Wirtschaft im Wandel 2023
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Kostenloses<br />
Exemplar<br />
I.R. MAGAZIN FÜR DIE EUROPAREGION TIROL<br />
04<br />
Juni <strong>2023</strong><br />
mediaradius.it<br />
Poste Italiane S.P.A. - Sped. - A.P. - 70% - CNS Bolzano - Einzelnummer 2€ - Unzustellbare Exemplare an Absender zurück. Der Absender verpflichtet sich die Portospesen zu tragen. TASSA PAGATA/TAX PERCUE. Zwe<strong>im</strong>onatlich<br />
WIRTSCHAFT IM<br />
WANDEL<br />
Von der Lira zum Euro
2 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
UNSER UNTERNEHMEN:<br />
DIE LÖSUNG FÜR JEDE<br />
HERAUSFORDERUNG.<br />
mader.bz.it<br />
0472 731 000
Nr. 4/<strong>2023</strong> 3<br />
EDITORIAL<br />
WIRTSCHAFT IM WANDEL<br />
Seit Anfang der 1990er-Jahre bin ich <strong>im</strong> Printmedienbereich<br />
tätig, und es waren damals in erster Linie PR-Texte für<br />
diverse Firmen, die aus meiner Feder kamen. Ich erinnere<br />
mich an die ersten drei Arbeiten dieser Art für Mila, Finstral<br />
und Autoindustriale. Auch während meiner Zeit als Chef der<br />
Gratiszeitung WAS waren <strong>im</strong>mer wieder Firmen-PR-Seiten<br />
<strong>im</strong> Blatt präsent. In all den Jahren sind eine ganze Menge<br />
solcher Texte zusammengekommen, wir mussten also „nur“<br />
die ganzen alten Zeitungen durchblättern …<br />
Ein eigenes Magazin, das hauptsächlich auf PR-Journalismus<br />
aufgebaut war, wurde dann später von mir gegründet:<br />
Südtirol Panorama. Anmerken möchte ich an dieser Stelle<br />
auch noch, dass damals die Profis der „schreibenden<br />
Zunft“ den PR-Journalismus belächelten bzw. gar ablehnten.<br />
Da war und bin ich natürlich ganz anderer Meinung<br />
und habe als Beispiel meist die Brauerei Forst angeführt.<br />
Über eine best<strong>im</strong>mte Biersorte zu Verkaufszwecken zu<br />
berichten, das ist PR. Über die Entwicklung und den Erfolg<br />
von einer Institution wie der Brauerei Forst zu berichten, ist<br />
eine redaktionelle Präsentation und für einen Großteil der<br />
Leser allemal interessanter als seitenlanges Geschreibe<br />
über politischen Hickhack.<br />
Eine besondere Eigendynamik<br />
Besondere Ideen entwickeln manchmal eine Eigendynamik,<br />
die man von vornherein nicht erwarten kann. Genauso<br />
war es bei dieser Idee zur „Radius“-Ausgabe „<strong>Wirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Wandel</strong>“. In diesem Zusammenhang möchte ich mich<br />
auch bei „ff – Das Südtiroler Wochenmagazin“ bedanken,<br />
für die Genehmigung, die original „Südtirol Panorma“-PR-<br />
Seiten aus den 1990er-Jahren in dieser „Radius“-Ausgabe<br />
verwenden zu dürfen.<br />
Nachdem bei den ersten Gesprächen mit möglichen Kunden<br />
das Interesse eher mäßig war, änderte sich das mit der<br />
Präsentation der alten Seiten schlagartig. Speziell mit den<br />
alten Fotos wurden Erinnerungen an damals wach, an eine<br />
Zeit, wo man noch mit Lira bezahlte und der Kaffee 500<br />
Lire kostete. Die IT-Technologie war noch in den Kinderschuhen,<br />
das Internet erst am Anfang und über Werbung in<br />
den Sozialen Medien brauchte man sich ohnehin keine Gedanken<br />
zu machen. Auf den Fotos erkannte man ehemalige<br />
Mitarbeiter, den damaligen Kompagnon, Geschäftspartner<br />
und Produkte wieder, mit denen man mehr oder weniger<br />
erfolgreich war. Aber auch Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge,<br />
die längst ausgedient hatten, oder je nach Branche<br />
sogar Maschinen, die noch in Verwendung sind, waren auf<br />
den alten Bildern erkennbar.<br />
Herausgekommen ist die aufwändigste<br />
„Radius“-Ausgabe, die seit<br />
Bestehen produziert wurde und die es<br />
in diesem Umfang so schnell nicht mehr<br />
geben wird. Auf insgesamt über 200 Seiten (!) sind in der gebundenen<br />
Ausgabe über 50 Unternehmen aus allen möglichen<br />
Bereichen von Dienstleistung über Handel, Handwerk,<br />
Industrie bis hin zu Landwirtschaft, Tourismus usw. mit<br />
dabei. Auch für Institutionen wie die Freie Universität Bozen,<br />
die Eurac Research oder das Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg<br />
sind solche Vergleiche und besonders die enorme Entwicklung<br />
der vergangenen 25 Jahre interessant. Abgerundet<br />
werden diese Firmenpräsentationen mit interessanten redaktionellen<br />
Berichten: Einige St<strong>im</strong>men zur Geschichte der<br />
Südtiroler <strong>Wirtschaft</strong>, der erfolgreiche Weg des FC Südtirol,<br />
die Geschichte des ABD Airport samt der Air Alps oder die<br />
Geschichte der elektrischen Energie in Südtirol.<br />
Ablehnung für die ausufernde Bürokratie<br />
Auf die Frage, was sich in den vergangenen Jahren am meisten<br />
zum Positiven bzw. zum Negativen verändert hat, wurden<br />
als positiv unisono die Digitalisierung samt IT-Technologie<br />
genannt. Als besonders negativ wurde von allen Befragten<br />
die ausufernde Bürokratie (in erster Linie auf Landesebene)<br />
genannt. Unsere Politiker samt ihren Beratern sollten sich<br />
wohl ein Beispiel am französischen Präsidenten nehmen. Der<br />
hat auf EU-Ebene ein STOP für neue Gesetze gefordert – denn<br />
zuerst sollten die bestehenden angewendet werden!<br />
Dem Umfang entsprechend war auch die Produktion der<br />
Ausgabe sehr zeitintensiv und aufwändig. Von den beteiligten<br />
Firmen die alten PR-Seiten einscannen, die Unterlagen für die<br />
aktuellen Seiten besorgen und alle produzierten Seiten (samt<br />
den alten Seiten) den Kunden zur Kontrolle zusenden, die<br />
gewünschten Änderungen vornehmen und wieder zusenden<br />
– bis zur endgültigen Absegnung „Gut zum Druck“. An dieser<br />
Stelle ein Kompl<strong>im</strong>ent besonders an alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die an dieser kurzfristig eingeschobenen,<br />
dafür aber umso umfangreicheren „Radius“-Sonderausgabe<br />
mit Begeisterung mitgearbeitet haben.<br />
Für alle „Dolomiten“-Leserinnen und -Leser, welche diese<br />
„Radius“-Ausgabe nicht bekommen haben, liegen Gratisexemplare<br />
in ausgewählten Athesia-Filialen auf.<br />
Viel Spaß be<strong>im</strong> Lesen wünscht<br />
Franz W<strong>im</strong>mer
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Von der Lira<br />
zum Euro<br />
Die Zeiten von heute mit denen<br />
vor 25 bis 30 Jahren zu vergleichen<br />
und dadurch die wirtschaftliche<br />
Entwicklung Südtirols<br />
anschaulich zu präsentieren,<br />
das war die Grundidee für diese<br />
Ausgabe. Um solche Vergleiche<br />
in Wort und Schrift anschaulich<br />
zu dokumentieren, haben wir für<br />
die beteiligten Firmen auf alte<br />
PR-Berichte zurückgegriffen<br />
und diesen neue aktuelle Seiten<br />
gegenübergestellt.<br />
Die fünf verschiedenen Titelseiten<br />
dieser Ausgabe:<br />
1 Maria Montessori<br />
italienische Ärztin<br />
Abgebildet auf dem<br />
1.000-Lire-Schein<br />
2 Vincenzo Bellini<br />
italienischer Opernkomponist<br />
Abgebildet auf dem<br />
5.000-Lire-Schein<br />
3 Alessandro Volta<br />
italienischer Physiker<br />
Abgebildet auf dem<br />
10.000-Lire-Schein<br />
4 Gian Lorenzo Bernini<br />
italienischer Bildhauer<br />
Abgebildet auf dem<br />
50.000-Lire-Schein<br />
5 Michelangelo Merisi<br />
da Caravaggio<br />
italienischer Maler<br />
Abgebildet auf dem<br />
100.000-Lire-Schein<br />
INHALT<br />
Aktuell<br />
6 Südtirol und die Welt<br />
22 Geschichte der elektrischen Energie<br />
64 Der Flugplatz Bozen<br />
72 FC Südtirol von 1995 bis heute<br />
106 Das Handwerk als Konstante<br />
154 Von der Lira zum Euro<br />
186 Facettenreiche Landwirtschaft<br />
208 Meran: Vom Hotel Palace<br />
zur Umlaufbahn<br />
Bildung<br />
10 Freie Universität Bozen<br />
14 Eurac Research Bozen<br />
18 Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg<br />
Handel<br />
74 Amonn Office GmbH, Bozen<br />
78 ARTE GmbH, Bozen<br />
82 Autoindustriale<br />
Mobility Group, Bozen<br />
86 Gasser Iveco, Bozen<br />
90 Hell GmbH, Bozen<br />
94 Innerhofer AG, St. Lorenzen<br />
98 Karl Pichler AG, Algund<br />
100 Wörndle Interservice GmbH, Bozen<br />
102 Würth GmbH, Neumarkt<br />
PEFC-zertifiziert<br />
Dieses Produkt stammt<br />
aus nachhaltig<br />
bewirtschafteten Wäldern,<br />
Recycling und<br />
kontrollierten Quellen<br />
PEFC/18-31-166<br />
www.pefc.org<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Athesia Druck GmbH,<br />
Bozen, Eintrag LG Bozen<br />
Nr. 26/01, am 27.11.2001<br />
Chefredakteur: Franz W<strong>im</strong>mer<br />
Projektleiterin/Koordination: Magdalena Pöder<br />
Verkaufsleitung: Patrick Zöschg<br />
Redaktion: Franz W<strong>im</strong>mer, Nicole D. Steiner,<br />
Elisabeth Stampfer, Edith Runer<br />
Werbung/Verkauf: Armin De Biasio, Michael<br />
Gartner, Elisabeth Scrinzi, Wolfgang Göller<br />
Verwaltung: Weinbergweg 7 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 081 561<br />
info@mediaradius.it | www.mediaradius.it<br />
Fotos: Dolomiten-Archiv, shutterstock, verschiedene<br />
Privat-, Firmen- und Online-Archive sowie<br />
Verkaufsunterlagen.<br />
Konzept und Abwicklung: MediaContact, Eppan<br />
Grafik/Layout: Georg Hochkofler, Verena Daum<br />
Art Director: Elisa Wierer<br />
Lektorat: Magdalena Pöder<br />
Produktion: Athesia Druck Bozen |<br />
www.athesiadruck.com<br />
Vertrieb: Als „Dolomiten“-Beilage und<br />
<strong>im</strong> Postversand<br />
Druckauflage: 24.000 Stück<br />
Preis: Einzelpreis 2 Euro, A+D: 2,60 Euro<br />
Die Redaktion übern<strong>im</strong>mt keinerlei Haftung für die Inhalte der<br />
Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten.
Dienstleistung<br />
24 Agentur für Energie Südtirol –<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus, Bozen<br />
28 Alperia AG, Bozen<br />
30 ARA Pustertal AG, St. Lorenzen<br />
34 Brandnamic GmbH, Brixen<br />
36 Brigl AG, Bozen<br />
40 Fercam AG, Bozen<br />
44 GRUBER Logistics, Auer<br />
48 Haas GmbH, Pfatten<br />
52 Hypo Vorarlberg Leasing AG, Bozen<br />
56 INTEREL Trading, Eppan<br />
58 Baukollegium, Bozen<br />
62 Prader Bank AG, Bozen<br />
66 SkyAlps, Bozen<br />
68 Tiroler Versicherung, Bozen<br />
70 Unternehmerverband<br />
Südtirol, Bozen<br />
Landwirtschaft<br />
190 Kellerei Meran, Marling<br />
192 VIP landw. Gesellschaft, Latsch<br />
196 VOG – Verband der Südtiroler<br />
Obstgenossenschaften<br />
Tourismus<br />
200 3 Zinnen AG, Vierschach<br />
202 Quellenhof Luxury Resorts<br />
206 Schnalstaler Gletscherbahnen<br />
64<br />
22<br />
STROMERZEUGUNG<br />
Südtirol und die elektrische Energie<br />
72<br />
Handwerk<br />
108 Auroport GmbH, Bruneck<br />
112 Erdbau GmbH, Meran<br />
114 Erlacher GmbH, Barbian<br />
118 Manometal GmbH, Neumarkt<br />
122 Marx GmbH, Vetzan/Schlanders<br />
124 Moosmair GmbH, St. Martin i.P.<br />
128 Moriggl RISAN GmbH, Glurns<br />
130 Nikolaus Bagnara AG, Eppan<br />
134 Planit GmbH, Auer<br />
138 Plattner AG, Leifers<br />
142 Tanzer Maschinenbau GmbH, Lana<br />
146 Treffer Maschinenbau, Bruneck<br />
150 Unionbau AG, Sand in Taufers<br />
Industrie<br />
ABD AIRPORT<br />
Die Geschichte vom Flugplatz Bozen<br />
WIRTSCHAFT IM WANDEL<br />
Handwerk als Konstante<br />
208<br />
106<br />
FC SÜDTIROL<br />
Der FCS von 1995 bis heute<br />
NEUE WÄHRUNG<br />
Von der Lira zum Euro<br />
154<br />
156 Atzwanger AG, Bozen<br />
160 Brauerei Forst AG, Forst/Algund<br />
164 Doppelmayr Italia GmbH, Lana<br />
168 Dr. Schär AG, Burgstall<br />
172 Duka AG, Brixen<br />
176 Finstral AG, Unterinn/Ritten<br />
180 Leitner Gruppe, Sterzing<br />
184 Rubner Gruppe, Kiens<br />
TOURISMUS<br />
Meran: Vom Hotel Palace zur Umlaufbahn
6 Nr. 4/<strong>2023</strong> AKTUELL<br />
UND<br />
SÜDTIROL DIE<br />
WELT<br />
Das Datum 1. Jänner 2002 war der Beginn einer unaufhaltsamen<br />
Revolution. Ein gemeinsamer <strong>Wirtschaft</strong>sraum mit einer (bis<br />
auf wenige Ausnahmen) gemeinsamen Währung. 300 Millionen<br />
Menschen, die von einem Tag auf den<br />
anderen in gleichen Zahlen kalkulieren,<br />
schätzen, Preise<br />
vergleichen, rechnen,<br />
bezahlen, verdienen.
AKTUELL<br />
Nr. 4/<strong>2023</strong> 7<br />
Radius“ hat sich die Entwicklung<br />
der <strong>Wirtschaft</strong> in den letzten<br />
20 Jahren in Südtirol angeschaut und<br />
sich unter <strong>Wirtschaft</strong>streibenden und<br />
-experten umgehört: Wie war das denn<br />
damals und was hat es gebracht?<br />
Es war einmal. Lange Staus an der<br />
Brennergrenze und generell an den<br />
Grenzen. Langwierige Zollprozeduren<br />
und Zollauflagen. Währungswechsel<br />
vor jeder Auslandsreise und komplexes<br />
Finanzgebaren bei der Abwicklung<br />
jeglicher Auslandsgeschäfte (auch innereuropäisch)<br />
verbunden mit möglichen<br />
Umrechnungsverlusten. Kosten für Versicherungen,<br />
die eben dieses Risiko auffangen<br />
sollten. Was uns heute mit wenigen<br />
Ausnahmen in Europa selbstverständlich<br />
scheint, transfrontaler Preisvergleich,<br />
hürdenloses Reisen, ein offener <strong>Wirtschaft</strong>smarkt<br />
für über 300 Millionen<br />
europäische Bürger war bis zum 1. Jänner<br />
2002 mitunter eine recht komplexe<br />
Angelegenheit.<br />
Der 1. Jänner 2002 hat Türen<br />
geöffnet – <strong>Wirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong><br />
Am 1. Jänner 2002 begann für Europa<br />
eine neue Ära. Die Bürger waren sich<br />
dessen mehr oder weniger bewusst<br />
und oft vor allem besorgt bzgl. ihrer<br />
persönlichen Finanzsituation nach der<br />
Einführung der europäischen Einheitswährung<br />
Euro fokussiert. Je nach Land<br />
mit unterschiedlichen Befindlichkeiten:<br />
Bedenken um den Verlust der starken<br />
Währung in Deutschland, Sorge um ein<br />
zu enges europäisches Richtlinienkorsett<br />
und den Wegfall der für ein Land<br />
mit schwacher Valuta oft vorteilhaften<br />
Wechselkurs-Schwankungen in Italien.<br />
Gleichzeitig aber auch Erleichterung<br />
über vereinfachtes und um drei Nullen<br />
abgespecktes Rechnen, Freude über ein<br />
erstarkendes Europa und einen einheitlichen<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sraum, Erleichterung<br />
aufgrund der mit einer Einheitswährung<br />
verbundenen Vereinfachungen <strong>im</strong> Export<br />
und <strong>im</strong> Tourismus.<br />
ne Walch zusammen mit ihrer<br />
Schwester Julia eines der<br />
renommiertesten Weingüter<br />
Südtirols und profitiert<br />
vom offenen Markt. Wie<br />
Export vor der Einführung<br />
des Euro war, weiß sie aus<br />
Erzählungen ihrer Mutter<br />
Elena Walch und kann sie<br />
nachvollziehen, wenn sie die Geschäftsbeziehungen<br />
in die USA und den asiatischen<br />
Raum anschaut. Ein zum hundertjährigen<br />
Firmenjubiläum (1969) geschnitztes<br />
Holzfass zeigt die damaligen Kernmärkte<br />
auf: Deutschland, Österreich, die Schweiz<br />
und natürlich Italien. Heute kommen 50<br />
Prozent des Umsatzes aus Exportgeschäften:<br />
Länder aus Europa, USA, Asien und<br />
Osteuropa, von Malta über Kasachstan bis<br />
Indonesien. „In den USA verkaufen wir<br />
direkt mit Dollarpreisen und da müssen<br />
wir uns, wie vor 2002 in Europa üblich,<br />
mit der Bank absichern. Der Preis ist unabhängig<br />
von Wechselkursschwankungen.“<br />
Die <strong>Wirtschaft</strong>sentwicklung der<br />
letzten zwei Jahrzehnte sieht Karoline<br />
Walch absolut positiv, vor allem auch, weil<br />
„Südtirol zwar eine kleine Region ist, aber<br />
über eine starke, <strong>im</strong> Ausland bekannte<br />
und positiv besetzte Marke verfügt. Fine<br />
wine, fine dining, fine products“. Und<br />
das alles in einer einzigartigen Landschaft.<br />
Wenn man sich die Wertschöpfungstabellen<br />
der Radius-Top100-Ausgabe der<br />
letzten Jahre anschaut, fällt eines auf<br />
(am Beispiel 2005, 2012 und 2022): Auf<br />
den ersten fünf bis zehn Plätzen passiert<br />
nicht viel. Aspiag Service GmbH hält stabil<br />
den ersten Platz, Würth, Acciaierie<br />
Valbruna AG, Fercam, Alperia (früher<br />
Etschwerke) und Markas, Seetech Global<br />
Industries AG (Leitner) 2005 noch<br />
nicht, halten die Stellung und wechseln<br />
Karoline Walch<br />
höchstens in der Rangordnung.<br />
Andere Firmen wie Technoalpin,<br />
2005 noch auf Platz<br />
93, haben sich hochgearbeitet:<br />
2012 Platz 31 und<br />
2022 Platz 39. Wertschöpfung<br />
und nicht Umsatz nebenbei<br />
deshalb, weil diese<br />
Bruttowertschöpfung die<br />
Differenz zwischen den erzielten Gesamterlösen<br />
und den vom Unternehmen<br />
erbrachten Vorleistungen Rechnung trägt<br />
und damit die effektive <strong>Wirtschaft</strong>sleistung<br />
widergibt. Am Ende des Rankings,<br />
also unter den letzten zehn, hingegen<br />
kommen <strong>im</strong>mer wieder neue Namen<br />
hinzu, andere fallen weg.<br />
Eine neue D<strong>im</strong>ension der<br />
Leichtigkeit und neue Strategien<br />
Harald Pechlaner ist nicht nur Inhaber<br />
des Lehrstuhls Tourismus und Leiter des<br />
Zentrums für Entrepreneurship an der<br />
Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt,<br />
sondern auch Leiter des Center for<br />
Advanced Studies von<br />
Eurac Research,<br />
das heißt, er ist<br />
auch viel auf<br />
Reisen. Aus diesem<br />
Grund ist<br />
ihm das Datum<br />
1. Jänner 2002<br />
in guter Erinnerung.<br />
„Es war<br />
Harald Pechlaner<br />
von heute auf morgen so unkompliziert<br />
zu reisen. Ohne Fremdwährungen (<strong>im</strong><br />
Euro-Raum) eine neue D<strong>im</strong>ension der<br />
Leichtigkeit!“ Italien und auch Südtirol<br />
musste sich nun allerdings der direkten<br />
Vergleichbarkeit stellen. „Es hieß, die<br />
Strategie zu ändern, auf ein neues Marketing<br />
zu setzen. Die Dachmarke, sich hin<br />
Foto: ©Tiberio Sorvillo<br />
Fine wine, fine dining, fine products<br />
Sie hat keine persönliche Erinnerung an<br />
die Einführung der Einheitswährung, und<br />
das, obwohl sie <strong>im</strong> Jänner 2002 schon<br />
zwölf Jahre alt war. Heute leitet Karoli-
8 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
AKTUELL<br />
zu anderen Urlaubergruppen orientieren,<br />
ein jüngeres, Lifestyle-orientiertes Publikum<br />
ansprechen. Andererseits, meint<br />
Pechlaner, hat sich die Stammgästestruktur<br />
weniger geändert, als man vermutete.<br />
„Die kleine und mittelständische<br />
Hotellerie hat heute die Kinder ihrer<br />
früheren Stammgäste, die wie ihre Eltern<br />
zum Wandern kommen.“ Allerdings ist<br />
Südtirol internationaler geworden, und<br />
dies in den Augen des Tourismusexperten<br />
vor allem dank des Dolomiten UNESCO<br />
Welterbes. Vor allem <strong>im</strong> Osten Südtirols<br />
seien jetzt vermehrt Asiaten, Inder und<br />
auch Russen anzutreffen. Die Russen weniger<br />
wegen des Welterbes als aufgrund<br />
der exzellenten Hotellerie, Anziehungspunkt<br />
für wohlhabende Gäste. Die Tatsache,<br />
dass zunehmend internationale(re)<br />
Gäste den Weg nach Südtirol finden, ist<br />
für Pechlaner ein Indikator für die Innovationsfähigkeit<br />
des Standorts Südtirol.<br />
Ein hohes Maß an exportorientierter<br />
<strong>Wirtschaft</strong>, eine Standortentwicklung<br />
über Themen- und Cluster-Orientiertheit<br />
und eine starke Vernetzung. „Hier liegt<br />
genau auch die Chance für junge, kleine<br />
und mittlere Betriebe.“ In einem Ranking<br />
falle der Blick <strong>im</strong>mer nur auf die Ersten,<br />
aber auch was jenseits davon liege, sei<br />
außerordentlich interessant. „Südtirol ist<br />
ein Standort, der über viele Kompetenzen<br />
verfügt – Holz, Digital, Film, Technologie,<br />
Landwirtschaft u. a. m., die in sich<br />
zusammenhängen – die Entrepreneur-<br />
Ökosysteme sind gut vernetzt, Kompetenz-Sharing<br />
und das Zusammenspiel von<br />
Kapital- und Ideengebern fördern exzellente<br />
Startups, öffentliche und private<br />
Innovationsförderung arbeitet Hand in<br />
Hand wie <strong>im</strong> NOI-Techpark.“ All dies, so<br />
Harald Pechlaner, hat das Wachstum der<br />
letzten zwanzig Jahre positiv beeinflusst.<br />
Marke anstelle von Schnäppchen<br />
„In einer Nacht war unser touristischer<br />
Vorteil weg!“ Das ist die Erinnerung an<br />
den 1. Jänner 2002 von Christoph Engl,<br />
ehemaliger Direktor der SMG, CEO von<br />
BrandTrust und seit September 2018 CEO<br />
von Salewa. Südtirol war damals beliebt,<br />
weil es so günstig war. „Wir konnten ja<br />
nicht sagen, wir werden teurer, bieten aber<br />
das Gleiche!“ Mit reinen Marketingmaßnahmen,<br />
so Christoph Engl, war das nicht<br />
auszugleichen. „Wir<br />
mussten uns neu<br />
positionieren und<br />
da war Südtirol<br />
mutig: Schnäppchenjäger<br />
adieu<br />
und dafür sich<br />
auf eine höhere<br />
Christoph Engl<br />
Wertschöpfung<br />
konzentrieren.“ Auf Leistungen wie Landschaft,<br />
Architektur, Essen, Kontrast Alpin<br />
und Lifestyle bauen. „Gut war, erinnert<br />
sich Engl, dass alle das damals verstanden<br />
haben, vom Bauernhof bis zum 5-Sterne-<br />
Hotel eine beeindruckende Kollektivleistung<br />
von allen Seiten und unterstützt auch<br />
von der Politik. Es geht in einem gesättigten<br />
Markt nicht mehr um Volumen,<br />
sondern um Wertschöpfung. Eine der<br />
Foto © IDM Südtirol-Alto Adige/Manuel Ferrigato
AKTUELL<br />
Nr. 4/<strong>2023</strong> 9<br />
ersten Maßnahmen war die Einführung<br />
der Marke Südtirol. Und hier ist Engl in<br />
seinem Element. Das Thema Marke hat<br />
ihn schon <strong>im</strong>mer fasziniert. Die Marke als<br />
Wert, der dem Kunden vermittelt wird,<br />
den Kunden mit Ideen und mit Emotionen<br />
gewinnen, mit einer Veredelung,<br />
mit einer besseren Technologie, einer<br />
besseren Glaubwürdigkeit, Regionalität.<br />
„Dann ist er auch bereit, einen höheren<br />
Preis zu zahlen.“ Ob es um Hotelz<strong>im</strong>mer,<br />
Menüs oder wie in seiner jetzigen Position<br />
um Sportbekleidung geht. Das Prinzip ist<br />
<strong>im</strong>mer das Gleiche.<br />
Der Vorteil des transparenten<br />
Preisvergleichs<br />
Er ist ein Banker und als solcher hat er<br />
vor dem 1. Jänner 2002 sein gesamtes<br />
Lire-Guthaben in die Bank eingelegt und<br />
in der Nacht zum 1. Jänner am Bankomat<br />
„frische“ Euro gezogen. „Damit hatte<br />
ich mein Tauschproblem sofort gelöst“,<br />
erinnert sich Andreas Mair am Tinkhof,<br />
Leiter des Bereichs Schutz und<br />
Förderung des Genossenschaftswesens<br />
des Raiffeisenverbandes.<br />
„In Tauschprozessen<br />
gibt es <strong>im</strong>mer<br />
jemanden, der lamentiert,<br />
aber Südtirol“, so Andreas<br />
Mair am Tinkhof, „hat auch<br />
unter volkswirtschaftlichen<br />
Aspekten eindeutig profitiert.<br />
Natürlich fallen strukturelle<br />
Probleme, die an der Substanz<br />
liegen, <strong>im</strong> Nord-Süd-Gefälle mehr auf,<br />
mangelnde Wettbewerbsfähigkeit oder<br />
Produktionsmängel können nicht mehr<br />
mit Abwertung ausgeglichen werden.“<br />
Andreas<br />
Mair am Tinkhof<br />
Aber die Möglichkeit des transparenten<br />
Preisvergleichs sowie die Export- und<br />
Mobilitätsvorteile einer einheitlichen<br />
Währung für 300 Millionen Akteure<br />
und Millionen von Unternehmen fördern<br />
Konsum und Leistung. „Der eigentliche<br />
Exportschlager Südtirols, Landschaft,<br />
Lebensgefühl, regionale Produkte<br />
und das alles in der Nähe<br />
großer Ballungsgebiete, lässt<br />
sich besser denn je verkaufen<br />
und das ohne zusätzliche<br />
Kosten oder Risiken.“<br />
Südtirols Internationalität<br />
ist ein wichtiger<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
Südtirol liegt die Internationalität<br />
<strong>im</strong> Blut, aus der Begegnung,<br />
dem Miteinander von zwei sehr unterschiedlichen<br />
Mentalitäten ist ein wichtiger<br />
Wettbewerbsvorteil entstanden, der sich<br />
positiv auf den Verkauf und den Export<br />
Foto: ©AlexFilz<br />
auswirkt. Nicht nur<br />
nach Sizilien und<br />
Hamburg, sondern<br />
weit darüber<br />
hinaus.<br />
Ulrich Ladurner<br />
hätte es sich nicht<br />
träumen lassen,<br />
Ulrich Ladurner<br />
zu was für einem<br />
Unternehmen sich die Firma entwickelt,<br />
die er 1981 unter dem Namen Dr. Schär<br />
gegründet hat. In den 1980er-Jahren stand<br />
der Export unter dem Zeichen von langwierigen<br />
Zollformalitäten und Währungsschwankungen.<br />
„Der einheitliche Markt<br />
und die Einführung des Euro haben nur<br />
Vorteile gebracht, Stabilität, definierte<br />
Preise. „Unser Markt ist überall dort, wo<br />
Weizen zu den Grundnahrungsmitteln gehört,<br />
mittlerweile auch in den USA.“ Und<br />
nicht nur Dr. Schär, auch viele andere Unternehmen<br />
aus dem kleinen Südtirol sind<br />
<strong>im</strong> Export (fast) weltweit unterwegs.<br />
Wasser<br />
… ist eine gute Arbeit wert!<br />
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Quellstube mit<br />
Schieberkammer<br />
Hawle Armaturen<br />
Trinkwasserspeicher Sandabsetzbecken Wasserreservoir<br />
Obervintl · Schlossergasse 1 · Tel. 0472/868140 · info@tyrolplast.it<br />
Bachfassung<br />
mit „Schweißspalt-Bogensieb“<br />
für Kraftwerke
40<br />
Radius 04/2007<br />
UNI BOZEN<br />
Braucht es eine Universität?<br />
Ein Beitrag von Landeshauptmann Luis Durnwalder,<br />
der auch erster Präsident der Uni Bozen war und zum<br />
Ehrenpräsident auf Lebzeiten berufen wurde.<br />
Zugegeben: Lange Zeit zweifelte<br />
ich daran, ob es denn eine Uni<br />
in Südtirol überhaupt brauche.<br />
Doch ich ließ mich überzeugen<br />
und verstand, dass es für Südtirol<br />
wichtig sei, eine eigene akademische<br />
Ausbildung in gezielten Nischen<br />
anzubieten. Auch weil die Akademikerrate<br />
<strong>im</strong> Land sehr niedrig war<br />
und selbst heute noch ist. Es ging<br />
vor allem auch darum, den gesetzlichen<br />
Vorgaben Rechnung zu tragen,<br />
die eine universitäre Ausbildung des<br />
Kindergarten- und Lehrper sonals<br />
vorschrieb. Doch damit wollten wir<br />
uns nicht begnügen. Der Fakultät<br />
für Bildungswissenschaften in<br />
Brixen wurde eine Fakultät für<br />
<strong>Wirtschaft</strong>s wissenschaften in Bozen<br />
zur Seite ge stellt – modern, zukunftsorientiert<br />
und international.<br />
In drei Sprachen<br />
Das herausragende Merkmal:<br />
drei sprachige Lehre in Deutsch, Italienisch<br />
und Englisch. In den sechs<br />
Jahren des Bestehens der Alma<br />
Mater konnten weitere zwei Fakultäten<br />
aufgebaut werden (Informatik<br />
sowie Design und Künste) und eine<br />
Kooperation mit dem Politecnico<br />
von Turin für das Studium der<br />
Logistik- und Produktionsingenieure<br />
abgeschlossen werden. Bemüht ist<br />
man an der Uni Bo zen, qualifizierte<br />
Führungskräfte für ein zukunftsweisendes<br />
Europa auszubilden. Dabei<br />
ist der Fokus insbesondere auch auf<br />
die Entwicklung der mittelständischen<br />
<strong>Wirtschaft</strong> unserer Region<br />
ausgerichtet. Die Studenten der insgesamt<br />
zwölf Studiengänge ha ben<br />
dieses Prinzip angenommen; das<br />
zeigen uns die jährlich ansteigenden<br />
Studierendenzahlen.<br />
Entwicklung für die Zukunft<br />
Es gilt aber auch, zielstrebig in<br />
die Zukunft zu blicken. Da sind es<br />
vor al lem drei Bereiche, in denen<br />
sich die Freie Universität Bozen<br />
betätigen wird: Zum einen ist das<br />
die Forschung. Diese muss angekurbelt,<br />
ent wickelt und etabliert<br />
werden. Es muss eine Forschung<br />
sein, die – durchaus auch <strong>im</strong> kritischen<br />
Dialog – enge Ver bindung<br />
mit dem Territorium, aber natürlich<br />
auch mit der Welt hält und die<br />
Herausforderung der europäischen<br />
Integration und des freien Wettbewerbes<br />
ann<strong>im</strong>mt. Weiters wird die<br />
Universität eine zweite Ebene der<br />
Lehre in Angriff neh men – jene der<br />
Spezialisierungs-Laureaten und der<br />
Masterprogramme. Das Basiswissen<br />
der jungen Menschen wird so mit<br />
um ein spe zialisiertes, akademisches<br />
Wissen erweitert.<br />
Eine dritte Säule wird in Zukunft<br />
jene der qualifizierten Weiterbildung<br />
auf universitärem Niveau sein.<br />
Der Arbeitsmarkt erfordert es heute,<br />
dass Menschen lebenslang lernen<br />
und sich weiterentwickeln. Damit ist<br />
auch gewährleistet, dass sich lokale<br />
Netzwerke bilden, die den neuen<br />
Herausforderungen in Europa Lernen in kleinen gewachsen<br />
Gruppen zeichnet das Stu<br />
sind.<br />
unterhält ein Netzwer<br />
Dr. Luis Durnwalder tional renommierten U<br />
Absolventen werden e<br />
Praktika und Arbeitsv<br />
land vermittelt.
dium aus<br />
k mit internaniversitäten.<br />
rfolgreich für<br />
erträge ins Aus-<br />
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 11<br />
Titel Ein Studium Titel Titel für das Leben<br />
Vorspann. Wer sein Studium an der Freien<br />
Ding Li, achtmonatigen Praktikum<br />
in Shanghai geöff-<br />
Universität abschließt, ist nicht nur<br />
Studienaufenthalt<br />
T ext qualifiziert,<br />
in jede Realität einzufinden. Die<br />
Radius 04/2007 41<br />
Kombination von Studium, Praxis<br />
und Sprachkompetenz ist Garantie<br />
für Erfolg.<br />
Prof. Rita Franceschini,<br />
Rektorin der<br />
Freien Universität Bozen:<br />
„Die Freie Universität<br />
Bozen möchte<br />
den Studierenden<br />
während der Ausbildung<br />
außergewöhnliche<br />
Impulse bieten:<br />
einen internationalen Lehrkörper,<br />
Studienkollegen aus vielen anderen<br />
Ländern, Lehre mit fortschrittlichsten<br />
Programmen und Methoden,<br />
fundierte theoretische Grundlagen,<br />
eine angesehene Forschung sowie die<br />
Gelegenheit zu Praktika <strong>im</strong> In- und<br />
Ausland. Wir sind stolz darauf, den<br />
ersten Entwurf eines Universitätssystems<br />
zu entwickeln, das europaweit<br />
Anklang findet: eine Hochschulausbildung<br />
für Bürger Europas.“<br />
und Praxisnähe<br />
Die Freie Universität Bozen legt<br />
den Schwerpunkt der Lehre auf ein<br />
theoretisch fundiertes und praxisnahes<br />
Ausbildungsangebot, die praktischen<br />
Erfahrungen der Studenten werden in<br />
das Studien-Curriculum miteinbezogen<br />
und mitbewertet. Lehre und Forschung<br />
Tourismusmanagement:<br />
Die<br />
perfekt Deutsch<br />
sprechende<br />
Chinesin Ding Li<br />
verbrachte einen<br />
Sommer an der Freien Universität<br />
Bozen, um ihre Diplomarbeit über<br />
den „Urlaub auf dem Bauernhof“ in<br />
Südtirol zu verfassen. „Mein Augenmerk<br />
galt der Umsetzung eines Südtiroler<br />
Tourismuskonzeptes auf die<br />
chinesische Provinz Yunnan“, erzählt<br />
die Absolventin aus Peking. „Mehrsprachig<br />
studieren wie hier an der<br />
Freien Universität Bozen entscheidet<br />
maßgeblich über den künftigen<br />
Erfolg auf dem Arbeitsmarkt.“<br />
Lucie Courteau,<br />
Professorin<br />
aus Ottawa/Kanada:<br />
Die Studierenden<br />
der Freien<br />
Universität Bozen<br />
sind außerordentlich<br />
motiviert<br />
und engagiert <strong>im</strong><br />
Nadia Zublasing, Studium. Jeder, der sich für ein Universitätsstudium<br />
entscheidet, welches<br />
Eppaner Absolventin<br />
der Fakultät für Vorlesungen und Prüfungen in drei<br />
<strong>Wirtschaft</strong>swissenschaften:<br />
„Für geistige Mehrarbeit. Schließlich müs-<br />
Sprachen abhält, entscheidet sich für<br />
Verhandlungen mit sen Studierende für ihren Abschluss<br />
arabischen Geschäftsleuten<br />
braucht und Buchhaltung lernen, sondern auch<br />
nicht nur Fächer wie <strong>Wirtschaft</strong>, Recht<br />
Netzwerk man mit Zeit, international viel Zeit. ausreichend Deutsch beherrschen, um<br />
Plötzlich renommierten geht es dann aber universitäten sehr die <strong>Wirtschaft</strong>sprüfungen zu bestehen,<br />
schnell und das gewonnene Vertrauen<br />
ist Im Garant laufenden für langfristige Studienjahr 2006/ dium der Rechtsfächer in Italienisch<br />
ausreichend Italienisch für das Stu-<br />
gute Geschäftsbeziehungen.“<br />
2007 nutzten 107 Studierende der Uni und genügend Englisch, um Buchhaltung<br />
zu absolvieren.<br />
Zublasing Bozen die ist für Möglichkeit die Firma eines Interel Auslandsjahres,<br />
Osten 86 als Studierende Geschäftsfüh-<br />
aus dem<br />
<strong>im</strong> Mittleren<br />
rerin tätig. Ausland Im Rahmen verbrachten eines hingegen Arabia ein S<strong>im</strong>on Karner, Absolvent der<br />
Days an bzw. der zwei Uni Studiensemester Bozen berichtete in Bozen. Fakultät für <strong>Wirtschaft</strong>swissenschaften<br />
aus Bozen: Es sind meine sehr<br />
sie über Zusätzlich ihre Erfahrung bestehen auf Sonderabkommen<br />
diesem<br />
expandierenden mit Universitäten Markt. „Das in den international<br />
und ausgerichtete Australien. <strong>Wirtschaft</strong>s-<br />
betriebswirtschaftliche Wissen, die<br />
USA, Taiwan guten Englischkenntnisse und das<br />
studium in Bozen war ein guter mir nach meinem Studium „<strong>Wirtschaft</strong><br />
und Management“ an der<br />
Wegbereiter Fundierte für meinen Theorie beruflichen<br />
Werdegang.“ so ihr Fazit.<br />
Universität Bozen die Tore zu einem<br />
mich derzeit mit Wettbewerbs-<br />
und Marktanalysen<br />
für das auch<br />
in Südtirol angesiedelte<br />
Unternehmen GKN. Die<br />
rasante Entwicklung<br />
dieses Landes miterleben zu dürfen,<br />
ist für mich als <strong>Wirtschaft</strong>sabsolventen<br />
wirklich einmalig.“<br />
Patricia Springborg,<br />
Professorin aus Sydney,<br />
Australien: Die Uni<br />
Bozen ist einzigartig in<br />
der Umsetzung der von<br />
der EU geförderten europäischen<br />
Integration,<br />
indem sie mit einem<br />
dreisprachigen Studium<br />
ihre Studierenden für die Arbeitswelt<br />
in internationalen Firmen und<br />
Organisationen ausbildet. Studenten<br />
der Fakultät für <strong>Wirtschaft</strong>swissenschaften<br />
erlangen ihr Diplom nicht<br />
nur mit einer Fachausbildung in<br />
ihrem Kernbereich, sondern verfügen<br />
auch über dreisprachige Kompetenzen,<br />
Arbeitserfahrungen durch<br />
Praktika und die Möglichkeit, ihre<br />
Sprachkenntnisse <strong>im</strong> Rahmen internationaler<br />
Austauschprogramme zu<br />
perfektionieren. Sie sind in hohem<br />
Maße mehrfach qualifiziert.<br />
Radius 04/2007 41<br />
PAGINIERUNG<br />
AKTUELL<br />
Juni 2007<br />
Radius – Neue Wege,<br />
Neue Märkte
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Eine Universität, die ihren<br />
Platz gefunden hat<br />
26 Jahre nach ihrer Gründung hat sich die Freie Universität<br />
Bozen zu einer international wie lokal eingebetteten<br />
Hochschule mit starkem Forschungs-Output<br />
entwickelt. Unverändert geblieben sind ihre Dreisprachigkeit,<br />
ein hoher Internationalisierungsgrad sowie<br />
eine exzellente Ausstattung mit opt<strong>im</strong>alem<br />
Betreuungsverhältnis.<br />
Es gibt viele Bilder, die für die Freie Universität Bozen <strong>im</strong><br />
Jahr <strong>2023</strong> stehen. Vertraute wie jenes des Campus Bozen<br />
<strong>im</strong> Herzen der Landeshauptstadt, der schon am bunten Treiben<br />
von jungen Menschen aus aller Welt am davorliegenden<br />
Universitätsplatz erkennbar ist oder auch jenes des architektonisch<br />
hervorstechenden Campus Brixen. Hier wird seit einem<br />
Vierteljahrhundert nicht nur der pädagogische Nachwuchs für<br />
Südtirols Kindergärten und Schulen ausgebildet, sondern auch<br />
junge Menschen für Aufgaben in den Bereichen Sozialpädagogik<br />
und Sozialarbeit sowie in Kommunikations- und Kulturwissenschaften<br />
vorbereitet. Damit verbunden: Forschung und<br />
Wissenstransfer zu Herausforderungen wie Inklusion, Erziehung<br />
in der Familie, Sprachenlernen und Sprachkompetenzen<br />
in einem mehrsprachigen Umfeld, Community Development,<br />
ökosozialer <strong>Wandel</strong> oder gesellschaftliche und kulturelle Dynamiken<br />
<strong>im</strong> Hinblick auf soziale Ungleichheiten. Von außen<br />
unauffälliger ist der dritte Campus der unibz <strong>im</strong> Zentrum von<br />
Bruneck, in dem sich alles um Tourismusmanagement sowie<br />
Sport- und Eventmanagement dreht.<br />
Neuer Campus in Südtirols Innovationsviertel<br />
Das Logo der unibz findet sich aber auch auf einem beeindruckenden<br />
Rohbau, der <strong>im</strong> vergangenen Jahr am Rande des NOI<br />
Techpark in die Höhe wie Breite gewachsen ist und ab Sommer<br />
2024 als neuer Sitz der Fakultät für Ingenieurwesen für Campusst<strong>im</strong>mung<br />
in Südtirols Innovationsviertel sorgen wird. Im neuen<br />
Zentrum von Bozens ehemaliger Industriezone arbeiten schon<br />
heute 150 Forschende und Techniker/-innen von drei Fakultäten<br />
in 13 Laboren der unibz – Tür an Tür mit anderen Forschungs-<br />
17 Prozent der Studierenden kommen aus dem Ausland.
Nr. 4/<strong>2023</strong> 13<br />
In den Laboren für Lebensmittelwissenschaften der unibz werden zahlreiche<br />
Innovationen entwickelt; auch ein Patent wurde bereits angemeldet.<br />
institutionen sowie Unternehmen und Start-ups. Im Fokus ihrer<br />
vorwiegend angewandten Forschung? Aktuelle Herausforderungen<br />
und gesellschaftlich relevante Fragen, von der zunehmenden<br />
Wasserknappheit und damit verbundenen hydrologischen Innovationen<br />
über die Verarbeitung von Big Data oder die Entwicklung<br />
von Smart Food bis hin zu technologischen Innovationen für die<br />
Landwirtschaft oder KI-Anwendungen für das Gesundheitswesen.<br />
Angewandte Forschung<br />
Seit Anfang Mai kommt dazu ein weiteres Labor <strong>im</strong> zukunftsträchtigen<br />
Forschungsfeld der nachhaltigen Produktion: Im<br />
neu eröffneten NOI Techpark Bruneck, dem Exzellenzzentrum<br />
für „Nachhaltige Mobilität“, werden Stiftungsprofessor Prof.<br />
Erwin Rauch und sein Team zu <strong>im</strong>mer entscheidenderen Fragestellungen<br />
wie Kreislaufwirtschaft in der Produktion, Ressourceneffizienz<br />
und Zero-Waste-Fertigung, Dekarbonisierung und<br />
ökointelligente Fabriken und ethische sowie sozial nachhaltige<br />
Fertigung forschen.<br />
Eine besonders enge Verzahnung mit der Praxis gibt es auch in<br />
der Forschung an mittlerweile sieben Kompetenzzentren der<br />
Freien Universität Bozen, mit den Fachgebieten Tourismus und<br />
Mobilität, Inklusion <strong>im</strong> Bildungsbereich, Soziale Arbeit und<br />
Sozialpolitik, Regionalgeschichte, Pflanzengesundheit, Innovationsökosysteme<br />
in Bergregionen, Management von Genossenschaften<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
Nach mehr als zweieinhalb Jahrzehnten hat sich die Freie Universität<br />
Bozen als eine der führenden Forschungsinstitutionen der Provinz<br />
etabliert – mit Grundlagenforschung, vielen internationalen,<br />
aber mindestens ebenso vielen regionalen Kooperationen. Genauso<br />
wichtig ist aber <strong>im</strong>mer noch die Lehre: mit über 30 verschiedenen<br />
dreisprachigen Studiengängen – bis auf einige Masterstudiengänge<br />
mit Unterrichtssprache Englisch – in den Fachbereichen <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
Bildungswissenschaften, Informatik, Kommunikationswissenschaften,<br />
Linguistik, Design und Künste, Ingenieurwesen sowie Agrar-,<br />
Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften.<br />
Foto © Ivo Corrà<br />
für junge Menschen aus Südtirol, internationale Atmosphäre zu<br />
schnuppern. Immerhin kommen mehr als ein Drittel der Lehrenden<br />
(35 %) und 17 Prozent der Studierenden aus dem Ausland.<br />
Und: Dank mehr als 160 Austauschabkommen <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Studienprogramms Erasmus+ und bilateraler Abkommen mit<br />
Universitäten auf der ganzen Welt haben Studierende der unibz<br />
eine große Auswahl, um mindestens ein Auslandssemester an<br />
renommierten internationalen Einrichtungen zu verbringen.<br />
Dass sie auch an ihrer Alma Mater beste Konditionen vorfinden,<br />
beweisen nicht zuletzt die Spitzenpositionen der unibz in<br />
Rankings. Im nationalen Censis-Ranking wurde sie 2022 zum<br />
sechsten Mal in Folge auf den ersten Platz in der Gruppe der<br />
kleinen Universitäten unter 5.000 Studierenden positioniert.<br />
Auch in internationalen Rankings wird die unibz gut bewertet,<br />
insbesondere in den Kategorien Internationalisierung, Zufriedenheit<br />
der Studierenden oder Zitationen.<br />
Freie Universität Bozen<br />
Universitätsplatz 1 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 011 000<br />
info@unibz.it | www.unibz.it<br />
Festliche Diplomverleihung an der Fakultät<br />
für Bildungswissenschaften in der Hofburg in Brixen<br />
Internationale Ausrichtung<br />
Rund 4.400 Studierende nutzen die auch international rar zu<br />
findende Chance, sich gleich in drei Sprachen auf ihr künftiges<br />
Berufsleben vorzubereiten. An der unibz zu studieren, heißt auch
November 2002<br />
Radius – Technik<br />
und Wissenschaft
Anzeige<br />
Im terraXcube, dem S<strong>im</strong>ulator für Extrem kl<strong>im</strong>a am NOI Techpark,<br />
wird u.a. die notfallmedizinische Versorgung in der Höhe erforscht.<br />
Foto © Schirra/Giraldi<br />
„Wir haben einen Quantensprung<br />
in der Forschung gemacht“<br />
Der studierte Biologe Stephan Ortner ist seit 1996<br />
Direktor von Eurac Research. Am Anfang, so Ortner,<br />
sei das Thema Forschung in Südtirol nicht <strong>im</strong>mer<br />
auf fruchtbaren Boden gefallen, heute werde der<br />
Beitrag der Wissenschaft zur Lösung komplexer<br />
Probleme auch in der Provinz hoch geschätzt.<br />
Und Eurac Research – mit mittlerweile<br />
über 600 Forscherinnen und<br />
Forschern aus 46 Nationen – hat sich<br />
zu einem international renommierten<br />
Forschungszentrum entwickelt.<br />
Radius: Herr Ortner, 30 Jahre Eurac<br />
Research, und Sie waren fast von Anfang<br />
an als Direktor der Bozner Forschungseinrichtung<br />
dabei. Denken Sie manchmal an<br />
Ihren ersten Arbeitstag, wenn Sie heute den<br />
Hauptsitz an der Drususbrücke betreten?<br />
Stephan Ortner: An meinem ersten Arbeitstag haben mich<br />
knapp 20 Forscherinnen und Forscher empfangen. Es gab drei<br />
Forschungsschwerpunkte, die Sitzungen wurden in zwei Sprachen<br />
abgehalten. Es war überschaubar, wir kannten uns alle<br />
be<strong>im</strong> Vornamen. Heute sind wir über 600, aus 46 Ländern,<br />
oft ist Englisch Umgangssprache. 2021 hat Eurac Research ein<br />
Drittmittel-Budget von 29 Mio. Euro verwaltet. 22 Mio, Euro<br />
davon sind Fördermittel der EU. In 30 Jahren haben wir in<br />
Südtirol einen Quantensprung in der Forschung gemacht. Aus<br />
den drei anfänglichen Forschungsschwerpunkten sind elf Institute<br />
und sechs Center gewachsen, einige von ihnen sind in<br />
ihrem Bereich weltweit führend.<br />
Foto © Eurac Research/Ivo Corrà<br />
Stephan Ortner,<br />
Direktor von Eurac Research<br />
Radius: Etwa das Institut für<br />
Mumienforschung …<br />
S. Ortner: Richtig. Ins Leben gerufen haben<br />
wir es 2007, um die Forschung am Ötzi<br />
vor Ort voranzutreiben. Heute wenden sich<br />
Museen und Regierungen aus der ganzen<br />
Welt an uns, wenn neue Mumien entdeckt und<br />
untersucht werden sollen, zuletzt etwa das bolivianische<br />
Kulturministerium. In unserem Labor<br />
für antike DNA rekonstruieren wir nicht nur das<br />
Genmaterial aus uralten Knochenfunden, wir<br />
entschlüsseln auch das Erbgut von Krankheitserregern, die<br />
sich in menschlichen Überresten finden, etwa das Helicobacter<br />
pylori in Ötzis Magen. Das ist unhe<strong>im</strong>lich spannend für<br />
die moderne Medizin, weil es Rückschlüsse auf die Evolution<br />
von Krankheitserregern erlaubt. Im Sommer 2022 haben wir<br />
den Weltmumienkongress in Bozen abgehalten.
Nr. 4/<strong>2023</strong> 17<br />
Im neuen Labor der Biomedizin am NOI Techpark<br />
wird nicht nur erforscht, was Krankheiten<br />
verursacht, sondern auch, was gesund hält.<br />
Radius: Forschungsschwerpunkte der ersten Stunde<br />
waren Autonomie, Minderheiten, Sprache und Recht.<br />
Spielen diese heute noch eine große Rolle?<br />
S. Ortner: Ja. In der Kombination Autonomie und Minderheitenschutz<br />
beispielsweise hat Südtirol nach wie vor ein<br />
Alleinstellungsmerkmal. Unsere Expertinnen und Experten<br />
arbeiten weltweit mit Regierungen und internationalen Organisationen,<br />
um kriegerische Konflikte zu verhindern und<br />
ein friedliches Zusammenleben in einer <strong>im</strong>mer vielfältigeren<br />
Gesellschaft zu ermöglichen. Südtirol wurde vom UN-Sonderberichterstatter<br />
zu Minderheitenfragen bei der UN-Generalversammlung<br />
in New York 2022 als Vorbild genannt und der<br />
Hochkommissar der OSZE zum Schutz nationaler Minderheiten<br />
hat in einer Ansprache in Wien, die von unseren Forscherinnen<br />
und Forschern ausgearbeiteten „Bozner Empfehlungen<br />
zur Zusammenarbeit von Staaten bei Minderheitenfragen“ als<br />
Best-Practice-Beispiel genannt.<br />
Radius: <strong>2023</strong> wurde ein neues Center für Kl<strong>im</strong>awandel<br />
und Transformation an Eurac Research gegründet.<br />
Laufen dort die Fäden aus unterschiedlichen Disziplinen<br />
zusammen?<br />
S. Ortner: Das Center bündelt das Know-how von Expertinnen<br />
und Experten aus den Bereichen Umweltforschung,<br />
Energie, Soziologie, Regionalentwicklung, Rechts- und <strong>Wirtschaft</strong>swissenschaft<br />
sowie Technologie. Die spezialisierten<br />
Forschungsteams werden weiterhin Daten liefern, überprüfen,<br />
ob bisherige Berechnungen noch st<strong>im</strong>men, Prognosen<br />
erarbeiten usw. Andere interdisziplinäre Teams werden sich<br />
damit befassen, wie die lokalen und regionalen Kreisläufe<br />
ökonomisch funktionieren können, damit die Menschen<br />
nicht sozial abgehängt werden. Für eine gesellschaftliche<br />
Transformation hin zu einer nachhaltigen, kl<strong>im</strong>aneutralen<br />
und sozial gerechten Zukunft brauchte es ein gut abgest<strong>im</strong>mtes<br />
Orchester aus Natur-, Technologie- und Geisteswissenschaftlern.<br />
Denn wem nützt die beste Technologie, wenn sie<br />
Foto © Eurac Research/Daniele Fiorentino<br />
nicht auf allen Ebenen – politisch, wirtschaftlich, rechtlich,<br />
sozial, ethisch – umgesetzt werden kann?<br />
Radius: Eurac Research ist mit 20 Laboren <strong>im</strong> NOI<br />
Techpark vertreten. Im März <strong>2023</strong> hat das Institut für<br />
Biomedizin dort die Räumlichkeiten bezogen.<br />
S. Ortner: Im NOI Techpark steht unserem 80-köpfigen<br />
Forschungsteam ein 900 Quadratmeter großes Labor für die<br />
Arbeit an zell- und molekularbiologischen Exper<strong>im</strong>enten zur<br />
Verfügung. Es ist eine hochmoderne Einrichtung, in der die<br />
Genetik von Gesundheit und Krankheitsbildern erforscht<br />
wird, wobei der Schwerpunkt auf neurologischen und kardiovaskulären<br />
Krankheiten liegt. In Zukunft wollen wir vor allem<br />
unser Wissen über die Gesundheit erweitern. Also verstehen,<br />
was uns aus genetischer Sicht – kombiniert mit Lebensgewohnheiten<br />
und Umwelt – gesund hält und wie wir Krankheiten<br />
vorbeugen. Dieser Paradigmenwechsel findet gerade in allen<br />
wichtigen Bereichen der Medizin und des Gesundheitswesens<br />
weltweit statt. Die Biomedizin – d.h. das Integrieren von Biologie,<br />
Medizin und modernsten Technologien – ist der wichtigste<br />
Katalysator für diese Entwicklung und Eurac Research<br />
mischt auch da international vorne mit.<br />
Weitere Informationen unter: www.eurac.edu<br />
Foto © Eurac Research/Ivo Corrà<br />
NEUE ENERGIE UND<br />
KLIMANEUTRALITÄT<br />
Das Institut für Erneuerbare Energie ist mit 130 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern das größte und international<br />
am besten vernetzte. In den Forschungsfeldern Photovoltaiksysteme<br />
und nachhaltige Heiz- und Kühlsysteme<br />
leitet es eine Reihe großer EU-Forschungsprojekte mit<br />
führenden Industriepartnern. Zuletzt hat Eurac Research<br />
für verschiedene Regionen den kostengünstigsten<br />
Technologiemix evaluiert, um eine erfolgreiche Energiewende<br />
herbeizuführen. Zurzeit erarbeitet das Bozner<br />
Forschungsinstitut ein Monitoringsystem zur Umsetzung<br />
vom „Kl<strong>im</strong>aplan Südtirol 2040“ (<strong>im</strong> Foto das SolarLab).
