neuraltherapie,<br />
der Schmerztherapie und der alternativen<br />
Krebstherapie an. 1962 erhielt<br />
sie auch noch das österreichische<br />
Diplom für Umweltmedizin. Die<br />
Mutter dreier Kinder war zu Beginn<br />
ihrer Tätigkeit Gemeindeärztin in<br />
Kastelruth und hatte große Schwierigkeiten,<br />
die Komplementärmedizin<br />
hoffähig zu machen.<br />
„Die Patienten wollten nur ihre Pillen<br />
nehmen, ich war die Verschreibmamsell.<br />
Das habe ich nicht ausgehalten.<br />
Ich begann die Patienten mit Akupunktur<br />
zu überlisten. Wenn sie mit Ischias<br />
zu mir gekommen sind, habe ich ihnen<br />
Nadeln ins Ohr gesetzt. Erst wenn sie<br />
gesagt haben, die Spritze am Ohr hat<br />
mir geholfen, habe ich sie aufgeklärt,<br />
dass es etwas Chinesisches war“, erzählt<br />
Gschwendt.<br />
verbale Schläge<br />
Nachdem sie die Kastelruther Bauern<br />
überzeugt hatte, kamen Patienten aus<br />
ganz <strong>Südtirol</strong> zu ihr. „Anfangs waren<br />
es nur die ‚Auskurierten’, die die Ärzte<br />
schickten, weil sie nicht mehr viel für sie<br />
tun konnten.“ Gschwendt war die erste<br />
Komplementärmedizinerin in <strong>Südtirol</strong>.<br />
„Daher habe ich von den Kollegen auch<br />
verbal Schläge bekommen“, lacht sie.<br />
„Ich musste z. B. drei Jahre kämpfen,<br />
bis ich bei der Krankenkasse in Bozen<br />
Akupunktur anbieten durfte, denn ich<br />
wollte die Komplementärmedizin für<br />
alle, nicht nur für Privatpatienten. Man<br />
willigte erst ein, als ein Patient von mir<br />
aus Rom ein entsprechendes Gesetz gefunden<br />
hatte.“<br />
Kampf mit Kollegen<br />
Die Zusammenarbeit mit den Kollegen<br />
war zuerst ein Kampf, entwickelte sich<br />
dann aber sehr gut. „Die Ärzte hatten<br />
wohl Sorge, dass irgendeine Hexe dem<br />
Patienten etwas antut oder etwas vergisst,<br />
was lebensnotwendig<br />
wäre. Diese Sorge ist<br />
im Hintergrund bei jederKomplementärmedizin<br />
gegeben“, zeigt<br />
Gschwendt Verständnis.<br />
„Es wurde mir stets<br />
gelehrt, wer keinen<br />
Blinddarm wenigstens<br />
diagnostizieren kann,<br />
darf auch als Homöopath<br />
keinen Patienten<br />
anrühren. Er könnte<br />
etwas übersehen oder<br />
nicht mit entsprechender<br />
Dringlichkeit an den<br />
speziellen Facharzt weiter<br />
überweisen. Daher<br />
habe ich einige Monate<br />
verschiedenster Ausbildungen<br />
– u.a. in der Unfallchirurgie<br />
– absolviert,<br />
damit etwa eine unklar<br />
schmerzende Schulter<br />
nicht falsch oder zu spät<br />
eingerenkt wird.“<br />
Reisen und lernen<br />
Zu Beginn ihrer Tätigkeit im Jahre<br />
1970 waren die Bauern ihre Patienten,<br />
inzwischen lassen sich sogar Ärzte von<br />
ihr behandeln. Ursprünglich wollte sie<br />
sich auf Kinderhomöopathie spezialisieren,<br />
wurde aber wegen des akuten<br />
Ärztemangels vom damaligen Landeshauptmann<br />
Silvius Magnago nach <strong>Südtirol</strong><br />
und zwar nach Kastelruth geholt.<br />
„Dadurch hatte ich einen Reichtum an<br />
