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Alpine Technologien 2023

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Exemplar<br />

I.R.<br />

MAGAZIN<br />

FÜR DIE EUROPAREGION TIROL<br />

07<br />

Dezember <strong>2023</strong><br />

mediaradius.it<br />

Poste Italiane S.P.A. - Sped. - A.P. - 70% - CNS Bolzano - Einzelnummer 2€ - Unzustellbare Exemplare an Absender zurück. Der Absender verpflichtet sich die Portospesen zu tragen. TASSA PAGATA/TAX PERCUE. Zweimonatlich<br />

Innovationen und<br />

Projekte in Südtirol<br />

im Winter <strong>2023</strong>/24<br />

ALPINE<br />

TECHNOLOGIEN


WASSERKRAFT<br />

ENERGIE AUS DER NATUR<br />

SYNERGIE WASSERKRAFT & BESCHNEIUNG<br />

Doppelte Nutzung der Beschneiungsinfrastruktur<br />

und der Wasserressourcen<br />

für die Beschneiung<br />

und gleichzeitig<br />

für die Erzeugung von ökologischem Strom aus Wasserkraft<br />

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<strong>Alpine</strong> DNA –<br />

Den Berg im Blut<br />

44<br />

Südtirols alpine Landschaft inspiriert nicht nur<br />

Touristen, sondern bringt auch innovative Unternehmen<br />

hervor, die weltweit führend in ihren<br />

Bereichen sind. Der Tourismus blüht mit Rekordzahlen<br />

von 2022, insbesondere durch Bergaktivitäten<br />

im Sommer und Winter. Die entstandene<br />

„alpine DNA“ hat eine Schlüsselbranche für<br />

„alpine <strong>Technologien</strong>“ hervorgebracht.<br />

Lesen Sie mehr darüber ab Seite 6.<br />

6<br />

INHALT<br />

Aktuell<br />

6 Den Berg im Blut<br />

10 Alpin Arena Schnals: Auf dem<br />

Weg zur neuen Gletscherbahn<br />

23 Sesselbahn Arlara: Innovation,<br />

Effizienz und Komfort<br />

24 Wetter, Lawinen und<br />

Straßen(sperren)<br />

28 Im Doppelpack auf die Plose<br />

36 Gefahr: Hochwasser<br />

40 Lawinenschutzgalerie im Sarntal<br />

44 Wintersport und die Ökobilanz<br />

46 Seilbahn Vigiljoch:<br />

Fit für die Zukunft<br />

52 Digital und sicher am Berg<br />

Projekte in Blau<br />

Info-PR<br />

21 Doppelmayr Italia GmbH, Lana<br />

22 Niederstätter AG, Atzwang<br />

33 PRIXAN Fliesen & Böden GmbH,<br />

Brixen<br />

34 HTI-Unternehmensgruppe, Sterzing<br />

43 Supersnow GmbH, Bozen<br />

45 TechnoAlpin AG, Bozen<br />

51 Gasser Ingenieur, Bruneck<br />

55 Alpewa GmbH, Bozen<br />

61 xelom GmbH, Bozen<br />

65 Elektro Marschall KG, Girlan<br />

Rubriken<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Wintersport und<br />

die Öko-Bilanz<br />

APPS<br />

Digital und<br />

sicher am Berg<br />

72 52<br />

Foto © Ralph Mittermaier<br />

EDITORIAL<br />

Südtirol und die „<strong>Alpine</strong> DNA“ –<br />

eine Geschichte vorgegeben aus<br />

den besonderen geografischen<br />

Gegebenheiten des Landes. Nur<br />

18 Prozent der Südtiroler Fläche<br />

sind besiedelt. Der weitaus größte<br />

Teil von 82 Prozent sind Berge<br />

bis knapp 4.000 Meter Höhe und<br />

dazwischen steile Hänge und<br />

mehr oder weniger tiefe Täler. Die<br />

Bewirtschaftung und Erschließung<br />

der Bergbauernhöfe in extremen<br />

Lagen, die Entwicklung von speziellen<br />

Hilfsmitteln und Geräten,<br />

der Bau von Material- und Personenseilbahnen,<br />

Lawinenschutzbauten<br />

in steilem felsigen Gelände<br />

oder der Bau von Schutzhütten<br />

Foto © Andreas Tauber<br />

56 Santnerpasshütte: Mehr Platz,<br />

aber weniger Energie<br />

62 <strong>Alpine</strong> Notfallmedizin: Forschen<br />

unter realen Bedingungen<br />

64 Gitschberg Jochtal:<br />

Nachhaltigkeit im Skigebiet<br />

66 Traumacenter erstrahlt<br />

im neuen Glanz<br />

74 40 Jahre Euorpacup<br />

71 Gesundheit: Zahntod droht<br />

72 Portrait: Laura Hitthaler<br />

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Dieses Produkt stammt<br />

aus nachhaltig<br />

bewirtschafteten Wäldern,<br />

Recycling und<br />

kontrollierten Quellen<br />

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PORTRAIT<br />

Laura Hitthaler<br />

72<br />

Foto © Harald Wisthaler<br />

und Seilbahn-Bergstationen auf<br />

über 3000 Meter Höhe. Alle diese<br />

Projekte haben eines gemeinsam.<br />

Sie sind die Grundlage der „<strong>Alpine</strong>n<br />

DNA“ von Südtiroler Pionieren, wie<br />

dem Lananer Seilbahnbauer und<br />

Erfinder Luis Zuegg, dem Sterzinger<br />

Unternehmer Gabriel Leitner,<br />

dem Grödner Ernst Prinoth und<br />

vielen anderen Südtiroler Tüftlern<br />

... bis zu den Weltmarktführern wie<br />

HTI (Leitner Gruppe) und Techno-<br />

Alpin. Als besonderes Beispiel die<br />

Erneuerung der Zugspitzbahn vor<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Athesia Druck GmbH,<br />

Bozen, Eintrag LG Bozen<br />

Nr. 26/01, am 27.11.2001<br />

Chefredakteur: Franz Wimmer<br />

Projektleiterin/Koordination: Magdalena Pöder<br />

Verkaufsleitung: Patrick Zöschg<br />

Redaktion: Franz Wimmer, Nicole D. Steiner,<br />

Elisabeth Stampfer, Edith Runer, dpa<br />

Werbung/Verkauf: Armin De Biasio, Michael<br />

Gartner, Elisabeth Scrinzi, Wolfgang Göller<br />

Verwaltung: Weinbergweg 7 | 39100 Bozen<br />

Tel. 0471 081 561<br />

info@mediaradius.it | www.mediaradius.it<br />

Fotos: Dolomiten-Archiv, shutterstock, verschiedene<br />

Privat-, Firmen- und Online-Archive sowie<br />

Verkaufsunterlagen.<br />

Konzept und Abwicklung: MediaContact, Eppan<br />

Titelseite: Foto © Doppelmayr Italia<br />

Art Director: Elisa Wierer<br />

Grafik/Layout: Achim March, Simon<br />

Krautschneider, Georg Hochkofler<br />

Lektorat: Magdalena Pöder<br />

Produktion: Athesia Druck Bozen |<br />

www.athesiadruck.com<br />

Vertrieb: Als „Dolomiten“-Beilage und<br />

im Postversand<br />

Druckauflage: 24.000 Stück<br />

Preis: Einzelpreis 2 Euro, A+D: 2,60 Euro<br />

Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der<br />

Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten.<br />

Athesia Druck GbmH hat gemäß Art. 37 der EU-Verordnung<br />

2016/679 (GDPR) den Datenschutzbeauftragten (Data Protection<br />

Officer, DPO) ernannt. Die Kontaktaufnahme für jedes Thema<br />

in Bezug auf die Verarbeitung der personenbezogenen Daten ist<br />

über dpo@athesia.it möglich.<br />

Foto © LPA<br />

WETTERDIENST<br />

Wetter, Lawinen und<br />

Straßen(sperren)<br />

24<br />

Foto © Ivo Corra<br />

FORSCHUNG<br />

<strong>Alpine</strong> Notfallmedizin<br />

62<br />

einigen Jahren – eine Megabaustelle<br />

auf 3.000 Meter Höhe. Überall<br />

dort, wo es besonders gefährlich<br />

war, kamen Südtiroler Fachkräfte<br />

zum Einsatz. Dank dieser „<strong>Alpine</strong>n<br />

DNA“ sind im Bereich der alpinen<br />

<strong>Technologien</strong> immer mehr<br />

Südtiroler auch international sehr<br />

erfolgreich tätig.<br />

Franz Wimmer


6 Nr. 7/<strong>2023</strong> ALPINE DNA<br />

ALPINE DNA<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 7<br />

DEN<br />

Foto © TechnoAlpin/Jürgen Eheim<br />

BERG<br />

IM<br />

BLUT<br />

Weltweit bekannt geworden ist die Firma<br />

Leitner (HTI-Gruppe) weder mit Beschneiungsanlagen<br />

noch mit Pistenfahrzeugen,<br />

sondern mit dem Seilbahnbau.<br />

Südtirols Berge<br />

locken nicht nur<br />

Touristen, sondern<br />

spornen findige<br />

Unternehmen zur<br />

Entwicklung innovativer<br />

Produkte und<br />

Dienstleistungen an.<br />

Diese „alpine DNA“<br />

hat bereits mehrere<br />

Markt- und Weltmarktführer<br />

hervorgebracht.<br />

Foto © Andreas Tauber<br />

Das Unternehmen TechnoAlpin ist auf dem Gebiet der technischen Beschneiung Weltmarktführer.<br />

Knapp acht Millionen Gästeankünfte<br />

und über 34 Millionen Übernachtungen<br />

wurden 2022 in Südtirol gezählt<br />

– ein neuer Rekord. <strong>2023</strong> zeichnet sich<br />

noch einmal eine Steigerung ab. Der<br />

Tourismus in Südtirol zählt damit nicht<br />

nur zu den wichtigsten, sondern offenbar<br />

auch zu den krisenfesten Branchen.<br />

Vor allem die Berge ziehen im Sommer<br />

wie im Winter zunehmend Menschen<br />

an, die sich aktiv erholen und unvergessliche<br />

Momente erleben wollen.<br />

Wanderer, Freizeitsportler, Familien<br />

und Naturliebhaber – sie alle finden in<br />

Südtirol das, was sie ihren Alltagsstress<br />

vergessen lässt.<br />

Rund um diesen Bergtourismus hat sich<br />

in Südtirol im Lauf der Jahrzehnte ganz<br />

unscheinbar, aber sehr effizient eine<br />

Schlüsselbranche entwickelt, die unter<br />

dem Begriff „alpine <strong>Technologien</strong>“ zusammengefasst<br />

werden kann. Zahlreiche<br />

Unternehmen beschäftigen sich mit Produkten<br />

und Dienstleistungen rund um<br />

den Berg, mit denen sie weit über die<br />

Grenzen hinaus erfolgreich und zum Teil<br />

sogar Weltmarktführer sind.<br />

Schnee aus der Dose<br />

Stichwort Weltmarktführer: Da geht der<br />

Gedanke natürlich sofort in Richtung<br />

Beschneiungsanlagen. Diese zu entwickeln<br />

und weiterzuentwickeln, dazu war<br />

WANDERER,<br />

FREIZEITSPORTLER,<br />

FAMILIEN UND<br />

NATURLIEBHABER –<br />

SIE ALLE FINDEN IN<br />

SÜDTIROL DAS, WAS SIE<br />

IHREN ALLTAGSSTRESS<br />

VERGESSEN LÄSST.<br />

Südtirol prädestiniert. Die ersten Schneekanonen<br />

wurden zwar schon in den<br />

1950er-Jahren in den USA hergestellt.<br />

Doch diese Maschinen taugten wenig für<br />

das Klima in den Alpen. So produzierten<br />

zwei Pioniere – Georg Eisath und Walter<br />

Rieder – im Jahr 1983 den ersten Prototypen<br />

eines Niederdruck-Schneeerzeugers.<br />

Gemeinsam mit Erich Gummerer gründeten<br />

sie sieben Jahre später das Unternehmen<br />

TechnoAlpin. Heute beschäftigt<br />

dieses Unternehmen rund 700 Mitarbeiter<br />

weltweit und ist laut eigenen Angaben<br />

Weltmarktführer auf dem Gebiet der<br />

technischen Beschneiung.<br />

Ohne den von Maschinen erzeugten<br />

Schnee geht bekanntermaßen in den meisten<br />

Skigebieten der Alpen nichts mehr.<br />

Technischer Schnee (früher Kunstschnee<br />

genannt) ist praktisch die Voraussetzung,<br />

um Wintertourismus zu betreiben. Insofern<br />

wurde in Südtirol Pionierarbeit für<br />

eine gesamte Branche geleistet. Übrigens<br />

auch in Gröden, wo ebenfalls in den<br />

1980er-Jahren Roland Demetz Schneekanonen<br />

„bastelte“ und später die Firma<br />

Demac gründete. 2011 wurde sie gemeinsam<br />

mit der schwedischen Firma Lenko<br />

von der Sterzinger Leitner Gruppe (später<br />

HTI-Gruppe) übernommen und Demaclenko<br />

getauft. Auch Demaclenko zählt<br />

heute zu den führenden Unternehmen im<br />

Bereich der Beschneiungsanlagen.<br />

In einer Zeit, in der von Klimaerwärmung,<br />

Wasserknappheit, aber auch<br />

Nachhaltigkeit die Rede ist, gehen die Innovationen<br />

bei der Beschneiung in erster<br />

Linie in Richtung Umwelt. Mit möglichst<br />

wenig Energie und Wasser bei nicht allzu<br />

tiefen Temperaturen qualitativ hochwertigen<br />

Schnee zu erzeugen, ist das Ziel. Es<br />

ist hoch gesteckt, aber immerhin gibt es<br />

schon eine Technologie, mit der Schnee<br />

unabhängig von den Außentemperaturen<br />

erzeugt werden kann.<br />

Boliden für die Pisten<br />

Die natürliche „Schwester“ der Beschneiungsanlage<br />

ist die Pistenraupe, denn der<br />

erzeugte (und auch der vom Himmel<br />

gefallene) Schnee muss auf den Pisten<br />

verteilt werden. Auch die Pistenraupe


8 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

ALPINE DNA<br />

ALPINE DNA<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 9<br />

Foto © Harald Wisthaler<br />

Foto © HTI-Unternehmensgruppe<br />

Seilbahn von der Firma Doppelmayr auf Meran 2000<br />

Vom Alpinsport lebt in Südtirol auch die Bekleidungsindustrie.<br />

hat in Südtirol ein wunderbares Umfeld.<br />

Und wieder war ein Grödner ein Pionier<br />

auf diesem Gebiet. 1962 entwickelte der<br />

ehemalige Formel-I-Pilot Ernst Prinoth<br />

sein erstes Pistenfahrzeug und legte damit<br />

den Grundstein für ein später international<br />

erfolgreiches Unternehmen. Im Jahr 2000<br />

gab es eine Fusion mit dem Pistenfahrzeugbereich<br />

von Leitner, womit Synergien<br />

geschaffen und Innovationen vorangetrieben<br />

wurden. Durch die Digitalisierung hat<br />

das sogenannte Pistenmanagement, also<br />

die effiziente Verteilung des Schnees auf<br />

den Pisten, eine wesentliche Erleichterung<br />

erfahren. Heute entwickelt Prinoth auch<br />

Kettennutzfahrzeuge und Maschinen für<br />

das Vegetationsmanagement, also zum Beispiel<br />

Fahrzeuge zur Bewirtschaftung von<br />

Waldflächen, zur Trassenpflege oder zur<br />

Beseitigung von Käferholz.<br />

Schnell nach oben<br />

Zurück zur Firma Leitner, die inzwischen<br />

als HTI-Gruppe zeichnet. Weltweit bekannt<br />

geworden ist das Unternehmen<br />

weder mit Beschneiungsanlagen noch<br />

mit Pistenfahrzeugen, sondern mit dem<br />

Seilbahnbau. Gemeinsam mit der österreichisch-schweizerischen<br />

Doppelmayr<br />

Garaventa hat es derzeit die größten Anteile<br />

am Weltmarkt für Seilbahnen inne,<br />

wobei auch Doppelmayr in Südtirol produziert,<br />

und zwar in Lana.<br />

Klar, dass Südtirol mit seiner gebirgigen<br />

Landschaft beim Bau von Aufstiegsanlagen<br />

einen Standortvorteil hat – immerhin<br />

gibt es im ganzen Land rund 360 solcher<br />

Anlagen. Aber Berge findet man auch anderswo,<br />

und insofern ist die Leistung, die<br />

in Südtirol erbracht wird, wahrlich anzuerkennen.<br />

Ob kuppelbare Gondel- und<br />

Sesselbahnen, Umlauf- und Pendelbahnen<br />

– ein Stück Südtirol ist meistens dabei.<br />

Interessant ist, dass der innovative Geist<br />

einiger heimischer Vorzeigeunternehmen<br />

nicht bei den Bergen Halt macht. So hat<br />

Leitner längst auch die Stadt für sich entdeckt<br />

und entwickelt urbane Seilbahnen<br />

für große Städte in aller Welt. Ein Tochterunternehmen<br />

der Technoalpin produziert<br />

Löschkanonen für die Feuerwehren.<br />

Fesch am Berg<br />

Vom Alpinsport – ob im Sommer oder<br />

im Winter – lebt auch ein Teil der Bekleidungs-<br />

und generell der Outdoorindustrie.<br />

Südtirol eignet sich dabei nicht<br />

nur als einmalig schönes Testgelände für<br />

viele bekannte Marken, sondern auch als<br />

Ideen- und Technologieschmiede. Das<br />

Unternehmen Salewa ist laut eigenen<br />

Angaben europäischer Marktführer für<br />

technische Alpinbekleidung und aktuell<br />

weltweit in 30 Ländern vertreten. Auch<br />

der international erfolgreiche Handschuhspezialist<br />

Reusch hat seinen Sitz<br />

vor einigen Jahren nach Südtirol verlegt,<br />

nicht zuletzt aufgrund der Nähe zu großen<br />

Skigebieten.<br />

Hightech für die Landwirtschaft<br />

Der Bergtourismus ist aber nur ein Teil,<br />

wenn auch der größte, der die alpine<br />

DNA Südtirols auszeichnet. Eine zweite<br />

Säule, die manchmal im Sog des Tourismus<br />

etwas untergeht, ist die Berglandwirtschaft,<br />

eigentlich die gesamte<br />

Landwirtschaft. Immerhin 20.000 landwirtschaftliche<br />

Betriebe gab es 2022 in<br />

Südtirol, die Hälfte davon mit Tierhaltung,<br />

fast ein Viertel mit Ackerbau. Rund<br />

8.300 Betriebe bauen Äpfel an, 3.800<br />

Betriebe Wein. Im landwirtschaftlichen<br />

Bereich sind es vor allem Nischenbetriebe,<br />

die mit Innovationen von sich<br />

reden machen. Das beginnt bei neuen<br />

<strong>Technologien</strong> für den Ackerbau und die<br />

Bodenbearbeitung, geht über die Bewässerung<br />

und reicht bis zu Innovationen im<br />

Bereich der Abfallbewirtschaftung. Auch<br />

der Lebensmittelbereich spielt hier eine<br />

Rolle, insbesondere die Produktion von<br />

Gemüse und Obst. Die Freie Universität<br />

Bozen und der NOI Techpark sind bei<br />

der Entwicklung von neuen <strong>Technologien</strong><br />

und bei der Weiterentwicklung von<br />

Ideen ebenso Partner wie Brutstätten.<br />

Als wichtige Sparte der Landwirtschaft<br />

gilt in Südtirol die Holzwirtschaft. Hier<br />

sind es vor allem Nischenbetriebe, die<br />

sich „klammheimlich“ emporgearbeitet<br />

und mit neuen <strong>Technologien</strong> die Märkte<br />

erobert haben. Messtechnologie, Holzbau,<br />

Baumarkt, Holzverarbeitung – ganz<br />

unterschiedlich sind die Arbeitsfelder der<br />

Unternehmen.<br />

Messen für die Fachwelt<br />

Aus Südtirols alpiner DNA heraus haben<br />

sich im Lauf der Jahrzehnte auch<br />

verschiedene Fachmessen entwickelt, die<br />

Interessierte aus aller Welt anlocken. Eine<br />

der bekanntesten ist die „Alpitec“, die<br />

mittlerweile wegen des aufstrebenden<br />

asiatischen Marktes in Peking stattfindet.<br />

Den Winterausklang besorgt die „Prowinter“<br />

mit dem Schwerpunkt Verleih<br />

und Service im Wintersport. Auch die<br />

„Interpoma“ und die „Agrialp“ zählen<br />

zu den gefragten Treffpunkten für die<br />

internationale Fachwelt.<br />

.ELEKTROINSTALLATIONEN<br />

.SCHALTSCHRANKBAU<br />

.MITTELSPANNUNGSANLAGEN<br />

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10 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

ALPIN ARENA AKTUELL SCHNALS<br />

ALPIN ARENA AKTUELL SCHNALS Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

11<br />

AUF DEM WEG ZUR NEUEN<br />

GLETSCHER­<br />

BAHN<br />

Nur noch wenige Tage, dann beginnt ein weiteres wichtiges Kapitel<br />

in der fast 50-jährigen Geschichte der Alpin Arena Schnals: Die<br />

neue Gletscherbahn wird zu ihrer Jungfernfahrt starten und die<br />

ersten Gäste ins Schneeparadies auf über 3.200 Meter Meereshöhe<br />

bringen. Die Errichtung der Pendelbahn und ihrer gesamten<br />

Infrastruktur war eine technische Meisterleistung, die Pendelbahn<br />

selbst ist zweifellos eine der prestigeträchtigsten und faszinierendsten<br />

Seilbahnen in den Alpen.<br />

Weiter auf Seite 12<br />

Foto © Doppelmayr Italia<br />

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12 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

ALPIN ARENA SCHNALS<br />

ALPIN ARENA SCHNALS<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 13<br />

Bahn von 1975<br />

Zunächst ein Blick zurück: Man schrieb<br />

das Jahr 1975, als unter der Führung<br />

von Leo Gurschler in einer Pionierarbeit,<br />

die ihresgleichen sucht, die Schnalstaler<br />

Gletscherbahn gebaut und eröffnet<br />

wurde. Nach technisch schwierigen und<br />

aufwändigen Arbeiten an der Grawand,<br />

die zum Teil von Gurschler selbst durchgeführt<br />

wurden, konnte am 12. Juli 1975<br />

die Eröffnung der Bahn gefeiert werden.<br />

Mit dem Bau wurde der Hochjochferner<br />

als Skigebiet erschlossen.<br />

Zukunftsweisende Entscheidung<br />

1995 und 2015 wurde die Bahn jeweils<br />

generalüberholt. <strong>2023</strong> hätte wiederum<br />

eine vom Gesetz vorgeschriebene Revision<br />

angestanden. Das Tragseil und<br />

alle drehenden Elemente hätten ausgetauscht<br />

werden müssen. „Alleine die<br />

Generalüberholung hätte mehr als vier<br />

Millionen Euro gekostet“, erklärt Stefan<br />

Hütter, Leiter für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Alpin Arena Schnals,<br />

„und am Ende hätten wir immer noch<br />

eine alte Bahn gehabt.“ Nach sorgfältiger<br />

Überlegung traf die Athesia AG als<br />

Eigentümerin deshalb eine zukunftsweisende<br />

Entscheidung: Eine komplett neue<br />

„ALLEINE DIE<br />

GENERALÜBERHOLUNG<br />

HÄTTE MEHR ALS<br />

VIER MILLIONEN EURO<br />

GEKOSTET.“<br />

STEFAN HÜTTER<br />

Seilbahn sollte gebaut werden. Die einzigen<br />

Elemente, die bis auf Weiteres noch<br />

in ihrer Grundstruktur erhalten bleiben<br />

sollten, sind die Tal- und die Bergstation.<br />

Ansonsten sollte die gesamte Seilbahntechnik<br />

vollständig ausgetauscht werden.<br />

Technische und<br />

logistische Herausforderung<br />

Die Errichtung der neuen Seilbahn – sie<br />

wurde von der Doppelmayr/Garaventa-<br />

Gruppe geplant – war neben der technischen<br />

auch eine logistische Herausforderung<br />

und nicht zuletzt ein Glücksspiel<br />

mit dem Wetter, das auf dieser Höhe<br />

am Alpenhauptkamm selbst in den Sommermonaten<br />

winterlich sein kann. Mit<br />

etwas mehr als einem halben Jahr hatte<br />

man sich außerdem eine knappe Bauzeit<br />

auferlegt, um den Besuchern noch eine<br />

lange Wintersaison zu gewährleisten.<br />

Bei einem solchen Projekt spielt eine<br />

gute Planung natürlich eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Fotos © Alpin Arena Schnals<br />

Anlieferung des Zugseils<br />

Baggern in<br />

die Tiefe, mit<br />

Kompetenz &<br />

Leidenschaft<br />

· Abbrucharbeiten und Aushubarbeiten an der Talstation in Kurzras<br />

für die neue Gletscherbahn<br />

· Abbrucharbeiten bei der Ex-Bussl Bar<br />

· Aushub für zwei Trafokabinen auf der Hintereispiste und am<br />

Gletschersee<br />

· Aushub der Fundamente für die Aussichtsplattform am Gletscher<br />

&<br />

Juval 4 · 39020 Kastelbell-Tschars · tiefbau.juval@gmail.com · T. 340 8278649 (Werner) · T. 329 1588619 (Luis)<br />

Ausführung der Baumeisterarbeiten durch:<br />

Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit<br />

konnte in kurzer Zeit Großes erreicht werden.<br />

Danke!<br />

Pföstl Ludwig GmbH<br />

Johann-Kravogl-Str. 21, I-39020 Partschins<br />

Tel: 0473/967618<br />

E-Mail: info@pfoestl-ludwig.com<br />

AUSFÜHRUNG DER<br />

BAUMEISTERARBEITEN<br />

BEI BERG- UND<br />

TALSTATION DER<br />

GLETSCHERSEILBAHN<br />

GRAWAND<br />

Johann-Kravogl-Straße 21<br />

I – 39020 Partschins<br />

T. 0473 967 618<br />

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14 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