12<br />
Radius 01/2006<br />
LAIMBURG<br />
Bessere Erträge, mehr Qualität und weniger UmweHbelastung.<br />
Diesen Zielen wird am Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg alles untergeordnet.<br />
Das Versuchszentrum genießt weltweite Anerkennung.<br />
Dass hinter dem Versuchszentrum<br />
La<strong>im</strong>burg viel mehr steckt<br />
als nur der Felsenkeller und<br />
die Landwirt schaftsschule – die zudem<br />
gar nicht da zugehört – wissen<br />
eigentlich nur die wenigsten. Dass<br />
dort, eingeklemmt zwischen Felsen<br />
und Autobahn, For schung auf<br />
höchstem Niveau betrieben wird, ist<br />
nur wenigen Insidern bekannt.<br />
Das Land- und forstwirtschaftliche<br />
Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg ist<br />
eine Abteilung der Landesverwaltung<br />
mit drei Ämtern, 30 Sachbereiche<br />
werden dort in ebenso viel<br />
Arbeitsgruppen be treut, sie hat<br />
ca. 170 Mitarbeiter und den<br />
gesetzlichen Auftrag, „Grundlagenforschung<br />
und angewandte Forschung<br />
zu betreiben, Versuche und<br />
damit verbundene Maßnahmen zu<br />
set zen, mit dem Ziel neue Erkenntnisse<br />
und Techniken in den verschiedensten<br />
Bereichen der Landwirtschaft<br />
zu ent wickeln“.<br />
30 Sachbereiche<br />
und 170 Mitarbeiter<br />
Die Forschungsbereiche sind in<br />
Sektionen unterteilt: Obstbau, Weinbau,<br />
Pflanzenschutz, Berglandwirtschaft,<br />
Gemüse- und Zierpflanzenbau<br />
sowie Kellerwirtschaft <strong>im</strong><br />
Bereich landwirtschaftliches Versuchswesen,<br />
Bodenanalysen, Blattund<br />
Fruchtanalysen, Futtermittelund<br />
Rückstands analysen <strong>im</strong> Bereich<br />
Agrikulturchemie. Das dritte Amt<br />
besteht aus der Guts verwaltung. Der<br />
La<strong>im</strong>burg sind 20 landwirtschaftliche<br />
Betriebe mit insge samt 594 Hektar in<br />
allen Teilen des Landes angeschlossen.<br />
Direktor der La<strong>im</strong>burg ist der<br />
Biolo ge Josef Dalla Via. Auf sein<br />
Betreiben hin konnte vor einem<br />
Jahr ein weite res ehrgeiziges Projekt<br />
in Angriff ge nommen werden: der<br />
Aufbau einer Sektion für Molekularbiologie,<br />
die u. a. mit der Erstellung<br />
einer Genbank Südtiroler Kulturpflanzen<br />
und mit der Entwicklung<br />
von Methoden für die molekulare<br />
Diagnostik von Krankhei ten <strong>im</strong><br />
Obstbau befasst ist.<br />
Know-how für die<br />
Südtiroler Landwirtschaft<br />
Die La<strong>im</strong>burg versteht sich auf<br />
der einen Seite als Forschungsinstitut,<br />
auf der anderen Seite aber auch<br />
als Dienst leistungsbetrieb für die<br />
Südtiroler Landwirtschaft. Hier wird<br />
das Know-how in An bautechniken<br />
entwickelt, Sorten, neue Klone<br />
von Äpfeln, Rebsorten werden<br />
exper<strong>im</strong>entell geprüft und auf die<br />
Ver träglichkeit mit den Südtiroler<br />
Verhält nissen hin untersucht, so<br />
dass die An bauer frühzeitig Informationen<br />
über kl<strong>im</strong>atisches Verhalten,<br />
Ertrag und La genmg erhalten<br />
(siehe eigene Berichte).<br />
Pro Jahr laufen etwa 300 bis
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 19<br />
320 Projekte, viele von ihnen sind<br />
langfristig, das heißt, sie laufen<br />
Titel<br />
über einen Zeitraum<br />
Titel<br />
von mehreren<br />
Titel<br />
Jahren. Im Pflanzenschutz werden<br />
neue Mittel auf ihre Umweltverträglichkeit<br />
hin unter sucht und die<br />
Vorspann.<br />
Ergebnisse an den Bera tungsring<br />
T ext die La<strong>im</strong>burg eine wichtige Rolle.<br />
Radius 06/2002 13<br />
Das For schungszentrum erfasst<br />
z.B. über Nährstoffanalysen die<br />
Qualität des Heus in den verschiedenen<br />
Zonen Südtirols und berät<br />
die Bauern über den Einsatz von Fluoreszenzdetektoren die Lagerbedingungen<br />
die kleinen Flächen intensiv nutzen.<br />
Kraftfutter, sie hilft ihnen aber<br />
gezielt zu steu ern, zum Diese Re alität wird in den Landes-<br />
auch, alternative Wege zu finden, anderen mittels NIRS-Tech nologie gütern nach gelebt.<br />
um zusätzliche Erwerbsquellen zu (Nah-Infrarot-Strahlen-Technologie) Je nach Lage werden<br />
eröffnen, z. B. durch den Anbau die Fruchtqualität zerstörungsfrei zu unterschiedli che Versuche gefahren<br />
von Heil- und Gewürzkräutern. messen.<br />
und wird Unter schiedliches angebaut.<br />
Dalla Via: „Wir bereiten neue<br />
So wird etwa in Eyrs <strong>im</strong><br />
Ni schen vor, ohne dass der Anbauer Antworten und Visionen<br />
Vinschgau Feldgemüse ange baut,<br />
sich in ein Risiko stürzen muss.“ für Südtirols Bauern<br />
<strong>im</strong> Mittelgebirge liegt der Schwerpunkt<br />
Dank der gezielten Boden- und<br />
auf Steinobst, in den Bergbau-<br />
Nährstoffanalysen der La<strong>im</strong>burg,<br />
ernhöfen wird neben der Viehhaltung<br />
<strong>im</strong> Jahr werden ca. 5000 Proben<br />
Kräuteranbau betrieben. Ein<br />
gezogen, können die Bauern gezielte<br />
Land mit so vielen kleinen, meist<br />
Dünge maßnahmen setzen. „Die Menge<br />
Nebenerwerbs betrieben, wie Südtirol,<br />
an Stickstoff pro Hektar konnte<br />
so Platter, brau che eine Institution<br />
dank un serer Bemühungen von etwa<br />
wie das Versuchs- zentrum La<strong>im</strong>burg.<br />
200 Kilogramm in den 60er Jahren<br />
„Wir müssen unse ren Bauern<br />
auf null bis 70 Kilogramm pro Hektar<br />
eine Antwort geben und ei ne Vision<br />
heruntergesetzt werden. Damit<br />
– was gibt es für Möglichkei ten,<br />
spart der Bauer nicht nur Geld, er erhält<br />
welche neue Kulturen könnten für<br />
auch ein besseres Produkt, und<br />
mich von Interesse sein und welche<br />
die Umwelt ist erheblich entlastet“,<br />
Ni schen sind eine Alternative.“<br />
erklärt Direktor Dalla Via.<br />
Umweltschonende Mittel<br />
86 Prozent der Südtiroler Obstanbaufläche<br />
werden heute schon<br />
integriert angebaut, das heißt,<br />
die gesetzlich vor geschriebenen<br />
Grenzwerte müssen um 50 Prozent<br />
unterschritten werden, Drei Viertel<br />
aller Rückstandsproben weisen<br />
sogar nur Werte auf, die weniger als<br />
zehn Prozent der gesetzlich zugelassenen<br />
Grenzwerte betragen. „Unser<br />
Ziel ist es, gezielt umweltschonende<br />
Maßnahmen zu setzen und dabei<br />
auch den Ertrag und die Qualität der<br />
Ernte zu steigern.“<br />
Derzeit läuft an der La<strong>im</strong>burg<br />
parallel zu Kanada und einzig in<br />
Europa ein Forschungsprojekt, auf<br />
das Dalla Via besonders stolz ist: die<br />
Erprobung einer neuen Technik zur<br />
Messung gelagerter Äpfel, ohne diese<br />
dabei zu zerstören, einmal mittels<br />
Mehr als 20 Höfe mit fast<br />
600 Hektar Grund gehören zum Versuchszentrum<br />
La<strong>im</strong>burg und werden<br />
von diesem verwaltet. Die Gü ter<br />
sind <strong>im</strong> ganzen Land verstreut und<br />
sind deshalb repräsentativ für die<br />
unterschiedlichsten Problemstellungen.<br />
Es handelt sich bei den Höfen<br />
um Staatseigentum, das <strong>im</strong> Rahmen<br />
des Pakets 1972 in das Eigentum des<br />
Lan· des übergegangen ist.<br />
Die Güter werden von einem Betriebsleiter<br />
geführt, der mit seiner<br />
Fa milie am Hof lebt, ihm zur Seite<br />
stehen je nach Größe des Hofes ein<br />
bis zwei Angestellte und mehrere<br />
Saisonarbei ter. Auch wenn die Betriebe<br />
nach er werbsmäßigen Kriterien<br />
geführt wer den, hat die Forschung<br />
<strong>im</strong>mer Vor rang. Klaus Platter, verantwortlich<br />
für die Gutsverwaltung:<br />
„Jeder Wissenschaftler hat bei uns<br />
die Möglichkeit, Flächen für seine<br />
Versuche zu bekom men. Bei den restlichen<br />
Flächen zählt der Ertrag, aber<br />
vor allem die Qualität und die umweltschonende<br />
Bebauung. Wir wollen<br />
bewusst Pilotbetriebe sein.“<br />
Wir sind selbst Bauern<br />
Der Vorteil des Versuchszentrums<br />
La<strong>im</strong>burg laut Platter ist, .dass wir<br />
selbst Bauern sind und deshalb die<br />
Probleme genau kennen“. Viele oder<br />
besser die meisten Südtiroler Betriebe<br />
sind nur lebensfähig, weil sie<br />
LAIMBURG<br />
November 2002<br />
Radius – Technik<br />
und Wissenschaft
Anzeige<br />
Angewandte Forschung<br />
in und für Südtirol<br />
Mit rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie<br />
jährlich über 350 Forschungsprojekten und -tätigkeiten ist<br />
das Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg das Forschungszentrum für<br />
die Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung.<br />
uf dem südlichen Mitterberg <strong>im</strong> Südtiroler Unterland<br />
A thront die Ruine La<strong>im</strong>burg: Sie ist die Namensgeberin<br />
des Versuchszentrums La<strong>im</strong>burg in Pfatten bei Auer. Ziel des<br />
Versuchszentrums La<strong>im</strong>burg ist es, die Südtiroler Betriebe <strong>im</strong><br />
Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor mit objektiver und<br />
unabhängiger Forschungs- und Versuchstätigkeit zu unterstützen.<br />
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konzentrieren<br />
sich dabei nicht nur auf die drei großen Landwirtschaftssektoren<br />
in Südtirol – den Obstbau, den Weinbau und<br />
die Berglandwirtschaft –, sondern forschen auch an Sonderund<br />
Nischenkulturen. Zusätzlich steht die Verarbeitung der<br />
Rohstoffe zu qualitativ hochwertigen Lebensmitteln <strong>im</strong> Fokus,<br />
um die gesamte Kette der Lebensmittelherstellung vom Anbau<br />
bis zum fertigen Produkt abzudecken.<br />
Neue Organisation erleichtert Forschungsauftrag<br />
„Kernaufgabe des Versuchszentrums La<strong>im</strong>burg, ursprünglich<br />
unter dem Namen ‚Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum<br />
La<strong>im</strong>burg‘ bekannt, ist die angewandte Forschung und das<br />
Versuchswesen, um die Bäuerinnen und Bauern bei der Opt<strong>im</strong>ierung<br />
ihrer Arbeit zu unterstützen. Zur besseren Fokussierung auf<br />
die Forschungs- und Versuchstätigkeit haben wir <strong>im</strong> Jahr 2016<br />
und 2017 eine umfassende Reorganisation vorgenommen“, so<br />
der zuständige Landesrat für Landwirtschaft, Arnold Schuler,<br />
von dem die Initiative der Umstrukturierung ausgegangen ist.<br />
Aus den drei Ämtern „Landwirtschaftliches Versuchswesen“,<br />
„Agrikulturchemie“ und „Gutsverwaltung“ entstanden vier<br />
Institute mit insgesamt 35 Arbeitsgruppen: das Institut für<br />
Obst- und Weinbau, das Institut für Pflanzengesundheit,<br />
das Institut für Agrikulturchemie und Lebensmittelqualität<br />
sowie das Institut für Berglandwirtschaft und Lebensmitteltechnologie.<br />
Im Zuge der Reorganisation gingen die<br />
„KERNAUFGABE DES VER-<br />
SUCHSZENTRUMS LAIM-<br />
BURG, URSPRÜNGLICH<br />
UNTER DEM NAMEN<br />
‚LAND- UND FORSTWIRT-<br />
SCHAFTLICHES VER-<br />
SUCHSZENTRUM LAIM-<br />
BURG‘ BEKANNT, IST DIE<br />
ANGEWANDTE FORSCHUNG<br />
UND DAS VERSUCHSWESEN,<br />
UM DIE BÄUERINNEN UND BAUERN BEI DER<br />
OPTIMIERUNG IHRER ARBEIT ZU UNTERSTÜT-<br />
ZEN. ZUR BESSEREN FOKUSSIERUNG AUF DIE<br />
FORSCHUNGS- UND VERSUCHSTÄTIGKEIT HA-<br />
BEN WIR IM JAHR 2016 UND 2017 EINE UMFAS-<br />
SENDE REORGANISATION VORGENOMMEN.“<br />
Foto © LPA /Fabio Brucculeri<br />
ARNOLD SCHULER,<br />
LANDESRAT FÜR LANDWIRTSCHAFT
Nr. 4/<strong>2023</strong> 21<br />
ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen des Versuchszentrums<br />
sowie die Gärten von Schloss Trauttmansdorff an die<br />
Agentur Landesdomäne über, mit der das Versuchszentrum<br />
eine partnerschaftliche Zusammenarbeit pflegt und welche<br />
die Flächen für die Versuchstätigkeit zur Verfügung stellt.<br />
Im angegliederten Landesweingut La<strong>im</strong>burg fließen die Ergebnisse<br />
wissenschaftlicher Forschung in die Produktion<br />
hochqualitativer Weine ein.<br />
Erweiterung: neue Infrastruktur<br />
und Forschungsbereiche<br />
Der größte Teil der Forschungs- und Versuchstätigkeit findet<br />
am Hauptsitz in Pfatten statt. Die Versuchsflächen sind über<br />
ganz Südtirol verteilt. Von 2016 bis 2020 wurde in Pfatten<br />
ein neues Gebäude, der sogenannte „Stadlhof“, errichtet.<br />
Bei den Bauarbeiten stieß man auf eine historische Sensation:<br />
Eine eisenzeitliche Siedlung mit 2.400 Jahre alten<br />
Traubenkernen und damit einem der frühesten Zeugnisse<br />
des Weinbaus in Südtirol.<br />
Seit 2013 investiert das Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg vermehrt<br />
in Forschung <strong>im</strong> Bereich Lebensmittelwissenschaften. So<br />
wurden in den letzten Jahren neue Labors aufgebaut und<br />
zusätzliches Personal eingestellt. 2018 übersiedelte das Labor<br />
für Aromen und Metaboliten, das Untersuchungen zu Lebensmittelqualität<br />
und pflanzlichen Inhaltsstoffen durchführt, an<br />
einen zusätzlichen Standort – den NOI Techpark. Im Jahr<br />
2021 hat das Versuchszentrum die DIC-Pilotanlage zur Herstellung<br />
von innovativem Trockenobst und -gemüse am NOI<br />
Techpark eingerichtet. 2022 wurde das digitale Freilandlabor<br />
für Obst- und Weinbau, bekannt unter dem Kürzel LIDO, errichtet<br />
und steht Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
für Testzwecke zur Verfügung. Im Jahr <strong>2023</strong> eröffnete das<br />
Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg gleich zwei Labors: Zusammen<br />
mit der Freien Universität Bozen betreibt es das Labor für<br />
NMR-Spektroskopie am NOI Techpark, in dem der Ursprung<br />
von Agrarprodukten nachgewiesen wird. Das neue Labor für<br />
Lebensmittelsensorik zur Erhebung von sensorischen und<br />
instrumentellen Charakteristika von Lebensmitteln und von<br />
Konsumentenpräferenzen ist <strong>im</strong> neuen Stadlhof-Gebäude in<br />
Pfatten angesiedelt.<br />
Foto © La<strong>im</strong>burg Research Centre_ivo corra<br />
Forschen für<br />
die Praxis<br />
Kennzeichnend für das<br />
Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg<br />
ist die Nähe zur<br />
Praxis. So wird das Tätigkeitsprogramm<br />
jedes Jahr<br />
mit Vertretern der Südtiroler<br />
Landwirtschaft und<br />
Lebensmittelverarbeitung<br />
erarbeitet. Bereits <strong>im</strong> Folgejahr<br />
können so konkrete<br />
Probleme und Anliegen der<br />
Praxis mit Forschungsansätzen<br />
angegangen werden.<br />
Das Versuchszentrum<br />
La<strong>im</strong>burg arbeitet auch<br />
direkt mit Unternehmen<br />
zusammen, um sie bei ihren<br />
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
zu unterstützen.<br />
Hierfür stehen<br />
standardisierte Leistungspakete<br />
unterschiedlichen<br />
Umfangs zur Verfügung,<br />
von der wissenschaftlichen<br />
Beratung bis hin zu umfangreichen<br />
Auftragsforschungsprojekten.<br />
Zudem<br />
bietet ein Open-Lab-Konzept<br />
die Möglichkeit, die<br />
Labors des Versuchszentrums<br />
zur Durchführung<br />
von Forschungsarbeiten<br />
zu nutzen.<br />
MICHAEL<br />
OBERHUBER<br />
Der gebürtige Pusterer Michael<br />
Oberhuber hat an der<br />
Universität Innsbruck Chemie<br />
studiert und leitet seit 2009<br />
das Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg.<br />
„Unser Ziel ist es, die<br />
Südtiroler Landwirtschafts-<br />
und Lebensmittelbetriebe mit<br />
Versuchstätigkeiten und angewandter<br />
wissenschaftlicher<br />
Forschung zu unterstützen.<br />
Auf den Versuchsfeldern der<br />
Agentur Landesdomäne sowie<br />
in unseren Labors arbeiten wir<br />
in engem Kontakt mit anderen<br />
Forschungspartnern <strong>im</strong> In- und<br />
Ausland an rasch umsetzbaren<br />
Lösungen“, so Oberhuber.<br />
Michael Oberhuber ist seit<br />
Mit Blick in die Zukunft<br />
2009 Direktor des<br />
Versuchszentrums La<strong>im</strong>burg.<br />
In einem zweijährigen<br />
partizipativen Prozess hat<br />
das Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg ein Forschungsschwerpunktprogramm<br />
erarbeitet, das seine Forschungstätigkeiten bis 2030<br />
in fünf große Themengruppen bündelt. Damit sollen Chancen<br />
und Herausforderungen der Zukunft wie Kl<strong>im</strong>awandel, Digitalisierung,<br />
lokale Kreisläufe, gesundheitsfördernde Lebensmittel<br />
und mehr Nachhaltigkeit <strong>im</strong> ökologischen, ökonomischen<br />
und sozialen Sinne gemeistert werden. Schon bald freut<br />
sich das Versuchszentrum über ein besonderes Jubiläum: Im<br />
Jahr 2025 schaut es auf 50 Jahre Versuchs- und Forschungstätigkeit<br />
zurück und wird ein besonderes Rahmenprogramm<br />
auf die Füße stellen.<br />
Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg<br />
La<strong>im</strong>burg 6 | 39040 Auer<br />
Tel. 0471 969 500<br />
Versuchszentrum@la<strong>im</strong>burg.it | www.la<strong>im</strong>burg.it<br />
Foto © La<strong>im</strong>burg Research Centre_ivo corrà
22 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
AKTUELL<br />
GESCHICHTE<br />
DER ELEKTRISCHEN<br />
ENERGIE<br />
Bereits ab 1891 begannen zwischen Vertretern der Städte Bozen und Meran<br />
Gespräche über die Errichtung eines gemeinsamen Kraftwerkes für<br />
die Stromerzeugung. Im Jahre 1893 beschlossen die damaligen Bürgermeister<br />
von Bozen und Meran, Julius Perathoner und Roman Weinberger,<br />
die Gründung der gemeinsamen Energiegesellschaft.<br />
Aber erst vier Jahre später, <strong>im</strong> Jahr<br />
1897, wurden von den Städten<br />
Bozen und Meran die Etschwerke gegründet.<br />
Um die Wasserkraft der Etsch<br />
opt<strong>im</strong>al auszunützen, wählte man einen<br />
Standort nahe der Töll <strong>im</strong> Algunder<br />
Becken. Mit dem Bau des Kraftwerkes,<br />
dessen Planung der anerkannte Münchner<br />
Ingenieur Oscar von Miller und das<br />
Ingenieursbüro P. Ammann in Mödling<br />
übernahmen, konnte schließlich 1896<br />
begonnen werden. Einen Einblick in<br />
die Umsetzung des ehrgeizigen Projektes<br />
gibt ein am 14. Dezember 1896<br />
von den Bürgermeistern von Bozen und<br />
Meran, Dr. Perathoner und Dr. Weinberger,<br />
unterzeichneter Übersichtsplan<br />
der <strong>im</strong> Bau befindlichen Wasserkraftanlage<br />
an der Töll, der größten Anlage in<br />
Tirol und Vorarlberg. Nach weniger als<br />
zwei Jahren Bauzeit wurde das Werk am<br />
5. April 1898 in Betrieb genommen. Die<br />
Leitung, die die Stadt Bozen mit Strom<br />
versorgte, galt als erste 10.000-Volt-<br />
Hochspannungsleitung der Welt.<br />
Für Beleuchtung und Verkehr<br />
Elektrizität wurde anfangs hauptsächlich<br />
für die öffentliche Beleuchtung und<br />
dann zunehmend auch für den öffentlichen<br />
Verkehr genutzt, denn durch die<br />
gesicherte Stromversorgung war der Weg<br />
frei für den Bau zahlreicher Zahnrad-,<br />
Straßen- und Seilbahnen. Auch Industrie<br />
und Kleingewerbe sowie in zunehmendem<br />
Maße Privathaushalte wurden an das<br />
Stromnetz angeschlossen, sodass ab 1912<br />
ein weiteres Kraftwerk am Eingang des<br />
Schnalstales bei Naturns den steigenden<br />
Bedarf nach elektrischer Energie decken<br />
Generator <strong>im</strong> Kraftwerk in Naturns<br />
Wartungsarbeiten an der Stromleitung
AKTUELL Nr. 4/<strong>2023</strong> 23<br />
Das Turbinenhaus der Kraftwerksanlage<br />
auf der Töll <strong>im</strong> Jahr 1912<br />
STROMERZEUGUNG<br />
UND -VERTEILUNG<br />
sollte. Von 1924 bis 1926 baute die Firma<br />
Montecatini, die sich in Sinich niedergelassen<br />
hatte, das Kraftwerk Töll weiter<br />
aus, 1929 folgte ein nochmaliger Ausbau<br />
und in den Jahren 1999–2001 wurde das<br />
Werk technisch vollständig modernisiert.<br />
Immer mehr elektrische Energie<br />
wurde benötigt<br />
Die Etschwerke hatten 1928 auch das<br />
von der Gemeinde Zwölfmalgreien um<br />
1900 errichtete Elektrizitätswerk in<br />
Kardaun (Elektrizitätswerk Eggental)<br />
übernommen. Vor allem durch die Ansiedlung<br />
zahlreicher Industriebetriebe<br />
in Bozen begann ab den 1930er-Jahren<br />
ein steter Anstieg des Strombedarfs, wodurch<br />
neue Anlagen, etwa das Eggentaler<br />
Stauwerk (1937) oder der Schnalstaler<br />
Staudamm (1956) notwendig wurden.<br />
Der Aufbau dieses Wasserkraftwerks in<br />
Naturns <strong>im</strong> Jahre 1963 (gespeist vom<br />
Stausee Vernagt <strong>im</strong> Schnalstal) war eine<br />
große Herausforderung, da man für die<br />
Druckleitung über 1000 Höhenmeter<br />
überwinden musste. Das Kraftwerk in<br />
Naturns war das leistungsstärkste Werk<br />
der Etschwerke AG mit einer produzierten<br />
Menge von ungefähr 300 Millionen<br />
Kilowattstunden/Jahr.<br />
Auch die folgenden Jahrzehnte waren<br />
von einem steten Wachstum gekennzeichnet.<br />
Das Wasserkraftwerk an der<br />
Töll, das erste Großkraftwerk Südtirols,<br />
wurde nach hundert Jahren saniert<br />
und ist nach wie vor in Betrieb. Es<br />
wird heute von dem <strong>im</strong> Dezember 2015<br />
durch die Fusion der Etschwerke mit<br />
der SEL AG gegründeten Unternehmen<br />
Alperia geführt.<br />
1897: Die Etschwerke werden gegründet:<br />
ein bedeutendes Unternehmen für Südtirol<br />
hinsichtlich Produktion, Transport,<br />
Verteilung und Verkauf von elektrischer<br />
Energie.<br />
2008: Am 1. Juli 2008 wird die Gesellschaft<br />
Etschwerke Netz AG gegründet.<br />
Laut den neuen gesetzlichen Best<strong>im</strong>mungen<br />
musste die Stromerzeugung von der<br />
Verteilung getrennt werden.<br />
2011: Mit dem 1. Jänner 2011 geht das<br />
gesamte ENEL-Stromverteilernetz an die<br />
SELNET über. Dies umfasst rund 5.100<br />
Kilometer Mittel- und Niederspannungsleitung<br />
sowie die dazugehörigen Infrastrukturen.<br />
2016: Seit dem 1. Jänner 2016 ist die<br />
Gesellschaft Alperia AG der neue Eigentümer<br />
der Etschwerke Netz AG und SELNET<br />
GmbH. Diese Gesellschaft ist aus der Fusion<br />
der beiden Gesellschaften Etschwerke<br />
AG und SEL AG hervorgegangen.<br />
2016: EDYNA entsteht am 01. Juli 2016<br />
aus der Fusion der beiden Südtiroler<br />
Energieverteiler Etschwerke Netz AG und<br />
SELNET GmbH. Die neue Gesellschaft ist<br />
ein Tochterunternehmen des Südtiroler<br />
Energiedienstleisters Alperia. Edyna<br />
betreibt auch die Erdgasverteilung von<br />
Meran und Umgebung.<br />
Der Stausee in Vernagt (Schnals)<br />
Weerverschlüsse mit Kettenaufzug (Töll)
148 50 40<br />
Radius 01/2006 01/2005<br />
PAGINIERUNG<br />
AKTUELL<br />
Das „7-Liter-Haus“<br />
Am 12. Jänner 2005 sind in Südtirol die neuen Best<strong>im</strong>mungen zur<br />
Energieeinsparung für Gebäude (Dekret des Landeshauptmanns vom<br />
29. September 2004, Nr. 34) in Kraft getreten. Damit kommen auf<br />
Südtirol wesentliche Neuerungen zu.<br />
Ein Kl<strong>im</strong>aausweis für jedes neu<br />
gebaute Haus in Südtirol und<br />
ein vorgeschriebener Mindeststandard<br />
der Wärmeschutzklasse<br />
C – das sind die herausragenden<br />
Merkmale der Durchführungsverordnung<br />
zum Landesraumordnungsgesetz<br />
<strong>im</strong> Bereich Energieeinsparung,<br />
welche seit dem 12. Jänner 2005 in<br />
Südtirol zur Anwendung kommt.<br />
„Weniger Energie, weniger Luftschadstoffe,<br />
weniger Geld, und sogar<br />
mehr Wohnqualität“, umschreibt der<br />
Landesrat für Raumordnung, Umwelt<br />
und Energie, Michl La<strong>im</strong>er, die<br />
Vorteile der neuen Kl<strong>im</strong>aHaus-Verordnung.<br />
Ein Meilenstein in der Geschichte<br />
des Wohnbaus in Südtirol.<br />
Kl<strong>im</strong>aausweis<br />
für jedes Haus<br />
Alle neuen Gebäude erhalten<br />
von nun an einen Kl<strong>im</strong>aausweis,<br />
d.h. jedes Haus wird einer Energieeffizienzklasse<br />
zugeordnet. Ausgenommen<br />
sind Industriebauten,<br />
die derzeit noch den staatlichen<br />
Energieeinsparvorschriften unterliegen.<br />
Der Kl<strong>im</strong>aausweis wird<br />
vom Landesamt für Luft und Lärm<br />
kostenlos ausgestellt. Mit der Landesbest<strong>im</strong>mung<br />
werden die Wärmeschutz-Vorgaben<br />
des nationalen<br />
10-Gesetzes zur Energieeinsparung<br />
ersetzt. Dies bringt für den Bürger<br />
und für die Gemeinden deutlich<br />
weniger Bürokratie.<br />
Der Südtiroler Kl<strong>im</strong>aausweis<br />
wird <strong>im</strong> In- und Ausland besonders<br />
wegen seiner leicht verständlichen<br />
und somit bürgerfreundlichen<br />
Darstellung der Energieeffizienz von<br />
Gebäuden gelobt.<br />
Gemeinde Ulten WOBI
50<br />
52<br />
AKTUELL<br />
Radius 01/2005<br />
Große Begeisterung<br />
Der Landesrat für Raumordnung,<br />
Umwelt und Energie,<br />
Michl La<strong>im</strong>er, sieht <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus<br />
einen der wichtigsten<br />
Aspekte der Landesenergiepolitik.<br />
AKTUELL<br />
Radius: Welchen Stellenwert n<strong>im</strong>mt das Kl<strong>im</strong>a-<br />
Haus in der Energiepolitik der Landesregierung<br />
ein?<br />
M. La<strong>im</strong>er: Unsere Energiepolitik stützt sich<br />
auf drei Standbeine: die Energieeinsparung, Heizwärmebedarf die der Kategorie A<br />
Steigerung der Energie-Effizienz und die des verstärkte Kl<strong>im</strong>aausweises werden nur 30<br />
Nutzung alternativer Energiequellen. Das cm Kl<strong>im</strong>a- der Außenmauern zur urbanistischen<br />
Kubatur gerechnet. Südtirol<br />
Haus vereint alle drei Aspekte.<br />
übern<strong>im</strong>mt mit dieser Durchführungsbest<strong>im</strong>mung<br />
Bauver-<br />
eine Vorreiterrolle<br />
Radius: Ist die Durchführung der neuen<br />
ordnung, die den Kl<strong>im</strong>aHaus-Standard C in (7 Sachen Liter Energieeffizienz und<br />
pro Quadratmeter und Jahr) für alle Neubauten Kl<strong>im</strong>aschutz. Mit der neuen Regelung<br />
leistet das Land auch einen<br />
vorschreibt, auf Schwierigkeiten gestoßen?<br />
wichtigen Beitrag zum Verbraucherschutz,<br />
empfinden da die Konsumenten, sprich<br />
M. La<strong>im</strong>er: Absolut nicht. Die Bürger<br />
die Mindestwärmeschutzstan<br />
neue Verordnung nicht als Auflage, sondern Hausbesitzer und Mieter, wertvolle<br />
sind dard begeistert. für neue Sie wollen Gebäude das Kl<strong>im</strong>aHaus Informationen und über den Brennstoffverbrauch<br />
des Gebäudes erhalten.<br />
suchen sich bewusst Projektanten und Bauunternehmen<br />
In Zukunft aus, die gilt sich in Südtirol auf diese ein Bauweise spezialisiert<br />
verschärfter haben. Wärmeschutzstandard, ten einen konkreten Beitrag zum<br />
Energiesparsame Gebäude leis-<br />
da nunmehr die zulässige Wärmekennzahl<br />
Und eines das Gebäudes obwohl max. Mehrkosten 70 damit Bauten ver-<br />
verursachen vergleichsweise<br />
Umwelt- und Kl<strong>im</strong>aschutz. Solche<br />
Radius:<br />
bunden kWh/m2 sind? <strong>im</strong> Jahr betragen darf. weniger Luftschadstoffe und<br />
Dies entspricht einem so genannten tragen somit zu einer besseren<br />
M. 7-Liter-Haus La<strong>im</strong>er: (7 In Liter der Tat Heizöl entstehen pro be<strong>im</strong> Luftqualität Kl<strong>im</strong>aHaus<br />
Quadratmeter C überhaupt Netto-Wohnfläche keine Mehrkosten, be<strong>im</strong> energieeffizienten Gebäuden<br />
bei, außerdem werden<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus und Jahr). B lediglich null bis fünf Prozent auch und weniger Treibhausgas-Emissionen<br />
Dafür freigesetzt. Das führt zu einem<br />
be<strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus A zehn bis 15 Prozent.<br />
gibt „Kubaturbonus“<br />
es mehr Landesbeiträge und den „Kubaturbonus“,<br />
d.h. nur 30 cm der Außenmauer maschutzes. werden Das Kl<strong>im</strong>aHaus-Projekt<br />
konkreten Beitrag <strong>im</strong> Sinne des Kli-<br />
zur Um Kubatur das energiesparende gerechnet, alles Bauen<br />
zu Gratis-Nutzfläche. fördern wurde auch Außerdem ein so sind mit Kennzeichnung dem mit der Kl<strong>im</strong>aHaus-<br />
darüber hinaus – speziell der Kl<strong>im</strong>aausweis und die<br />
ist<br />
geringeren genannter „Kubaturbonus“ Energiebedarf eventuelle eingeführt,<br />
d.h. wieder bei einem eingespart. Kl<strong>im</strong>aHaus Man darf auch denen nicht italienischen Regionen und<br />
Mehrkosten Plakette – wurde schon in verschie-<br />
schnell<br />
vergessen, A, also bei dass Gebäuden be<strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>aHaus mit einem alle profitieren, Städten auf Anfrage vorgestellt und<br />
die Umwelt aber auch der der Bauherr. Kl<strong>im</strong>ahäuser<br />
sind wertbeständiger und bieten behaglicheren<br />
Wohnkomfort.<br />
wird von einigen voraussichtlich<br />
übernommen.<br />
Das Kl<strong>im</strong>aHaus-Projekt wurde<br />
auch vom Umweltministerium in<br />
Rom geprüft und als lobenswerte<br />
Umwelt- und Kl<strong>im</strong>aschutzstrategie<br />
ausgezeichnet. Dabei wurde auch<br />
festgehalten, dass die Energiesparmaßnahmen<br />
mit den nationalen und<br />
europäischen Kl<strong>im</strong>aschutzvorhaben<br />
konform sind.<br />
Umfassendes<br />
Weiterbildungsangebot<br />
Ein umfassendes Weiterbildungsangebot<br />
wird von den verschiedenen<br />
Akteuren, Planern wie Bauausführenden<br />
intensiv genutzt.<br />
Im Laufe der kommenden Monate<br />
werden in Bozen, Meran, Bruneck<br />
und Brixen für die Mitarbeiter der<br />
Bauämter der Gemeinden Seminare<br />
zu den neuen Energieeinsparbest<strong>im</strong>mungen<br />
abgehalten.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
Aut. Provinz Bozen<br />
Amt für Luft und Lärm<br />
Tel. 0471 41 18 20<br />
www.All@provinz.bz.it<br />
Radius: Der Neubau ist damit <strong>im</strong> Griff. Wie sieht<br />
es mit dem Bestand aus?<br />
M. La<strong>im</strong>er: Wir haben in Südtirol Häuser, die<br />
<strong>im</strong> Schnitt 20 Liter pro Quadratmeter und Jahr<br />
verbrauchen. Die Umrüstung des bestehenden<br />
Baubestandes auf Kl<strong>im</strong>aHaus-Werte wird unsere<br />
nächste Aufgabe sein.<br />
Februar 2005<br />
Radius – Bauwirtschaft<br />
und Immobilien
26 Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus –<br />
vom Pionier zum Standard<br />
Vor über 20 Jahren wurde das erste Kl<strong>im</strong>aHaus zertifiziert. Mit dem freiwilligen<br />
Gütesiegel war man italienweit und auch darüber hinaus ein Vorreiter bei der<br />
Umsetzung der wenig später eingeführten europäischen Gebäudeeffizienzrichtlinie.<br />
Seit damals hat sich vieles verändert, das energieeffiziente<br />
Bauen ist heute längst keine Nische mehr, es ist vielmehr<br />
vom Pionier zur Selbstverständlichkeit geworden. Mittlerweile<br />
wurden von der Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur mehr als 13.000<br />
Neubauten und fast 9.000 Sanierungsprojekte zertifiziert.<br />
Im Hinblick auf die aktuelle Energie- und Kl<strong>im</strong>akrise hat<br />
das Thema Kl<strong>im</strong>aHaus aber auch nach zwei Jahrzehnten<br />
nichts an Bedeutung verloren. Gebäude sind für ein Drittel<br />
unseres CO 2-Ausstoßes verantwortlich und <strong>im</strong> Vergleich<br />
zum Bestand begnügt sich ein modernes Kl<strong>im</strong>aHaus mit<br />
einem Zehntel der Energie bei unvergleichlich besserem<br />
Wohnkomfort.<br />
Vom Kl<strong>im</strong>aHaus C zum europäischen NZEB<br />
2005 wurde für Neubauten verpflichtend der Kl<strong>im</strong>aHaus-Standard<br />
C eingeführt, 2011 wurde dieser auf die Effizienzklasse B<br />
angehoben. Hat man sich zunächst auf das Einsparpotenzial<br />
durch besser gedämmte Gebäudehüllen konzentriert, wurde<br />
später auch die Gebäudetechnik und die Abdeckung des verbleibenden<br />
Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen in die<br />
Bewertung miteinbezogen.<br />
Dem europäischen „Fahrplan“ folgend wurde 2017 der Mindeststandard<br />
be<strong>im</strong> Neubau verpflichtend auf „Kl<strong>im</strong>aHaus A“<br />
angehoben, mit dem in Südtirol das europäische „Nearly Zero<br />
Energy Building“ umsetzt wird. Dank der umfassenden Überarbeitung<br />
des Kl<strong>im</strong>aHaus-Standards und des engagierten Qualitätsstrebens<br />
der gesamten Baubranche stellte diese Anhebung<br />
aber keine größere Zäsur dar. Bereits vorher wurden zwei von<br />
drei Neubauten als Kl<strong>im</strong>aHaus A ausgeführt.<br />
Gütesiegel für umfassend nachhaltiges Bauen<br />
Der Kl<strong>im</strong>aHaus-Standard selbst wurde ständig weiterentwickelt.<br />
Im Laufe der Jahre entstand eine breite Palette an Qualitätssiegeln<br />
für Bauprodukte und Nachhaltigkeitszertifizierungen, wo<br />
be<strong>im</strong> ökologischen Fußabdruck beispielsweise auch die graue<br />
Energie oder der Wasserverbrauch berücksichtigt werden oder<br />
die Auswirkungen der Materialien und des Gebäudes auf das<br />
Wohlbefinden (Schadstoffkonzentrationen, Schallschutz, Tageslichtnutzung<br />
usw.).<br />
Mittlerweile entscheidet sich bereits jeder vierte Bauherr für<br />
ein Kl<strong>im</strong>aHaus Nature, auf dessen Basis eine ganze Familie<br />
an Nachhaltigkeitssiegeln entstanden ist: Kl<strong>im</strong>aHaus Hotel<br />
und Welcome für den Tourismusbereich, Wine für Kellereien,<br />
Work & Life für Bürogebäude und School für Schulen.
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 27<br />
europäischen makroregionalen Strategie für den Alpenraum<br />
(EUSALP) und ist in zahlreiche internationale Forschungsprojekte<br />
eingebunden. Mit dem Ausbau zur Energieagentur haben<br />
sich die Handlungsfelder und Kompetenzen ständig erweitert,<br />
zahlreiche neue Bausteine zur Umsetzung der Südtiroler Kl<strong>im</strong>astrategie<br />
wurden geschaffen.<br />
Kl<strong>im</strong>aGemeinde und Kl<strong>im</strong>aFactory<br />
Mit dem Programm Kl<strong>im</strong>aGemeinde werden Gemeinden bei<br />
der Umsetzung von Kl<strong>im</strong>aschutzmaßnahmen unterstützt und<br />
fachlich begleitet. Die Handlungsmöglichkeiten der Gemeinden<br />
reichen von der Gebäudesanierung, der öffentlichen Beleuchtung,<br />
den Versorgungsinfrastrukturen wie dem Trinkwassernetz<br />
oder der Fernwärme bis hin zu nachhaltigen Mobilitätskonzepten<br />
und Maßnahmen zur Einbindung und Sensibilisierung<br />
der Bürger. Fast zwei Drittel der Südtiroler Gemeinden sind<br />
bereits dem Programm Kl<strong>im</strong>aGemeinde bzw. Kl<strong>im</strong>aGemeinde<br />
Light beigetreten.<br />
Mit der ähnlich aufgebauten Initiative Kl<strong>im</strong>aFactory wurde<br />
ein niederschwelliges Angebot für KMU geschaffen, um das<br />
Einsparpotenzial in Produktion und Gewerbe zu erschließen.<br />
Für die besonderen Herausforderungen bei der Sanierung von<br />
Bestandsgebäuden wurde das Gütesiegel Kl<strong>im</strong>aHaus R ausgearbeitet.<br />
Der technische Leitfaden soll dabei helfen, eine Sanierung<br />
bauphysikalisch richtig zu planen und Sanierungsfehler<br />
zu vermeiden sowie das energetische Verbesserungspotenzial<br />
kostenopt<strong>im</strong>al zu nutzen.<br />
International anerkanntes Kompetenzzentrum<br />
Das Kl<strong>im</strong>aHaus-Projekt wurde in der Landesumweltagentur<br />
ins Leben gerufen und später in die Kl<strong>im</strong>aHaus Agentur ausgelagert,<br />
die sich über die Jahre weit über die Landesgrenzen<br />
hinaus als Kompetenzzentrum für energieeffizientes und<br />
nachhaltiges Bauen und Sanieren einen Namen gemacht hat.<br />
Die Agentur leitet beispielsweise den Bereich „Energie“ der<br />
Weiterbildung und Sensibilisierung<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus engagiert sich seit jeher stark in der Sensibilisierung<br />
und Beratung von Bauherren. Dazu gehören neben dem<br />
Energie-Check vor Ort auch der kostenlose Kl<strong>im</strong>aHaus-Bauratgeber,<br />
die Herausgabe von Fachzeitschriften und internationale<br />
Konferenzen, Messen und Informationsveranstaltungen. Eine<br />
zentrale Säule ist die Aus- und Weiterbildung von Planern und<br />
Handwerkern. Mehr als 45.000 Teilnehmer haben das breite<br />
Schulungsangebot der Agentur schon genutzt.<br />
Von Bauherren und Planern gleichermaßen begehrt ist der<br />
Kl<strong>im</strong>aHaus Award, mit dem jedes Jahr vorbildliche Projekte<br />
ausgezeichnet werden, die das Thema Kl<strong>im</strong>aHaus besonders<br />
gelungen und innovativ interpretieren.<br />
Agentur für Energie Südtirol – Kl<strong>im</strong>aHaus<br />
A.-Volta-Straße 13 A | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 062 140<br />
info@kl<strong>im</strong>ahausagentur.it | www.kl<strong>im</strong>ahaus.it<br />
Mit dem Haus Sartore in St. Peter bei Lajen wurde<br />
der zehntausendste Neubau zertifiziert.<br />
Der Betrieb der Familie Trebo in St. Vigil hat als erster<br />
Supermarkt die Auszeichnung Kl<strong>im</strong>aFactory erhalten.