Anforderungen und musste viel lernen.<br />
Mein Repertoire an Heilmethoden hat<br />
sich dadurch stark erweitert.“<br />
Ihr ganzes Leben hat die Ärztin Sport<br />
betrieben und ist viel gereist. „Jede Reise<br />
habe ich aber mit einem Kurs, einer<br />
Klinik oder einem Heiler verbunden.<br />
Ich wollte überall Neues lernen, in sibirischen<br />
Kliniken genauso wie in Japan,<br />
China, auf den Philippinen ...“ Gudrun<br />
Gschwendt, Jahrgang 1942, hat ihr<br />
Wissen in vielen Vorträgen weitergegeben.<br />
„Diese Vorträge waren immer am<br />
Abend, das zehrte an meinen Kräften.<br />
Heute halte ich nur noch wenige Vorträge<br />
und nur noch am Nachmittag.“ Sie<br />
hält auch nicht mehr täglich Sprechstunde.<br />
Ihre Hobbys sind die vielen<br />
Heilmöglichkeiten wie Yoga, Tai Chi,<br />
Atemtechnik – und natürlich die Menschen<br />
und ihre Sorgen.<br />
70 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 71
u n t e m e l d u n g e n B u n t e M e l d u n g e n<br />
Stahlbau Pichler in Mailand<br />
Mailand steht nicht still.<br />
Mitten in dieser dynamischen<br />
Entwicklung leistet<br />
Stahlbau Pichler einen bedeutenden<br />
Beitrag zur Umsetzung<br />
interessanter und<br />
komplexer Projekte.<br />
Allein 2009 konnte Stahlbau<br />
Pichler einen erheblichen<br />
Teil seines Umsatzes<br />
in Mailand generieren. Im<br />
April lud das Bozner Unternehmen<br />
seine 180 Mit-<br />
Die Fachmesse Alpitech erweist<br />
sich immer mehr als<br />
Erfolgsmodell. Die Aussteller<br />
kommen aus ganz Europa,<br />
die Besucher aus der ganzen<br />
Welt, wie die chinesische Delegation<br />
(geführt von Erwin<br />
Stricker) beweist. Im Rahmen<br />
der Messe findet auch der<br />
internationale Kongress der<br />
Seilbahnunternehmer statt.<br />
Schon am Abend davor waren<br />
die Teilnehmer aus dem<br />
gesamten Alpenraum Gäste<br />
im Felsenweinkeller. „Wir haben<br />
vom Landeshauptmann<br />
arbeiter zu einer Besichtigung<br />
vor Ort, um bereits<br />
realisierte Projekte und solche,<br />
die noch in Bauphase<br />
sind, in natura zu sehen.<br />
Die Besichtigung führte unter<br />
anderem zum Maciachini<br />
Center, zum neuen Levi’s<br />
Stor und zum Mercedes Benz<br />
Brand Tower. Nicht fehlen<br />
durfte in der Besuchsreihe<br />
natürlich das Mailänder<br />
Messezentrum.<br />
Tag der Seilbahnunternehmer<br />
die Genehmigung erhalten,<br />
die Teilnehmer im Felsenweinkeller<br />
zu empfangen.<br />
Damit wollen wir auch die<br />
Wichtigkeit dieser Sparte für<br />
<strong>Südtirol</strong>s Wirtschaft unterstreichen“,<br />
betonte Messedirektor<br />
Reinhold Marsoner in<br />
Vertretung des Landeshauptmanns.<br />
Zur Erinnerung: Etwa<br />
1,6 Milliarden Euro, das sind<br />
knapp ein Drittel der <strong>Südtirol</strong>er<br />
Wirtschaftsleistung,<br />
werden direkt oder indirekt<br />
aus dem Umfeld Schnee und<br />
Winter erwirtschaftet.<br />
Trinkwasser ist kein Privileg …<br />
…, sondern das Recht eines<br />