ALPIN ARENA SCHNALS<br />

ALPIN ARENA SCHNALS Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

15<br />

Fotos © Alpin Arena Schnals<br />

Viele Details mussten vorab geklärt sein.<br />

Ein Aspekt bei der Planung war auch der<br />

Umweltschutz. So fand man beispielsweise<br />

verschiedene Lösungskonzepte zur<br />

Minimierung der Vibrationen sowie des<br />

Lärms auf der Strecke und in den Stationen,<br />

ebenso zur Energierückgewinnung<br />

während der Talfahrt der Bahn. Dadurch<br />

kann die Energie im Verteilernetz wiederverwendet<br />

werden.<br />

Neukonstruktion der Seilbahnstütze<br />

Mithilfe der Spleißbrücke wird das Zugseil gespleißt.<br />

Und so verliefen die Bauarbeiten: Am 11.<br />

Mai <strong>2023</strong> startete nach fast einmonatigen<br />

Vorbereitungen der Hauptteil dieser Arbeiten.<br />

Die Kabinen wurden bei schwierigen<br />

Wetterbedingungen abmontiert. Die<br />

nächste große Herausforderung war die<br />

Neukonstruktion der einzigen Stütze zwischen<br />

Berg- und Talstation. Für die Bauarbeiten<br />

errichtete die zuständige Firma<br />

Moosmair GmbH aus St. Martin in Passeier<br />

eigens eine Materialseilbahn, um die<br />

benötigten Materialien und Maschinen<br />

zur Baustelle bei der alten Stütze zu bringen.<br />

Auch ein 75 Meter hoher Baukran<br />

wurde bei der Stütze montiert, mit dem<br />

die Montage dann großteils durchgeführt<br />

wurde. Nach diesen Vorbereitungen wurde<br />

der bestehende Gittermast abgebaut,<br />

danach ein neues Stützenfundament<br />

errichtet und verankert. Schlussendlich<br />

konnte man sich dem Bau und der<br />

Montage der neuen Seilbahnstütze widmen.<br />

Walter Auer, Mitinhaber der Firma<br />

Moosmair GmbH und Montageleiter auf<br />

der Baustelle sagt: „Die Logistik war sehr<br />

anspruchsvoll und eine der größten Herausforderungen.<br />

Beispielsweise mussten<br />

die großen Maschinen oftmals in vier bis<br />

fünf Teile zerlegt werden, um sie überhaupt<br />

mit der Materialseilbahn zur Stütze<br />

transportieren zu können.“ Die Stütze<br />

befindet sich auf ca. 3.000 Metern, was<br />

die Arbeiter durchaus forderte. „Mit dem<br />

Wetter hatten wir bei der Montage der<br />

neuen Seilbahnstütze Glück“, sagt Walter<br />

Auer.<br />

Bau der neuen Seilbahnstütze<br />

Fliesen & Böden<br />

Badplanung<br />

Keramik-Tischlerei<br />

Pools & Spa<br />

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16 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

ALPIN ARENA SCHNALS<br />

ALPIN ARENA SCHNALS<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 17<br />

Fotos © Alpin Arena Schnals<br />

„DIE LOGISTIK WAR<br />

SEHR ANSPRUCHSVOLL<br />

UND EINE DER GRÖSS­<br />

TEN HERAUSFORDERUN­<br />

GEN. BEISPIELSWEISE<br />

MUSSTEN DIE GROSSEN<br />

MASCHINEN OFTMALS<br />

IN VIER BIS FÜNF TEI­<br />

LE ZERLEGT WERDEN,<br />

UM SIE ÜBERHAUPT<br />

MIT DER MATERIAL­<br />

SEILBAHN ZUR STÜTZE<br />

TRANSPORTIEREN ZU<br />

KÖNNEN.“<br />

WALTER AUER<br />

Die fertige neue Seilbahnstütze neben der eigens dafür gebauten Materialseilbahn<br />

„Bei den Betonarbeiten eher weniger. Die<br />

Arbeiter waren aber wirklich sehr tapfer.<br />

Sie haben eine super Leistung erbracht.“<br />

Die neue Seilbahnstütze hat eine Höhe<br />

von 65 Metern und ein Gewicht von<br />

186 Tonnen. Aufgrund der Höhe mitunter<br />

extreme Witterungsbedingungen,<br />

vor allem wegen des oft starken Windes,<br />

wurde eine größere Spurweite vorgesehen,<br />

um die Überfahrt der Stütze zu<br />

verbessern. Die Arbeiten an der Stütze<br />

konnten Ende September unfallfrei und<br />

termingerecht abgeschlossen werden.<br />

Nach Abschluss dieses Teiles der Arbeiten<br />

wurden Anfang Oktober die Tragseile für<br />

die neue Pendelbahn gezogen, die mit<br />

einem Sondertransporter ins Schnalstal<br />

geliefert worden waren. Gleichzeitig<br />

konnten die Vorbereitungen für die<br />

Montage des Zugseiles getroffen werden.<br />

Dazu gehörte die Montage der Seilreiter<br />

und des Signalseils.<br />

Die neue Anlage ist mit einem verschweißten<br />

und vollständig inspizierbaren<br />

Zugseilring ausgestattet, der sich<br />

unter kontinuierlicher Überwachung<br />

Anfang November: Die erste Kabine wurde an das<br />

„Gehänge/Arm“ angebracht und vom Transporter<br />

mit dem Kran in die Talstation transportiert<br />

befindet. Dadurch konnten die Endbefestigungen<br />

der Zugseile eliminiert<br />

werden. Wie bereits die alte Seilbahn<br />

wurde auch diese nach dem Prinzip der<br />

„integrierten Rettung“ konzipiert – mit<br />

technischen Lösungen, die es bei Störungen<br />

in den meisten Fällen ermöglichen,<br />

die beiden Kabinen zu den Stationen<br />

zurückzubringen.<br />

Neue Kabinen sind rot<br />

Der letzte Oktobertag war dann wieder<br />

ein besonderer Tag. Die neuen Kabinen<br />

der Pendelbahn wurden angeliefert. Sie<br />

haben, nachdem die bisherigen blau gewesen<br />

waren, wieder die Farbe Rot – genauso<br />

wie jene bei der Eröffnung im Jahr 1975.<br />

Mitte November dann ein spannender<br />

Moment: Die erste rote Kabine wurde<br />

ans Seil montiert. Drei Tage später konnte<br />

mit der Montage der zweiten Kabine<br />

begonnen werden. Die neuen Kabinen<br />

sind voll verglast und haben beheizte Böden.<br />

Das verhindert die Bildung von Eis,<br />

sodass für die Passagiere nicht die Gefahr<br />

besteht, auf dem Boden auszurutschen.<br />

Ende November: Die technischen Überprüfungen<br />

sind gestartet und die Kabinen sind „ausgepackt“.<br />

Des Weiteren bieten die Kabinen im<br />

Vergleich zu den bisherigen um etwa ein<br />

Drittel mehr Platz. Die Kapazität bleibt<br />

allerdings bei 80 Personen pro Kabine,<br />

sodass die Nutzer mehr Komfort genießen<br />

können. Pro Stunde können 800<br />

Personen transportiert werden.<br />

Viele Firmen ziehen an einem „Seil“<br />

Ende November (bei Redaktionsschluss)<br />

gingen die Bauarbeiten in die Endphase.<br />

„Eine der größten Herausforderungen<br />

war es, die neue Seilbahn in eine<br />

Genehmigungsplanung<br />

Bauleitung<br />

Architektur ist Kontinuität und Erneuerung<br />

UNTERSCHIEDE,<br />

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ALPIN ARENA SCHNALS<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 19<br />

WWW.MOOSMAIR.COM<br />

MODERNISIERUNG DER SEILBAHN<br />

„KURZRAS - GRAWAND“ IN SCHNALS<br />

Die Leistungen der Fa. Moosmair aus Passeier umfasste u.A. die Lieferung,<br />

die Montage und den Betrieb einer speziellen Materialseilbahn. Diese ermöglichte<br />

nicht nur einen effizienten Materialtransport zur Versorgung dieser hochalpinen<br />

Baustelle, sondern unterstreicht auch das Bekenntnis zu nachhaltigen Baupraktiken.<br />

Die Materialseilbahn hat außerdem die Bauzeit verkürzt und dabei die<br />

Umweltauswirkungen minimiert.<br />

Weiters zeichnete sich die Fa. Moosmair verantwortlich für den Bau der neuen<br />

Stützenfundamente inklusive der Verankerungen, sowie für die Demontage des<br />

bestehenden, als auch für die präzise Montage des neuen Gittermasts. Dieser<br />

Prozess erforderte nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch höchste Sorgfalt<br />

Die Arbeiten mussten unter teilweise schwierigen Wetterbedingungen aufgrund<br />

der Höhenlage der Baustelle ausgeführt werden und verlangte den Bauarbeitern<br />

und Monteuren des Moosmair-Teams einiges ab.<br />

VOLLENDUNG DES<br />

„MATTERHORN<br />

ALPINE CROSSING“<br />

Mit der Vollendung der<br />

neuen Dreiseil-Umlaufbahn<br />

(3S-Bahn) vom Klein<br />

Matterhorn nach Testa<br />

Grigia wurde die Vision einer<br />

durchgehenden, ganzjährigen<br />

Verbindung zwischen Zermatt<br />

(Schweiz) und Cervinia<br />

(Italien) Realität. Bauen auf<br />

knapp 4000 m Meereshöhe<br />

war dabei für das Montage-<br />

Team der Moosmair GmbH<br />

kein Zuckerschlecken, denn<br />

nichts ist auf dieser Höhe<br />

vergleichbar mit einer Baustelle<br />

im Tal. Das Unternehmen aus<br />

Passeier trug zum Gelingen<br />

dieses prestigeträchtigen<br />

Projektes mit der Ausführung<br />

der Komplettmontage bei.<br />

Zudem wurde die Logistik<br />

des kompletten Baus über die<br />

8-Tonnen-Materialseilbahn der<br />

Fa. Moosmair abgewickelt.<br />

bestehende Struktur einzubauen, erklärte<br />

zu diesem Zeitpunkt Hannes Pircher,<br />

Projektleiter Seilbahntechnik der<br />

Doppelmayr Italia GmbH. „Die gesamten<br />

seilbahntechnischen Maschinen mussten<br />

in die bestehende Tal- bzw. Bergstation<br />

eingebaut werden. Auch die statische Dimensionierung<br />

war hier sehr aufwändig,<br />

denn auf die Seilbahnstation wirken bis<br />

zu 500 Tonnen Seilkräfte.“ Nicht nur das<br />

Bauen auf über 3.000 Metern Meereshöhe<br />

mache ein solches Projekt einzigartig,<br />

sondern auch das Zusammenspiel vieler<br />

Firmen auf der Baustelle erfordere einen<br />

hohen Grad an Koordination.<br />

„EINE DER GRÖSSTEN<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

WAR ES, DIE NEUE<br />

SEILBAHN IN EINE BE­<br />

STEHENDE STRUKTUR<br />

EINZUBAUEN.“<br />

HANNES PIRCHER<br />

Errichtung des Daches der Bergstation<br />

der Schnalstaler Gletscherbahn.<br />

BAUTAGEBUCH<br />

17. April<br />

Start der Umbau- & Modernisierungsarbeiten<br />

der Gletscherbahn<br />

inkl. Berg- & Talstation.<br />

11. Mai<br />

Gondeln werden von der Firma<br />

Funimont abmontiert.<br />

6. Mai<br />

Kranteile werden mittels<br />

Materialseilbahn von der<br />

Firma Moosmair zur Stütze<br />

hochtransportiert.<br />

Anfang Juni<br />

Die 2.159 Meter langen Tragseile<br />

(54 mm dick), die Zugseile<br />

und die Rettungsseile werden<br />

abmontiert.<br />

Anfang Juli<br />

Mit dem Klemmapparat wird<br />

das schwere Tragseil alle<br />

25 Sekunden 1 Meter nach oben<br />

zur Bergstation gezogen.<br />

Mitte Juli<br />

Die alte Seilbahnstütze wird<br />

Schritt für Schritt abgetragen<br />

und mit der Materialseilbahn ins<br />

Tal transportiert.<br />

Anfang August<br />

An der Bergstation wird die<br />

Straße unter der Gletscherbahn<br />

verbreitert, ein Kran aufgebaut<br />

und das Dach abgetragen.<br />

Ende August<br />

An der Talstation werden die<br />

Bauteile für die neue Seilbahn<br />

angeliefert und einiges sogar<br />

bereits verbaut. Die Baufirma<br />

Oberhofer aus Schnals hat Ende<br />

August die Arbeiten an Kasse<br />

und Büroräumen aufgenommen.<br />

22. August<br />

Es wird mit dem Aufbau der<br />

Stütze der Gletscherseilbahn<br />

begonnen.<br />

20. September<br />

Das Tragseil für die neue<br />

Pendelbahn wird mit einem<br />

Sondertransporter angeliefert.<br />

Anfang Oktober<br />

Montage des ersten Tragseils<br />

Anfang November<br />

Die vier Tragseile, das Signalseil<br />

und die Seilreiter sind bereits<br />

fertig montiert. Nun wird das<br />

Zugseil gezogen.<br />

13. November<br />

Start der Montage der neuen<br />

Kabinen<br />

Seit Ende November<br />

Technische Überprüfungen<br />

der neuen Bahn laufen, alle<br />

Vorbereitungen für den Collaudo<br />

werden getroffen.<br />

Wir bedanken uns für die gute<br />

Zusammenarbeit und das<br />

entgegengebrachte Vertrauen.<br />

Außerdem wurde die Fa. Moosmair damit beauftragt einen Lawinenschutzdamm,<br />

sowie die Infrastrukturen der Energie und Kommunikation zu realisieren. Hierfür<br />

mussten schwere Arbeitsgeräte wie Greif- und Schreitbagger per Materialseilbahn<br />

herantransportiert werden.<br />

Wir sind ein Stahlbau- und Spenglereibetrieb<br />

und Ihr Fachmann für jegliche Eisen-, Stahlund<br />

Blecharbeiten.<br />

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20 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

AKTUELL<br />

Anzeige Nr. 7/<strong>2023</strong> 21<br />

Um den engen Zeitplan einzuhalten,<br />

musste über Wochen jeweils sieben Tage<br />

durchgearbeitet werden. „Hier hatten wir<br />

Glück, dass wir zusätzliche Arbeiter einstellen<br />

konnten und dass die meiste Zeit<br />

über schönes Wetter war.“ Um solche Herausforderungen<br />

zu meistern, müsse man<br />

diese Arbeit wirklich lieben: „Am Ende<br />

geht es nur, wenn jeder an das Projekt so<br />

herangeht, als wäre er selbst der Bauherr.“<br />

Start mit Weihnachten<br />

Die Wintersaison ist bereits am 25.11. mit<br />

den Pisten im Tal gestartet. Am 23. Dezember<br />

öffnen gemeinsam mit der neuen<br />

Pendelbahn die Pisten am Gletscher! Die<br />

Seilbahn wird in rund sechs Minuten bei<br />

einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu<br />

zwölf Metern pro Sekunde eine Gesamtstrecke<br />

von 2.150 Metern zurücklegen.<br />

Sie muss einen Höhenunterschied von<br />

etwa 1.180 Metern und dabei maximale<br />

Steigungen in der Größenordnung von<br />

Weiter auf Seite 22<br />

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Wir bedanken uns für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen und wünschen viel Erfolg<br />

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Foto © Alpin Arena Schnals<br />

130 Jahre Doppelmayr:<br />

die Anlagen von <strong>2023</strong><br />

Auch dieses Jahr wurden zahlreiche Projekte in Italien<br />

erfolgreich durch die Doppelmayr-Gruppe abgeschlossen,<br />

welche dieses Jahr auch ihr 130-jähriges<br />

Bestehen feiert.<br />

Von einfachen Skiliften bis hin zu zwei wichtigen Seilbahnen,<br />

die in Rekordzeit fertiggestellt wurden, sowie den<br />

zwei geplanten urbanen Seilbahnen in Genua – momentan in<br />

der Projektierungsphase.<br />

Seilbahn 40-ATW Lana/Vigiljoch<br />

Nachdem die Altanlage in den letzten Jahren den stark erhöhten<br />

Besucherstrom nicht mehr stemmen konnte, wurde 2022<br />

die Entscheidung getroffen, die Anlage komplett zu erneuern<br />

und auf den neuesten technologischen Stand zu bringen.<br />

Mit modernen 40-Personen-Kabinen und höherer Geschwindigkeit<br />

wurde die Kapazität verdoppelt; überdies wurde die<br />

Windstabilität durch den Einsatz von zwei Tragseilen pro Linie<br />

verbessert. Die Kabinen sind mit der neusten Ausrüstung ausgestattet,<br />

einschließlich eines integrierten Rettungssystems, das<br />

die Notwendigkeit eines Transfers auf Rettungswagen im Falle<br />

eines technischen Defekts nichtig macht. Dabei blieb man den<br />

historischen Wurzeln der Anlage treu, und die Tal- und Bergstationen<br />

von 1912, die als historisches Denkmal geschützt sind,<br />

wurden in das neue Design integriert.<br />

Seilbahn 80-ATW Schnalstal<br />

Die berühmte Gletscherseilbahn im Schnalstal wurde einer bedeutenden<br />

technischen Erneuerung unterzogen, bei der die gesamte<br />

Seilbahntechnik vollständig ausgetauscht wurde und nur einige<br />

Teile der bestehenden Stationen erhalten blieben und renoviert<br />

wurden. Um die Endbefestigungen der Zugseile vollständig zu eliminieren,<br />

ist die neue Anlage mit einem miteinander verschweißten<br />

und vollständig zu inspizierenden Zugseilring ausgestattet,<br />

welcher sich unter kontinuierlicher Überwachung befindet.<br />

Des Weiteren wurde auch diese Anlage nach dem Prinzip der<br />

„integrierten Rettung“ konzipiert, wobei es die technischen Lösungen<br />

in den meisten Fällen ermöglichen, die beiden Kabinen zu<br />

den Stationen zurückzubringen. Aufgrund der vorherrschenden<br />

extremen Umweltbedingungen wurde zudem entschieden auch<br />

die Rettungswagen beizubehalten. Es wurde eine größere Spurweite<br />

vorgesehen, um die Überfahrt der Stütze zu verbessern, die<br />

aufgrund des starken Windes, der oft auf dieser Strecke weht,<br />

problematisch war. Ein neuer Antrieb und die Neukonstruktion<br />

der Stütze vollenden die Arbeiten. Ein weiterer Höhepunkt der<br />

Anlage sind die neuen voll verglasten Kabinen, welche durch<br />

beheizte Böden die Bildung von gefährlichem Eis für die Passagiere<br />

verhindern.<br />

Neue 10-MGD Sonnen in Klausberg<br />

Die neue Kabinenbahn „Sonnen“ wurde als Ersatz für einen<br />

festgeklemmten Sessellift, ebenfalls von Doppelmayr, gebaut<br />

und ist die fünfte Kabinenbahn aus dem Hause Doppelmayr<br />

im Skigebiet, und bestärkt somit das Vertrauen in den Seilbahnhersteller<br />

aus Lana. Die gewählte Strecke ist länger und weiter<br />

östlich gelegen als die vorherige und wird von Kabinen der<br />

D-Line mit 10 Plätzen bedient. Die Strecke wird mit einer Geschwindigkeit<br />

von 5,0 m/s in etwa 6 Minuten zurückgelegt.<br />

Doppelmayr Italia GmbH<br />

Industriezone 14 | 39011 Lana<br />

Tel. 0473 262 100<br />

dmi@doppelmayr.com | www.doppelmayr.com<br />

Foto © Doppelmayr Italia<br />

BAUUNTERNEHMEN OBERHOFER KG<br />

des Andreas & Hannes Oberhofer<br />

Unser Frau 112 - I-39020 Schnals<br />

info@bau-oberhofer.com<br />

Tel. +39 340 386 72 40<br />

Seilbahn 40-ATW Lana/Vigiljoch<br />

10-MGD Sonnen in Klausberg<br />

Baustelle Gletscherseilbahn im Schnalstal


22 Nr. 7/<strong>2023</strong> ALPIN ARENA SCHNALS<br />

SESSELBAHN AKTUELL ARLARA Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

23<br />

Foto © wisthaler.com<br />

Niederstätter: Experte in luftigen Höhen<br />

Neue Herausforderungen für das Niederstätter-Team<br />

in bis zu 3.212 Meter Höhe: die Sanierung der Seilbahn<br />

Grawand im Schnalstal im Auftrag des Seilbahnherstellers<br />

Doppelmayr Italia GmbH und dessen Subunternehmers<br />

Moosmair GmbH.<br />

Das Südtiroler Unternehmen Niederstätter, Experte für<br />

Dienstleistungen rund um Krane und weitere Baumaschinen,<br />

stellte seine Topleistungen zur Verfügung: Beratung bei<br />

der Projektplanung, Vermietung verschiedener Krane und deren<br />

Transport sowie Montage, Wartung und Service. Aufgrund<br />

der Höhenlage mussten alle Ausrüstungen und Elemente mit<br />

der Materialseilbahn der Fa. Moosmair transportiert werden.<br />

Das Projekt umfasste unter anderem die Errichtung einer<br />

Seilbahnstütze mit 60 Metern Höhe und die Sanierung der<br />

Bergstation. Die Herausforderungen bestanden unter anderem<br />

darin, ausreichend große Krane zur Verfügung zu stellen, mit<br />

denen beide Bauvorhaben unter den schwierigen Bedingungen<br />

am besten umgesetzt werden konnten. Dank der exzellenten<br />

Planung des Teams wurde auch beim Bau der Seilbahnstütze<br />

die beste Lösung gefunden: Der Kran wurde an der sich im<br />

Bau befindlichen Stützenstruktur verankert und weitere Turmelemente<br />

wurden eingeklettert, um die nötige Höhe zu erlangen.<br />

Die statischen Berechnungen wurden in Zusammenarbeit<br />

mit dem Team Liebherr<br />

TCS Tower Crane Solution<br />

erstellt.<br />

Um einen exzellenten<br />

Service auch in extremen<br />

Höhenlagen zu garantieren,<br />

investiert Niederstätter<br />

seit vielen Jahr gezielt<br />

in solide Weiterbildung<br />

und ständige Know-how-<br />

Erweiterung der eigenen<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />

Das junge Management<br />

der Familienfirma<br />

hält durch die aktive<br />

Suche nach innovativen<br />

Lösungen stets einen soliden<br />

Kurs in Richtung<br />

Zukunft.<br />

sage und schreibe 100 Prozent überwinden.<br />

Ab April 2024 werden die Arbeiten<br />

an der Talstation weitergeführt. Es werden<br />

u.a. ein neuer Zustieg von der Piste aus,<br />

eine Tiefgarage, eine Bar und ein Restaurant<br />

an der Talstation errichtet. Diese<br />

Arbeiten sollen laut Plan bis zum Start<br />

der Wintersaison 2024 abgeschlossen sein.<br />

Im nächsten Herbst werden auch wieder<br />

die vielen Athleten von Skiclubs und<br />

Natio nalmannschaften aus aller Welt<br />

oben am Gletscher perfekte Trainingsbedingungen<br />

vorfinden und sich auf die<br />

Wettkämpfe im Winter vorbereiten. Ihnen<br />

zuzuschauen, ist oft auch für jene spannend,<br />

die mit Familie oder Freunden in<br />

die Alpin Arena Schnals kommen, um dort<br />

Ski zu fahren. Übrigens gibt es in der Alpin<br />

Arena auch eine Langlaufloipe an der<br />

Bergstation der Lazaun-Umlaufbahn. Auf<br />

keinen Fall sollte man die Mühe scheuen,<br />

die paar Stufen zur atemberaubenden Aussichtsplattform<br />

Iceman Ötzi Peak auf der<br />

Grawandspitze zu nehmen. Die Aussicht<br />

von dort oben ist einfach nur genial.<br />

Niederstätter AG<br />

Blumauer Straße 6 | 39040 Atzwang<br />

Tel. +39 0471 061107<br />

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Innovation,<br />

Effizienz und Komfort<br />

Die Vierersesselbahn Arlara im<br />

Skigebiet Alta Badia verbindet die<br />

Zone Corvara-Campolongo mit<br />

dem Hochplateau Arlara. Nach<br />

20 Jahren wurde sie nun generalüberholt<br />

und bietet neben höchsten<br />

Standards in Bezug auf die<br />

Sicherheit für die Fahrgäste auch<br />

ein ganz neues Fahrgefühl.<br />

Ein wichtiger Teil dieser Generalrevision<br />

war die vollständige Erneuerung<br />

der Elektroanlage. Damit<br />

verbessert sich nicht nur die Leistung<br />

erheblich, sondern die innovative Anlage<br />

sorgt auch für mehr Effizienz und<br />

isB-Veritas GmbH<br />

S.r.l.<br />

Eichung der Stromzähler<br />

von Liftanlagen für<br />

Steuerzwecke (Zollagentur)<br />

Stabilität des gesamten Systems. Doch<br />

damit nicht genug. Die Installation eines<br />

hochmodernen Glasfasernetzes ermöglicht<br />

zudem eine viel schnellere und<br />

stabilere Datenübertragung ohne Unterbrechungen.<br />

Nachhaltigkeit<br />

und höchster Komfort<br />

Natürlich wurde auch das alte Getriebe<br />

ausgetauscht. Mit dem brandneuen Direktantriebsmotor<br />

hat das Arlara-System<br />

an Agilität gewonnen und bietet Energieeinsparungen<br />

von etwa 10 Prozent im<br />

Vergleich zum vorherigen Motor. Der<br />

gesamte Betrieb läuft jetzt nachhaltiger<br />

Julius Durst Str. 66 | Brixen | Tel. 0472 065 509 | Fax 0472 857 585<br />

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und reaktionsschneller. Aber der Fokus<br />

bei der Generalüberholung lag nicht nur<br />

auf der Leistung. Auch die beiden Stationen<br />

der Arlara-Anlage sind völlig neu<br />

konzipiert worden. Außerdem wurden<br />

alle 56 Sessel ausgetauscht – mit innovativen<br />

Skiauflagen, die sich auch für<br />

den Transport von Kindern eignen. Mit<br />

diesem Update verbessert sich nicht nur<br />

das äußere Erscheinungsbild des Arlara-<br />

Sesselliftes, sondern die Fahrgäste genießen<br />

höchsten Komfort, und jede Fahrt<br />

wird so zu einem außergewöhnlichen<br />

Erlebnis. Und wir vom Arlara-Team freuen<br />

uns darauf, dieses Erlebnis mit Ihnen<br />

zu teilen!