Anzeige<br />
Alperia: Energie<br />
neu gedacht<br />
Eine saubere Energiezukunft – daran arbeitet Alperia mit ihren 1.200 Mitarbeitenden.<br />
Südtirols Energiedienstleister vereint Erfahrung und Innovation – mit der Energieproduktion<br />
aus Wasserkraft seit mehr als 120 Jahren und neuen Dienstleistungen, die <strong>im</strong><br />
Gleichgewicht stehen zwischen wirtschaftlichen Zielsetzungen und dem Schutz der<br />
Landschaft, zwischen Technologie und Umwelt, zwischen Tradition und Innovation.<br />
Foto © Andreas Marini<br />
Als umfassender Energiedienstleister garantiert Alperia<br />
eine nachhaltige und sichere Energieversorgung Südtirols:<br />
Der Energiedienstleister produziert Strom in 34 Wasserkraftwerken,<br />
betreibt sieben Photovoltaikanlagen und<br />
sieben Fernheizwerksysteme in Südtirol, verwaltet ein mehr<br />
als 9.000 Kilometer langes Stromnetz, kümmert sich um den<br />
Verkauf von Energie und fördert die Entwicklung von Elektromobilität<br />
und Lösungen für mehr Energieeffizienz für<br />
die Energiewende. Die starke Verbindung zum Territorium<br />
basiert auf dem gegenseitigen Austausch zwischen den lokalen<br />
Ressourcen und der Bevölkerung. Alperia produziert aus<br />
den Ressourcen des Landes saubere Energie und gibt diese in<br />
Form von Dienstleistungen sowie Mehrwert wieder an das<br />
Land zurück. Dafür blickt Alperia mit seinen historischen<br />
Wasserkraftwerken erfahren in die Vergangenheit und hat<br />
mit der Forschung für smarte und moderne Lösungen für<br />
eine größere Energieeffizienz auch den innovativen Blick in<br />
die Zukunft.<br />
Investitionen zur effizienten Nutzung<br />
der Ressource Wasser<br />
Alperia gehört zu den größten Energieunternehmen in Italien,<br />
das <strong>im</strong> Bereich Green Energy tätig ist, und zu den größten<br />
nationalen Energieproduzenten aus Wasserkraft. Um die wertvolle<br />
Ressource Wasser noch effizienter zu nutzen, projektiert<br />
und realisiert Alperia neue Anlagen, wie das Restwasserkraftwerk<br />
auf der Töll, für die nachhaltige Energieproduktion und<br />
zielt mit einem wichtigen Investitionsprogramm darauf ab,<br />
die Effizienz und Umweltverträglichkeit seiner Anlagen und<br />
Verteilernetze zu erhöhen und Energieverluste sowie negative<br />
Auswirkungen auf Umwelt und Landschaft zu verringern. Die<br />
dafür getätigten Investitionen belaufen sich für das Jahr 2022<br />
auf rund 167 Millionen Euro. Alperia investiert aber nicht nur<br />
in die Verbesserung der Effizienz seiner Anlagen, sondern auch<br />
in die Entwicklung neuer wassersparender Lösungen. Projekte<br />
wie Sybil Water, Smartland und Sybil Industrial sind Beispiele<br />
dafür. Sybil Water ist das fortschrittliche Steuerungssystem,<br />
mit dem Alperia die Wasserverschwendung in seinen Wasserkraftwerken<br />
reduziert. Durch den Einsatz von Sensoren und<br />
künstlicher Intelligenz best<strong>im</strong>mt das System die elektrische<br />
Energie, die das Kraftwerk produzieren muss, und passt die<br />
benötigten Wassermengen entsprechend an. Auf diese Weise<br />
werden die Wasserressourcen opt<strong>im</strong>al genutzt. Smartland<br />
dagegen nutzt intelligente Sensoren in Obst- und Weinanbaufeldern,<br />
die in Verbindung mit einer digitalen Infrastruktur<br />
dem Landwirt detaillierte Feedbacks über die Bodenfeuchtigkeit<br />
<strong>im</strong> Feld geben. So kann er die Anbauflächen gezielter<br />
bewässern und damit große Mengen Wasser einsparen. Sybil<br />
Industrial ist die von Alperia <strong>im</strong>plementierte Software, mit<br />
der die Wasserverluste <strong>im</strong> Wasserversorgungsnetz von Trient
Nr. 4/<strong>2023</strong> 29<br />
behoben werden sollen. Die Software ermöglicht ein effizienteres<br />
Management mit weniger Verlusten und einer geringeren<br />
Ressourcenverschwendung, indem sie das Pumpen von<br />
Wasser aus den Brunnen zu den Reservoirs opt<strong>im</strong>iert und den<br />
Netzdruck min<strong>im</strong>iert.<br />
Nachhaltige Energiequellen<br />
Alperia baut nicht nur die Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
he<strong>im</strong>ischen Energieträgern weiter aus, sondern auch die<br />
effiziente und sichere Wärmeversorgung durch Fernwärme.<br />
Alperia betreibt sieben Fernheizsysteme in Südtirol, das neueste<br />
davon ist das Biomasse-Fernheizwerk in Meran-Sinich.<br />
Mit einer Leistung von acht Megawatt deckt es etwa 30<br />
Prozent des Bedarfs an thermischer Fernwärmeenergie. Dadurch<br />
können drei Millionen Kubikmeter Erdgas und 5.800<br />
Tonnen CO 2 <strong>im</strong> Jahr eingespart werden. Als Brennstoff wird<br />
in den Alperia-Fernheizwerken vielfach Biomasse in Form von<br />
Hackschnitzel verwendet. Das sind ungenützte und unbehandelte<br />
Holzreste, vor allem von Sägewerken oder Bauern aus<br />
der Umgebung. Somit werden sowohl die lokale <strong>Wirtschaft</strong><br />
unterstützt als auch die Anfahrtswege für die Lkw, welche die<br />
Hackschnitzel anliefern, kurz gehalten. Die Fernwärme ist<br />
damit eine der umweltfreundlichsten Arten für Heizung und<br />
Warmwasserbereitung. Jährlich werden so Tausende Tonnen<br />
an CO 2-Emissionen vermieden.<br />
Dank intelligenter Sensoren für Obst- und Weinanbaufelder<br />
erhalten Landwirte in Verbindung mit einer<br />
digitalen Infrastruktur detaillierte Feedbacks über die<br />
Bodenfeuchtigkeit <strong>im</strong> Feld und können so gezielter<br />
bewässern und große Mengen Wasser einsparen.<br />
Das Biomasse Fernheizwerk in<br />
Meran Sinich nutzt Holz aus nachhaltig<br />
bewirtschafteten Wäldern<br />
zur Energieerzeugung.<br />
Foto © Marion Lafogler<br />
Lokaler Mehrwert<br />
Diese ehrgeizigen Ziele für eine nachhaltige Zukunft gehen<br />
einher mit der Schaffung von Mehrwert für Südtirol. Die<br />
Energie, welche die Natur in Form von Ressourcen schenkt,<br />
gibt Alperia wieder zurück an das Land in Form von sauberer<br />
Energie, Arbeitsplätzen, Infrastruktur, sozialem Engagement<br />
und Unterstützung von sportlichen und kulturellen Aktivitäten.<br />
Innerhalb von fünf Jahren, von 2016 bis 2021, schaffte<br />
Alperia einen Mehrwert für Südtirol von 1,2 Milliarden<br />
Euro. Hinzukommen Unterstützungsmaßnahmen für die<br />
he<strong>im</strong>ische <strong>Wirtschaft</strong> und Familien, insbesondere während<br />
der Covid-19-Pandemie und des anschließenden beispiellosen<br />
Energiepreisanstiegs. Neben sehr vorteilhaften Strompreisangeboten<br />
für Südtiroler Betriebe und Haushalte bietet<br />
Alperia einen Bonus von 300 Euro in der Stromrechnung<br />
für in Südtirol ansässige Familien.<br />
2022 genehmigte Alperia den neuen Industrieplan, der den<br />
Weg für die Unternehmensgruppe bis ins Jahr 2027 vorgibt,<br />
sowie die neue Vision, die Alperia ins Jahr 2031 führen wird<br />
und sowohl ambitionierte Geschäftsziele entlang der gesamten<br />
Kette der Energiedienstleistungen als auch wichtige Ziele<br />
in puncto Nachhaltigkeit <strong>im</strong> Einklang mit den Richtlinien<br />
auf europäischer und nationaler Ebene sowie dem Südtiroler<br />
Kl<strong>im</strong>aplan verknüpft.<br />
Der Maschinenraum <strong>im</strong> Wasserkraftwerk<br />
Töll, das seit mehr als 120 Jahren<br />
saubere Energie produziert<br />
Foto © Helmuth Rier<br />
Alperia AG<br />
Zwölfmalgreiener Straße 8 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 986 111<br />
info@alperia.eu | www.alperia.eu
März 2000<br />
Südtirol Panorama –<br />
Umweltmanagement
32 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
ARA Tobl-St. Lorenzen<br />
ARA Innichen-Sexten<br />
Wasser reinigen mit mehr Effizienz<br />
ARA steht für Abwasserreinigungsanlagen und die ARA<br />
Pustertal AG für sauberes Wasser. Fünf Kläranlagen,<br />
den Hauptsammler des Pustertales sowie die Klärschlammtrocknungs-<br />
und Verbrennungsanlage betreibt<br />
das Unternehmen <strong>im</strong> Auftrag des Abwasserkonsortiums<br />
Pustertal. Damit klärt es die Abwässer des gesamten<br />
Tales und entsorgt anfallende Reststoffe.<br />
Wasser ist ein kostbares Gut. Um dessen Reinigung und<br />
Reinhaltung kümmert sich das Team der ARA Pustertal.<br />
Die Anfänge des Unternehmens reichen rund drei Jahrzehnte zurück.<br />
Damals wurde die unterirdische Kläranlage Tobl in St. Lorenzen<br />
gebaut und 1996 in Betrieb genommen. 2006 erfolgte die<br />
Gründung der Aktiengesellschaft, die seit 2008 neben der Kläranlage<br />
Tobl auch die Anlagen Innichen-Sexten in Winnebach,<br />
Wasserfeld in Welsberg und Unteres Pustertal bei der Mühlbacher<br />
Klause sowie seit 2012 auch die Anlage Sompunt in Hochabtei<br />
führt. Das sind somit sämtliche Kläranlagen des Pustertales.<br />
Weitere Dienstleistungen<br />
Die ARA Pustertal AG reinigt nicht nur die Abwässer des Pustertales,<br />
sondern kümmert sich auch um die Talsammler, die das anfallende<br />
Abwasser zu den jeweiligen Kläranlagen führen. Insgesamt<br />
fallen 132 Kilometer Kanalnetz, 2136 Schachtbauwerke, drei<br />
Rückhaltebecken, 29 Messstationen und weitere Sonderbauwerke<br />
in den Zuständigkeitsbereich der ARA Pustertal. Alle Anlagen<br />
werden vom Fachpersonal gewartet und instand gehalten.<br />
Seit 2016 entsorgt die ARA Pustertal <strong>im</strong> Auftrag der 28 Mitgliedsgemeinden<br />
auch jene Gebäude, die nicht an die öffentliche<br />
Kanalisation angeschlossen sind. Vorher hatte jede<br />
Gemeinde diesen Dienst selbst organisiert. Es sind insgesamt<br />
1.500 Kleinkläranlagen, die das Unternehmen periodisch mit<br />
einem Spezialfahrzeug anfährt.<br />
Starke Entwicklung<br />
Die Kläranlagen haben in den vergangenen Jahrzehnten eine starke<br />
Entwicklung erfahren. Durch intelligente Maßnahmen, neue
Nr. 4/<strong>2023</strong> 33<br />
ARA Wasserfeld-Welsberg ARA Unteres Pustertal-Mühlbach ARA Sompunt-Abtei<br />
und weniger Energie<br />
Technologien und Investitionsprojekte wurden die Kapazitäten<br />
der Anlagen <strong>im</strong> Einzugsgebiet seit 2008 um 54 Prozent erhöht.<br />
Damit wurden sie rechtzeitig und vorausschauend an die geänderten<br />
Rahmenbedingungen infolge von Tourismus, Industrie<br />
und dem gestiegenen Lebensstandard angepasst. Im Jahr 2012<br />
(be<strong>im</strong> Zusammenschluss aller Anlagen) wurden noch etwa elf<br />
Millionen Kilowattstunden elektrische Energie verbraucht, 2022<br />
durch maschinen- und verfahrenstechnische Opt<strong>im</strong>ierungen nur<br />
noch 9,5 Millionen. Andererseits konnte die Eigenproduktion<br />
von Strom seit 2008 um mehr als das Doppelte erhöht und der<br />
Stromeinkauf <strong>im</strong> Gegenzug um 77 Prozent gesenkt werden. Auch<br />
der Methanverbrauch ist seit 2011 – damals wurde am meisten<br />
Methan verbraucht – um 51 Prozent gesunken. Das alles wirkte<br />
sich natürlich sehr positiv auf die CO 2-Bilanz aus. Interessant<br />
ist: Der Personalstand erhöhte sich seit der Zusammenlegung<br />
der Anlagen um lediglich 3,8 Prozent.<br />
Wie ist dieses „unternehmerische<br />
Wunder“ erklärbar?<br />
Die Antwort lautet: durch intelligente Unternehmensführung<br />
sowie durch Organisations- und Personalentwicklung mit Weitblick.<br />
Vom anfangs hierarchischen Führungsstil ging man bereits<br />
nach zehn Jahren ab. Das Unternehmen wurde zu einem „lebenden<br />
Organismus“ umgebaut, der sich von selber weiterentwickelt.<br />
Das funktioniert und funktioniert <strong>im</strong>mer noch, weil die<br />
Organisation periodisch hinterfragt, weiterentwickelt und den<br />
geänderten Rahmenbedingungen angepasst wird. Die ARA Pustertal<br />
AG lebt eine sinn- und werteorientierte Vertrauenskultur,<br />
basierend auf stärkenorientierter Mitarbeiterführung. Die Werte<br />
wurden <strong>im</strong> Dokument „Interne Handlungsvereinbarung zur<br />
Unternehmenskultur“ gemeinsam vereinbart. Dieses Dokument<br />
wird auch als Führungsinstrument bei den Mitarbeitergesprächen<br />
eingesetzt.<br />
SPANNENDE ZAHLEN …<br />
… aus der Klär anlage Tobl. Seit der Inbetriebnahme<br />
1996 sind in dieser Anlage über 150 Millionen Kubikmeter<br />
Abwasser gereinigt worden – das entspricht<br />
etwa 14-mal der Menge des Antholzer Sees. Über<br />
160.000 Tonnen Klärschlamm – etwa 6750 Lkw-<br />
Ladungen – wurden fachgerecht getrocknet, thermisch<br />
verwertet und somit von den Flüssen ferngehalten. In<br />
der Trocknungsanlage wurden außerdem über<br />
420.000 Tonnen Klärschlamm aus 14 Kläranlagen des<br />
Landes getrocknet, in der thermischen Verwertungsanlage<br />
seit ihrer Inbetriebnahme 2006 etwa 60.000<br />
Tonnen getrockneter Klärschlamm mineralisiert.<br />
Vertrauen ist besser<br />
Im Unternehmen wurde der Spruch „Vertrauen ist gut, Kontrolle<br />
ist besser“ umgedreht und das Motto „Kontrolle ist gut,<br />
Vertrauen ist besser“ eingeführt. Der Erfolg der vergangenen<br />
Jahre bestätigt diese Art der Unternehmensführung.<br />
Die kompetente Mannschaft der ARA Pustertal AG besteht aus<br />
39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einem Diplomingenieur<br />
als Geschäftsführer. Jährlich werden in fünf Anlagen<br />
rund 13 Millionen Kubikmeter Abwässer gereinigt und etwa<br />
24.000 Tonnen Klärschlamm aus einem über . Quadratkilometer<br />
großen Einzugsgebiet verarbeitet. Der Jahresumsatz beläuft<br />
sich auf sieben Millionen Euro.<br />
ARA Pustertal AG<br />
Pflaurenz/Tobl 54 | 39030 St. Lorenzen<br />
Tel. 0474 479 601<br />
info@arapustertal.it | www.arapustertal.it
Anzeige<br />
Brandnamic: Investition in<br />
die Zukunft des Tourismus<br />
Foto © Alex Filz<br />
Mit rund 150 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist<br />
Brandnamic heute eine der größten und renommiertesten<br />
Marketingagenturen Südtirols und des Alpenraums.<br />
Die Unternehmensgeschichte nahm ihren Anfang<br />
in einem kleinen Brixner Beratungsunternehmen,<br />
das 1997 von Christoph Lucerna gegründet wurde.<br />
In der Brixner Beratungsagentur Lucerna lernten sich die<br />
Brandnamic-Geschäftsführer Hannes Gasser, Michael Oberhofer<br />
und Matthias Prader kennen, dort unternahmen sie –<br />
teilweise selbst aus der Hotellerie kommend – ihre ersten<br />
Schritte <strong>im</strong> Tourismus- und Destinationsmarketing und dort<br />
wurden sie zu fundierten Kennern der Branche.<br />
2009 bot sich die Gelegenheit, die Agentur samt den 20 Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen zu übernehmen – ein mutiger<br />
Schritt angesichts des Alters der drei Jungunternehmer, die noch<br />
in ihren Zwanzigern waren, allerdings schon früh verstanden,<br />
dass Mut ebenso wie Beharrlichkeit ein wesentlicher Erfolgsfaktor<br />
für jedes Unternehmen ist. Dieser Mut und die Vision,<br />
das neu erworbene Unternehmen mit Tatendrang, höchster<br />
Qualität in allen Bereichen und Innovationskraft zur ersten<br />
wirklichen Full-Service-Marketingagentur Südtirols zu machen,<br />
zahlten sich aus, denn Lucerna segelte alsbald auf Erfolgskurs.<br />
Mit der neuen Geschäftsführung musste auch ein neuer Name<br />
her, der das Programm besiegelte, und so war ein Jahr nach<br />
dem Kauf Brandnamic geboren. Der Markenname setzt sich aus<br />
den Wörtern „brand“ und „dynamic“ zusammen und soll die<br />
Stärken des Unternehmens widerspiegeln: die Mission, durch<br />
zielgerichtetes Marketing zeitlose Marken zu erschaffen, die<br />
<strong>im</strong>mer am Puls der Zeit sind.<br />
Den Visionen treu bleiben<br />
Mit zunehmender Auftragszahl wuchs auch die Agentur,<br />
und die Aufgabengebiete wurden ausgeweitet: Zwar blieb<br />
das Kerngeschäft von Brandnamic der Bereich Tourismus<br />
und Hotellerie, die Auftraggeber kamen vermehrt aber auch<br />
aus Industrie und Handel.<br />
„Im Laufe der Jahre haben wir uns als Anlaufstelle für Unternehmen<br />
mit hohem Anspruch und Visionen etabliert, die<br />
ihre Marke und Marktposition mit innovativen Lösungen<br />
und Ideen für die Zukunft stärken wollen“, erzählt Michael<br />
Oberhofer. So ist bei Brandnamic Flexibilität auch eine<br />
Konstante: Nur wer sich stets weiterentwickelt und auf dem<br />
Laufenden bleibt, wer abwägt und ein Gespür dafür hat,<br />
welcher Trend lediglich eine kurzlebige Modeerscheinung<br />
ist und welcher eine Entwicklung mit großem Zukunftspotenzial,<br />
kann auf einem Markt erfolgreich bleiben, der von<br />
rasanter Veränderung geprägt ist. „Diese Erkenntnisse erfordern<br />
Weitsicht, aber auch die Bereitschaft, sich einerseits<br />
unermüdlich anzupassen und andererseits seinen Visionen<br />
treu zu bleiben“, so Hannes Gasser.<br />
Dass Brandnamic dieser Mission unermüdlich Folge leistet,<br />
davon zeugt nicht nur das Wachstum der letzten Jahre – eine<br />
organische Expansion, wie Matthias Prader betont, die <strong>im</strong>mer<br />
der Auftragslage und den Bedürfnissen der Kundinnen<br />
und Kunden geschuldet war und nie reine Gewinnmax<strong>im</strong>ierung<br />
zum Ziel hatte –, sondern davon zeugen auch die<br />
zahlreichen internen Entwicklungen. So entstehen <strong>im</strong>mer<br />
wieder neue Produkte und Dienstleistungen, aber auch Spezialistenteams,<br />
die den geänderten Bedürfnissen der Kunden<br />
und des Markts Rechnung tragen: Im Rahmen der Unter-
Nr. 4/<strong>2023</strong> 35<br />
Foto © Alex Filz<br />
nehmensberatung und des Hotelcoachings etwa werden<br />
zukunftsweisende Marken- und Positionierungskonzepte<br />
sowie Employer-Branding-Strategien erarbeitet, während<br />
Social-Media-Expertinnen und -Experten mit ihren Strategien<br />
für große, gewinnbringende Auftritte sorgen und<br />
das relativ junge Team Visuals mit professionellen Fotos,<br />
Videos und Audioaufnahmen Hotels gekonnt in Szene setzt.<br />
Neuer Hauptsitz<br />
Nach 2019 – dem Jahr, in dem der Umzug an den jetzigen<br />
Hauptsitz erfolgte, dem von Othmar Barth entworfenen<br />
Gebäude in Pairdorf – gewann der Auftrag der Wissensvermittlung<br />
<strong>im</strong>mer mehr an Bedeutung. Die neu gestalteten Innenräume<br />
des Brandnamic Campus stellten den Menschen<br />
in den Vordergrund. Der Campus sollte nicht nur den Teams<br />
als Raum zur Entwicklung kreativer Ideen dienen und eine<br />
innovative Kommunikationskultur schaffen, er sollte auch<br />
ein Ort für produktiven Wissenstransfer werden.<br />
So entstand schließlich die Brandnamic Academy, eine inspirierende,<br />
mit dem aktuellsten technischen Equipment ausgestattete<br />
Location für analoge und hybride Veranstaltungen sämtlicher<br />
Größenordnungen. Vom Herzstück, dem Auditorium Othmar<br />
Barth mit einer Kapazität von 90 Plätzen über verschiedene<br />
Seminarräume bis hin zu einem professionell ausgestatteten<br />
Studio für Audio- oder auch Videoaufnahmen mit Greenscreen<br />
steht alles Notwendige zur Verfügung für Fortbildungen und<br />
Schulungen für Hoteliers und Touristikerinnen, Unternehmerinnen<br />
und Marketingfachleute. Auch so wird Fortschritt initiiert:<br />
durch Wissensvermittlung, indem man in die Fachkräfte<br />
von heute und von morgen investiert. So sehen Hannes Gasser,<br />
Michael Oberhofer und Matthias Prader auch das Wachstum<br />
von Brandnamic: als Investition in den Tourismus der Zukunft<br />
und als Möglichkeit, diesen aktiv mitzugestalten.<br />
Ein Anliegen, das 2015 zur Gründung von HMM – The Tourism<br />
Group führte. Der Unternehmensgruppe gehören neben<br />
Brandnamic weitere vier Unternehmen an, die zwar unterschiedlich<br />
in ihrer Ausrichtung sind, doch dasselbe Ziel verfolgen:<br />
100 Prozent für ihre Kunden und Kundinnen zu geben.<br />
Der Gruppe gehören das Software-Entwicklungsunternehmen<br />
Yanovis mit Sitz in Bozen, das Marketingunternehmen MTS<br />
Austria mit Sitz <strong>im</strong> Salzburger Land, die Immobilienwerkstatt<br />
mit Sitz in Brixen und der Schwarze Adler, das Haus der Zukunft<br />
in Sterzing, an.<br />
Michael Oberhofer fasst die Unternehmensgeschichte von<br />
Brandnamic mit dem Resümee zusammen: „Wir sind zusammen<br />
mit unserem Team diesen Weg gegangen, weil wir das<br />
Beste für unsere Kunden und Kundinnen wollen – aber auch,<br />
weil wir uns einbringen wollen in die Fragestellung, wie Tourismus<br />
beschaffen sein muss, um in Zukunft weiterhin Bestand<br />
zu haben.“ Das ist kein kleines Vorhaben, aber den drei mutigen<br />
Visionären ist es zuzutrauen.<br />
Brandnamic GmbH<br />
Pairdorf | Satzlstraße 4 | 39042 Brixen<br />
Tel. 0472 678 000<br />
info@brandnamic.com | www.brandnamic.com<br />
Foto © Brandnamic<br />
Der Brandnamic Campus in Pairdorf<br />
v.l.: Hannes Gasser, Michael Oberhofer und Matthias Prader<br />
Foto © Brandnamic
36
Mai 2004<br />
Radius – Die Top 100<br />
in Südtirol
Anzeige<br />
Internationale Speditionen<br />
Mit dem Blick auf die Vergangenheit eine Zukunft, <strong>im</strong> Zeichen des Wachstums und der<br />
Innovation, aufbauen. Brigl AG ist ein internationales Südtiroler Speditionsunternehmen<br />
mit langjähriger Erfahrung in dieser Branche, das heute auf den europäischen Märkten und<br />
darüber hinaus tätig ist und gleichzeitig fest in der Region verwurzelt ist.<br />
Das ist das Erfolgsrezept von Brigl, das 1925 unter dem<br />
Namen „Società Trasporti e Depositi“ gegründet und<br />
später von Dr. Carl Brigl übernommen wurde, dem es seinen<br />
heutigen Namen verdankt. Der Wendepunkt kam in<br />
den 1970er-Jahren, als das Unternehmen in den Besitz der<br />
Familie Mitterhofer überging. Seitdem hat sich das Unternehmen,<br />
das sich auf den nationalen und internationalen<br />
Warentransport, die integrierte Logistik, die Luft- und Seefrachtspedition,<br />
die Zollabwicklung und die Beratung spezialisiert<br />
hat, kontinuierlich weiterentwickelt und ist dank<br />
eines weit verzweigten und konsolidierten Netzes sowie<br />
eines Teams von über hundert qualifizierten Mitarbeitern,<br />
die den Kunden Zuverlässigkeit, persönliche Betreuung und<br />
direkten Kontakt garantieren, zu einem wichtigen Akteur<br />
auf dem Markt geworden.<br />
Wichtige Meilensteine<br />
„Wir steuern auf einen historischen Meilenstein zu, das 100-jährige<br />
Bestehen. Wenn wir zurückblicken, stellen wir fest, dass<br />
es heute wie damals einen gemeinsamen Nenner gibt, der uns<br />
auszeichnet: <strong>im</strong>mer vorausschauend und wegweisend zu sein“,<br />
sagt Eva Maria Mitterhofer, Geschäftsführerin und Inhaberin<br />
von Brigl AG. Der Weg des Unternehmens war von wichtigen<br />
Meilensteinen geprägt, die das Wachstum des Unternehmens<br />
beflügelt haben. 1997 wurde der erste Teil des Bozner Standorts<br />
errichtet, der 2006 praktisch verdoppelt wurde. In der<br />
Zwischenzeit wird mit Hochdruck an der Fertigstellung der<br />
Niederlassung in Trient gearbeitet, die ab Mai <strong>2023</strong> in Betrieb<br />
genommen werden soll. Weitere Niederlassungen sind in Bruneck,<br />
Reschen, Meran und Vahrn seit vielen Jahren tätig. „Eine<br />
solide Verbindung zu unserem Land ist für uns von grundlegender<br />
Bedeutung. Wir sind hier verwurzelt, wir sind in diesen<br />
wirtschaftlichen Mikrokosmos eingebettet, und wir stehen den<br />
lokalen Unternehmern mit Lösungen zur Verfügung, die den<br />
unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen“,<br />
so Mitterhofer weiter.<br />
In den letzten 30 Jahren hat sich der Markt tiefgreifend gewandelt.<br />
„Die Bedürfnisse der Unternehmen haben sich stark<br />
verändert“, so die CEO und Inhaberin von Brigl AG. „Brigl ist<br />
seiner Berufung treu geblieben, hat sich aber <strong>im</strong> Gleichschritt<br />
mit den Erwartungen und Anforderungen der Unternehmen<br />
weiterentwickelt. Heute gibt es zum Beispiel ein viel stärkeres<br />
Bewusstsein für ökologische und soziale Nachhaltigkeit, und das<br />
hat einen großen Einfluss auf unser Unternehmen.“
Nr. 4/<strong>2023</strong> 39<br />
Opt<strong>im</strong>ierte Logistik dank Digitalisierung<br />
Foto © Seehauser<br />
Ein weiterer Wendepunkt, der die Arbeit der Spediteure revolutioniert<br />
hat, ist die Herausforderung der Digitalisierung. „Die<br />
Organisation von Transporten erfordert heute schnelle und<br />
präzise Entscheidungen. Lkw-Ladungen von Gütern verlassen<br />
Bozen und gleichzeitig große Mengen an Daten. Dieses Szenario<br />
hat uns dazu veranlasst, uns mit den besten digitalen Lösungen<br />
auf dem Markt auszustatten. Nicht nur die Menge der transportierten<br />
Güter ist gestiegen, sondern auch die zu verwaltenden<br />
Informationen. Die Fähigkeit, die große Menge an Daten, die<br />
wir verarbeiten und mit Kunden und Partnern auf verschiedenen<br />
Ebenen austauschen, bestmöglich zu nutzen, ist wichtiger denn<br />
je, um sich am Markt zu behaupten“, so Mitterhofer weiter.<br />
„Die Qualität der Rücklaufzeiten ist exponentiell gestiegen, die<br />
Waren werden schneller transportiert, wir können die Auslastung<br />
der Fahrzeuge opt<strong>im</strong>ieren, Leerfahrten reduzieren, Kosten<br />
senken und dadurch wettbewerbsfähiger werden.“<br />
Die Tätigkeit des Unternehmens wurde <strong>im</strong> Laufe der Jahre<br />
auch durch die starke Zunahme der Exporte in Südtirol in den<br />
letzten 30 Jahren st<strong>im</strong>uliert, da die Produktionsunternehmen<br />
internationale Märkte anstreben. „Um diesen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, haben wir neue Wege eingeschlagen und Verbindungen<br />
mit Partnern<br />
aufgenommen. Diese<br />
zunehmend internationale<br />
Ausrichtung hat uns<br />
seit Anfang der 1990er-<br />
Jahre dazu veranlasst,<br />
uns Netzwerken wie<br />
CargoLine, CDS und<br />
Pallex, um Transporte<br />
in ganz Europa organisieren<br />
zu können,<br />
sowie Unternehmensnetzwerken<br />
wie dem<br />
ABC Business Network<br />
anzuschließen.“<br />
In einem Dienstleistungsunternehmen<br />
wie<br />
Brigl machen laut Mitterhofer<br />
aber zwei Faktoren den Unterschied aus: die Kunden<br />
und die Mitarbeiter. „Wir schaffen die Voraussetzungen für einen<br />
fruchtbaren Dialog. In diesem Sinne sind die Mitarbeiter ein<br />
wertvolles Gut, das es zu schätzen gilt. Im Laufe der Zeit hat sich<br />
auch der Fokus auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter verändert,<br />
mit dem Ziel, die Qualität der Arbeit durch die Einführung neuer<br />
flexibler Arbeitsinstrumente zu verbessern. Dies macht die Unternehmensführung<br />
komplexer, fördert aber das Zugehörigkeitsgefühl<br />
der Mitarbeiter, die sich dadurch wertgeschätzt fühlen.“<br />
Nun blickt Brigl in die Zukunft: „Für uns ist das 100-jährige<br />
Bestehen des Unternehmens nicht nur ein Ziel, sondern Teil<br />
einer Reise zu neuen Herausforderungen und Zielen. Der<br />
Geist, mit dem wir das angehen, ist der, der uns <strong>im</strong>mer ausgezeichnet<br />
hat: neugierig und offen für Neues zu sein, mit<br />
dem Bewusstsein, auf eine große Tradition zählen zu können,<br />
in einem Land, dem wir sehr verbunden sind. Deshalb ist es<br />
für uns eine Priorität, <strong>im</strong>mer an der Seite unserer Kunden zu<br />
sein“, so Mitterhofer abschließend.<br />
Brigl AG<br />
P.-Mitterhoferstraße 1 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 246 111<br />
info@brigl.it | www.brigl.it<br />
Foto © Seehauser<br />
„DIE BEDÜRFNISSE<br />
DER UNTERNEHMEN<br />
HABEN SICH STARK<br />
VERÄNDERT.“<br />
EVA MARIA MITTERHOFER,<br />
GESCHÄFTSFÜHRERIN UND<br />
INHABERIN VON BRIGL AG
Oktober 2003<br />
Radius – Auto,<br />
Motor und Sport
42 Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Clean,<br />
smarter logistics.<br />
Der Cla<strong>im</strong> des Südtiroler Logistikunternehmens sagt<br />
eigentlich schon vieles über die Veränderungen der<br />
letzten 30 Jahre aus: Das Unternehmen ist internationaler<br />
aufgestellt, die Logistikdienste sind <strong>im</strong>mer<br />
ausgeklügelter, die Digitalisierung hat eine dominante<br />
Rolle eingenommen und komplexe Arbeitsprozesse<br />
beschleunigt und sicherer gemacht, Englisch ist für<br />
viele der weltweit tätigen Mitarbeitenden zur täglichen<br />
Arbeitssprache geworden.<br />
Das Unternehmen konnte seine Marktstellung verbessern<br />
und stärken, Luft- und Seefahrt haben vor allem <strong>im</strong> vergangenen<br />
Jahrzehnt rasant zugenommen, das Niederlassungsnetz<br />
wurde durch Eröffnungen <strong>im</strong> Fernen Osten, in Tokio und<br />
Hongkong sowie in nahezu allen neuen EU- und Nicht-EU-<br />
Ländern noch globaler und engmaschiger gestaltet.<br />
Nachhaltigkeit für<br />
künftige Generationen<br />
Der erste von FERCAM Echo Labs in der Niederlassung<br />
in Rom realisierte Outdoor-Aufenthaltsraum<br />
für Mitarbeitende<br />
Der Generationswechsel <strong>im</strong> Unternehmen ist vollzogen: 2017<br />
übergab Seniorchef Thomas Baumgartner sukzessive die Führung<br />
des Unternehmens an seinen Sohn Hannes, der sich den<br />
Anspruch, sichere und nachhaltige Logistik anzubieten, zu<br />
eigen gemacht und in den Strategieplänen als wichtiges Ziel<br />
festgeschrieben hat. So konzentrieren sich viele Maßnahmen<br />
und Initiativen für sämtliche Geschäftsbereiche auf die ökologische<br />
und soziale Nachhaltigkeit der Unternehmenstätigkeit.<br />
Dabei bewegt man sich parallel auf mehreren Ebenen: ausgehend<br />
von den Unternehmenseinrichtungen, Gebäuden, Lagern<br />
und Büros, die allesamt schrittweise mit Photovoltaikanlagen<br />
und für eine effiziente Nutzung der Ressourcen ausgestattet<br />
wurden, bis hin zur Umrüstung der Fahrzeugflotte, die zunehmend<br />
mit umweltfreundlicheren Treibstoffen betrieben wird.<br />
Alternative Treibstoffe – LNG, Elektro, Wasserstoff, Biogas<br />
aus erneuerbaren Quellen (www.biwi.it/produkte/bio-lng) –<br />
wurden und werden konsequent getestet und stehen bei einem<br />
Teil der Fahrzeugflotte bereits <strong>im</strong> Einsatz.<br />
FERCAM Eco Labs<br />
Für eine umfassende Herangehensweise gründete FERCAM<br />
<strong>im</strong> Dezember 2021 FERCAM Echo Labs, ein gemeinnütziges<br />
Unternehmen, dessen Ziel es ist, über den eigenen Geschäftsbereich<br />
hinaus ein Netzwerk von sozial und ökologisch ausgerichteten<br />
Partnerschaften aufzubauen und Synergieeffekte mit<br />
den ESG-/CSR-Programmen seiner Partner zu nutzen, um mit<br />
gezielten Kompensationsprojekten für mehr Nachhaltigkeit<br />
<strong>im</strong> Transport- und Logistikbereich zu sorgen. FERCAM Echo<br />
Labs handelt in der Überzeugung und <strong>im</strong> Bewusstsein, dass<br />
die Erreichung der 17 Sustainable Development Goals (SDGs)<br />
der UN-Agenda 2030 nur mittels eines technologischen und<br />
sozialen Fortschritts durch überzeugte und effiziente Zusammenarbeit<br />
möglich ist.<br />
FERCAM Future Labs fördert Innovation<br />
FERCAM Future Labs, ebenfalls ein Unternehmen der<br />
FERCAM, will <strong>im</strong> und/oder außerhalb des Unternehmens<br />
entwickelte technologisch innovative Ideen fördern und richtet<br />
sich an Start-ups und Jungunternehmende, deren Initiativen,<br />
sofern unternehmensrelevant, mit Ressourcen, dem eigenen
Nr. 4/<strong>2023</strong> 43<br />
Biogas wird künftig auch an der<br />
BIWI-Tankstelle in Sterzing getankt.<br />
Netzwerk und dem Know-how der Logistik- und Transportbranche<br />
in jeder Phase der Umsetzung ihres Vorhabens unterstützt<br />
werden.<br />
Das Interesse gilt vornehmlich Forschungsprojekten, mit denen<br />
bahnbrechende Innovationen, die Lösung komplexer<br />
Probleme und die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze angestrebt<br />
werden.<br />
Neue Logistikdienste für neue Kundenerfordernisse<br />
Neben den traditionellen Logistikdiensten FERCAM Transport<br />
für Straßen- und Schienenverkehr, FERCAM Logistics,<br />
Logistikdienste längs der gesamten Lieferkette einschließlich<br />
Mehrwertdiensten, FERCAM Distribution für nationale und<br />
internationale Sammel- und Stückgutsendungen, FERCAM<br />
Air & Ocean für Luft- und Seetransporte <strong>im</strong> Import und<br />
Export mit eigenen Verzollungseinrichtungen wurden in den<br />
vergangenen dreißig Jahren die Bereiche Kunstlogistik, Home<br />
Delivery samt Montage, Messen- und Veranstaltungslogistik,<br />
Documents-Management aufgebaut und den Markterfordernissen<br />
stetig angepasst. Diese Dienste sind <strong>im</strong> Geschäftsbereich<br />
FERCAM Special Services zusammengeführt, zu dem auch<br />
der Relocation Service zählt, ein spezialisierter Umzugsdienst,<br />
vornehmlich für Führungskräfte internationaler Unternehmen,<br />
bei dem neben dem traditionellen Umzug auch für die Familienangehörigen<br />
der Umziehenden sämtliche bürokratische<br />
Verfahren bis hin zur Schuleinschreibung der Kinder erledigt<br />
werden – ein Dienst, der in einer <strong>im</strong>mer globaler tätigen Arbeitswelt<br />
zunehmend in Anspruch genommen wird.<br />
FERCAM- Geschäftsführer Hannes Baumgartner<br />
FERCAM AG<br />
Marie-Curie-Straße 2 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 530 000<br />
info@fercam.com | www.fercam.com<br />
Elektro-Verteilerfahrzeuge für die Stadtzentren
Mai 2004<br />
Radius – Die Top 100<br />
in Südtirol
46 Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Ein Traditionsunternehmen<br />
mit modernen Ansprüchen<br />
Vor rund 90 Jahren gegründet, ist das Transport- und<br />
Logistikunternehmen GRUBER Logistics der He<strong>im</strong>at<br />
<strong>im</strong>mer treu geblieben: Der Hauptsitz des Unternehmens,<br />
seit beinahe 30 Jahren in Auer, ist gleichzeitig<br />
die größte Niederlassung der Gruppe.<br />
Heute ist das Unternehmen unter der Leitung<br />
von Martin Gruber in dritter Generation<br />
familiengeführt und agiert <strong>im</strong>mer noch nach<br />
dem Leitsatz von Gründer Josef Gruber: „Wir<br />
schaffen Lösungen, die unseren Kunden das<br />
Leben leichter machen.“<br />
Was hat sich in den letzten<br />
30 Jahren verändert?<br />
Ursprünglich ausschließlich <strong>im</strong> Transportbereich<br />
in Italien und den Nachbarländern tätig, bietet<br />
das Unternehmen heute neben Straßentransporten auch Seeund<br />
Luftfracht, Intermodaltransport sowie eine breite Palette<br />
von Logistikdienstleistungen weltweit an. Um dem Motto des<br />
Gründers auch in Zukunft gerecht zu werden, hat man in dem<br />
Südtiroler Unternehmen vor allem in den letzten drei Jahrzehnten<br />
viele Veränderungen angestoßen.<br />
1993 arbeiteten gerade mal 73 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bei GRUBER Logistics, heute sind es fast 35-mal so viele. Gruppenweit<br />
steuern die Kollegen derzeit 2.350 Ladeeinheiten, die<br />
von aktuell 850 Zugmaschinen aus dem Eigenfuhrpark gezogen<br />
werden. Auch in schwierigen Zeiten hat sich das Unternehmen<br />
nicht nur gehalten, sondern ist sogar exponentiell gewachsen: In<br />
den Folgejahren 2021 und 2022 zum Beispiel um jeweils etwa<br />
Group-CEO<br />
Martin Gruber<br />
30 Prozent. Außerdem brachte das Jahr 2022 einen weiteren<br />
wichtigen Meilenstein: Mit der Übernahme der deutschen Unternehmensgruppe<br />
Universal Transport, Marktführer <strong>im</strong> Bereich<br />
Sonder- und Schwertransporte, entstand eine internationale<br />
Gruppe mit rund 2.500 Mitarbeitern, 60 Niederlassungen<br />
in 15 Ländern und einem Gesamtumsatz von über<br />
720 Millionen Euro. Zum Vergleich: 1993 lag der<br />
Umsatz des Südtiroler Unternehmens noch bei<br />
22,7 Millionen Euro oder 44 Milliarden Lire.<br />
Trotz des schnellen und radikalen <strong>Wandel</strong>s<br />
bleiben die grundlegenden Werte des Unternehmens<br />
bestehen. Group-CEO Martin Gruber<br />
dazu: „Wir stehen seit jeher für Zuverlässigkeit,<br />
Qualität und nachhaltige Partnerschaften. Diese<br />
Eigenschaften sind unverzichtbare Triebfedern<br />
für alle Aktivitäten unseres Unternehmens. Hinzu<br />
kommen drei weitere zentrale Elemente, die <strong>im</strong><br />
Mittelpunkt unseres Handelns stehen: Nachhaltigkeit, Digitalisierung<br />
und integrierte Logistiklösungen.“<br />
Verantwortung für Mensch und Natur<br />
In den fast 90 Jahren Tätigkeit hat sich das Umfeld, in dem das<br />
Unternehmen tätig ist, oft verändert, aber zwei Gewissheiten<br />
sind <strong>im</strong>mer geblieben: der Zusammenhalt eines inhabergeführten<br />
Familienunternehmens und die vertrauensvolle Beziehung<br />
zwischen der Eigentümerfamilie und den Mitarbeitenden.<br />
Insbesondere die Verantwortung für Natur und Umwelt sind<br />
bei GRUBER Logistics mehr als nur Lippenbekenntnisse: Das<br />
Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, den umweltfreundlichsten<br />
Fuhrpark Europas aufzubauen, und setzt dabei auf
Nr. 4/<strong>2023</strong> 47<br />
v.l.: Michael Gruber, Christian Gruber und Martin Gruber<br />
emissionsarme Kraftstoffe wie Bio LNG, Biodiesel und Elektrizität<br />
und forscht <strong>im</strong> Rahmen von internationalen Projekten<br />
der Europäischen Union am Einsatz von Wasserstoff <strong>im</strong> Schwerverkehr.<br />
Abgesehen davon ist es dem Unternehmen gelungen,<br />
entlang der Brennerachse 25.000 Lkw pro Jahr von der Straße<br />
auf die Schiene zu verlagern – Tendenz steigend.<br />
Wegbereiter der Digitalisierung<br />
In Sachen Digitalisierung ist das Unternehmen aus dem Unterland<br />
ein Vorreiter in seiner Branche. Kurz- bis mittelfristig geht es vor<br />
allem darum, entlang der Lieferketten <strong>im</strong>mer mehr Informationstransparenz<br />
zu schaffen und die Automatisierung voranzutreiben.<br />
„Die Zeiten ändern sich – und dieser <strong>Wandel</strong> bedeutet, dass<br />
wir uns der größten Herausforderung des digitalen Zeitalters<br />
stellen und neue Prinzipien wie Transparenz und Informationsaustausch<br />
sowohl intern als auch extern umsetzen müssen. Wir<br />
wollen nicht nur mithalten, sondern einen Schritt voraus sein“,<br />
sagt Holger Dechant, der seit 2022 Mitglied der Geschäftsführung<br />
von GRUBER Logistics ist.<br />
Manager Meeting<br />
Logistik für die Zukunft<br />
Die Mission des Unternehmens, seinen Kunden das Leben leichter<br />
zu machen, wird auf zeitgemäße Weise durch integrierte Logistiklösungen<br />
umgesetzt, bei denen die Themen Digitalisierung<br />
und Nachhaltigkeit kombiniert werden. Die Dienstleistungen<br />
umfassen dabei die gesamte Wertschöpfungskette und reichen<br />
von Teil- und Komplettladungen über die Abwicklung von<br />
Großraum- und Schwertransporten sowie Luft- und Seefracht<br />
bis hin zum Management ganzer Logistikzentren.<br />
Der Region will GRUBER Logistics auf jeden Fall treu bleiben.<br />
„Umgeben von den Bergen ist Auer das Herzstück unseres Unternehmens,<br />
hier trifft sich regelmäßig die Unternehmensleitung<br />
und hier entscheiden wir nach wie vor über die Ausrichtung<br />
unseres Unternehmens“, sagt Martin Gruber.<br />
GRUBER Logistics<br />
Nationalstraße 75 | 39040 Auer<br />
Tel. 0471 825 500<br />
info@gruber-logistics.com | www.gruber-logistics.com
April 2003<br />
Radius – Unser<br />
Wasser unser Land
50 Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Foto © OskarDaRiz courtesy Pichler Architekten<br />
Die Nachhaltigkeit<br />
ist geblieben ...<br />
... sonst hat sich in den vergangenen 25 Jahren viel<br />
geändert für Haas. Ein Unternehmen, welches sich von<br />
der kleinen Schneiderei über die Textilreinigung bis zur<br />
führenden Industriewäscherei in Südtirol, mit Kunden<br />
<strong>im</strong> gesamten norditalienischen Raum, entwickelt hat.<br />
Das ist in kurzen Worten der Werdegang des aus Auer<br />
stammenden Familienunternehmens. Doch alles der Reihe<br />
nach. Bei der Rundumtextilpflege stehen Qualität und<br />
Hygiene <strong>im</strong> Vordergrund. Die Kunden schätzen die Professionalität<br />
und Seriosität des Familienunternehmens. Dazu Markus<br />
Haas: „Flexibilität gengenüber unseren Kunden ist uns besonders<br />
wichtig. Und dass sich die Kunden trotz der Flexibilität<br />
dennoch auf die Zuverlässigkeit wie die Einhaltung von Terminen<br />
verlassen können.“ Mit den Standorten in Auer und<br />
Pfatten ist Haas gut aufgestellt und kann für professionelle<br />
Wäschereidienstleistungen in ganz Südtirol und weit darüber<br />
hinaus garantieren.<br />
Haas deckt mit seinem Angebot der Textilpflege eine breite<br />
Palette an Dienstleistungen ab. Heute zählen die industriellen<br />
Mietwäschedienste für Berufsbekleidung und Flachwäsche zu den<br />
Hauptgeschäftsfeldern. Das gilt für gewerbliche Unternehmen<br />
der Lebensmittelbranche, der Gastronomie und der Hotellerie<br />
genauso wie für Alten- und Pflegehe<strong>im</strong>e, Rettungsdienste u.v.m.<br />
Aber nach wie vor zählt auch die klassische Reinigung von Kleidungsstücken<br />
mit einem praktischen Hemdenservice zu den bewährten<br />
Leistungen, die Haas anbietet. Dazu gehören natürlich<br />
auch die Reinigung von Teppichen, Federbetten, Decken und<br />
Vorhängen. „Genau wie vor 20 Jahren zählt auch heute noch der<br />
sparsame und nachhaltige Umgang mit Ressourcen zum Credo<br />
unseres Unternehmens“, so Markus Haas.<br />
Verkauf, vermieten und reinigen von Matten<br />
Ein weiteres Geschäftsfeld, das seit 1990 erfolgreich aufgebaut<br />
wurde, ist der Verkauf und die Vermietung von Matten. Die<br />
Palette reicht von einfachen, neutralen Abstreifern bis hin zu<br />
personalisierten Systemen für Hotels, Unternehmen, öffentliche<br />
Einrichtungen, Geschäfte und andere Gebäude. Dabei ist die regelmäßige<br />
Reinigung, egal ob diese neutral oder mit einem Logo<br />
Reinigen, reparieren und auch vermieten
Nr. 4/<strong>2023</strong> 51<br />
Vier Fragen an …<br />
… Markus Haas, zu den gravierendsten Änderungen<br />
in den vergangenen Jahren<br />
Verleihung Urkunde mit Goldmedaille Handelskammer<br />
Bozen 2022: v.l.: Michl Ebner, Markus Haas, Christine<br />
Haas, Manuela Defant und Alfred Aberer<br />
personalisiert sind, der wichtigste Teil dieser Dienstleistung.<br />
Für den Kunden garantiert Haas somit <strong>im</strong>mer einen gepflegten<br />
Eingangsbereich. Im Sort<strong>im</strong>ent gibt es auch Abstreifsysteme aus<br />
Aluminium sowie besondere Matten für PR- und Werbezwecke.<br />
Die Feste feiern, wie sie fallen<br />
„Tages Arbeit, Abends Gäste! Saure Wochen, frohe Feste!“ –<br />
ein Auszug aus J. W. von Goethes „Der Schatzgräber“. Nach<br />
diesem Motto darf auch mal gefeiert werden. Zum Beispiel<br />
das 70-jährige Firmenjubiläum oder wie Ende des vergangenen<br />
Jahres die alljährliche Jubilarfeier für langjährige Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Gefeiert wurde dabei die 10-, 25- und<br />
40-jährige Firmenzugehörigkeit und für einige Mitarbeiter der<br />
wohlverdiente Ruhestand. „Denn das größte Kapital unserer<br />
Firma sind motivierte und langjährige Mitarbeiter“, ist Markus<br />
Haas überzeugt.<br />
Haas GmbH<br />
Gmund 9 A | 39051 Pfatten<br />
Tel. 0471 802 012<br />
info@haas.it | www.haas.it<br />
Foto © OskarDaRiz courtesy Pichler Architekten<br />
Radius: Was sind die neuen<br />
Kriterien/Geschäftsfelder<br />
von Haas?<br />
Markus Haas: Durch die Inbetriebnahme<br />
des Werkes in<br />
Pfatten <strong>im</strong> Jahre 2016 gelang<br />
der Sprung von einer handwerklichen<br />
Reinigung zu einer<br />
Industriewäscherei. Hier reinigen<br />
wir Arbeitsbekleidung für Gewerbekunden<br />
von der Lebensmittelin-<br />
Markus Haas<br />
dustrie bis hin zum Rettungsdienst, die Wäsche von Kliniken,<br />
Alten- und Pflegehe<strong>im</strong>en. Neu ist auch, unser Angebot Wäsche<br />
bzw. Arbeitsbekleidung zu mieten, und der Kunde bekommt<br />
eine „Rundum-Dienstleistung“. Am Standort Pfatten befindet<br />
sich auch die Wäscherei WABES, diese reinigt die Wäsche aller<br />
sieben Landeskrankenhäuser – ein privat-öffentliches Projekt,<br />
an dem Haas beteiligt ist.<br />
Radius: Was hat sich <strong>im</strong> Unternehmen und bei der<br />
Kundenstruktur geändert?<br />
M. Haas: Unser Unternehmen ist in den vergangenen Jahren<br />
stetig gewachsen und der Kundenstock hat sich enorm vergrößert.<br />
Die Verwaltung ist 2017 auch nach Pfatten übersiedelt<br />
und in diesem Zusammenhang wurde das Verkaufs- und<br />
Kundenservicebüro räumlich und auch mitarbeitermäßig vergrößert.<br />
Mein Bruder Christian betreut die Verkaufsleitung<br />
zusammen mit seinem Verkaufs-Team.<br />
Radius: Was hat die Digitalisierung Haas gebracht?<br />
M. Haas: Das war die spannendste Erfahrung der letzten<br />
Jahre. Alle sprechen von Digitalisierung 4.0, wir haben sie<br />
umgesetzt! Sämtliche Wäsche, die wir industriell verarbeiten,<br />
bekommt bei Haas und WABES einen RFID-Microchip eingesetzt<br />
und kann somit nachverfolgt werden. Zu uns kommen<br />
Wäschereien aus ganz Europa und darüber hinaus zu Besuch,<br />
um diese Systeme anzuschauen.<br />
Radius: Überall werden dringend Mitarbeiter gesucht.<br />
Wie ist das bei Haas bzw. wie löst ihr diese Situation?<br />
M. Haas: Die Digitalisierung hilft uns enorm, die Arbeitsprozesse<br />
effizienter zu gestalten und zu automatisieren. Wir versuchen,<br />
mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, attraktiven Arbeitszeiten,<br />
ergonomischen, modernen Arbeitsplätzen und als solider Traditionsbetrieb<br />
das Arbeiten bei Haas schmackhaft zu gestalten;<br />
was uns auch ganz gut gelingt. Nichtsdestotrotz haben auch wir<br />
unsere Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zu finden, besonders wenn wir von spezialisierten Arbeitskräften<br />
in der Technik oder in der Verwaltung sprechen.
94 Radius 05/2005<br />
UNTERNEHMEN A – Z<br />
Mit Hypo Vorarlberg Leasing<br />
Kaufen, mieten oder leasen – bei der Finanzierung von<br />
Gebäuden, Werkshallen und Anlagen hat der Unternehmer<br />
mehrere Möglichkeiten zur Auswahl.<br />
Vor allem Leasing liegt derzeit<br />
<strong>im</strong> Trend: Nach Angaben des<br />
italienischen Leasingverbandes<br />
Assilea wird der italienische Leasingmarkt<br />
heuer um etwa 6% steigen.<br />
Grund dafür sind die zahlreichen<br />
Vorteile, die eine Leasingfinanzierung<br />
mit sich bringt: Eine<br />
Reihe von steuerlichen Entlastungen<br />
macht Leasing rentabler als<br />
den Ankauf mit Eigenmitteln, die<br />
Liquidität wird verbessert und die<br />
Bilanz entlastet, weil das geleaste<br />
Objekt <strong>im</strong> Anlagevermögen der Leasinggesellschaft<br />
aktiviert wird.<br />
Darüber hinaus werden Zahlungen<br />
und die Vertragsdauer auf die wirtschaftlichen<br />
und steuerlichen Rahmenbedingungen<br />
sowie die Nutzungsdauer<br />
des Investitionsgutes<br />
abgest<strong>im</strong>mt.<br />
Hypo Vorarlberg Leasing<br />
auf dem Vormarsch<br />
Mit der Kl<strong>im</strong>ahaus-Plakette in Gold ausgezeichnet: Der von Hypo Vorarlberg Leasing finanzierte<br />
Firmensitz des innovativen Bauunternehmens Leigsch GmbH (kleines Bild).<br />
Schnelligkeit, Präzision, eine genauere Kostenkalkulation und weniger Unvorhersehbarkeiten<br />
auf dem Bau zeichnen die Massivbauweise des Sterzinger Betriebes aus.<br />
Verwaltungsdirektor Michael Meyer (links) und<br />
Vertriebsdirektor Roland Benetti stehen an der Spitze<br />
der Bozner Hypo Vorarlberg Leasing AG<br />
Mit einem Geschäftsvolumen<br />
von 151 Mio. Euro und einer Bilanzsumme<br />
von 700 Mio. Euro ist<br />
die Hypo Vorarlberg Leasing AG<br />
mit Sitz in Bozen der größte Leasingfinanzierer<br />
der Region. An der<br />
Spitze des 30 Mitarbeiter zählenden<br />
Finanzdienstleisters stehen Vertriebsdirektor<br />
Roland Benetti und<br />
Verwaltungsdirektor Michael Meyer.<br />
„90% unserer Geschäftstätigkeit<br />
sind Immobilienprojekte, wobei<br />
2004 insgesamt 360 neue Leasingverträge<br />
abgeschlossen wurden“,<br />
präzisiert Benetti.<br />
Ein von der Hypo Leasing finanziertes<br />
Vorzeigeunternehmen ist die<br />
Leigsch GmbH in Sterzing, italienweiter<br />
Vorreiter in der Massivbauweise<br />
und bei der Fertigstellung<br />
von Passivhäusern. Der 1983 in<br />
Ratschings gegründete Betrieb setzt<br />
neben dem traditionellen Hochbau<br />
seit 2003 vermehrt auf die Fertigung<br />
von Ziegelmauerelementen,<br />
welche in der betriebseigenen<br />
Werkshalle hergestellt werden. Mit<br />
der aus Deutschland <strong>im</strong>portierten<br />
Maschine kann jeder nur erdenkliche<br />
Ziegel zu Mauerfertigteilen ver-
Rohbau für ein durchschnittliches<br />
Einfamilienhaus innerhalb von fünf<br />
Arbeitstagen zu errichten.<br />
Leigsch setzt mit Massivbauweise<br />
neue Maßstäbe<br />
Helmuth Leitner, Geschäftsführer<br />
der Leigsch GmbH, erläutert den innovativen<br />
Gehalt der Fertigbauweise<br />
<strong>im</strong> Vergleich zum traditionellen<br />
Mauern vor Ort: „Ein Ziegelmassiv-Fertighaus<br />
kann schneller<br />
gebaut werden, die maschinelle<br />
Fertigung erhöht die Präzision,<br />
durch die geringere Feuchtigkeit ist<br />
das Haus schneller bezugsbereit<br />
und außerdem lässt sich der Kostenrahmen<br />
viel besser einhalten.“<br />
Die ersten 5.000 m 2 Mauerfläche<br />
wurden bereits auf diese Weise produziert<br />
und somit zehn Häuser fertiggestellt.<br />
Die eigens ins Leben gerufene<br />
Vertriebsgesellschaft Alp<br />
House, an der auch das Sarner<br />
Unternehmen Fensterbau Heiss mit<br />
20% beteiligt ist, kümmert sich um<br />
den Bau und die Anliegen der Kunden.<br />
Bis Ende 2007 ist die Fertigstellung<br />
von 100 weiteren Häusern in<br />
Südtirol und <strong>im</strong> oberitalienischen<br />
Raum geplant. Zurzeit beschäftigt<br />
Leigsch 20 Mitarbeiter und erreicht<br />
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 53<br />
Radius 05/2005 95<br />
innovative Titel Titel Titel Ziele realisieren<br />
mauert werden. Diese werden in einen Umsatz von 4,5 Mio. Euro.<br />
Vorspann.<br />
weiterer Folge per Lkw transportiert „Bis zum Jahr 2007 peilen wir mit<br />
und<br />
T ext dann auf der Baustelle an der der Alp House einen Umsatz von 5<br />
vorgesehenen Stelle montiert. Mit Mio. Euro und einen gleich blei-<br />
diesem System ist es möglich, einen<br />
bendem Umsatz für die Leigsch<br />
GmbH an“, so Leitner.<br />
Passiv bauen –<br />
aktiv sparen<br />
In Zeiten ständig steigender<br />
Rohstoffpreise sind in der Baubranche<br />
besonders Energiespar-Lösungen<br />
gefragt und auch hier setzt<br />
Leigsch Akzente. Der durch die Hypo<br />
Vorarlberg Leasing finanzierte<br />
Firmensitz in Ratschings darf sich<br />
rühmen, das erste, rein monolithisch<br />
errichtete Passiv-Bürogebäude<br />
Europas zu sein und wird dafür<br />
mit der Kl<strong>im</strong>ahaus-Plakette in Gold<br />
ausgezeichnet. „Ermöglicht wurde<br />
dieser Bau mit Symbolcharakter<br />
durch die kompetente Beratung und<br />
Abwicklung aller finanziellen Fragen<br />
durch die Hypo Vorarlberg Leasing“,<br />
unterstreicht Leitner die Rolle<br />
des Partners. Ein Passivbau benötigt<br />
weniger als 1,5 l Heizöl bzw.<br />
15kWh pro m 2 <strong>im</strong> Jahr. Das Passiv-<br />
Bürogebäude der Leigsch verbraucht<br />
1,2 l pro m 2 <strong>im</strong> Jahr, ermöglicht<br />
wird dies durch die Verwendung<br />
eines 50 Zent<strong>im</strong>eter dicken<br />
Ziegelsteins mit einem Dämmwert<br />
von Lambda 0,09.<br />
Vom Caravanverleih bis<br />
hin zum Après-Ski<br />
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
des Finanzierungsinstrumentes<br />
Leasing zeigen die Beispiele des<br />
Automarktes Bonometti oder des<br />
Après-Ski-Treffpunkts Snow Star<br />
Die Hypo Vorarlberg Leasing AG mit Sitz in der Bozner Industriezone<br />
ist mit einem Geschäftsvolumen von 151 Millionen<br />
Euro der größte Leasingfinanzierer der Region.<br />
auf. Der Automarkt Bonometti mit<br />
Sitz in Altavilla Vicentina hat seine<br />
Zweigstelle in Gardolo bei Trient<br />
mit Hilfe der Hypo Leasing finanziert<br />
und zählt <strong>im</strong> Verkauf und Verleih<br />
von Caravans zu den Branchenführern<br />
in Norditalien. Zu einem<br />
beliebten Treffpunkt <strong>im</strong> Skiund<br />
Wandergebiet Folgaria ist der<br />
Après Ski-Treffpunkt Snow Star<br />
geworden, bei dem die Hypo Leasing<br />
mit 1,8 Mio. Euro Pate steht.<br />
Hypo Leasing-Vertriebsdirektor Benetti:<br />
„Wir ermöglichen unseren<br />
Kunden, ihre Pläne umzusetzen und<br />
dabei die eigene Geldbörse zu schonen.“<br />
Ebenfalls mit einer Leasingfinanzierung auf die Beine<br />
gestellt wurde der Après Ski-Treffpunkt Snow<br />
Star in Folgaria zwischen Trient und Rovereto.<br />
Eckdaten der Hypo<br />
Vorarlberg Leasing:<br />
Geschäftsleitung Bozen:<br />
Michael Meyer und Roland Benetti<br />
Außenstellen in Como und Bergamo<br />
Umsatz 2004: 151 Mio. Euro<br />
Abgeschlossene Verträge 2004: 360<br />
Mitarbeiter 2004: 30<br />
Info<br />
Hypo Vorarlberg Leasing AG<br />
Lanciastraße 8/c<br />
39100 Bozen<br />
Tel. 0471 06 05 00<br />
Fax 0471 06 05 50<br />
info@hypovbg.it<br />
www.hypoleasing.it<br />
Mai 2004<br />
Radius – Die Top 100<br />
in Südtirol
Anzeige<br />
Seit über 30 Jahren<br />
an der Seite der<br />
he<strong>im</strong>ischen <strong>Wirtschaft</strong><br />
In den letzten Jahrzehnten hat Südtirols <strong>Wirtschaft</strong> einen sagenhaften<br />
Aufstieg hingelegt. Dies ist vor allem den vielen mutigen und weitsichtigen<br />
Unternehmern zu verdanken. An ihrer Seite steht<br />
seit über 30 Jahren die Hypo Vorarlberg Leasing AG<br />
und finanziert Vorhaben – unbürokratisch,<br />
schnell und perfekt planbar.
Nr. 4/<strong>2023</strong> 55<br />
Die 1990er-Jahre in Südtirol waren entscheidend für den<br />
Ausbau des Wohlstands in Südtirol. Zahlreiche Industriebetriebe<br />
nutzten die Gunst der Stunde und begannen, ihre Produkte<br />
über die Grenzen hinaus zu verkaufen. Der Tourismus<br />
machte große Sprünge, die Landwirtschaft qualitativ einen großen<br />
Schritt vorwärts, ebenso wie viele andere Branchen. Anders<br />
gesagt: Die Schultern von Südtirols <strong>Wirtschaft</strong> wurden breiter.<br />
Wie alles begann<br />
Es war auch die Zeit der Gründung der Hypo Vorarlberg<br />
Leasing AG. 1991 rief die Traditionsbank Hypo Vorarlberg die<br />
Gesellschaft ins Leben, die heute mit einem jährlichen Neuvolumen<br />
von mehr als 100 Millionen Euro der führende Leasingfinanzierer<br />
in der Region ist. Ein kleines Team mit nur wenigen<br />
Mitarbeitern fand zu Beginn – was Leasing angeht – weitgehend<br />
unbeackertes Land vor. „Das machte viel Überzeugungs- und<br />
Aufklärungsarbeit nötig, bot zugleich jedoch interessante Perspektiven.<br />
Viele Unternehmer erkannten schnell die Vorteile des<br />
Leasings, um Projekte rasch und flexibel umsetzen zu können“,<br />
so Michael Meyer, der Delegierte des Verwaltungsrates bei<br />
Hypo Vorarlberg Leasing.<br />
Foto © Davide Ronggador<br />
v.l.: Christian Fischnaller und Michael Meyer<br />
Wo die Reise hingeht<br />
Vieles hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert, doch sein<br />
Ziel hat der Leasingspezialist nie aus den Augen verloren. „Wir<br />
leben Kundenorientierung, sie zieht sich wie ein roter Faden<br />
durch unser Handeln. In den letzten Jahren haben wir beispielsweise<br />
viel in die Digitalisierung investiert, um die Dienstleistungsqualität<br />
zu verbessern. Unsere Kunden sparen Zeit<br />
und Wege, können sich stärker auf ihr Business konzentrieren.<br />
Gleichzeitig sind wir <strong>im</strong>mer da, wenn Beratungsbedarf besteht.<br />
Zur Verfügung stehten das Know-how und die Erfahrung unserer<br />
mehr als 40 Mitarbeiter, die sich um eine Antwort auf<br />
sämtliche steuerliche, rechtliche und verwaltungstechnische<br />
Fragen bemühen“, erläutert Meyer.<br />
Ein großes Ziel für die nächsten Jahre ist der Ausbau des Maschinenleasings<br />
zu einem wichtigen Standbein neben dem<br />
Immobilienleasing. „Der Markt ist reif dafür: Viele Unternehmen<br />
wollen aktuell in neue Maschinen und Anlagen verschiedenster<br />
Art investieren – angefangen be<strong>im</strong> automatisierten Fertigungshelfer<br />
bis hin zur Photovoltaik am Dach. Wir unterstützen<br />
die Betriebe auf ihrem Weg durch Leasinglösungen, die in vereinfachter<br />
Form gewährt werden können – vom Erstkontakt bis<br />
zum fertigen Leasingvertrag vergehen mitunter wenige Tage.<br />
Die zentrale Schnittstelle bilde hierbei das eigens entwickelte<br />
Kundenportal „MyHypoLeasing“, das digitale Tor zur Welt von<br />
Hypo Vorarlberg Leasing.<br />
Hypo Vorarlberg Leasing AG<br />
Galileo-Galilei-Straße 10 H | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 060 500<br />
info@hypovbg.it | www.hypoleasing.it<br />
Hier kommt ein Bildtext ...<br />
Das gesamte Hypo-Vorarlberg-Leasing-Team mit Verwaltungsrat und Aufsichtsrat
58<br />
Radius 04/2006<br />
FIRMENPORTRAIT<br />
Das moderne Hotelz<strong>im</strong>mer!<br />
Z<strong>im</strong>mer-Verwaltungs-Management: Das bedeutet moderne Technik für das Gästez<strong>im</strong>mer mit dem Ziel<br />
„Komfort für den Gast, Information und Einsparungen für den Hotelier“.<br />
stellt der Gast seine gewünschte<br />
Raumtemperatur ein, diese kann<br />
aber von der Rezeption aus l<strong>im</strong>itiert<br />
werden. Top Hotel gibt dem<br />
Hotelier alle Möglichkeiten, seine<br />
Z<strong>im</strong>mer opt<strong>im</strong>al zu verwalten, z.B.<br />
weiß er in welchem Z<strong>im</strong>mer das<br />
Reinigungspersonal gerade arbeitet,<br />
welche Z<strong>im</strong>mer bereits geputzt sind,<br />
usw.<br />
Service vor Ort<br />
Mit der Produktreihe Top<br />
Hotel hat die Firma Interel<br />
aus Eppan die perfekte<br />
Zutrittskontrolle und Raumtemperaturregelung<br />
des Hotelz<strong>im</strong>mers<br />
geschaffen. Die Vorteile<br />
liegen auf der Hand: der Gast<br />
hat einen unkomplizierten Zutritt zu<br />
seinem Z<strong>im</strong>mer oder seine Suite und<br />
regelt<br />
einfach<br />
und<br />
übersichtlich<br />
die<br />
Raumtemperatur,<br />
der Hotelier hat<br />
eine gesamte Übersicht<br />
(Gast anwesend,<br />
Z<strong>im</strong>mer gereinigt, bitte<br />
nicht stören usw.). Die<br />
Technik ist allgemein<br />
bekannt: Der<br />
Gast wird registriert,<br />
bekommt eine<br />
oder mehrere Tras-<br />
Die Funktion<br />
ponderkarten und<br />
durch einfaches<br />
Anlegen an die<br />
Einheit vor der<br />
Tür öffnet sich<br />
die Z<strong>im</strong>mertür.<br />
Die Trasponderkarte wird in die<br />
Inneneinheit gesteckt, somit ist die<br />
Anwesenheit des Gastes erkannt<br />
und die Z<strong>im</strong>mersteuerung stellt<br />
sich darauf ein. Verlässt der<br />
Gast hingegen den Raum,<br />
kann die Temperatur<br />
abgesenkt werden. Am<br />
Raumtemperaturregler<br />
Die einfach zu bedienende<br />
Software am PC in der Rezeption<br />
ermöglicht eine einfache Registrierung<br />
des Gastes und Kontrolle des<br />
Gebäudes. Als Südtiroler Betrieb<br />
kann die Firma Interel eine kundennahe<br />
Dienstleistung rund um das<br />
Produkt garantieren.<br />
INFO<br />
Interel GmbH<br />
Pillhof 51<br />
39010 Frangart<br />
Tel. 0471 633 348<br />
Fax 0471 633 378<br />
info@interel.it<br />
www.interel.it<br />
Juni 2006<br />
Radius – Die Top 100<br />
04_2006 Top100.indd 58 31.05.2006 9:37:35 Uhr
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 57<br />
So viel mehr als ein Thermostat<br />
Bereits seit seiner Gründung vor mehr als 40 Jahren<br />
hat sich die INTEREL TRADING einer Design-orientierten<br />
Produktphilosophie verschrieben. Im Fokus<br />
maßgeschneiderte Gesamtlösungen, für intelligente<br />
Hotels mit max<strong>im</strong>aler Energieeinsparung und höchstem<br />
Gästekomfort.<br />
EOS Thermostat – der schnellste und kostengünstigste<br />
Weg zur Implementierung von Smart-Building-Technologie<br />
<strong>im</strong> Hotelbereich! Ein Thermostat, aber auch ein Umweltsensor<br />
und ein IoT-Hub für unendliche Möglichkeiten<br />
für Anwendungen und zukünftiges Wachstum. Allein mit<br />
dem EOS-Produkt stellen Sie ein Gateway in das Zentrum<br />
Ihrer Anlage, das die Flotte der angeschlossenen intelligenten<br />
Geräte verwaltet und überwacht. Es ist der intelligente Gebäudethermostat<br />
mit den meisten Integrationsmöglichkeiten,<br />
denn er integriert nicht nur die Raumtemperaturregelung,<br />
sondern ermöglicht auch die Steuerung und Überwachung<br />
von Drittgeräten wie intelligente Schlösser und anderen elektronischen<br />
Modulen!<br />
Ökologisch und nachhaltig<br />
In der heutigen Zeit wird das Thema Energieeffizienz und -einsparung<br />
<strong>im</strong>mer wichtiger, um den Kl<strong>im</strong>awandel zu bekämpfen.<br />
Besonders <strong>im</strong> Gastgewerbe, wo die Energiekosten einen erheblichen<br />
Anteil der Betriebskosten ausmachen, ist es wichtig,<br />
energieeffiziente Maßnahmen zu ergreifen. Mit EOS kann der<br />
Energieverbrauch automatisch reguliert werden, indem Lichter<br />
und Kl<strong>im</strong>aanlagen nur dann eingeschaltet werden, wenn sie<br />
tatsächlich benötigt werden.<br />
Neben der Einsparung von Energie bietet eine erhöhte Energieeffizienz<br />
auch weitere Vorteile. Gäste sind oft bereit, mehr<br />
für ein Hotelz<strong>im</strong>mer zu bezahlen, das nachhaltig und umweltfreundlich<br />
ist. Gleichzeitig kann eine verbesserte Energieeffizienz<br />
dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck des Hotels<br />
zu verringern und die Umwelt zu schützen.<br />
Schnell und einfach<br />
Mit der EOS Installer App kann man Hunderte von Geräten<br />
schnell und fehlerfrei konfigurieren. Der zugrundeliegende<br />
INTEREL-Cloud-basierte Prozess erfordert lediglich die Eingabe<br />
der Gerätenummer, um ein Gerät korrekt zu konfigurieren.<br />
Die gesamte Automatisierung <strong>im</strong> Hotelz<strong>im</strong>mer ist in einem<br />
einzigen Produkt konzentriert, das dank Over-the-Air-Updates<br />
stets neue Funktionen integrieren kann.<br />
EOS-Thermostat: Was Sie sehen, ist ein intelligenter Thermostat,<br />
was Sie bekommen, ist eine intelligente Gebäudeinfrastruktur.<br />
INTEREL Trading<br />
Pillhof 51 | 39057 Eppan (BZ)<br />
Tel. 0471 633 348<br />
info@interel-trading.eu| www.interel-trading.eu<br />
Der neue EOS Thermostat ermöglicht eine große Auswahl an Funktionen<br />
und Steuerungen, um das Hotel auf intelligente Weise zu verwalten<br />
und Energieeinsparungen sowie Kostenkontrolle zu gewährleisten.