jeden Menschen! Am 16.<br />
April <strong>2010</strong> fand im Hotel<br />
Laurin in Bozen eine Pressekonferenz<br />
mit sehr speziellem<br />
Inhalt statt. Zum einen<br />
wurde die Gründung der<br />
PWS Child Foundation Italia<br />
präsentiert, die in engster<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
„Aktiv Hilfe <strong>Südtirol</strong>“ von Peter<br />
Lanthaler steht, zum anderen<br />
das innovative „PWS<br />
Premium Aktiv Filtersystem“<br />
vorgestellt. Die JTB International<br />
Group ist der offizielle<br />
Vertreter der PWS AG in<br />
Italien und damit der einzige<br />
Das WIFO – Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
der Handelskammer<br />
Bozen hat zum internationalen<br />
Girls’ Day am 22.<br />
April <strong>2010</strong> eine Tagung organisiert,<br />
die die Bedeutung von<br />
kompetenzorientierter Berufswahl<br />
unterstreicht. Handelskammerpräsident<br />
Michl<br />
Ebner betont: „Auch den Unternehmen<br />
geht es um Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter,<br />
die sich auf ihrem Berufsweg<br />
nicht von geschlechts-<br />
typischen Rollenbildern leiten<br />
lassen, sondern von ihren<br />
Kompetenzen. Der Girls’ Day<br />
ist eine gute Initiative, um in<br />
diese Richtung die Mädchen,<br />
die Unternehmen und die Bevölkerung<br />
zu sensibilisieren.“<br />
Partner der PWS Premium<br />
Wasserfiltersysteme.<br />
Während der Pressekonferenz<br />
haben sich Rolf Hinrichs von<br />
der PWS AG sowie Joergtom<br />
Buttelmann von der JTB International<br />
Group spontan<br />
dazu entschieden, zwei hochwertige<br />
Wasserfilteranlagen<br />
im Wert von Euro 10.000 zu<br />
spenden, um zwei Projekten<br />
– einem Kinderheim in Rumänien<br />
und einem Kinderheim<br />
in Moldawien – sauberes und<br />
schadstofffreies Trinkwasser<br />
zu ermöglichen.<br />
Infos unter<br />
info@jtb-international.com.<br />
Girls’ Day – Für Männerberufe<br />
Mehr als die Hälfte der Mädchen<br />
in <strong>Südtirol</strong>, die einen<br />
Lehrberuf wählen, entscheiden<br />
sich für einen der Top-<br />
Ten-Lehrberufe und werden<br />
Verkäuferin, Friseurin und<br />
Servierfachkraft. Technische<br />
Ausbildungswege und<br />
Berufe sind nach wie vor<br />
für viele Tabu. Die internationale<br />
Initiative Girls’ Day<br />
möchte in Bezug auf eine<br />
Aufweichung der Trennung<br />
zwischen Frauen- und Männerberufen<br />
sensibilisieren.<br />
Auch Erfahrungsberichte von<br />
Frauen, die bereits in Handwerk<br />
und Technik tätig sind,<br />
tragen dazu bei, ein erweitertes<br />
Berufsspektrum für Mädchen<br />
aufzuzeigen.<br />
Die Präsentation vom GOLF-Radius<br />
Mehrere Jubiläen waren der Anlass für<br />
eine ganz besondere Präsentation der<br />
Radius-GOLF-Ausgabe: 20 Jahre GC<br />
Karersee, 100 Jahre Golf am Karersee,<br />
100 Jahre Hotel Laurin und 100 Jahre<br />
AUDI samt Präsentation des neuen<br />
Audi A 8.<br />
In der GOLF-Ausgabe wurden wieder<br />