24 Nr. 7/<strong>2023</strong> WETTERDIENST<br />

WETTERDIENST<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 25<br />

Foto © LPA<br />

WETTER,<br />

LAWINEN &<br />

STRASSEN<br />

(SPERREN)<br />

Das Wetter ist ein permanentes Gesprächsthema,<br />

bei vielen Meschen bestimmt es sogar die Tagesform.<br />

Das Wetter ist mehr als ein Hoch- oder<br />

Tiefdruckgebiet, mehr als Sonne, Regen, Schnee<br />

und Wind. Weltweit beschäftigt es gleichermaßen<br />

Meteorologen, Hydrologen, Klimaforscher,<br />

Volkskundler und Börsenspekulanten.<br />

Vom Wetter hängt alles ab – grundsätzlich<br />

geht es um zu viel oder zu wenig<br />

Niederschlag, um zu hohe oder zu tiefe<br />

Temperaturen, und dazu kommt noch die<br />

Stärke der Luftbewegung (Sturm). Schon<br />

Mitte der 90er-Jahre wurde im Hydrografischen<br />

Amt ein eigener Wetterdienst<br />

eingerichtet. Dazu Meteorologe Dieter Peterlin:<br />

„Die Meteorologen<br />

analysieren aus den<br />

eingehenden Daten<br />

die aktuelle Wetterlage<br />

und erstellen<br />

mit Hilfe von<br />

Prognosemodellen<br />

eine lokale Wettervorhersage.<br />

Wobei<br />

die Prognosen für Dieter Peterlin<br />

zwei bis drei Tage<br />

mittlerweile einen hohen Genauigkeitsgrad<br />

haben.“ Dabei helfen unzählige Messstationen,<br />

welche im ganzen Land verteilt<br />

sind: Temperatur- und Regenmessstationen,<br />

Höhenmessstationen, Schneemessfelder,<br />

Pegelmessstationen an Flüssen und Bächen<br />

und Grundwasser-Messstationen. Sie<br />

alle liefern zahlreiche Daten wie Temperatur,<br />

Niederschlag, Schneehöhe, Strahlung,<br />

Windrichtung und Windgeschwindigkeit,<br />

Luftdruck und Wasserstand.<br />

Das Hydrografische Amt als Zentrale<br />

Foto © Dlife, Andreas Kemenater<br />

Es geht darum, frühzeitig Wetterextreme<br />

zu erkennen und die Bevölkerung rechtzeitig<br />

vor damit zusammenhängenden Extremereignissen<br />

wie Überschwemmungen<br />

und Muren, aber auch vor erhöhter Lawinengefahr<br />

zu warnen. Südtirol hat eine<br />

Fläche von etwa 7.400 Quadratkilometer<br />

und davon liegen 85 Prozent über 1.000<br />

Meter. Damit sind die Besonderheiten und<br />

Probleme schon umrissen. Charakteristisch<br />

für unser Land sind die vielen Täler<br />

und Seitentäler, die Fluss- und Wasserläufe,<br />

die Wildbäche mit erheblichem Materialtransport,<br />

mit Muren und im Winter<br />

die Lawinengefahr. Für eine bessere<br />

Früherkennung wurde auf dem Gantkofel<br />

eine ganz besondere Anlage stationiert. Ein<br />

Wetterradar sucht im Umkreis von 120 Kilometer<br />

die Luft nach Feuchtigkeit ab. Bei<br />

Extremereignissen ist dadurch eine deutliche<br />

Verbesserung der Prognosen gewährleistet.<br />

Synergieeffekte ergeben sich zudem<br />

durch die Zusammenarbeit verschiedener<br />

Dienste und die Nutzung gemeinsamer<br />

Ressourcen und Daten.<br />

Lawinenkommissionen in<br />

49 Gemeinden<br />

In Südtirol sind in 49 Gemeinden rund<br />

400 Mitglieder in Lawinenkommissionen<br />

tätig, die als Beratungsorgan für die<br />

obersten Zivilschützer in ihren Gemeinden,<br />

also die Bürgermeister, Maßnahmen<br />

zur Verminderung des Lawinenrisikos<br />

vorschlagen. Bei extremen Neuschneemengen<br />

im Winter oder bei anderweitiger<br />

Lawinengefahr entscheidet eine örtliche<br />

Lawinenkommission über die Maßnahmen,<br />

die zu treffen sind. Kommt man zur<br />

Ansicht, dass Straßen, Pisten oder ganze<br />

Talschaften gesperrt werden müssen, so<br />

werden die zuständigen Akteure, wie auf<br />

Gemeindeebene der Bürgermeister, sowie<br />

die Straßenpolizei und die Carabinieri informiert.<br />

Dass die Meldungen über Straßensperren<br />

(wegen Lawinen, umgestürzter<br />

Bäume oder Muren usw.) möglichst<br />

schnell an die Autofahrer weitergegeben<br />

werden, dafür ist die Verkehrsmeldezentrale<br />

zuständig.<br />

Gefahr in Verzug – Ausweisen<br />

von Gefahrenzonen<br />

Jede Gemeinde sollte die Zonen ausweisen,<br />

die bei extremen Ereignissen besonders<br />

gefährdet sind. Allerdings seien<br />

31 Gemeinden noch säumig, stellt der<br />

Radius 190 x 93<br />

14.12.23 <strong>Alpine</strong> Energie - Speicherbecken<br />

Landesgeologe Volkmar Maier fest. Mit<br />

einem Plan könnten sich die betroffenen<br />

Gemeinden viel besser vor Unwetterschäden<br />

schützen. Kommen die Meteorologen<br />

anhand ihrer eingegangenen Daten<br />

zur Ansicht, das in den nächsten Tagen<br />

extreme Niederschläge oder andere widrige<br />

Verhältnisse zu erwarten sind, erstellen<br />

diese einen Spezialbericht, und damit<br />

wird ein aufwändiges Szenario in Gang<br />

gesetzt. Als Beispiel die Situation Ende<br />

Oktober/Anfang November anlässlich<br />

der enormen Niederschlagsmengen im<br />

ganzen Land.<br />

DAS WASSER IST<br />

EIN FREUNDLICHES<br />

ELEMENT FÜR DEN,<br />

DER DAMIT BEKANNT<br />

IST UND DER ES ZU<br />

BEHANDELN WEISS<br />

JOHANN WOLFGANG<br />

VON GOETHE<br />

Mittels Videokonferenz verbinden sich<br />

Mitarbeiter vom Hydrografischen Amt,<br />

Wetterdienst, Zivilschutz, von der Verkehrsmeldezentrale,<br />

dem Landeswarnzentrum<br />

usw. Gemeinsam werden Maßnahmen<br />

für das gesamte Land oder für<br />

einzelne Talschaften getroffen und die<br />

Informationen an zuständige Stellen weitergeleitet.<br />

Wo es notwendig ist, wird ein<br />

Bereitschaftsdienst installiert, in den der<br />

Zivilschutz, die Abteilung für Wasserschutzbauten,<br />

die Feuerwehren und andere<br />

involviert sind. Hier kommt den Fernseh-<br />

und Rundfunkanstalten eine wichtige<br />

Rolle zu. Zivilschutz-Meldungen über<br />

Muren, Lawinenabgänge, Steinschlag<br />

usw. müssen von den Stationen sofort<br />

ausgestrahlt werden, im Unterschied von<br />

den meist halbstündigen Staumeldungen,<br />

Meldungen über Umleitungen oder Warnungen<br />

vor Radarkontrollen. Außerdem<br />

hat die Agentur für Bevölkerungsschutz<br />

die Möglichkeit, die laufenden Programme<br />

zu unterbrechen und wichtige Informationen<br />

an die Bevölkerung direkt<br />

weiterzugeben.<br />

Die tägliche Bewertungskonferenz ...<br />

... beginnend mit der Wetter-Vorhersage.<br />

Als Beispiel die Situation: 30. Oktober<br />

bis 5. November <strong>2023</strong>. Auszüge aus<br />

den täglichen Bewertungskonferenzen<br />

mit den situationsbezogenen Maßnahmen.<br />

Vom Wetterbericht ausgehend<br />

(und dem sogenannten Spezialbericht),<br />

geben die Bereitschaftsdiensthabenden<br />

des Landesamtes für Hydrologie und<br />

Stauanlagen, des Landeswarnzentrums,<br />

der Wildbachverbauung, der Landesforstabteilung,<br />

der Geologie sowie der<br />

Berufsfeuerwehr, der Landesnotrufzentrale,<br />

der Landesverkehrsmeldezentrale<br />

und des Landesstraßendienstes in der<br />

Speicherbecken und Schutz<br />

vor Naturgefahren.<br />

www.bautechnik.it<br />

Die Zukunft<br />

beginnt jetzt.


TRENTO - - AUTOSTRADA 40 KM<br />

26 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

WETTERDIENST<br />

WETTERDIENST<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 27<br />

Bewertungskonferenz jeweils bis Mittag<br />

ihre Einschätzung der Lage ab.<br />

Koordiniert wird das Ganze von der<br />

Agentur für Bevölkerungsschutz mit<br />

Direktor Klaus Unterweger an der<br />

Spitze. Der Bereitschaftsdienst des<br />

Zivilschutzes verschickt im Anschluss<br />

an die Bewertungskonferenz die Zivilschutzmeldung<br />

an die Behörden und<br />

Einsatzkräfte. Die Bevölkerung wird<br />

danach über Printmedien, soziale Medien,<br />

Radio und TV informiert.<br />

Bewertungskonferenz 30. Oktober <strong>2023</strong>:<br />

Zivilschutzstatus „Aufmerksamkeit alpha“<br />

bleibt aufrecht: Es wurde die aktuelle<br />

Situation im Hinblick auf die flächendeckenden<br />

Niederschläge analysiert.<br />

Die Hochwasserproblematik ist nicht<br />

mehr flächendeckend mit der Warnstufe<br />

Orange klassifiziert, dafür kommt<br />

das Gefährdungspotential Starkwind<br />

dazu. Ein mäßiges, mit der Farbe Orange<br />

angezeigtes Gefährdungspotential<br />

gilt für die Südstaulagen Ulten, Passeier<br />

und das Wipptal, besonders im Hinblick<br />

auf Hochwasser und hydrogeologische<br />

Risiken. Deshalb noch keine<br />

Entwarnung.<br />

Bewertungskonferenz: 31. Oktober<br />

<strong>2023</strong>: Die Niederschläge sind am Abklingen,<br />

allerdings wurden bei einigen<br />

Pegeln die Vorwarnstufe und die Warnstufe<br />

erreicht.<br />

Foto © Maja Clara<br />

Foto © LPA/Landesamt<br />

für Hydrologien und Stauanlagen<br />

Aufgrund der starken Niederschläge sind<br />

die Pegel der Etsch und des Eisacks und<br />

einiger Nebenflüsse in der Nacht auf<br />

heute stark angestiegen. Um 23 Uhr in<br />

der Nacht auf heute hat der Pegelstand<br />

der Etsch bei Marling die Vorwarnstufe<br />

erreicht. Der Hochwasserdienst wurde<br />

aktiviert und die Bezirkseinsatzzentralen<br />

der freiwilligen Feuerwehren in den<br />

betroffenen Gebieten wurden besetzt.<br />

Foto © LPA/Landesamt für Geologie<br />

und Baustoffprüfung<br />

Deichwachen wurden nach 3 Uhr in der<br />

Nacht zu einem periodischen Kontrollgang<br />

auf Dämmen und entlang der Dämme<br />

ausgeschickt, um mögliche Schadstellen<br />

zu finden.<br />

Bewertungskonferenz 2. November<br />

<strong>2023</strong>: erneut starke Regenfälle, Pegel<br />

steigen an, Gefahr von Hangrutschungen.<br />

Das zweite Tief in dieser Woche hat Südtirol<br />

erreicht: Der Warnlagebericht weist<br />

die entsprechenden Einfärbungen auf,<br />

was Massenbewegungen und Murgänge<br />

sowie Hochwasser anbelangt. Der Bevölkerungsschutz<br />

ist im Hinblick auf die<br />

kommenden Niederschläge in erhöhter<br />

Bereitschaft wegen der bereits mit Nässe<br />

gesättigten Böden. Die Gemeinden des<br />

Dolomiten-Gebietes und der Südstaulagen<br />

sind zu besonderer Vorsicht und<br />

Umsicht aufgerufen.<br />

Die Warnstufe im Hinblick auf hydrogeologische<br />

Risiken und Hochwasser in<br />

einigen Teilen des Landes wird mit dem<br />

mäßigen Gefährdungspotential Orange<br />

eingestuft.<br />

Bewertungskonferenz 3. November<br />

<strong>2023</strong>: Murgänge und Steinschläge,<br />

Schneefälle bis in Tallagen.<br />

Insgesamt hat sich die Lage, was die<br />

starken Niederschläge betrifft, beruhigt.<br />

Noch sind die Einsatzkräfte unterwegs,<br />

einige Straßen sind gesperrt, hydrogeologische<br />

Risiken bestehen und Schneefälle<br />

werden erwartet, deshalb wird der<br />

Foto © LPA/Landesamt für Geologie<br />

und Baustoffprüfung<br />

Zivilschutzstatus „Aufmerksamkeit alpha“<br />

beibehalten. Der Warnlagebericht<br />

sieht für Freitag, den 3. November,<br />

noch mäßiges Gefährdungspotential der<br />

Warnstufe Orange für Massenbewegungen<br />

und Murgänge vor.<br />

Allerdings berichtet Dieter Peterlin<br />

vom Landesamt für Meteorologie und<br />

Lawinenwarnung von zunehmenden<br />

Niederschlagsmengen. Über Nacht sind<br />

zwischen 40 und 60 Liter Regen pro<br />

Quadratmeter zu erwarten, stellenweise<br />

bis zu 80 Liter pro Quadratmeter, vorwiegend<br />

in den Südstaulagen. Spitzenreiter<br />

bei den Mengen wird Salurn sein, mit<br />

90 Liter pro Quadratmeter. Die Schneefallgrenze<br />

wird mit dem Durchzug einer<br />

Kaltfront bis auf 1.200 Meter sinken.<br />

Foto © LPA/Landesamt für Geologie<br />

und Baustoffprüfung<br />

Am Vormittag noch letzte Niederschläge,<br />

am Nachmittag zieht das Mittelmeertief<br />

nach Osten ab.<br />

Bewertungskonferenz 4. November<br />

<strong>2023</strong>: Das dritte Niederschlagsereignis<br />

steht bevor, es ist mit Steinschlägen und<br />

Rutschungen zu rechnen.<br />

Deshalb wurde beschlossen, den Zivilschutzstatus<br />

„Aufmerksamkeit alpha“<br />

beizubehalten. Da die Niederschläge auf<br />

mit Nässe gesättigte Böden treffen, ist<br />

weiterhin mit lokal auftretenden Steinschlägen<br />

und Rutschungen zu rechnen.<br />

Mit sinkender Schneefallgrenze ist auf<br />

den Straßen besondere Vorsicht geboten.<br />

Foto © Maja Clara<br />

Bewertungskonferenz 5. November <strong>2023</strong>:<br />

Nach den Niederschlägen in der Nacht<br />

auf heute mit Schneefällen bis auf 500<br />

Meter sind keine größeren Probleme<br />

aufgetreten, mit dem Durchzug des dritten<br />

Niederschlagsereignisses kann diese<br />

Serie als abgeschlossen gelten. Deshalb<br />

wurde beschlossen, den Zivilschutzstatus<br />

auf den „Normalzustand zero“<br />

zu senken. Aufgrund der Vorfeuchte<br />

der Böden können lokal weitere hydrogeologische<br />

Ereignisse eintreten, Sicherungsarbeiten<br />

und Aufräumarbeiten<br />

werden weiterhin durchgeführt.<br />

YOUR<br />

LOGO<br />

YOUR<br />

LOGO<br />

GRUPPO DEL SELLA<br />

055<br />

SASSOLUNGO<br />

LANGKOFEL<br />

PASSO SELLA<br />

2244 m<br />

SASSO PIATTO<br />

PLATTKOFEL<br />

YOUR<br />

LOGO<br />

6<br />

156<br />

V A L DURON<br />

4<br />

S C I L I A R<br />

S C H L E R N<br />

2 9 8 1 m<br />

3152 m<br />

4<br />

154<br />

153<br />

CATALOG + MAP<br />

SASS PORDOI<br />

2950 m<br />

155<br />

152<br />

PRA MOLIN<br />

4<br />

4<br />

151<br />

126<br />

103<br />

PASSO PORDOI<br />

2239 m<br />

PIAN FRATACES<br />

1715 m<br />

COL RODELLA<br />

2485 m<br />

3<br />

125<br />

T O F A N A<br />

124<br />

105<br />

123<br />

106<br />

107<br />

PECOL<br />

1926 m<br />

4<br />

6<br />

6<br />

108<br />

104<br />

CANAZEI<br />

1460 m<br />

4<br />

102<br />

141<br />

101<br />

162<br />

CAMPITELLO<br />

DI FASSA<br />

1440 m<br />

Abschlussberichte nach sieben<br />

ereignisreichen Tagen<br />

Die nächtliche Störung sei nach Osten<br />

weitergezogen, legt Philipp Tartarotti<br />

vom Landesamt für Meteorologie und<br />

Lawinenwarnung dar, und es habe sich<br />

eine Wetterbesserung eingestellt. Die<br />

Null-Grad-Grenze liegt bei 2.000 Meter.<br />

Für die kommenden Tage ist mit ruhigem<br />

Herbstwetter zu rechnen. Das Gefährdungspotential<br />

für Massenbewegungen<br />

und Murgänge sei bis auf Weiteres mit<br />

gering und damit in der Warnstufe Gelb<br />

eingestuft, berichtet der Direktor des<br />

Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer.<br />

Der Bereitschaftsdienst des Landesamtes<br />

für Geologie und Baustoffprüfung sowie<br />

die Straßendienste seien weiter im Einsatz,<br />

berichtet Geologe Daniel Costantini. Aufräumarbeiten<br />

und Sicherungsarbeiten sind<br />

noch im Gange. Derzeit läuft der Verkehr<br />

landesweit flüssig. Keine nennenswerten<br />

Ereignisse mehr, gab es aus dem Landesamt<br />

für Hydrologie und Stauanlagen, vom<br />

BELVEDERE<br />

2423 m<br />

PENIA<br />

161<br />

ALBA<br />

130<br />

M A R M O L A D A<br />

3 3 4 2 m<br />

PASSO FEDAIA<br />

2057 m<br />

FONTANAZZO<br />

CAMPESTRIN<br />

CIAMPAC<br />

2100 m<br />

136<br />

131 133<br />

MAZZIN<br />

1370 m<br />

LARSECH<br />

G R U P P O D E L C A T I N A C C I O -<br />

R O S E N G A R T E N G R U P P E<br />

4<br />

134<br />

VAL CONTRIN<br />

132<br />

MUNCION<br />

4<br />

GARDECCIA<br />

SELLA BRUNECH<br />

2428 m<br />

PERA<br />

DI FASSA<br />

4<br />

217<br />

WAS FÜR EIN PANORAMA!<br />

402<br />

Informieren Sie sich über die Verwendung<br />

unserer Panoramakarten für Ihre Drucksorte.<br />

info@cormar.info · www.cormar.info<br />

4<br />

4<br />

Bereitschaftsdienst Wildbachverbauung,<br />

von der Berufsfeuerwehr, von der Landesnotrufzentrale<br />

und der Landesverkehrsmeldezentrale<br />

zu vermelden.<br />

Der Lawinenwarndienst weist auf eine<br />

ansteigende Lawinengefahr hin. Mit dem<br />

Wintereinbruch in den Bergen am 31.<br />

Oktober hat das Landesamt für Meteorologie<br />

und Lawinenwarnung mit anlassbezogenen<br />

Meldungen zum Thema Schnee<br />

und Lawinen begonnen. Die Hauptgefahr<br />

geht von frischen Triebschneepaketen<br />

aus, die teils kaum zu erkennen<br />

sind. Gefahrenstellen sind besonders an<br />

kammnahen, sehr steilen Hängen oberhalb<br />

von rund 2.600 Meter anzutreffen<br />

und nehmen mit der Höhe zu. Die Landesverkehrsmeldezentrale<br />

weist in ihrem<br />

Verkehrsbericht laufend auf die aktuelle<br />

Situation auf Südtirols Straßen hin. Da die<br />

Schneefallgrenze lokal begrenzt bis auf<br />

500 Meter gesunken ist, müssen Fahrzeuge<br />

unbedingt mit Winterausrüstung<br />

ausgestattet sein.<br />

Handgemalte Panorama-Karten von Cormar sind das überzeugende Highlight für Ihre Kommunikation.<br />

TIERS<br />

CIMA UOMO<br />

3003 m<br />

137<br />

218<br />

M. ANTELAO<br />

PIAN PECEI<br />

1800 m<br />

4<br />

4<br />

207 206<br />

202<br />

215<br />

223<br />

4<br />

MEIDA<br />

POZZA<br />

DI FASSA<br />

1320 m<br />

TIRES<br />

M. PELMO<br />

CAVIOLA<br />

COL DE VALVACIN<br />

2354 m<br />

201<br />

212<br />

4<br />

4<br />

4<br />

400<br />

204<br />

BUFFAURE<br />

2020 m<br />

FALCADE<br />

205<br />

SAN GIOVANNI<br />

DI FASSA<br />

3<br />

C I V E T T A<br />

VAL SAN NICOLÒ<br />

MALGA<br />

CROCIFISSO<br />

ALOCH<br />

CIAMPEDIÈ<br />

2000 m<br />

PASSO<br />

SAN PELLEGRINO<br />

1918 m<br />

Piste illuminate<br />

Beleuchtete Pisten<br />

PRA MARTIN<br />

2095 m<br />

211<br />

2400 m<br />

VIGO<br />

DI FASSA<br />

1390 m<br />

C A T I N A C C I O -<br />

R O S E N G A R T E N<br />

2 9 8 1 m<br />

LARESEI<br />

2245 m<br />

COL MARGHERITA<br />

2513 m<br />

405<br />

2337 m<br />

403<br />

TAMION<br />

SORAGA<br />

DI FASSA<br />

1210 m<br />

VALLONGA<br />

PIAN DELLA<br />

SUSSISTENZA<br />

LASTÈ<br />

2500 m<br />

RONCHI<br />

NOTEPAD +<br />

MAP<br />

GRUPPO DELLE P ALE<br />

PASSO VALLES<br />

2031 m<br />

6<br />

VALBONA<br />

1820 m<br />

SOMEDA<br />

MOENA<br />

1200 m<br />

PASSO COSTALUNGA<br />

KARERPASS<br />

1752 m<br />

2175 m<br />

ALPE LUSIA<br />

CAMPO<br />

416<br />

414<br />

4<br />

412<br />

4<br />

CAREZZA<br />

404<br />

401<br />

LE CUNE<br />

2380 m<br />

SORTE<br />

407<br />

FLYER + MAP<br />

411<br />

PASSO ROLLE<br />

1984 m<br />

410<br />

417<br />

WELSCHNOFEN<br />

NOVA LEVANTE<br />

FORNO<br />

L A T E M A R<br />

BELLAMONTE<br />

PREDAZZO<br />

BOLZANO / BOZEN<br />

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28 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