Februar 2003<br />
Radius – Bauwirtschaft<br />
in Südtirol
60 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Das Baukollegium <strong>im</strong> Jahr <strong>2023</strong><br />
Gegründet am 8. Juli 1993, feiert das Baukollegium<br />
heuer sein 30-jähriges Bestehen. Der ursprüngliche<br />
Name „Kollegium der Bauunternehmer Südtirols“<br />
wurde <strong>im</strong> Jahre 2021 zum „Baukollegium“. Heute gehören<br />
ihm rund 100 Mitgliedsunternehmen an.<br />
Auch wenn sich Name und Logo verändert haben, so sind<br />
die Aufgaben des Baukollegiums gleich geblieben: die Interessen<br />
der Bauwirtschaft sowie der industriell organisierten<br />
Bauunternehmen in Südtirol zu vertreten und den Mitgliedsunternehmen<br />
hoch qualifizierte Dienstleistungen zu bieten.<br />
Dafür setzten sich seit jeher die ehrenamtlich tätigen Präsidenten<br />
ein. Seit 2021 stehen dem Präsidenten nun fünf Vizepräsidenten,<br />
der Past-President und ein Schatzmeister <strong>im</strong> Präsidium<br />
zur Seite, die sich jeweils einem spezifischen Thema widmen.<br />
Derzeit kann Präsident Michael Auer auf die Unterstützung der<br />
Vizepräsidenten Thomas Ausserhofer (Unionbau AG), Robert<br />
Kargruber (Kargruber-Stoll Gmbh), Christian Grünfelder (Beton<br />
Lana GmbH), Franz Marx (Marx GmbH) und Ingo Plaickner<br />
„SCHAUT EUCH UNSERE<br />
DIENSTLEISTUNGEN AN!“<br />
Arbeitsrecht<br />
Gewerkschaftsfragen | Kollektivvertragsfragen |<br />
Lehrlingswesen | Beratung bei Fragen zu<br />
INAIL und INPS<br />
Rechtsberatung<br />
Öffentliche Arbeiten | Vertragsüberprüfungen<br />
(z.B. Subverträge) | Unterstützung, Gründung,<br />
Konsortien | Urbanistik | Baurecht<br />
Arbeitssicherheit & Umwelt<br />
Gratis-Betriebs-Check-up | Sicherheitsschalter<br />
und Ausbildung | Rechtliche<br />
Aspekte | Umweltfragen (Lärm, Luft …) |<br />
Abfallwirtschaft und Transport<br />
Betriebsberatung<br />
Steuerberatung | Beratung zu Förderungen<br />
| Privacyberatung | Beratung<br />
Transport (Conto proprio …) | Beratung<br />
und Unterstützung bei der Unternehmenskommunikation<br />
Konventionen<br />
Energie | Versicherungen |<br />
Telekommunikation |<br />
Arbeitskleidung | Finanzprodukte<br />
v.l.: Geschäftsleiter Thomas Hasler und Präsident Michael Auer<br />
(Plaickner Bau GmbH) sowie Past-President Markus Kofler<br />
(Kofler & Rech AG), Schatzmeister Werner Kusstatscher (Beton<br />
Eisack GmbH) und der Präsidentin der Bauarbeiterkasse, Jasmin<br />
Mair (Mair Josef & Co. KG), zählen.<br />
Zusätzlich steht dem Präsidium auch der Generalrat zur Seite,<br />
der sich aus dem Präsidium und den folgenden von der<br />
Mitgliederversammlung gewählten Mitglieder zusammensetzt:<br />
Freddy Gasser (Plattner AG), Andrea De Luca (De.Co.Bau<br />
GmbH), Thomas Rottensteiner (Rottensteiner GmbH), Rainer<br />
Gasser (Gasser GmbH), Felizitas Wieser (Wieser OHG),<br />
Christian Egartner (Wipptaler Bau GmbH), Andreas Auer (Erdbau<br />
GmbH) und Anton Sachsalber (Bauunternehmen Latsch<br />
GmbH). Als Rechnungsprüfer fungieren Manfred Gasser (Gasser<br />
Markus GmbH), Vittorio Repetto (Costruzioni Repetto<br />
GmbH) und Emilio Lorenzon.<br />
Seit der Gründung ist es dem Baukollegium ein Anliegen,<br />
den Mitgliedsbetrieben hochprofessionelle<br />
Unterstützung in Fachfragen anzubieten. Diese<br />
Aufgabe wird einerseits durch die eigene<br />
Struktur unter Führung des Geschäftsleiters<br />
Thomas Hasler und andererseits durch die<br />
enge Zusammenarbeit mit dem Unternehmerverband<br />
Südtirol gewährleistet.<br />
Ein weiteres Hauptaugenmerk wird<br />
auf die Interessenvertretung der<br />
Bauwirtschaft gelegt. Mit viel Engagement<br />
und Herzblut setzen sich<br />
die Unternehmer seit jeher freiwillig<br />
und ehrenamtlich für den Bausektor<br />
und dessen Belange sein. Dadurch gelang<br />
es in den Jahren, Vorteile für<br />
Südtirol, dessen Bevölkerung, die<br />
Unternehmen und deren Mitarbeitende<br />
zu schaffen.
Nr. 4/<strong>2023</strong> 61<br />
Ein großer Einsatz des Baukollegiums gilt auch der Verbesserung<br />
des Images der Branche. Der Bau hat sich geändert – die Jobs <strong>im</strong><br />
Bau haben sich verändert. Hochprofessionelle Arbeit verlangt<br />
hochprofessionelle, gut ausgebildete und engagierte Mitarbeitende.<br />
Dieses Bild will das Baukollegium den Südtirolern vermitteln<br />
und sie schon von klein auf für ihre Branche begeistern.<br />
Der Generalrat des Baukollegiums<br />
Baukollegium<br />
Schlachthofstraße 57 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 282 894<br />
info@baukollegium.it | www.baukollegium.it<br />
Interview mit Michael Auer<br />
Radius: Michael Auer, Sie sind seit 2018 Präsident<br />
des Baukollegiums. Was hat Sie damals bewogen, die<br />
Präsidentschaft zu übernehmen?<br />
Michael Auer: Vieles war ganz einfach Zufall ... Was mich<br />
dann aber überzeugt hat, das Amt wirklich zu übernehmen,<br />
war ganz einfach, dass ich was bewegen, aber auch etwas Neues<br />
dazulernen wollte. Man hat als Präsident viel Verantwortung,<br />
lernt aber auch sehr viele Menschen kennen und versteht<br />
Zusammenhänge oft ganz neu. Man ist einfach am Puls der<br />
Zeit und bekommt die Entwicklungen hautnah mit. Im Idealfall<br />
kann man sie auch mitgestalten. Genau dies ist auch einer<br />
der Gründe, wieso ich das Amt übernommen habe: die<br />
Zukunft mitzugestalten und dabei meine Unternehmerkollegen<br />
bestmöglich zu unterstützen.<br />
Radius: Was hat Sie in diesen Jahren<br />
besonders gefreut bzw. Ihnen Freude<br />
gemacht?<br />
M. Auer: Ich konnte viel neue Erfahrung<br />
sammeln. Die Anerkennung, die ich für meinen<br />
Einsatz <strong>im</strong>mer wieder bekommen habe und<br />
bekomme, erfüllt mich natürlich mit Freude, aber<br />
auch mit Stolz. Das Arbeiten in den verschiedenen<br />
Gremien, sowohl innerhalb des Baukollegiums<br />
als auch übergreifend mit den anderen Berufsgruppen,<br />
den Gewerkschaften, den politischen Entscheidungsträgern,<br />
macht mir Spaß. Wir haben <strong>im</strong> Präsidium und <strong>im</strong> Generalrat<br />
eine eingeschworene Gruppe und es ist <strong>im</strong>mer wieder bereichernd,<br />
sich auszutauschen. Die Unterstützung, die ich hier<br />
bekomme, ist enorm.<br />
Radius: Wo lagen in den vergangenen Jahren die<br />
größten Herausforderungen?<br />
M. Auer: Daran hat es in den letzten Jahren nicht gefehlt – zuerst<br />
die Covid-19-Krise, wo es von einem Tag auf den anderen<br />
nicht mehr möglich war zu arbeiten. Da waren wir natürlich am<br />
Anfang stark betroffen. Zum Glück ist es uns dann gemeinsam<br />
gelungen, auch in enger Zusammenarbeit mit den anderen Ver-<br />
Michael Auer<br />
bänden und den Gewerkschaften die Politik davon zu überzeugen,<br />
dass das Arbeiten an der frischen Luft unter Einhaltung aller<br />
Sicherheitsmaßnahmen keine Gefahren birgt. Insgesamt sind<br />
wir dann als Bauwirtschaft ganz gut über diese Krise gekommen.<br />
Radius: Doch es hat nicht lange gedauert, und die<br />
nächste Herausforderung stand vor der Tür ...<br />
M. Auer: Genau, die enormen Preissteigerungen. Bei den<br />
Rohstoffen, somit bei den Baumaterialien, und bei der Energie<br />
sind die Preise überall explodiert. Am Bau gibt es langfristige<br />
Verträge, gerade bei öffentlichen Ausschreibungen gibt man<br />
oft lange vor Baubeginn die Angebote ab. Dass die Preise<br />
dermaßen steigen können, damit hat keiner gerechnet.<br />
Auch hier konnten wir gemeinsam u.a. mit<br />
unserem Dachverband ANCE zumindest eine<br />
kleine Entschärfung der Situation erreichen.<br />
Auch die Anpassung des lokalen Richtpreisverzeichnisses<br />
war nicht einfach. Abgesehen<br />
von diesen großen Krisen ist eine der wichtigsten<br />
Herausforderungen die Anerkennung<br />
der Bauwirtschaft innerhalb der Südtiroler Gesellschaft.<br />
Mit Imagekampagnen versuchen wir,<br />
auf die Bedeutung der Bauwirtschaft für die Südtiroler<br />
<strong>Wirtschaft</strong>, für die Wertschöpfung, für die<br />
Beschäftigten, aber auch für ein zeitgemäßes Land mit modernen<br />
Infrastrukturen hinzuweisen – ganz nach unserem Motto<br />
„Zukunft baut sich nicht von selbst“.<br />
Radius: Welche Entwicklungen sehen sie in den kommenden<br />
Jahren auf das Baugewerbe zukommen und<br />
welchen Beitrag kann hier das Baukollegium leisten?<br />
M. Auer: Vieles ist derzeit <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> – Energie, Wasser, Gesellschaft.<br />
Dem kl<strong>im</strong>atischen und demografischen <strong>Wandel</strong> werden<br />
wir uns alle stellen müssen. Nachhaltiges, energieopt<strong>im</strong>iertes<br />
Bauen wird deshalb <strong>im</strong>mer wichtiger sein, da ist die Bauwirtschaft<br />
gefragt. Persönlich ist es mir ein Anliegen, <strong>im</strong>mer positiv<br />
in die Zukunft zu blicken. Probleme sind da, um sie zu lösen. Die<br />
Bauwirtschaft wird ihren Beitrag leisten, da bin ich sicher.
43<br />
Radius 01/2004 04/2006<br />
INTERVIEW<br />
Die erste unabhängige<br />
Privatbank Südtirols 2006<br />
„Von Unternehmen für Unternehmer...“<br />
Radius <strong>im</strong> Gespräch mit Bankgründer<br />
Josef Prader. Der 41-<br />
jährige Brixner und Vater von<br />
zwei Kindern bringt als ehemalige<br />
Vorstandvorsitzender der Hypo Tirol<br />
viel Erfahrung mit und verfügt über<br />
ein breites, internationales und regionales<br />
Netzwerk, insbesondere in<br />
Italien, Österreich, Deutschland und<br />
der Schweiz..<br />
Radius: Viele wünschen sich eine<br />
Alternative zum bestehenden Angebot<br />
auf dem Bankenmarkt, aber<br />
noch niemand nahm das zum<br />
Anlass, hier eine Bank zu gründen ...<br />
J. Prader: In der Tat ist die PRA-<br />
DER BANK die erste Bankgründung<br />
in Südtirol seit mehr als 30 Jahren<br />
und die erste private Initiative dieser<br />
Art überhaupt. Begonnen hat es mit<br />
einem best<strong>im</strong>mten Gefühl, dass es<br />
sich lohnen würde in dieser gesunden<br />
und wohlhabenden Region an<br />
einer wichtigen Drehscheibe Euro-<br />
pas, eine Bank von Unternehmern<br />
für Unternehmer mit ihren Familien<br />
zu gründen. Diese Idee habe ich<br />
mit Begeisterung und Konsequenz<br />
verfolgt. Unsere Investoren kommen<br />
aus Südtirol, Trient und Nordtirol.<br />
Die PRADER BANK ist mit zwei<br />
Kundencentern, einem in Trient und<br />
einem in Bozen, für ihre Kunden da.<br />
Radius: Wie sind Sie gestartet?<br />
J. Prader: Als ich mit dem Projekt<br />
der Bankgründung startete, hatte<br />
ich eine private Bank vor Augen,<br />
eine Bank ohne Altlasten, die<br />
unternehmerisch geführt ist, wo der<br />
Mensch <strong>im</strong> Mittelpunkt steht und<br />
Entscheidungen vor Ort, unabhängig<br />
von übergeordneten Instanzen<br />
getroffen werden. Bestärkt wurde<br />
ich durch die zahlreichen Gespräche<br />
mit Unternehmern der Region, die<br />
mir erste Signale gaben, dass sie<br />
bereit wären, in ein solches Projekt<br />
zu investieren.<br />
Radius: Was zeichnet Südtirol als<br />
Finanzplatz aus?<br />
J. Prader: Südtirol ist eine der<br />
reichsten Regionen Europas. Es ist<br />
die Region der Familien-betriebe,<br />
freiberuflichen Unternehmer und<br />
traditionsreichen Institutionen.<br />
Die Region Trentino Südtirol hat<br />
ca. 950.000 Einwohner, davon ca.<br />
100.000 eingetragene Unternehmer<br />
und ca. 17. 000 Freiberufler. Diese<br />
Unternehmen sind in der Regel klein<br />
strukturiert. Man ist erfolgreich,<br />
arbeitet hart und verdient überdurchschnittlich<br />
gut.<br />
Radius: Worin unterscheidet sich<br />
die PRADER BANK von den traditionellen<br />
Banken auf dem Platz?<br />
J. Prader: Die he<strong>im</strong>ischen, etablierten<br />
Banken sind Marktführer<br />
<strong>im</strong> klassischen Schaltergeschäft.<br />
Wir haben keine Schalterhalle <strong>im</strong><br />
Parterre, die PRADER BANK befindet<br />
sich in Bozen <strong>im</strong> dritten und<br />
in Trient <strong>im</strong> ersten Stock, wo die<br />
finanziellen Anliegen der Kunden<br />
sehr persönlich ausgelotet werden.<br />
Wir bieten unseren Kunden einen<br />
ganzheitlichen Beratungsansatz. Es<br />
wird dem Umstand Rechnung getragen,<br />
dass der Mensch in der Regel in<br />
seinem privaten Netzwerk von Familie<br />
steht, wo die einzelnen Mitglieder<br />
(Lebenspartner, Kinder ..) auch ihre<br />
persönlichen Ziele und Wünsche<br />
haben. Wir bieten unseren Kunden<br />
Corporate, Private und Leasing.<br />
Da die Bedürfnisse des Kunden<br />
<strong>im</strong> Zentrum stehen und die Bankprodukte<br />
auf ihn maßgeschneidert<br />
sind und nach dem Grundsatz des<br />
„best fit“ auf ihn angepasst werden,<br />
bedarf dies eines raschen und zielsicheren<br />
Handelns auf den internationalen<br />
Finanzmärkten. Dies ist<br />
der PRADER BANK aufgrund ihres<br />
ausgeprägten Netzwerkes möglich.<br />
Juni 2006<br />
Radius – Die Top 100
Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong> 63<br />
Für eine Zukunft,<br />
die der Natur, den<br />
Menschen und<br />
ihrem Vermögen<br />
guttut.<br />
Im Rahmen der Eröffnung der PRADER BANK <strong>im</strong> Jahr<br />
2006 als erste Privatbank in Südtirol, führte Radius<br />
ein Gespräch mit Josef Prader, dem Gründer der<br />
Bank. Damals wollten wir wissen, was ihn bewog,<br />
eine Privatbank in Südtirol zu gründen, und wie er<br />
seine Bank als private Initiative <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen Bankenumfeld<br />
positionieren wollte. Heute führen wir ein<br />
Standortgespräch und fragen ihn nach der Zukunft.<br />
Radius: Herr Prader, haben sich Ihre Erwartungen<br />
von 2006, eine unabhängige Privatbank in Südtirol zu<br />
gründen, erfüllt?<br />
Josef Prader: Die Erwartungen haben sich voll erfüllt. Die<br />
PRADER BANK ist heute eine Realität, die auch für sehr komplexe<br />
Finanzthemen Lösungen <strong>im</strong> Private Banking, Corporate Banking<br />
und Family Office erbringt. In unserer Nische haben wir die<br />
Kompetenz einer internationalen Privatbank. Ich sehe darin das<br />
Ergebnis einer unternehmerischen Kultur, kompakter Gremien,<br />
sehr guter Mitarbeiter und hervorragender Experten als Partner.<br />
Dies alles in einem sehr komplexen und volatilen Umfeld.<br />
Radius: Seit Ihrem Start 2006 gab es zwei große Finanzkrisen.<br />
In der Bankenwelt ist seither kein Stein auf dem<br />
anderen geblieben. Banken machten Bankrott oder<br />
mussten staatlich gestützt werden. Wie wirkte sich das<br />
auf die Entwicklung der PRADER BANK aus?<br />
J. Prader: Wir haben ein robustes Geschäftsmodell und ein<br />
vorausschauendes und umsichtiges Risikomanagement. Die<br />
PRADER BANK ist eine kerngesunde, stabile und resiliente<br />
Privatbank. Das zeigt ein seit Jahren außerordentlich hoher<br />
Solvabilitätsquotient, Cet-1 in der Höhe von 50 Prozent, der<br />
weit über dem gesetzlich vorgeschriebenen Durchschnitt von<br />
zwöfl Prozent liegt. Wir erfüllen alle gesetzlichen Auflagen<br />
und mussten zu keiner Zeit außerordentliche Maßnahmen ergreifen,<br />
um unser Kapital zu stützen. Auch haben wir weder<br />
notleidende Kredite noch anhängige Gerichtsverfahren. Das<br />
spricht für Fairness in der Kundenbeziehung.<br />
Radius: Welche Rolle wird die Nachhaltigkeit in der<br />
Entwicklung ihrer Bank spielen?<br />
J. Prader: Nachhaltigkeit zählt zu unseren Kernwerten seit<br />
der Gründung der Bank. Wir streben Exzellenz in Sustainable<br />
Finance (Exzellenz in nachhaltigem Bankwesen) an und wollen<br />
Impulse setzen, die unserem Land zugutekommen. Dazu<br />
bringen wir Ideen zur Stärkung der <strong>Wirtschaft</strong> ein, um gemeinsam<br />
mit lokalen Partnern nachhaltige Finanzinstrumente<br />
zu entwickeln, die den Wohlstand <strong>im</strong> Land langfristig sichern<br />
und einen wirksamen Beitrag leisten, Südtirol zu einer<br />
europäischen Modellregion für nachhaltiges <strong>Wirtschaft</strong>en zu<br />
machen. Als Bank messen und verbessern wir jährlich unseren<br />
eigenen CO 2-Fußabdruck und sind Mitglied der NET-<br />
Zero-Plattform.<br />
Radius: Wie sehen Sie heute, als unabhängige, nachhaltige<br />
Privatbank, den Finanzplatz Südtirol?<br />
J. Prader: Ich sehe darin eine sehr große Chance, den <strong>Wirtschaft</strong>sstandort<br />
Südtirol zu stärken. Südtirol hat ein stabiles<br />
Gefüge von drei traditionellen Retailbanken, es gibt spezialisiertes<br />
Finanz-Know-how durch uns als Privatbank sowie<br />
durch die landeseigene SGR. Zudem hat Bozen auch eine<br />
Universität mit Schwerpunkt Finanzen. Das Thema der<br />
Nachhaltigkeit stellt uns vor große Herausforderungen. Es<br />
braucht neue finanzielle Lösungen für Finanzierungen, für<br />
Veranlagungen, für Investments usw., die es vor 20 Jahren<br />
nicht gab und auch heute noch nicht gibt. Diese Entwicklung<br />
benötigt die Bündelung der Kräfte und ein professionelles<br />
Zusammenspiel unterschiedlicher privater und öffentlicher<br />
Player, jeder in seiner Rolle und Funktion. Wenn das gelingt,<br />
wird der Wohlstand in unserem Land auch in Zukunft erhalten<br />
und finanzierbar bleiben.<br />
PRADER BANK AG<br />
Mustergasse 2 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 067 788<br />
info@praderbank.com | www.praderbank.com
64 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
AKTUELL<br />
DER FLUGPLATZ BOZEN<br />
Der Flughafen in St. Jakob bei<br />
Bozen: Ein Thema, das seit Jahren<br />
und Monaten die Südtiroler Bevölkerung<br />
bewegt und für Diskussionen<br />
am Stammtisch genauso wie<br />
<strong>im</strong> Landtag sorgt.<br />
Selten zuvor hat ein Projekt für den<br />
Ausbau einer bereits bestehenden<br />
Infrastruktur in Südtirol die Gemüter<br />
derart erhitzt. Der folgende Beitrag gibt<br />
einen kurzen Überblick über die heutige<br />
Situation und die geplanten Baulichkeiten<br />
am Flugplatzgelände. Bozen verfügt<br />
seit Mitte der 1920er-Jahre über einen<br />
Flugplatz. Unter dem faschistischen Reg<strong>im</strong>e<br />
war Bozen, so nahe an der Grenze<br />
zu Österreich, ein strategischer Brückenkopf.<br />
Nichts lag also näher, als der<br />
Stadt eine Landebahn für die (damals<br />
noch bescheidene) Luftwaffe einzuverleiben.<br />
Auch heute noch ist die Bozner<br />
Infrastruktur als Militärflughafen in die<br />
europäische Flugkartografie eingetragen<br />
und Standort der Flugstaffel IV0 A<br />
VES des italienischen Heeres.<br />
Wer nutzt den Flugplatz?<br />
Im vergangenen Jahr zählte man in Bozen<br />
über 21.000 Flugbewegungen. Davon<br />
sind über 5.000 den militärischen<br />
Übungsflügen mit teilweise überalterten<br />
Helikoptern anzurechnen. Die restlichen<br />
Bewegungen stammen von Aktivitäten<br />
der Sportflieger vom Aereo Club Bozen<br />
und sonstigen nationalen und internationalen<br />
Zivilflügen. Geöffnet ist der<br />
Bozner Flughafen derzeit von 8 bis 22<br />
Uhr. Für die Aktivitäten, die heute schon<br />
in beträchtlichem Ausmaß stattfinden,<br />
bedienen sich die Flugzeughalter der bestehenden<br />
Strukturen und Dienste. Der<br />
Großteil ist gesetzlich vorgeschrieben<br />
und wird auch von Staat oder Land finanziert.<br />
Funktionsfähig sind diese Dienste<br />
allemal, auch wenn sich die Rahmenbedingungen<br />
nicht sonderlich vorteilhaft<br />
präsentieren.<br />
Desolater Zustand<br />
Wer nur einmal am Gelände selbst war,<br />
ist vom desolaten Zustand der heute<br />
stehenden Gebäude wohl einigermaßen<br />
Aktive Flugplatzgegner<br />
überrascht worden. Die Behörden der<br />
Flugsicherheit, der Polizei und des Finanzministeriums<br />
sind in einem seit langem<br />
renovierungsbedürftigen Haus untergebracht.<br />
Die Feuerwehr ist in einem<br />
Container – wie er von Baustellen her<br />
bekannt ist – stationiert. Der Löschwagen<br />
steht <strong>im</strong> Freien. Einige Hangars<br />
für das Abstellen der Fluggeräte und<br />
ein Min<strong>im</strong>um an technischer Wartung<br />
präsentieren sich ebenso in keinem einwandfreien<br />
Zustand. Die Landebahn,<br />
ein 1.040 Meter langer Teerstreifen in<br />
Nord-Süd-Richtung, verfügt über keine<br />
Zufahrt von den Gebäuden oder Parkplätzen<br />
aus. Nach Niederschlägen müssen<br />
die Maschinen auf die nasse Wiese<br />
ausscheren, was schon mehrmals zu<br />
einem Absacken geführt hat.<br />
Tyrolean Air in Bozen
AKTUELL Nr. 4/<strong>2023</strong> 65<br />
ABD Airport<br />
Wo früher nur Militär- und kleine<br />
Privatflugzeuge starteten, ist<br />
die 1400 Meter lange Landebahn seit<br />
drei Jahren auch für den Start und die<br />
Landung größerer Verkehrsflugzeuge<br />
zugelassen.<br />
Die offizielle Gründung des Bozner<br />
Flughafens wird mit dem 24. Oktober<br />
1926 in den Akten verzeichnet.<br />
Erste Flugaktivitäten waren bereits<br />
einige Jahre zuvor aufgenommen<br />
worden. Der Militärflugplatz diente<br />
als strategischer Brückenkopf der italienischen<br />
Luftwaffe zum nahen Feind<br />
Österreich. Im März 1928 wurde der<br />
Flugplatz Bozen erstmals in die zivilen<br />
Linienflüge einbezogen. Die dre<strong>im</strong>otorigen<br />
Fokker der Gesellschaft Avio<br />
Linee Italiane konnten schon damals<br />
bis zu zehn Passagiere pro Flug befördern.<br />
Klein, übersichtlich und schnell:<br />
Ein besonderer Vorteil des ABD ist<br />
ganz sicher seine Größe. Der Flugpassagier<br />
hat in wenigen Schritten alle<br />
entscheidenden Strukturen erreicht.<br />
Obwohl der Flughafen klein ist, sind<br />
während der täglichen Öffnungszeiten<br />
von 6 bis 23 Uhr alle Dienste zu besetzen.<br />
24 Mitarbeiter hat der ABD.<br />
Zwischen den Linienflügen entstehen<br />
oft große Leerzeiten, kein opt<strong>im</strong>aler<br />
Arbeitsrhythmus. Bei der Ankunft von<br />
Charterflügen in den Sommermonaten<br />
kann es aber vorkommen, dass der<br />
Flughafen sich als fast zu klein erweist“,<br />
sagt die Marketingverantwortliche Marion<br />
Winkler.<br />
„Wir Südtiroler …“<br />
Als besondere Patrioten können<br />
wohl jene he<strong>im</strong>ischen Unternehmer<br />
bezeichnet werden, die sich für<br />
die Südtiroler Fluggesellschaft Air<br />
Alps starkmachen. Die aus Südtiroler<br />
Unternehmern und Geschäftsleuten<br />
bestehende Alpen Air GmbH hält mit<br />
86 Prozent den Löwenanteil an der<br />
Air Alps.<br />
Die anderen 14 Prozent sind zu je sieben<br />
Prozent <strong>im</strong> Besitz der Länder Südtirol<br />
und Nordtirol. Ein Teil der Air-<br />
Alps-Beteiligten haben bei<br />
der dritten Erhöhung des<br />
Gesellschaftskapitals ganz<br />
schön tief in die Tasche gegriffen,<br />
weil sie nach wie<br />
vor an einen Erfolg der Air<br />
Alps glauben. Dazu Franz<br />
Senfter, Präsident der Alpen<br />
Air GmbH. ,,Seit der<br />
Flughafen Bozen in Betrieb ist, wird<br />
mehr oder weniger intensiv über eine<br />
eigene Fluglinie nachgedacht. Dazu kam<br />
dann das Hin und Her mit der Tyrolean,<br />
die mit einem zugesicherten Ticketkontigent<br />
indirekt vom Land unterstützt<br />
wurde.“<br />
Geordnete Verhältnisse<br />
Als dann die Air Alps in finanzielle<br />
Schwierigkeiten kam, haben die Südtiroler<br />
die Möglichkeit gesehen, eine bestehende<br />
Struktur zu übernehmen. „Zum<br />
Flughafen gehört auch eine eigene Fluggesellschaft“,<br />
so der allgemeine Tenor.<br />
Nach der Übernahme der Air Alps kam<br />
Franz Senfter (2002)<br />
dann ein langes Ringen und Taktieren mit<br />
oder gegen die Tyrolean, je nach Gesichtspunkt.<br />
,,Wir haben uns für den risikoreichen<br />
Weg entschieden und haben damals<br />
beschlossen, zur Tyrolean in Konkurrenz<br />
zu treten.<br />
Drei oder sechs Romflüge<br />
Eine Zeit lang hat es dann geheißen, es<br />
gibt sechs Romflüge pro Tag, drei von<br />
Air Alps und drei von Tyrolean. Später<br />
war von einer Kompromisslösung<br />
die Rede, dass Air Alps zwei<br />
Romflüge bestreitet und<br />
die Tyrolean einen Romund<br />
einen Frankfurtflug<br />
täglich durchführt. In der<br />
Zwischenzeit wurde aber<br />
von Wien aus entschieden.<br />
Es war abzusehen, dass die<br />
Austrian-Airlines-Gruppe,<br />
zu der die Tyrolean nun gehört, einem<br />
von vornherein aussichtslosen, weil defizitären<br />
Engagement, nicht zust<strong>im</strong>men<br />
würde. ,,Für uns war es durch die Absage<br />
natürlich wesentlich leichter geworden,<br />
aber es ist <strong>im</strong>mer noch schwer genug.<br />
Rom läuft derzeit gut, wir denken<br />
schon über einen weiteren Flug pro Tag<br />
nach und die Verhandlungen mit dem<br />
Münchner Flughafen für eine Verbindung<br />
nach Norden ab diesem Herbst<br />
sind auch auf einem sehr guten Punkt.<br />
Das Gleiche gilt für die Gespräche mit<br />
der Lufthansa.“ Wie man inzwischen<br />
weiß, konnten alle diese Pläne nicht realisiert<br />
werden.<br />
SÜDTIROLER BETEILIGUNGEN<br />
AN DER ALPEN AIR GMBH<br />
Senfter AG Innichen, IFI AG Bozen, Amonn Holding GmbH, Duka GmbH und Haka<br />
GmbH Hans Krapf, PIKO KG – Christian Pircher, ACABA KG – A. Guarriello, Leitner<br />
AG Sterzing, PAN GmbH Bozen, Rubner Holding Kiens, Thun AG Bozen, Defranceschi<br />
AG Neumarkt, Loacker AG Ritten, La Tirolese GmbH – Paolo Bertolini,<br />
Selectra AG Bozen, Torggler AG Marling, Schweitzer Project Naturns, Brauerei<br />
Forst Algund, Leasing Bozen AG, Union Bau Sand in Taufers, Brennerei Pircher<br />
Lana, Enerco GmbH Bozen, Dr. Schär GmbH Burgstall, Intercable GmbH Bruneck,<br />
Elektro Matteucci Bozen, Würth GmbH Neumarkt, Dr. Plattner <strong>Wirtschaft</strong>sberater<br />
Bozen, Dr. Brandstätter Rechtsanwalt Bozen. Beteiligungen Air Alps GmbH: 86 %<br />
Alpen Air GmbH, 70 STA (Autonome Provinz Bozen), 7 % Hypo Tirol (Land Tirol)
Anzeige<br />
Sky Alps engagiert sich in Sachen<br />
Der Luftverkehr hat weltweit einen Anteil von 2,8 Prozent<br />
aller CO 2 -Emissionen und Kl<strong>im</strong>aschutz geht uns<br />
alle an. Die Flugzeugflotte von SkyAlps ist der Beweis<br />
dafür, dass auch <strong>im</strong> Flugverkehr in Sachen Umweltschutz<br />
nachhaltiges und wirkungsvolles Handeln<br />
möglich ist.<br />
Sky Alps bietet den Gästen die Möglichkeit, stressfrei in<br />
den Urlaub zu fliegen und das mit einem sehr effizienten<br />
Flugzeug! „Wir verfolgen mit dem Flugzeugtyp Dash 8-Q400<br />
das Ziel, die CO 2-Emissionen pro Personenkilometer auf unseren<br />
Flügen möglichst niedrig zu halten“, so der Eigentümer<br />
von SkyAlps, Josef Gostner. „Während der europäische<br />
Durchschnitt bei rund 3,6 Liter/100 Kilometer pro Passagier<br />
liegt, gelingt es SkyAlps, einen Durchschnittsverbrauch von<br />
circa 2–2,3 Liter/100 Kilometer pro Passagier zu erzielen,<br />
sodass unsere Passagiere knapp halb so viel CO 2-Emissionen<br />
produzieren wie der Durchschnitt.“ Das Bundesluftfahrtbüro<br />
FAA und die Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit<br />
EASA bestätigt, dass die Dash 8-Q400 aufgrund ihrer<br />
fortschrittlichen Konstruktion den derzeitigen Regionaljets<br />
und Turboprops weit voraus ist, was die Geräuschentwicklung<br />
bei Start und Landung betrifft – nämlich rund 50 Prozent<br />
weniger als bei Jets. Dies wurde auch der SkyAlps von<br />
den Anrainern des Flughafens bestätigt, welche täglich in den<br />
Feldern ihre Landwirtschaft betreiben.<br />
Laut Umweltbundesamt in Deutschland ist der Luftverkehr für<br />
fünf Prozent der globalen Erderwärmung verantwortlich.<br />
Keine Kondensstreifen – weniger globale Erwärmung<br />
CO 2-Emissionen, vor allem Emissionen von Wasserdampf, Stickoxiden,<br />
Rußpartikeln, Sulfatpartikeln, sind in den Abgasen von<br />
Düsenturbinen und bilden sogenannte Kondensstreifen. Passagierflugzeuge<br />
mit Düsenantrieb fliegen in einer Höhe von 9.000 bis<br />
12.000 Metern. Genau in dieser Höhe zwischen Troposphäre und<br />
Stratosphäre bilden sich Kondensstreifen. Die Dash von SkyAlps<br />
hingegen fliegt in einer max<strong>im</strong>alen Höhe von 7.000 Metern und<br />
bildet daher auch keine<br />
Kondensstreifen. Dazu<br />
kommt die Zusammenarbeit<br />
mit der Tamarack<br />
Aerospace Group, ein<br />
hoch technologisiertes<br />
Unternehmen der internationalen<br />
Luftfahrt.<br />
Durch die Verwendung<br />
von Tamarack Active<br />
Winglets (siehe Foto)<br />
können Kraftstoff-Einsparungen<br />
von bis zu<br />
zehn Prozent erreicht<br />
Tamarack Active Winglets<br />
werden.
Nr. 4/<strong>2023</strong> 67<br />
VERGLEICH DER CO 2 -EMISSIONEN<br />
VON SKYALPS MIT ANDEREN VERKEHRS-<br />
MITTELN (PRO PERSON 100 KM)*<br />
Quelle: Quarks/Westdeutscher Rundfunk.<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz<br />
*Angenommene Auslastung von ÖPNV 24 %, Schnellzug<br />
52 %, Fernlinienbus 62 %, Flugzeug 77 %, Auto 2 Personen<br />
und einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,2 l/100 km.<br />
Fazit: Eine Autoreise von Bozen nach Berlin mit 2 Personen<br />
produziert fast doppelt so viele Emissionen wie eine Reise mit<br />
SkyAlps für dieselbe Strecke.<br />
Charterflüge statt Business-Destinationen<br />
SkyAlps gehört zur Unternehmensgruppe FRI-EL Green Power,<br />
welche rund 860.000 Tonnen CO 2 durch die Produktion<br />
von grüner Energie jährlich einspart. Die CO 2-Emissionen des<br />
Flugbetriebs eines ganzen Jahres werden so von der Gruppe<br />
in weniger als sechs Tagen ausgeglichen. „Überdies bieten wir<br />
den Passagieren be<strong>im</strong> Ticketkauf die Option an, ihren Beitrag<br />
zu leisten und ihren CO 2-Fußabdruck – der bereits von der<br />
Gruppe ausgeglichen wird – weiter zu kompensieren, durch einen<br />
entsprechenden Aufpreis“, so Josef<br />
Gostner. Angesprochen, mit Bezug auf<br />
die gute Auslastung der SkyAlps, was er<br />
als Unternehmer besser macht als die Air<br />
Alps, meint Josef Gostner: „Nicht wir,<br />
sondern unsere Flugzeuge machen den<br />
Erfolg möglich. Mit rund 76 Passagieren<br />
haben wir die doppelte Kapazität der<br />
Air-Alps-Maschinen. Das ist <strong>im</strong> Charterbereich<br />
ein entscheidender Vorteil,<br />
denn für den Businessbereich allein,<br />
z.B. Bozen – Rom haben wir in Südtirol<br />
zu wenig Interessenten. Außerdem fliegen<br />
wir auch <strong>im</strong> Auftrag von anderen<br />
Josef Gostner<br />
Fluglinien diverse Kurzstrecken, auch<br />
dafür ist die Kapazität unserer Maschinen gut geeignet. Diese<br />
Möglichkeit wird in Zukunft enorm ausgebaut und deshalb<br />
werden wir zu den bestehenden vier Maschinen weitere zwölf<br />
ankaufen“, berichtet der Airline-Chef nicht ohne Stolz.<br />
SKYALPS<br />
Kornplatz 3 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 060 950<br />
info@skyalps.com | www.skyalps.com
68 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Felsenfest seit<br />
über 200 Jahren<br />
Vor 200 Jahren wurde die TIROLER VERSICHERUNG<br />
gegründet. Im Jahr 1919 verlor sie einen Großteil ihres<br />
historischen Kernmarkts, <strong>im</strong> Jahr 2006 kehrte sie<br />
endlich zurück.<br />
Wir schreiben das Jahr 1821: Die TIROLER ist die erste<br />
Feuerversicherung/Sachversicherung, die <strong>im</strong> damaligen<br />
Österreich gegründet wird. Und bis heute ihre in allen geschichtlichen<br />
Wellentälern bewährte Gesellschaftsform beibehalten<br />
hat. Tirol ist also schon damals wirtschaftlicher Pionier.<br />
Nur zwei österreichische Versicherungen haben ein früheres<br />
Gründungsdatum: Die Oberösterreichische wird 1811 von den<br />
Bayern gegründet (ist also keine österreichische Gründung)<br />
und die Vorläufer der Merkur Versicherung (gegr. 1798) ist bis<br />
1825 eine reine Vorsorgekassa, n<strong>im</strong>mt erst später die Sachversicherung<br />
auf und heißt erst seit 1946 „Merkur“.<br />
Vorbildwirkung<br />
Diese Pionierleistung Tirols – tatsächlich als Erste in Österreich<br />
eine Feuerversicherung zu gründen – hat zur Folge, dass der<br />
volle Geschäftsbetrieb der TIROLER erst 1825 aufgenommen<br />
werden kann. Da damals jegliche Erfahrung mit der Gründung<br />
einer Sachversicherung, Inbetriebnahme, Organisation und der<br />
Erstellung der Statuten eines Versicherungsvereins fehlt und<br />
alles erst erarbeitet werden muss.<br />
Alle später gegründeten Versicherer in Österreich konnten auf<br />
dieses Wissen aufbauen. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor die<br />
TIROLER ihre Mitglieder in Südtirol und Trentino (mehr als die<br />
Links das „Circolare“ über die Gründung der TIROLER<br />
VERSICHERUNG aus dem Jahr 1821, rechts ein Zahlungsbüchlein<br />
der TIROLER VERSICHERUNG aus Südtirol von 1895<br />
Hälfte aller Kunden), weil der eigentliche Privatverein aufgrund<br />
der Bezeichnung Landesversicherung völkerrechtlich als öffentliches<br />
Gut angesehen wurde. Erst <strong>im</strong> Jahr 2006, 87 Jahre später,<br />
eröffnet die TIROLER in Bozen eine Landesdirektion für Südtirol<br />
und ist seither wieder <strong>im</strong> einstigen Stammmarkt vertreten.<br />
Tiroler Versicherung V.a.G.<br />
Schlachthofstraße 30 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 052 600<br />
suedtirol@tiroler.it | www.tiroler.it<br />
Nach dem Dorfbrand von Mitterolang 1904<br />
rettete die TIROLER zahlreiche Existenzen.<br />
Graf Chotek machte<br />
sich für die Gründung der<br />
TIROLER VERSICHERUNG<br />
<strong>im</strong> historischen Tirol stark.
Nr. 4/<strong>2023</strong> 69<br />
„Toleranz<br />
und Solidarität“<br />
Radius: Die TIROLER wirbt mit ihrer neuen<br />
Kampagne für Zusammenhalt und Toleranz. Im<br />
Interview erklärt Vorstandsvorsitzender Franz Mair,<br />
warum der Regionalversicherung diese Themen<br />
besonders wichtig sind.<br />
Franz Mair: Die neue Kampagne der TIROLER widmet sich<br />
den Themen Zusammenhalt und Toleranz.<br />
Radius: Welche Idee verfolgen Sie damit?<br />
F. Mair: Seit über 200 Jahren sind wir ein Verein auf Gegenseitigkeit<br />
– Solidarität und ein gelebtes Miteinander sind<br />
Teil unseres Gründungsauftrags. Diese Werte sind unabhängig<br />
von Herkunft, Hautfarbe, sexueller Orientierung,<br />
Religion oder Alter – und heute<br />
wohl wichtiger denn je. Es ist höchste<br />
Zeit, den Blick auf das Verbindende zu<br />
lenken und nicht <strong>im</strong>mer das Trennende<br />
zu fokussieren. Daher rücken wir<br />
das auch ins Zentrum unseres neuen<br />
Marktauftritts.<br />
SEIT 200 JAHREN<br />
DER ZEIT VORAUS<br />
1821: Gründung der Feuer-Assekuranz-Anstalt für<br />
Tirol, als Privatverein auf Gegenseitigkeit<br />
1823: Veröffentlichung der Statuten der<br />
„Feuer-Versicherungs-Anstalt für Tirol“<br />
1899: Rund 100.000 Mitglieder haben etwa<br />
160.000 Gebäude versichert.<br />
1919: Nach dem Ersten Weltkrieg verliert die<br />
TIROLER ihre Mitglieder in Südtirol und <strong>im</strong> Trentino.<br />
1938: Die Nazis entheben Direktor Josef Dobin.<br />
1945: Die TIROLER beginnt mit dem Wiederaufbau:<br />
Erste Aufgabe ist die Wiederinstandsetzung der<br />
zerbombten Zentrale.<br />
1979: Mehr als die Hälfte der Häuser in Tirol sind<br />
bei der TIROLER gegen Feuerschäden versichert.<br />
1998: Aus der Tiroler Landesversicherung V.a.G.<br />
wird die TIROLER VERSICHERUNG V.a.G.<br />
2006: Die TIROLER eröffnet nach 87 Jahren in<br />
Bozen wieder eine Landesdirektion für Südtirol.<br />
2017: Die Landesdirektion Südtirol gewinnt den<br />
Top Company Award.<br />
Franz Mair, Vorstandsvorsitzender<br />
der<br />
TIROLER VERSICHERUNG<br />
Radius: Die TIROLER ist ein<br />
Verein auf Gegenseitigkeit. Was<br />
genau bedeutet das?<br />
F. Mair: Das bedeutet, dass die TIROLER ausschließlich den<br />
Mitgliedern gehört und es keine Eigentümerinnen UND Eigentümer<br />
gibt. Alle erwirtschafteten Erträge bleiben <strong>im</strong> Unternehmen<br />
und fließen in unterschiedlichen Ausprägungen wieder an<br />
die Mitglieder – also die Kundinnen und Kunden – zurück. Die<br />
TIROLER entstand <strong>im</strong> Jahr 1821 aus einem Grundbedürfnis<br />
der Bevölkerung heraus: Schutz vor den Folgen verheerender<br />
Brände, die so manche Existenz zerstörten. Geringe jährliche<br />
Beiträge aller halfen den Betroffenen nach einem Brandschaden<br />
– und sicherten so ihre Existenz. Gelebte Solidarität durch<br />
Eigeninitiative in schwierigen Zeiten. Dieses Grundprinzip ist<br />
aktueller denn je.<br />
Radius: Auf den Plakaten posieren in erster Linie<br />
Menschen mit Bezug zur TIROLER. Auch bei der Personalsuche<br />
werben ausschließlich Ihre Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Warum?<br />
F. Mair: Weil niemand glaubwürdiger für die TIROLER werben<br />
kann als die Menschen, die begeistert mit der oder für die<br />
TIROLER arbeiten. Ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren<br />
Kinder, Delegierte oder Kundinnen und Kunden – es ist die<br />
Vielfalt, die wesentlich zum Erfolg der TIROLER beiträgt. Alle<br />
bringen ihr Wissen, ihre Talente, Erfahrungen und ihre Einzigartigkeit<br />
ein und arbeiten zusammen an den besten Lösungen.<br />
Alle verschieden, alle besonders und doch verbunden. „Mir haltn<br />
zamm“ – weil wir Vielfalt als Chance für uns alle sehen.<br />
Jäger Benni Schmid &<br />
Downhiller Manu Siri.<br />
Gegenseitig versichert.<br />
Seit 1821.
Anzeige<br />
Industrie<br />
<strong>im</strong> <strong>Wandel</strong><br />
Innovativ, international,<br />
inspirierend – Industrie ist IN!<br />
Kaum ein anderer Sektor hat <strong>im</strong> letzten<br />
Vierteljahrhundert einen so radikalen<br />
<strong>Wandel</strong> durchgeführt wie unsere he<strong>im</strong>ische<br />
Industrie. <strong>Wirtschaft</strong>sdaten von 1998 und<br />
<strong>2023</strong> <strong>im</strong> Vergleich.<br />
Weg vom Mehr, hin zum Besser – das gilt auch für unsere<br />
Unternehmen der Industrie und der industrienahen<br />
Dienstleistungen“, sagt der Präsident des Unternehmerverbandes<br />
Südtirol, Heiner Oberrauch. Rund 500 Unternehmen gehören<br />
dem Unternehmerverband an, insgesamt beschäftigen<br />
sie in Südtirol 41.482 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Das sind mehr Menschen,<br />
als Meran – nach Bozen die<br />
zweitgrößte Stadt unseres Landes –<br />
Einwohner hat.<br />
In verschiedensten Sektoren tätig, haben<br />
die Mitgliedsbetriebe des Unternehmerverbandes<br />
vor allem eines gemeinsam:<br />
die starke Innovationskraft.<br />
„Noch vor dreißig Jahren – erinnert<br />
sich Oberrauch – war das Symbol für<br />
die Industrie der rauchende Kaminschlot.<br />
In der Zwischenzeit hat sich die<br />
Heiner Oberrauch,<br />
Präsident des<br />
Unternehmerverbandes<br />
Südtirol<br />
Industrie ein hohes Ansehen erarbeitet, weil sie vorausschaut,<br />
weil sie sichere Arbeitsplätze und höhere Löhne garantiert,<br />
weil unsere Unternehmen ein großes Engagement für das Allgemeinwohl<br />
gezeigt haben. In Südtirol hat sich die Industrie<br />
in den Jahren hin zu einer Hightech-Industrie entwickelt, in<br />
der der Schwerpunkt auf Innovation und umweltfreundliche<br />
Lösungen, die Eroberung neuer Märkte und die Schaffung von<br />
hoch qualifizierten Arbeitsplätzen liegt.“<br />
Die Industriezone in Bozen Süd<br />
ist Südtirols größtes Gewerbegebiet.<br />
3.000 neue Arbeitsplätze <strong>im</strong> Jahr<br />
Im Jahr 1998 waren in Südtirol genau 144.895 Menschen<br />
unselbstständig beschäftigt. Heute, 25 Jahre später, sind es<br />
schon über 220.000. In diesen Jahren wurden also mehr als<br />
75.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, <strong>im</strong> Schnitt 3.000 neue<br />
Arbeitsplätze pro Jahr. Eine beträchtliche Entwicklung, hat<br />
unsere <strong>Wirtschaft</strong> doch in diesem Vierteljahrhundert mehrere<br />
Krisen durchlebt. „Die Industrie hebt sich in diesem Zusammenhang,<br />
besonders in der Qualität der Arbeitsplätze, positiv<br />
hervor: 89,4 Prozent aller Arbeitsverhältnisse in diesem Sektor<br />
sind nämlich unbefristet. Das ist bei Weitem der höchste<br />
Anteil unter allen <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren. Zum Vergleich: In der<br />
öffentlichen Verwaltung liegt der Anteil an unbefristeten Ar-
Nr. 4/<strong>2023</strong> 71<br />
beitsverträgen mit 78,1 Prozent um über zehn Prozentpunkte<br />
unter jenem der Industrie“, erklärt Oberrauch.<br />
Wohlstand und Wohlfahrt hängen zusammen<br />
Wir verdanken unseren Wohlstand auch einer gut funktionierenden<br />
Gesellschaft. Darauf müssen wir auch weiterhin achten.<br />
Gute <strong>Wirtschaft</strong>spolitik ist zugleich auch gute Sozialpolitik.<br />
Nicht nur die Zahlen am Arbeitsmarkt belegen dies eindrucksvoll.<br />
Südtirols Bruttoinlandsprodukt ist seit 1998 von rund 18,5<br />
Mrd. Euro um 30 Prozent auf mehr als 24 Mrd. Euro angestiegen.<br />
Die Industrie trägt dabei mit rund 25 Prozent am stärksten<br />
zum Bruttoinlandsprodukt bei. Zum Vergleich: Handel oder<br />
Tourismus kommen auf jeweils elf Prozent, die Landwirtschaft<br />
auf rund fünf Prozent des Südtiroler Bruttoinlandsproduktes.<br />
Dadurch konnte jene Wohlfahrt generiert werden, die unsere<br />
öffentlichen Dienstleistungen, unser Gesundheitssystem, unsere<br />
sozialen Leistungen finanziert. Der Landeshaushalt umfasste<br />
<strong>im</strong> Jahr 1998 weniger als 3,4 Mrd. Euro, <strong>im</strong> Voranschlag <strong>2023</strong><br />
stehen mit 6,84 Mrd. Euro mehr als doppelt so viel Mittel zur<br />
Verfügung. Allerdings ist das Einkommen der Familien nicht<br />
<strong>im</strong> selben Ausmaß angestiegen. „Hier braucht es einen Umkehrtrend.<br />
Den Familien muss mehr Netto vom Brutto bleiben.<br />
Die Mittel, um Steuererleichterungen zu ermöglichen, können<br />
durch eine gezielte Spending Review freigemacht werden:<br />
Ansetzen kann man bei einer Vereinfachung der Abläufe, der<br />
Zusammenlegung von Diensten, der Digitalisierung und der<br />
Verschlankung der Verwaltung. Wir werden uns auch die kritische<br />
Frage stellen müssen, was sich überlebt hat und nicht mehr<br />
finanziert werden muss“, so Oberrauch.<br />
Industrie, Südtirols Botschafterin <strong>im</strong> Ausland<br />
6,5 Milliarden Euro: Das ist der Wert der Waren und Produkte,<br />
welche <strong>im</strong> Jahr 2022 von Südtiroler Unternehmen ins Ausland<br />
exportiert wurden. Dieser Allzeitrekord ist umso beeindruckender,<br />
wenn man ihn mit dem Wert der Ausfuhren <strong>im</strong> Jahr 1998<br />
vergleicht: Damals exportierte Südtirol nämlich noch weniger<br />
als 2 Mrd. Euro auf die verschiedenen Weltmärkte. In der Zwischenzeit<br />
finden sich die Produkte „made in Südtirol“ in über<br />
170 der insgesamt knapp 200 Länder der Welt. Der Großteil der<br />
exportierenden Unternehmen stammt aus der Industrie, die über<br />
85 Prozent des Exports generiert. Die Eroberung neuer Märkte<br />
gelingt noch nicht allen: Im vergangenen Jahr hatten nur etwas<br />
mehr als 2.000 Südtiroler Unternehmen Handelsbeziehungen<br />
zum Ausland: Das sind weniger als fünf Prozent aller he<strong>im</strong>ischen<br />
Unternehmen. Die Hälfte des Exports wird von gerade einmal<br />
22 Unternehmen geschaffen, rund 90 Prozent der Ausfuhren<br />
gehen auf das Konto von 231 Unternehmen. „Wir haben Weltmarktführer,<br />
die Imageträger und starke Botschafter Südtirols<br />
sind. Ganz gleich, ob Seilbahntechnik, Beschneiungsanlagen,<br />
Elektromobilität, bahnbrechende IT-Lösungen, weltweit sichtbare<br />
Lebensmittel wie Waffeln, Strudel oder zöliakieverträgliche<br />
Lebensmittel bis hin zu Getrieben für Geländefahrzeuge – um<br />
nur einige wenige zu nennen“, so Oberrauch.<br />
Ein Blick nach vorne: enkeltaugliches <strong>Wirtschaft</strong>en<br />
Kl<strong>im</strong>awandel, Digitalisierung, demografischer <strong>Wandel</strong>, Energiewende:<br />
An Herausforderungen für die Zukunft fehlt es keineswegs.<br />
Für Verbandspräsident Heiner Oberrauch ist klar:<br />
„Gerade industriell organisierte Unternehmen denken langfristig.<br />
Besonders Familienunternehmen denken nicht an die nächste<br />
Quartalsbilanz; sie denken in Generationen. Das bedeutet<br />
ganz konkret: Wir werden anders wirtschaften müssen als in<br />
der Vergangenheit. Mit veränderten Lebensgewohnheiten, mit<br />
weniger CO 2-Ausstoß, mit einem noch achtsameren Umgang<br />
mit natürlichen Ressourcen, mit neuen Arbeitszeitmodellen.<br />
Die Industrie wird dabei ein wesentlicher Teil der Lösung sein.<br />
Nachhaltig zu agieren, bedeutet für uns aber auch, unseren Kindern<br />
und Enkeln die Möglichkeit zu geben, ihre Vorstellungen<br />
und Zukunftsaussichten in unserem Land einmal verwirklichen<br />
zu können. In einer Zeit, wo sich fast alle nur um das Hier und<br />
Jetzt kümmern, wird enkeltaugliches <strong>Wirtschaft</strong>en umso mehr<br />
zu unserer Aufgabe.“<br />
Unternehmerverband Südtirol<br />
Schlachthofstraße 57 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 220 444<br />
info@unternehmerverband.bz.it<br />
www.unternehmerverband.bz.it<br />
Die Mitgliedsbetriebe des Unternehmerverbandes<br />
exportieren in über 170 Länder weltweit (in der Grafik blau).<br />
Die Südtiroler Industrie ist Vorreiter bei<br />
der Digitalisierung am Arbeitsplatz.