alle <strong>Südtirol</strong>er Plätze vorgestellt, zahlreiche<br />
Berichte und Meldungen aus dem<br />
Golfgeschehen sind nachzulesen, natürlich<br />
die Top 100 Damen und Herren und<br />
der Turnierkalender der gesamten Spielsaison<br />
<strong>2010</strong>, aufgelistet nach Datum und<br />
nach Klubs, ist ebenso enthalten.<br />
Es passt bei dieser Präsentation noch gut<br />
dazu, dass seit 100 Jahren am Karersee<br />
Golf gespielt wird. Auch die Automarke<br />
AUDI besteht seit 100 Jahren, außerdem<br />
wurde das Topmodell – der neue A 8 –<br />
präsentiert. Insgesamt waren etwa 90<br />
Kunden als Gäste gekommen, um auf<br />
die neue Radius-Ausgabe und auf den<br />
dreifachen Hunderter anzustoßen.<br />
Im Hotel Laurin im Garten wurde schon<br />
einmal eine Radius-GOLF-Ausgabe präsentiert<br />
und auch für dieses Jubiläumsjahr<br />
schien der Ort wieder passend für<br />
dieses Event. Von Gastgeber Franz Staffler<br />
kam auch eine Einladung für diverse<br />
Veranstaltungen des Hotel-Laurin-Jubi-<br />
Die Golfclub-Präsidenten<br />
läums-Programms. Er präsentierte die<br />
Highlights, welche sich noch bis Ende<br />
des ganzen Jahres <strong>2010</strong> hinziehen ...<br />
und – vor dem Hotel sorgte der neue<br />
AUDI A 8 für einen Stau im Bozner Fußgänger-Feierabend-Verkehr.<br />
72 03/<strong>2010</strong><br />
03/<strong>2010</strong> 73
74<br />
Ein Wirtshaus für Lana<br />
In Lana am Gries gibt es<br />
für alle jene, welche die alte<br />
Wirtshaustradition lieben,<br />
eine neue Adresse. Schon<br />
vor 100 Jahren gab es<br />
den „Oberwirt“, zwischendurch<br />
wurde das Gasthaus<br />
in „Weißes Kreuz“ umbenannt,<br />
dann war es ein Bistro<br />
und jetzt wurde es Dank<br />
Garry Biasi und Petra, sowie<br />
seiner Schwester Isabel und<br />
Köchin Birgit Zöschg, wieder<br />
zum Wirtshaus.<br />
Sea und der hofer-brief<br />
Andi Sölva vom gleichnamigen<br />
Weingut in Kaltern hat<br />
zweifellos eine ganz besondere<br />
Etikette kreiert. Bekannt-<br />
03/<strong>2010</strong><br />
„Traditionelle Gerichte,<br />
gute Qualität, vernünftige<br />
Preise, freundlicher Service,<br />
Gemütlichkeit und …<br />
nette Gäste – so stellen wir<br />
uns das alte und neue Wirtshaus<br />
‚Oberwirt‘ in Lana am<br />
Gries vor“, beschreibt Garry<br />
stellvertretend für sein<br />
Team die Ziele.<br />
In Lana selbst ist man hoch<br />
erfreut ob dieser gastronomischen<br />
Aktivitäten. Einer<br />
der Nachbarn, der „Sport<br />
Seppl“, meint dazu: „Es<br />
war höchste Zeit, dass in<br />
Oberlana am Gries wieder<br />
so etwas entstanden ist.<br />
Ich glaube, ich kann den<br />
Wirtsleuten stellvertretend<br />
für alle Nachbarn nur alles<br />
Gute und viel Erfolg wünschen,<br />
auf dass der ‚Oberwirt‘<br />
weitere 100 Jahre bestehen<br />
bleibt.“<br />
lich versuchte sich Andreas<br />
Hofer ja auch als Weinhändler<br />
und verkaufte Wein von<br />
Kaltern an eine Geschäftsfrau<br />
in Innsbruck. Allerdings<br />
fielen die zwei Fässer Kalterer<br />