KABINENBAHN PLOSE<br />

KABINENBAHN PLOSE<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 29<br />

Rohbau der Bergstation mit Tunnel<br />

im Startbereich Plosebob<br />

IM DOPPELPACK<br />

AUF<br />

Helikoptermontage der Stützen<br />

Rohbau der Mittelstation<br />

DIE<br />

PLOSE<br />

Fotos © Plose<br />

Arbeiten an der Talstation<br />

Baufortschritt an der Mittelstation<br />

Auf der Plose bei Brixen geht in<br />

diesem Winter eine neue Kabinenbahn<br />

in Betrieb. Genau genommen<br />

sind es sogar zwei Bahnen. Denn<br />

die ehemalige 6er-Gondelbahn aus<br />

den 1980er-Jahren wurde durch<br />

zwei 10er-Kabinenbahnen „Plose I“<br />

und „Plose II“ ersetzt.<br />

Die Trasse der neuen Bahnen verläuft<br />

größtenteils parallel zur alten Bahn<br />

und führt von der Talstation in St. Andrä<br />

hinauf zur bisherigen Bergstation auf<br />

rund 2.000 Meter Höhe. Neu ist allerdings<br />

die Mittelstation. Diese befindet<br />

sich auf der Höhe der ehemaligen Trametschlift-Talstation.<br />

Durch den Bau<br />

zweier Bahnen anstelle von einer fallen<br />

die Gebäude etwas weniger massiv aus<br />

und fügen sich so besser in das Landschaftsbild<br />

ein. Darüber hinaus ergeben<br />

sich mit der Mittelstation neue<br />

Möglichkeiten für Skifahrer und Rodler.<br />

Die geräumigen Leitner-Kabinen<br />

bieten nicht nur einen 360°-Ausblick<br />

auf den Brixener Talkessel,<br />

sondern auch einen<br />

komfortablen Einund<br />

Ausstieg. Selbst mit<br />

Rollstuhl, Kinderwagen<br />

oder Mountainbike ist<br />

die Mitfahrt nun problemlos<br />

möglich.<br />

Alessandro Marzola,<br />

Geschäftsführer<br />

der Plose Ski AG<br />

Radius: Warum war<br />

eine Erneuerung notwendig<br />

geworden?<br />

Alessandro Marzola:<br />

Die alte Kabinenbahn<br />

stammt aus dem Jahr<br />

1986 und hat uns in den<br />

vergangenen 37 Jahren einen<br />

ausgezeichneten Dienst erwiesen. In<br />

jedem Fall hätten wir die Bahn nur noch<br />

bis 2026 betreiben können. Da sie mittlerweile<br />

rund 800.000 Fahrgäste in das<br />

Ski- und Wandergebiet befördert, wurde<br />

die Entscheidung getroffen, sie mit einer<br />

zeitgemäßen Bahn zu ersetzen, die technisch<br />

auf dem neuesten Stand ist.<br />

TALSTATION<br />

STATISCHES PROJEKT DER STAHLBETON-<br />

UND STAHLKONSTRUKTIONEN<br />

BERGSTATION<br />

STATISCHES PROJEKT DER STAHLKONSTRUKTIONEN<br />

INGENIEURBÜRO ARDOLINO<br />

ALTE MENDELSTRASSE 46/C-D - 39100 BOZEN<br />

Tel.: 0471/27 04 42<br />

www.studioardolino.it<br />

Email: studio@studioardolino.it<br />

ZEA: studio@pec.studioardolino.it<br />

Topografische Vermessung des Gebiets, auf<br />

das sich der Entwurf der neuen Anlage bezieht.<br />

Zeichnung des gesamten zu errichtenden<br />

Mauerwerks, der Tal-, Zwischen- und Bergstation<br />

sowie der Sockel der Stützen entlang der<br />

Seilbahnachse. Topografische Unterstützung bei<br />

der Montage der Stützen und ihrer Ausrichtung<br />

zwischen den Seilbahnstationen<br />

STUDIO SACCHIN | Postgranz 16 | 39012 Meran<br />

info@studiosacchin.it | www.studiosacchin.it


30 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

KABINENBAHN PLOSE<br />

KABINENBAHN PLOSE<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 31<br />

Mittelstation<br />

Revolver im Startbereich des Plosebobs<br />

Verkleidung der Mittelstation<br />

Kabine der Marke Diamond EVO<br />

Radius: Mit welchen technischen<br />

Finessen ist die neue Aufstiegsanlage<br />

ausgestattet?<br />

A. Marzola: Es handelt sich um<br />

eine 10er-Kabinenbahn mit Direktantrieb<br />

von Leitner. Sie ist mit 78<br />

Panoramakabinen ausgestattet und<br />

transportiert pro Stunde rund 2.400<br />

Personen, also 600 mehr pro Stunde<br />

als bisher. Die Garagierung der Kabinen<br />

findet unterirdisch an der Mittelstation<br />

statt. Das bringt einerseits<br />

große landschaftstechnische Vorteile<br />

mit sich, lässt andererseits aber auch<br />

zusätzliche Flächen für Besucherangebote<br />

in der Tal- und Bergstation<br />

frei. Auf der neuen Kabinenbahn<br />

Plose wurden außerdem gleich zwei<br />

Weltneuheiten realisiert: ein automatisierter<br />

Transport der Mountaincarts<br />

und eine an Kabinenbahnen<br />

angepasste Beförderungstechnik<br />

für Fahrräder.<br />

Ein Katapult am Start des Plosebobs schießt Besucher in den Tunnel<br />

Radius: Was waren die besonderen<br />

Herausforderungen dieses Bauvorhabens?<br />

Was hat besonders gut<br />

geklappt?<br />

A. Marzola: Die größte Herausforderung<br />

war, dass die bestehende Kabinenbahn<br />

ein Jahr lang direkt neben<br />

der Baustelle für die neue Bahn in<br />

Betrieb war. Dies hat eine sehr große<br />

logistische Herausforderung dargestellt,<br />

da die Baukräne z.B. nicht<br />

über die bestehende Bahn schwenken<br />

durften. Eine weitere sehr große Herausforderung<br />

haben die bestehenden<br />

Infrastrukturen wie Nieder-, Mittelund<br />

Hochspannungsleitungen, sämtliche<br />

Wasser- und Abwasserleitungen<br />

und das Unterfangen der bestehenden<br />

Gebäude dargestellt. Man musste mit<br />

größter Vorsicht arbeiten, um Schäden<br />

zu vermeiden, die zum Stillstand<br />

PLANUNG, BAULEITUNG<br />

& BETRIEBSFÜHRUNG<br />

VON SEILBAHNANLAGEN<br />

Der Planungsprozess Gondelbahn auf die<br />

Plose begann im Sommer 2021, als das Studio<br />

Montecno von der Plose Ski S.p.A. beauftragt<br />

wurde, die beste Route für die Anlage zu<br />

analysieren und festzulegen. Dies führte im<br />

Februar 2022 zur endgültigen Ausarbeitung<br />

des Projekts. Baugenehmigung der Gemeinde<br />

Brixen am 01.07.2022.<br />

Michael-Pacher-Straße 16, 39100 Bozen<br />

Giuseppe-di-Vittorio-Straße 1/B, 39100 Bozen<br />

T. 0471 27 29 40 | info@montecno.net<br />

www.montecno.net


32 Nr. 7/<strong>2023</strong> KABINENBAHN PLOSE<br />

Anzeige<br />

33<br />

Kabinenbahn in Funktion<br />

Radaufhängung<br />

Handwerk und Design<br />

mit Weitblick!<br />

der sich in Betrieb befindenden Bahn<br />

hätten führen können. Nicht zu vergessen<br />

die Montage der neuen Aufstiegsanlagen<br />

zwischen Januar und<br />

Mai, also mitten in den Wintermonaten<br />

bei Schnee und Kälte – dies war<br />

für das Montageteam von Leitner<br />

eine sehr große physische Herausforderung<br />

und stellte ohne Zweifel eine<br />

Meisterleistung dar.<br />

Radius: Was bietet die neue Anlage<br />

für Skifahrerinnen und Skifahrer, für<br />

Wanderer und Biker?<br />

A. Marzola: Da es sich im Grunde um<br />

zwei Kabinenbahnen handelt, die mit<br />

einer Mittelstation verbunden sind,<br />

ist es vor allem diese Zweiteilung, die<br />

neue Angebote schafft. Im Winter hat<br />

sie den großen Vorteil, dass der obere<br />

Teil der Piste Trametsch stark ins Skigebiet<br />

integriert wird und nicht mehr<br />

nur als Talabfahrt wahrgenommen<br />

wird. Außerdem bietet der Anschluss<br />

der Rodelbahn an die Mittelstation<br />

den großen Vorteil, dass die Rodelbahn<br />

4.0 weit wetterunabhängiger betrieben<br />

werden kann als die gesamte<br />

Rodelbahn bis zur Talstation. Nicht zu<br />

vergessen die neuen Serviceflächen in<br />

der Berg- und Talstation. Sie werden<br />

in den nächsten Jahren kontinuierlich<br />

ausgebaut, um das Besuchererlebnis<br />

abzurunden.<br />

TECHNISCHE DETAILS<br />

PLOSE I<br />

Länge in Meter 1.502<br />

Höhendifferenz in Meter 556<br />

P/h 2.400<br />

kW 793<br />

Anzahl Kabinen 43<br />

Anzahl Stützen 10<br />

PLOSE II<br />

Länge in Meter 1.141<br />

Höhendifferenz in Meter 424<br />

P/h 2.400<br />

kW 793<br />

Anzahl Kabinen 35<br />

Anzahl Stützen 11<br />

Ausführung der<br />

Stahlbau- und<br />

Verglasungsarbeiten bei<br />

Berg-, Mittel-,<br />

und Talstation<br />

Wir bedanken uns bei der Plose AG für<br />

die langjährige gute Zusammenarbeit und<br />

wünschen viel Erfolg mit der neuen Seilbahn<br />

Bei einem komplexen und umfangreichen Vorhaben<br />

wie der Errichtung der neuen Kabinenbahn auf die<br />

Plose sind umfangreiche Fachkenntnisse im Hinblick<br />

auf technische Anforderungen und Materialauswahl<br />

erforderlich. In enger Zusammenarbeit zwischen der<br />

Firma PRIXAN Fliesen & Böden aus Milland/Brixen,<br />

Alessandro Marzola und Architekt Gerhard<br />

Tauber wurde ein umfassendes Gesamtkonzept<br />

für die ganzen Bodenbeläge entwickelt<br />

und anschließend von PRIXAN<br />

fachgerecht umgesetzt.<br />

Das Ziel bestand darin sicherzustellen,<br />

dass die neuen Tal-, Mittel- und Bergstationen<br />

sowie der gesamte Innenbereich inklusive<br />

des neuen Shops und der Bobbahn den Gästen<br />

nicht nur einen modernen und zeitlosen Stil bieten,<br />

sondern auch lang anhaltend eine behagliche<br />

Atmosphäre schaffen können.<br />

Rückzugsort Eigenheim<br />

In der Raumgestaltung sind Ästhetik und Stil nur Teile eines<br />

größeren Ganzen. Viele Materialien tragen zur Raumluftqualität,<br />

zum Schallschutz und zur Gesundheitsförderung bei.<br />

Angelika Wimmer und<br />

Stefan Priller<br />

Daher sind bei der Raumgestaltung zahlreiche Aspekte von<br />

Funktion über Materialauswahl bis zur Abstimmung von Haptik<br />

und Optik von Bedeutung.<br />

Besonders in turbulenten Zeiten wie momentan wird die<br />

Wichtigkeit des eigenen Zuhauses als Rückzugsort deutlich.<br />

Geschäftsführer Stefan Priller von PRIXAN betont: „Wir sind<br />

fest davon überzeugt, dass es keinen wichtigeren Lebensraum<br />

gibt als die eigenen vier Wände. Deshalb<br />

investieren wir unsere ganze Leidenschaft<br />

in jedes Projekt und hören aufmerksam auf die<br />

individuellen Wünsche unserer Kunden.“<br />

Geballte Fachkompetenz<br />

PRIXAN setzt auf eine konsequente Qualitätsorientierung.<br />

Stefan Priller bringt jahrelange<br />

Erfahrung mit, um anspruchsvolle Projekte<br />

umzusetzen, die nicht nur technisch auf dem<br />

neuesten Stand sind, sondern auch hinsichtlich<br />

Funktionalität und Bedarf nahtlos integriert sind.<br />

In Designerin Angelika Wimmer hat er eine erfahrene Partnerin<br />

für ästhetische und optische Aspekte an seiner Seite.<br />

Gemeinsam sind sie die erste Anlaufstelle für all jene, die nach<br />

außergewöhnlichen Lösungen suchen – sei es bei der Auswahl,<br />

Beratung oder im Service.<br />

Allerdings lassen sich oft die wirklich wichtigen Dinge erst dann<br />

begreifen, wenn man sie vor Augen hat. Daher können Interessenten<br />

im Showroom in Milland/Brixen, nicht nur Inspiration<br />

sammeln und verschiedene Materialkombinationen ausprobieren,<br />

sondern auch die große Vielfalt an außergewöhnlichen<br />

Wand- und Bodenbelägen hautnah erleben.<br />

PRIXAN bedankt sich herzlich bei der Plose Ski AG für den<br />

geschätzten Auftrag und die gute Zusammenarbeit!<br />

www.frener-paul.it<br />

Vittorio Venetostraße 63/A<br />

39042 Brixen<br />

info@frener-paul.it<br />

T. 0472 834324<br />

PRIXAN Fliesen & Böden GmbH<br />

Ignaz-Seidner-Straße 4 | 39042 Brixen<br />

Tel. 0472 614 246<br />

info@prixan.it | www.prixan.it


Anzeige<br />

Foto © Mariotti Mauro <strong>2023</strong><br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 35<br />

10er-Kabinenbahn Brixen-Plose<br />

Alle HTI-Neuheiten<br />

der Wintersaison<br />

6er-Sesselbahn Valena –<br />

Ponte di Legno/Tonale<br />

DEMACLENKO<br />

Leitner, Poma, Bartholet, Prinoth und Demaclenko<br />

sind in den führenden Skigebieten der Welt präsent.<br />

Es ist endlich wieder Ski-Zeit, und die Südtiroler<br />

Unternehmensgruppe HTI setzt in der kommenden<br />

Wintersaison mit Seilbahnen, Pistenfahrzeugen und<br />

Beschneiung erneut auf technologische Innovation<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

Mancherorts, wie etwa in den argentinischen Anden, ist<br />

die Wintersaison samt neuen Seilbahninnovationen<br />

schon wieder beendet. In anderen Regionen begleiten insgesamt<br />

89 neue Seilbahnen von Leitner, Poma, Leitner-Poma of<br />

America und Bartholet nun den bevorstehenden Start in die<br />

Skisaison <strong>2023</strong>/2024.<br />

Europa und Nordamerika als Hotspots<br />

Hotspots in diesem Jahr sind die Skigebiete in den Alpen und<br />

Nordamerika, die mit zahlreichen Neuheiten in klassischen<br />

Wintersportdestinationen wie Italien, Frankreich, Skandinavien,<br />

dem Balkan und Österreich, aber auch in „Newcomer-Destinationen“<br />

wie Griechenland und Usbekistan aufwarten. Daneben<br />

zeigt man sich auch in Nordamerika investitionsfreudig – allen<br />

voran in den USA, wo Leitner-Poma of America nach dem Erfolg<br />

des vergangenen Jahres mit 29 neuen Anlagen den Rekord<br />

wiederholen konnte.<br />

Neben den neuen, bereits einsatzbereiten Seilbahnen rund<br />

um den Globus bereiten sich auch die Unternehmen Prinoth<br />

und Demaclenko mit den neuesten Generationen an<br />

Beschneiungsanlagen und Pistenfahrzeugen auf den Start<br />

der Wintersaison vor. „Wir investieren jedes Jahr erhebliche<br />

Summen in Forschung und Entwicklung, um unsere Wintertechnologien<br />

noch nachhaltiger zu machen. Kurz vor Beginn<br />

der neuen Wintersaison ist es ein großer Erfolg und zugleich<br />

eine wichtige Bestätigung, dass sich wieder zahlreiche der renommiertesten<br />

internationalen Skigebiete für unsere Produkte<br />

entschieden haben“, kommentiert Anton Seeber, Präsident<br />

der HTI-Unternehmensgruppe.<br />

Von den Alpen bis nach Skandinavien, auf den Balkan<br />

und nach Griechenland<br />

PRINOTH<br />

Husky E-Motion<br />

Foto © Harald Wisthaler<br />

Italien, Frankreich, Skandinavien, der Balkan und Österreich<br />

sind jene Länder, in denen die meisten neuen HTI-Seilbahnen<br />

eröffnet werden. In Italien zählt dabei unter anderem die<br />

Winterpremiere der neuen Kabinenbahn im Gebiet Brixen-<br />

Plose zu den heiß ersehnten Highlights. Daneben gehen<br />

auch die Kabinenbahnen im Skigebiet Campiglio Dolomiti<br />

di Brenta, in der Colere Ski Arena in der Provinz Bergamo<br />

und in Andalo im Trentino in Betrieb. In Frankreich werden<br />

zehn neue Anlagen in berühmten Skigebieten wie La<br />

Plagne, Avoriaz und in den Pyrenäen für modernste Beförderungsqualität<br />

sorgen. In Österreich werden in Kitzbühel<br />

weitere zwei Sesselbahnen mit markantem Schwerpunkt<br />

auf Energieeinsparung in Betrieb genommen. Daneben<br />

erhält der österreichische Markt mit den beiden 10er-Kabinenbahnen<br />

„Galtbergbahn“ im Skigebiet Schlick 2000<br />

und „Wilde Krimml“ in der Zillertal-Arena zwei topmoderne<br />

Seilbahn-Aushängeschilder für die kommende Wintersaison.<br />

Abgerundet wird das alpenländische Bild durch<br />

die neuen Anlagen in der Schweiz, darunter der <strong>Alpine</strong><br />

Crossing, der seit einigen Wochen Zermatt mit Cervinia<br />

verbindet, und die ersten beiden Sektionen der Ropetaxi-<br />

Kabinenbahn von Bartholet, die in Flims Laax eine echte<br />

Weltneuheit bietet: Diese basiert auf Kabinen, die sich mit<br />

einer Geschwindigkeit von 1 m/s autonom in der Station<br />

bewegen. Dadurch wurde ein System realisiert, das bis zu<br />

50 Prozent weniger Energie verbraucht als herkömmliche<br />

Kabinenbahnen.<br />

Auch die skandinavischen Länder haben sich im heurigen Jahr<br />

mit verschiedenen neuen Seilbahnen in Schweden, Norwegen<br />

und Finnland (hier wurde die erste 8er-Sesselbahn des Landes<br />

errichtet) als wichtiger Markt erwiesen. Aber auch im Süden<br />

Europas wurden wichtige Seilbahnprojekte realisiert, wie etwa<br />

auf dem Balkan, wo Slowenien mit sechs neuen Anlagen führend<br />

ist. In Griechenland wurde nach mehreren Jahren wieder<br />

in neue Anlagen im Westen der hellenischen Halbinsel und in<br />

Mazedonien investiert.<br />

Der nordamerikanische Boom hält an<br />

Während Europa für das Wintergeschäft der HTI-Unternehmensgruppe<br />

weiterhin ein zentraler Erfolgsfaktor ist und auch<br />

Asien mit neuen Anlagen in China, Südkorea und Usbekistan<br />

aufholt, kommen vor allem auch aus Nordamerika wieder<br />

wichtige Wachstumssignale. 29 neue Anlagen sprechen klar<br />

dafür, dass der Seilbahnboom, vor allem in den USA, weiterhin<br />

anhält. Ein Trend, der bereits im vergangenen Jahr seinen<br />

Anfang nahm und sich <strong>2023</strong> verstärkt hat. Neue Seilbahnen<br />

wurden unter anderem in einigen der renommiertesten nordamerikanischen<br />

Skigebiete – von Utah über New Mexico und<br />

Ontario bis zu berühmten Ski-Orten wie Aspen, Winter Park<br />

und Breckenridge – realisiert.<br />

Pistenpräparierung, Beschneiung und<br />

Skigebietsmanagement<br />

In der neuen Wintersaison werden zahlreiche neue Prinoth-<br />

Pistenfahrzeuge an den Start gehen. Rund 700 neue und gebrauchte<br />

Prinoth-Pistenfahrzeuge werden in Skigebieten auf<br />

den verschiedenen Kontinenten im Einsatz sein, wobei die<br />

Alpen und Nordamerika wieder eine führende Rolle spielen.<br />

Ebenfalls im Wachstum begriffen ist die Flotte der elektrischen<br />

E-Motion-Pistenfahrzeuge, die im vergangenen Jahr auf dem<br />

skandinavischen und französischen Markt eingeführt wurde<br />

und bald auch auf Schweizer und nordamerikanischen Pisten<br />

im Einsatz sein wird.<br />

Im Bereich der Beschneiung wird Demaclenko mit rund 2.500<br />

Schneeerzeugern die neue Saison eröffnen. Darunter befinden<br />

sich auch besonders umfassende Großprojekte wie jene am<br />

Stubaier Gletscher in Österreich und im Myler Mountain Resort<br />

in Armenien.<br />

Um die Ressourcen weiter zu optimieren, vertrauen mittlerweile<br />

mehr als 500 Skigebiete auf der ganzen Welt auf Skadii, der<br />

patentierten digitalen Plattform für das Skigebietsmanagement,<br />

die die Prozesse und Abläufe in den Skigebieten noch effektiver,<br />

effizienter und übersichtlicher gestaltet.<br />

HTI-Unternehmensgruppe<br />

www.hti.global


36 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

HOCHWASSERSCHUTZ<br />

HOCHWASSERSCHUTZ<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 37<br />

GEFAHR:<br />

HOCH-<br />

WASSER<br />

Foto © LPA/Agentur für Bevölkerungsschutz<br />

Aus mehreren Untersuchungen<br />

geht hervor, dass vom Hochwasser<br />

eine der größten Umweltgefahren<br />

in Südtirol ausgeht. Doch wie kann<br />

man sich schützen?<br />

Starkregenereignisse nehmen weltweit<br />

zu. Sie sind, so die Experten,<br />

eine der Folgen des Klimawandels. Auch<br />

in Südtirol haben extreme Wetterereignisse<br />

zugenommen. Extreme Regenfälle<br />

bringen Hänge ins Rutschen, lösen<br />

Muren aus oder lassen kleine Bäche zu<br />

reißenden Flüssen werden, die über die<br />

Ufer treten und großen Schaden anrichten.<br />

So ist im Juli 2021 der Frötscherbach<br />

in Seis zum reißenden Fluss geworden,<br />

der vor nichts haltmachte. Und im<br />

Oktober dieses Jahres hielt ein Damm<br />

des Mühlbaches in Algund bei Meran<br />

den Wassermassen nicht mehr stand<br />

– eine zweistöckige Tiefgarage wurde<br />

unter Wasser gesetzt. Der Schaden ist<br />

groß. Im Land ist man sich der Gefahrenquelle<br />

„Wasser“ bewusst. Die vier<br />

Landesämter für Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

Nord, Süd, Ost und West<br />

haben in Südtirol in den vergangenen<br />

Jahren an die 45.000 Querwerke, also<br />

Sperren, und Längswerke, also Schutzmauern,<br />

errichtet, davon 1.700 in den<br />

vergangenen fünf Jahren.<br />

Wo die Gefahrenzonen liegen<br />

Das staatliche Institut für Umweltschutz<br />

und -forschung ISPRA (Istituto Superiore<br />

per la Protezione e la Ricerca Ambientale)<br />

ermittelt regelmäßig das Hochwasserrisiko<br />

für alle Regionen und Provinzen Italiens.<br />

In der aktuellen Erhebung stuft ISPRA<br />

die Hochwassergefahr in Südtirol als gering<br />

ein. Außerdem müssen die einzelnen<br />

Gemeinden in Südtirol seit 2007 Gefahrenzonenpläne<br />

erstellen. Dieses Planungsinstrument<br />

identifiziert die Gebiete mit<br />

hydrogeologischen Gefahren (Massenbewegungen,<br />

Überschwemmungen, Murgängen<br />

und Lawinen), die auf Siedlungen und<br />

Infrastrukturen einwirken, und zeigt deren<br />

Ausmaß und geografische Ausdehnung an.<br />

Der Gefahrenzonenplan ist verbindlich<br />

und hat Vorrang gegenüber den Planungsinstrumenten<br />

auf Gemeindeebene.<br />

Weniger versiegelte Flächen –<br />

mehr Wasserspeicher<br />

Einmal versiegelte Flächen können kein<br />

Regenwasser mehr aufnehmen. Umgekehrt<br />

nimmt naturbelassener Boden<br />

durch seine Schwammfunktion Niederschlag<br />

auf und gibt ihn ganz langsam<br />

wieder ab. So verdunsten beispielsweise<br />

auf einer Wiese fast zwei Drittel des Regenwassers<br />

und rund ein Viertel versickert.<br />

Doch wenn Regenwasser auf asphaltierten<br />

oder zugebauten Oberflächen<br />

rasch abfließt, ist die Kanalisation schnell<br />

überfordert. Das Wasser fließt dann wild<br />

im Straßenraum ab und überflutet Keller<br />

und Erdgeschosse.<br />

Neben der Versiegelung spielt auch der<br />

Wasserspeicher eine wichtige Rolle. Bereits<br />

im August <strong>2023</strong> hat Zivilschutz-<br />

Engineering<br />

Landesrat Arnold Schuler dazu Stellung<br />

genommen: „Es ist notwendig, versiegelte<br />

Flächen drastisch zu reduzieren und<br />

dafür zu sorgen, dass über private und<br />

öffentliche Wasserspeicher das Wasser so<br />

früh wie möglich zurückgehalten wird.<br />

Zudem ist es notwendig, Flüsse und Bäche<br />

überall dort aufzuweiten, wo es möglich<br />

ist: Die Aufweitungen von Bächen<br />

und Flüssen sind von großer Wichtigkeit<br />

aus ökologischer Sicht. Die Überlegungen<br />

müssen daher in Richtung Überflutungsgebiete<br />

und große Rückhaltebecken<br />

mit Mehrfachnutzung gehen.“<br />

neue Homepage!<br />

www.ipm.bz<br />

TECHNISCHE DIENSTLEISTUNGEN FÜR SKIGEBIETE


38 Nr. 7/<strong>2023</strong> HOCHWASSERSCHUTZ<br />

Foto © PREFA I Croce & Wir.<br />

Axess<br />

RESORT SOLUTIONS<br />

PREFA-Hochwasserschutzsystem: Das System ist durch leichte Aluminiumprofile<br />