72 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
FC Südtirol, von 1995 bis heute<br />
Mit der Idee, in Südtirol eine Profi-<br />
Fußballmannschaft auf die Beine<br />
zu stellen, ist eine Unternehmergruppe<br />
<strong>im</strong> Jahre 1995 dieses ehrgeizige<br />
Unterfangen angegangen.<br />
Nachdem die Verhandlungen mit<br />
dem AC Bozen gescheitert waren,<br />
übernahm die Unternehmergruppe<br />
den SV Milland. Der Verein wurde am<br />
1. August 1995 offiziell vorgestellt.<br />
In der Zeit von der Landesliga in die<br />
Oberliga war Hanns Huber besser bekannt<br />
unter H47, der Präsident des<br />
FC Milland. Es hatte sich ein Schuldenberg<br />
von 150.000.000 Lire angehäuft<br />
und alles schien vor dem Aus. Be<strong>im</strong><br />
FC Südtirol (Ex-SV Milland) spielte<br />
damals Omar Goller, Sohn vom Grödner<br />
Bauunternehmer Leopold Goller.<br />
Nachdem Hanns Huber als Präsident<br />
seinen Zahlungsverpflichtungen nicht<br />
nachkommen konnte, sprang Leopold<br />
Goller ein und übernahm damit auch<br />
den Verein<br />
1999/2000 – Der Aufstieg<br />
in den Profifußball<br />
In der Saison 1999/2000 trieb Trainer<br />
Giuseppe Sannino sein Team zum Sieg<br />
der nationalen Amateurliga (Serie D).<br />
Das entscheidende Spiel in Mezzocorona<br />
gewann der FCS dank eines Treffers von<br />
Matteo Girlanda und feierte den Aufstieg<br />
in die Serie C2, der vierten italienischen<br />
Liga. Hans Krapf erinnert sich: „Wir<br />
waren <strong>im</strong> Jahr 2000 zum ersten Mal in<br />
einem Hotel in Mailand, wo die Vereine<br />
und Spielerberater der Prof<strong>im</strong>annschaften<br />
der Serie A, B, C1 und C2 ihre Spieler<br />
angeboten haben – auf dem sogenannten<br />
Spielermarkt. Leopold war das alles<br />
suspekt, aber wenn man schon auf den<br />
Markt geht, muss man auch was kaufen,<br />
war meine Devise. Am Ausgang wurde<br />
uns um 15 Millionen Lire ein Verteidiger<br />
angeboten, der sah ziemlich böse aus.<br />
Wir haben Luigi Crisopulli gekauft, er<br />
hat sich be<strong>im</strong> FCS wohlgefühlt und als<br />
Verteidiger bei uns voll eingeschlagen;<br />
2006 haben wir ihn mit einem guten Gewinn<br />
wiederverkauft. Nach dieser ersten<br />
Erfahrung am Mailänder Spielermarkt<br />
haben wir noch viel dazulernen müssen<br />
1997 Vorstand FC Südtirol 2000 Aufstieg in die Serie D 2005 Präsident und Hauptsponsor
AKTUELL<br />
Nr. 4/<strong>2023</strong> 73<br />
und auch das eine oder andere Lehrgeld<br />
bezahlt. Heute weiß ich – <strong>im</strong> italienischen<br />
Fußball ist alles möglich; es gibt nichts,<br />
was es nicht gibt!“<br />
2009/10 – Aufstieg in die dritte Liga<br />
Im Mai 2010 klappte es endlich. Leider<br />
war es dem rührigen Präsidenten<br />
Leopold Goller († 20.6.2009) nicht<br />
mehr vergönnt den Aufstieg seines<br />
FCS mitzuerleben. Trainer Alfredo<br />
Sebastiani gelang es, aus einer jungen<br />
Mannschaft, gespickt mit zahlreichen<br />
Südtiroler Fußballtalenten wie Hans<br />
Rudi Brugger, Hannes Kiem, Hannes<br />
Fink, Manuel Scavone, Michael Bacher,<br />
den Fischnaller-Brüdern Hannes<br />
und Manuel sowie zahlreichen anderen<br />
eine Siegermannschaft zu formen. Erstmals<br />
in der Vereinsgeschichte gelang der<br />
Aufstieg in die dritte Liga. Im letzten<br />
Meisterschaftsspiel gegen Valenzana<br />
wurde der Mannschaft vor einem ausverkauften<br />
Drusus-Stadion mit mehr als<br />
3.000 Fans der Rücken gestärkt. Das<br />
Entscheidungstor erzielte Mattia Marchi<br />
in der 69. Minute durch einen sehenswerten<br />
„Lupfer“.<br />
2018 – die Eröffnung des FCS-Center<br />
Bereits <strong>im</strong> Jahr 2012 war die Entscheidung<br />
darüber gefallen, dass das Trainingszentrum<br />
des FC Südtirol in der<br />
Sportzone Rungg (Gemeinde Eppan)<br />
entstehen sollte. Die Bauarbeiten wurden<br />
in der Folge in vier Baulosen umgesetzt<br />
und das Trainingszentrum am<br />
7. April 2018 offiziell eingeweiht. Das<br />
sogenannte „FCS Center“ umfasst ein<br />
Dienstleistungsgebäude, zwei Naturrasenplätze,<br />
zwei große Kunstrasenplätze<br />
und einen kleineren Kunstrasenplatz.<br />
Für das gesamte Team und besonders<br />
für den Hauptaktionär Hans Krapf ging<br />
ein Traum in Erfüllung. Endlich hatte das<br />
2022 Der Jubel über den Aufstieg ist grenzenlos<br />
„Zigeunerleben“, was die Trainingsplätze<br />
betraf, ein Ende: „Für mich ist der<br />
FC Südtirol wie ein Kind, das ich gemeinsam<br />
mit Leopold Goller großgezogen<br />
und europaweit bekannt gemacht habe.<br />
Von der Kindheit in den Amateurligen,<br />
später als Teenager in der Serie D und C,<br />
bis zur Volljährigkeit in der vergangenen<br />
Saison und in die Serie B.“<br />
Serie B, Serie B, Serie B!<br />
Lange hat der FC Südtirol von der<br />
Serie B geträumt. Es war ein langer und<br />
steiniger Weg, geprägt von Höhen und<br />
Tiefen. Doch die harte Arbeit der vergangenen<br />
Jahrzehnte hat sich bezahlt<br />
gemacht. Unter Trainer Ivan Javorcic<br />
spielte der FC Südtirol in der Saison<br />
2021/22 eine nahezu perfekte Meisterschaft,<br />
gewann schlussendlich den Kreis<br />
A der Serie C verdient und stieg damit<br />
in die Serie B auf. Padua war die gesamte<br />
Saison über ein harter Gegner, doch mit<br />
nur zwei Niederlagen und neun Gegentreffern<br />
– absoluter Bestwert <strong>im</strong> europäischen<br />
Profifußball – war den Weißroten<br />
der Meisterschaftserfolg nicht zu nehmen.<br />
Rechtzeitig für das direkte Duell<br />
gegen Padua – am vorletzten Spieltag –<br />
wurde die neue Zanvettor-Tribüne fertiggestellt,<br />
sodass der FC Südtirol in Bozen<br />
erstmals vor über 5.000 Zuschauern und<br />
Zuschauerinnen auflaufen durfte.<br />
Das erste Spiel in Brescia<br />
Am 14. August 2022 war es dann so weit.<br />
Im Stadio Rigamonti in Brescia bestritt<br />
der FC Südtirol sein erstes, historisches<br />
Match in der Serie B. Nach einem schweren<br />
Start in die Saison übernahm Pierpaolo<br />
Bisoli den Trainerposten der Weißroten.<br />
Unter seiner Leitung konnte der<br />
FCS binnen kürzester Zeit überzeugen<br />
und in das Rennen um die Playoff-Tickets<br />
einsteigen. Seit Monaten sorgt der<br />
FC Südtirol <strong>im</strong> ganzen Land für enorme<br />
Begeisterung und ausverkauften He<strong>im</strong>spielen:<br />
In Südtirol ist das Fußballfieber<br />
ausgebrochen! Das Ende dieser ersten<br />
und so bezaubernden Serie-B-Meisterschaft<br />
war bei Redaktionsschluss noch<br />
offen. Doch eines steht fest: Der FCS hat<br />
Südtiroler Fußballgeschichte geschrieben<br />
und gilt weit über die Landesgrenzen hinaus<br />
als das „Fußballmärchen“ <strong>im</strong> italienischen<br />
Profifußball.<br />
2010 Aufstieg in die dritte Liga<br />
2018 Eröffnung des FCS-Centers 2018 Einweihung mit illustren Gästen
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 75<br />
Titel Titel Titel<br />
Vorspann.<br />
T ext Dezember 2001<br />
Radius – Immobilien<br />
und Bauwirtschaft
76 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
25 Jahre<br />
Bürotechnik<br />
in Südtirol<br />
Wer in Südtirol auf moderne Bürokommunikation<br />
setzt, kommt um Amonn Office kaum herum. Mit<br />
innovativen Hard- und Softwarelösungen sowie einem<br />
umfassenden Serviceangebot hat sich das Unternehmen<br />
mit Geschäftssitzen in Bozen und Bruneck in<br />
den vergangenen 25 Jahren als leistungsstarker<br />
Komplettanbieter einen guten Namen gemacht.<br />
Unsere Zeit ist geprägt von ständigen Veränderungen.<br />
Trends kommen und gehen, Innovationen von heute können<br />
morgen schon wieder überholt sein – ganz besonders <strong>im</strong><br />
technischen Bereich. Um hier 25 Jahre lang ganz vorne mit dabei<br />
zu sein, braucht es mehr als ein gutes Produkt. Solide Werte<br />
und ein umfassendes Know-how bilden die Basis, aber erst der<br />
Mut zu Visionen und Innovationen sichert den Markterfolg<br />
über alle Zeitströmungen hinweg.<br />
Diese Fähigkeit zu vorausschauendem Denken und Handeln hat<br />
Amonn Office in seiner 25-jährigen Unternehmensgeschichte<br />
<strong>im</strong>mer wieder unter Beweis gestellt. Kontinuierliches Wachstum<br />
durch Fusionen mit branchenverwandten Firmen, neue<br />
Geschäftsbereiche von der Dokumentenverwaltung über die<br />
Einführung des 3D-Printing bis hin zur modernen Medien- und<br />
Konferenzraumtechnik machen das Unternehmen <strong>im</strong> Zeitalter<br />
der weltweit fortschreitenden Digitalisierung zum zuverlässigen<br />
Partner für die Südtiroler <strong>Wirtschaft</strong>.<br />
Die Gesellschafter von Amonn Office bei der Einweihung des<br />
neuen Firmensitzes <strong>im</strong> Kampillcenter (2007), v.l.: Hermann Trojer,<br />
Martin Ebnicher und Hans Lindner<br />
Bürokommunikation aus einer Hand<br />
Als klassische Kernkompetenz von Amonn Office stellen Drucker<br />
und Drucksysteme noch heute einen zentralen Geschäftsbereich<br />
dar. Kostenopt<strong>im</strong>ierte, individuelle Drucklösungen als<br />
zentraler Bestandteil digitaler Arbeitsprozesse bilden die Grundlage<br />
für effizientes Office Management.<br />
Im Idealfall gehen sie Hand in Hand mit maßgeschneiderten<br />
IT-Systemen mit leistungsstarken Servern, Netzwerk- und Cloud-<br />
Strukturen für produktive und nachhaltige Geschäftsprozesse.<br />
Amonn Office liefert seinen Kunden Komplettlösungen für die IT-<br />
Infrastruktur, Bürokommunikation und Netzwerktechnik. Wie in<br />
allen Geschäftsfeldern ergänzt auch hier ein umfassendes Serviceund<br />
Wartungsprogramm sowie professioneller Support das Ange-<br />
Einweihung des neuen Firmensitzes <strong>im</strong> Kampillcenter, Oktober 2007
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 77<br />
Amonn Office Family Day 2021<br />
bot. Mit dem Geschäftsfeld ProMedia deckt Amonn Office den<br />
Bedarf an Medien-, Präsentations- und Konferenzraumtechnik für<br />
den digitalisierten Workspace ab. Als professioneller Partner für<br />
Modern Meeting & Working Solutions sorgt das Unternehmen<br />
für die Einrichtung virtueller Konferenzräume sowie von Videound<br />
Audiosystemen für Präsentationstechnik.<br />
Clevere Technologien für morgen<br />
25 Jahre – ein guter Zeitpunkt, um einen Blick in die Zukunft<br />
zu wagen. Ohne Zweifel wird der kontinuierliche Ausbau von<br />
ProMedia auch die nächsten Jahre prägen, denn die Digitalisierung<br />
des Arbeitsalltags mit Homeoffice und Videokonferenzen<br />
ist nicht mehr aufzuhalten. Aber auch in branchenübergreifenden<br />
Themen wie der Nachhaltigkeit ist sich Amonn Office seiner<br />
Vorreiterrolle bewusst. So ermöglichen Managed Document<br />
Services (MDS) mit Cloudbasierten Lösungen kostensparende<br />
und ressourcenschonende Arbeitsprozesse, unter anderem durch<br />
reduzierten Papierverbrauch. Digital Signage für elektronische<br />
Plakate, Info-Monitore und Anzeigetafeln, Learning Spaces für<br />
das digitale Klassenz<strong>im</strong>mer sowie Beschallungslösungen für Büros,<br />
Veranstaltungsstätten, Auditorien und viele mehr sind weitere<br />
Beispiele für neue, zukunftsorientiere Produkt- und Servicefelder<br />
von Amonn Office.<br />
Starker Partner – starkes Team<br />
Mit einem rundum erneuerten Marktauftritt <strong>im</strong> Jahr 2022<br />
wurde das Erscheinungsbild des Unternehmens dem innovativen<br />
Produktportfolio angepasst. Unter dem Cla<strong>im</strong> „Bring<br />
your Business ON“ wird seither die strategische Ausrichtung<br />
mit den Geschäftsfeldern Printing Systems, ProMedia und<br />
IT Solutions nach außen kommuniziert. Ebenso wichtig wie<br />
die Außenwirkung ist die interne Unternehmenskultur. Rund<br />
50 hoch qualifizierte Mitarbeiter kümmern sich unter Leitung<br />
der Geschäftsführer Hermann Trojer, Martin Ebnicher,<br />
Hans Lindner und David Lindner um Beratung und Service.<br />
Zum guten Betriebskl<strong>im</strong>a trägt auch der regelmäßige Besuch<br />
von Veranstaltungen <strong>im</strong> Kollegenkreis bei. Anlässlich des 25.<br />
Firmenjubiläums lud die Geschäftsleitung alle Mitarbeiter zu<br />
einer Reise nach Neapel ein. Neben einer Stadtbesichtigung<br />
standen hierbei Ausflüge nach Capri, Anacapri und Pompeji auf<br />
dem Programm – ein schönes Beispiel für gelebte Firmenkultur<br />
anlässlich des Jubiläums.<br />
Amonn Office GmbH<br />
Innsbruckerstraße 23 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 980 251<br />
info@amonn-office.com | www.amonn-office.com<br />
Ausflug Floßfahrt auf der Isar <strong>im</strong> Sommer 2015<br />
Ausflug Neapel zum 25. Jubiläum
Juni 2000<br />
Südtirol Panorama –<br />
<strong>Wirtschaft</strong> Expo 2000
80 Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong><br />
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Professionelle und<br />
nachhaltige Gesamtlösungen<br />
Vom Verkäufer für Büromöbel und Trennwände zum<br />
Generalunternehmer für ganze Objekteinrichtungen<br />
in allen Bereichen, das ist kurz zusammengefasst die<br />
Entwicklung von ARTE in den vergangenen 35 Jahren.<br />
Georg Puff erinnert sich: „Gestartet bin ich <strong>im</strong> Jahr 1988,<br />
damals waren wir zu Fünft.“ Georg Puff erkannte jedoch<br />
bald, dass die Bedürfnisse der Kunden weit über die reine Büroeinrichtung<br />
hinausgingen. Immer mehr Kunden äußerten<br />
deren Bedarf, entsprechende Beratung für das Einrichten exklusiver<br />
Büros aus Imagegründen oder auch, um Mitarbeiter<br />
zu gewinnen und zu halten. Grundsätzliche Planung für moderne<br />
Büros beginnt schon mit der Fertigstellung des Rohbaus.<br />
Dabei geht es um die Auswahl der richtigen Bodenaufbauten<br />
und Beläge, akustische Lösungen, lichtdurchflutete oder abgeschirmte<br />
Innengestaltung, Heizungs- und Kühlsysteme, Beund<br />
Entlüftung, Be- und Entfeuchtung, gesamte Abst<strong>im</strong>mung<br />
der zu verwendenden Materialien sowie die Arbeitsabläufe<br />
und die interne Kommunikation.<br />
Spezialisierte Fachkräfte, externe Gewerke<br />
Um den komplexen Anforderungen gerecht zu werden, sind<br />
nicht nur Monteure für Büroeinrichtung gefragt. Erforderlich<br />
sind Fachleute für Böden, Trockenbau, Installateure, Glasbauer,<br />
Metallbauer usw. Das können natürlich nicht nur Mitarbeiter<br />
sein, diese werden bei Bedarf per Werksvertrag und abgest<strong>im</strong>mt<br />
auf die verschiedenen Objekte, projektbezogen beschäftigt. Dabei<br />
hat sich <strong>im</strong> Laufe der Jahre, mit solchen spezialisierten Gewerken,<br />
die den Qualitätsansprüchen von Arte gerecht werden,<br />
eine permanente Zusammenarbeit entwickelt. „Heute haben wir<br />
pro Projekt jeweils mehrere Gewerke, die in unserem Auftrag<br />
arbeiten“, berichtet Georg Puff.<br />
Planung und Abwicklung<br />
Heute sind 20 Mitarbeiter beschäftigt, die abgesehen von der<br />
administrativen Abwicklung in erster Linie in der Planung,<br />
Produkt- und Materialauswahl beschäftigt sind. In der Akquisition<br />
neuer Kunden und neuer Aufträge sind neben dem<br />
Firmenchef drei Mitarbeiter tätig. „In vielen Fällen kommen<br />
neue Aufträge von bereits bestehenden Kunden“, berichtet<br />
Georg Puff. „Trotz aller IT-Technologie ist der persönliche<br />
Kontakt zu den Kunden, aber auch zu den Architekten das<br />
Um und Auf. Telefonisch oder auch per Videokonferenzen<br />
Projekte abzuwickeln, ist nicht denkbar. Zusammen mit den<br />
Architekten die Pläne erstellen, mit dem Kunden die Baustelle<br />
besuchen, Maßaufnahmen, Änderungswünsche sofern möglich
Nr. 4/<strong>2023</strong> 81<br />
noch einplanen usw., das geht nur, wenn ich oder meine Mitarbeiter<br />
persönlich vor Ort sind!“<br />
Die beste Werbung der zufriedene Kunde<br />
Es hat sich sehr viel geändert in den vergangenen Jahren, speziell<br />
<strong>im</strong> Rahmen der Digitalisierung. „Etwas ganz Fundamentales<br />
ist aber gleich geblieben. Das Wichtigste ist der persönliche<br />
Kontakt zum Kunden und heute genau wie zum Start vor<br />
35 Jahren ist die beste Werbung ein zufriedener Kunde“, davon<br />
ist Georg Puff fest überzeugt, „qualitativ hochwertige Materialien<br />
und Produkte sind die Voraussetzung. Zudem können wir mit<br />
unserer langjährigen Erfahrung bei der Planung und durch die<br />
fachliche Kompetenz unserer langjährigen Mitarbeiter punkten.<br />
Der Kunde hat eine Idee, wir mit unserem Know-how und der<br />
fachlichen Kompetenz setzen diese um.“ Eine auf die Bedürfnisse<br />
genau abgest<strong>im</strong>mte Planung, Verlässlichkeit für Lieferzeiten<br />
und Termine sowie eine entsprechende fachliche Ausführung<br />
der gesamten Arbeiten sind nur einige der wichtigsten Kriterien<br />
für die Kundenzufriedenheit. Dazu Georg Puff: „Unzufriedene<br />
Kunden haben wir praktisch keine, denn wir schließen einen<br />
Auftrag erst ab, wenn alles wie geplant funktioniert.“<br />
Weitere Geschäftszweige<br />
Die Work-Life-Balance <strong>im</strong> Allgemeinen, der Arbeitskräftemangel<br />
<strong>im</strong> Besonderen und der Trend zum Homeoffice eröffnen<br />
ganz neue Geschäftsfelder. Eine Mensa z.B. muss heute so gestaltet<br />
sein, dass die Mitarbeiter nicht nur des Essens wegen gerne<br />
hingehen, sondern sich „wie dahe<strong>im</strong>“ fühlen. Das Gleiche gilt<br />
für Kaffeeküchen oder die Pausenräume in den Büros; da und<br />
dort werden sogar für die Kleinkinder der Mitarbeiter Kitas<br />
eingerichtet. Oder was bei den größeren Hotels schon gang<br />
und gäbe ist, kommt <strong>im</strong>mer mehr auch für alle anderen Unternehmen:<br />
Mitarbeiterhäuser oder -wohnungen werden gebaut<br />
oder ausgebaut. „Auch diese Bereiche werden von Arte bereits<br />
seit längerer Zeit abgedeckt“, so Georg Puff abschließend.<br />
ARTE GmbH<br />
Esperantostraße 3 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 050 505<br />
info@arteobject.it | www.arteobject.it
8<br />
Radius 05/2003<br />
AKTUELL<br />
Der Haupteingang der Niederlassung in Bozen<br />
Autoindustriale –<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
Durch den Kauf von mehreren Mercedes-Lkw (für Fercam) kam Eduard<br />
Baumgartner mit Mercedes-Benz ltalia ins Gespräch. Die Folge davon war die<br />
Übernahme der gesamten Mercedes-Vertretung für Südtirol.<br />
Ganz klein fing es 1949 mit dem<br />
ersten gebrauchten Lkw an. Mit<br />
viel Fleiß arbeitet der Jungunternehmer<br />
unermüdlich. Nach und nach<br />
kommen weitere Lastkraftwagen hinzu.<br />
1963 wagt er den entscheidenden<br />
Schritt: Die FERCAM steht mit fünf<br />
Lkw zum Verkauf.<br />
Eduard Baumgartner riskiert<br />
und schon bald werden die Früchte<br />
seiner unternehmerischen Voraussicht<br />
offen bar. Das Unternehmen<br />
wächst und neue Wagen müssen<br />
angeschafft wer den.<br />
Anfang der 1970er-Jahre geht<br />
der internationale Frachtverkehr<br />
in eine starke Entwicklungsphase,<br />
ebenso herrscht bei FERCAM<br />
Aufbruchst<strong>im</strong> mung. Die ersten<br />
Firmenwagen sind in Europa unterwegs.<br />
Dabei stellt sich als Problem<br />
heraus, dass die ita lienischen Fahrzeuge<br />
nicht mit den ausländischen<br />
konkurrieren können. Deshalb werden<br />
1975 die ersten sechs Mercedes<br />
vom Typ „1932“ an geschafft und<br />
bald darauf der ge samte Fuhrpark<br />
auf diese Marke um gestellt.<br />
Das Angebot von Mercedes-Benz<br />
1976 erhielt das Baumgartnerunternehmen<br />
ein verlockendes<br />
Ange bot: Mercedes-Benz ltalia bot<br />
die Ver tretung für Nutzfahrzeuge<br />
für Südtirol an. Er sagte zu. Die<br />
„Autoindustriale“ wurde gegründet.<br />
Mit anfänglichen Schwierigkeiten,<br />
er hatte weder Erfahrungen be<strong>im</strong><br />
Ver kauf noch gab es eine Werkstatt,<br />
Ma gazin oder Büro, ging<br />
Eduard Baum gartner tatkräftig<br />
ans Werk. Unterstützung erhielt er<br />
durch Direk tor Otto Poli und den<br />
Verantwort lichen für den gesamten<br />
Service, Wer ner Schrentewein. In<br />
kurzer Zeit entwickelte sich „Autoindustriale“<br />
zu einem effizienten<br />
Unternehmen mit 32 Mitarbeitern.<br />
Eine provisorische Werkstatt wurde<br />
gefunden, Werkzeug angekauft.<br />
Mercedes-Benz ltalia bildete das<br />
techni sche Personal aus und stand<br />
dem jun gen Unternehmen mit Rat
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 83<br />
Radius 05/2003 9<br />
und Tat zur Seite. Der anfängliche<br />
Titel<br />
Sitz <strong>im</strong> Gelände der<br />
Titel<br />
FERCAM in Bozen<br />
sollte aber nur provisorisch sein.<br />
Titel<br />
Ein Jahr später, 1977, wurde die<br />
bereits bestehende Garage Olympia,<br />
die Mercedes-Vertretung für<br />
Vorspann.<br />
Personen wagen in Südtirol, erworben.<br />
extAuch hier wurde der Platz eng.<br />
T Die Suche nach einem geeigneten<br />
Firmengelände begann.<br />
Doch die überall in Südtirol<br />
beste henden Schwierigkeiten zum Das Verkäuferteam für Mercedes-Benz PKW und Smart in Bozen<br />
Erlangen eines Baugrundes ließen<br />
das geplante Vorhaben zur Erweiterung<br />
des Betrie bes nur langsam<br />
voranschreiten.<br />
Neuer Firmensitz mit<br />
Rundumservice<br />
Bereits 1976 war das Gesuch um<br />
eine Fläche von 20.000 Quadratmetern<br />
eingereicht worden.<br />
Im Herbst 1985 kann es dann<br />
end lich losgehen. In der Bozner<br />
Indus triezone wird dem Unternehmen<br />
ein Grundstück zugewiesen.<br />
So lange es mit der Bewilligung des<br />
Grundes ge dauert hatte, so schnell<br />
geht der Bau der neuen Niederlassung<br />
voran. In knapp einem Jahr<br />
und mit einem Investitionsaufwand<br />
von rund vier Milliarden Lire ensteht<br />
der neues Mercedes-Sitz auf einem<br />
Geländer von 10.000 Quadratmetern.<br />
Die Hälfte der Fläche ist überdacht.<br />
Die beiden Betriebe, Lkw-Vertretung<br />
und Garage Olympia, finden<br />
hier Platz und werden unter dem<br />
gemeinsamen Namen „Autoindustriale“<br />
vereint.<br />
AKTUELL<br />
Autoindustriale in Bozen Süd<br />
Im Jahr 1986 wurde der neue Sitz in<br />
der Bozner Industriezone in Betrieb<br />
genommen und <strong>im</strong> gleichen Jahr<br />
hat Alois Baumgartner die Leitung<br />
der Südtiroler Mercedes-Benz-Vertretung<br />
für Pkw und Lkw übernommen.<br />
Die mittlerweile 190 Mitarbeiter<br />
des Mercedes-Vertragspartners<br />
nehmen re gelmäßig an<br />
Weiterbildungsveranstal tungen<br />
teil, denn der Geschäftsleitung gilt<br />
kompetentes, freundliches und zuvorkommendes<br />
Personal als eine der<br />
wichtigsten Ressourcen.<br />
15.000 m 2 Lkw-Werkstatt<br />
in der Grandistraße<br />
Das Mercedes-Benz-Universum<br />
von Autoindustriale in Bozen erstreckt<br />
sich mittlerweile auf mehr<br />
als 25.000 Quadratmetern, allein<br />
15.000 Quadratmeter entfallen<br />
auf die neue Lkw-Werkstatt in der<br />
Grandistraße, die vergangenes Jahr<br />
in Betrieb ge nommen wurde. Dort<br />
können auch Um- und Aufbauten in<br />
Eigenregie vorgenommen werden.<br />
In einem 16 Meter langen Tunnel befindet<br />
sich die erste vollautomatische<br />
Waschan lage für Lkw in Südtirol.<br />
24-h-Service<br />
Um den Kunden noch mehr entgegenzukommen,<br />
sind die Öffnungszeiten<br />
der Werkstatt in Bozen bis<br />
20.30 Uhr verlängert worden. Aber<br />
auch außerhalb der Betriebszeiten<br />
kann sich ein Mercedesfahrer über<br />
die grüne Nummer 800 861063 in<br />
Notfällen jederzeit rund um die Uhr<br />
an seine Werkstatt wenden.<br />
Verlässlichkeit mieten<br />
Neu bei Autoindustriale ist die<br />
Auto vermietung AVIALPI. Wer<br />
einen Ersat zwagen oder ein verlässliches<br />
Auto für einen besonderen<br />
Zweck braucht, kann bei<br />
AVIALPI zu interessanten Tarifen<br />
folgende Fahrzeuge für Stunden,<br />
Tage, Wochenenden oder auch längerfristig<br />
mieten: Smart, Mercedes<br />
der A-,C- und E-Klasse, Mercedes<br />
Vaneo, SLK, Vita Kom bi sowie<br />
Nutzfahrzeuge. Alle Fahrzeuge<br />
sind mit Autoradio, Kl<strong>im</strong>aanlage,<br />
ABS und Airbag ausgestattet und<br />
können den Rund-um-die-Uhr-<br />
Pannenservice von Mercedes Benz<br />
beanspruchen.<br />
Gebrauchtwagen nach Maß<br />
Im Juni wurde die Gebrauchtwagen<br />
abteilung EX-NOVO von<br />
Kampill in den Hauptsitz in der<br />
Bozner Industriezone verlegt. Neben<br />
Jahreswagen von Merce des Benz<br />
werden Gebrauchtwagen und Nutzfahrzeuge<br />
der verschiedensten Marken<br />
angeboten. Alle Fahrzeuge sind<br />
mit dem TÜV-Gütesiegel versehen,<br />
haben einen Garantieanspruch von<br />
zwölf Monaten und können <strong>im</strong><br />
Falle einer Panne oder eines Unfalles<br />
ebenfalls den euro paweiten<br />
24-h-Service von Mer cedes Benz in<br />
Anspruch nehmen.<br />
Oktober 2003<br />
Radius – Auto,<br />
Motor und Sport
84 Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Die Entwicklung vom<br />
einfachen Autohaus zum<br />
360°-Mobilitätsdienstleister<br />
Das Unternehmen Autoindustriale ist bereits seit über 45 Jahren in der Region Trentino-Südtirol<br />
mit den Marken Mercedes-Benz, smart und Toyota vertreten und mit der Übernahme des<br />
Autohauses Alpin Srl Ende 2021 ist ihr Portfolio um die Marken Renault und Dacia erweitert.
Nr. 4/<strong>2023</strong> 85<br />
„MIT DER GRÜNDUNG DER<br />
AUTOINDUSTRIALE MOBI-<br />
LITY GROUP WOLLEN WIR<br />
WEG VOM REINEN ANGE-<br />
BOT VON FAHRZEUGEN<br />
UND REPARATURDIENST-<br />
LEISTUNGEN. DAHER IST<br />
ES WICHTIG, DASS WIR EINE<br />
BREITE PRODUKTPALETTE VON<br />
KOMPAKTEN STADTAUTOS BIS LUXURIÖSEN<br />
PREMIUMFAHRZEUGEN ANBIETEN KÖNNEN.<br />
NICHT ZU VERGESSEN SUV, NUTZFAHRZEU-<br />
GE, UND LKW, DEN DAZUGEHÖRIGEN SER-<br />
VICE IN UNSEREN WERKSTÄTTEN UND<br />
NUN AUCH MIT UNSEREM EIGE-<br />
NEN ABSCHLEPPDIENST.“<br />
LUKAS BAUMGARTNER, GESCHÄFTSFÜHRER<br />
DER AUTOINDUSTRIALE MOBILITY GROUP<br />
Anfang 2022 haben sich Lukas und Alois Baumgartner entschieden,<br />
mit ihrem Familienunternehmen einen nächsten<br />
Schritt in Richtung 360°-Mobilitätsdienstleister zu wagen.<br />
Mit einer breiten Palette von Leasing-, Miet- und Finanzierungsangeboten<br />
ist die Autoindustriale Mobility Group in der<br />
Lage, ganz individuell auf Kundenwünsche einzugehen. Auf<br />
eine umfassende Beratung <strong>im</strong> Vorfeld legen wird in der ganzen<br />
Gruppe besonderen Wert.<br />
Mit acht Standorten in den wichtigsten Städten der Region und<br />
mehr als 340 Mitarbeitern bietet die neue Gruppe Serviceleistungen<br />
in ihren Werkstätten und Karosserien für alle Anforderungen.<br />
Anfang März hat die Familie Baumgartner mit dem Kauf der<br />
Firma Trepasso ihr Mobilitätsangebot um einen 24-h-Abschleppdienst<br />
erweitert. Somit ist in Trient noch eine eignen Werkstatt<br />
inklusive Revisionslinie dazugekommen. Dank dieser Übernahme<br />
ist die Autoindustriale Mobility Group nun führender Partner der<br />
gesamten Region <strong>im</strong> Umfeld der Mobilitätsdienstleistung.<br />
Autoindustriale<br />
Luigi-Galvani-Straße 41 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 550 000<br />
info@autoindustriale.com | www.autoindustriale.com
Februar 2003<br />
Radius – Bauwirtschaft<br />
in Südtirol
Anzeige<br />
Mobilität der Zukunft?<br />
Umweltfreundlich, aber<br />
doch wirtschaftlich<br />
Bekannt als ein erfolgreiches Familienunternehmen mit langer Tradition und<br />
als zuverlässiger Partner <strong>im</strong> Bereich Nutzfahrzeuge in Südtirol und Belluno an<br />
vier Standorten sind sie mit den Marken IVECO und FIAT PROFESSIONAL seit<br />
Jahrzehnten unangefochtener Marktführer <strong>im</strong> Sektor, mit bis zu 1.000 jährlich<br />
verkauften Nutzfahrzeugen.<br />
Bozen: Neues Projekt <strong>2023</strong>/2024
Nr. 4/<strong>2023</strong> 89<br />
Doch was unterscheidet die Gassers von ihren Mitstreitern?<br />
„Ganz einfach“, sagt Lukas Gasser, „die Kundennähe,<br />
die Mitarbeiter, das unkomplizierte Sein und die effiziente<br />
Problemlösung für unsere Kunden.“<br />
Rundumservice für Kunden<br />
„Wir müssen so gut FÜR unsere Kunden sein, dass diese uns<br />
suchen. Sowohl in der Beratung bei der Anschaffung als auch<br />
anschließend <strong>im</strong> Service. Unter diesem Motto erfinden wir uns<br />
ständig neu, sind flexibel und aufgeschlossen, hierfür haben wir<br />
viele gute und passionierte Mitarbeiter, die uns begleiten, auf<br />
die wir stolz sind, die wir schätzen und denen wir ständig auch<br />
vorleben, dass Fleiß <strong>im</strong>mer eine wichtige Voraussetzung für<br />
Wachstum und Erfolg ist und man <strong>im</strong> Leben nichts geschenkt<br />
bekommt“, sagt Lukas Gasser. Die Brüder Alex und Lukas sind<br />
seit mehr als 35 Jahren <strong>im</strong> Betrieb und strahlen <strong>im</strong>mer noch<br />
eine unglaubliche Energie und Begeisterung aus. Nachhaltigkeit<br />
– ein modernes Wort – heißt, sparsam mit den Ressourcen<br />
umzugehen, dies und unser Respekt vor unserer He<strong>im</strong>at wurde<br />
bei ihnen <strong>im</strong>mer schon großgeschrieben und das nicht erst seit<br />
es „in“ ist. PV-Anlagen, Wärmepumpen und LED-Beleuchtung<br />
in allen Betrieben, ISO-Zertifizierungen (9001, 14001 und<br />
450001) und vieles mehr gibt es bei uns bereits seit 2010.<br />
Nachhaltigkeit wird großgeschrieben<br />
„,Green washing‘ sollen andere machen,“ sagt Alex Gasser,<br />
„wir versuchen, durch unsere Beratung <strong>im</strong> Transportsektor<br />
das heute Bestmögliche für die Umwelt zu machen, ob es<br />
sich hierbei um E-Transporter, Biomethan-Trucks oder um<br />
BEV- bzw. FCEV-Lkw in Zukunft handelt.“ Die beiden Brüder<br />
selbst, sowie deren Mitarbeiter müssen genau wissen<br />
und verstehen was CO 2, CH 4, H 2, NO X, Pm 10 usw. ist und<br />
bedeutet, damit die Kunden darüber ehrlich und fachkundig<br />
beraten werden können. „Achtung“, sagt Alex Gasser, „Umwelt<br />
und <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit muss <strong>im</strong> Transportsektor kompatibel<br />
sein, denn als letztes Jahr die Gaspreise explodiert sind,<br />
sind die Absätze von LNG-<br />
Fahrzeugen <strong>im</strong>plodiert. In<br />
all den Jahren bin ich leider<br />
nur auf einen einzigen<br />
Kunden getroffen, der sich<br />
trotz einem anscheinend<br />
negativen TCO, für die<br />
umweltfreundlichere Lösung<br />
entschieden hat. Bei<br />
allen anderen musste sich<br />
„DANK UNSERER<br />
MITARBEITER SEHEN<br />
WIR AUCH NOCH<br />
DIE ZUKUNFT IN<br />
UNSEREM SEKTOR<br />
OPTIMISTISCH“<br />
LUKAS GASSER,<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
der Umweltaufschlag möglichst<br />
schnell rentieren.“<br />
Um eine schnelle umweltfreundliche<br />
Transformation<br />
zu erreichen, bräuchte<br />
es sofort klare politische<br />
Entscheidungen mit langfristiger<br />
Geltung. Das A<br />
und O ist zudem, dass neue<br />
St. Lorenzen<br />
Bozen<br />
Belluno<br />
umweltfreundliche Lösungen nicht nur vonseiten der Politik<br />
gefordert, sondern vonseiten der Wissenschaft als möglich<br />
deklariert und von der Industrie mitgetragen werden. In Bezug<br />
auf Lkw ist das Prinzip „Well to Wheel“ (von der Energiegewinnung<br />
bis zum Rad) maßgebend.<br />
Technologieaffin und innovativ wollen bei Gasser viele sein,<br />
egal in welcher Abteilung der Firma, denn Wissbegierde wird<br />
gefördert und positive Vorschläge umgesetzt, all das gilt als Fundament<br />
des Betriebes. „Dank unserer Mitarbeiter sehen wir auch<br />
noch die Zukunft in unserem Sektor opt<strong>im</strong>istisch“, betont Alex<br />
Gasser. „So wird beispielsweise heuer eine neue Niederlassung<br />
für Fiat Professional in Bozen gebaut, bei deren Realisierung<br />
auch unsere Mitarbeiter miteinbezogen werden. Sie sollen die<br />
Möglichkeit haben, ihren Arbeitsplatz mitzugestalten.“<br />
Die Gebrüder Gasser sind keine Genies, aber sie sind neugierig<br />
und sehr fleißig. „Wir sind dankbar, dass wir so eine tolle Arbeit<br />
haben, und freuen uns <strong>im</strong>mer wieder, wenn wir unsere Kunden<br />
gut beraten dürfen“, sagt Lukas Gasser abschließend.<br />
Gasser Iveco<br />
Giuseppe-di-Vittorio-Straße 10 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 553 000<br />
info@gassersrl.it | www.gassersrl.it
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Anzeige März Nr. 1999 4/<strong>2023</strong> 91<br />
Südtirol Panorama –<br />
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Anzeige 92 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
Erfolgreich <strong>im</strong><br />
Baumaschinenhandel<br />
1960 hat Oswald Hell das Unternehmen Hell mit Sitz in<br />
Bozen gegründet. Heute wird die Hell GmbH in dritter<br />
Generation geführt. Ein Blick hinter die Kulissen einer<br />
Erfolgsgeschichte.<br />
Der Bozner Unternehmer Oswald Hell war ein Pionier <strong>im</strong><br />
Bereich des Handels mit Baumaschinen. Er sah darin ein<br />
zukunftsträchtiges Geschäftsmodell und sollte damit recht<br />
behalten. 1960 gründete er sein Unternehmen Hell und der<br />
Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Denn <strong>im</strong> allgemeinen<br />
<strong>Wirtschaft</strong>saufschwung der beginnenden 1960er-Jahre wurde<br />
sehr viel in den Bau von Infrastrukturen investiert. Die Nachfrage<br />
nach Baumaschinen war dementsprechend groß. Die vor<br />
Kurzem gegründete Firma Hell florierte. Ausschlaggebend für<br />
den Erfolg von Oswald Hell war der direkte Kundenkontakt.<br />
Der Unternehmer war bei seinen Kunden sehr beliebt, sie vertrauten<br />
ihm. Hinzu kam ein hohes Maß an Qualität, das durch<br />
die enge Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern und Marken<br />
garantiert wurde. Ein Baustein, der auch heute den Erfolg von<br />
Hell kennzeichnet. Denn die Qualität von Produkt und Service<br />
stehen auch heute noch <strong>im</strong> Vordergrund.<br />
In dritter Generation<br />
Hans, Gerold und Elisa Hell leiten zusammen seit 2009 die Hell<br />
GmbH. „Unser Ziel ist es, uns dem <strong>Wandel</strong> der Zeit zu stellen,<br />
Kernkompetenzen zu vertiefen und weiterhin ein vertrauens-<br />
v.l.: Hans, Elisa und Gerold Hell
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 93<br />
„UNSER ZIEL<br />
IST ES, UNS<br />
DEM WANDEL<br />
DER ZEIT ZU<br />
STELLEN, KERN-<br />
KOMPETENZEN ZU<br />
VERTIEFEN UND WEITERHIN EIN<br />
VERTRAUENSWÜRDIGER UND FAI-<br />
RER PARTNER FÜR UNSERE KUN-<br />
DEN ZU SEIN.“<br />
ELISA HELL, GESCHÄFTSLEITUNG<br />
würdiger und fairer Partner für unsere Kunden zu sein“, so<br />
Elisa Hell. Gemeinsam mit Gerold und Hans Hell haben dabei<br />
Innovation und Kundenzufriedenheit Priorität. Das gelingt dank<br />
der Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern und Lieferanten.<br />
Alle Spezialisten in ihrem Bereich: Potain für Krane, Magni<br />
für Teleskopstapler und Komatsu – seit <strong>2023</strong> arbeitet Hell <strong>im</strong><br />
Bereich Tiefbau erneut mit dieser führenden japanischen Firma<br />
zusammen und kehrt damit zu ihren eigenen Ursprüngen<br />
zurück. Denn viele Jahre lang war Hell ein wichtiger Komatsu-<br />
Händler. Zwischenzeitlich vertrieb Hell Bagger des Konkurrenten<br />
Caterpillar. Nun ist es wieder die beliebte, 1921 gegründete<br />
japanische Marke Komatsu.<br />
Gut, besser, Hell<br />
2003 wurde der Hauptfirmensitz von Hell in<br />
Bozen erweitert: Ein neuer Bürokomplex und<br />
zwei weitere Magazine wurden gebaut. „Die<br />
verkehrsgünstige Lage in der Bozner Industriezone<br />
und das 7.000 m 2 Areal in Leifers<br />
sind ein Pluspunkt für den Kunden“, so<br />
Elisa Hell. Hell blickt voller Stolz auf<br />
60 Jahre Erfahrung <strong>im</strong> Handel mit<br />
Baumaschinen zurück. Mit einem<br />
hochmodernen Maschinenpark,<br />
kundenfreundlichem<br />
Service und individueller<br />
Beratung ist man auch<br />
für die Herausforderungen<br />
der Zukunft<br />
bestens gerüstet.<br />
Hell GmbH<br />
Luigi-Galvani-Straße 12<br />
39100 Bozen<br />
Tel. 0471 203 528<br />
info@hellsrl.it | www.hellsrl.it
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Office<br />
April 2003<br />
Radius – Unser<br />
Wasser unser Land
96 Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong><br />
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Wachstum mit Herz<br />
und Verstand<br />
Mit Erfahrung und Professionalität entwickelt die Innerhofer AG<br />
aus St. Lorenzen Lösungen für Bad, Böden, Heizung und<br />
Wohnraumkl<strong>im</strong>a. In den vergangenen 25 Jahren hat sich das<br />
Unternehmen enorm weiterentwickelt.<br />
Foto © Florian Andergassen<br />
Foto © Florian Andergassen<br />
Foto © Florian Andergassen
97<br />
Wenn in Südtirol der Name Innerhofer fällt, dann gibt<br />
es in der Regel zwei schnelle Gedankenverbindungen:<br />
jene zum Skirennläufer, der mit Vornamen Christof heißt, und<br />
jene zum Badspezialisten, der ebenfalls <strong>im</strong> Pustertal seine Wiege<br />
hat. Vor 125 Jahren wurde das Familienunternehmen als<br />
Schlosserei von Johann Innerhofer gegründet. In den 1950er-<br />
Jahren entwickelte es sich zu einem Fachgroßhandel für Badausstattung.<br />
Und heute? Heute agiert die Innerhofer AG in<br />
St. Lorenzen eine über die Landesgrenzen hinaus aktive Holding,<br />
die aber weiterhin in Familienhand ist. Gunther Waibl<br />
führt als Präsident gemeinsam mit Moritz Gamper die Geschäfte<br />
der Innerhofer AG, rund 250 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter kümmern sich darum, dass alle Rädchen des Unternehmens<br />
perfekt ineinandergreifen.<br />
Mehr als Bad-Profi<br />
Innerhofer steht seit Jahren nicht mehr ausschließlich für Bad<br />
und Wellness. Die Firma steht auch für Fliesen und Böden, für<br />
ein gutes Wohnraumkl<strong>im</strong>a und für moderne Haustechnik. Nach<br />
wie vor bildet das Bad aber für Endverbraucher das Herzstück<br />
der Unternehmenstätigkeit. Erfahrene Badplaner begleiten die<br />
Kunden auf dem Weg zu ihrem Traumbad, von der ersten Inspiration<br />
<strong>im</strong> Showroom bis zur letzten Fliese <strong>im</strong> fertigen Badez<strong>im</strong>mer.<br />
Apropos Fliesen: Sie bildeten bei Innerhofer das Tor zum<br />
Bereich Böden, denn Fliesen machen sich auch gut als Boden in<br />
Nassräumen, Küchen, Fluren oder auf Terrassen. Bei Innerhofer<br />
gibt es mittlerweile auch Böden in Holz. Ebenso hat sich aus der<br />
Badtechnik heraus der Bereich Heizen und Kühlen entwickelt.<br />
Bodenheizung oder Heizkörper, Wärmepumpen oder Kl<strong>im</strong>ageräte<br />
und kontrollierte Wohnraumlüftung – die Palette an Lösungen<br />
für das richtige Wohnraumkl<strong>im</strong>a ist bei Innerhofer breit.<br />
Als Schnittstelle zwischen Herstellung und Installation ist es<br />
überdies das wesentliche Ziel des Familienunternehmens, alle<br />
Beteiligten – Architekten, Planer, Installateure und Endkunden<br />
– bestmöglich zu unterstützen, indem umständliche Wege<br />
vereinfacht werden. In dieser wichtigen Rolle hat sich die<br />
Innerhofer AG in den vergangenen Jahren <strong>im</strong>mer weiterentwickelt.<br />
Viele Privatkunden, aber auch Beherbergungs- und<br />
Gastronomiebetriebe sowie Firmen vertrauen darauf und füllen<br />
den Referenzenkatalog von Innerhofer.<br />
Ständige Weiterentwicklung<br />
Sich ständig weiterzuentwickeln, eingefahrene Wege mitunter zu<br />
verlassen und Neues zu wagen, diese Strategie liegt offenbar in<br />
der DNA des Unternehmens. Es waren einst die Brüder Ernst und<br />
Hubert Innerhofer, die die Schlosserei ihres Vaters Johann Anfang<br />
der 1930er-Jahre zu einem Installations- und Handelsbetrieb<br />
ausgebaut haben. Ende der 1950er-Jahre wagten sie mit ihrem<br />
Schwager Hugo Waibl den Schritt zum Fachgroßhandel – damals<br />
mit der ersten Bäderausstellung Südtirols.<br />
„Wer <strong>im</strong>mer tut, was er schon kann, bleibt <strong>im</strong>mer das, was er<br />
schon ist.“ Mit diesem Zitat von Henry Ford startete die Innerhofer<br />
AG 1998, also vor genau 25 Jahren, mit dem Ausbau des<br />
Filialnetzes. Von Ost nach West, von Nord nach Süd – Innerhofer<br />
wuchs und ist heute an elf Standorten in Südtirol, <strong>im</strong> Trentino<br />
Foto © Elisa Kusstatscher<br />
und in Belluno präsent. Erst vor Kurzem eröffnete das Unternehmen<br />
einen neuen Showroom <strong>im</strong> Interior Tower in Vahrn,<br />
wo es mit mehreren anderen renommierten Südtiroler Firmen<br />
<strong>im</strong> Bereich Innenausbau unter einem Dach zusammenarbeitet.<br />
Derzeit <strong>im</strong> Bau befindet sich die neue Filiale in Trient, wo Innerhofer<br />
zwar schon seit vielen Jahren für die Kunden da ist, wo<br />
nun aber ein strategisch besserer Standort gefunden wurde und<br />
ein Gebäude gemäß neuesten Standards errichtet werden kann.<br />
Aktuelles<br />
Bereits 2004 war der Hauptsitz mit Verwaltung, Showroom<br />
und Lager in einen Neubau nach St. Lorenzen verlegt worden.<br />
Dort wird – ganz aktuell – eine neue Lagerhalle gebaut, wo<br />
künftig mehr Material untergebracht werden kann. Glanzstück<br />
des Lagers wird ein hochmoderner AutoStore sein. Mit diesem<br />
effizienten System werden zwei wichtige Ziele erreicht: zum<br />
einen die weitere Verbesserung der Logistik, zum anderen die<br />
Steigerung der Lagerkapazität.<br />
Mit dem Filialnetz, der Umsatzentwicklung und der Intensivierung<br />
der Beratungsaktivitäten ist auch die Belegschaft der<br />
Innerhofer AG gewachsen. Waren es 2018 noch 200 Mitarbeiter,<br />
so sind es heute 250.<br />
In der Familie ist es heute die fünfte Generation, die das Unternehmen<br />
nach dem Motto „Mit Herz und Sachverstand“ in<br />
die Zukunft führen wird – damit be<strong>im</strong> Stichwort „Innerhofer“<br />
der Gedanke nicht nur dem Skifahrer, sondern weiterhin auch<br />
dem Bad- und Wohnraumspezialisten gilt.<br />
Innerhofer AG<br />
Bruneckerstraße 14 B | 39030 St. Lorenzen<br />
Tel. 0474 470 000<br />
info@innerhofer.it | www.innerhofer.it<br />
Bau der neuen Lagerhalle in St. Lorenzen
98 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Die zweite<br />
Generation<br />
Christian Pichler ist ein Macher. Von Kindesbeinen<br />
an lebt er das Unternehmertum und hat das große<br />
Ganze <strong>im</strong> Blick. Schon mit 18 Jahren führte er 1981<br />
das erste ERP-System ein – auch gegen den Widerstand<br />
alteingesessener Mitarbeiter, welche den Sinn<br />
darin nicht wirklich sehen konnten. Das war nur der<br />
Start unzähliger Neuerungen, welche er iniziiert und<br />
umgesetzt hat.<br />
Heute sind nahezu alle Abläufe <strong>im</strong> Unternehmen digitalisiert<br />
und auf dem neuesten Stand. Innovation in allen<br />
Bereichen ist sein großes Steckenpferd. Ein Nein oder „Geht<br />
nicht“ akzeptiert er nur schwer. Er gibt erst Ruhe, wenn er<br />
die Lösung gefunden hat. Dies ist gelebte Kultur in der Firma<br />
Pichler. Christian hat das Unternehmen durch viele verschiedene<br />
Phasen und Umstrukturierungen navigiert und hat das<br />
Unternehmen gemeinsam mit seiner Schwester Renate maßgeblich<br />
zu dem gemacht, was es heute ist, der regionale Marktführer<br />
<strong>im</strong> Großhandel von Holz und Holzwerkstoffen.<br />
Christian und Renate führen ein bewehrtes und ausgereiftes<br />
Modell weiter, welches bereits Karl und Herta Pichler<br />
vorlebten. „Einer zieht und der andere räumt auf und hält<br />
zusammen.“ Christian vertritt das Unternehmen nach außen<br />
und bringt wichtige Impulse vom Markt zurück ins Unternehmen.<br />
Renate stellt sicher, dass die Prozesse bürokratisch und<br />
administrativ Hand und Fuß haben und ist der erste Ansprechpartner<br />
für die Mitarbeiter/-innen. Sie sind ein gutes Gespann,<br />
da sie sich hervorragend ergänzen. „Bevor Neuerungen eingeführt<br />
werden, diskutieren wir so lange, bis es für uns beide<br />
passt“, so Renate.<br />
Radius: Wann starteten Sie so richtig<br />
durch <strong>im</strong> Unternehmen?<br />
Christian Pichler: 1989 eröffneten wir mit Brixen unseren<br />
2. Standort. Diesen baute, entwickelte und leitete ich<br />
Vakumax<br />
Renate und Christian Pichler<br />
von Anfang an eigenständig. Mein Ehrgeiz war geweckt – in<br />
Brixen konnte ich meine Ideen umsetzen und beweisen, dass<br />
Teile des Geschäftsmodells neu gedacht werden mussten. In<br />
Kürze war der Standort Brixen auf Augenhöhe mit dem Mutterhaus.<br />
Brixen entwickelte sich zum Inkubator, der er bis<br />
heute ist – neue Prozesse und Maschinen werden zuerst dort<br />
eingeführt und getestet. Die technische Entwicklung ist die<br />
Voraussetzung, um die Mengen abwickeln zu können, die wir<br />
heute bewegen.<br />
Radius: Christian Pichler, Sie waren und sind Ihrer<br />
Branche oftmals voraus und entwickeln die Holzhandelsbranche<br />
als Ganzes über die Landesgrenzen<br />
hinaus maßgeblich mit. Was treibt Sie an?<br />
C. Pichler: Ich erkenne ein Problem, und meist gibt es hierfür<br />
noch keine Lösung. So entwickelte ich mit Systempartnern einige<br />
Branchenlösungen komplett neu, die es vorher am Markt<br />
nicht gegeben hat, wie das ins Detail entwickelte ERP-System,<br />
die App-Lösung für das Verkaufsteam und nicht zuletzt die<br />
2-Seiten-Kommissionier Plattform mit Vakuum-Hebevorrichtung<br />
– Vakumax, einzigartig bis jetzt <strong>im</strong> Markt. Dennoch, das<br />
Allerwichtigste bleibt der Kontakt zum Kunden. Im ständigen<br />
Austausch deren Bedürfnisse erkennen und sich als kompetenter<br />
Partner tagtäglich zu beweisen.<br />
Radius: Was ist laut Ihnen ein wichtiger Erfolgsfaktor<br />
der Karl Pichler AG?<br />
Renate Pichler: Einer unserer wichtigsten Erfolgsfaktoren<br />
sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir können<br />
Foto © Damian Pertoll
Nr. 4/<strong>2023</strong> 99<br />
auf eine loyale, stabile Mannschaft vertrauen, welche sich voll<br />
und ganz mit den Werten identifiziert. Seit jeher stellen wir<br />
den Mitarbeiter in den Mittelpunkt. Es gibt <strong>im</strong>mer wieder<br />
Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, und es ergeben sich<br />
<strong>im</strong>mer wieder neue Karrierechancen. Der Mitarbeiter soll<br />
sich bei uns langfristig wohlfühlen, dann ist es für uns auch<br />
ein Benefit. Wir sind ein Familienunternehmen und verstehen<br />
uns als eine große Familie und dies ist nicht nur eine Floskel.<br />
Wir kennen jeden einzelnen unserer Mitarbeiter und interessieren<br />
uns auch für den Menschen dahinter. Bestätigen tut uns<br />
hierbei unsere geringe Fluktuation.<br />
C. Pichler: Der Kunde ist König und gleichzeitig Freund.<br />
Wenn es ein Problem gibt, sind wir da. Vertrauen ist einer der<br />
wichtigsten Grundwerte des Unternehmens. Der langjährige<br />
Kundenstamm, teilweise von der ersten Stunde an, muss sich<br />
verlassen können, dass er sein Material zum fairsten Preis, in<br />
bester Qualität und zum gewünschten Termin bekommt. Die<br />
Handschlagqualität in der Familie Pichler zählt und das über<br />
die Generationen hinweg.<br />
Radius: 2020 machte die Karl Pichler AG<br />
einen mutigen Schritt und führte den Standort<br />
Bozen mit dem Standort Algund zusammen.<br />
Wie kam es dazu?<br />
C. Pichler: Wir wagten damit den nächsten Schritt in die Zukunft.<br />
Durch die Zusammenführung der Mitarbeiter konnten<br />
die Ressourcen gebündelt werden und der Service sowie die<br />
Kundenbetreuung weiter verbessert werden. Immer mit dem<br />
Ziel vor Augen, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu<br />
stärken. Es freut mich sehr, dass wir heute sagen können, dass<br />
es die richtige Entscheidung war.<br />
Radius: Was sind laut Ihnen die Herausforderungen<br />
der Zukunft?<br />
R. Pichler: Eine der größten Herausforderungen wird wie<br />
bei vielen der Fachkräftemangel sein. Unsere demografische<br />
Struktur <strong>im</strong> Unternehmen widerspiegelt sehr gut jene der Gesellschaft.<br />
Und die Kehrseite der Medaille – der geringen Fluktuation,<br />
ist, dass uns in den nächsten Jahren viele Mitarbeiter<br />
pensionsbedingt verlassen werden. Und diese zu ersetzen, wird<br />
eine ganz große Herausforderung.<br />
C. Pichler: ein weiteres Thema, das wir sehr ernst nehmen, ist,<br />
unser Unternehmen vorzubereiten, es in die Hände der nächsten<br />
Generation zu legen. Wir sind in der glücklichen Lage, eine<br />