Wein in Sterzing den<br />
Mannen von Erzherzog Johann<br />
in die Hände. Per Brief<br />
forderte Hofer die Kalterer<br />
Kellerei auf, den Wein nicht<br />
nach Innsbruck, sondern an<br />
den Erzherzog Johann zu berechnen.<br />
Wie weit das ganze<br />
Erfolg hatte, ist allerdings<br />
nicht bekannt.<br />
Prämiert: Terlaner<br />
chardonnay 1996<br />
Der alljährlich mit Spannung<br />
erwartete Raritätenwein<br />
der Kellerei Terlan hat<br />
auf der Weinmesse Vinitaly<br />
in Verona Premiere gefeiert.<br />
Es ist der Chardonnay<br />
1996er Jahrgang, der in<br />
diesem Jahr seinen Weg aus<br />
den kleinen Stahlfässern auf<br />
den Markt gefunden hat.<br />
Seine Präsentation auf der<br />
größten italienischen Weinschau<br />
hat sowohl Weinliebhaber<br />
als auch Weinexperten<br />
begeistert.<br />
Wenn Kellermeister Rudi<br />
Kofler im Winter seine Proben<br />
im Weinkeller nimmt,<br />
geht kein Weg an den 14<br />
kleinen 2500-Liter-Stahlfässern<br />
vorbei, in denen<br />
hervorragende Jahrgänge<br />
für zehn bis zwanzig und<br />
auch dreißig Jahre auf der<br />
Feinhefe ausgebaut werden.<br />
„Die Weine liegen zunächst<br />
ein knappes Jahr im<br />
großen Holzfass, kommen<br />
dann für ihre lange Reife in<br />
die berühmt berüchtigten<br />
Bergfilme sind in der laufenden<br />
Kinosaison der große<br />
Knüller. Nach der „Eiger-<br />
Nordwand“ und „Nanga Parbat“<br />
lud SALEWA Mitte April<br />
zur Premiere „Rotwand<br />
– 100 Jahre Klettern in den<br />
Dolomiten“ in den Filmclub<br />
Bozen ein.<br />
Im Film „Rotwand – 100<br />
Jahre Klettern in den Dolomiten“<br />
von Regisseur<br />
Markus Frings wird die<br />
Geschichte des Kletterns<br />
an der sagenumwobenen<br />
Wand im Rosengartenmassiv<br />
nacherzählt.<br />
Bei der Filmpremiere waren<br />
nicht nur Persönlichkeiten<br />
aus der Kletterszene anwesend.<br />
So befanden sich beispielsweise<br />
auch Skirennläuferin<br />
Denise Karbon und<br />
Stahltanks, bevor sie abgefüllt<br />
werden und nochmals<br />
ein Jahr bis zur vollendeten<br />
Trinkreife in der Flasche<br />
bleiben und diese sich am<br />
Gaumen geschmeidig und<br />
elegant mit einer lebendigen<br />
Säurestruktur entwickelt.“<br />
Der Raritätenwein kann vom<br />
Endverbraucher um ungefähr<br />
65 Euro erstanden werden<br />
und durchaus noch einige<br />
Jahre im Keller ruhen.<br />
<strong>Südtirol</strong>er bergfilm-Premiere<br />
ihr Freund, der Snowboarder<br />
Roland Fischnaller, unter<br />
den Gästen. Die Premiere<br />
ebenfalls nicht entgehen<br />
ließ sich RAI-Koordinator<br />
Markus Perwanger. Der<br />
Sender Bozen der RAI ist<br />
Träger des Films, der am<br />
Pfingstmontag, 24. Mai um<br />
20.20 Uhr, auf diesem Sender<br />
erstmals im Fernsehen<br />
ausgestrahlt wird.<br />
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007 RAD
76<br />
03/<strong>2010</strong><br />
Schritt<br />
b u n t e<br />
für<br />
m e l d u n<br />
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