jederzeit einsatzbereit und mit geringem Aufwand schnell installierbar.<br />

Sicherheit geht alle an<br />

Geht es um die Hochwassersicherheit,<br />

sind neben den Landesämtern auch die<br />

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister<br />

gefordert. Neben baulichen Maßnahmen<br />

spielen auch die Bewusstseinsbildung und<br />

die Information eine große Rolle. Damit<br />

die Gesellschaft auch imstande ist, sich und<br />

die Mitmenschen in Sicherheit zu bringen,<br />

braucht es eine gute und zielgerechte Information.<br />

Ein erster Schritt in diese Richtung<br />

ist auch IT-Alert, ein neues öffentliches<br />

Warnsystem zur direkten Information<br />

der Bevölkerung, das bei drohenden oder<br />

bereits eingetretenen schweren Notfällen<br />

oder Katastrophen nützliche Nachrichten<br />

auf Mobiltelefone in einem bestimmten<br />

geografischen Gebiet über die Cell-Broadcast-Technologie<br />

verteilt. Erstmals getestet<br />

wurde das neue System im Oktober. In<br />

Zukunft könnte es auch bei Starkregenereignissen<br />

und lokalem Hochwasser eingesetzt<br />

werden, um Menschen rechtzeitig<br />

über die drohende Gefahr zu informieren.<br />

Schutz des Einzelnen<br />

Neue Herausforderungen bringen<br />

auch neue Produkte auf den Markt.<br />

Der niederösterreichische Aluminium-<br />

Verarbeiter PREFA etwa hat in seinem<br />

Produktportfolio auch einen mobilen<br />

Hochwasserschutz. Die Spezialprofile<br />

aus Aluminium sind bestens geeignet für<br />

das effektive Verschließen von Fenstern,<br />

Türen oder Toren sowie den Schutz<br />

Optimal geschützt mit dem mobilen<br />

PREFA-Hochwasserschutz<br />

bei extremen Wetterlagen!<br />

von ufernahen Landschaftsflächen oder<br />

angrenzenden Gebieten. Das mobile<br />

Hochwasserschutzsystem aus leichten,<br />

robusten Aluminiumprofilen soll, so das<br />

Produktversprechen, maximale Sicherheit<br />

bieten.<br />

Foto © PREFA I PREFA Italien<br />

Operations und Management aus einem einzigen System.<br />

Von Onlineverkauf über Produktverleih bis hin zu CRM und<br />

Zutrittskontrolle - die Axess RESORT SOLUTIONS ist eine<br />

ganzheitliche Softwarelösung, die alle Bereiche eines Resorts<br />

miteinander verbindet. Mit Operations und Management aus<br />

einem einzigen System heraus bietet sie Flexibilität und Effizienz<br />

für das Unternehmen und verbessert das Gästeerlebnis durch mehr<br />

Komfort bei der Buchung und beim Zugriff auf Dienstleistungen.<br />

teamaxess.com


40 Nr. 7/<strong>2023</strong> LAWINENSCHUTZGALERIE WEISSENBACH<br />

LAWINENSCHUTZGALERIE WEISSENBACH<br />

LAWINEN-<br />

SCHUTZ-<br />

GALERIE<br />

IM SARNTAL<br />

Bei Weißenbach im Sarntal entsteht<br />

zurzeit eine Lawinenschutzgalerie.<br />

Sie soll Sicherheit schaffen und<br />

Verkehrsteilnehmer und Anwohner<br />

vor künftigen Lawinenabgängen<br />

schützen. Ende 2024 sollen<br />

die Arbeiten abgeschlossen sein.<br />

Foto © Goller Bögl<br />

An der Staatsstraße in Weißenbach zwischen dem Streiterhof<br />

und dem Pichlerhof sind bereits zahlreiche Lawinen<br />

niedergegangen. Zuletzt im Jänner 2021. Ein Eingriff an dieser<br />

Stelle wurde also als dringend notwendig erachtet, da das<br />

Gebiet regelmäßig von Lawinen und hydrographischen Phänomenen<br />

betroffen ist. Die Geländeform in diesem Gebiet ist<br />

so beschaffen, dass sich in der Höhe ein großes Schneebecken<br />

bildet, das loses Material in eine schmale Schlucht leitet, die<br />

zu den Wiesen zwischen den beiden genannten Höfen führt.<br />

Rote Zone<br />

Im Rahmen der Entwicklung des Gefahrenzonenplans für die<br />

Gemeinde Sarntal wurde die Lawinengefahr analysiert, mit<br />

Fokus auf die Pichlereschbaum-Lawine. In diesem Gebiet ist<br />

Der Bau der Lawinenschutzgalerie Weißenbach begann<br />

am 10.07.<strong>2023</strong> mit der Übergabe der Arbeiten an die<br />

Baufirma Goller Bögl GmbH aus Brixen.<br />

Die Bauarbeiten verlaufen zügig, problemlos und<br />

exakt nach dem vorgegebenen Zeitplan.<br />

Oberhalb der Galerie entsteht ein Lawinenschutzwall<br />

mit Zyklopensteinmauern, um Lawinen kontrolliert<br />

über die Galerie hinaus abzuleiten.<br />

Die Galerie wird optimal in das Landschaftsbild<br />

eingebettet und mit Begrünung versehen.<br />

Foto © Amt für Straßenbau/Roberto Giordani<br />

BERGMEISTER GMBH<br />

Bergmeister ist ein Ingenieurunternehmen,<br />

das<br />

lokal und international<br />

agiert. Die Realisierung<br />

von herausfordernden<br />

Projekten im sensiblen<br />

alpinen Raum ist immer<br />

wieder eine spannende<br />

Herausforderung.<br />

Die Bergmeister GmbH<br />

ist beim Projekt Lawinenschutzgalerie<br />

Weißenbach<br />

Generalplaner, Generalbauleiter<br />

und Sicherheitskoordinator.<br />

Dipl.-Ing. Hansjörg Jocher,<br />

Fachbereichsleiter im<br />

Fachbereich Infrastrukturen<br />

und Umwelttechnik<br />

Die Lawinenschutzgalerie entspricht den höchsten<br />

statischen Anforderungen, damit die höchstmögliche<br />

Sicherheit absolut garantiert ist. Die Fertigstellung des<br />

Bauwerks ist voraussichtlich für Ende 2024 geplant.<br />

Dieses Projekt sichert die Erreichbarkeit der Ortschaften<br />

Rötenberg, Pens, Sack und Asten<br />

selbst bei Lawinenabgängen und verbessert die<br />

Sicherheit auf der Staatsstraße 508. Die Firma Goller<br />

Bögl GmbH ist stolz darauf, dieses lang ersehnte<br />

Bauvorhaben der Sarntaler Bevölkerung im Auftrag<br />

der Autonomen Provinz Bozen, Amt für Straßenbau<br />

10.2 Mitte Süd, zu realisieren und somit vor Ort zur<br />

nachhaltigen Sicherheit beitragen zu dürfen.<br />

GOLLER BÖGL GmbH ∙ Julius-Durst-Straße 66<br />

39042 Brixen (BZ) ∙ info@goller-boegl.it<br />

www.goller-boegl.it


Bergmeister GmbH · Srl<br />

Eisackstr. 1 · Via Isarco 1<br />

39040 Vahrn · Varna, Italien · Italia<br />

T +39 0472 979 000 F +39 0472 979 001<br />

www.bergmeister.eu<br />

Projekt / Progetto<br />

Projektnr. / n° progetto<br />

Datum / Data<br />

Foto © Bergmeister GmbH<br />

42 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

AKTUELL<br />

Anzeige Nr. 7/<strong>2023</strong> 43<br />

SUPERSNOW jetzt<br />

auch in Südtirol!<br />

So soll der Straßenabschnitt zwischen den beiden Höfen bei Weißenbach im Sarntal künftig aussehen. Damit wird Sicherheit geschaffen und<br />

verhindert, dass die nördlich der Gefahrenstelle liegenden Fraktionen und Dörfer immer wieder von der Außenwelt abgeschnitten werden.<br />

die Schadensgefahr durch Lawinen sehr hoch. Das Gebiet liegt<br />

demnach in der roten Zone 4 (hohe Gefahr).<br />

Betroffen ist neben mehreren landwirtschaftlichen Betrieben und<br />

Wohngebäuden auch die Staatsstraße 508. Die Pichlereschbaum-<br />

Lawine stellt nach den Schweizer Richtlinien eine große Lawine<br />

dar und weist enorme Lawinenvolumina (bis zu 200.000 Kubikmeter)<br />

auf. Der starke Höhenunterschied und die besondere Morphologie<br />

des Geländes erlauben es Lawinen in diesem Bereich,<br />

bis ins Tal vorzudringen, wobei in der Vergangenheit bereits öfter<br />

auch die Straße betroffen war. Im Falle eines Lawinenabgangs war<br />

nicht nur die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer stark gefährdet,<br />

sondern auch die Straße war unterbrochen. Die Verschüttung<br />

der Straße zog eine Isolierung der nördlich der Gefahrenstelle<br />

gelegenen Fraktionen Rötenberg, Pens, Sack, Asten und des<br />

Dorfes Pens mit sich.<br />

260 Meter Tunnel<br />

Die neue Lawinenschutzgalerie bringt nun mehr Sicherheit für<br />

Anwohner und Verkehrsteilnehmer. Das Projekt umfasst den<br />

Bau eines Tunnels mit geschlossenem Querschnitt von etwa 94<br />

Metern Länge auf der Seite von Sarntal und die Weiterführung<br />

mit einem offenen Kastentunnel von etwa 170 Metern Länge.<br />

Zudem werden zur Sicherheit der Anwohner die bestehenden<br />

Erddämme verstärkt. Durch den Lawinentunnel kann die Straße<br />

für den Verkehr geöffnet bleiben, während die Lawine kontrolliert<br />

über die Galerie hinausgeleitet wird. Oberhalb der Galerie<br />

entsteht dafür ein Lawinenschutzwall mit Zyklopensteinmauern.<br />

Eine Besonderheit des Eingriffs ist auch die Abweichung oberhalb<br />

des Tunnels. Die Arbeiten für 6,9 Millionen Euro zur Errichtung<br />

der Lawinenschutzgalerie wurden im Juli <strong>2023</strong> begonnen.<br />

SUPERSNOW entwickelt und produziert die ressourcenschonendsten<br />

Schneeerzeuger und ist Komplettanbieter<br />

für schneesichere Lösungen.<br />

Auf 33.000 m², davon 8.000 m² überbauter Fläche fertigt<br />

SUPERSNOW am Headquarter in Maniowy (PL) Propellermaschinen,<br />

Lanzen, Türme, Auslegerarme, Pumpstationen<br />

und die eigene Steuerungssoftware SNOWmatic.<br />

Persönliche Betreuung vor Ort.<br />

Um den Südtiroler Kunden eine professionelle Betreuung vor<br />

Ort zu garantieren, wurde die „SUPERSNOW srl“ mit Sitz<br />

in Bozen gegründet. Josef Hochrainer ist als Verkaufs- und<br />

Serviceberater der Ansprechpartner für alle Skigebiete in Südtirol<br />

und im Trentino. Das italienische Team steht in engem<br />

Kontakt mit den Kollegen der österreichischen Niederlassung<br />

mit Sitz in Roppen, welche seit 2017 erfolgreich in Österreich,<br />

Deutschland, der Schweiz und in Slowenien tätig ist. Damit ist<br />

eine funktionierende Logistik- und Servicekette von Anfang<br />

Sichern Sie sich jetzt rechtzeitig Ihren<br />

SUPERSNOW DEMO Schneeerzeuger für<br />

die kommende Wintersaison!<br />

Anfragen direkt an:<br />

ufficio@supersnow.com oder 0351 3022491<br />

700H mit nur 14,3 kW „best in class“<br />

an sichergestellt. Das Ziel ist es, den italienischen Kunden eine<br />

Alternative im Bereich Beschneiungstechnik zu bieten.<br />

Nachhaltigkeit wird großgeschrieben.<br />

Nicht zuletzt wegen der enorm gestiegenen Energiekosten zeigen<br />

sich die Bergbahnen mehr denn je umweltbewusst. Durch<br />

das einzigartige Nukleationssystem ist SUPERSNOW mit<br />

dem Schneeerzeuger 700H mit nur 14,3 kW „best in class“<br />

beim Energieverbrauch und kann bei einer durchschnittlichen<br />

Schneileistung von 250 h/Saison, Einsparungen von 1.000 kW<br />

je Schneeerzeuger pro Saison garantieren. Aufgrund der geografischen<br />

Lage vieler Skiorte bis in dicht bewohnte Tallagen<br />

gewinnt das Thema Schallemission zunehmend an Bedeutung.<br />

Auch hier ist SUPERSNOW mit dem Modell 700S „best in class“<br />

und selbstverständlich TÜV-zertifiziert.<br />

WAS IST SO<br />

SUPER AN<br />

SUPERSNOW?<br />

Es schneit super Neuigkeiten.<br />

Foto © Amt für Straßenbau/Roberto Giordani<br />

Planer / Progettista<br />

Lawinenschutzgalerie in Weißenbach<br />

Gesamtplanung, Gesamtbauleitung<br />

Sicherheitskoordinierung<br />

Bergmeister GmbH<br />

Vahrn · Bruneck · Bozen · München · Wien · Zürich<br />

www.bergmeister.eu<br />

Die Kompetenz für alpines Bauen<br />

S.S.508 Sarntal - Realisierung einer<br />

Lawinengalerie bei km 37+500<br />

S.S.508 Sarentino - Realizzazione di una<br />

galleria paravalanghe al km 37+500<br />

15-W072_P<br />

20.11.2020<br />

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KOMPLETTANBIETER.<br />

SUPERSNOW bietet komplette Lösungen. Von A bis Z.<br />

KOMPATIBILITÄT.<br />

Die Technologie von SUPERSNOW kann mühelos in bestehende Anlagen<br />

integriert werden.<br />

BEST in CLASS beim Energieverbrauch.<br />

SUPERSNOW besticht durch den extrem geringen Energieverbrauch. Mit 14,3 kW<br />

Gesamtanschlusswert sind die Schneeerzeuger 700H und 700SUPERSILENT die<br />

absoluten Spitzenreiter. Selbes gilt für den Schneeerzeuger 900A mit einem<br />

Anschlusswert von nur 22 kW.<br />

SUPERSNOW. Super effizient, super leise, super innovativ.<br />

SUPERSNOW.COM/IT


44 Nr. Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

NACHHALTIGKEIT<br />

AKTUELL<br />

Anzeige Nr. 7/<strong>2023</strong> 45<br />

WINTERSPORT UND DIE<br />

ÖKO-BILANZ<br />

Neueste computergesteuerte Technologie<br />

hilft Wasser und Strom sparen.<br />

Ist umweltverträglicher Wintersport<br />

heute schon möglich?<br />

Skigebiete achten zunehmend mit<br />

ihren Angeboten, Leistungsträgern,<br />

Prozessen und Produkten auf ihre<br />

Öko-Bilanz. Im Wintersport auf<br />

Nachhaltigkeit zu setzen und mittelfristig<br />

klimaneutral zu werden ist<br />

eine riesengroße Herausforderung.<br />

Skigebiete sind eine Kombination<br />

unterschiedlicher Dienstleistungen<br />

und Leistungsträger wie Hotels, Bergbahnen,<br />

Beschneiungsanlagen, Restaurants<br />

und Geschäfte. Alle zusammen<br />

tragen zum Gesamterlebnis und zum<br />

ökologischen Gesamtfußabdruck bei.<br />

Daher ist jeder Einzelne aktiv in der<br />

Verantwortung, sich auf Maßnahmen<br />

zur Verminderung der Treibhaus-Emission<br />

zu verpflichten. Dass Skigebiete<br />

in diese Richtung aktiv werden müssen,<br />

belegen immer mehr Fakten. Ende<br />

März <strong>2023</strong> hat die Südtiroler Landesregierung<br />

wegen Wasserknappheit das<br />

gesetzliche Ende der Pistenbeschneiung<br />

einen Monat früher festgelegt als in<br />

den vergangenen Jahren.<br />

Erderwärmung werden sich auch die<br />

meteorologischen Rahmenbedingungen<br />

für die Beschneiung ändern, denn diese<br />

funktioniert nur bei entsprechenden<br />

Minusgraden. Thomas Ondertoller von<br />

der Obereggen AG bestätigt uns, dass<br />

sich auch immer mehr Journalisten nach<br />

entsprechenden Aktivitäten in Richtung<br />

Klimaschutz seitens der Liftbetreiber<br />

erkundigen.<br />

Bereits getätigte Maßnahmen<br />

Gehandelt wird in den Skigebieten bereits<br />

auf vielen Ebenen, um sich auf<br />

neue Gesetze und Bestimmungen vorzubereiten.<br />

Die Gesetzgebung hinkt hier<br />

hinterher und weil niemand muss, aber<br />

jeder kann, wird in den Skigebieten nach<br />

eigenen Interessen gehandelt, z.B. laufen<br />

heute schon elektrische oder auf Wasserstoff<br />

basierende Schneefahrzeuge. Pistengeräte<br />

sind mit GPS-gesteuerten, die<br />

Schneehöhe in 3D messenden Techniken<br />

ausgestattet, um Schneemengen zu<br />

planen und zu verteilen sowie Energie<br />

und Treibstoff zu sparen. Dies gelingt<br />

z.B. auch mit intelligenter Schneeerzeugung<br />

und effizienter Beschneiungstechnik.<br />

Energieeffiziente Seilbahn-<br />

<strong>Technologien</strong>, die bei der Fahrt Energie<br />

gewinnen, im Leerbetrieb abschalten<br />

oder die Geschwindigkeit je nach Besucheraufkommen<br />

anpassen, sind schon<br />

in Betrieb, und betriebseigene Photovoltaik-Anlagen<br />

zur Stromproduktion<br />

gehören ebenfalls zu den bereits heute<br />

getätigten Investitionen. Dazu Thomas<br />

Ondertoller von der Obereggen AG:<br />

„Ein immer größer werdender Teil von<br />

Winterurlaubern sucht schon bei der<br />

Urlaubsplanung nach Skiresorts, die mit<br />

einem ganzheitlichen Konzept, mit Ideen<br />

und Maßnahmen zum Klimaschutz<br />

beitragen.“<br />

Foto © Ralph Mittermaier<br />

Foto © Andreas Tauber<br />

Grenztemperaturen im Fokus<br />

Im Spätherbst beginnt in den Skigebieten das Warten<br />

auf optimale Temperaturen. Gerade zu Beginn des<br />

Winters liegen diese oft im Grenzbereich. Um diesen<br />

Anforderungen gerecht zu werden, fokussierte<br />

die Entwicklungsabteilung des Technologieführers<br />

TechnoAlpin auf die Steigerung der Schneileistung im<br />

Grenztemperaturbereich.<br />

Bei den Propellermaschinen tragen eine verbesserte Druckluftkühlung<br />

und ein optimierter Nukleator zur überragenden<br />

Schneileistung im Grenztemperaturbereich bei. Die neuen<br />

Schneeerzeuger verfügen über einen lokalen Wärmetauscher<br />

mit optimierter Oberfläche. Dabei wird die Druckluft um das<br />

kalte Schneiwasser geleitet und von ca. 100 °C auf ca. 10 °C<br />

abgekühlt – ohne zusätzlichen Energieaufwand. Diese clevere<br />

Lösung kann bei absoluten Grenzbedingungen den Unterschied<br />

zwischen Stillstand und Schneibetrieb ausmachen.<br />

Auf die Details kommt es an: Feintuning<br />

für mehr Leistung<br />

Bei den Lanzen wurde die Anzahl der Regelstufen erhöht und<br />

die Düsenbestückung an den Grenzbereich angepasst, sodass<br />

sie über den gesamten Temperaturbereich mit optimalem Wirkungsgrad<br />

arbeiten. Dadurch erhöht sich die Schneileistung<br />

insgesamt, vor allem aber am Anfang der Schneikurve, also<br />

dort, wo es wirklich darauf ankommt.<br />

Die Düsen und Nukleatoren der gesamten Produktpalette<br />

werden ständig optimiert. Unterschiedliche Konfigurationen<br />

ermöglichen eine optimale Anpassung an die vorherrschenden<br />

Temperaturverhältnisse. Für Skigebiete mit überwiegend milden<br />

Grenztemperaturen werden spezielle Düsenkonfigurationen<br />

definiert, die es ermöglichen, die Schneeproduktion bei wärmeren<br />

Temperaturen zu starten. Bei kälteren Temperaturen kann<br />

die Schneemenge durch zuschaltbare Düsen optimiert und in<br />

größeren Mengen produziert werden.<br />

TechnoAlpin verwendet Düsen aus hochwertigen Materialien<br />

wie Keramik- oder Rubineinsätzen, um eine optimale Zerstäubung<br />

und beste Qualität über Jahrzehnte zu gewährleisten.<br />

Dadurch reduzieren sich auch der Materialverschleiß und der<br />

Wartungsaufwand enorm.<br />

Ein neues Software-Tool ermöglicht die Vorhersage der<br />

zu produzierenden Schneemenge für die nächsten Tage<br />

und erleichtert damit die Planung enorm.<br />

Optimale Planung dank modernster Softwarelösungen<br />

Ein weiterer wesentlicher Faktor für die effiziente Beschneiung<br />

bei Grenztemperaturen ist die optimale Steuerung und Planung<br />

der komplexen Anlagen. Dank der neuesten Generation der<br />

Software ATASSpro mit integriertem Wettermodul können die<br />

Schneifenster für die nächsten Tage exakt identifiziert werden.<br />

Eine Produktionsprognose ermöglicht eine exakte Planung der<br />

Schneemenge, die in den nächsten Tagen produziert werden<br />

kann. Dabei arbeiten modernste maschinelle Lernalgorithmen<br />

im Hintergrund, während die Ergebnisse für den Bediener einfach<br />

dargestellt werden. Die Ressourcenplanung wird dadurch<br />

wesentlich vereinfacht und bessere Beschneiungsbedingungen<br />

werden frühzeitig erkannt. Bereits um -2 °C niedrigere Umgebungstemperaturen<br />

ermöglichen Einsparungen von über 20<br />

Prozent. Dadurch wird die Energiebilanz optimiert und die<br />

Skigebiete sparen wertvolle Ressourcen.<br />

TechnoAlpin AG<br />

P.-Agostini-Straße 2 | 39100 Bozen<br />

Tel. 0471 550 550<br />

info@technoalpin.com | www.technoalpin.com<br />

Foto © Hannes Niederkofler<br />

90 Prozent der<br />

Pisten werden beschneit<br />

Italien ist das Land, welches am stärksten<br />

auf technischen Schnee angewiesen<br />

ist. Knapp 90 Prozent der Pisten werden<br />

künstlich beschneit. In Österreich<br />

sind es 70 Prozent in der Schweiz etwa<br />

50 Prozent und in Deutschland gar nur<br />

25 Prozent der Pisten. Als Folge der<br />

Vor einem Jahr präsentierte Prinoth den Prototypen des „Leitwolf H2-Emotion“,<br />

ein E-Pistenfahrzeug mit Wasserstoffantrieb.<br />

Es sind die vielen kleinen Details, die im Grenzbereich den<br />

Unterschied ausmachen und die Propellermaschinen des<br />

Technologieführers TechnoAlpin an die Spitze bringen.<br />

Schnee in Edelsteinqualität: Rubineinsätze in Düsen<br />

und Nukleatoren sorgen über Jahrzehnte für eine<br />

optimale Zerstäubung.


46 Nr. 7/<strong>2023</strong> SEILBAHN VIGILJOCH<br />

SEILBAHN VIGILJOCH<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 47<br />

FIT FÜR<br />

DIE ZUKUNFT<br />

Foto © lanaregion.it/Upscale Marketing<br />

Seit fast 111 Jahren bringt die Seilbahn Urlauber,<br />

Ausflügler und Bewohner von Lana auf das<br />

Vigiljoch. Im Laufe der vergangenen Monate<br />

wurde der langen Erfolgsgeschichte der Bahn<br />

ein neues Kapitel hinzugefügt. Sie wurde mit<br />

dem erfolgten Neubau an den neuesten Stand<br />

der Technik angepasst.<br />

Das Vigiljoch ist ein beliebtes Urlaubs- und Wandergebiet.<br />

Barrierefreiheit und Sicherheitsstandards wurden erhöht,<br />

ebenso die Förderkapazität, um den bisweilen<br />

langen Wartezeiten an der Talstation ein Ende zu machen.<br />

Die Seilbahn Vigiljoch ist somit für die Zukunft gerüstet,<br />

um auch weiterhin zuverlässig den Weg auf das beliebte autofreie<br />

Hochplateau zwischen dem Etschtal, dem Ultental<br />

und dem Vinschgau für jedermann zugänglich zu machen.<br />

Seit Anfang August bringt die Bahn wieder Urlauber und<br />

Tagesgäste auf das Vigiljoch – in der neuen, schnelleren<br />

Fahrzeit von nur gut fünf Minuten.<br />

Am 31. August 1912 wurde die Seilbahn Lana–Vigiljoch als<br />

eine der ersten für den Personenverkehr zugelassenen Schwebeseilbahnen<br />

der Welt eröffnet. Sie ermöglichte die touristische<br />

Erschließung des Vigiljochs mit seinem Wahrzeichen, dem erstmals<br />

1278 erwähnten Vigiliuskirchlein. In der Folge entstanden<br />

zahlreiche wunderschöne Sommerfrischhäuser aus Holz.<br />

Projektiert wurde die Seilbahn vom Schweizer Bahningenieur<br />

Emil Viktor Strub. Nach dessen plötzlichem Tod habe neben<br />

Walter Conrad aus Wien Ing. Luis Zuegg aus Lana einspringen<br />

müssen, um die termingerechte Inbetriebnahme der Anlage zu<br />

ermöglichen, wie Wittfrida Mitterer, Direktorin des Kuratoriums<br />

Technische Kulturgüter, schreibt. Demnach wurde für<br />

die Seilbahn Vigiljoch eine äußerst komplizierte Konstruktions-<br />

WIR BEDANKEN UNS FÜR DIE<br />

BETONT.GUTE.<br />

ZUSAMMENARBEIT<br />

AM 31. AUGUST 1912 WURDE<br />

DIE SEILBAHN LANA-VIGILJOCH<br />

ALS EINE DER ERSTEN FÜR DEN<br />

PERSONENVERKEHR ZUGELASSENEN<br />

SCHWEBESEILBAHNEN DER WELT<br />

ERÖFFNET.<br />

SIE ERMÖGLICHTE DIE TOURISTISCHE<br />

ERSCHLIESSUNG DES VIGILJOCHS MIT SEINEM<br />

WAHRZEICHEN, DEM VIGILIUSKIRCHLEIN.<br />

www.progress.cc


48 SEILBAHN VIGILJOCH<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 49<br />

weise mit Zwischenstation gewählt, um<br />

die Stundenleistung zu erhöhen und den<br />

Bewohnern des Bergdorfes Pawigl einen<br />

bequemeren Zugang zu ihren Häusern zu<br />

ermöglichen. Die Bahn besaß zwei Kabinen<br />

für je 25 Personen und führte über 39<br />

Metallstützen. Die überwundenen 1.113<br />

Meter Höhenunterschied waren damals<br />

Rekord. 1953 wurde die Bahn nach den<br />

Plänen von Ing. Luis Zuegg umgebaut und<br />

modernisiert. Die Zwischenstation wurde<br />

aufgelassen, vier Betonstützen ersetzten<br />

die Eisenstützen. 2008 wurde die Seilbahn<br />

erneut umgebaut.<br />

Neubau statt<br />

technischer Neuausstattung<br />

2021 stand die Generalrevision der Seilbahn<br />

Vigiljoch an. Laut dem Bauleiter<br />

und Seilbahnprojektanten Ing. Erwin<br />

Gasser wurde statt der auf jeden Fall<br />

notwendigen technischen Neuausstattung<br />

ein Neubau geplant. Damit wurde<br />

die Bahn an den neuesten Stand der<br />

Technik angepasst, die Barrierefreiheit<br />

verbessert und die Sicherheitsstandards<br />

für Fahrgäste und Personal erhöht.<br />

Durch den Einsatz von Kabinen für<br />

40 anstelle der bisherigen 25 Personen<br />

Foto © lanaregion.it/Upscale Marketing<br />

wurde die Förderkapazität deutlich erhöht.<br />

Dadurch sollen die in der Vergangenheit<br />

teils erheblichen Wartezeiten<br />

Geschichte sein.<br />

Der seilbahntechnische Teil der Bergstation<br />

wurde leicht versetzt, um Platz<br />

für den neuen, 400 Kilowatt starken<br />

Antrieb sowie den Reserve- und den<br />

doppelten Notantrieb zu schaffen. Das<br />

Bauwerk der Talstation hingegen wurde<br />

aus Gründen des Ensembleschutzes<br />

kaum verändert. Nur der seilbahntechnische<br />

Teil wurde an die neuen Anforderungen<br />

angepasst.<br />

Fahrzeit von fünf Minuten<br />

und 23 Sekunden<br />

WIR SIND SEHR<br />

ZUFRIEDEN MIT DER<br />

ZUSAMMENARBEIT MIT<br />

DEN VERSCHIEDENEN<br />

UNTERNEHMEN.<br />

SYBILLE FREI,<br />

GESCHÄFTSFÜHRERIN DER<br />

SEILBAHNGESELLSCHAFT<br />

VIGILJOCH GMBH<br />

Die Seilbahn Vigiljoch führt nun statt<br />

über die vier mittlerweile 70 Jahre alten<br />

Stahlbetonpfeiler über drei Fachwerk-<br />

Stahlstützen – mit zwei pro Fahrseite<br />

gespannten Tragseilen mit einem Durchmesser<br />

von 44 Millimetern und dem 30<br />

Millimeter starken Zugseil. Da sich die<br />

Seile teilweise mehr als 60 Meter hoch<br />

über dem Boden befinden, musste zusätzlich<br />

ein 26 Millimeter dickes Signalseil<br />

mit Flugwarnkugeln eingeplant werden.<br />

Auf einer Wegstrecke von 2.210 Metern<br />

überwindet die neue Pendelbahn einen<br />

Höhenunterschied von 1.157 Metern. Die<br />

Höchstgeschwindigkeit von zehn Metern<br />

pro Sekunde ermöglicht eine Fahrzeit von<br />

5 Minuten und 23 Sekunden.<br />

„Mit sehr viel Freude und Dankbarkeit<br />

blickt Lana auf die neue Seilbahn auf das<br />

Vigiljoch“, sagt Harald Stauder, ehemaliger<br />

Bürgermeister von Lana. „Ich freue<br />

mich, dass unser ganz besonderes Naherholungsgebiet<br />

wieder gut und mit einer<br />

modernen Infrastruktur erreichbar ist.“ Er<br />

sei dankbar für die großen Investitionen,<br />

die mehrere private Eigentümer getätigt<br />

hätten, und auch dafür, dass heimische<br />

Betriebe die Aufträge für die Umsetzung<br />

dieses Zukunftsprojektes erhalten hätten.<br />

Enger Zeitplan für<br />

lokale Unternehmen<br />

Die Bauarbeiten unter der Bauleitung<br />

von Ing. Fritz Starke in Zusammenarbeit<br />

mit zum Großteil Südtiroler Unternehmen,<br />

darunter mit dem Seilbahnhersteller<br />

Doppelmayr mit Italien-Sitz<br />

in Lana, dem Brunecker Ingenieurbüro<br />

Dr. Erwin Gasser, dem Bauunternehmen<br />

Unionbau aus Sand in Taufers, der Firma<br />

Moosmair aus St. Martin in Passeier, der<br />

Firma Erdbau aus Sinich, dem Betonfertigteilhersteller<br />

Progress, mit Heli Austria<br />

mit Zweigstelle in Meran, dem Elektrotechnikunternehmen<br />

Zöschg aus Meran<br />

sowie mit Funitek aus Bozen, begannen<br />

Anfang November 2022. Der Zeitplan<br />

bis zur Fertigstellung im Sommer <strong>2023</strong><br />

war in der Folge sehr eng gesteckt.<br />

„Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit<br />

mit den verschiedenen<br />

Unternehmen“, sagt Sybille Frei, Geschäftsführerin<br />

der Seilbahngesellschaft<br />

Vigiljoch GmbH. Es sei eine<br />

Montage- und Demontagearbeiten, Schotter-, Sand- und Betontransporte,<br />

Materialtransporte, Hüttenversorgung, Holztransporte, Seilzüge, Zivilschutz…<br />

