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Alpine Technologien 2023

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6 Nr. 7/<strong>2023</strong> ALPINE DNA<br />

ALPINE DNA<br />

Nr. 7/<strong>2023</strong> 7<br />

DEN<br />

Foto © TechnoAlpin/Jürgen Eheim<br />

BERG<br />

IM<br />

BLUT<br />

Weltweit bekannt geworden ist die Firma<br />

Leitner (HTI-Gruppe) weder mit Beschneiungsanlagen<br />

noch mit Pistenfahrzeugen,<br />

sondern mit dem Seilbahnbau.<br />

Südtirols Berge<br />

locken nicht nur<br />

Touristen, sondern<br />

spornen findige<br />

Unternehmen zur<br />

Entwicklung innovativer<br />

Produkte und<br />

Dienstleistungen an.<br />

Diese „alpine DNA“<br />

hat bereits mehrere<br />

Markt- und Weltmarktführer<br />

hervorgebracht.<br />

Foto © Andreas Tauber<br />

Das Unternehmen TechnoAlpin ist auf dem Gebiet der technischen Beschneiung Weltmarktführer.<br />

Knapp acht Millionen Gästeankünfte<br />

und über 34 Millionen Übernachtungen<br />

wurden 2022 in Südtirol gezählt<br />

– ein neuer Rekord. <strong>2023</strong> zeichnet sich<br />

noch einmal eine Steigerung ab. Der<br />

Tourismus in Südtirol zählt damit nicht<br />

nur zu den wichtigsten, sondern offenbar<br />

auch zu den krisenfesten Branchen.<br />

Vor allem die Berge ziehen im Sommer<br />

wie im Winter zunehmend Menschen<br />

an, die sich aktiv erholen und unvergessliche<br />

Momente erleben wollen.<br />

Wanderer, Freizeitsportler, Familien<br />

und Naturliebhaber – sie alle finden in<br />

Südtirol das, was sie ihren Alltagsstress<br />

vergessen lässt.<br />

Rund um diesen Bergtourismus hat sich<br />

in Südtirol im Lauf der Jahrzehnte ganz<br />

unscheinbar, aber sehr effizient eine<br />

Schlüsselbranche entwickelt, die unter<br />

dem Begriff „alpine <strong>Technologien</strong>“ zusammengefasst<br />

werden kann. Zahlreiche<br />

Unternehmen beschäftigen sich mit Produkten<br />

und Dienstleistungen rund um<br />

den Berg, mit denen sie weit über die<br />

Grenzen hinaus erfolgreich und zum Teil<br />

sogar Weltmarktführer sind.<br />

Schnee aus der Dose<br />

Stichwort Weltmarktführer: Da geht der<br />

Gedanke natürlich sofort in Richtung<br />

Beschneiungsanlagen. Diese zu entwickeln<br />

und weiterzuentwickeln, dazu war<br />

WANDERER,<br />

FREIZEITSPORTLER,<br />

FAMILIEN UND<br />

NATURLIEBHABER –<br />

SIE ALLE FINDEN IN<br />

SÜDTIROL DAS, WAS SIE<br />

IHREN ALLTAGSSTRESS<br />

VERGESSEN LÄSST.<br />

Südtirol prädestiniert. Die ersten Schneekanonen<br />

wurden zwar schon in den<br />

1950er-Jahren in den USA hergestellt.<br />

Doch diese Maschinen taugten wenig für<br />

das Klima in den Alpen. So produzierten<br />

zwei Pioniere – Georg Eisath und Walter<br />

Rieder – im Jahr 1983 den ersten Prototypen<br />

eines Niederdruck-Schneeerzeugers.<br />

Gemeinsam mit Erich Gummerer gründeten<br />

sie sieben Jahre später das Unternehmen<br />

TechnoAlpin. Heute beschäftigt<br />

dieses Unternehmen rund 700 Mitarbeiter<br />

weltweit und ist laut eigenen Angaben<br />

Weltmarktführer auf dem Gebiet der<br />

technischen Beschneiung.<br />

Ohne den von Maschinen erzeugten<br />

Schnee geht bekanntermaßen in den meisten<br />

Skigebieten der Alpen nichts mehr.<br />

Technischer Schnee (früher Kunstschnee<br />

genannt) ist praktisch die Voraussetzung,<br />

um Wintertourismus zu betreiben. Insofern<br />

wurde in Südtirol Pionierarbeit für<br />

eine gesamte Branche geleistet. Übrigens<br />

auch in Gröden, wo ebenfalls in den<br />

1980er-Jahren Roland Demetz Schneekanonen<br />

„bastelte“ und später die Firma<br />

Demac gründete. 2011 wurde sie gemeinsam<br />

mit der schwedischen Firma Lenko<br />

von der Sterzinger Leitner Gruppe (später<br />

HTI-Gruppe) übernommen und Demaclenko<br />

getauft. Auch Demaclenko zählt<br />

heute zu den führenden Unternehmen im<br />

Bereich der Beschneiungsanlagen.<br />

In einer Zeit, in der von Klimaerwärmung,<br />

Wasserknappheit, aber auch<br />

Nachhaltigkeit die Rede ist, gehen die Innovationen<br />

bei der Beschneiung in erster<br />

Linie in Richtung Umwelt. Mit möglichst<br />

wenig Energie und Wasser bei nicht allzu<br />

tiefen Temperaturen qualitativ hochwertigen<br />

Schnee zu erzeugen, ist das Ziel. Es<br />

ist hoch gesteckt, aber immerhin gibt es<br />

schon eine Technologie, mit der Schnee<br />

unabhängig von den Außentemperaturen<br />

erzeugt werden kann.<br />

Boliden für die Pisten<br />

Die natürliche „Schwester“ der Beschneiungsanlage<br />

ist die Pistenraupe, denn der<br />

erzeugte (und auch der vom Himmel<br />

gefallene) Schnee muss auf den Pisten<br />

verteilt werden. Auch die Pistenraupe

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