Jugend zu haben, die sich für das Unternehmen interessiert.<br />
Meine Nichte Manuela ist seit Jahren bereits <strong>im</strong> Unternehmen<br />
tätig und auch meine Söhne Klaus und Peter zeigen großes Interesse<br />
ins Unternehmen einzusteigen. Die drei sind seit Kurzem<br />
auch Teil des Verwaltungsrates und gemeinsam haben wir den<br />
Prozess der Unternehmensübergabe gestartet.<br />
Karl Pichler AG<br />
Josef-Weingartner-Straße 10 A | 39022 Algund<br />
Tel. 0473 204 800<br />
info@karlpichler.it | www.karlpichler.it<br />
GESCHICHTE/ZEITLEISTE<br />
1958: Am 10. Mai 1958 eröffneten Karl<br />
und Herta Pichler ihren Betrieb mit einem<br />
Magazin von 70 bis 80 Quadratmetern, einem<br />
Mitarbeiter und einem kleinen Lieferwagen.<br />
1989: Gründung der Niederlassung in Brixen;<br />
Christian Pichler baute, entwickelte und leitete<br />
diesen Standort von Anfang an selbst.<br />
1992: Eröffnung der Niederlassung in Bozen<br />
1993: Eröffnung der Niederlassung<br />
in Kematen in Tirol<br />
2008: Einweihung des neuen<br />
Hauptsitzes in Algund<br />
Foto © kaser.it
Mai 2004<br />
Radius – Die Top 100<br />
in Südtirol
Ab 3 Uhr früh starten die<br />
Lkw für die Auslieferung.<br />
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 101<br />
Der Partner für die<br />
anspruchsvolle Gastronomie<br />
Wörndle Interservice HEUTE: „Wir sind in all den Jahren<br />
mit dem erfolgreichen Tourismus gewachsen. Wir<br />
konnten dank unserer Kunden wachsen und weiter<br />
expandieren, sei es in der Erfahrung, in der Professionalität<br />
und <strong>im</strong> Produktsort<strong>im</strong>ent.“<br />
Seit 1988 hat sich die Linie Gran Chef Premiumfood<br />
als ein Synonym für frische und hochwertige Produkte<br />
aus Südtirol und aus der ganzen Welt etabliert. Fisch und<br />
Fleisch werden von regionalen und internationalen Lieferanten<br />
eingekauft und über die beiden Plattformen in Frankfurt<br />
und Paris von eigenen Wörndle-Lkw abgeholt und in<br />
die verschiedenen Logistikzentren gebracht. Die Anlieferung<br />
erfolgt dabei dre<strong>im</strong>al pro Woche früh morgens jeweils am<br />
Montag, Mittwoch und Freitag. Das garantiert den Kunden<br />
die frischesten Produkte in bester Qualität! Eine Besonderheit<br />
diesbezüglich ist auch, dass diese Waren zum Großteil<br />
bereits verkauft sind und dadurch schon am nächsten Tag<br />
be<strong>im</strong> Kunden angeliefert werden. Neben der garantierten<br />
Frische ist Wörndle Interservice auch für innovative und besondere<br />
Produkte bekannt.<br />
Sort<strong>im</strong>entsbreite<br />
Heute ist das Unternehmen eines der marktführenden Lebensmittelgroßhändler<br />
in der Gastronomie in Südtirol und Italien.<br />
Die Firma Wörndle Interservice hat eine Produktpalette von<br />
circa 10.000 Artikeln, von Fleisch, Fisch, Molkereiprodukten,<br />
Tiefkühlprodukten, Trockensort<strong>im</strong>ent und Non-Food-<br />
Artikeln. Ein Schwerpunkt ist dabei auch die professionelle<br />
Beratung und der Lieferservice.<br />
Die Produktauswahl<br />
erfolgt durch Verkostungen<br />
und Bewertungen, bevor sie<br />
ins Sort<strong>im</strong>ent aufgenommen<br />
werden. Den Verkauf übernehmen<br />
geschulte Verkaufsberater<br />
und die internen Telefonverkäufer.<br />
Die Bestellung<br />
kann auch über einen neuen,<br />
sehr aktuellen Onlineshop erfolgen,<br />
der bereits von vielen<br />
Kunden genutzt wird. Regionalität<br />
spielt eine große Rolle<br />
bei Wörndle Interservice. Es<br />
gibt <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>ent über 950 regionale<br />
Artikel, mit welchen<br />
die Anforderungen an die steigende<br />
Nachfrage nach diesen<br />
Produkten erfüllt werden.<br />
DIE LOGISTIK-<br />
ZENTREN HEUTE<br />
Bozen: 6.700 Quadratmeter<br />
Percha: 1.700 Quadratmeter<br />
Castenedolo in Brescia:<br />
11.000 Quadratmeter<br />
Über diese werden die<br />
Kunden in Südtirol und in<br />
ganz Italien mit unserem<br />
kompletten Produktsort<strong>im</strong>ent<br />
beliefert.<br />
Das Unternehmen Wörndle<br />
Interservice beschäftigt<br />
circa 250 direkte und<br />
indirekte Mitarbeiter.<br />
Auch dem Service schenkt Wörndle Interservice ein besonderes<br />
Augenmerk. Der Kunde wird <strong>im</strong> Schnitt dre<strong>im</strong>al pro Woche, in<br />
einigen Zonen auch täglich beliefert. „Abgesehen von all den<br />
angeführten Punkten stehen die Natur- und Gesundheitsprodukte<br />
an vorderster Stelle“, berichtet Helmut Wörndle.<br />
Wörndle Interservice GmbH<br />
Tel. 0471 553 500<br />
info@woerndle.it | www.granchefpremiumfood.it<br />
6 bis 10 Uhr<br />
Anlieferung<br />
12 bis 22 Uhr<br />
Picking (Sammeln der Ware)<br />
5 bis 12 Uhr – Auslieferung<br />
der Ware an die Kunden
58<br />
Radius 06/2002<br />
WIRTSCHAFT<br />
Würth - der Montageprofi!<br />
Der weltweite Handel mit Befestigungs- und Montagematerial wie<br />
zum Beispiel Schrauben, Dübel, Möbel- und Baubeschläge, Chemisch<br />
- technische Produkte, Werkzeuge und Bevorratungs- und Entnahmesysteme<br />
sind das Kerngeschäft der Würth-Gruppe.<br />
Anpassung an den Markt wird bei<br />
Würth groß geschrieben. „Jedes Produkt,<br />
das auf dem italienischen<br />
Markt eingeführt werden soll, wird zunächst<br />
in unserer Abteilung in Neumarkt<br />
speziell an die italienischen Normen angepasst“,<br />
erläutert Christian Unterhofer,<br />
Direktor der Produktabteilung.<br />
Die 68 Mitarbeiter der Produktionsabteilung<br />
sind für die Erstellung der<br />
technischen Verkaufsunterlagen sowie<br />
Preislisten verantwortlich. Über 38.000<br />
verschiedene Produkte werden in Italien<br />
angeboten. „Hierbei werden aber<br />
nicht alle Artikel aus Deutschland<br />
übernommen, viele werden speziell für<br />
den italienischen Markt entwickelt“,<br />
fährt Christian Unterhofer fort. Seine<br />
Abteilung ist auch der Sitz der Qualitätskontrolle<br />
für das nationale Gebiet.<br />
Forschung bei Würth<br />
Würth betreibt in Deutschland eine<br />
eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
mit rund 100 Mitarbeitern und<br />
hält viele Patente, Gebrauchs- und Geschmacksmuster.<br />
Die Zusammenarbeit<br />
mit unabhängigen Instituten und Hochschulen,<br />
einem Kundenbeirat sowie praxisorientierte<br />
Anregungen aus persönlichen<br />
Kundenkontakten sind die Basis<br />
für eine aktive Produktentwicklung. Und<br />
erst wenn die exakt definierten Qualitätsnormen<br />
erfüllt sind, wird ein Produkt<br />
für den Verkauf freigegeben.<br />
Für alle Mitarbeiter des Würth-Konzern<br />
besteht ein umfangreiches Aus- und<br />
Weiterbildungsangebot über die Würth-<br />
Akademie. Auf einem Markt, der ständigen<br />
Veränderungen unterliegt, kann nur<br />
der langfristig Erfolg haben, dessen<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sprinzip Kontinuität garantiert<br />
und Zuverlässigkeit ausstrahlt. Mit dem<br />
Erreichten gibt man sich bei Würth prinzipiell<br />
nicht zufrieden, innovative Produkte<br />
und Produktentwicklungen nehmen<br />
deshalb einen hohen Stellenwert ein.<br />
Zu diesen innovativen Produkten zählen<br />
nicht zuletzt das Autoeinrichtungssystem<br />
ORSYmobil, die Spanplattenschraube AS-<br />
SY und das System für Heizungen, Sanitäranschlüsse<br />
und Fußbodenheizungen<br />
PRINETO. Vom kleinsten Handwerksbetrieb<br />
bis zum Fuhrpark großer Unternehmen,<br />
das System ORSYmobil bietet eine<br />
individuelle Ausstattung für jede Beanspruchung.<br />
Vor vier Jahren entstand diese<br />
eigene Linie als Weiterentwicklung des<br />
normalen Regalsystems.<br />
Fahrzeugeinrichtung<br />
Das Modulsystem ist für alle gängigen<br />
Lieferwagentypen geeignet. Dabei<br />
wird die Ausstattung gezielt auf Kundenwunsch<br />
individuell zusammengestellt<br />
und erfüllt somit die speziellen Anforderungen<br />
jedes Betriebes. Schubladen, Boxen,<br />
Aufhängevorrichtungen, Regale<br />
oder Module zum Einschub von Koffern<br />
mit Würth-Arbeitsmaschinen, alles ist<br />
kombinierbar und entstand zur Schaffung<br />
eines organisierten Ordnungssystems,<br />
opt<strong>im</strong>alen Nutzung des Raumes<br />
und sicheren Transport des Materials<br />
und der Arbeitsgeräte zur Baustelle.<br />
Die Etschwerke Bozen und die Brauerei<br />
Forst ließen die Fahrzeuge des technischen<br />
Wartungspersonals mit dem System<br />
ORSYmobil ausstatten. Der ACI<br />
Italien bestückte 100 seiner Pannenhilfewagen<br />
mit diesem System. Weitere Kunden<br />
sind die Telecom-Gruppe, die 150<br />
Lieferwagen und Wasser-Gas Genua, die<br />
130 Autos ausstatten ließen.<br />
ASSY -<br />
die schnelle Schraube<br />
Im Unterschied zu den handelsüblichen<br />
Spanplattenschrauben, die mit einem<br />
traditionellen Kreuzschlitz versehen<br />
sind, verfügt ASSY über einen AW-Antrieb,<br />
der eine bessere Kraftübertragung,<br />
opt<strong>im</strong>ale Zentrierung, kein Taumelschlag<br />
und größtmögliche Anlagefläche des Bit<br />
<strong>im</strong> Schraubenantrieb bewirkt.<br />
Den Anstoß zu dieser Innovation gab<br />
1991 ein Kunde, der eine Schraube suchte,<br />
die leichter und schneller zu verschrauben<br />
war. Diese Eigenschaften<br />
zeichnet ASSY aus, die seit 1994 in<br />
Deutschland und ein Jahr später auch auf<br />
den europäischen Markt gebracht wurde.<br />
Bis zu 50 Prozent Zeitersparnis und<br />
Energieeinsparung be<strong>im</strong> Einschrauben<br />
sind der entscheidende Vorteil für den<br />
Anwender. Das kunststoffbeschichtete,<br />
symmetrische Gewinde ist steiler als ein<br />
traditionelles Gewinde und bewirkt ein<br />
leichteres Verschrauben und hohe Überdrehmomente.<br />
Als Weiterentwicklungen sind ASSY-<br />
Schrauben in Edelstahl, für Harthölzer<br />
und kombinierte Schrauben <strong>im</strong> Angebot.<br />
PRINETO - Das Rohrsystem<br />
mit dem Montage-Plus.<br />
Prineto ist ein neues, patentiertes<br />
Universalsystem für die Sanitär- und<br />
Heizungsinstallation. Die Hochleis-<br />
November 2002<br />
Radius – Technik<br />
und Wissenschaft
Radius 06/2002 59<br />
WIRTSCHAFT<br />
tungs-PE-X-Rohre sind flexibel oder<br />
mit einem Alumantel stabil ausgelegt.<br />
Die Trinkwasser-Rohrsysteme eignen<br />
sich für die Warm- und Kaltwasserzufuhr<br />
in Gebäuden. Dabei werden<br />
Kunststoffrohre aus PE und Fittinge<br />
aus Spezialmessing eingesetzt. Sie können<br />
Betriebsüberdrücke bis 10 bar bei<br />
Temperaturen von über 70 Grad aufnehmen.<br />
Die Rohre gibt es in den Varianten<br />
flexibel oder steif. Die flexiblen<br />
Rohre Tuboflex eignen sich besonders<br />
für die Verlegung auf den Etagen, während<br />
die steifen Stabilrohre durch ihre<br />
Aluminiumummantelung sehr stabil<br />
sind und auch frei verlegt werden können.<br />
Ein weiterer Vorteil ist die saubere,<br />
schnelle Verarbeitung. PE kann verpresst<br />
werden, es entfällt das Schweißen<br />
oder Löten wie es bei Metallrohren<br />
nötig ist. Dabei sind Rohrdurchmesser<br />
von 14 bis 50 mm möglich.<br />
Zahlen und Daten<br />
100 Niederlassungen in Deutschland<br />
und 270 Gesellschaften in 80 Ländern<br />
der Welt, 38.600 Mitarbeiter weltweit,<br />
in Italien 3.600 Beschäftigte, 2.800 davon<br />
<strong>im</strong> Außendienst. 22 Verkaufsniederlassungen<br />
<strong>im</strong> ganzen Land. 50.000<br />
verschiedene Produkte für Handwerk<br />
und Industrie. Im Geschäftsjahr 2001<br />
erwirtschaftete der Konzern weltweit<br />
5,28 Milliarden Euro Umsatz. Bereits<br />
<strong>im</strong> 1. Halbjahr 2002 wuchs das Betriebsergebnis<br />
um 16,8 Prozent. ®<br />
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104 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Würth hält die Welt zusammen<br />
Von Südtirol aus Italien erobert: drei Logistikzentren,<br />
231 Verkaufspunkte, 4.000 Mitarbeiter und 300.000<br />
Kunden. Der zündende Funke für Würth Italien war<br />
eine dreispaltige „Dolomiten“-Stellenanzeige.<br />
Im August 1962 suchte Reinhold Würth (88) einen „energischen<br />
Geschäftsführer für den Vertrieb von Schrauben auf<br />
dem italienischen Markt“. Seit damals sind 60 Jahre vergangen.<br />
Aus dem Einmannbetrieb in Südtirol wurde ein Riese und<br />
ein überaus tragfähiges Standbein der weltweit tätigen badenwürttembergischen<br />
Unternehmensgruppe Würth. Im heurigen<br />
Jubiläumsjahr zählt Würth in Italien 231 Verkaufsniederlassungen,<br />
die von drei Logistikzentren bedient werden. 4.000<br />
Mitarbeiter, davon 2.500 <strong>im</strong> Außendienst, betreuen über<br />
300.000 Kunden, die auf rund 150.000 verschiedene Produkte<br />
in sechs sogenannten Divisionen (Auto, Metall, Holz, Installation,<br />
Bau und Industrie) zurückgreifen können. CEO von<br />
Würth Italien ist Nicola Piazza, ihm zur Seite stehen Harald<br />
Santer (Verkauf und Marketing) und Roberto Dal Sasso (Innenbereich<br />
und Innovation).<br />
Eine von Hand geschriebene Bewerbung<br />
Anton Seebacher hatte vor sechs Jahrzehnten den Mut, auf das<br />
Stellenangebot (mit – wie gefordert worden war – handgeschriebener<br />
Bewerbung) zu reagieren. Im Februar 1963 schließlich<br />
wurde von Reinhold Würth, Onorino Soccol (gebürtig aus<br />
Zoldo, der He<strong>im</strong>at aller italienischen Speiseeishersteller, und<br />
2019 86-jährig verstorben) und Anton Seebacher, als erstem<br />
Geschäftsführer, Würth Italien gegründet und in Siebeneich<br />
aufgebaut. Würth Italien war die dritte internationale Firmengründung<br />
(nach der Schweiz und den Niederlanden). Heute ist<br />
das Unternehmen italienischer Marktführer mit Logistikzentren<br />
in Rom und Bologna sowie dem Verwaltungssitz in Neumarkt<br />
und schlagkräftiges Mitglied <strong>im</strong> global tätigen Konzern.<br />
Weltweit ist Würth mit über 400 Gesellschaften in mehr als<br />
80 Ländern vertreten, mit einem Gesamtumsatz von nahezu<br />
20 Mrd. Euro.<br />
Das Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis sind begeisterte Kunden<br />
„Nicht zufriedenstellen wollen wir unsere Kunden, sondern<br />
begeistern.“ Diesem Satz des Künzelsauer Firmenpatriarchs<br />
Reinhold Würth ist wohl auch der Kern des Erfolgsgehe<strong>im</strong>nisses<br />
von Würth Italien. „Von der ersten Stunde an zeichnet<br />
Würth die hohe Kundenorientierung aus“, sagt Harald Santer,<br />
seit 2013 Vertriebs- und Marketingleiter von Würth Italien.<br />
„Es geht darum, die Kundenbedürfnisse zu erfassen, sie zu verstehen<br />
und ein qualitativ hochwertiges, innovatives, nachhaltiges<br />
und möglichst maßgeschneidertes Angebot zu erstellen.<br />
Sowohl in Form von Produkten als auch in Form von Dienstleistungen.<br />
Wir wuchsen an den Ansprüchen unserer Kunden<br />
und sind für jede Herausforderung bereit. Der Direktvertrieb<br />
und der enge Kontakt zu den Kunden waren die strategisch<br />
wichtigste Vorgangsweise. Der zweite Schritt war die auf die<br />
Tätigkeit des Kunden abgest<strong>im</strong>mte Divisionalisierung, in der
Nr. 4/<strong>2023</strong> 105<br />
Harald Santer, Vertriebs- und Marketingleiter<br />
letztendlich alle, oft auch einander überlappende Marktsegmente<br />
zusammengefasst sind. Unsere Außendienstmitarbeiter<br />
waren und sind ja nicht nur Verkäufer, sondern kompetente<br />
Berater. Die dritte Komponente des Erfolgsgehe<strong>im</strong>nisses ist<br />
der Aufbau von zusätzlichen Kundenkontaktpunkten. Damit<br />
sind wir 1989 gestartet und inzwischen sind wir mit über 230<br />
Niederlassungen mit höchster Innovationskraft auf ganz Italien<br />
verstreut vertreten. Diese Multiplikationsstrategie werden<br />
wir auch in Zukunft forcieren. In den letzten zehn Jahren hat<br />
sich auch der Digitalbereich zusätzlich zu den Verkäufern und<br />
den Niederlassungen sehr vielversprechend entwickelt. Heute<br />
agieren wir mit einem Omnikanalmodell am Markt, der Kunde<br />
entscheidet, welche Kundenkontaktpunkte er nutzen möchte.“<br />
Wichtig ist eine gute Struktur<br />
2022 erwirtschaftete Würth Italien vom 2002 bezogenen<br />
Firmensitz in Neumarkt aus (wo nach wie vor kräftig investiert<br />
wird), 789 Millionen Euro. Ist so ein Gigant mit über<br />
4.000 Mitarbeitern und vielen Zehntausend auszuliefernden<br />
Produkten überhaupt noch zu führen? Harald Santer: „Das<br />
braucht natürlich Struktur. Das Unternehmen ist grundsätzlich<br />
in Vertrieb und Support eingeteilt. In jedem Bereich gibt es eine<br />
Hierarchie, ohne die gäbe es geringere Schlagkraft. Tatsächlich<br />
pflegen wir aber ein familiäres, teambasiertes Umfeld. Bewährt<br />
hat sich auch die Möglichkeit, über die Hierarchien hinweg<br />
auf allen Ebenen zu kommunizieren, wobei das Ziel <strong>im</strong>mer<br />
dasselbe bleibt: Der Kunde, egal ob groß oder klein, steht stets<br />
<strong>im</strong> Zentrum unseres Bestrebens.“<br />
... 97 Prozent Marktanteil liegen vor ihnen<br />
Bei einem Vortrag vor einigen Jahren in Bozen erinnerte<br />
Seniorchef Reinhold Würth die Außendienstarbeiter daran,<br />
dass Würth Italien als Leader, trotz Höhenflug ohne Ende,<br />
„nur“ einen Marktanteil von drei Prozent hält. Seine Aussage:<br />
„Meine Herren. Krempeln Sie die Ärmel hoch. 97 Prozent<br />
Marktanteile liegen vor ihnen und warten darauf, erobert zu<br />
werden.“ Wie groß ist also heute der Marktanteil? Harald<br />
Santer: „Je nach Branche sind es aktuell zwischen vier und 15<br />
Prozent. Es gibt natürlich viele Mitbewerber, aber es ist durchaus<br />
noch Potenzial vorhanden. Wir sind aber keine Sprinter,<br />
die nach 100 Metern erschöpft zusammenbrechen. Wir sind<br />
Langstreckenläufer mit langem Atem. Wir bauen keine Luftschlösser,<br />
wir lassen Fakten sprechen. Beispiel? In unseren<br />
Innovationszentren arbeiten länderübergreifend tagtäglich<br />
schlaue Köpfe an Forschung, Entwicklung, Produktion und<br />
Praxis für unsere Kunden, um am Ende das Beste anzubieten,<br />
was die Welt zusammenhält. Auch an innovativen digitalen<br />
Lösungen wird permanent gearbeitet.“<br />
Ein innovativer und verlässlicher Partner<br />
„Vor allem aber wollen wir weiterhin ein angenehmer, verlässlicher<br />
und innovativer Partner für unsere Kunden sein. Dieses Ziel<br />
streben wir mit einer zügig auf Nachhaltigkeit und Schutz der<br />
Umwelt sowie Kl<strong>im</strong>aneutralität ausgerichteten Produktpalette<br />
an. Vielversprechend war der Einstieg als Komplettanbieter <strong>im</strong><br />
Sanitärbereich“, sagt Harald Santer und blickt zufrieden aus dem<br />
Fenster seines lichtdurchflutenen Büros in Neumarkt. Unten <strong>im</strong><br />
Hof hat sich die 22-köpfige Würth-Betriebsfeuerwehr gerade<br />
zur wöchentlichen Probe eingefunden.<br />
Würth GmbH<br />
Bahnhofsstraße 51 | 39044 Neumarkt<br />
www.wuerth.it
106<br />
Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
AKTUELL<br />
DAS<br />
HANDWERK<br />
ALS<br />
KONSTANTE<br />
Die <strong>Wirtschaft</strong> ist <strong>im</strong> ständigen<br />
<strong>Wandel</strong>, und dass sich die Welt gefühlt<br />
<strong>im</strong>mer schneller dreht, spürt<br />
wohl jeder am eigenen Arbeitsplatz.<br />
In diesem sich verändernden<br />
Umfeld entpuppt sich das Handwerk<br />
als relativ stabil – vergleichsweise<br />
sogar sehr stabil.<br />
Unternehmen und Beschäftigte: Aus<br />
dem Leistungsbericht des <strong>Wirtschaft</strong>sverbandes<br />
für Handwerk und<br />
Dienstleistung (ehemals Landesverband<br />
der Handwerker, lvh) aus dem<br />
Jahr 2003 geht unter anderem hervor,<br />
dass es vor 20 Jahren in Südtirol rund<br />
13.200 Handwerksbetriebe mit rund<br />
40.000 Beschäftigten gab. Die jüngsten<br />
Zahlen des <strong>Wirtschaft</strong>sforschungsinstitutes<br />
der Handelskammer Bozen<br />
(Wifo) von Anfang Mai <strong>2023</strong> weisen<br />
dem Handwerk 14.213 Unternehmen<br />
zu. Die aktuelle Beschäftigungszahl<br />
(lvh, 2021) liegt bei rund 47.000. Der<br />
Zuwachs um rund 1.000 Betriebe weist<br />
auf eine relative Konstanz hin, ebenso<br />
der Anteil der Beschäftigten an der<br />
Gesamtzahl, der stets bei etwa einem<br />
Fünftel liegt. Ein min<strong>im</strong>aler Aufwärts-<br />
trend ist bei der Anzahl der Mitarbeiter<br />
pro Betrieb zu verzeichnen, von<br />
durchschnittlich drei um die Jahrtausendwende<br />
auf aktuell 3,3. Interessant<br />
ist, dass <strong>im</strong> Lauf der vergangenen zwei<br />
Jahrzehnte einige Handwerksberufe<br />
verschwunden sind. So wurden laut der<br />
Wifo-Studie um die Jahrtausendwende<br />
noch 426 verschiedene Handwerksberufe<br />
gezählt, laut jüngster Studie von<br />
2021 sind es nur noch 406. Das liegt<br />
daran, dass Berufe wie die Klöpplerin,<br />
der Pflasterer oder die Büromaschinenfachkraft<br />
aus der Liste der (Lehr-)Berufe<br />
gestrichen wurden.<br />
Lehrlingswesen<br />
Die Zahl der Lehrlinge ist in den vergangenen<br />
20 Jahren drastisch gesunken.<br />
Im Jahr 2000 wurden laut Landesamt<br />
für Arbeitsmarktbeobachtung noch<br />
2.475 Lehrlinge in Südtirol gezählt. 2010<br />
waren es nur noch 1.734. Allerdings: In<br />
dieser Zeit wurde das Berufsfachschulsystem<br />
aufgebaut, weshalb viele handwerkliche<br />
Berufe über eine Vollzeitausbildung<br />
an einer Berufsschule erlernt werden<br />
können. Dazu zählen etwa die Bereiche<br />
Mediengestaltung, Bäckerei/Konditorei,<br />
Schönheitspflege oder Holz. Junge Menschen<br />
erhalten aber auch eine Grundausbildung<br />
in großen handwerklichen<br />
Bereichen wie Metall oder Bau und spezialisieren<br />
sich danach <strong>im</strong> Betrieb. Auch die<br />
stark gesunkene Zahl der Tischlereien in<br />
den letzten 20 Jahren hat einen Einfluss<br />
auf die Zahlen. Tatsache ist, dass diese<br />
2022 weiter gesunken sind: auf 1.643.<br />
LEHRVERTRÄGE<br />
IM HANDWERK<br />
2000<br />
2010<br />
2022<br />
786<br />
1.177<br />
948<br />
760<br />
883<br />
1.298<br />
1.734<br />
1.643<br />
Verarbeitendes Gewerbe<br />
Bauhandwerk<br />
Insgesamt<br />
2.475<br />
Quelle © Landesamt für<br />
Arbeitsmarktbeobachtung
AKTUELL Nr. 4/<strong>2023</strong> 107<br />
Globalisierung und Export<br />
Im Leistungsbericht von 2003 bezeichnete<br />
der damalige lvh-Direktor Hanspeter<br />
Munter die sogenannte EU-Osterweiterung<br />
als eine der größten Herausforderungen<br />
für das he<strong>im</strong>ische Handwerk.<br />
Immerhin wurden 2004 zehn damals<br />
osteuropäische Länder in die Europäische<br />
Union aufgenommen. Man spüre<br />
„die Globalisierung durch das Eindringen<br />
ausländischer Anbieter“, so Munter<br />
<strong>im</strong> Bericht. Heute, 20 Jahre später,<br />
hat sich gezeigt, dass die Öffnung vieler<br />
Märkte dem Südtiroler Handwerk nicht<br />
geschadet hat. Im Gegenteil – die Kleinunternehmer<br />
haben sich noch mehr angestrengt,<br />
um der Konkurrenz mit Qualitätsprodukten<br />
standzuhalten oder ihr <strong>im</strong><br />
besten Fall sogar einen Schritt voraus zu<br />
sein. Um das Jahr 2000 zählte das Wifo<br />
nur drei Prozent der Handwerksbetriebe<br />
mit regelmäßiger Auslandstätigkeit. Der<br />
<strong>im</strong> Ausland erwirtschaftete Umsatz lag<br />
bei sechs Prozent. Zwei Jahrzehnte später<br />
beläuft sich der Anteil des Exportes auf<br />
<strong>im</strong>merhin zehn Prozent. Im Wifo-Bericht<br />
von 2021 zeigt man sich mit dieser Entwicklung<br />
jedoch nicht zufrieden. Dort<br />
heißt es: „Wie auch die letzte Studie<br />
(2011, Anm. d. Red.) betont hat, bleibt es<br />
wichtig, verstärkt Märkte außerhalb Südtirols<br />
zu bearbeiten, um die Produktivität<br />
zu erhöhen und das Absatzrisiko zu verringern.<br />
Allerdings hat es das Südtiroler<br />
Handwerk in den letzten Jahren nur teilweise<br />
geschafft, seine Präsenz auf überregionalen<br />
Märkten auszubauen. Dabei bietet<br />
die hohe Qualität der handwerklichen<br />
Leistungen gute Absatzchancen sowohl<br />
in den anderen italienischen Regionen<br />
als auch <strong>im</strong> benachbarten Ausland.“ Es<br />
ginge also laut den <strong>Wirtschaft</strong>sforschern<br />
noch etwas mehr.<br />
Digitalisierung<br />
So stabil das Handwerk in Südtirol sein<br />
mag, so unsanft ist es ins digitale Zeitalter<br />
geworfen worden. Was sich in den<br />
vergangenen 20 Jahren abseits von Hobelbank<br />
und Maurerkelle getan hat, lässt<br />
sich an einem Satz <strong>im</strong> lvh-Leistungsbericht<br />
von 2003 gut ablesen. Der damalige<br />
Präsident meinte in seinem Vorwort:<br />
„Die Hilfsmittel der Informatik haben<br />
inzwischen sogar in die Kleinbetriebe<br />
Einzug gehalten.“ Von Informatik reden<br />
wir inzwischen längst nicht mehr. Wir befinden<br />
uns mitten in der Digitalisierung<br />
und versuchen, gerade herauszufinden,<br />
inwieweit die Künstliche Intelligenz uns<br />
bei der Arbeit helfen könnte. Die steckt<br />
noch in den Kinderschuhen, aber wer<br />
weiß … Sowohl Beschaffungs- und Produktions-<br />
als auch Vermarktungsprozesse<br />
sind derzeit jedoch weitgehend digitalisiert.<br />
„Ohne eigene Website oder die<br />
Nutzung von sozialen Medien ist beispielsweise<br />
eine zeitgemäße Vermarktung<br />
nur mehr schwer möglich“, heißt es etwa<br />
<strong>im</strong> Wifo-Bericht von 2021.<br />
Energie<br />
Auch <strong>im</strong> Bereich Energie hat sich einiges<br />
getan. Im Bericht von 2003 steht<br />
zum Beispiel: „Erstmalig konnte der<br />
lvh 2003 live und zum Anfassen eine<br />
funktionierende Brennstoffzelle präsentieren<br />
… In den nächsten Jahren soll sich<br />
die Brennstoffzelle als alternativer Energieversorger<br />
etablieren.“ Und: „Dieselautos<br />
mit Rußpartikelfilter sind nun steuerbefreit.“<br />
Nun, über beides könnte man<br />
heute schmunzeln, denn die Brennstoffzelle<br />
hat sich <strong>im</strong> normalen Alltag noch<br />
<strong>im</strong>mer nicht bewährt. Und an steuerbefreite<br />
Dieselautos mag man in Zeiten des<br />
Kl<strong>im</strong>awandels gar nicht denken. Betrachteten<br />
die Handwerker vor 20 Jahren die<br />
Bürokratie noch als größte Herausforderung,<br />
ist diese Problematik zwar <strong>im</strong>mer<br />
noch stark präsent, wird aber zunehmend<br />
vom Fachkräftemangel abgelöst. Wie man<br />
diesem konkret begegnen kann, darüber<br />
wird aktuell oft debattiert, und es wird<br />
nach Lösungen gerungen. In 20 Jahren<br />
werden wir wissen, wie die Geschichte<br />
ausgegangen ist.<br />
Inwieweit uns die Künstliche Intelligenz <strong>im</strong> Alltag behilflich<br />
sein wird, muss erst noch herausgefunden werden.<br />
2003 wurden Dieselautos mit Rußpartikelfilter steuerbefreit.
Juni 2000<br />
Südtirol Panorama –<br />
<strong>Wirtschaft</strong> Expo 2000
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AUROPORT – seit 46 Jahren der Spe<br />
Auroport entwickelte sich in den vergangenen 30 Jahren<br />
zum Experten für Entwurf, Bau und Montage von<br />
Türen und Toren für jeden Anspruch. Ob <strong>im</strong> Bereich<br />
des privaten Wohnens oder <strong>im</strong> industriellen und institutionellen<br />
Bereich.<br />
Dazu der Seniorchef Dietmar Auer: „Die Architekturszene<br />
innerhalb und außerhalb Südtirols hat unsere Produkte<br />
hinsichtlich Gestaltung und Ästhetik maßgeblich geprägt. Die<br />
Zusammenarbeit mit den Architekten war und ist für uns ein<br />
fruchtbarer Boden für neue Ideen und stellt uns <strong>im</strong>mer wieder<br />
vor einzigartige Herausforderungen, die nur individuell<br />
gelöst werden können. In den nunmehr 45 Jahren unseres<br />
Bestehens haben wir uns mit Fachwissen und den Ansprüchen<br />
unserer Kunden <strong>im</strong>mer weiterentwickelt und sind auf<br />
die Zukunft mit ihren Herausforderungen durch Kl<strong>im</strong>a- und<br />
Demografiewandel sowie knapper werdenden Ressourcen<br />
bestens vorbereitet.“<br />
Die Kombination von Technik und Design<br />
Auroport hat für zahlreiche Lösungen und Mechanismen Patente<br />
angemeldet und auch in Sachen Design bei Toren Maßstäbe<br />
gesetzt. „Mit präzisen Verarbeitungsmethoden, modernster<br />
Technik und innovativen Designlösungen bieten wir individuell<br />
gestaltete Tür- und Torsysteme aus Stahl oder geeignete Materialkombinationen.<br />
Unsere Produkte garantieren höchste Sicherheit,<br />
opt<strong>im</strong>ale Wärmedämmung und hervorragenden Schallschutz.<br />
Stabilität und Langlebigkeit zeichnen unsere Produkte aus und<br />
sorgen für max<strong>im</strong>ale Nachhaltigkeit bei der Aus- und Nachrüstung<br />
Ihres Gebäudes“, so der Juniorchef Hannes Auer, der<br />
mittlerweile für die Geschäftsführung von Auroport zeichnet.<br />
Architekten und Bauherren schätzen die besonderen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
in Verbindung mit Stabilität, Funktionalität und<br />
Sicherheit, die Auroport <strong>im</strong> Bereich der Haustüren und Innentüren<br />
bietet. Besondere Bedingungen erfordern spezielle Türen<br />
<strong>im</strong> Außen- und Innenbereich, angepasst an Nutzungsart und -frequenz,<br />
Raumkl<strong>im</strong>a, Architektur, Ästhetik und Sicherheitsbedarf.<br />
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Foto © ©wisthaler.com<br />
Präzise Verarbeitung, Stabilität und Sicherheit.<br />
Die Funktionalität und Ausgereiftheit der Lösungen mit Öffnungs-<br />
und Schließ-Mechanismen sowie die passende Lösung<br />
für den jeweiligen Bedarf machen Auroport zu einem Spezialisten<br />
für jegliche Tor- und Haustüranforderung. Jede Sekunde<br />
zählt, wenn Feuerwehr, Rettungswagen, Katastrophenschutz<br />
und andere Einsatzdienste gerufen werden. Genau für diese Anwendungen<br />
sind Falttore und Haustüren Auroport die richtige<br />
Lösung, denn sie öffnen in jeder Situation sicher und schnell.<br />
Das Design der Tore oder Haustüren wird best<strong>im</strong>mt durch<br />
Gestaltung und Technik. Mit exzellenter Wärmedämmung und<br />
hohen Schallschutzanforderungen bietet das Tor-Portfolio individuelle<br />
Optionen bis zur einbruchsicheren Ausführung.<br />
Auroport GmbH<br />
Rienzfeldstraße 38 | 39031 Bruneck<br />
Tel. 0474 551 084<br />
info@auroport.it | www.auroport.it<br />
EINIGE BESONDERE PROJEKTE<br />
Der Flugzeughangar in Litauen<br />
Die Renovierung zweier denkmalgeschützter Wartungsgebäude<br />
am Flughafen Šiauliai in Litauen erforderte neue Hangartore.<br />
Außerdem war der Hangar zu kurz für die Wartung von C 27J<br />
Spartan-Transportflugzeugen, mit 27 Meter Rumpflänge bei 28<br />
Meter Spannweite. Eine Konstruktion für die Auroport mehrere<br />
Tortypen individuell kombinierte war die Lösung. Auroport konstruierte<br />
ein 33 Meter breites, 6,2 Meter hohes Schiebefalttor, das<br />
die Einfahrt auf der gesamten Breite des Hangars ermöglicht.<br />
Ein neues Portal für St. Augustin<br />
Das neue Portal der katholischen Stadtpfarrkirche St. Augustin<br />
war ein ganz besonderer Auftrag. An der Außenseite sollten<br />
die Flügel nach Vorbild des historischen Originals in Sandsteinriemchen<br />
eingefügt werden, wobei die Befestigungen nahezu<br />
unsichtbar bleiben sollten. Jede Torhälfte wiegt gigantische<br />
3,2 Tonnen. Dennoch lassen sie sich beide leicht von Hand<br />
bedienen. Dank der Erfahrung und dem Know-how von Auroport<br />
entstand ein modernes Gesamtkunstwerk aus technischer Meisterleistung<br />
und kulturhistorischer Bedeutung. Das Tor öffnet<br />
trotz des flächenbündigen Einbaus ganze 130 Grad.<br />
Stilvolle Pivot-Tür für den besonderen Eingang<br />
Maßgeschneiderte Tür- und Tortechnik für Antinori<br />
Für das neue Weingut „Antinori nel Chianti Classico“ in Bargino<br />
Val di Pesa bekam Auroport einen genauso exklusiven wie<br />
interessanten Auftrag: Die 50.000 Quadratmeter umfassende<br />
Anlage inklusive Cantina, Museum und Auditorium benötigte<br />
eine maßgeschneiderte Tür- und Tortechnik aus Cortenstahl.<br />
Für Auroport eine prestigeträchtige Herausforderung, die zur<br />
vollen Zufriedenheit der Adelsfamilie gelöst werden konnte.
112 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Vom Wegwerfen zum Recycling<br />
Für diese Geschichte bedarf es eines Rückblickes in<br />
die 1970er-Jahre. Damals wurde <strong>im</strong> Flussdelta der<br />
Falschauermündung in Lana nach Schotter geschürft.<br />
Drei Kieswerke waren in diesem Bereich tätig und<br />
holten sich den Schotter mit riesigen Seilbaggern aus<br />
dem Gelände, teilweise bis zu 20 Meter Tiefe.<br />
Hatte man die Tiefe erreicht, wurden die entstandenen<br />
Gruben aufgefüllt – mit allem, was Meran und Umgebung<br />
an Abfall produzierte: Hausmüll, Fässer mit unbekanntem<br />
Inhalt, Abbruchmaterial u.v.m. wurde in diese Baggerseen<br />
gekippt. Der Schotterabbau und das Auffüllen gingen in der<br />
Falschauermündung bis Anfang 1990 weiter. Bis zu jenem Tag,<br />
als die Landesregierung kurzfristig entschied, die noch verbliebenen<br />
Flächen in ein Biotop umzuwidmen.<br />
Pionierarbeit <strong>im</strong> Recyceln<br />
Albrecht Auer erinnert sich: „Plötzlich hatten wir keine Möglichkeiten<br />
mehr, das Abbruchmaterial zu entsorgen.“ Um dieses<br />
damals akute Problem zu lösen und gleichzeitig den unnötigen<br />
Import von Schottermaterial aus Bozen zu reduzieren,<br />
welcher sehr mühsam war, da dieses über die alte SS 38 mit<br />
Sattelschleppern transportiert werden musste. Ein großer Teil<br />
davon war auch jener Teil, welcher für die verschiedenen Hinterfüllungen<br />
bei Bauten verwendet wurde. Aus diesem Grund<br />
entstand die Idee, das Abbruchmaterial mit Bauschutt in den<br />
gewünschten Körnungen zu einem wertvollen Produkt zu verarbeiten<br />
und somit das <strong>im</strong>portierte Schottermaterial zu ersetzen.<br />
Für dieses Projekt bedarf es eines großen Areals, heute sind es<br />
55.000 Quadratmeter sowie viel Geduld und 26 Notartermine.<br />
Zudem wurden sehr viele Ideen sowie Know-how benötigt, um<br />
diese Recyclingidee umzusetzen. Inspirationen und Visionen<br />
kamen vielfach durch Reisen ins Ausland. Erfolg und Misserfolg<br />
liegen oft nahe beieinander: Die Diskussionen mit den Nachbarn<br />
wegen Staub- und Lärmbelästigung konnten erst durch<br />
den Bau einer sechs Meter hohen und ca. 400 Meter langen<br />
Schallschutzmauer und dem Einsatz von Schneekanonen zur<br />
Staubbindung beendet werden.<br />
Recyclingmaterial <strong>im</strong> Vergleich zu Geldmünzen<br />
Von der EU geförderte Recyclinganlage<br />
Katalogisierung des Abbruchmaterials<br />
Ein weiterer großer Schritt in der Geschichte von Erdbau war die<br />
Einteilung des Abbruchmaterials in verschiedene Kategorien laut<br />
Schmutzanteilen. Das damals erstellte Regelwerk gilt auch heute<br />
noch landesweit für die Abrechnung bei Bauschuttentsorgungen.<br />
Das Trennen von Holz und Plastik aus dem<br />
vermischten Bauschutt war ebenfalls eine<br />
große Herausforderung. Die Lösung war<br />
das EU-Projekt Autosort, in der Folge<br />
wurde bei Erdbau die weltweit erste<br />
Anlage zur Trennung mittels Robotern<br />
installiert. Es gab auch diverse Studien,<br />
um den richtigen Einsatz für das Material<br />
zu finden (z.B. die Lieferung des<br />
Albrecht Auer<br />
Unterbaues bei der MEBO von Marling<br />
nach Sinich). Der engen Zusammenarbeit mit dem Amt für Abfallbewirtschaftung<br />
und den damals zuständigen Politikern ist es<br />
zu verdanken, dass hier der gesetzliche Rahmen geschaffen wurde,<br />
um die ganze Angelegenheit mit dem Recycling-Konsortium<br />
Südtirol zu regeln.<br />
Große Investitionen in den Maschinenpark<br />
Albrecht Auer berichtet weiter: „Parallel dazu haben wir für<br />
die großen und schwierigen Abbrucharbeiten (auch für mobiles<br />
Recycling vor Ort) permanent in einen aufwändigen Maschinenpark<br />
investiert. Aber nicht nur die Maschinen, vor allem die<br />
Menschen, die überaus tüchtigen und motivierten Mitarbeiter<br />
sind das Gehe<strong>im</strong>nis unseres Erfolges, damals wie heute.“<br />
Nach 50 spannenden Jahren schaut „Abo“, wie er von seinen<br />
Freunden genannt wird, mit Freude in die Zukunft: „Ich habe<br />
das Glück, dass drei Söhne voll <strong>im</strong> Betrieb involviert sind und<br />
die Erdbau-Gruppe mit Motivation und technischem Knowhow<br />
sicher in eine gute Zukunft führen werden.“
Nr. 4/<strong>2023</strong> 113<br />
„Die ausufernde<br />
Bürokratie ...“<br />
Diese Antwort kam von Andreas und Michael Auer von<br />
Erdbau gleichzeitig wie aus der Pistole geschossen –<br />
es war die Antwort auf die Frage, was sich <strong>im</strong> Verhältnis<br />
zu früher am meisten geändert hat.<br />
Dazu Andreas Auer weiter: „Es ist kaum zu glauben, was den<br />
staatlichen Stellen alles an unsinnigen Gesetzen einfällt,<br />
speziell in Sachen Arbeitssicherheit am Bau. Wenn man diese<br />
mit Österreich oder Deutschland vergleicht, sind es die reinsten<br />
Schikanen, man möchte meinen, dass bei uns nicht Facharbeiter,<br />
sondern nur Idioten auf den Baustellen herumlaufen.“<br />
Die Ausschreibungsrichtlinien ändern sich andauernd<br />
Michael Auer führt die sich andauernd ändernden Bedingungen<br />
bei öffentlichen Ausschreibungen an: „Allein dass es ein Antikorruptionsministerium<br />
gibt, sagt schon genug über die Art und<br />
Weise, wie in Rom gedacht wird, aus. Was trotz Ant<strong>im</strong>afia- und<br />
zig anderen Erklärungen und Formularen dabei herauskommt,<br />
sieht man bei den diversen stillstehenden (Tunnel-) Projekten<br />
<strong>im</strong> ganzen Land.“<br />
Der Tiefbau und die Abbrucharbeiten<br />
Doch weg von der Bürokratie hin zu den Geschäftsfeldern der<br />
Erdbau-Gruppe. Mit etwa 40 Millionen Euro Umsatz und rund<br />
200 Mitarbeiter, gehört Erdbau zu den stärksten Baufirmen <strong>im</strong><br />
Land. Das Hauptgeschäft sind nach wie vor der Tiefbau und<br />
die Abbrucharbeiten. In diesem Bereich verfügt das Sinicher<br />
Unternehmen über einen Maschinenpark, der seinesgleichen<br />
sucht. Das hat sich auch be<strong>im</strong> Einsatz des Baggers mit einem<br />
19 Meter langen Teleskoparm auf der Riesenbaustelle von René<br />
Benko in Bozen gezeigt.<br />
Recyclingmaterial <strong>im</strong> Beton<br />
„Abo“ Auer, der Seniorchef, war ein Pionier <strong>im</strong> Bauschuttrecycling.<br />
Doch das ganze Recycling nützt nichts, wenn es keine<br />
Verwendung für das sauber getrennte Material gibt. „Und da<br />
v.l.: Georg, Andreas und Michael Auer<br />
Der einzigartige Bagger mit 19 Meter langem<br />
Teleskoparm und einer zwei Kubikmeter fassenden<br />
Schaufelgröße hilft, viel Zeit zu sparen.<br />
sind wir endlich auf einem guten Weg, eine Lösung zu finden<br />
bzw. entsprechende Kriterien für die Wiederverwendung zu<br />
schaffen“, berichtet Andreas. „Der recycelte Bauschutt muss<br />
eine Qualität haben, die es ermöglicht, diesen für Beton zu<br />
verwenden, denn erst dann schließt sich der Kreislauf.“ Dieses<br />
Ziel zu erreichen, war ein jahrelanger, steiniger Weg.<br />
Rem Tec und Solland Silicon<br />
Eine Megaaufgabe erwartet die drei Juniorchefs Georg, Michael<br />
und Andreas von Erdbau in Bezug auf das vor einigen Jahren<br />
ersteigerte Werk der Solland Silicon in Sinich. Derzeit wird ein<br />
Käufer für die nagelneue, aber nie betriebene Anlage gesucht.<br />
Nach dem Verkauf und der gesamten Demontage geht es darum,<br />
den kontaminierten Boden <strong>im</strong> Ausmaß von 6,5 Hektar<br />
abzutragen und das gesamte Material von etwa 500.000 Kubikmetern<br />
aufzubereiten bzw. die Reststoffe einzuhausen. Bei der<br />
Firma Rem Tec, einem Unternehmen aus der Erdbau-Gruppe,<br />
rechnet man mit einem Zeitraum von fünf bis sechs Jahren bis<br />
zur Beendigung. Wenn es bis dahin nicht neue Gesetze oder<br />
andere bürokratische Hindernisse gibt.<br />
Erdbau GmbH<br />
Montecatinistraße 16 | 39012 Meran<br />
Tel. 0473 499 500<br />
info@erdbau.it | www.erdbau.it
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Südtirol Panorama –<br />
Umwelt Management<br />
Titel Titel Titel<br />
Vorspann.<br />
T ext
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Foto © Alex Filz<br />
Ansitz zum Steinbock, Villanders – Arch. Andreas Lengfeld<br />
Von der Möbeltischlerei<br />
zum Profi für Interior Design<br />
Das Unternehmen Erlacher in Barbian ist ein Beispiel<br />
dafür, wie Traditionsbewusstsein und Innovationskraft<br />
ineinandergreifen und dadurch eine konsequente Weiterentwicklung<br />
möglich ist. Der Name Erlacher steht<br />
heute für individuelles Interior Design, maßgeschneiderte<br />
Raumgestaltung und Handwerk in Perfektion.<br />
Im Jahr 1905 n<strong>im</strong>mt die Unternehmensgeschichte von Erlacher<br />
mit der Eröffnung einer kleinen Tischlerei in Barbian<br />
ihren Lauf. Mehr als 70 Jahre später, 1976, übern<strong>im</strong>mt Toni<br />
Erlacher, der heutige Seniorchef, die Möbeltischlerei und erweitert<br />
das Leistungsspektrum um maßgefertigten Innenausbau.<br />
Durch den Besuch der Holztechnikerschule in Rosenhe<strong>im</strong><br />
und einige Jahre Erfahrung in der Holzindustrie hat er sich<br />
eine gute Basis geschaffen und macht sich schnell weit über<br />
Barbian hinaus einen guten Namen. In den 1990er-Jahren<br />
wird der Betrieb maßgeblich erweitert, um die Jahrtausendwende<br />
beschäftigt die Tischlerei rund 20 Mitarbeiter, die Möbel,<br />
Einrichtungen und Treppen für den Wohnbereich, für Büros,<br />
Bibliotheken und Hotels herstellen.<br />
Innovation und Internationalität<br />
2004 dann der nächste Schritt nach vorne: Thomas, der Sohn<br />
von Toni Erlacher, steigt in den Betrieb ein. Sein Hauptaugenmerk<br />
gilt der Innovation, der unternehmerischen Weiterentwicklung<br />
und dem Ausbau des Vertriebsnetzes <strong>im</strong> In- und Ausland.<br />
Mittlerweile werden in Zusammenarbeit mit nationalen<br />
und internationalen Architekturbüros auch sehr anspruchsvolle<br />
Projekte <strong>im</strong> Interior Design umgesetzt, die weltweit Maßstäbe<br />
setzen. Auf der Homepage von Erlacher unter www.erlacher.it<br />
sind einige spannende Projekte aufgelistet, die das Unternehmen<br />
umgesetzt hat, etwa in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. Es sei aber festgehalten: Erlacher realisiert zwar auch<br />
Prestigeprojekte <strong>im</strong> Ausland, ist aber schwerpunktmäßig nach
Nr. 4/<strong>2023</strong> 117<br />
wie vor in und für Südtirol tätig, sowohl für die Hotellerie und<br />
die Gastronomie als auch <strong>im</strong> privaten Wohnbereich und <strong>im</strong><br />
Bereich Ladenbau bzw. Objekteinrichtung.<br />
Insgesamt kann man ruhig behaupten, dass sich das Unternehmen<br />
Erlacher von der kleinen Möbeltischlerei über die<br />
Jahrzehnte zum Spezialisten für Interior Design entwickelt und<br />
sich dabei <strong>im</strong>mer wieder als Denkwerkstatt für Neues entpuppt<br />
hat. Dazu hat auch die Eröffnung eines neuen Verwaltungsgebäudes<br />
<strong>im</strong> Jahr 2008 beigetragen. Es bildet eine große Einheit<br />
zusammen mit der modernen Produktionsstätte und ist so einerseits<br />
Arbeitsplatz für Techniker, Planer und Kundenbetreuer,<br />
andererseits aber auch ein Ort der Begegnung für<br />
Bauherren und Architekten. Zudem beherbergt<br />
er den Bemusterungsbereich. Verwaltungs- und<br />
Produktionsgebäude sind eingebettet in eine<br />
ausgedehnte Grünzone, die für eine wohltuende<br />
Atmosphäre sorgt.<br />
Sicherheit und Gesundheit<br />
Thomas Erlacher,<br />
CEO der Erlacher GmbH<br />
Die schönste und beste Infrastruktur ist aber<br />
wertlos, wenn nicht Menschen dort arbeiten, die<br />
etwas daraus machen. Bei Erlacher sind es die<br />
aktuell 53 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die<br />
dem Unternehmen mit ihrem Engagement täglich<br />
ihren Stempel aufdrücken. Mitarbeiterkompetenz ist ein wichtiges<br />
Anliegen. Es wird viel Wert auf Aus- und Weiterbildung,<br />
auf Teamgeist und auf eine starke Identifikation mit dem Unternehmen<br />
gelegt. Denn die Herausforderung besteht darin,<br />
für jeden Kunden und für jede Kundin etwas Einzigartiges zu<br />
schaffen. Das ist nur möglich, wenn alle Glieder einer Kette<br />
ineinandergreifen.<br />
Die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist dem<br />
Unternehmen ein großes Anliegen und soll stetig verbessert<br />
werden. Dank der lichtdurchfluteten Arbeitsräume und des modernen<br />
Lüftungssystems sind gesunde und sichere Arbeitsplätze<br />
entstanden. Der moderne Maschinenpark und die entsprechenden<br />
Hilfsmittel tragen ebenso zur Sicherheit während der Arbeit<br />
bei. Jeder Mitarbeiter durchläuft außerdem betriebsintern intensive<br />
Schulungen in den verschiedensten Bereichen wie etwa<br />
Sicherheit an Maschinen und an der Baustelle.<br />
Umwelt und solide Werte<br />
Erlacher setzt sich seit jeher für ökologische und sozial nachhaltige<br />
Themen ein und lebt diese auch vor. So wurde bei den<br />
Erweiterungen der Betriebsstätte <strong>im</strong> Lauf der Jahre der Flächenverbrauch<br />
so gering wie möglich gehalten, nur Produkte von<br />
hoher Qualität wurden verbaut, und es wurde darauf geachtet,<br />
dass der Verbrauch von Energie und Wärme trotz<br />
Vergrößerung <strong>im</strong>mer gleich gehalten wird. Zudem<br />
wird darauf geachtet, Abfälle so gut als möglich<br />
zu vermeiden. Diesen ressourcenschonenden<br />
Umgang trägt das Unternehmen auch nach<br />
außen, etwa bei der Auswahl der Lieferanten.<br />
Mit dem Zertifikat für Umweltmanagement<br />
ISO 14001, jenem für Qualitätsmanagement<br />
ISO 9001 sowie mit der ISO 45001 wurden<br />
sich ergänzende und ganzheitliche Leitstrukturen<br />
für den Betrieb und ein Garant für Mitarbeiter<br />
und Kunden geschaffen. Außerdem garantiert die<br />
PEFC-Zertifizierung, dass mit Holz aus einer nachhaltigen<br />
Waldbewirtschaftung gearbeitet wird.<br />
Mit Leidenschaft, Ehrlichkeit, Vertrauen und Transparenz hat<br />
sich die Firma Erlacher von der Möbeltischlerei hin zum Profi<br />
für Interior Design entwickelt. An diesen Werten wird festgehalten.<br />
Unzählige, über die Jahre erfolgreich umgesetzte Projekte<br />
zeigen, dass dieser Weg der richtige war. Der Blick in die<br />
Zukunft ist daher ein opt<strong>im</strong>istischer.<br />
Erlacher GmbH<br />
Brennerstraße 4 | 39040 Barbian<br />
Tel. 0471 067 600<br />
info@erlacher.it | www.erlacher.it<br />
Felder, Villanders – Perathoner Architects<br />
Granbaita Dolomites, Wolkenstein – Perathoner Architects<br />
Foto © Justina Zdanoviciute<br />
Foto © Hannes Niederkofler
54<br />
Radius 06/2002<br />
WIRTSCHAFT<br />
Überzeugen durch Leistung<br />
Die Manometal GmbH ist die bedeutendste Südtiroler Automatendreherei<br />
<strong>im</strong> Bereich der metallverarbeitenden Industrie. Langjährige<br />
Branchenerfahrung, modernste Fertigungsverfahren und<br />
hochwertige Qualitätsprodukte sind die Markenzeichen der Firma.<br />
Im Jahre 1980 wurde die Firma in Neumarkt<br />
gegründet. Die Fertigung begann<br />
damals mit einer Belegschaft von acht<br />
Personen. Seit September 1993 hat Manometal<br />
seinen eigenen Firmensitz <strong>im</strong><br />
Neumarkter Gewerbegebiet Obere Insel.<br />
Die Produktion erfolgt auf zwei großzügig<br />
angelegten Stockwerken.<br />
Hinter traditionellen Maschinengehäusen<br />
verbirgt sich eine hochmoderne Digitaltechnik,<br />
die von Manometal in Eigenregie<br />
in die Einspindel-, Langdreh- und<br />
Mehrspindeldrehautomaten integriert<br />
wird. Ein geschulter und qualifizierter<br />
Mitarbeiterstab von 35 Facharbeitern<br />
sorgt für eine qualitative und rationelle<br />
Abwicklung der Arbeitsabläufe.<br />
Über 20 Jahre Erfahrung<br />
Das Know-how des Unternehmens beruht<br />
auf langjährigen Erfahrungen des<br />
Produktionsverfahrens. Der Markterfolg<br />
auf zukunftsorientierten Abläufen der<br />
Fertigung, auf Entwicklung und Anwendung<br />
kostengünstiger Fertigungseinrichtungen<br />
mit modernen Arbeitsabläufen.<br />
Hauptmerkmal ist der Layout-Ablauf, der<br />
nach neusten Erkenntnissen und Studien<br />
zu einer kostengünstigen Serienproduktion<br />
beiträgt. Dabei ist man bei Manometal<br />
<strong>im</strong>mer auf der Suche nach Innovationen.<br />
Die <strong>im</strong> Betrieb selbst ausgerüsteten<br />
Die Produkte (Bild links) und die Produktion (Bild oben) von Manometal.