BETON IM BLUT UND AUS<br />

DEM RICHTIGEN HOLZ GESCHNITZT.<br />

BELL 412<br />

Tragkraft bis zu 1.500 kg auf 2.000 m<br />

H125 - AS350B3e<br />

Tragkraft bis zu 1.000 kg auf 2.000 m<br />

AS332 „Super Puma“<br />

Tragkraft bis zu 3.500 kg auf 2.000 m<br />

Sterzing<br />

Heliport Meran<br />

Bozen<br />

Brenner<br />

Heliport Terenten<br />

Bruneck<br />

Brixen<br />

BAUEN IST UNSER LEBEN<br />

Hauptsitz Sand in Taufers // T 0474 677 811<br />

Büro Bozen // T 0471155 1020<br />

www.unionbau.it<br />

Trient<br />

Heli Austria GmbH<br />

Betriebsstätte • Romstraße 300<br />

I-39012 Meran (BZ)<br />

Kontaktieren Sie uns unverbindlich: fly@heli-austria.it • T: +39 0473 233 091<br />

Foto: Mattia Brunetta<br />

Danke für Ihr Vertrauen<br />

info@erdbau.it | www.erdbau.it


50 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

SEILBAHN VIGILJOCH<br />

Anzeige Nr. 7/<strong>2023</strong> 51<br />

Foto © Alex Filz<br />

Das Vigiljoch lädt im Winter zum Spazieren, Wandern sowie Skifahren ein.<br />

Herausforderung gewesen, das Projekt<br />

in der kurzen Zeit umzusetzen. Doch<br />

die Zusammenarbeit der an den Bauarbeiten<br />

beteiligten Firmen habe sehr<br />

gut funktioniert. Anfang August konnte<br />

die neue Bahn schließlich ihren Betrieb<br />

aufnehmen.<br />

Beliebtes Urlaubsund<br />

Wandergebiet<br />

Mit der Inbetriebnahme der neuen Seilbahn<br />

ist der mächtige, bis zu 1.900 Meter<br />

hohe Waldkegel des Vigiljochs wieder<br />

wie über ein Jahrhundert lang gewohnt<br />

einfach für die breite Öffentlichkeit erreichbar.<br />

Das weiterhin autofreie Hochplateau<br />

ist ein wunderschönes und beliebtes<br />

Urlaubs- und Wandergebiet.<br />

Durch die Lage zwischen dem Etschtal,<br />

dem Ultental und dem Vinschgau bietet<br />

das Vigiljoch eine nahezu grenzenlose<br />

Aussicht – von den Dolomiten über die<br />

Texelgruppe bis zur Ortlergruppe – sowie<br />

auch einen beeindruckenden Tiefblick<br />

auf den Meraner Talkessel. Zusätzlich<br />

zur Seilbahn bringt der historische<br />

Sessellift Gäste von der Bergstation bis<br />

in eine Höhe von 1.800 Metern.<br />

Dort sind den Möglichkeiten der Freizeitgestaltung<br />

(fast) keine Grenzen gesetzt.<br />

Das Vigiljoch lädt zum Spazieren,<br />

Wandern und zur Besichtigung des Vigiliuskirchleins<br />

ein. Im Winter lockt das kleine<br />

Skigebiet und beinahe das ganze Jahr<br />

über zahlreiche laden zahlreiche Gastbetriebe<br />

zur Einkehr ein. Oder wie es<br />

der Meraner Unternehmer Ulrich Ladurner,<br />

der Präsident der Vigiljoch GmbH,<br />

ausdrückt: „Bei aller Wertschätzung der<br />

glorreichen Vergangenheit: Das Vigiljoch<br />

hat seine große Zeit nicht hinter sich,<br />

sondern vor sich.“<br />

Spezialist für alpines Bauen<br />

„Die Realisierung bzw. Erneuerung von Aufstiegsanlagen<br />

wird zunehmend anspruchsvoller. Die vielfältigen<br />

Ideen und Vorstellungen der Kunden, die Einhaltung<br />

von Vorschriften, die herausfordernden Verhältnisse<br />

vor Ort sowie die häufig geringen Zeitvorgaben stellen<br />

die Techniker vor große Herausforderungen“, berichtet<br />

Dr. Ing. Erwin Gasser.<br />

Gutes Zeitmanagement, sorgfältige Ausführungsplanung und<br />

klare Absprachen zwischen den am Bau Beteiligten sind<br />

unumgänglich. Die regelmäßige Anwesenheit und fachgerechte<br />

Koordinierung der Tätigkeiten am Bau ist ein Muss.<br />

Skigebiet KLAUSBERG<br />

Das Skigebiet KLAUSBERG ist vom Naturpark Rieserferner-<br />

Ahrn umgeben. Quantitative Erweiterungen sind heute kaum<br />

mehr möglich. Das Ingenieurbüro Gasser wurde beauftragt,<br />

den maximal möglichen Ausbau des Skigebiets in Richtung des<br />

Sonnenlifts mit Erneuerung und Verlängerung des seit 30 Jahren<br />

bestehenden Sessellifts zu planen. Aufgrund des sehr steilen<br />

Geländes war die Umsetzung nur mit größeren Kunstbauten<br />

möglich. Der alte Sessellift wurde durch eine moderne automatisch<br />

kuppelbare 10er-Kabinen-Einseilumlaufbahn ersetzt.<br />

Die zugehörige Skipiste musste verlängert und aufgrund der<br />

erhöhten Förderleistung der Anlage erweitert werden. Um allen<br />

Skifahrertypen gerecht zu werden, wurde die Piste mit mehreren<br />

Varianten realisiert. Auch die Beschneiungsanlage wurde an die<br />

neuen Gegebenheiten angepasst.<br />

Pendelbahn LANA–VIGILJOCH<br />

Die veraltete Seilbahn LANA–VIGILJOCH bedurfte einer Renovierung,<br />

denn Teile der Anlage stammten noch aus den 1950er-<br />

Skigebiet KLAUSBERG<br />

Foto © Gasser Ingenieur<br />

Foto © Gasser Ingenieur<br />

Jahren. Aufgabe der Planung war, die Seilbahn durch eine dem<br />

neuesten Stand der Technik entsprechende Zweiseilpendelbahn<br />

mit Kabinen für 40 Personen zu ersetzen. Nachdem der Abbruch<br />

der alten Bahn erst im November 2022 erfolgte und die neue<br />

Bahn Ende Juni/Juli in Betrieb gehen sollte, war die Zeitvorgabe<br />

für deren Realisierung sehr knapp. Die Bauphase während der<br />

Wintermonate und der Umstand, dass Teile der Stationsgebäude<br />

wegen des Denkmal- und Ensembleschutzes zu erhalten waren,<br />

stellten eine große Herausforderung dar.<br />

Wasserspeicher COL DE RAISER II<br />

Der offene Wasserspeicher im Skigebiet COL DE RAISER befindet<br />

sich im Cislesbachbett. Notwendig wurde dessen Bau,<br />

um die Wasserverfügbarkeit für die technische Beschneiung<br />

der Skipisten im Skigebiet zu garantieren. Bei der Planung<br />

und Realisierung des neuen Wasserspeichers mussten schwierige<br />

geologisch-geotechnische Verhältnisse bedacht werden.<br />

Gleichzeitig mit der Errichtung des neuen Speichers musste<br />

auch die Staumauer des bestehenden Wasserspeichers COL DE<br />

RAISER I erneuert werden.<br />

Pumpstation und Skipiste HAIDER ALM<br />

Um die technische Beschneiung der Skipiste HAIDER ALM weiterhin<br />

zu garantieren, wurde die Hauptpumpstation in St. Valentin<br />

erweitert und mit Kühltürmen und Kühlbecken ausgestattet. Im<br />

Zuge dessen wurde auch die Skipiste im mittleren Pistenabschnitt<br />

neu angelegt und an die heutigen Ansprüche angepasst.<br />

Gasser Ingenieur<br />

Michael-Pacher-Straße 11 | 39031 Bruneck<br />

Tel. 0474 551 679<br />

info@gasser-ingenieur.it | www.gasser-ingenieur.it<br />

Pendelbahn LANA–VIGILJOCH<br />

Foto © Gasser Ingenieur Foto © Gasser Ingenieur


52 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

DIGITALE HELFER<br />

DIGITALE HELFER<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 53<br />

DIGITAL UND SICHER<br />

AM BERG<br />

Produktneuheiten, Digitalisierung und Vernetzung:<br />

Aktuelle Trends machen auch vor dem Wintersport<br />

nicht halt. Dank Apps und schlauer Verbindungen<br />

sollen vor allem Skitouren noch sicherer werden.<br />

Wir haben uns die „digitalen Helfer“ der neuen<br />

Trendsportart genauer angeschaut.<br />

Bis vor wenigen Jahren galt das<br />

Skitourengehen als Wintersportdisziplin<br />

einer kleinen Gruppe. Doch<br />

übervolle Pisten und der Wunsch nach<br />

Bewegung abseits des Trubels haben<br />

das Tourengehen zu einem neuen<br />

Trendsport gemacht: Abenteuer und<br />

grandiose Naturlandschaften inklusive.<br />

Abseits der präparierten Pisten zeigt der<br />

Winter sein wahres Gesicht, und kaum<br />

irgendwo lässt er sich so unmittelbar<br />

erleben wie in den Bergen. Wer nach<br />

den Mühen des Aufstiegs eine Abfahrt<br />

im frischen Pulverschnee genießen<br />

möchte, für den ist das Skitourengehen<br />

die Sportart schlechthin.<br />

Allerdings lauern abseits der Pisten auch<br />

Gefahren: Lawinen können am Berg<br />

schnell gefährlich werden. Hier sind Fachwissen<br />

und Erfahrung gefragt. Einsteiger<br />

sollten Skitouren nur in Begleitung erfahrenerer<br />

Kollegen oder unter Leitung eines<br />

Bergführers unternehmen. Um die Gefahren<br />

auf und abseits der Pisten so gering wie<br />

möglich zu halten, hat der Club Arc Alpin,<br />

in dem auch der Alpenverein Südtirol Mitglied<br />

ist, eine 10-Punkte-Liste für „sichere<br />

Skitouren“ erstellt, an der sich Tourengeher<br />

orientieren sollten. Außerdem versprechen<br />

moderne Apps in Verbindung mit<br />

Geräten zur Lawinenverschüttetensuche<br />

(LVS), hochmoderne und „intelligente“<br />

Airbag-Rucksäcke und digital vernetzte<br />

Suchsonden noch mehr Sicherheit.<br />

Digitale Helfer<br />

Als Technologieführer rund um die<br />

Sicherheit auf Eis und Schnee gilt<br />

das steirische Unternehmen PIEPS.<br />

Seit 1967 forscht und entwickelt<br />

die innovative PIEPS GmbH im<br />

Bereich der Lawinensicherheitsausrüstung.<br />

Mehr als eine Million<br />

LVS-Geräte hat die PIEPS<br />

GmbH seither verkauft und Touren<br />

in die winterliche Bergwelt<br />

damit um ein Vielfaches sicherer<br />

gemacht. Die erste Sicherheits-<br />

SICHER AUF<br />

SKITOUREN<br />

Gesund und fit in die Berge<br />

Sorgfältige Tourenplanung<br />

Vollständige Ausrüstung<br />

Lawinenlagebericht<br />

Lawinenrisiko abwägen<br />

Pausen und Orientierung<br />

Abstände einhalten<br />

Stürze vermeiden<br />

Kleine Gruppen<br />

Respekt für die Natur


54 Nr. 7/<strong>2023</strong> DIGITALE HELFER<br />

Anzeige<br />

Stauseen für die<br />

künstliche Beschneiung<br />

Zahlreiche Apps bieten technisches<br />

und praktisches Know-how.<br />

maßnahme ist eine gute Tourenplanung.<br />

Gilt es doch, Lawinen so weit möglich<br />

zu vermeiden. Sollte doch der Ernstfall<br />

eintreten, kommen modernste Geräte<br />

zum Einsatz. Sie helfen dabei, Leben zu<br />

retten. Die Steirer Firma PIEPS brachte<br />

etwa weltweit das erste Drei-Antennen-<br />

LVS-Gerät mit digitaler Signalverarbeitung<br />

in Serienproduktion. Damit können<br />

Lawinenverschüttete viel einfacher und<br />

schneller geortet werden können. Der<br />

Faktor Zeit spielt bei der Lawinenrettung<br />

eine wichtige Rolle. Die Überlebenschancen<br />

von Verschütteten sinken<br />

bereits nach 15 Minuten drastisch. Diese<br />

Drei-Antennen-Geräte sind längst Standard.<br />

Mit einer innovativen Sonde und<br />

einem Airbag-Rucksack mit Düsengebläse<br />

hat PIEPS nun neue Produkte auf den<br />

Markt gebracht.<br />

Die PIEPS iProbe BT ist eine elektronische<br />

Lawinensonde, die dank akustischer und<br />

optischer Anzeige schnellere Rettungsaktionen<br />

ermöglicht. Das Gerät kann<br />

drahtlos über Bluetooth und die PIEPS-<br />

App bedient werden. Ein optischer und<br />

akustischer Indikator in der Sondenspitze<br />

hilft, die Sonde zu lokalisieren, eine<br />

skalierte Zentimeterskala unterstützt bei<br />

der Überprüfung der Schneehöhe. Der<br />

PIEPS-Lawinenrucksack JetForce verfügt<br />

über ein akkubetriebenes Gebläse, das<br />

im Auslösefall einen 200-Liter-Ballon<br />

voll mit Luft pumpt. Er funktioniert bis<br />

zu viermal pro Akkuladung. Und bei<br />

Verschüttung entleert die Turbine den<br />

Airbag wieder, erzeugt dadurch einen<br />

luftgefüllten Hohlraum zum Atmen, der<br />

die Überlebenschancen erhöht.<br />

Die Airbag-Modelle sind ebenfalls mit<br />

Bluetooth ausgestattet und spielen mit<br />

der App zusammen.<br />

Übung macht den Meister –<br />

die App machts möglich<br />

Damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt,<br />

sollte der richtige Umgang mit den LVS-<br />

Geräten, den Lawinensonden, -schaufeln<br />

und -rucksäcken gut trainiert werden.<br />

Die Apps helfen dabei und bieten theoretisches<br />

und praktisches Know-how zum<br />

Durcharbeiten sowie konkrete Übungen.<br />

Gleichzeitig bietet die App Unterstützung<br />

beim regelmäßigen Gerätecheck und liefert<br />

wertvolle Tipps, beispielsweise wie der<br />

Akku des Airbags richtig geschont werden<br />

kann, wann das LVS-Gerät vom Suchmodus<br />

wieder auf Senden schalten soll (etwa<br />

bei einer weiteren Lawine) oder wie laut<br />

die Tonsignale an der Sonde sein sollten.<br />

Zwar bringt di App viele Vorteile, doch<br />

funktionieren alle Geräte auch ohne sie.<br />

Telefonieren ohne Empfang<br />

Ist man regelmäßig in Gebieten ohne<br />

Netzabdeckung unterwegs, bieten moderne<br />

Notfallsender (sog. Sat-Messenger,<br />

z.B. Garmin InReach, Spot) die<br />

Möglichkeit, SMS- und Mail-Nachrichten<br />

via Satellit zu senden. Mit dem<br />

Smartphone gekoppelt oder auch nur<br />

mit dem Messenger können Notrufe<br />

und der Standort über GPS an internationale<br />

Leitstellen oder Freunde abgesetzt<br />

und beantwortet werden. Damit<br />

ist eine wechselseitige Kommunikation<br />

zu deutlich günstigeren Konditionen als<br />

mit einem vollwertigen Satellitentelefon<br />

möglich – allerdings ohne Sprache, sondern<br />

nur als Textnachrichten.<br />

Angesichts aktueller klimatischer Entwicklungen wird<br />

der natürliche Schneefall in vielen Skigebieten zunehmend<br />

unbeständiger. Das konfrontiert Ingenieure und<br />

Planer mit dem Bedarf, optimale Bedingungen auf den<br />

Pisten sicherzustellen. Die Integration neuester <strong>Technologien</strong><br />

und durchdachte Planung haben die Implementierung<br />

von künstlichen Wasserspeichern priorisiert.<br />

DIE LÖSUNGEN<br />

GeoGard EPDM<br />

GeoGard EPDM ist eine erstklassige Geomembran,<br />

die sich besonders in Bereichen wie Bewässerungsbecken,<br />

Kanälen, Aquakultur-Systemen, Güllegruben,<br />

Deponieabdeckungen, Abwasserbecken, künstlichen<br />

Wasserspeichern, Anlagen für künstliche Beschneiung<br />

und Feuerlöschreservoirs durch ihre herausragende<br />

und dauerhafte Leistungsfähigkeit auszeichnet.<br />

GeoSmart EPDM<br />

GeoSmart EPDM ist eine synthetische Gummigeomembran,<br />

die speziell entwickelt wurde, um kleine und<br />

mittelgroße Reservoirs abzudichten, wobei der Zeitaufwand<br />

und der Arbeitsaufwand minimiert werden.<br />

Parallel dazu hat ein vom Ministerrat verabschiedetes Dekret<br />

maßgebliche Richtlinien zur Dürreprävention und<br />

-bekämpfung sowie zur Optimierung und Anpassung der<br />

Wasserinfrastruktur eingeführt. Fließgewässer, wie Flüsse<br />

und Bäche, dienen seit jeher als Hauptlieferanten für unser<br />

kostbarstes Gut: Wasser. Direkt an den Skihängen positioniert,<br />

liefern spezielle Wasserfassungen das notwendige<br />

Nass, um die technische Beschneiung der Pisten zu gewährleisten.<br />

Doch allein auf diese Quellen zu setzen, wäre in Anbetracht<br />

des Klimawandels riskant.<br />

Eine innovative Lösung, die von vielen Skigebieten in Erwägung<br />

gezogen wird, ist der Bau von Speicherseen, die mit fortschrittlichen,<br />

elastischen Geomembranen abgedichtet sind. Das<br />

Unternehmen Alpewa mit Hauptsitz in Bozen bietet landesweit<br />

solche Geomembranen an, die speziell entwickelt wurden, um<br />

die Wasserspeicherung zu maximieren und Verdunstungsverluste<br />

zu minimieren. Diese Seen dienen als kritische Reservoire,<br />

insbesondere während Perioden, in denen die natürliche Wasserzufuhr<br />

limitiert ist.<br />

Garantierte Wasserversorgung in Zeiten<br />

des Klimawandels<br />

Dank des Baus von Stauseen können Beschneiungsanlagen auch<br />

dann mit ausreichend Wasser versorgt werden, wenn natürliche<br />

Niederschläge ausbleiben. Die ökologischen Vorteile sind ebenfalls<br />

signifikant, da diverse Tier- und Pflanzenarten von diesen<br />

künstlichen Wasserquellen profitieren, die ihnen einen stabilen<br />

Lebensraum bieten. Abseits der winterlichen Aktivitäten zeigen<br />

diese Wasserspeicher auch im Sommer ihr Potenzial. Sie dienen als<br />

essentielle Ressource für die Bewässerung von Obstanlagen und<br />

unterstützen die Landwirtschaft während Trockenheitsperioden.<br />

In einem Zeitalter, in dem die Herausforderungen und Folgen<br />

des Klimawandels zunehmend in den Vordergrund treten, erweisen<br />

sich solche ingenieurtechnischen Strategien als nicht<br />

nur wünschenswert, sondern als unabdingbar. Sie sichern nicht<br />

nur die bestmöglichen Voraussetzungen für Wintersportarten,<br />

sondern unterstützen auch nachhaltig das Ökosystem und die<br />

landwirtschaftlichen Bedürfnisse.<br />

Alpewa GmbH<br />

L.-Negrelli-Straße 23–25 | 39100 Bozen<br />

info@alpewa.it | www.alpewa.it


56 Nr. 7/<strong>2023</strong> SANTNERPASSHÜTTE<br />

SANTNERPASSHÜTTE<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 57<br />

MEHR PLATZ,<br />

WENIGER<br />

ENERGIE<br />

Foto © Fabian Dalpiaz<br />

Foto © Lukas Schaller<br />

Eine besondere Architektur, eine fantastische Aussicht,<br />

aber auch viele technische Details, die energiesparendes<br />

Arbeiten ermöglichen, kennzeichnen die Santnerpasshütte<br />

am Rosengarten. Nach der ersten vollen<br />

Saison in der neu aufgebauten Schutzhütte zieht Familie<br />

Perathoner eine sehr positive Bilanz.<br />

Romina und Michel<br />

führen die Schutzhütte seit 2019.<br />

Aufwändige Hubschrauberflüge für<br />

den Transport des vielen Brennholzes<br />

zum Kochen und Heizen, ein<br />

Gastank für das warme Wasser, ein<br />

dieselbetriebenes Aggregat für die<br />

Stromproduktion und für die Materialseilbahn<br />

– das alles ist auf der<br />

neuen Santnerpasshütte „Schnee von<br />

gestern“. Die Schutzhütte auf dem berühmten<br />

Gartl unterm Rosengarten hat<br />

seit der Erneuerung nicht nur erheblich<br />

mehr Platz, sondern ist auch technisch<br />

so umgerüstet worden, dass sehr viel<br />

Energie gespart wird. Außerdem achten<br />

die Wirtsleute auf eine möglichst<br />

geringe Müllproduktion.<br />

Strom aus der Leitung<br />

Bereits im Jahr 2019, als Michel Perathoner<br />

und Romina Huber die Santnerpasshütte<br />

auf 2.734 Meter Meereshöhe<br />

übernahmen, sorgte der neue<br />

Hüttenwirt für eine wichtige Neuerung:<br />

die Verlängerung der Stromleitung<br />

von der nur 20 Gehminuten entfernten<br />

Gartlhütte, sodass nicht ständig<br />

das Surren des Aggregates die Ruhe am<br />

Berg stört. Dann kam Corona und mit<br />

der Auszeit der Gedanke, die Hütte,<br />

die bislang nur 17 Personen Unterkunft<br />

geboten hatte, zu einem zeitgemäßen<br />

Schutzhaus auszubauen, das zudem<br />

mehr Platz bietet.<br />

Foto © Lukas Schaller<br />

VERKAUF & ALDO MICHELETTI KG<br />

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Mit unseren Stromaggregaten und<br />

Elektroanlagen sorgen wir als<br />

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Installateur für eine gute und sichere<br />

Lösung ihrer Energiebedürfnisse und<br />

Stromversorgung. Von der Installation<br />

bis hin zur regelmäßigen Wartung.<br />

Thomas Micheletti · Etschflößerstraße 28 | 39051 Branzoll<br />

T. 340 521 8295 - thomas.micheletti@hotmail.it


58 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

SANTNERPASSHÜTTE<br />

SANTNERPASSHÜTTE<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 59<br />

Foto © Fabian Dalpiaz<br />

Foto © Lukas Schaller<br />

Foto © Fabian Dalpiaz<br />

Die neue Santnerpasshütte bietet insgesamt 36 Personen traumhafte Schlafgelegenheiten.<br />

Mitte August 2021 war es tatsächlich so weit: Die Bauarbeiten<br />

begannen. Das Büro Senoner & Tammerle aus Kastelruth<br />

hatte ein sehr spannendes Projekt ausgearbeitet, das nun in<br />

zwei Phasen umgesetzt werden sollte. In Phase 1 wurde das<br />

Fundament vorbereitet, und die ersten Maurerarbeiten wurden<br />

verrichtet. Nach einer kurzen Winterpause waren die<br />

Bauarbeiter im März 2022 schon wieder im Einsatz, damit im<br />

Sommer zumindest ein Teil der Hütte für die Gäste geöffnet<br />

werden konnte. Das gelang: Am 15. Juni 2022 wurde die<br />

alte Hütte abgerissen, wenige Tage später konnten die ersten<br />

Gäste in der neuen Schutzhütte willkommen geheißen werden.<br />

Ende August 2022 startete Phase 2 des Bauprojektes, und zur<br />

Eröffnung der Sommersaison am 10. Juni <strong>2023</strong> waren die<br />

Arbeiten abgeschlossen.<br />

von einer Schneewechte versperrt war.<br />

Heute hingegen wirkt die Umgebung der<br />

Santnerpasshütte nicht nur ruhig, sondern<br />

auch aufgeräumt. Die nunmehr mit einem<br />

Elektromotor betriebene Materialseilbahn<br />

wurde ebenso in das Haus integriert wie<br />

Kühl- und Gefrierzellen.<br />

Keine Heizung notwendig<br />

Die Hütte wurde vorwiegend in Holzbauweise<br />

errichtet. Sie bietet nun<br />

36 Personen einen Schlafplatz. Außerdem<br />

gibt es einen großen Speisesaal, einen<br />

Aufenthaltsraum und eine Terrasse<br />

an der Westseite, wo die Sonne untergeht.<br />

Für innen wurde Fichte gewählt<br />

und für den Außenbereich Zirm und<br />

Lärche. Die Fassaden und Dachflächen<br />

sind mit einem verzinkten, witterungsbeständigen<br />

Stahlblech verkleidet, das<br />

sich im Laufe der Jahre farblich an die<br />

Umgebung anpassen wird. So groß wie<br />

Alles wirkt nun aufgeräumt<br />

Das Besondere an der neuen Santnerpasshütte ist, rein von außen<br />

betrachtet, die Holzkonstruktion mit dem steil abfallenden Dach,<br />

das der Hütte die Form eines Berggipfels gibt. Doch das ist nur<br />

ein Aspekt, den die Architekten in ihrem Projekt berücksichtigten.<br />

Der zweite Aspekt betrifft den Einklang mit der Umgebung. Bislang<br />

hatte alles rund um das Gebäude eher provisorisch gewirkt,<br />

weil viel Material wie Getränkekisten wegen des Platzmangels<br />

notgedrungen herumstand, die Kühleinrichtung in einem Holzverschlag<br />

untergebracht war und der 30 Meter lange Weg von<br />

der Bergstation der Materialseilbahn auch im Sommer mitunter<br />

Foto © Lukas Schaller<br />

T EAMWOR K I ST A L L ES .<br />

Und darauf bauen zu können, zählt auf einer Baustelle<br />

in 2.734 Meter Höhe umso mehr. Wo jeder Handgriff<br />

sitzen und alles genau koordiniert sein muss.<br />

Wo jeder Einzelne – ob unten im Tal oder in luftiger<br />

Höhe, ob Zimmerer, Spengler oder Maurer – ganz<br />

genau weiß, dass hier oben eine noch so kleine<br />

Verzögerung zu einem weitaus größeren Problem<br />

werden kann. Ein Hoch auf unser Team!<br />

Architektur<br />

Interieur Bauleitung<br />

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60 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

AKTUELL<br />

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Foto © Fabian Dalpiaz<br />

Das Panorama von der Terasse aus ist atemberaubend.<br />

Foto © Fabian Dalpiaz<br />

die Fensterflächen sind auch deren Vorteile:<br />

Nicht nur, dass die Gäste bis zum<br />

späten Abend die Sonne genießen können,<br />

sondern die Hütte muss überhaupt<br />

nicht geheizt werden. Nur für ganz kalte<br />

Tage gibt es Steckdosen, an die eventuell<br />

Elektroöfen angeschlossen werden<br />

könnten. Doch im Sommer <strong>2023</strong> war<br />

das nie notwendig. Nur für Notfälle ist<br />

auch das Stromaggregat gedacht, das mit<br />

sämtlichen Brandschutzvorrichtungen<br />

ebenfalls ins Haus integriert wurde.<br />

Abwärme fürs Warmwasser<br />

Obwohl das Arbeiten auf über<br />

2.700 Meter Meereshöhe nie ganz einfach<br />

ist, versuchen Michel Perathoner<br />

und Romina Huber einen möglichst<br />

schonenden Umgang mit der Natur. So<br />

wird die Abwärme der Kühlsysteme zur<br />

Warmwasseraufbereitung genutzt. Plastikflaschen<br />

wurden zugunsten von wiederverwertbaren<br />

Glasflaschen verbannt,<br />

und es gibt auch keine Pappteller mehr,<br />

sondern ausschließlich Geschirr.<br />

Die Hüttenwirte sind mit ihrer ersten<br />

Saison in ihrem neuen „Reich“ sehr zufrieden.<br />

Nachzubessern sei im Moment<br />

tatsächlich nichts mehr, freut sich Michel<br />

Perathoner. Das liege vor allem an der guten<br />

Zusammenarbeit mit Architekten und<br />

Handwerkern. Dasselbe Architektenteam<br />

hat übrigens auch die Tierser-Alpl-Hütte<br />

Große Fensterflächen und helle Farbtöne sorgen<br />

für viel Licht und freundlicher Atmosphäre.<br />

konzipiert, jene Hütte, die seit vielen Jahren<br />

Michels Familie betreibt und wo der<br />

junge Hüttenwirt praktisch aufgewachsen<br />

ist. „So ist die gesamte Erfahrung von<br />

uns, von meinen Eltern und meinen beiden<br />

Brüdern sowie von den Architekten<br />

in diesem Projekt zusammengeflossen“,<br />

meint er und freut sich jetzt schon auf den<br />

nächsten Sommer, in dem die Familie die<br />

Gäste wohl zu dritt empfangen wird.<br />

Foto © Lukas Schaller<br />

revolutionize your ride<br />

xelom ist eine weltweit führende innovative Realität,<br />

die sich der All-Terrain-Elektromobilität widmet. Es<br />

werden nachhaltige Fahrzeuge entwickelt – Null-<br />

Emissionen, die maximale Leistung und ein revolutionäres<br />

Fahrerlebnis bieten. Die Fahrzeuge und Maschinen<br />

sind mit der besten Technologie ausgestattet, um<br />

unübertroffene Autonomie, Leistung und Effizienz zu<br />

gewährleisten. Die Produkte von xelom sind hochkonkurrenzfähig,<br />

gekennzeichnet durch minimale Wartungsanforderungen<br />

und Betriebskosten.<br />

xeloms Ziel ist es, Konventionen zu durchbrechen und unerreichbare<br />

Fahrzeuge zu schaffen, perfekt in jedem Kontext<br />

und auf jeder Art von Gelände oder Neigung. Schnee,<br />

Staub, Landwirtschaft: Mit xelom ist keine Umgebung tabu.<br />

Foto © doc.bz<br />

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xelom präsentiert ALPIN 10, die vollelektrische Mähmaschine,<br />

entwickelt für landwirtschaftliche und städtische Nutzung, geeignet<br />

für anspruchsvolles Gelände und starke Neigungen. Dank<br />

der Effizienz seines Antriebsstrangs und der einfachen Batteriewechselmöglichkeit<br />

ist ALPIN 10 die nachhaltige Wahl, die maximale<br />

Autonomie und Vielseitigkeit garantiert. Der verstellbare<br />

Lenker, robuste Transportösen, das Farbdisplay mit integrierter<br />

Fernwartung, Joysticks und ergonomische Knöpfe maximieren<br />

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xelom produziert auch die DUST CAT, ein vollelektrischesRaupenfahrzeug,<br />

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Außenbereichen auf schwierigem Gelände wie Steinbrüchen<br />

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Fahrzeug verfügt auch über spezielle Düsen an den hinteren<br />

Enden der Raupen, um den behandelten Boden zu befeuchten<br />

und zu versiegeln. Ohne zusätzliche Emissionen stellt die DUST<br />

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stehen kurz vor der Einführung, sie bringen revolutionäre<br />

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Fabian Dalpiaz


62 Nr. 7/<strong>2023</strong> FORSCHUNG<br />

AKTUELL Nr. 4/<strong>2023</strong> 7/<strong>2023</strong><br />

63<br />

ALPINE<br />

NOTFALL­<br />

MEDIZIN:<br />

FORSCHEN UNTER REALEN<br />

BEDINGUNGEN<br />

extreme Klima- und Höhenbedingungen<br />

simuliert und Testpersonen auf diese Weise<br />

kontrolliert diesen Bedingungen ausgesetzt<br />

werden. Nicht nur kerngesunde<br />

Personen werden dabei getestet, sondern<br />

auch Menschen mit Erkrankungen, etwa<br />

am Herzen. In diesem Zusammenhang<br />

widmen sich die Forscher auch den Überlebenschancen<br />

von Menschen, die von<br />

Lawinen verschüttet werden.<br />

Rettung am Berg verbessern<br />

Ein drittes großes Ziel der Forscher<br />

ist die Verbesserung von Rettungseinsätzen<br />

am Berg. Auch dafür werden<br />

Bergunfälle auf ihre Dynamik hin untersucht<br />

und im Gebirge simuliert. So<br />

Studien mit freiwilligen Probanden können im terraXcube unter denselben<br />

Bedingungen beliebig wiederholt werden, was in der Feldforschung unmöglich wäre.<br />

nahmen erst in diesem Jahr Notfallmediziner<br />

und -medizinerinnen aus<br />

mehreren Ländern an Übungen im<br />

terraXcube teil, um unter extremen<br />

Bedingungen den Einsatz von Herz-<br />

Lungen-Maschinen und das Stoppen<br />

von Blutungen mit dem Reboa-Verfahren<br />

zu üben. Auch wurden Hubschrauberpiloten<br />

auf ihre Reaktionsfähigkeit<br />

in großer Höhe getestet.<br />

All diese Forschungen, die zum Teil weltweit<br />

einzigartig sind, dienen letztendlich<br />

den Menschen, die am Berg unterwegs<br />

sind, unabhängig davon, ob sie in den<br />

Dolomiten wandern oder im Himalaya<br />

die Gipfel besteigen.<br />

Foto © ivo corrà<br />

Drei Fragen an Dr. Hermann Brugger<br />

Als der Brunecker Notarzt und<br />

Allgemeinmediziner Dr. Hermann<br />

Brugger vor rund 15 Jahren damit<br />

beauftragt wurde, in Südtirol eine<br />

Forschungseinrichtung für alpine<br />

Notfallmedizin aufzubauen, konnten<br />

sich insbesondere Laien wenig<br />

darunter vorstellen. Bis heute<br />

dürfte vielen gar nicht bewusst<br />

sein, welch wichtige Arbeit dort<br />

geleistet wird und wie viele – zum<br />

Teil bahnbrechende – Forschungsergebnisse<br />

bisher schon erzielt<br />

worden sind.<br />

2009 wurde die Forschungseinrichtung<br />

der Eurac Research eröffnet.<br />

Heute hat sie 18 Mitarbeitende, 25 laufende<br />

Projekte (die meisten davon mit<br />

internationalen Partnern), sie konnte<br />

allein im Jahr 2022 44 Publikationen<br />

in Fachzeitschriften und 72 Präsentationen<br />

auf wissenschaftlichen Tagungen<br />

vorweisen. Doch das sind nur die<br />

harten Fakten. Dahinter steckt immens<br />

aufwändige Forschungsarbeit im medizinischen<br />

Bereich – mit sehr vielen freiwilligen<br />

Probanden, die sich für wissenschaftliche<br />

Forschungsprojekte zur<br />

Verfügung stellen, und mit viel Technologie,<br />

die im sogenannten terraXcube,<br />

einem Zentrum für die Simulation von<br />

extremen klimatischen Bedingungen,<br />

gipfelt. Hermann Brugger hat die Leitung<br />

des Institutes vor kurzem an Giacomo<br />

Strapazzon weitergegeben, ist<br />

jedoch weiterhin dessen Stellvertreter.<br />

Diagnose und Behandlung<br />

im Gebirge verbessern<br />

Doch was wird in dieser Einrichtung ganz<br />

konkret erforscht? Wer auf der Internetseite<br />

des Institutes stöbert, der stößt auf<br />

verschiedene, teils höchst interessante<br />

Bereiche. Es geht beispielsweise um die<br />

Verbesserung der Hilfe für Menschen,<br />

die im alpinen Gelände einen Unfall<br />

haben oder erkranken. So mancher von<br />

uns hat es vielleicht schon selbst erlebt:<br />

Eine Verletzung oder ein medizinisches<br />

Problem, etwa ein Beinbruch oder ein<br />

Wespenstich, ist für die Rettungskräfte im<br />

Tal reine Routine. Im Gebirge hingegen<br />

können Kälte, Höhe, schwieriges Gelände<br />

oder extreme Wetterbedingungen<br />

für Opfer und Retter äußerst gefährlich<br />

werden. Anhand von wissenschaftlichen<br />

Erhebungen und vor allem anhand von<br />

Forschungsprojekten vor Ort will man<br />

eine Verbesserung der Diagnose und der<br />

Behandlung von Verletzten oder akut<br />

Erkrankten erreichen.<br />

Klimakammer wie ein kleiner „Globus“<br />

Ein zweiter spannender Bereich, in dem<br />

die Forschungseinrichtung tätig ist, ist die<br />

Höhenmedizin bzw. die Höhenphysiologie.<br />

Wer schon einmal in großer Höhe<br />

unterwegs war, weiß, dass das Atmen dort<br />

schwerer fällt, weil der Sauerstoffgehalt<br />

der Luft geringer ist. Auch wird das Blut<br />

„dick“ und fließt langsamer, wodurch die<br />

Durchblutung leidet. Bekannt ist auch,<br />

dass sich der menschliche Körper an das<br />

reduzierte Sauerstoffangebot sowie an<br />

die veränderten Klimaverhältnisse anpassen<br />

kann. Begibt er sich jedoch zu schnell<br />

in große Höhe oder hält er sich zu lange<br />

dort auf, kann es zu den typischen Höhenkrankheiten<br />

kommen, von dumpfen<br />

Kopfschmerzen über die Unterkühlung<br />

und Erfrierung von Körperteilen bis zum<br />

Lungen- oder Hirnödem.<br />

Für die Wissenschaftler im Institut für <strong>Alpine</strong><br />

Notfallmedizin ist es nun wichtig, die<br />

komplexen Zusammenhänge von Höhe<br />

und körperlichen Reaktionen besser zu<br />

verstehen, zumal diese trotz jahrzehntelanger<br />

Forschung nicht vollständig geklärt<br />

sind. Das tun sie zum einen im freien Gelände.<br />

Zum anderen steht ihnen seit einigen<br />

Jahren der sogenannte terraXcube<br />

zur Verfügung. Dabei handelt es sich um<br />

eine Klimakammer, in der verschiedene<br />

Radius: Herr Dr. Brugger, Sie haben<br />

das Institut für <strong>Alpine</strong> Notfallmedizin<br />

viele Jahre lang geleitet.<br />

Welche Erkenntnis aus den Forschungen<br />

hat Sie persönlich am<br />

meisten beeindruckt?<br />

Hermann Brugger: Die wichtigste<br />

und eindrucksvollste Erkenntnis war<br />

der Qualitätssprung in der Methodik.<br />

Früher hatten wir bei Feldstudien<br />

immer eine Vielzahl an Störfaktoren,<br />

zum Beispiel unvorhersehbare<br />

tiefe oder hohe Außentemperaturen,<br />

Schlechtwetter oder äußere Gefahren<br />

und jede Menge logistische Probleme.<br />

Die Errichtung des terraXcube gibt<br />

uns die Möglichkeit, alle Parameter<br />

wie Höhe, Temperatur, Feuchtigkeit,<br />

Regen und Schneefall einzeln zu steuern<br />

und mit einer sehr hohen Präzision<br />

in Echtzeit zu messen. Damit werden<br />

die Studien reproduzierbar, das heißt,<br />

die Untersuchungen an Probanden<br />

können unter denselben Bedingungen<br />

x-beliebig wiederholt werden, was in<br />

der Feldforschung unmöglich wäre.<br />

Führt eine wissenschaftliche Studie<br />

mehrere Male zum selben Ergebnis,<br />

dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

das Ergebnis wahr ist, ungleich höher,<br />

als wenn ein Ergebnis nur einmal<br />

nachgewiesen wurde.<br />

Radius: Das Institut wurde damals<br />

als weltweit einzigartig bezeichnet.<br />

Ist es das immer noch? Gibt es mittlerweile<br />

Vergleichbares in der Welt?<br />

H. Brugger: Das Institut für <strong>Alpine</strong><br />

Notfallmedizin von Eurac<br />

Research ist immer noch<br />

das einzige, das es gibt.<br />

Klimakammern, welche<br />

die Höhe oder Temperatur<br />

simulieren, gibt es<br />

zahlreich, sowohl im militärischen<br />

Bereich als auch<br />

in der Auto- und Weltraumindustrie.<br />

Allerdinges sind<br />

diese Labore nicht öffentlich<br />

zugänglich, rein industriell ausgerichtet<br />

und können nur einzelne Parameter wie<br />

die Höhe oder die Temperatur steuern.<br />

Der terraXcube ist in erster Linie auf<br />

die Humanforschung ausgerichtet und<br />

kann alle Klimafaktoren und die Höhe<br />

bis auf 9.000 Meter einzeln oder gemeinsam<br />

simulieren. Damit hat er ein<br />

Alleinstellungsmerkmal weltweit.<br />

Radius: Nach so vielen Jahren<br />

möchte man meinen, sei im Bereich<br />

der alpinen Notfallmedizin „alles“<br />

erforscht. Stimmt das?<br />

H. Brugger: Leider nicht. Die alpine<br />

Notfallmedizin ist ein sehr junger<br />

Bereich in der Medizin. Die ersten<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

wurden erst in den 1980er-Jahren<br />

durchgeführt, und in der Behandlung<br />

von Unfallopfern im Gebirge<br />

sind noch viele Fragen<br />

offen. Die Erforschung<br />

der örtlichen<br />

Erfrierungen steckt<br />

zum Beispiel noch in<br />

den Kinderschuhen,<br />

und die Behandlung<br />

ist insgesamt unbefriedigend.<br />

Sehr viele<br />

Dr. Hermann Brugger Bergsteiger haben Finger,<br />

Zehen oder ganze<br />

Gliedmaßen aufgrund unzureichender<br />

Therapie verloren. Die Höhenmedizin<br />

hingegen ist wesentlich älter,<br />

allerdings muss man sagen, dass es<br />

auch heute noch mehr offene als beantwortete<br />

Forschungsfragen gibt. Die<br />

Frage, warum manche die Höhe besser<br />

vertragen als andere, ist nach wie<br />

vor nicht beantwortet. Manche Bereiche<br />

wie psychische und psychiatrische<br />

Störungen im Alpinismus und Höhenbergsteigen<br />

sind noch fast gänzlich unerforscht.<br />

Wir haben erst vor wenigen<br />

Jahren erstmals die „Höhenpsychose“<br />

als eigenständige Erkrankung entdeckt<br />

und beschrieben.


64 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

SKIGEBIET GITSCHBERG JOCHTAL<br />

SKIGEBIET GITSCHBERG JOCHTAL<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 65<br />

Foto © Gitschberg Jochtal<br />

Foto © Elektro Marschall<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

IM SKIGEBIET<br />

Im Skigebiet Gitschberg Jochtal<br />

wird großer Wert auf einen nachhaltigen,<br />

energie- und ressourcenschonenden<br />

Skibetrieb gelegt.<br />

Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie<br />

setzt das Skigebiet<br />

nun auf Photovoltaik. An fünf<br />

Standorten wurden in diesem<br />

Herbst PV-Anlagen installiert.<br />

Der Skisport gehört nach wie vor für<br />

viele zum Winter wie der Schnee.<br />

Doch um die vielen Sportbegeisterten auf<br />

den Berg zu bringen, braucht es große<br />

Mengen an Energie. Deshalb setzt man<br />

in vielen Skigebieten mittlerweile auf<br />

Foto © Elektro Marschall<br />

einen bewussten und nachhaltigen Umgang<br />

mit den Ressourcen. Rund 55 Prozent<br />

des verbrauchten Stroms in einem<br />

Skigebiet werden von den Transportanlagen,<br />

32 Prozent von der technischen<br />

Beschneiung und rund 13 Prozent für<br />

weitere Dienstleistungen inklusive Gastronomie<br />

im Gebiet benötigt. Doch wie<br />

können Skigebiete nachhaltiger werden?<br />

Effizienz<br />

Auch wegen gestiegener Kosten setzen<br />

immer mehr Skigebiete auf ein umfassendes<br />

Energiemanagement und auf<br />

maximale Effizienz. Dazu gehören unter<br />

anderem Maßnahmen wie eine Optimierung<br />

des Lastspitzenmanagements<br />

und der Energierückgewinnung sowie<br />

die Nutzung alternativer Energiequellen.<br />

Photovoltaik im Skigebiet<br />

Gitschberg Jochtal<br />

Dabei nutzen Photovoltaikanlagen im Skigebiet<br />

noch einen weiteren Vorteil: Dank<br />

der Reflexion an der Schneeoberfläche,<br />

weniger Nebel und niedriger Lufttemperatur<br />

lassen sich im Winter mit bifazialen<br />

PV-Modulen sehr hohe Erträge an Solarstrom<br />

erzielen. So macht sich seit diesem<br />

Winter auch das Skigebiet Gitschberg<br />

Jochtal dies zunutze. Dadurch dass die<br />

PV-Anlage neu ist, können wir hierzu<br />

noch keine Daten liefern.<br />

Was man allerdings sagen kann, ist, dass<br />

wir so an schönen Sommertagen komplett<br />

mit nachhaltigem Strom fahren können.<br />

Am Kassagebäude Meransen, am Kassagebäude<br />

Vals, am Magazin Jochtalbahn Vals,<br />

dem Magazin Schillingbahn Vals und dem<br />

Magazin Talstation Ski Express wurden<br />

PV-Anlagen mit mit mehr als 500 kWp<br />

installiert. Sie erzeugen jährlich rund<br />

zehn Prozent des benötigten Stroms im<br />

gesamten Skigebiet.<br />

Neue Beschneiungsanlage<br />

Vom nachhaltig erzeugten Strom profitiert<br />

nun auch die neue Beschneiungsanlage<br />

im Skigebiet. 30 neue Schneeerzeuger<br />

sind nun im Einsatz. Dank eines<br />

Austauschs der Pumpen mit Geräten der<br />

neuesten Generation kann gleichzeitig zusätzlich<br />

Energie eingespart werden. Zudem<br />

wurde eine Eigendruckleitung für<br />

den Betrieb von zehn Schneeerzeugern<br />

ohne Pumpleistung installiert.<br />

Förderkapazität optimiert<br />

Stromlösungen für Skigebiete<br />

Elektro Marschall aus Girlan sorgt seit 25 Jahren,<br />

als langjähriger Partner der Firma Leitner, für Stromlösungen<br />

in Skigebieten! Mit über 80 erfolgreich<br />

abgeschlossenen Projekten, von Schleppliften über<br />

kuppelbare Umlaufbahnen bis hin zu komplexen Mehrsektions-<br />

und Spezialanlagen, hat sich das Unternehmen<br />

einen Namen gemacht.<br />

Das Gesamtpaket umfasst die Ausführung von Verkabelungsarbeiten<br />

und Inbetriebnahmeassistenz, sowie die Lieferung<br />

von Verkabelungsmaterialien, des Powercenters bis hin zu Mittelspannungsanlagen.<br />

„Wir sind stolz darauf, bei so herausragenden<br />

Projekten wie der „3S <strong>Alpine</strong> Crossing Testa Grigia“, „3S Stubai“,<br />

„2S Nebelhorn“ und der „U-Bahn Serfaus“ die Verkabelung<br />

durchgeführt zu haben, die unsere Expertise und Innovationskraft<br />

unterstreichen“, so David Marschall, der Betriebsinhaber.<br />

Im Sinne der Effizienzsteigerung wurde<br />

durch den Ankauf von 15 neuen<br />

Kabinen die Förderleistung der Jochtalbahn<br />

erhöht. So können nun pro<br />

Stunde 1870 Personen und damit rund<br />

550 Personen mehr befördert werden.<br />

Das bedeutet eine Reduzierung des Verschleißes<br />

sowie weniger Wartezeiten für<br />

die Wintersportler.<br />

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sind wir seit Jahren tätig. Neben etlichen Revisionen<br />

im skandinavischen Raum haben wir erfolgreich die Nesselund<br />

Bergbahn im Skigebiet Gitschberg Jochtal überholt. Um<br />

den Wandel zu nachhaltigen Energien voranzutreiben, haben<br />

wir in diesem Jahr im Skigebiet Gitschberg Jochtal eine<br />

Photovoltaikanlage mit über 500 kWp installiert. Diese umweltfreundliche<br />

Initiative unterstreicht unser Engagement für<br />

nachhaltige Energielösungen und rundet unser umfassendes<br />

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66 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