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 119<br />
Radius 06/2002 55<br />
Hochpräzisionsdrehmaschinen ermöglichen<br />
eine Technik, die sehr genau in Titel Titel Titel<br />
Bezug<br />
auf Toleranzanforderungen ist und<br />
eine min<strong>im</strong>ale Stückzeit ermöglicht. Jahrelange<br />
Erfahrungen in der Fertigung<br />
Vorspann. und Umrüstung werden so auf Knopfdruck<br />
zu kostengünstigen Lösungen opt<strong>im</strong>iert.<br />
Drehteile, für deren Bearbeitung<br />
T ext<br />
ein Arbeiter früher mehr als 10 Minuten<br />
benötigte, können heute in wenigen Sekunden<br />
angefertigt werden. „Bei Serienfertigung<br />
können wir dem Kunden durch<br />
die hohe Zerspanungsleistung und die<br />
kurze Durchlaufzeit, verbunden mit einer<br />
Gewährleistung von Toleranzgrenzen und<br />
einer makellosen Oberfläche, ein sehr gutes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten“,<br />
betont Firmenchef Herbert Schmucker.<br />
Modernste Produktionsabläufe<br />
höchster Präzision<br />
Folge- und Nachfolgeoperationen, wie<br />
Nachdrehen, Fräsen, Schlitzen, Bohren,<br />
Gewindeschneiden und Schleifen, werden<br />
auf mechanischen und programmgesteuerten<br />
Rundtaktautomaten durchgeführt.<br />
Die anschließende Montage der Baugruppe<br />
erfolgt an eigens dafür entwickelten<br />
flexiblen Fertigungsinseln.<br />
Durch die PPS - unterstützte Produktionsplanung<br />
kann dem Kunden Terminund<br />
Mengengarantie für die bestellten<br />
Drehteile mit nachgelagerten Zusatzoperationen<br />
und Montage zugesichert werden.<br />
Von der Anfrage bis zum Versand, zur<br />
Opt<strong>im</strong>ierung der Auftragsabwicklung und<br />
der daraus entstehenden Einhaltung der<br />
Liefertermine wird diese eigene Software<br />
eingesetzt, welche laufend dem neusten<br />
Stand angepasst wird.<br />
Produktqualität<br />
oberster Leitfaden<br />
Das Qualitätsmanagementsystem des<br />
Unternehmens Manometal ist EN/ISO<br />
9002 zertifiziert und garantiert eine effiziente<br />
Auftragsabwicklung von der Anfrage<br />
bis zur Auslieferung der Teile oder<br />
Baugruppen. Qualitätssichernde Maßnahmen<br />
sind unter anderem die Prüfplanung<br />
für alle Fertigungsschritte, Fertigungsüberwachung<br />
mittels modernster SPC -<br />
Überwachung, Einhaltung der vom Kunden<br />
vorgegebenen Toleranzfelder und die<br />
Bereitstellung der Auswertung der SPC -<br />
Überwachung zur Einsichtnahme für den<br />
Kunden. Periodisch wird durch die interne<br />
und externe Überwachung die präzisen<br />
Toleranzen der Prüfmittel überwacht.<br />
Umfangreiche Produktpalette<br />
Die Produktpalette umfasst hauptsächlich<br />
Drehteile und Profile in Weichstahl,<br />
Messing und Aluminium, die als Serienteile<br />
oder kompletten Baugruppen angeboten<br />
werden. Hauptabnehmer sind die<br />
Heizungs-, Armaturen-, Automobil-, Möbel-,<br />
Freizeit- und Elektroindustrie.<br />
Manometal produziert unter anderem<br />
Bolzen, Spezialverschraubungen, Spindeln,<br />
Ventile, Armaturen, Achsen, Stecker,<br />
Hülsen bis zu fertigen Baugruppen und<br />
montieren Komponenten, die exakt nach<br />
Zeichnungen und Vorschriften des Kunden<br />
angefertigt werden.<br />
Modernste Technologie<br />
Große Unterschiede bestehen bei der<br />
praktischen Anwendung be<strong>im</strong> Automatendrehen.<br />
Dabei sind CNC-Drehautomaten<br />
von steigender Bedeutung, um flexibel<br />
sein und gleichzeitig eine hohe Produktivität<br />
bester Qualität erzielen zu können.<br />
Um höhere Ansprüche bei der vielseitigen<br />
Drehteilpalette zu erfüllen, integriert<br />
Manometal seit Jahren mehrere Anwendungskonzepte<br />
der CN- und CNC-Antriebs-<br />
und Steuertechnik. Diese Maschinen<br />
eignen sich besonders für die Herstellung<br />
komplexer und präziser Drehteile.<br />
Die neuesten Entwicklungen sind <strong>im</strong><br />
ständig wachsenden und auf den modernsten<br />
Stand gebrachten Maschinenpark<br />
von Manometal vertreten. ®<br />
Info<br />
Obere Insel 6<br />
39044 Neumarkt<br />
Tel. 0471 81 20 19<br />
Fax 0471 82 03 51<br />
www.manometal.com<br />
Manometal GmbH<br />
WIRTSCHAFT<br />
Die Steuerung erfolgt über Videocameras (Bild oben) und die Niederlassung von Manometal<br />
November 2002<br />
Radius – Technik<br />
und Wissenschaft
120 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
43 erfolgreiche Jahre<br />
Manometal hat vor 43 Jahren seinen Betriebssitz in<br />
Neumarkt eröffnet. Grund genug, um sich bei seinen<br />
Kunden, Lieferanten, Freunden, Gönnern und besonders<br />
bei der Belegschaft zu bedanken. Viele Menschen<br />
haben dazu beigetragen, dass es so viele erfolgreiche<br />
und auch schöne Jahre geworden sind.<br />
Die Geschichte begann eigentlich vor genau 50 Jahren.<br />
Herbert Schmucker, Maschinenbaumeister aus dem<br />
Schwabenland, hatte es 1973 beruflich nach Südtirol verschlagen.<br />
Am 1. April 1980 besuchte er einen Insolvenzanwalt, um<br />
eine in Schwierigkeiten geratene kleine Automatendreherei<br />
gerichtlich zu ersteigern. Das war der Anfang eines – <strong>im</strong> Rückblick<br />
betrachtet – sehr erfolgreichen Weges.<br />
Schwieriger Anfang<br />
Doch dieser Anfang war alles andere als einfach. Mit wenig Kapital<br />
<strong>im</strong> Hintergrund und bei einem Zinsniveau von 28 Prozent in<br />
der damaligen Zeit waren viele Hürden zu überwinden, um der<br />
Firma Manometal einen soliden Grundstock zu geben. In einem<br />
alten angemieteten Obstmagazin und mit sieben Mitarbeitern, die<br />
von der insolventen Firma übernommen worden waren, wurden<br />
die ersten Drehteile mit einem uralten Maschinenpark – zwölf<br />
Einspindel- und vier Mehrspindeldrehautomaten – gefertigt.<br />
Bis zum Jahr 1993 wuchs die Belegschaft auf 19 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, es konnte in eine neue Generation<br />
von Produktionsmaschinen investiert und ein größeres, neues<br />
Betriebsgebäude in Neumarkt, Nähe der Brennerautobahn,<br />
bezogen werden.<br />
Fertigteile in verschiedensten Messinglegierungen<br />
mit einem Durchmesser von zwei bis 80 Mill<strong>im</strong>etern<br />
Fertigteile mit veredelten Oberflächen
Nr. 4/<strong>2023</strong> 121<br />
CNC-Maschinentechnik<br />
v.l.:: Geschäftsführer Jörg mit Sohn Ruben Schmucker, Seniorchef<br />
Herbert Schmucker und Geschäftsführer Thomas Ebner<br />
Generationswechsel<br />
Fast 30 Jahre nach der Gründung der Firma Manometal kam<br />
es zum behutsam eingeführten Generationswechsel. Herbert<br />
Schmucker – er ist mit Ulrike Sparer verheiratet und wohnt in<br />
Eppan – vollzog die Übergabe an seinen Sohn Jörg, der 2009<br />
gemeinsam mit Thomas Ebner die Leitung der Firma als Gesellschafter<br />
übernahm. Jörg Schmucker ist für die Produktion<br />
verantwortlich, Thomas Ebner für die Verwaltung und das Marketing.<br />
Nach dem Generationswechsel ist Herbert Schmucker<br />
weiterhin beratender „Senior“.<br />
Mittlerweile beschäftigt Manometal 45 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, darunter fünf, die seit mehr als 40 Jahren, und<br />
zehn, die seit über 20 Jahren <strong>im</strong> Unternehmen sind. Zudem<br />
nähert sich Manometal – durch Ruben Schmucker – der dritten<br />
Familiengeneration.<br />
Hohes Qualitätsdenken, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit und Kundenfreundlichkeit<br />
– das ist die Firmenpolitik bei Manometal. Unter<br />
dem Motto „Wenn ein Weg entsteht, muss man diesen auch<br />
beschreiten“ wird ständig geplant, weiterentwickelt, getüftelt<br />
und mit viel Energie gearbeitet. Produktionstechniken bleiben<br />
nie auf einem Stand. Für alle Bereiche in der Produktion und<br />
Eines unserer größten Fertigteile<br />
als Montagegruppe<br />
in den vollautomatischen Lagertechniken sind kontinuierliche<br />
Verbesserungsprozesse erforderlich.<br />
Erweiterungsprojekt<br />
In einem glücklichen Land, wie sich Südtirol gerne selber<br />
nennt, ist ein Wachstum ohne Ende praktisch zum Normalzustand<br />
geworden. Im Sinne der Nachhaltigkeit und damit<br />
der Standort in Neumarkt nicht nur erhalten wird, sondern<br />
auch weiterwachsen kann, wurden letzthin eine Rohbauhalle<br />
und ein Wohnhaus in angrenzender Betriebsnähe angekauft.<br />
Nachdem alle aufwendigen behördlichen Auflagen erfüllt und<br />
Genehmigungen eingeholt waren, wurde <strong>im</strong> Jänner <strong>2023</strong> ein<br />
Erweiterungsprojekt in Angriff genommen.<br />
Der Markt von Manometal – mittlerweile in 13 Ländern weltweit<br />
– entwickelt sich derweil <strong>im</strong>mer mehr<br />
in Richtung anspruchsvoller Drehteile,<br />
die das Unternehmen in hohen Stückzahlen<br />
aus verschiedensten und hochwertigen<br />
Metallen produziert. „Wenn<br />
wir unser Wachstum kontinuierlich<br />
zum Erfolg steuern wollen“, betont<br />
Thomas Ebner, „müssen wir rechtzeitig<br />
aktuell planen, realisieren und uns<br />
den Marktanforderungen anpassen.“<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sowie die Leitung von<br />
Manometal arbeiten mit viel<br />
Teamgeist täglich dafür, den<br />
Mitbewerbern einen Schritt<br />
voraus zu sein, damit es dem<br />
Unternehmen in Neumarkt<br />
weiterhin gut geht.<br />
Manometal GmbH<br />
Obere Insel 6 | 39044 Neumarkt<br />
Tel. 0471 812 019<br />
manometal@manometal.com | www.manometal.com
122 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
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40<br />
Radius 01/2003<br />
BAUFIRMEN<br />
Innovatives Unternehmen<br />
Die Firma Marx AG aus Schlanders hat sich mit harter<br />
Arbeit, Termintreue und viel Disziplin in der Branche einen<br />
guten Namen gemacht.<br />
MeBo Baustelle<br />
Stetige Entwicklung<br />
In den vergangenen Jahren hat die<br />
Firma Marx AG, Wege und Straßen,<br />
Rohrleitungen, Beregnungsanlagen, E-<br />
Werke, Hauptsammler, Sportplätze und<br />
andere Bauwerke <strong>im</strong> Vinschgau und<br />
Umgebung realisiert.<br />
MeBo-Verbreiterung<br />
und anderes<br />
Ein Paradebeispiel für die Arbeitsweise<br />
der Firma Marx ist die MeBo-<br />
Verbreiterung <strong>im</strong> Teilstück zwischen<br />
Algund und Marling. Im Frühjahr<br />
2002 hat die Firma die Arbeiten übernommen.<br />
Seither sorgt Juniorchef<br />
Franz Marx, <strong>im</strong> Betrieb für den technischen<br />
Bereich zuständig, tagtäglich<br />
vor Ort dafür, dass die Arbeiten fachund<br />
termingerecht abgewickelt werden.<br />
Bruder Alfred Marx, <strong>im</strong> Betrieb<br />
für die Verwaltung zuständig, kümmert<br />
sich um die bürokratischen Obliegenheiten.<br />
Auf diese Art und Weise ist<br />
es gelungen, den Bau planmäßig<br />
durchzuführen.<br />
Außer der MeBo-Verbreiterung hat<br />
die Firma Marx derzeit noch weitere<br />
große Arbeiten laufen, so z.B. die<br />
Grabarbeiten und die Rohrleitungen<br />
für das Fernheizwerk Sulden, den Bau<br />
der Hauptsammler Töll-Algund und<br />
Algund-Marling, die Errichtung der<br />
Trink- und Abwasserleitung Völlan-<br />
Lana, der Neubau des Sportplatzes<br />
Schlanders, des Hauptsammlers in<br />
Eyrs oder die Sanierung der Stilfserjoch-Straße.<br />
Im Sommer 2002 konnte<br />
zudem ein technisch sehr anspruchsvoller<br />
Skipistenbau auf dem Madritschferner<br />
verwirklicht werden. Die<br />
rauen kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen auf<br />
über 3000 m Meereshöhe verlangten<br />
der Mannschaft und der Ausrüstung<br />
viel ab.<br />
Bauschuttrecycling<br />
Der Recycling-Sektor hat sich in<br />
den vergangenen Jahren zu einem<br />
wichtigen Standbein der Firma Marx<br />
entwickelt. Die firmeneigene, autorisierte<br />
Bauschuttanlage dient dazu, Abbruchmaterial<br />
fachgerecht zu verarbeiten<br />
und dem Baukreislauf erneut zuzuführen.<br />
Zum Einsatz kommt aufbereitetes<br />
Schuttmaterial derzeit z.B. bei der<br />
MeBo-Erweiterung.<br />
Seniorchef Albrecht Marx ist zudem<br />
Präsident des Konsortiums für Bauschuttrecycling<br />
und Präsident der<br />
Schotterabbau- und Steinbruch-Unternehmen<br />
Südtirols.<br />
Ausgeprägt umweltbewusst<br />
Bewusst innovativ zeigt sich das<br />
Bauunternehmen Marx <strong>im</strong> Umweltbereich.<br />
Nicht nur, weil die gesetzlichen<br />
Vorschriften streng sind und der<br />
Vinschgau in ökologischer Hinsicht besonders<br />
sensibel ist, sondern vor allem<br />
auch aus Rücksicht auf die Mitarbeiter<br />
und die Bevölkerung, die in der Nähe<br />
des Betriebssitzes und der Baustellen<br />
wohnen. So hat die Firma Marx das<br />
werkseigene Schotterwerk und das<br />
ebenfalls werkseigene Betonwerk vollständig<br />
eingehaust. Der Maschinenpark<br />
ist technologisch auf dem letzten Stand<br />
und umfasst neben den „traditionellen“<br />
Baugeräten auch hochmoderne Grubenwalzen<br />
und Abbruchzangen.<br />
Das Unternehmen<br />
Heute ist das 1957 gegründete Unternehmen<br />
Marx AG mit seinen 55 Mitarbeitern<br />
solider Bestandteil der Südtiroler<br />
Volkswirtschaft, ausgestattet mit allem<br />
bereichsbezogenen technischen Knowhow.<br />
Im Firmensitz herrscht emsiges<br />
Treiben, hier laufen die Fäden eines<br />
Unternehmens zusammen, das in die<br />
Gründerzeit der Südtiroler Industrialisierung<br />
zurückreicht und geschickt seinen<br />
Weg gegangen ist. ®<br />
Info<br />
Vezzan/Schlanders<br />
Tel. 0473 74 22 14<br />
Fax 0473 74 24 25<br />
marx57@tin.it<br />
Marx<br />
Februar 2003<br />
Radius – Bauwirtschaft<br />
in Südtirol<br />
MeBo Baustelle
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 123<br />
Hangsicherungsarbeiten <strong>im</strong> Grödner Tal<br />
Aufschüttungsarbeiten bei der Großbaustelle am Reschensee<br />
MARX – mit frischem Wind<br />
in eine erfolgreiche Zukunft<br />
Die Marx GmbH aus Schlanders ist seit ihrer Gründung<br />
1957 der Spezialist für die Bereiche Hoch- und<br />
Tiefbau, Transporte, Herstellung von Fertigbeton<br />
sowie Schotterverarbeitung. Durch die erfolgreiche<br />
Betriebsübergabe und einen neuen Markenauftritt hat<br />
das Unternehmen jetzt die Weichen für eine erfolgreiche<br />
Zukunft gestellt.<br />
Seit Dezember 2022 präsentiert sich das bewährte Baunnternehmen<br />
Marx durch die Änderung der Gesellschaftsform<br />
von einer AG zu einer GmbH in einem neuen Gewand.<br />
Diese ging Hand in Hand mit einem Generationswechsel <strong>im</strong><br />
Betrieb. Alexander Marx bildet nun gemeinsam mit seinem<br />
Vater Franz Marx die neue Geschäftsleitung und führt somit<br />
das erfolgreiche Familienunternehmen bereits in der dritten<br />
Generation. Die Umstrukturierung war die Gelegenheit für<br />
frischen Wind <strong>im</strong> Markenauftritt. In dessen Rahmen wurde<br />
auch das Logo weiterentwickelt.<br />
In den Jahren seit der Betriebsgründung ist das Unternehmen<br />
kontinuierlich gewachsen und beschäftigt derzeit an die<br />
100 Mitarbeiter/-innen. Damit zählt es zu den größten Arbeitgebern<br />
<strong>im</strong> mittleren Vinschgau. Die Marx GmbH verfolgt klar<br />
definierte Werte und Ziele. Dazu zählen Handschlagqualität,<br />
Kompetenz und Verlässlichkeit. Eine gute Zusammenarbeit<br />
mit allen Geschäftspartnern sorgt für eine opt<strong>im</strong>ale Kundenzufriedenheit.<br />
Wichtige Geschäftsfelder<br />
Zu den Hauptgeschäftsfeldern des Unternehmens zählen die<br />
Bereiche Hoch- und Tiefbau, die Betonherstellung, Autotransporte,<br />
der Straßenbau, das Recycling von Bauschutt sowie die<br />
Herstellung von Schotter, Kies und Sand. Für ihre Auftraggeber<br />
bietet der Betrieb Fertigbeton und Dienstleistungen <strong>im</strong> Bereich<br />
Tief- und Straßenbau an. Dazu gehört auch das Verlegen von<br />
Druckleitungen, die Durchführung von Aushüben und die Errichtung<br />
von Infrastrukturen. Zusätzlich gewinnt die Marx<br />
GmbH auch Recyclingmaterial und Recyclingbeton aus dem<br />
eigenen Bauschutt. Zu den aktuell herausforderndsten Projekten<br />
zählen die Verlegung der Druckleitungen für die Beregnung in<br />
Laas und das E-Werk in Prad, die Verlegung der Straße be<strong>im</strong><br />
Reschensee sowie der Austausch der Kraftwerksleitung der<br />
Alperia in Burgeis und vieles mehr.<br />
Nachhaltigkeit und Innovation <strong>im</strong> Fokus<br />
Der moderne Fuhrpark mit über 160 Fahrzeugen und Maschinen<br />
umfasst Bagger, Lkw, Brech-, Sieb-, Abrissmaschinen sowie<br />
Walzen, die den neuesten technischen Standards entsprechen<br />
und die aktuellste Vermessungstechnik beinhalten. Die Maschinen<br />
verfügen über die besten Abgasklassen und werden ständig<br />
erneuert. Dies ermöglicht umweltschonende Arbeitsprozesse wie<br />
das gewissenhafte Recycling von Bauschutt.<br />
Die Marx GmbH investiert laufend in die Erweiterung ihrer<br />
nachhaltigen Energiequellen, um eine autarke Energieversorgung<br />
für das Unternehmen zu ermöglichen. Auch damit leistet<br />
der Betrieb einen wesentlichen Beitrag für die Nachhaltigkeit<br />
und die Energieeffizienz.<br />
Marx GmbH<br />
Gewerbegebiet Vetzan 15 | Vetzan/Schlanders<br />
Tel. 0473 742172<br />
info@marx.it | www.marx.it<br />
Die Geschäftsleitung, v.l.:<br />
Alexander und Franz Marx
64<br />
Radius 01/2004<br />
BAUFIRMEN<br />
Unzugängliches Gelände?<br />
Kein Problem!<br />
Der Name Moosmair GmbH steht für Vielseitigkeit. Vom Werksgelände<br />
in der Handwerkerzone St. Martin/Passeier aus arbeiten Anton und<br />
Andreas Moosmair sowie Walter Auer mit 20 Mitarbeitern <strong>im</strong> Dienste ihrer<br />
einhe<strong>im</strong>ischen und internationalen Auftraggeber.<br />
Mit der Tätigkeit als Hoch- und<br />
Tiefbau-Unternehmen, Anbieter<br />
von schlüsselfertigen<br />
Seilbahnanlagen, Montagebetrieb<br />
für Sendemasten, Fachbetrieb für<br />
Bagger- und Kranarbeiten sowie<br />
Schlosserei steht eine Vielzahl<br />
von Dienstleistungen <strong>im</strong> Vordergrund,<br />
die Mensch und Maschine<br />
Höchstleistungen abverlangen. Der<br />
Maschinenpark und die hohe Quali-<br />
fikation der Mitarbeiter des Unternehmens<br />
ermöglichen die Erschließung<br />
und den Materialtransport für<br />
Bauvor haben in unzugänglichem<br />
Gelände.<br />
Projekte zum Herzeigen<br />
Die Panoramabahn von Malcesine<br />
auf den Monte Baldo, an der<br />
neben anderen Südtiroler Unternehmen<br />
auch die Firma Moosmair<br />
GmbH beteiligt war, ist nur ein<br />
Projekt aus der Refe renzliste des<br />
Unternehmens. Im letzten Halbjahr<br />
wurde <strong>im</strong> Skigebiet Vals-Jochtal<br />
und <strong>im</strong> Skigebiet Ratschings je ein<br />
Sechsersessellift gebaut, in Canazei<br />
wurden zwei Vierer sessellifte realisiert.<br />
Im Frühjahr 2003 beginnt die<br />
„neue Saison“ mit dem Bau von<br />
zwei Materialseilbahnen für die
Radius 01/2004 65<br />
BAUFIRMEN<br />
der dadurch erlangten Flexibilität ist<br />
das Interesse am Angebot der Firma<br />
Moosmair längst über die Südtiroler<br />
Landesgrenzen hinausgewachsen<br />
und es sind Anfragen aus der ganzen<br />
Welt zu bearbeiten.<br />
Belieferung von zwei Wasserkraftwerks-Baustellen<br />
<strong>im</strong> Trentino.<br />
Ohne Grenzen<br />
Arbeiten abseits von Zufahrtsstraßen<br />
und in unzugänglichen<br />
Berg- und Waldgebieten stellen für<br />
die Mitarbeiter der Firma Moosmair<br />
laufend neue Herausforderungen<br />
dar. Um den Materialtransport in<br />
entlegene Gebiete zu bewältigen und<br />
sich von Fall zu Fall an die örtlichen<br />
Besonderheiten anpassen zu können,<br />
wurden in der firmeneigenen Konstruktionsabteilung<br />
Komponententeile<br />
entwickelt, die eine Variabilität in<br />
Länge und Zugkraft der Bahn ermöglichen.<br />
Ein spezielles Computerprogramm,<br />
das die landschaftlichen<br />
Gegebenheiten, die zurückzulegenden<br />
Höhenmeter und die zu transportierende<br />
Wanderlast berücksichtigt,<br />
errechnet die erforderliche<br />
Anzahl der Stützen, Seil- und Antriebsstärke<br />
sowie Belastbarkeit der<br />
Materialbahn. Nicht zuletzt wegen<br />
Aufbau einer Materialseilbahn<br />
Damit in schwierigem Gelände<br />
ordentlich gearbeitet werden kann,<br />
wird als Erstes eine eigene Materialseilbahn<br />
zur Versorgung der<br />
Baustellen installiert. Dann kommen<br />
Aushub und Betonieren der Fundamente<br />
für die Linienstützen und<br />
Montage der Stützen dazu.<br />
Die Firma Moosmair GmbH<br />
macht Unmögliches möglich.<br />
Montage von Stahlbrücken über<br />
Schluchten, Heben, Senken, Verlegen<br />
von Rohrleitungen, Errichten<br />
von Wasserkraftwerken usw. Das<br />
sind nur wenige der gewohnten<br />
Herausforderungen, die die Firma<br />
Moosmair <strong>im</strong>mer wieder aufs Neue<br />
bewältigt. Dagegen war die Montage<br />
der EXPO-Bahn in Hannover<br />
vom Gelände her eine geradezu<br />
bequeme Baustelle. Aufsehen erregte<br />
der schwebende Transport von<br />
schweren Baggern und Gruben-Lkw<br />
per Materialseilbahn hinauf zur<br />
Baustelle auf der Hochmut.<br />
Februar 2004<br />
Radius – Bauwirtschaft<br />
in Südtirol
126 Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong><br />
Bauen<br />
in der<br />
Extreme<br />
Hochalpine Baustellen sind<br />
Baustellen der Extreme. Hier<br />
sind Spezialisten gefragt. Egal<br />
ob Materialseilbahn, mobile<br />
Seilwinde oder die Montage von<br />
Seilbahnen: Das Unternehmen<br />
Moosmair aus dem Passeiertal<br />
ist mit seinem Know-how weltweit<br />
<strong>im</strong> Einsatz.<br />
Dort, wo höchste Anforderungen an Mensch und Maschine<br />
gestellt werden, ist Moosmair mittendrin. Geht<br />
es um das Bauen unter extremen Bedingungen und <strong>im</strong> Hochgebirge<br />
ist das Unternehmen mit Sitz in St. Martin in Passeier,<br />
ganz vorne dabei. Moosmair plant, projektiert, baut<br />
und montiert unter anderem Materialseilbahnen. Das Passeirer<br />
Unternehmen verantwortet dabei den Bau und die Vermietung<br />
von Materialseilbahnen, die Bereitstellung mobiler<br />
Seilwinden. Gleichzeitig kümmert man sich bei Moosmair<br />
aber auch um Erdbewegungs-, Beton- und Stahlbauarbeiten<br />
an schwer zugänglichen Stellen. In den letzten Jahren konnte<br />
Moosmair bei gar einigen spektakulären Baustellen einen<br />
wichtigen Beitrag leisten.<br />
Materialseilbahn „Zugspitze“<br />
Nach über 50 Jahren Betriebszeit waren die Tage der Eibseeseilbahn<br />
gezählt. Bis Dezember 2017 wurde die bestehende<br />
Seilbahn zur Zugspitze durch eine moderne Pendelbahn mit<br />
zwei Kabinen für je 120 Personen ersetzt. Für die Errichtung<br />
der neuen Seilbahn „Eibsee–Zugspitze“ war eine Materialseilbahn<br />
notwendig, um die Baustelle am Berg auf 2961 Metern<br />
ü.d.M. mit den nötigen Baumaterialien zu versorgen. Geplant,<br />
geliefert und installiert wurde sie von der Moosmair GmbH <strong>im</strong><br />
Auftrag der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG. Moosmair<br />
verantwortete die Detailplanung, Lieferung und Installation der<br />
Materialseilbahn vom Eibsee zur Zugspitze.<br />
Materialseilbahn „Klein Matterhorn“<br />
Für die Errichtung der neuen 3S-Seilbahnen „TD28 Klein Matterhorn“<br />
und „TD28 Testa Grigia“ verantwortete Moosmair die<br />
Detailplanung, die Lieferung und Installation der temporären<br />
Materialseilbahn von Laghi C<strong>im</strong>e Bianche (Italien) zum Klein<br />
Matterhorn (Schweiz). Diese neuen Seilbahnen vervollständigen<br />
die durchgehende Seilbahnverbindung zwischen der Schweiz und<br />
Italien. Zurzeit ist dies die höchstgelegene Baustelle Europas,<br />
fast so hoch wie der Gipfel des Ortler (Auftraggeber: Zermatt<br />
Berbahnen AG, Leitner AG).
Nr. 4/<strong>2023</strong> 127<br />
Materialseilbahnen „Alperia Laas“<br />
Modernisierungsarbeiten des in den 1950er-Jahren gebauten<br />
Wasserkraftwerks in Laas. Installation einer neuen rund 2,2 Kilometer<br />
langen unterirdischen Druckrohrleitung. Der Austausch<br />
der Druckrohrleitung, der fast ausschließlich mit lokalen Betrieben<br />
durchgeführt wurde, erfolgte mit dem Ziel, die Effizienz<br />
der Anlage unter Einhaltung der Umweltauflagen zu verbessern<br />
und den sicheren Betrieb weiterhin zu gewährleisten. Dank dieser<br />
umfangreichen Eingriffe ist das Wasserkraftwerk Laas nun<br />
wieder auf dem neuesten Stand der Technik und in der Lage,<br />
die Herausforderungen der Netzregulierung und -stabilität mit<br />
nachhaltiger Energie zu meistern und damit einen Beitrag für<br />
die Energiewende zu leisten. Die Erneuerung der Druckleitung<br />
des Wasserkraftwerks Alperia in Laas machte die Errichtung von<br />
zwei temporären Materialseilbahnen mit einer Nutzlast von<br />
13 Tonnen nötig (Auftraggeber: Alperia Greenpower).<br />
Materialseilbahnen „Mont Blanc“<br />
Die aus zwei neuen Teilstrecken bestehende Anlage ersetzt die<br />
drei alten Pendelbahnen aus den 1940er- bzw. 1950er-Jahren.<br />
Die Anlage liegt auf italienischer Seite am Fuße des Mont Blanc<br />
und verbindet den Fremdenverkehrsort Courmayeur mit der<br />
Helbronner Spitze und mit Chamonix auf der französischen<br />
Seite. Für das Consorzio Cordee Mont Blanc zeichnete Moosmair<br />
GmbH zwischen 2011 und 2016 für die Detailplanung,<br />
die Lieferung und die Installation sowie das Betreiben von<br />
insgesamt 4 (!) Materialseilbahnen und die Ausführung der Bauund<br />
Montagearbeiten in den Linien der zwei neuen Teilstrecken<br />
des „Skyway Mont Blanc“. Highlight ist die Montage der über<br />
100 Meter hohen Stütze <strong>im</strong> 2. Seilbahntrakt. Dafür hat die<br />
Firma Moosmair einen 125 Meter hohen Baukran an Ort und<br />
Stelle gebracht, um die gigantische Stütze zu montieren.<br />
Moosmair GmbH<br />
Holzländestraße 89 | 39010 St. Martin in Passeier<br />
Tel. 0473 650 066<br />
info@moosmair.com | www.moosmair.com
32<br />
Radius 02/2003<br />
WASSER & WIRTSCHAFT<br />
Für sauberes Trinkwasser<br />
Verrostete und verschmutzte Wasserleitungen<br />
verschlechtern die Wasserzufuhr und Trinkwasserqualität,<br />
bis eine Komplettsanierung unumgänglich ist.<br />
Die Moriggl GmbH erneuert Leitungen<br />
ohne Bauarbeiten von innen<br />
und garantiert einen langfristig<br />
sauberen und problemlosen Wassertransport.<br />
Zirka 150 bis 200 Liter Trinkwasser<br />
verbrauchen Durchschnittseuropäer<br />
täglich. Rund 70 Liter für die Körperpflege,<br />
60 Liter für die Toilette, 20 Liter<br />
zum Waschen, 15 Liter zum Geschirrspülen<br />
– und <strong>im</strong>merhin vier bis fünf<br />
Liter zum Trinken und Kochen. Wenn<br />
man bedenkt, dass nur gerade 0,3 %<br />
des gesamten Wasseraufkommens auf<br />
unserem Planeten sauber genug sind,<br />
um vom Menschen genutzt zu werden,<br />
wird sofort klar: Reines Trinkwasser ist<br />
ein kostbares Gut und rarer, als man<br />
denkt.<br />
Wasser greift Leitungen an<br />
Die Wasserqualität leidet <strong>im</strong> Versteckten<br />
– schon auf dem Weg zum<br />
Konsumenten. Korrodierte, inkrustierte<br />
und verkalkte Leitungen – Folgen des<br />
steten Wassertransports – setzen dem<br />
Trinkwasser stark zu. Eine herkömmliche<br />
Komplettsanierung des Leitungssystems<br />
bringt aber langwierige Bauund<br />
Spitzarbeiten, mehrwöchige Wasserunterbrüche,<br />
Lärm, Dreck, hohe<br />
Kosten, verminderte Nutzungsmöglichkeit<br />
des zu sanierenden Objekts<br />
und Mietzinsausfälle mit sich.<br />
Aus Alt mach besser Neu<br />
Dabei muss man ein Leitungsnetz<br />
nicht freilegen, um es zu sanieren.<br />
Einfacher, günstiger, schneller und<br />
dauerhafter geht es mit dem LSE-System<br />
der Moriggl GmbH. Dieses patentierte<br />
und 1000-fach bewährte System<br />
reinigt und beschichtet Rohre von innen<br />
heraus. In einem ersten Arbeitsgang<br />
werden die Rohrinnenflächen<br />
mit Druckluft getrocknet. Dann folgt<br />
die Reinigung mit einem Gemisch aus<br />
Druckluft und Quarzsand. Zum<br />
Schluss wird ein nahtloser Korrosionsschutz<br />
aus einem lösemittelfreien Epoxydharz<br />
in die sandgestrahlten Rohre<br />
eingeblasen. Endoskopische Prüfungen<br />
garantieren eine opt<strong>im</strong>ale Kontrolle<br />
aller Arbeitsgänge. Die so behandelten<br />
Leitungen sind dauerhaft<br />
gegen erneute Beschädigungen geschützt,<br />
der Leitungssanierungs-Alptraum<br />
wird damit zur gl<strong>im</strong>pflichen<br />
Angelegenheit ohne große Unannehmlichkeiten<br />
und kostet bedeutend<br />
weniger (bis zu 60 %!) als eine konventionelle<br />
Sanierung.<br />
Langfristig<br />
sauberes Trinkwasser<br />
Eine Sanierung des Rohrleitungsnetzes<br />
mit dem LSE-System ist nicht<br />
nur dauerhaft, sondern auch gesund.<br />
Denn das Beschichtungsmaterial<br />
verhindert nachteilige mikrobiologische<br />
Veränderungen <strong>im</strong> Leitungswasser.<br />
Zahlreiche Untersuchungen<br />
bestätigen dies. Das Verfahren<br />
kann also auch aus hygienischer<br />
Sicht vorbehaltlos zur Auskleidung<br />
von Rohren der Hausinstallationen<br />
empfohlen werden. Das<br />
LSE-System sorgt langfristig dafür,<br />
dass Trinkwasser so zum Verbraucher<br />
kommt, wie man es sich<br />
wünscht: klar und sauber.<br />
Die Maschinen der Moriggl<br />
GmbH werden direkt ans Rohrleitungsnetz<br />
angeschlossen. Sämtliche<br />
Arbeitsgänge erfolgen direkt durch<br />
die an den Wasserleitungsanschlüssen<br />
<strong>im</strong> Badez<strong>im</strong>mer oder in der Küche<br />
montierten Schläuche. Da Spitzarbeiten<br />
entfallen, entstehen weder<br />
Dreck, Baulärm noch mehrtägige<br />
Wasserunterbrüche. Die Liegenschaften<br />
bleiben so auch während<br />
der Sanierungsarbeiten bewohnbar.<br />
®<br />
Rostiges, gereinigtes und beschichtetes Rohr (von links)<br />
Info<br />
Punistraße 2<br />
39020 Glurns<br />
Tel. 0473 83 15 55<br />
Fax 0473 83 15 96<br />
info@moriggl-gmbh.com<br />
www.moriggl-gmbh.com<br />
April 2003<br />
Radius – Unser<br />
Wasser unser Land
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 129<br />
Erster Rohrsanierer Europas<br />
mit Konformitätsbestätigung<br />
Moriggl RISAN® saniert seit 30 Jahren Trinkwasserleitungen<br />
von innen. Egal ob Privathaus, Wohnanlage,<br />
Hotelkomplex oder öffentliche Strukturen. Die Rohrsanierung<br />
mit RISAN® ist für jede Art von Gebäude geeignet.<br />
Ohne Ausfall, zu wesentlich günstigeren Kosten<br />
als be<strong>im</strong> klassischen Totalaustausch der Leitungen,<br />
und mit zehn Jahren Neuwertgarantie!<br />
Vor allem auch für Hotelbetriebe bringt die kurze Sanierungsdauer<br />
wesentliche Vorteile. Auch in kurzen Zwischensaisonen<br />
kann die Rohrsanierung durchgeführt werden<br />
und auf Wunsch auch in Teilabschnitten saniert werden. Darüber<br />
hinaus ist die Rohrsanierung von innen zu 50 Prozent<br />
von der Steuer absetzbar! Angebot und Lokalaugenschein sind<br />
kostenlos und unverbindlich.<br />
Neue Bewertungsgrundlage bei Trinkwasser<br />
Im März 2019 ist in Deutschland die neue Bewertungsgrundlage<br />
des Umweltbundesamtes für Materialien <strong>im</strong> Kontakt mit<br />
Trinkwasser in Kraft getreten.<br />
Die sogenannte „Konformitätsbestätigung“, welche als Sammelbestätigung<br />
für sämtliche vom neuen Gesetz vorgesehenen<br />
Einzelprüfungen gilt, ermächtigt den Rohrsanierer zur<br />
Ausübung seiner Tätigkeit. Nach der Übergangsfrist bis März<br />
2021 verloren alle nach früheren Leitlinien ausgestellten Zertifikate<br />
ihre Gültigkeit. Auch die Beschichtungsleitlinien selbst<br />
wurden mit März 2021 vom UBA zurückgezogen. Ab diesem<br />
Datum ermächtigt somit ausschließlich die „Konformitätsbestätigung<br />
gemäß KTW-BWGL des UBA“ zur Ausführung einer<br />
Rohrinnensanierung. Einzelnachweise diverser Teilprüfungen<br />
ermächtigen zukünftig nicht mehr zur Ausübung der Tätigkeit<br />
der Rohrinnensanierung. Derzeit gibt es lediglich einen<br />
Rohrinnensanierer in Europa, welcher <strong>im</strong> Besitz der Konformitätsbestätigung<br />
nach KTW-BWGL des UBA ist. Es handelt<br />
sich dabei um das Vinschger Unternehmen Moriggl RISAN®<br />
GmbH, welches mit dem eigenen RISAN ® -System arbeitet.<br />
Moriggl RISAN® GmbH<br />
Punistraße 2 | 39020 Glurns<br />
info@moriggl-risan.it | www.moriggl-risan.it<br />
Einladung zur Jubiläumsfeier<br />
für Kunden der letzten 30 Jahre<br />
Rohrsanierung<br />
von innen<br />
Freitag, 07.07.<strong>2023</strong><br />
Basis Schlanders<br />
Die Lösung<br />
Anmeldung obligatorisch<br />
bis 31.05.23 unter:<br />
+39 0473 831 555<br />
info@moriggl-risan.it<br />
Das Problem<br />
Das detaillierte Programm<br />
wird auf Anfrage zugesandt.