KRONPLATZ<br />

KRONPLATZ<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 67<br />

TRAUMACENTER ERSTRAHLT IN<br />

NEUEM GL ANZ<br />

Foto © Michael Gartner<br />

Größere Räumlichkeiten, eine<br />

direkte Anbindung an die Aufstiegsanlagen,<br />

aber vor allem<br />

eine gezieltere Diagnostik mit<br />

hochmodernen Geräten sowie eine<br />

entsprechend effektive Behandlung<br />

– all diese Vorteile genießen<br />

die Patienten und die Ärzte durch<br />

den Umbau und die Erweiterung<br />

des Traumacenters Kronplatz.<br />

Seit Ende November ist die neu<br />

gestaltete private Arztpraxis am<br />

Fuße des bekannten Skiberges in<br />

Reischach wieder geöffnet.<br />

Es sind vielleicht nicht die angenehmsten<br />

Anlässe, die Menschen ins<br />

Traumacenter Kronplatz führen. Gerade<br />

deswegen ist es besonders wichtig, dass<br />

sie sich dort den Umständen entsprechend<br />

wohl, bestens aufgehoben und<br />

behandelt fühlen. Dieser Wunsch des<br />

Ärzteteams stand an oberster Stelle für<br />

den Entschluss, die bisherige Struktur<br />

an der Talstation des Skiberges Kronplatz<br />

nach erfolgreichen 15 Jahren zu<br />

erweitern und den gestiegenen medizinischen<br />

Anforderungen anzupassen.<br />

Vor 15 Jahren eingerichtet<br />

„Als wir das Traumacenter Kronplatz im<br />

Jahr 2008 eingerichtet haben, wussten<br />

wir nicht, wie groß der Bedarf sein wird<br />

und wie eine private Struktur bei den<br />

Foto © Traumacenter Kronplatz<br />

„ALS WIR DAS<br />

TRAUMACENTER<br />

KRONPLATZ IM JAHR<br />

2008 EINGERICHTET<br />

HABEN, WUSSTEN<br />

WIR NICHT, WIE GROSS<br />

DER BEDARF SEIN<br />

WIRD UND WIE EINE<br />

PRIVATE STRUKTUR<br />

BEI DEN PATIENTEN<br />

ANKOMMEN WÜRDE“<br />

DR. HUBERT AGREITER<br />

Patienten ankommen würde“, erinnert<br />

sich Dr. Hubert Agreiter vom mittlerweile<br />

fünfköpfigen Ärzteteam (dazu gehören<br />

Dr. Thomas Egger, Dr. Reinhold Kofler,<br />

Dr. Mauro Martin und Dr. Thomas Pezzei).<br />

Auch sei man zu Beginn unschlüssig<br />

gewesen, ob die Praxis nur während der<br />

Wintersaison oder auch im Sommer ge-<br />

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68 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

KRONPLATZ<br />

KRONPLATZ<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 69<br />

TRAUMACENTER<br />

KRONPLATZ<br />

Foto © Traumacenter Kronplatz<br />

Das Traumacenter Kronplatz ist<br />

eine private Arztpraxis, die sich<br />

auf Sportunfallverletzungen<br />

und Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

spezialisiert hat.<br />

Durch jahrelange Erfahrung im<br />

Das Ärzteteam des Traumacenter Kronplatz (v.l.): Dr. Mauro Martin,<br />

Dr. Hubert Agreiter, Dr. Thomas Pezzei, Dr. Thomas Egger und Dr. Reinhold Kofler<br />

Foto © Michael Gartner<br />

Foto © Traumacenter Kronplatz<br />

Bereich von Sportunfällen können<br />

dort alle orthopädischen und<br />

traumatologischen Verletzungen<br />

von Kindern und Erwachsenen<br />

behandeln werden. Hauptgebiet<br />

sind Verletzungen am Fuß- und<br />

Sprunggelenk, an Wirbelsäule<br />

und Hand, an Schulter, Hüfte<br />

und Knie.<br />

öffnet sein sollte. Mittlerweile hat sich<br />

die Entscheidung für eine Ganzjahrespraxis<br />

– hier werden vorgemerkte Patienten<br />

ebenso behandelt wie Personen, die nach<br />

einem Unfall direkt vorstellig werden –<br />

als richtig erwiesen. „Das Traumacenter<br />

hat sich auf Sportunfallverletzungen,<br />

aber auch auf Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

spezialisiert und wird<br />

sowohl von Einheimischen für Visiten<br />

und Behandlungen als auch von verletzten<br />

Sportlern für akute Diagnosen und<br />

Behandlungen sehr gut angenommen“,<br />

sagt Dr. Agreiter. So gut, dass es höchste<br />

Zeit war, größere Räumlichkeiten zu<br />

schaffen, um vor allem den Ansturm im<br />

Winter besser und effizienter bewältigen<br />

zu können.<br />

Umbau klappt wie am Schnürchen<br />

Im Mai <strong>2023</strong> begann der Umbau in Zusammenarbeit<br />

mit der Liftgesellschaft<br />

Kronplatz. „Da das Gebäude Erweiterungsmöglichkeiten<br />

vorsah, war die Planung<br />

nicht zu kompliziert“, meint der<br />

Arzt. Groß war der Eingriff dennoch,<br />

zumal im Kellergeschoss auch eine neue<br />

Tiefgarage entstanden ist und für die<br />

Einrichtung von Arztpraxen genaue<br />

gesetzliche Vorgaben herrschen. Den<br />

ganzen Sommer über wurde gearbeitet.<br />

„Dank der Koordination durch Bauleiter<br />

Michael Irschara sind die Arbeiten zügig<br />

vorangeschritten, und von den beteiligten<br />

Firmen sind sie auch bestens ausgeführt<br />

worden, sodass wir mit Beginn der<br />

Wintersaison in die neuen Räumlichkeiten<br />

einziehen und die Praxis eröffnen<br />

konnten.“<br />

Einrichtung und Ausstattung<br />

Das Traumacenter Kronplatz umfasst<br />

nun statt der bisher zwei insgesamt fünf<br />

Ambulatorien, ausgestattet mit den modernsten<br />

Geräten und praktischer Einrichtung.<br />

Es gibt zudem einen Raum für<br />

Die Dynamik des Teams gibt uns die Möglichkeit,<br />

unsere Kunden optimal zufrieden zu stellen, indem wir<br />

die Projekte von der Entwicklung der ersten Ideen über<br />

den Bau bis hin zur Inbetriebnahme Ihrer Struktur leiten.<br />

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70 Nr. 7/<strong>2023</strong><br />

AKTUELL GESUNDHEIT<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 71<br />

Fotos © Michael Gartner<br />

Röntgenuntersuchungen, einen weiteren<br />

mit einem Kernspintomographen für Magnetresonanzen<br />

(MRT) der neuesten Generation<br />

sowie einen weiteren mit einem<br />

hochmodernen Computertomographen<br />

(CT). „Bislang mussten wir die Patienten<br />

für CT-Untersuchungen an die Krankenhäuser<br />

oder an andere Praxen weiterleiten.<br />

Nun können wir durch die Ausstattung<br />

mit allen wichtigen und modernen<br />

Geräten bessere Diagnosen stellen“, freut<br />

sich Hubert Agreiter.<br />

Die wartenden Patienten und ihre Begleitung<br />

können sich im Traumacenter<br />

Kronplatz nun in einem geräumigen und<br />

gemütlich ausgestatteten Warteraum in<br />

angenehm hellen Farben aufhalten. Und<br />

auch die Angestellten des Sekretariates<br />

genießen nun mit der Trennung von<br />

„DIE AUSSTATTUNG<br />

MIT ALLEN WICHTIGEN<br />

UND MODERNEN GERÄ­<br />

TEN IST HEUTZUTAGE<br />

GRUNDLAGE FÜR EINE<br />

PROFESSIONELLE<br />

VERSORGUNG.“<br />

DR. HUBERT AGREITER<br />

Empfang und Backoffice ein angenehmeres<br />

Arbeiten. Für die notwendigen<br />

Pausen wurde eine kleine Küche eingerichtet.<br />

Technik- und Abstellräume sowie<br />

Duschen und Umkleideräume stehen den<br />

Angestellten ebenfalls zur Verfügung.<br />

Besonders praktisch und wichtig ist die<br />

nunmehr direkte Anbindung an die Talstation<br />

der Kronplatz-Umlaufbahn. Wobei<br />

die Patienten mit dem Aufzug direkt<br />

in die Arztpraxis gebracht werden können.<br />

Patienten, die mit dem Lift zu Tal<br />

gebracht werden, werden dort in den<br />

Aufzug geschoben bzw. begleitet und<br />

fahren direkt in die Praxis.<br />

Foto © Traumacenter Kronplatz<br />

ZAHNTOD<br />

DROHT<br />

Seltsam, der linke Eckzahn wird immer dunkler.<br />

Fällt Ihnen das beim Zähneputzen auf, ist es Zeit für<br />

einen Zahnarztbesuch.<br />

Verfärbt sich ein Zahn dunkel – zum Beispiel dunkelgelb<br />

oder grauschwarz –, sollte man das in der Zahnarztpraxis<br />

abklären lassen. Denn Verfärbungen sind ein<br />

Anzeichen für eine Entzündung der Pulpa, die man auch<br />

als Zahnmark kennt. Dieses innen liegende komplexe Nerven-Gefäß-Geflecht<br />

versorgt den Zahn. Schädliche Bakterien<br />

können die Pulpa angreifen – und sie im schlimmsten<br />

Fall so stark zerstören, dass der Zahn abstirbt. In vielen<br />

Fällen steckt eine unbehandelte Karies dahinter. Neben einer<br />

dunklen Verfärbung des Zahns sind auch Schmerzen<br />

beim Kontakt mit Wärme und Kälte sowie beim Kauen<br />

Alarmzeichen.<br />

Die Behandlung<br />

Die gute Nachricht: Wird die Entzündung der Pulpa rechtzeitig<br />

erkannt, lässt sich der Zahn retten. Dafür wird in der<br />

Zahnarztpraxis erst mal festgestellt, wie groß der Schaden<br />

am Zahn bereits ist. In vielen Fällen lässt sich der Zahn durch<br />

eine Wurzelkanalbehandlung retten. Sie erstreckt sich laut<br />

Dr. Thome über zwei bis drei Termine. Die Zahnärztin bzw.<br />

der Zahnarzt bohrt – unter Betäubung – ein Loch in den<br />

betroffenen Zahn, durch das entzündetes Gewebe entfernt<br />

werden kann. Das Wurzelkanalsystem wird mit Spüllösungen<br />

desinfiziert. Am Ende werden die Wurzelkanäle getrocknet<br />

und gefüllt. Sechs Monate später wird laut Dr. Julia Thome<br />

ein Kontrollröntgenbild gemacht. Im Anschluss sollte der<br />

Zahn eine Krone bekommen, damit er nicht bricht.<br />

KAMPF DEM ZAHNSTEIN<br />

Zahnstein entfernen – dazu muss man zum Zahnarzt.<br />

Wieso kann man das eigentlich nicht selbst machen?<br />

Und lässt sich auch verhindern, dass man ihn überhaupt<br />

bekommt? Zahnbelag hat jeder Mensch. Die sogenannte<br />

Plaque ist ein weicher Belag, der sich durch Speichel<br />

und Speisereste bildet. Durch die Mineralien im Speichel<br />

verhärtet sich dieser Belag allerdings und wird zu<br />

Zahnstein. Die meist nicht sichtbare Plaque lässt sich<br />

noch mit der Zahnbürste wegputzen. Doch der gelblich<br />

weiße und später bräunliche oder schwarze Zahnstein<br />

ist so hart und massiv, dass die Bürste nichts ausrichtet.<br />

Stattdessen muss der Zahnarzt oder die Zahnärztin mit<br />

speziellen Geräten oder Ultraschall ran. Zahnstein zu<br />

entfernen ist aber wichtig, denn er erhöht deutlich das<br />

Risiko für Zahnfleischentzündungen. Und was kann man<br />

selbst tun? Manch einer neigt mehr zu Zahnstein, ein<br />

anderer weniger. Aber generell nimmt er im Alter zu und<br />

auch Medikamente können ihn begünstigen. Am besten<br />

beseitigt man den Vorgänger, also den weichen Belag.<br />

Das geht mit zweimal täglich gründlichem Zähneputzen.<br />

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72 Nr. 7/<strong>2023</strong> PORTRAIT<br />

PORTRAIT<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 73<br />

VON EINEM<br />

ZIEL ZUM<br />

ANDEREN<br />

Sie spricht langsam und bedacht. Nichts überlässt sie dem Zufall,<br />

auch kein Wort. Nach sechs Jahren München, wo sie unterschiedliche<br />

Positionen bekleidete, ist sie wieder zurückgekommen<br />

nach Südtirol. Im ersten Moment eine Umstellung für eine<br />

junge Frau, die das Stadtleben genossen hat, aber das Panorama,<br />

das sich ihr jeden Morgen beim Aufwachen bietet, sagt ihr, dass<br />

sie am rechten Platz ist. Laura Hitthaler, neue Marketing- und<br />

Sales-Direktorin der 3 Zinnen AG.<br />

Motiviert ist zu wenig, sie ist begeistert<br />

von ihrem neuen Job, der<br />

Aufgabe, die Marke 3 Zinnen Dolomites<br />

im In- und Ausland nachhaltig<br />

zu positionieren und zu stärken. Ihre<br />

Ziele sind von jeher hochgesteckt und<br />

Laura Hitthaler lässt nicht locker, bis<br />

sie erreicht, was sie sich vorgenommen<br />

hat, wenn sie nicht zwischenzeitlich das<br />

Ziel noch etwas weiter nach vorn verschoben<br />

hat. Work in progress ist ihr<br />

die liebste Arbeitsbedingung.<br />

An Begeisterung fehlt es ihr jedenfalls<br />

nicht, sie ist überzeugt von ihrem<br />

„Produkt“, wenn man die vielleicht<br />

schönsten Berge der Welt als solches<br />

bezeichnen möchte.<br />

Mit einem Studium an der Freien Universität<br />

Bozen in Brixen, umfassender<br />

(Auslands-)Arbeitserfahrung in so unterschiedlichen<br />

Bereichen wie MAN<br />

Truck & Bus, Projektmanagerin in<br />

Werbeagenturen und zuletzt Senior<br />

Brand Manager bei MediaMarktSaturn<br />

war ihr Profil so interessant, dass die<br />

3 Zinnen AG auf sie zugekommen ist.<br />

Ein Angebot, dem sie nicht widerstehen<br />

konnte, zumal die Brixnerin das Pustertal<br />

schon als Kind in der Sommerfrische<br />

lieben gelernt hat.<br />

Ganzjahres-Ferienregion<br />

3 Zinnen Dolomites<br />

Sechs Jahre in Deutschland haben ihr geholfen,<br />

die Perspektive eines Gastes aus<br />

dem Ausland zu verstehen. Sie weiß, was<br />

ein Gast, der nicht aus Südtirol oder aus<br />

Italien ist, in Südtirol sucht, sowohl im<br />

Sommer als auch im Winter. Sie weiß,<br />

was sie selbst schätzt, und sie kann sich<br />

als Frau gut in das hineinversetzen, was<br />

Frauen wünschen. „Rund 80 % der Kaufentscheidungen<br />

in den Familien, auch die<br />

Entscheidung, wo es in den Ferien hingeht,<br />

werden statistisch gesehen von Frauen<br />

getroffen“, betont sie. „Das Ziel ist, die<br />

Ferienregion 3 Zinnen Dolomites in den<br />

nächsten Jahren als Ganzjahresdestination<br />

zu positionieren. Schon jetzt zählt die<br />

3 Zinnen AG mit ihren Aufstiegsanlagen,<br />

Gastronomie- und Serviceeinheiten zu den<br />

am schnellsten wachsenden Seilbahnunternehmen<br />

im Dolomiti-Superski-Verbund<br />

und ist mit rund 285 Beschäftigten einer<br />

der größten Arbeitgeber im Pustertal. Ein<br />

begehrter Arbeitgeber, der seinen Mitarbeitern<br />

z.B. auch attraktive Unterkünfte<br />

zur Verfügung stellen will. Und schon stellt.<br />

Wie schwer die Wohnungssuche in Südtirol<br />

sein kann, hat Laura Hitthaler bei ihrer<br />

Rückkehr selbst erfahren. „Ansprechende<br />

Foto © wisthaler.com<br />

Mietwohnungen zu finden bzw. zu schaffen<br />

wird ein Wettbewerbsvorteil und die<br />

Herausforderung unserer Zeit sein“, unterstreicht<br />

sie. „Unsere saisonalen Arbeitskräfte“,<br />

erklärt sie, „sind Wiederholungstäter.“<br />

Zum Beispiel Einheimische, die im<br />

Winter am Lift und im Sommer auf ihrem<br />

Hof arbeiten. Arbeitskräfte aus dem Ausland,<br />

die nach einem Monat zu Hause mit<br />

Freude wieder an ihren Arbeitsplatz in die<br />

Ferienregion zurückkehren. Beständigkeit<br />

als Garantie für Qualität und Zufriedenheit<br />

des Gasts, der es mit Menschen zu<br />

tun hat, die ihre Aufgabe von Grund auf<br />

kennen und ihr mit Freude nachgehen, die<br />

sich heimisch fühlen.<br />

Das Seilbahnunternehmen als Wertschöpfungsfaktor<br />

für die Region und ein<br />

kontinuierlicher Ausbau des Angebots<br />

mit Bedacht darauf, es zwar den Bedürfnissen<br />

des Gastes, vor allem aber den Gegebenheiten,<br />

der einmaligen und wunderschönen<br />

Naturlandschaft anzupassen.<br />

Eine herausfordernde Aufgabe, die die<br />

32-Jährige voll in Anspruch nimmt.<br />

Ohne Berge fehlt der Halt<br />

Was ihr am meisten fehlt von der Stadt?<br />

Laura Hitthaler schmunzelt: „Das asiatische<br />

Essen.“ Aber die schier unendlichen<br />

Möglichkeiten des Stadtlebens, sagt sie, seien<br />

vor allem eine Sache des Kopfes. „Ich<br />

bin eine Listenfanatikerin, als ich nach<br />

München kam, hatte ich eine To-do-Liste,<br />

was ich alles erleben, sehen, machen wollte.“<br />

Abgehakt habe sie davon 10 Prozent.<br />

Eine andere Erinnerung an das Stadtleben:<br />

Jeden Samstag um 4 Uhr aus den Federn,<br />

um auf den Berg zu gehen. Jetzt hat sie sie<br />

vor der Tür! „Ich bin ein Bergfan“, sagt sie.<br />

„Ohne Berge fehlt mir der Halt.“ Und ihre<br />

eigene Begeisterung ist die beste Voraussetzung<br />

für ein überzeugendes Marketing.<br />

Auch in der Freizeit steckt sie Ziele.<br />

„Kein Ziel zu haben, egal in welchem<br />

Bereich, bedeutet für mich Stillstand, und<br />

Stillstand ist etwas, was ich nicht akzeptieren<br />

kann.“ Wenn sie zurückdenkt, gibt<br />

es kein (wichtiges) Ziel, das sie nicht erreicht<br />

hat. Allerdings nicht immer auf der<br />

geraden Strecke. Rückschritte und Umwege<br />

sind erlaubt! Was dabei manchmal<br />

auf der Strecke bleibt, ist allerdings die<br />

Spontaneität, das ist ihr bewusst. Woran<br />

sie ebenfalls arbeitet, ist Geduld. Bei so<br />

Foto © wisthaler.com<br />

NUR GEMEINSAM KANN<br />

DAS BESTE ERGEBNIS<br />

ERZIELT WERDEN, AUCH<br />

WENN DER ALLEINGANG<br />

VIELLEICHT BEQUEMER<br />

WÄRE.<br />

LAURA HITTHALER<br />

viel Bestimmtheit funktioniert die Arbeit<br />

im Team? Sehr gut, sagt Laura Hitthaler.<br />

Allerdings sei Teamarbeit ein Prozess, der<br />

auch mit Geduld und Diplomatie verbunden<br />

sei. „Ich diktiere ungern von oben.<br />

Nur gemeinsam kann das beste Ergebnis<br />

erzielt werden, auch wenn der Alleingang<br />

vielleicht bequemer wäre. Ideal ist, wenn<br />

jeder sein Bestes gibt, seine ganze Kompetenz<br />

einbringt und das übergeordnete<br />

Ziel mit Überzeugung mitträgt.“<br />

Engagement für Frauenrechte<br />

Menschenrechte und insbesondere Frauenrechte<br />

sind ihr ein wichtiges Anliegen.<br />

In ihrer Münchner Zeit war sie aktiv bei<br />

„Terre des Femmes“ engagiert. Allerdings<br />

distanziert sie sich von dem, was sie als<br />

„falsch verstandenen Lifestyle-Feminismus“<br />

definiert. Statt auf Wort-Endungen<br />

konzentriert sie sich lieber konkret auf<br />

die effektiven Grundrechte und Bedürfnisse<br />

der Frauen, wie auf den weltweiten<br />

Zugang zu Bildung und auf die Tatsache,<br />

dass Frauen häufig immer noch strenger<br />

beurteilt und schlechter bezahlt werden<br />

als Männer.<br />

Freizeit bleibt ihr nicht viel im Augenblick.<br />

Wie entspannt sie sich? „Beim Musikhören<br />

im Auto, ich bin ein Metal-Fan … Und<br />

in den Bergen beim Wandern.“ Und wie<br />

bzw. wo sieht sie sich in zehn Jahren? „Ich<br />

möchte zurückblickend sagen, dass ich die<br />

Marke mit viel Herzblut erfolgreich weiterentwickelt<br />

und etwas Beständiges, etwas<br />

Zukunftsorientiertes aufgebaut habe.“ Ein<br />

Ziel erreicht, ein neues Ziel gesteckt.


NEU ab 23.12.<strong>2023</strong><br />

74 Nr. 7/<strong>2023</strong> OBEREGGEN<br />

40 JAHRE<br />

EUROPACUP<br />

Der traditionsreichste Europacup<br />

im Skizirkus, das Rennen in<br />

Obereggen, feiert am 19. Dezember<br />

<strong>2023</strong> seinen 40. Geburtstag.<br />

Weder im restlichen Europa noch<br />

in den USA oder Japan kann ein<br />

FIS-Rennen auf eine derartige Geschichte<br />

zurückblicken. Unzählige<br />

berühmte Namen sind im „Kitzbühel<br />

des Europacups“ in diesen vier<br />

Jahrzehenten auf das Siegespodest<br />

gefahren.<br />

Auf der anspruchsvollen Maierlpiste<br />

in Obereggen findet der prestigeträchtige<br />

Slalom statt. Sieger 2022 und<br />

damit Titelverteidiger ist der Franzose<br />

Steven Amiez, Sohn des einstigen Weltcupsieger,<br />

Vizeweltmeisters und Olympia-Zweiten<br />

Sébastien Amiez.<br />

Das erste Rennen 1983<br />

war ein Riesentorlauf<br />

Der Deutsche Egon Hirt siegte 1983<br />

vor dem Grödner Alex Giorgi. Im Laufe<br />

der Jahrzehnte wurden Riesentorläufe<br />

(ab 1983), Slaloms (ab 1984), Super-Gs<br />

(1985–2000) und Kombinationen (1984–<br />

1989) ausgetragen. Auch hat sich Obereggen<br />

einen Ruf als zuverlässiger Rennorganisator<br />

erarbeitet. Welchen Stellenwert<br />

dieses Rennen im Europacupzirkus genießt,<br />

unterstreichen die regelmäßigen<br />

– und für Europacups eher unüblichen<br />

– TV-Übertragungen. 1995 gelang dem<br />

Schweden Patrick Jaerbyn in Obereggen<br />

Außergewöhnliches: Er gewann zwei Super-Gs<br />

innerhalb von zwei Stunden. Eine<br />

absolute Premiere im Welt- und Europacup,<br />

nämlich einen Nachtslalom mit K.-o.-<br />

System, erlebte Obereggen im Jahr 2002.<br />

In den 40 Jahren musste die Veranstaltung<br />

nur einmal (wegen Schneemangel und zu<br />

wenig Minusgraden) abgesagt werden.<br />

Die Stars in Obereggen<br />

Über allen thront der Österreicher Marcel<br />

Hirscher, mit acht Weltcupgesamtsiegen<br />

in Folge, sieben Weltmeistertiteln und<br />

zwei Olympiasiegen der erfolgreichste<br />

Skirennläufer aller Zeiten: 2007 landete<br />

er als 18-Jähriger auf dem dritten Rang.<br />

Aber auch Spitzenathleten wie Clement<br />

Noel, Andre Myhrer, Giuliano Razzoli,<br />

Reinfried Herbst, Manfred Pranger, Alberto<br />

Tomba, Benjamin Raich, Stephan<br />

Eberharter, Kristian Ghedina, Luc Alphand,<br />

Tomas Fogdoe, Rudi Nierlich,<br />

Armin Bittner und Peter Müller kamen<br />

in Obereggen unter die Top 3. Die anspruchsvolle<br />

Maierlpiste hat 2016 die<br />

Oberholzpiste als Rennpiste abgelöst und<br />

ist mit ihrer maximalen Neigung von 55<br />

Prozent selbst für die besten Slalomläufer<br />

der Welt eine Herausforderung.<br />

Optimaler Termin und<br />

super Organisatoren<br />

Auch dank der terminlichen Nähe zu<br />

den Weltcuprennen Gröden und Alta<br />

Badia starten irgendwann fast alle Skistars<br />

auch in Obereggen. Gleich drei<br />

Weltcup- und zwei Europacuprennen<br />

finden innerhalb von fünf Tagen in<br />

Trentino-Südtirol statt. Obereggen ist<br />

der zweite Europacupslalom der Saison<br />

nach jenem im Fassatal (17. Dezember).<br />

Im Weltcup gab es vor Obereggen nur<br />

zwei Slaloms, und zwar jenen in Gurgl<br />

am 18. November und jenen in Val<br />

d’Isere am 10. Dezember. Ein eingespieltes<br />

Team, bestehend aus Mitgliedern<br />

des SC Eggen, der Skischule Rosengarten,<br />

der Obereggen Latemar AG,<br />

dem ASV Deutschnofen und bis 2021<br />

dem SC Rosengarten/ASE Catinaccio,<br />

garantiert beste Pistenverhältnisse und<br />

eine perfekten Rennablauf. Koordiniert<br />

wird das Ganze vom Rennleiter und OK-<br />

Präsident Eduard „Edi“ Pichler und dem<br />

Generalsekretär Lorenz Seehauser.<br />

v.l.: Maurizio Odorizzi, Siegfried Pichler, die drei Rennläufer Simon Rueland,<br />

Steven Amiez, Sandro Simonet sowie Thomas Ondertoller<br />

Pisten im Tal sind geöffnet<br />

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