12 Radius 05/2005<br />
AKTUELL<br />
Leidenschaft für Naturstein<br />
Das Aufspüren und Wahrnehmen neuer Marktchancen ist<br />
wichtige Voraussetzung für einen weltweiten Handel. Hier hat<br />
sich die Stärke der Nikolaus Bagnara AG erwiesen, die auf<br />
neuen Märkten wie Osteuropa und China präsent ist.<br />
Blocklager in Rivoli Veronese<br />
Die Firma Nikolaus Bagnara ist seit<br />
über 50 Jahren <strong>im</strong> Natursteingeschäft<br />
tätig. Große Sorgfalt, Genauigkeit,<br />
Kundenfreundlichkeit verbunden<br />
mit weitsichtiger Planung sind<br />
auch heute noch die Grundprinzipien<br />
der Unternehmensführung.<br />
Die Firma wurde 1948 von Nikolaus<br />
Bagnara als kleiner Steinmetzbetrieb<br />
in Eppan gegründet. Inzwischen hat<br />
das Unternehmen neben dem Sitz in<br />
Eppan weitere Standorte in Cavaion<br />
Veronese, Rivoli Veronese und Massa<br />
di Carrara, die ideale Voraussetzungen<br />
für nationale und internationale Geschäftsbeziehungen<br />
bieten.Im Unternehmens-<br />
und Verwaltungssitz in Eppan<br />
befinden sich die technischen Büros,<br />
ein modernes Produktionswerk für<br />
Küchenarbeitsplatten und jegliche andere<br />
Fertigarbeiten sowie ein Rohplattenlager.<br />
Modernste Wasserstrahl- und<br />
CNC-gesteuerte Maschinen ermöglichen<br />
jede Formgebung. In Südtirol<br />
bietet die Firma ihren Kunden neben<br />
der Handelstätigkeit auch die damit<br />
verbundenen Dienstleitungen zur Verlegung<br />
der Natursteinmaterialien an.<br />
Neuer Standort Cavaion<br />
Veronese<br />
Das neue Produktionswerk und<br />
Rohplattenlager in Cavaion Veronese<br />
gehört zu den modernsten und<br />
größten Werken Norditaliens. Der<br />
Betrieb wurde <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />
aufgenommen. Täglich werden hier<br />
über 1.000 m 2 polierte Rohplatten<br />
aus Rohblöcken produziert, die zu<br />
80% in den Export gehen. Exportiert<br />
wird in alle europäischen<br />
Staaten, besonders in die Schweiz,<br />
Österreich, Deutschland und Russland<br />
sowie nach Amerika. In den<br />
Niederlassungen von Rivoli Veronese<br />
und Massa di Carrara lagern<br />
Tausende von Tonnen Naturstein in<br />
Form von Rohblöcken.<br />
Vier Tätigkeitsbereiche<br />
Neben dem Natursteinabbau <strong>im</strong><br />
Porphyr-Bruch in Gröden betreibt<br />
das Unternehmen eigene Granit- und<br />
Marmorbrüche in den USA und Z<strong>im</strong>babwe.<br />
Es hat sich zudem die exklusiven<br />
Abbaurechte einiger besonderer<br />
Materialien in den USA, auf der
Radius 05/2005 13<br />
Labradorhalbinsel (Kanada), Madagaskar<br />
und der Ukraine gesichert,<br />
welche auf dem weltweiten Absatzmarkt<br />
vertrieben werden. Die Natursteine<br />
für den Blockhandel stammen<br />
zu 95 % aus den USA, Kanada, Norwegen,<br />
Afrika, der Ukraine, Brasilien<br />
und China, werden aber auch aus<br />
anderen Ländern <strong>im</strong>portiert. Der Verkauf<br />
dieser Materialien erfolgt über<br />
die beiden Blocklager in Italien. Ein<br />
Großteil der Tätigkeit wird über die<br />
Tochterfirma BAGMAR mit Sitz in<br />
Rivoli (Verona) abgewickelt, die<br />
1997 gegründet wurde. Sie beschäftigt<br />
sich ausschließlich mit dem Import,<br />
Export und Verkauf von Granitblöcken<br />
und zählt zu den größten<br />
Natursteinlagern in Norditalien.<br />
Die Rohplattenproduktion erfolgt<br />
<strong>im</strong> neuen Werk in Cavaion Veronese<br />
(VR). Modernste technische Anlagen,<br />
die den international Ansprüchen<br />
voll gerecht werden, ermöglichen<br />
unterschiedliche Oberflächenbehandlungen<br />
und ein vollautomatisiertes<br />
Polieren, Harzen und<br />
Kalibrieren der Rohtafeln. In der<br />
8.000 m 2 großen Halle überwachen<br />
fünf spezialisierte Mitarbeiter die<br />
Produktion und Qualität der über<br />
250 zum Teil sehr exklusiven Granit-<br />
und Marmorsorten.<br />
Die Fertigung arbeitet für den<br />
privaten Kunden in Südtirol wie<br />
auch für nationale und internationale<br />
Großprojekte. Die technische<br />
Abwicklung und Fertigung erfolgt<br />
in Eppan und Verona.<br />
St. Michaels-Kathedrale (Kiew)<br />
Die Qualität und Genauigkeit der<br />
Ware wird be<strong>im</strong> Einkauf <strong>im</strong> Bruch<br />
und während der Produktion und<br />
Fertigung von professionellem<br />
Fachpersonal bis ins kleinste Detail<br />
kontrolliert. So steht der Umsetzung<br />
kreativer Ideen und der Verwirklichung<br />
ausgefallenster Wünsche aus<br />
Stein nichts mehr <strong>im</strong> Wege.<br />
Internationale Präsenz<br />
Besonders gute Geschäftbeziehungen<br />
bestehen nach Osteuropa.<br />
In Russland und der Ukraine konnten<br />
bedeutende Projekte verwirklicht<br />
werden. In Moskau wurde <strong>im</strong><br />
April der Hauptkongress-Saal des<br />
Kremls restauriert. Das Eppaner<br />
Unternehmen lieferte dafür Böden<br />
und Natursteinsäulen. In Kiew kamen<br />
Materialen der Firma be<strong>im</strong> Bau<br />
des Monuments der Unabhängigkeit,<br />
der Restaurierung der St. Michaels-Kathedrale<br />
und der gesamten<br />
Metro-Stationen zum Einsatz. In der<br />
St.Volodymyr’s-Kathedrale in Khersones<br />
(Ukraine) fertigte das Eppaner<br />
Unternehmen den gesamten Altarbereich<br />
aus 25 m 3 Laaser Marmor.<br />
Um die weltweiten Märkte noch<br />
besser erschließen und das Exportgeschäft<br />
forcieren zu können reicht<br />
eine einfache Vertretertätigkeit<br />
nicht mehr aus. Deshalb ist das<br />
Unternehmen auf den bedeutendsten<br />
internationalen Fachmessen<br />
vertreten. Dazu gehören unter anderem<br />
die Ston+tec in Nürnberg, die<br />
Marmomacc in Verona als weltweit<br />
wichtigste Messe des Sektors und<br />
die Fachmesse für Naturstein in<br />
London. Ebenso wird die Nikolaus<br />
Bagnara AG be<strong>im</strong> Jahresmeeting<br />
der Bauindustrie des Mittleren<br />
Ostens in Dubai und Fachmessen in<br />
Shanghai (China) und Las Vegas<br />
(USA) vertreten sein. Besonders China<br />
zählt als zukunftsorientierter<br />
und starker Markt.<br />
Info<br />
Nikolaus Bagnara AG<br />
Maria-Rast-Straße 34<br />
39057 Eppan<br />
Tel. 0471 66 21 09<br />
Fax 0471 66 47 04<br />
info@bagnara.net<br />
www.bagnara.net<br />
UNTERNEHMEN A – Z<br />
Steinbruch „Blue Eyes“ auf der Labradorhalbinsel (Kanada)<br />
Juni 2005<br />
Radius – Die Top 100<br />
in Südtirol
Anzeige<br />
Rohplattenlager und Werk<br />
in Cavaion Veronese<br />
Bagnara – 75 Jahre<br />
Leidenschaft für Naturstein!<br />
Seit 1948 schlägt das Herz von Bagnara für hochwertigen<br />
Naturstein und diese Leidenschaft hält bereits<br />
seit 3 Generationen an. Damals wurde das Familienunternehmen<br />
von Nicola Bagnara als Steinmetzbetrieb<br />
gegründet und hat sich zu einem international führenden<br />
Unternehmen der Branche entwickelt.<br />
Mittlerweile haben die Brüder Philipp und Niko Bagnara<br />
den Betrieb von ihrem Vater Bruno übernommen. Das<br />
Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis liegt <strong>im</strong> 360°-Blick aufs Produkt beginnend<br />
mit der Gewinnung <strong>im</strong> Steinbruch über die Verarbeitung der<br />
Blöcke zu Rohplatten bis hin zum Endprodukt. Das Bagnara-<br />
Team begleitet den Naturstein durch den gesamten Produktionsprozess<br />
und verfügt über einen enormen Erfahrungsschatz.<br />
Jeder einzelne Stein – ganz gleich ob aus der Region oder weltweit<br />
<strong>im</strong>portiert – wird zum exquisiten Unikat verarbeitet und<br />
für diverse Kundenvorhaben eingesetzt.<br />
Ein starkes Wir-Gefühl<br />
Zur Bagnara-Familie zählen 210 geschätzte Mitarbeitende<br />
weltweit, davon über 120 Fachkräfte in Italien, die restlichen<br />
über den Globus verbreitet. Bagnara bietet viele Berufsfelder:<br />
Neben klassischen Abteilungen wie Marketing, Personal, Verkauf<br />
usw. stecken in den drei Bereichen Bruch, Rohplatten<br />
und Fertigarbeiten weitere attraktive Berufe wie z.B. jener des<br />
CNC-Programmierenden. Generell werden Wissensaustausch<br />
und ein familiäres Miteinander großgeschrieben. „Es ist unsere<br />
tiefe Überzeugung, dass unsere Mitarbeitenden unser wertvollstes<br />
Kapital sind“, erklären die beiden Geschäftsführer. Bagnara<br />
steht für Themenvielfalt – welches Unternehmen bietet schon<br />
die Chance tatsächlich die gesamte Wertschöpfungskette zu<br />
überblicken? Da Bagnara beständig wächst, sind engagierte<br />
Talente stets willkommen.<br />
Bagnara lebt Naturstein 360° – vier Säulen des Erfolgs<br />
Bagnara als Produzent – Die Eppaner unterhalten neben eigenen<br />
Steinbrüchen auch viele Exklusiv-Abkommen mit Brüchen<br />
weltweit. Diese solide Aufstellung garantiert Bagnara-<br />
Kunden stets Premium-Qualität und schnelle Lieferfähigkeit,<br />
da Exklusivabnehmer priorisiert werden. Derzeit <strong>im</strong> Trend sind<br />
unter rund 1.000 Naturstein-Arten brasilianische Quarzite, die<br />
ähnlich gute Eigenschaften wie Granit aufweisen und zudem die
Nr. 4/<strong>2023</strong> 133<br />
Unternehmenssitz in Eppan<br />
CNC-gesteuerte Fertigung<br />
klassische Schönheit von Marmor mit vielen Möglichkeiten <strong>im</strong><br />
In- und Outdoor-Bereich bieten.<br />
Bagnara als Verarbeiter – Blöcke aus aller Welt werden aus<br />
Lagern in Rivoli Veronese und Massa Carrara nach Cavaion<br />
Veronese gebracht. Dort werden sie mittels modernster Technik<br />
zu Rohplatten verarbeitet. Diese halbfertigen Produkte erwerben<br />
und veredeln Steinmetze weltweit zum Endprodukt.<br />
Jede Rohplatte wird individuell bearbeitet und nach strenger<br />
Endkontrolle in die Showrooms in Volargne und Cavaion Veronese<br />
geliefert. Allein in Cavaion Veronese werden täglich über<br />
3.500 Quadratmeter Rohplatten hergestellt.<br />
Bagnara als Händler – In Cavaion Veronese sitzt auch der internationale<br />
Vertrieb und empfängt Kunden aus aller Welt, die aus<br />
über 60.000 Rohplatten für ihr individuelles Projekt auswählen<br />
können. Neben Steinmetzen und Großhändlern kommen<br />
vermehrt Architekten und deren Bauherren vorbei. Exportiert<br />
wird weltweit in 70 Länder: Die europäischen Märkte bilden<br />
weiterhin den Kernmarkt, daneben sind Asien und Ozeanien mit<br />
vor allem Australien und Neuseeland relevant. Derzeit gewinnen<br />
die nordamerikanischen Märkte an Bedeutung.<br />
Bagnara als Handwerker – Am Hauptsitz in Eppan ist der eigene<br />
Steinmetzbetrieb behe<strong>im</strong>atet, der maßgefertigte Endprodukte<br />
gestaltet. Hier entstehen rund 3.000 Küchenarbeitsplatten pro<br />
Jahr. Der Trend geht hin zum Projektgeschäft, d.h. die enge<br />
Zusammenarbeit mit Architekturbüros mit hohem Anspruch an<br />
Design, z.B. in Hotellerie und Tourismus, sowie Großprojekte,<br />
wie z.B. die Ausstattung der Villa E., stehen zunehmend <strong>im</strong><br />
Fokus (www.bagnara.net/projekte/villa-e).<br />
Bagnara setzt auf Digitalisierung<br />
Digitalisierung als wichtige Chance für jeglichen Firmenbereich<br />
wurde in Eppan schon früh erkannt. So hat Bagnara als<br />
Branchen-Erster das gesamte Rohplattenlager dank Einsatz von<br />
Scannern digitalisiert. Kunden können auf der Homepage Bilder<br />
aller Rohplatten in Topqualität ansehen und erhalten wichtige<br />
Produkt-Facts <strong>im</strong> Online-Materialkatalog.<br />
Handwerkliche Maßanfertigungen<br />
Nicht zuletzt durch Corona verstärkt hat auch <strong>im</strong> Vertrieb die<br />
Digitalisierung zugenommen und bietet wertvolle Kommunikationschancen<br />
besonders <strong>im</strong> internationalen Verkauf. Zwar<br />
wird wieder gereist, jedoch viele Themen werden nun auch<br />
online abgebildet.<br />
Naturstein jedoch live zu erleben, kann auch die beste Technik<br />
nicht final ersetzen, deshalb ist Bagnara auf allen wichtigen,<br />
internationalen Leitmessen der Branche auf sämtlichen Kontinenten<br />
präsent.<br />
Naturstein ist aktuell sehr gefragt: Designer wie Architekten wissen<br />
die Natürlichkeit, Wertigkeit und Einzigartigkeit, aber auch<br />
die Nachhaltigkeit des Produktes zu schätzen. Deshalb forciert<br />
Bagnara die enge Zusammenarbeit mit Architekten und setzt<br />
seinen Fokus <strong>im</strong>mer mehr auf den Bereich Interior Design.<br />
Nikolaus Bagnara AG<br />
Maria-Rast-Weg 34 | 39057 Eppan<br />
Tel. 0471 662 109<br />
info@bagnara.net | www.bagnara.net
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 135<br />
Titel Titel Titel<br />
Vorspann.<br />
T ext November 1998<br />
Südtirol Panorama –<br />
Bauen Online
Anzeige<br />
Rezeption der Firma Durst in Brixen<br />
Nur das Beste<br />
fürs Bad<br />
Vor fast 30 Jahren wurde das Unternehmen<br />
Planit in Auer gegründet. Mit der Spezialisierung<br />
auf die Ver- und Bearbeitung von Corian®<br />
hat es sich einen Namen gemacht. Gleichzeitig<br />
hat es sich enorm weiterentwickelt.<br />
Die Produktionshalle der Firma Planit<br />
C orian® ist ein flexibles und vielseitiges Material, das aufgrund<br />
seiner besonderen Eigenschaften für den Einsatz<br />
in verschiedenen Bereichen geeignet ist. Es ist hygienisch<br />
und pflegeleicht und wird daher auch häufig für das Bad<br />
gewählt, sowohl in Privatwohnungen als auch in Hotels,<br />
Kinderhorten, Schulen und auf Campingplätzen. Corian ® ist<br />
ästhetisch ansprechend und kann in beliebigen Formen und<br />
Konfigurationen gefertigt werden. Deshalb werden aus Corian<br />
® auch Verkleidungen für Bartresen und Empfangstheken<br />
hergestellt.<br />
Breite Produktpalette<br />
Von Anfang an hat sich die Firma Planit auf Corian ® spezialisiert,<br />
hat den Umgang mit dem Material laufend verfeinert<br />
und ist dadurch Schritt für Schritt zu einem führenden Unternehmen<br />
für hochwertige Waschtische, Dusch- und Badewannen<br />
für die gehobene Hotellerie mit eigenem Beratungs- und<br />
Montageservice geworden. Der Contract-Bereich zählt zu<br />
den Hauptgeschäftsfeldern des Unternehmens. Im Rahmen<br />
der Ausstattung öffentlicher Bereiche realisiert Planit Einrichtungen<br />
für Hotels, Campingplätze, Bars und Geschäfte,<br />
für öffentliche Gebäude und Produkte für Krankenhäuser.<br />
Hinzu kommen Küchenarbeitsplatten, die für Tischlereien<br />
und Möbelhäuser gefertigt werden. Rund 50 Prozent des<br />
Produktportfolios <strong>im</strong> Planit-Badkatalog gehen in den Export.<br />
Stetes Wachstum<br />
Durch die stetige Weiterentwicklung ist auch der Betrieb ständig<br />
gewachsen. Die Betriebsfläche ist von ursprünglich 800 auf aktuell<br />
3.000 Quadratmeter gestiegen, die Zahl der Beschäftigten<br />
von anfänglich acht auf nun 23. Planit hat zudem die anfänglich<br />
gemietete Halle inzwischen erworben und verfügt nun auch<br />
über einen großen Ausstellungsbereich, in dem die hergestellten<br />
Produkte präsentiert werden.<br />
Vom Entwurf bis zur Ausführung<br />
Als Spezialist für die Verarbeitung von Corian ® Dupont<br />
gehört Planit zum Kreis der Quality Network Industrial
Stand auf der Messe „Salone del Mobile“ 2022<br />
Foto © Lvca Avellino<br />
Die drei Gesellschafter (v.l.) Manfred Abram,<br />
Gerhard Giuliani und Hans S<strong>im</strong>onini<br />
v.l.: Marco Devigili und Hans S<strong>im</strong>onini<br />
Partner. Die Teilnahme an diesem Programm für ausgewählte<br />
Anbieter gilt als Garantie dafür, dass Planit alle Fertigkeiten<br />
und Fähigkeiten für die Verarbeitung und Verformung<br />
von Corian ® besitzt.<br />
Vor diesem Hintergrund kann das Unternehmen auf zahlreiche<br />
Kooperationen mit renommierten internationalen<br />
Designern und Möbelherstellern verweisen.<br />
Handwerkliches Können und Liebe zum Detail mit einem<br />
hohen Maß an technologischer Effizienz und innovativer<br />
Kreativität zu verbinden – darauf kommt es bei Planit an.<br />
Die Flexibilität der Produktionsprozesse und hochmoderne<br />
Fertigungsanlagen ermöglichen die Herstellung von Einzelstücken<br />
nach Maß sowie von Kleinserienprodukten. Ästhetik,<br />
Funktionalität und <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit fließen dabei harmonisch<br />
ineinander.<br />
Service und Beratung<br />
Neben dem fertigen Produkt wird deshalb auch ein umfassender<br />
Service vor und nach dem Kauf angeboten. Die<br />
Beratung der Kunden bei der Wahl der Materialien und der<br />
verfügbaren Technologien wird großgeschrieben und trägt zur<br />
erfolgreichen Umsetzung auch höchst anspruchsvoller und<br />
ambitionierter Ideen bei. Liebe zum Detail und handwerkliches<br />
Geschick sind auch nach vielen Jahren ein wichtiger<br />
Bestandteil in unserem Betrieb. Die Wünsche der Kunden<br />
sind uns wichtig. Unsere Erfahrung und Fachkenntnis setzen<br />
wir täglich zur Erfüllung dieser Wünsche ein.<br />
Seit 1996 n<strong>im</strong>mt Planit an internationalen Messen und<br />
Veranstaltungen teil. Beispiele sind „Abitare il Tempo“ in<br />
Verona, die „Host Milano“ und „Host Genova“ oder die<br />
„Cersaie“ in Bologna. Das Unternehmen war auch als offizieller<br />
Aussteller bei den letzten vier Ausgaben des „Salone<br />
del Mobile“ in Mailand vertreten.<br />
PLANIT GmbH<br />
Nationalstraße 61 | 39040 Auer<br />
Tel. 0471 802 542<br />
info@planit.it | www.planit.it
44<br />
Radius 01/2006<br />
BAUFIRMA<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus von Plattner Bau<br />
Der Bau schlüsselfertiger Kl<strong>im</strong>ahäuser ist in den vergangenen Jahren zur Kerntätigkeit der Firma Plattner<br />
Bau aus St. Jakob geworden. Vorarbeiter, Techniker und der Inhaber des Unternehmens haben Kl<strong>im</strong>ahaus-<br />
Grundkurse, sowie Spezialisierungslehrgänge und Fortbildungen absolviert.<br />
Plattner Bau ist der Partner für<br />
die Errichtung von Niedrigenergiehäusern<br />
in Massivbauweise.<br />
Gegründet <strong>im</strong> Jahre 1988 als<br />
Einzelfirma von Sebastian Plattner,<br />
hat sich das <strong>im</strong> Jahr 2005 zur AG<br />
umgewandelte Unternehmen kontinuierlich<br />
vergrößert und beschäftigt<br />
heute rund 50 Mitarbeiter. Das<br />
Durchschnittsalter des jungen und<br />
dynamischen Teams liegt unter 30<br />
Jahren. Besonderes Anliegen des<br />
Firmeninhabers ist die Motivation<br />
sowie die opt<strong>im</strong>ale Aus- und<br />
Sebastian Plattner, Dr. Ing. Andrea Santandrea, Dr. Andreas Pircher<br />
Weiterbildung aller Mitarbeiter.<br />
Dies führte sogar zur erfolgreichen<br />
Teilnahme (3. Platz) des Mitarbeiters<br />
Klaus Perkmann bei der<br />
Berufsolympiade 2005 in Helsinki.<br />
Auch Sebastian Plattner selbst ist<br />
ausgebildeter Kl<strong>im</strong>ahausexperte<br />
und wohnt in einem Kl<strong>im</strong>ahaus in<br />
Jenesien.<br />
Bei der Errichtung seines Eigenhe<strong>im</strong>s<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus B + <strong>im</strong> Jahr 2001<br />
wurde schon sehr früh ein großer<br />
Erfahrungsschatz für das ganze<br />
Unternehmen gewonnen.<br />
Schlüsselfertig mit<br />
Fixpreisgarantie<br />
Das Unternehmen ist auch als<br />
Generalunternehmen tätig und<br />
liefert den Kunden termingerecht<br />
schlüsselfertige Kl<strong>im</strong>ahäuser aller<br />
Kategorien, bei Vorhandensein aller<br />
Rahmenbedingungen selbstverständlich<br />
mit Fixpreisgarantie. Dank<br />
des ganzheitlichen Baumanagements<br />
ist Plattner Bau in der Lage,<br />
Hotel-, Gewerbebauten und Wohnanlagen<br />
termingerecht und qualitativ<br />
hochwertig umzusetzen.<br />
Dank der engen Zusammenarbeit<br />
zwischen den Baustellen und der<br />
technischen Abteilung, hat Plattner<br />
Bau in den vergangenen Jahren<br />
kontinuierlich an der Verbesserung<br />
des Know-hows <strong>im</strong> Bau von Niedrigenergiehäusern<br />
gearbeitet und ist<br />
zu einem kompetenten und zuverlässigen<br />
Partner auf diesem Gebiet<br />
geworden. Die technische Abteilung<br />
beschäftigt sich mit Forschung und<br />
Analyse von neuen Produkten bzw.<br />
Opt<strong>im</strong>ierung von Arbeitsabläufen<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus.indd 44<br />
20.01.2006 15:04:35 Uhr
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 139<br />
vor und während der Bauphase.<br />
Titel Titel Titel<br />
Neue Materialien am Baustoffmarkt<br />
werden aufgegriffen, untersucht und<br />
angewendet, Details und Aufbauten<br />
werden opt<strong>im</strong>iert und innovatives<br />
Vorspann. Know-how am Bau umgesetzt.<br />
Plattner Bau hat frühzeitig<br />
erkannt,<br />
T ext dass Wärmedämmung<br />
und Energieeinsparung Themen der<br />
Radius 01/2006 45<br />
Zukunft sind. Allerdings beschränkt<br />
sich die Forschungsarbeit nicht nur<br />
auf dieses Gebiet, sondern führt<br />
auch weiter: Lärmschutz, Feuchtigkeitsschutz<br />
und alle weiteren<br />
bauphysikalischen Elemente, die die<br />
Lebens- und Wohnqualität verbessern,<br />
bzw. eine opt<strong>im</strong>ale Nutzung<br />
gewährleisten.<br />
Mitglied von<br />
CasaCl<strong>im</strong>a Südtirol<br />
In Zusammenarbeit mit den<br />
Planern kann eine opt<strong>im</strong>ale Lösung<br />
erarbeitet, sowie die Berechnung des<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus-Standards durchgeführt<br />
werden.<br />
Plattner Bau ist Mitglied der<br />
Werbeplattform CasaCl<strong>im</strong>a Südtirol,<br />
deren Anliegen es ist, den Marktanteil<br />
für den Bau von Niedrigenergiehäusern<br />
vor allem <strong>im</strong> norditalienischen<br />
Raum auszubauen.<br />
Umfassende Referenzliste<br />
Die Referenzliste der Firma Plattner<br />
Bau ist umfassend. Zu erwähnen<br />
sind neben dem neuen Sitz der<br />
Firma Rotho Blaas und dem Vigilius<br />
Mountain Resort (erstes Hotel mit<br />
Kl<strong>im</strong>ahausplakette A + ), das sich<br />
noch <strong>im</strong> Bau befindliche moderne<br />
Mehrfamilienhaus Synesis in St.<br />
Jakob, das ebenfalls der Kl<strong>im</strong>ahaus-Kategorie<br />
A angehört. Weiters<br />
der Umbau und die Sanierung des<br />
Anreiterhofs in Moritzing (1345<br />
erstmals erwähnt), der Umbau und<br />
die Erweiterung der Marienklinik<br />
in Bozen sowie der Bau zahlreicher<br />
Wohnanlagen, Hotels und Gewerbebauten<br />
in Südtirol.<br />
Eigener Stand auf der<br />
„Kl<strong>im</strong>ahouse 2006“<br />
Plattner Bau ist auf der „Kl<strong>im</strong>ahouse<br />
2006“ mit einem eigenen<br />
Stand vertreten, um allen Interessierten<br />
und Planern das eigene<br />
Know-how, die bisherigen Aktivitäten,<br />
die neuen Projekte und Visionen<br />
bezüglich energiesparenden<br />
Massivbaus zu präsentieren. Die <strong>im</strong><br />
Vorfeld ausgebildeten Mitarbeiter<br />
stehen zusammen mit dem Firmeninhaber<br />
Sebastian Plattner dem<br />
fachkundigen Publikum mit ihrem<br />
Wissen zur Verfügung.<br />
Die Plattner Bau selbst wird <strong>im</strong><br />
Rahmen der Messe Analysen und<br />
Berechnungen anhand eines geplanten<br />
Projektes vorstellen. Hierbei<br />
handelt es sich um den Bau eines<br />
Mehrfamilienhauses in Jenesien,<br />
welcher in Eigenregie durchgeführt<br />
wird.<br />
PLATTNER BAU AG<br />
St. Jakob 42<br />
39055 St. Jakob/Leifers<br />
Tel. 0471 255 600<br />
Fax 0471 255 699<br />
info@plattner-bau.it<br />
www.plattner-bau.it<br />
BAUFIRMA<br />
Jänner 2006<br />
Radius –<br />
Bauwirtschaft<br />
Kl<strong>im</strong>ahaus.indd 45<br />
20.01.2006 15:04:36 Uhr
Anzeige<br />
Bauen für die Zukunft<br />
Im Jahr 1988 wurde die Baufirma Plattner Sebastian gegründet. Seither hat<br />
sich viel getan. Der damalige 2-Mann-Betrieb hat sich zu einem der führenden<br />
Unternehmen der he<strong>im</strong>ischen Baubranche entwickelt und zählt heute mehr<br />
als 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein eingespieltes Team, das mit viel<br />
Engagement stets daran arbeitet, höchste Qualität zu garantieren.<br />
Die breite Auftragspalette bei der Plattner AG reicht von<br />
Privathäusern und Hotels über Gewerbe- und Industriebauten<br />
bis hin zu öffentlichen Gebäuden und Sanierungsprojekten.<br />
Dabei macht Firmeninhaber Sebastian Plattner jedes<br />
Projekt zur Herzensangelegenheit. Er kann dabei auf ein<br />
professionelles Team setzen, das eine spezielle und individuelle<br />
Bauausführung für Kunden und Partner ermöglicht. Diese<br />
Hingabe fürs Bauen in Kombination mit einem innovativen<br />
Arbeitskl<strong>im</strong>a und zukunftssicheren Arbeitsplätzen ist das Erfolgskonzept<br />
der Plattner AG. Das beweisen die vielen wiederkehrenden<br />
und langjährigen Kunden.<br />
Nachhaltiges Bauen: mehr als nur Energie sparen<br />
Die Achtsamkeit gegenüber der Natur und ihren Ressourcen,<br />
aber auch die Wertschätzung <strong>im</strong> Umgang mit Menschen<br />
stehen in der Baubranche <strong>im</strong>mer mehr <strong>im</strong> Vordergrund. Mit<br />
Blick auf eine nachhaltige Entwicklung wird bei jedem Projekt<br />
darauf geachtet, die vielen verschiedenen Aspekte wie<br />
Funktionalität, Ästhetik, <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit, Langlebigkeit<br />
und Umweltfreundlichkeit miteinander zu verbinden. Dabei<br />
setzt das Unternehmen an unterschiedlichen Stellschrauben<br />
an: Verwendung von alternativen und umweltfreundlichen<br />
Materialien, nachhaltige Beschaffung von Produkten und<br />
Dienstleistungen, Einhaltung von Menschenrechten in der<br />
Liefer- und Produktionskette, Gewährleistung von Wohnkomfort<br />
für die Endnutzer durch die Einhaltung einer hohen<br />
Energieeffizienz der ausgeführten Bauwerke.<br />
Residence Sol<strong>im</strong>an – Brixen<br />
Ein Paradebeispiel für die Werte der Plattner AG ist das geplante<br />
Wohnareal, das in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum<br />
von Brixen entsteht. Das Projekt „Residence Sol<strong>im</strong>an“ sieht<br />
eine beachtliche Energieeffizienz vor und soll gemäß den Parametern<br />
der Kl<strong>im</strong>aHaus-Agentur die Energieklasse „A Nature“<br />
erreichen. Es werden Außenwände mit hohem Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
vom Typ „Ytong Kl<strong>im</strong>agold“ verbaut, und<br />
Rendering der gesamten Wohnanlage
Nr. 4/<strong>2023</strong> 141<br />
„UNSERE MISSION<br />
IST ES, EINE NEUE<br />
BAUKULTUR ZU<br />
SCHAFFEN. DAS<br />
BEDEUTET FÜR UNS,<br />
DASS BAUVORHABEN<br />
QUALITATIV<br />
HOCHWERTIG,<br />
SCHONEND FÜR<br />
DIE UMWELT,<br />
SOZIALVERTRÄGLICH<br />
UND NACHHALTIG<br />
SIND.“<br />
SEBASTIAN PLATTNER,<br />
CEO PLATTNER AG<br />
nur hochwertige Dämmmaterialien kommen zum Einsatz. Ein<br />
besonderes Highlight: Zur Erhöhung des Wohlbefindens ist der<br />
Einbau von speziellen INOX-Netzen in den Wohnungstrennwänden<br />
geplant, die hochfrequente Strahlungen (Handy- und<br />
WLAN-Strahlungen usw.) reduzieren.<br />
Die Gebäudetechnik der innovativen Wohnanlage wird nach<br />
höchstem Marktstandard realisiert und beinhaltet den Anschluss<br />
an die städtische Fernwärme, die eine Unabhängigkeit<br />
von fossilen Heizsystemen ermöglicht. Abgerundet wird das<br />
Projekt durch ein begrüntes Dach, auf dem eine Photovoltaikanlage<br />
Platz findet. Sie senkt die Allgemeinkosten des Gebäudes<br />
und entlastet somit die Bewohner finanziell. Durch die<br />
privaten Grünflächen und die Implementierung einer Grüninsel<br />
sowie einer Spielstraße wird Distanz zur Nachbarbebauung<br />
und somit mehr Privatsphäre geschaffen. Es wird aber auch<br />
einen öffentlichen Platz mit Bar und Geschäft geben, der als<br />
Treffpunkt das Zusammenleben der Bewohner der Siedlung<br />
fördern soll.<br />
Neue Herausforderungen für die Baubranche<br />
Es ist eine komplexe Aufgabe, die unterschiedlichen Interessen<br />
der am Bau Beteiligten und der Gesellschaft zu vereinbaren.<br />
Das Team der Plattner AG stellt sich dieser schwierigen Herausforderung<br />
mit viel Innovation, Kompetenz und Cleverness.<br />
„Unsere Mission ist es, eine neue Baukultur zu schaffen. Das<br />
bedeutet für uns, dass Bauvorhaben qualitativ hochwertig,<br />
schonend für die Umwelt, sozialverträglich und nachhaltig<br />
sind“, so Sebastian Plattner. „Unsere Baulösungen entsprechen<br />
<strong>im</strong>mer dem neuesten Entwicklungsstand der Technik.<br />
Zudem werden bewährte Methoden des Bauens durch digitale<br />
Innovationen und smarte Lösungsansätze ergänzt und<br />
aufgewertet. So entstehen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />
harmonische und nachhaltige Modelle, die max<strong>im</strong>ale<br />
Zukunftssicherheit bieten.“<br />
Die vergangenen 30 Jahre waren von zahlreichen Veränderungen<br />
hin zu einem neuen, zukunftsweisenden Bauen geprägt.<br />
Lediglich zwei Faktoren haben sich in diesen drei Jahrzehnten<br />
nicht geändert: Die Leidenschaft am Bau und der Teamgeist<br />
sind nach wie vor das Fundament der Plattner AG.<br />
Plattner AG<br />
Gewerbezone Wurzer 41 | 39055 Leifers<br />
Tel. 0471 255 600<br />
info@plattner.bz | www.plattner.bz<br />
Innenansicht der Wohnungen
Anzeige Dezember Nr. 1999 4/<strong>2023</strong> 143<br />
Südtirol Panorama –<br />
<strong>Wirtschaft</strong> online<br />
Titel Titel Titel<br />
Vorspann.<br />
T ext
Anzeige<br />
Spezialist für<br />
Automatisierungslösungen<br />
Die Firma Tanzer Maschinenbau GmbH aus Lana baut<br />
hochmoderne und individualisierte Automatisierungssysteme<br />
für internationale Konzerne aus der Lebensmittelindustrie.<br />
Durch genaue Analyse der Anforderungen und eine innovative<br />
Entwicklung schafft der Betrieb Lösungen, die die<br />
Produktivität der Kunden erheblich verbessern.<br />
Dadurch hat sich die Firma weltweit einen ausgezeichneten Ruf<br />
als Spezialist für Industrie- und Produktionsautomatisierung<br />
sowie für die Entwicklung und Produktion von Prototypen bzw.<br />
Kleinserienmaschinen aufgebaut.<br />
Globale Ausrichtung und lokale Produktion<br />
In den Anfangsjahren waren die Schwerpunkte des Unternehmens<br />
die Entwicklung und Produktion einzelner hochmoderner<br />
Spezialmaschinen für lokale Unternehmen aus der Lebensmittelproduktion,<br />
der Automotive-Branche und der Holzverarbeitung<br />
sowie die Fertigung von Maschinenkleinserien. So produziert<br />
und entwickelt Tanzer z.B. bereits in langjähriger partnerschaftlicher<br />
Zusammenarbeit mit der Firma Frutmac aus Nals Verpackungsmaschinen<br />
für Obst und Gemüse.<br />
Inzwischen wickelt das starke Team regelmäßig weltweit Großaufträge<br />
ab. Die Kunden sind große Industrie- und Produktionsbetriebe,<br />
welche ihren bestehenden Produktionsablauf mit<br />
Hightech-Lösungen automatisieren möchten. In erster Linie<br />
geht es dabei um das Handling von umweltfreundlichen Mehrweg-Kunststoffklappkisten,<br />
welche für den Transport von Obst<br />
und Gemüse verwendet werden. Die Lösungen von Tanzer<br />
Maschinenbau bieten Vollautomatisierung be<strong>im</strong> Depalettieren,<br />
Entstapeln, Aufrichten, Säubern, Schließen, Sortieren, Trocknen,<br />
Stapeln und Palettieren dieser Klappkisten.<br />
Die Kostenanalyse ist ein besonders wichtiger<br />
Aspekt bei der Projektabwicklung.<br />
Die Entstehung einer neuen Maschine wird<br />
von regelmäßigen Teambesprechungen begleitet.
Nr. 4/<strong>2023</strong> 145<br />
Immer auf der Suche nach<br />
ungewöhnlichen technischen Lösungen<br />
Wer mit herkömmlichen Maschinen seine Ziele nicht erreichen<br />
kann, kommt zu Tanzer Maschinenbau. So wurde hier z.B. eine<br />
Zentrifuge entwickelt, die das Trocknen von gewaschenen Kunststoffklappkisten<br />
mit fünf Prozent des Energiebedarfs von bis dato<br />
üblichen Anlagen bewerkstelligt. Des Weiteren wurde eine Maschine<br />
in kompakter Bauweise zur Säuberung von Klappsteigen<br />
entwickelt, die den Restkleber von Produktetiketten so effizient<br />
wie nie zuvor entfernt. In Kooperation mit einer international<br />
anerkannten Universität wurden zuletzt bildverarbeitende Systeme<br />
zur Pfandbest<strong>im</strong>mung von Mehrweggebinden auf Paletten<br />
und Rollwagen entwickelt, mit denen in Sekundenschnelle<br />
Pfandkategorien zugeordnet und gezählt werden können.<br />
Durch diese konsequente Innovationsarbeit und den Einsatz<br />
hochmoderner Fertigungstechnik ist die Firma vom Handwerksbetrieb<br />
zum Industrieunternehmen aufgestiegen.<br />
Der große Erfolg führt inzwischen <strong>im</strong>mer häufiger dazu, dass<br />
versucht wird, die Anlagen nachzubauen. Das gelingt den<br />
Fremdherstellern allerdings nur teilweise, da die einzelnen<br />
Komponenten der Systeme von Tanzer Maschinenbau perfekt<br />
aufeinander abgest<strong>im</strong>mt sind. Zwar hat Tanzer Maschinenbau<br />
seine Entwicklungen durch eine Reihe von Patenten geschützt,<br />
dennoch gilt es durch stete Weiterentwicklung und Innovation<br />
die Mitbewerber hinter sich zu lassen.<br />
Die vollen Auftragsbücher zeigen, dass die Strategie, einen<br />
offenen Dialog zu führen, intensives Teamwork zu betreiben<br />
und dem jungen Team keine Grenzen zu setzen, sich als höchst<br />
erfolgreich erwiesen hat.<br />
Mit maßgeschneiderten Kundenlösungen<br />
und perfektem Service zum Erfolg<br />
Die Kunden aus aller Welt kommen mit Wünschen zu Tanzer,<br />
welche andere Hersteller nicht ausreichend erfüllen, und erwartet<br />
sich Lösungen. „Die Entstehung neuer Systeme startet<br />
be<strong>im</strong> Brainstorming des Entwicklungsteams, geht dann weiter<br />
über die Auswahl realisierbarer Lösungsansätze, führt <strong>im</strong>mer<br />
wieder zu Teambesprechungen und schließlich zur Fertigung<br />
sowie Montage und endet mit der Steuerungs-Programmierung<br />
sowie ausgiebigen Testläufen. Wichtig ist es, Zusammenhänge zu<br />
erkennen und ausgeklügelte Einzelkomponenten zu einem funktionierenden<br />
Hightech-System zusammenzufügen", betont Tanzer.<br />
Das hoch motivierte Team, welches mittlerweile auf 100 Mitarbeiter<br />
angewachsen ist, bildet den Grundstein für den Erfolg<br />
des Unternehmens.<br />
Tanzer Maschinenbau GmbH<br />
Dr.-J.-Köllenspergerstraße 3 | 39011 Lana<br />
Tel. 0473 561 334<br />
info@tanzer.bz | www.tanzer.bz<br />
Vollautomatische Anlage<br />
zum Verarbeiten von bis zu<br />
12.000 Kunststoffkisten je Stunde
Anzeige Juni 2000Nr. 4/<strong>2023</strong> 147<br />
Südtirol Panorama –<br />
<strong>Wirtschaft</strong> Expo 2000<br />
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Mehr Kunden aus der Region<br />
Von einem interessanten Trend, der sich in den vergangenen<br />
Jahren von den internationalen Kunden in<br />
Richtung regionale Märkte verschoben hat, berichtet<br />
Treffer Maschinenbau in Bruneck. Das hat wohl mehrere<br />
Gründe.<br />
Treffer Maschinenbau ist nach wie vor ein Unternehmen,<br />
das auf Sonderanfertigung von Präzisionsteilen aus verschiedenen<br />
Technologiebranchen spezialisiert ist. Dazu bemerkt<br />
Dietmar Schluga, der zusammen mit seinem Bruder<br />
Christoph das Unternehmen leitet: „Internationale Aufträge<br />
z.B. für Hochtechnologieunternehmen sind zwar interessant,<br />
aber meist projektbezogen. Diese sind meist mit großem, auch<br />
logistischem Aufwand verbunden, da solche Projekte <strong>im</strong>mer<br />
hohen Konstrukteursaufwand, komplexe Steuerungsaufgaben<br />
und hochspezielle Zusatzkomponenten usw. beinhalten. Es<br />
sind meist umfassendere Aufträge und diese binden während<br />
der gesamten Laufzeit eine relativ hohe Fertigungskapazität,<br />
das heißt, diverse Maschinen und auch Mitarbeiter sind eingebunden.<br />
Was wiederum bedeutet, mögliche Kapazitätsengpässe<br />
für unsere Stammkunden zu erzeugen.<br />
Aufgrund unserer Betriebsgröße und aufgrund langjähriger Kundenbeziehungen<br />
ist es daher interessanter, kleinere, dafür aber<br />
vielfältige und permanente Arbeiten zu übernehmen.“<br />
Aufträge kommen mit digitalen 3D-Daten<br />
Auf die Frage, was denn heute anders ist als vor 20 Jahren,<br />
lächeln die beiden Brüder. „Wir dürfen gar nicht daran denken,<br />
was wir früher oft für einen Zauber aufgeführt haben,<br />
um einzelne Spezialaufträge abzuwickeln.“ Wenn heute ein<br />
Auftrag hereinkommt, dann liegt vom Kunden ein 3D-Datensatz<br />
mit detaillierten Angaben zum Endprodukt bei. Dabei ist aus-<br />
Kontrolle auf 3D-Messmaschinen<br />
CAM-Programmierung
Nr. 4/<strong>2023</strong> 149<br />
Einrichten der Maschine<br />
Passendes Werkzeug für jede Bearbeitung<br />
schlaggebend, dass ein Bauteil in möglichst wenigen Arbeitsschritten<br />
gefertigt werden kann. Daher war z.B. die Umstellung<br />
von 3-Achs-Bearbeitung auf 5-Achs-Bearbeitung ein enormer<br />
Technologie-Schub, der in etwa zum gleichen Zeitpunkt mit den<br />
3D-Modellen und der damit einhergehenden Digitalisierung<br />
seinen Anfang nahm. Damit kann speziell bei kleinen Serien<br />
viel Zeit eingespart und die Präzision erhöht werden.<br />
Enorme Unterschiede in den Fertigungszeiten<br />
Je nach Werkstück differenzieren sich die Fertigungszeiten<br />
von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden pro Stück. Das<br />
Gleiche gilt für die Menge, die sich <strong>im</strong> Bereich von einem bis<br />
mehreren Hundert Stück bewegen kann. Die Prozesskette hat<br />
sich <strong>im</strong> Vergleich zu früher merklich verändert. Heute hat jeder<br />
Mitarbeiter ein Tablet, es werden QR-Codes gescannt und<br />
der Mitarbeiter erhält Zugriff auf die Daten der Bauteile. Die<br />
Digitalisierung hat natürlich in der gesamten Auftragsabwicklung<br />
auch ihre Spuren hinterlassen. „Die Digitalisierung ist ein<br />
schleichender Prozess, den man genau evaluieren muss. Nicht<br />
alles, was die neue Technologie bringt, ist für einen Betrieb wie<br />
den unseren geeignet“, ist Dietmar Schluga überzeugt.<br />
Bestehende Maschinen opt<strong>im</strong>ieren<br />
Ein Teil der Fertigungsmaschinen ist nagelneu, wobei diese Anschaffungen<br />
in Hunderttausenden Euro gehen. Andere sind<br />
bereits seit mehreren Jahren <strong>im</strong> Einsatz. Aufgrund des hohen<br />
Technologielevels sind aber auch diese <strong>im</strong>mer noch up to date,<br />
geändert haben sich aber größtenteils die Bearbeitungsstrategien.<br />
„Der Maschinenbau hat sich in den vergangenen Jahren in Südtirol<br />
sehr weiterentwickelt. Als s<strong>im</strong>ples Beispiel könnte man Folgendes<br />
sagen: Was früher <strong>im</strong> 1/10-mm-Toleranzbereich war, hat<br />
sich in die Hundertstel Mill<strong>im</strong>eter verschoben, was ein einfacher<br />
Würfel war, hat sich hin zum opt<strong>im</strong>ierten Bauteil mit Ecken,<br />
Kanten und Rundungen verändert.“ Voraussetzung, um auf diesem<br />
Markt zu bestehen, sind die Qualität der Teile und die Verlässlichkeit,<br />
was die Liefertermine<br />
betrifft. Um dieses<br />
Niveau permanent zu halten,<br />
braucht es entsprechend<br />
ausgebildete und motivierte<br />
Mitarbeiter. „Wir haben ein<br />
tolles Team, für Neuanstellungen<br />
wären Abgänger der<br />
Gewerbeoberschule <strong>im</strong> Fach<br />
Maschinenbau vom technischen<br />
Verständnis her opt<strong>im</strong>al.<br />
Allerdings ist meist die<br />
praktische Erfahrung nicht<br />
ausreichend, was durch interne<br />
Ausbildung ausgeglichen<br />
wird. Schade ist aber,<br />
dass der hohe Stellenwert,<br />
den ein Zerspanungstechniker<br />
einn<strong>im</strong>mt, nicht genügend<br />
kommuniziert wird“,<br />
so die beiden Schluga-Brüder<br />
abschließend.<br />
DIE GRÖSSTEN<br />
ÄNDERUNGEN IN<br />
DEN VERGANGE-<br />
NEN 25 JAHREN<br />
Der Markt in Südtirol<br />
ist wesentlich<br />
anspruchsvoller<br />
geworden.<br />
Die 3D-Darstellung<br />
von Werkstücken<br />
Die Digitalisierung <strong>im</strong><br />
Allgemeinen<br />
Die Umstellung von<br />
der 3-Achs- auf die<br />
5-Achs-Bearbeitung<br />
und damit die gesamte<br />
Prozesskette in der<br />
Fertigung<br />
Treffer Maschinenbau<br />
Johann-Georg-Mahl-Straße 68 | 39031 Bruneck<br />
Tel. 0474 551 246<br />
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Musikschule Brixen<br />
„Bauen ist unser Leben“<br />
In 126 Jahren von der kleinen Z<strong>im</strong>merei zum multifunktionalen Generalbau-<br />
Unternehmen – das ist, kurz gefasst, die lange Geschichte der Firma Unionbau<br />
aus Sand in Taufers. Doch wie sieht die Gegenwart, wie die Zukunft aus?<br />
Foto © Oliver Jaist<br />
Mehr als 1000 Jahre hat der weltweit älteste Familienbetrieb<br />
<strong>im</strong> Bauhandwerk, eine japanische Firma, angeblich<br />
überdauert. Unionbau aus Sand in Taufers, eines der<br />
größten Bauunternehmen <strong>im</strong> Land, hat <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />
<strong>im</strong>merhin den 115. Geburtstag gefeiert. Das ist noch weit<br />
weg vom Weltrekord, aber in Südtirol ein selten erreichtes<br />
Alter in dieser Branche. Weitblick, Zusammenhalt, Freude<br />
am Tun und ein bisschen Glück mögen dazu geführt haben.<br />
So sieht es zumindest Christoph Ausserhofer, der den Familienbetrieb<br />
seit 2007 zusammen mit seinem Bruder Thomas<br />
in vierter Generation führt. Glück sei <strong>im</strong> aktuellen Fall die<br />
Tatsache, dass Thomas der Zahlen- und Datenmensch ist,<br />
während er, Christoph, mit seinen bautechnischen Fähigkeiten<br />
die Umsetzung der Aufträge managt: „Wir ergänzen<br />
einander perfekt“, sagt er, verweist aber sofort auf die etwa<br />
170 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, den eigentlichen<br />
Motor des Unternehmens.<br />
merkt sofort, dass es keine Floskel ist. Sie sind gewissermaßen<br />
auf Baustellen aufgewachsen. Vater Siegfried und dessen Brüder<br />
hatten die Firma mit dem Betonbau groß gemacht, nachdem der<br />
Holzbau jahrzehntelang das Kerngeschäft des Unternehmens<br />
gewesen war. Doch der Baustoff Holz gewinnt heute vor allem<br />
aus ökologischen Gründen wieder an Bedeutung, macht etwa<br />
20 Prozent des Umsatzes aus. Selbst <strong>im</strong> öffentlichen Bereich,<br />
Eissportanlage Bruneck<br />
Beton und Holz<br />
„Bauen ist unser Leben“ – der Leitsatz von Unionbau sagt<br />
viel über die Motivation aus, mit der Christoph und Thomas<br />
Ausserhofer die Firma führen. Und wer mit ihnen spricht, der<br />
Foto © Christian Gufler
Nr. 4/<strong>2023</strong> 153<br />
wo das Unternehmen mittlerweile den Großteil seiner Aufträge<br />
ausführt, ist Holz wieder stärker <strong>im</strong> Kommen.<br />
In der Regel sind es Hochbauprojekte, die Unionbau umsetzt.<br />
Doch auch <strong>im</strong> Tiefbau ist das Unternehmen für Betonarbeiten<br />
gefragt und somit zum Beispiel in Straßen- und Tunnelprojekte<br />
eingebunden. Das bislang größte abgeschlossene Bauprojekt<br />
in der Unternehmensgeschichte war ein Kino mit 13 Sälen in<br />
Mailand. Ebenfalls sehr umfangreich und noch mitten in der<br />
Umsetzung ist das Fakultätsgebäude <strong>im</strong> NOI Techpark in Bozen.<br />
Doch es sind nicht <strong>im</strong>mer die größten Projekte, die Motivation<br />
geben. „Für mich sind es eher jene, bei denen unsere Mitarbeiter<br />
tolle Arbeit leisten“, sagt Christoph Ausserhofer. In erster<br />
Linie denkt er da an Sichtbetonbauten wie die Musikschule in<br />
Brixen (siehe Bild linke Seite oben), die Kletterhalle in Bruneck<br />
oder das Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg in Pfatten. Freilich gibt es<br />
nicht nur Lichtpunkte in einer Unternehmensgeschichte. Die<br />
Hochzinspolitik der 1970er-Jahre habe dem Betrieb damals arg<br />
zugesetzt und auch aktuell herrscht eine gewisse Besorgnis in<br />
der Baubranche. Zum Schwarzmalen sieht Christoph Ausserhofer<br />
aber wenig Anlass und nennt die Verkehrsinfrastruktur mit<br />
dem notwendigen Ausbau von Bahnstrecken, die Gestaltung<br />
der Ortskerne oder den Wohnbau als Beispiele. Allerdings,<br />
wenn man den Bauunternehmer fragt, was er sich von der<br />
Politik wünschen würde, spricht er genau die öffentlichen Bauprojekte<br />
an. „Der in Jahrzehnten geschaffene Mehrwert von<br />
vielen Südtiroler Firmen muss endlich anerkannt werden. Es<br />
braucht eine Änderung der Ausschreibungskriterien, in denen<br />
dieser Mehrwert bei der Preisgestaltung mit einbezogen wird.“<br />
Digitalisierung und Umwelt<br />
Zwei Aspekte werden den Bausektor und damit auch die Arbeit<br />
der Firma Unionbau in den nächsten Jahren wesentlich verändern:<br />
die Digitalisierung und die Umweltfrage – davon ist der<br />
Bauunternehmer überzeugt. Schlagwörter der Zukunft seien<br />
etwa das Building Information Modeling (BIM) als Standard für<br />
die Planung von Baustruktur oder die Künstliche Intelligenz am<br />
Bau, etwa für die Mängelerkennung. IT-Spezialisten könnten<br />
demnach auch die neuen Büroleiter in Bauunternehmen sein.<br />
„Unsere Aufgabe wird es sein, diese einschneidenden Veränderungen<br />
geschickt zu nutzen.“<br />
Foto © Othmar Rederlechner<br />
Christoph (CEO) und Thomas (CFO) Ausserhofer<br />
Der Umweltaspekt hat in der Branche einen schwierigen Stand,<br />
ist laut Christoph Ausserhofer aber eine Verpflichtung gegenüber<br />
kommenden Generationen: „Wir müssen deshalb heute<br />
die Basis dafür schaffen, dass junge Menschen morgen noch<br />
die Motivation haben, für unser Unternehmen zu arbeiten,<br />
und den Sinn darin erkennen.“ Das Gute ist: Die Faszination<br />
der Jugend für das Bauhandwerk besteht nach wie vor. Die<br />
Firmenchefs sehen das mit eigenen Augen, wenn sie jährlich <strong>im</strong><br />
Sommer gemeinsam mit dem Jugendzentrum Loop die – stets<br />
ausgebuchte – Woche „Kids am Bau“ für 12- bis 14-jährige<br />
Mädchen und Buben organisieren. Auch die Zahl von 22 Lehrlingen,<br />
die Unionbau <strong>im</strong> Jahr 2022 beschäftigt hat, beweist,<br />
dass der Umgang mit Werkzeug und Baustoffen Spaß macht.<br />
Der Mangel an ausgebildeten Fachkräften sei allerdings nicht<br />
zu leugnen, weshalb man „neue Modelle“ finden müsse, um<br />
diesen Herausforderungen zu begegnen. An Ideen für die Zukunft<br />
fehlt es der Familie Ausserhofer jedenfalls nicht, sodass<br />
das Bauunternehmen Unionbau zuversichtlich nächste Schritte<br />
setzen kann – auf dass man den 1.000 Jahren des japanischen<br />
Vorbildes wieder etwas näherkommt.<br />
Unionbau AG<br />
Gewerbegebiet Mühlen 11 | 39032 Sand in Taufers<br />
Tel. 0474 677 811<br />
info@unionbau.it | www.unionbau.it<br />
Hotel Forestis<br />
Grundschule von Gais<br />
Foto © Gustav Willeit<br />
Foto © Manuel Kottersteger
154 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
AKTUELL<br />
VON<br />
DERLIRA<br />
ZUM<br />
EURO<br />
Erinnern Sie sich noch, was<br />
man um die Jahrtausendwende<br />
um 5.000 Lire kaufen<br />
konnte? Oder wie viel Sie<br />
damals für den täglichen Macchiato<br />
<strong>im</strong> Café gezahlt haben?<br />
Wenn nicht, gehören Sie wohl<br />
zur großen Mehrheit der Konsumenten.<br />
Nach mehr als 20 Jahren mit der Euro-<br />
Währung sind die Lire fast aus den Köpfen<br />
verschwunden. Umso interessanter ist<br />
ein Blick zurück auf die Umstellung von<br />
der Lira auf den Euro.<br />
Hohe Strafen für alle, die mit Euro<br />
bezahlen!“ Keine Sorge, diese<br />
Schlagzeile aus den „Dolomiten“ ist<br />
nicht mehr ganz aktuell. Im Februar<br />
2001 wurde sie veröffentlicht, also vor<br />
mehr als 22 Jahren. Damals waren in<br />
Deutschland und Frankreich bereits<br />
die ersten sogenannten Starter-Kits,<br />
also Pakete mit verschiedenen Euro-<br />
Münzen und -Scheinen an Handelsketten<br />
ausgeliefert worden, um bei der<br />
endgültigen Einführung der Gemeinschaftswährung<br />
als Bargeld am 1. Jänner<br />
2002 gewappnet zu sein. Irgendwie<br />
waren einige Münzen und Scheine wohl<br />
in die Hände ungeduldiger Zeitgenossen<br />
und so auch nach Südtirol gelangt.<br />
Aus Versehen oder eher aus Unwissenheit<br />
wurden sie von einem Parkwächter<br />
angenommen, was für Aufsehen und<br />
damit für einen Zeitungsartikel sorgte.<br />
„Es ist strengstens verboten, vor dem<br />
1. Jänner 2002 Euro-Bargeld anzunehmen<br />
oder damit zu bezahlen“, lautete<br />
die Warnung.<br />
Über eine solche Schlagzeile können<br />
(vor allem junge) Menschen heute<br />
wohl nur schmunzeln. Wechselstuben<br />
in vielen Orten des Landes und Euro-<br />
Schecks dürften ihnen natürlich auch<br />
völlig fremd sein. Die „Älteren“ unter<br />
den Lesern erinnern sich hingegen best<strong>im</strong>mt<br />
an die Umstellung von der Lirezur<br />
Euro-Währung: daran, wie sie in der<br />
langen Warteschlange am Bankschalter<br />
dem Entgegennehmen der ersten echten<br />
Euro-Münzen entgegengefiebert haben,<br />
oder daran, wie sie die 200-Lire-Münze<br />
ständig mit der 50-Cent-Münze verwechselt<br />
haben, oder auch daran, wie<br />
ihnen der Kopf rauchte, weil das ewige<br />
„Umgerechne“ so anstrengend war. Viele<br />
werden sich vor allem daran erinnern,<br />
dass sie sich über die angeblich unverschämte<br />
Preisgestaltung in Cafés und Geschäften<br />
geärgert haben. „Der Euro als<br />
Teuro“ war damals ein geflügeltes Wort.<br />
Und bis heute wird darüber gestritten,<br />
ob Anbieter von Produkten damals, <strong>im</strong><br />
Jänner 2002, die Umstellung tatsächlich<br />
für saftige Preiserhöhungen ausgenutzt<br />
haben, oder ob die Einführung der Gemeinschaftswährung<br />
einfach mit einer<br />
hohen Inflationsrate einherging.<br />
Einschneidendes Ereignis<br />
Tatsache ist: Die Ablösung der Lira durch<br />
den Euro war in Südtirol – wie überall<br />
in den damals zwölf Euro-Ländern – ein<br />
einschneidendes Ereignis für alle. Die<br />
Gemeinschaftswährung bezeichnete die<br />
dritte Stufe der Errichtung einer <strong>Wirtschaft</strong>s-<br />
und Währungsunion, die Ende
AKTUELL<br />
Nr. 4/<strong>2023</strong> 155<br />
ANFANG JÄNNER 2002 IN DEN<br />
„DOLOMITEN“ GEBLÄTTERT<br />
In den 24 Stunden nach dem Jahreswechsel 2001/02 sind allein<br />
an den damals 105 Südtiroler Sparkasse-Bankomaten bereits<br />
1.829.350 Euro abgehoben worden.<br />
Nicht alle mühten sich in den ersten Euro-Tagen zur Bank.<br />
In Innichen wollte ein Tankstellenpächter 10.000 Lire kassieren.<br />
Der Kunde zahlte mit einem 500.000-Lire-Schein und wollte das<br />
Wechselgeld in Euro.<br />
In Bozen wurden die Parkomaten mit der Euro-Einführung sofort<br />
umgestellt. Ein wütender Bürger erzählte: „Bis Jahresende habe ich<br />
3.000 Lire pro Stunde bezahlt. Jetzt werden über Nacht plötzlich<br />
zwei Euro verlangt. Das sind genau 3.873 Lire und damit fast<br />
30 Prozent mehr. Das ist ja eine Zumutung.“<br />
Ein Busfahrer verlangte für ein Busticket 3,25 Euro. Der Fahrgast<br />
wollte in Lire zahlen. 5.100 Lire waren fällig. Dahe<strong>im</strong> rechnete der<br />
Fahrgast nach. Es hätten etwa 6.300 Lire sein müssen.<br />
„Es wird also nicht alles teurer“, freute er sich.<br />
der 1960er-Jahre erstmals vorgeschlagen<br />
worden war. Offiziell eingeführt wurde<br />
die Gemeinschaftswährung dann 1999,<br />
allerdings nur als „unsichtbare“ Währung<br />
zur Verrechnung und für elektronische<br />
Zahlungen. Bis 2001 gab es den<br />
Euro dann nur als Buchgeld.<br />
Nach der Einführung des Euro als Bargeld<br />
am 1. Jänner 2002 gab es noch<br />
eine zwe<strong>im</strong>onatige Parallelumlaufphase<br />
der jeweiligen nationalen Währung und<br />
des Euro. Danach war Schluss mit der<br />
Lira, sie konnte in der Regel nur noch<br />
in Banken eingetauscht werden. Offiziell<br />
lag und liegt der Umrechnungskurs bei<br />
1936,27 Lire, die man für 1 Euro bekam<br />
bzw. bekommt. Freilich gab es dann die<br />
Debatten um Auf- und Abrundungen<br />
bei Kommastellen, aber je länger die<br />
neue Währung unter den Leuten war,<br />
desto mehr wurde diesen auch klar, welche<br />
praktischen Vorteile eine einzige<br />
grenzüberschreitende Währung hat.<br />
Plötzlich musste man bei Preisvergleichen<br />
zwischen den Ländern nicht mehr<br />
mühsam umrechnen, vor dem Einkaufen<br />
in Österreich oder Deutschland keine<br />
D-Mark und keinen Schilling mehr auf<br />
der Bank holen. Vor allem <strong>im</strong> Tourismus<br />
taten sich Anbieter und Gäste leichter,<br />
weil die Preise transparenter waren und<br />
viele Arbeitsschritte entfielen.<br />
Nicht zuletzt muss man die Einführung<br />
des Euro auch gesamtwirtschaftlich sehen.<br />
Er hat Stabilität nach Europa gebracht,<br />
weil die kostspieligen Schwankungen auf<br />
den Devisenmärkten entfielen. Allerdings<br />
bedeutete der Euro vor allem für Italien,<br />
aber auch für andere Länder mit hoher<br />
Inflation, dass sie sich um dieses Manko<br />
kümmern mussten. Zuvor hatte Italien<br />
seine wirtschaftlichen (und oft auch politischen)<br />
Versäumnisse stets durch die<br />
Abwertung der Lira gegenüber den Währungen<br />
stärkerer Staaten wie Deutschland<br />
ausgeglichen. Das half kurzfristig, führte<br />
aber langfristig nicht ans Ziel. Immer<br />
wieder gab es in den Folgejahren der<br />
Euro-Einführung deshalb auch Ambitionen,<br />
den Euro-Währungsraum wieder<br />
zu verlassen. Dazu gekommen ist es bis<br />
jetzt – zum Glück – nicht.<br />
20 Euro-Länder<br />
2007 führte mit Slowenien ein 13. Land<br />
den Euro ein, 2008 kamen Malta und<br />
Zypern hinzu, 2009 die Slowakei, zwei<br />
Jahre später Estland. Am 1. Jänner 2014<br />
führte Lettland als 18. Mitgliedsstaat der<br />
EU den Euro ein, 2015 kam Litauen dazu.<br />
Als bisher letztes Land trat Kroatien in<br />
diesem Jahr dem Euro-Raum bei. Heute<br />
wird der Euro von rund 350 Millionen<br />
Menschen in 20 EU-Ländern verwendet,<br />
wobei 29,5 Milliarden Euro-Banknoten<br />
<strong>im</strong> Gesamtwert von rund 1,57 Billionen<br />
Euro und 145 Milliarden Münzen zu<br />
etwa 32,5 Milliarden Euro <strong>im</strong> Umlauf<br />
sind. Der Euro ist nach dem US-Dollar<br />
die am zweithäufigsten genutzte Währung<br />
der Welt. Er gilt auch als ein Symbol<br />
für das Zusammenwachsen von Europa.<br />
Die Bezeichnung Euro wurde 1995 vom<br />
Europäischen Rat in Madrid gewählt.<br />
Das Euro-Zeichen „€“ ist vom griechischen<br />
Buchstaben Epsilon inspiriert und<br />
steht für Europa, wobei die beiden parallel<br />
durch das Symbol verlaufenden Linien<br />
Stabilität bedeuten sollen.
Das Kurzportrait der Firma Atzwanger: 220 Mitarbeiter, 55 Millionen Euro Umsatz <strong>im</strong> vergangenen Jahr,<br />
Firmensitz in Bozen, zwei Niederlassungen <strong>im</strong> Ausland und ein Lager mit Produktionstätte in Branzoll,<br />
zahlreiche Großaufträge in ganz Europa.<br />
In Südtirol ist der Name Atzwanger<br />
das Synonym für Schw<strong>im</strong>mbäder.<br />
Eigentlich zu Unrecht, denn die<br />
Herstellung für Schw<strong>im</strong>mbädern ist<br />
nur ein kleiner Arbeitsbereich des<br />
soliden Bozner Familienunternehmens.<br />
Die Tätigkeit der Firma verteilt<br />
sich auf vier Standbeine: Wassertechnik,<br />
Haus technik, Energietechnik<br />
und Umwelt technik. Zusätzlich ist<br />
das Unterneh men auch als Generalunternehmer<br />
tätig, das heißt, es<br />
übern<strong>im</strong>mt Projekte von der Planung<br />
über die Ausführung bis hin<br />
zur schlüsselfertigen Übergabe. Die<br />
Projekte werden vom Firmensitz in<br />
Bozen bzw. von den Niederlassun gen<br />
in Salzburg und München betreut.<br />
Haustechnik<br />
Unter Haustechnik fällt die komplette<br />
Ausstattung eines Baus ob<br />
privater, gewerblicher oder öffentlicher<br />
Nutzung mit Heizung,<br />
Lüftung, Kl<strong>im</strong>a und Sanitäranlagen.<br />
Die Firma Atzwanger sorgt in<br />
jedem Am biente für eine angenehme<br />
Atmosphäre und zwar mit den<br />
jeweils modernsten Techniken. Um<br />
nur einige Beispiele der jüngsten<br />
von Atzwanger betreuten Projekte<br />
zu nennen: „Das Krankenhaus, Fatebenefratelli<br />
in Cer nusco s/Naviglio<br />
bei Mailand, der neue Firmensitz<br />
des Autokonzessionärs Dorigoni<br />
in Trient, die BonviciniKlinik in<br />
Bozen, der Bozner Flughafen, das<br />
Hotel Vigilio Mountain Resort am<br />
Vigiljoch und der neue Benetton<br />
Megastore in Wien.<br />
Wassertechnik<br />
Atzwanger ist nicht nur was die<br />
Wasseraufbereitung von Schw<strong>im</strong>mbäder<br />
anbelangt auf dem neuesten<br />
Stand, sondern auch Spezialist <strong>im</strong><br />
Planen und Bau von Anlagen zur<br />
Entke<strong>im</strong>ung, Entsäuerung und Filtration<br />
von Wasser. Auch bei offentlichen<br />
Schw<strong>im</strong>mbädern, die <strong>im</strong>mer<br />
mehr als Erlebniswelten angelegt<br />
werden. Nur eine perfekte Anlagentechnik<br />
garantiert den störungsfrei
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Titel Titel Titel<br />
Vorspann.<br />
T ext<br />
en Betrieb der Sprudel und Massageanlagen<br />
und Strömungskanäle.<br />
Die Stadt München hat der Bozner<br />
Firma gleich mehrere Großprojekte,<br />
darunter das Westbad anvertraut,<br />
auch das Thermalbad Bogn Engadina<br />
Scuol in der Schweiz trägt den<br />
Stempel Atzwanger. Bei der Trinkwasseraufbereitungsanlage<br />
für die<br />
Gemeinde Ritten wurde ebenfalls<br />
auf die bewährte Verlässlichkeit<br />
und das Knowhow von Atzwanger<br />
zurückgegriffen.<br />
beiden Fernheizwerke in Cavalese<br />
und in San Martino di Castrozza<br />
von Atzwanger gebaut und zwar<br />
jeweils als Generalunternehmer.<br />
Die beiden Heizwerke werden mit<br />
Biomasse, d. h. mit Hackschnitzeln<br />
betrieben und erzeugen jeweils eine<br />
Leistung von 16 Megawatt. Die Anlage<br />
in Cavalese versorgt 450 Gebäude,<br />
in San Martino di Castrozza<br />
sind 260 Gebäude angeschlossen.<br />
Umwelttechnik<br />
Umwelttechnologien <strong>im</strong> Bereich<br />
Biomüllbehandlung, Kompostierung<br />
und Vergärung arbeiten. Innovative<br />
Müllverbrennungsanlagen mit<br />
Wärmerückgewinnung zur Stromerzeugung<br />
wie in Forli oder in Schio<br />
bei Vicenza wurden bei Atzwanger<br />
projektiert, gebaut und schlüsselfertig<br />
übergeben.<br />
Energietechnik<br />
Im Bereich der Energieherstellung<br />
hat sich Atzwanger auf den Bau von<br />
Fernheizanlagen mit Biomasse oder<br />
alternativen Brennstoffen spezialisiert.<br />
So wurden beispielsweise die<br />
Den nächsten Generationen eine<br />
intakte Umwelt zu hinterlassen, ist<br />
eines der großen Anliegen unserer<br />
Zeit. Eine große Verantwortung<br />
auch für die Techniker <strong>im</strong> Hause<br />
Atzwan ger, die seit Jahren an der<br />
Verfeine rung und Verbesserung von<br />
INFO<br />
Drususallee 229-233<br />
39100 Bozen<br />
Tel. 0471 24 38 11<br />
Fax 0471 24 38 40<br />
info@atzwanger.net<br />
ATZWANGER AG<br />
Februar 2003<br />
Radius – Bauwirtschaft<br />
in Südtirol
Anzeige<br />
Fotos © Oskar Da Riz<br />
ATZWANGER baut an der<br />
Welt von morgen mit<br />
Südtiroler Spezialist für Anlagen <strong>im</strong> Bereich Wasser-,<br />
Energie-, Abfall- und Gebäudetechnik profitiert von<br />
Energiekrise und Trend zur Nachhaltigkeit.<br />
Energie, Kl<strong>im</strong>a, Wasser: Die großen Themen unserer Zeit<br />
sind auch die Themen des Südtiroler Traditionsunternehmens<br />
ATZWANGER. Die 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
projektieren und bauen Kraftwerke, Fernwärmenetze,<br />
Abfallbehandlungs- und -verbrennungsanlagen sowie Abwasserkläranlagen<br />
und Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Auch<br />
Thermen und Badelandschaften in öffentlichen Hallen- und<br />
Freibädern sowie in Hotels der gehobenen und der Luxuskategorie<br />
gehören zur Expertise des ATZWANGER-Teams. Bei größeren<br />
Gebäuden und Krankenhäusern liefert ATZWANGER<br />
Heizungs-, Lüftungs-, Kl<strong>im</strong>a- und Sanitäranlagen.<br />
Südtiroler Traditionsunternehmen international tätig<br />
ATZWANGER-Anlagen stehen in Europa, Afrika und Asien. Die<br />
meisten Aufträge kommen aus Italien, Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz. „Wir sind einer der Pioniere der Branche.<br />
Immer komplexere Herausforderungen verlangen nach <strong>im</strong>mer<br />
innovativeren Anwendungen. Die Basis ist die Heizungs-, Kl<strong>im</strong>a-,<br />
Lüftungs- und Sanitärtechnik – und das seit 90 Jahren“,<br />
erklärt Thomas Atzwanger, der Präsident des Verwaltungsrats.<br />
Mittlerweile ist ATZWANGER einer der führenden Anbieter<br />
in Mitteleuropa <strong>im</strong> Marktsegment Badewassertechnik. Referenzen<br />
sind das Paracelsusbad in Salzburg und bekannte<br />
Thermen <strong>im</strong> DACH-Raum: Erding, Bad Wörishofen, Titisee<br />
<strong>im</strong> Schwarzwald, Euskirchen bei Köln, Bukarest, Meran, Vals<br />
und Wien-Oberlaa. Der Einstieg in den Markt gelang in den<br />
1960er-Jahren mit einer bestechenden Idee: Statt das Wasser<br />
für das Lido in Bozen dem nahen Eisack zu entnehmen und so<br />
wie zuvor direkt in die Pools zu leiten, baute ATZWANGER<br />
zusätzliche Becken, in denen sich das gefilterte und dann ruhende<br />
Wasser einige Tage aufheizen konnte, ehe es neuerlich<br />
gefiltert für die Schw<strong>im</strong>mbecken verwendet wurde. Die Ersparnis<br />
an Heizenergie für die Stadtgemeinde Bozen, um auf die<br />
gewünschte Wassertemperatur zu kommen, war enorm. „Mein<br />
Vater Paul, der den damaligen Installationsbetrieb zusammen<br />
mit seinem Bruder Peter von meinem Großvater übernommen<br />
hat, hat uns mit dem Projekt am Bozner Lido einen Weg<br />
aufgezeigt, der bis heute unsere Handlungsmax<strong>im</strong>e ist: Wir<br />
tüfteln smarte Lösungen aus, die die Betriebskosten während<br />
des gesamten Lebenszyklus der Anlage gering halten und die<br />
Umwelt schützen“, betont Atzwanger.<br />
Innovationskraft und Technologie-Scouting<br />
gehen Hand in Hand<br />
Neben der eigenen Innovationskraft spielt das Technologie-<br />
Scouting eine bedeutende Rolle. Dabei werden neueste Technologien<br />
gezielt gesucht, einer intensiven Prüfung unterzogen<br />
und <strong>im</strong> Rahmen von Partnerschaften, vielfach mit international<br />
tätigen Konzernen, für zukünftige Projekte gesichert<br />
und den relevanten Märkten zugänglich gemacht. So entstand<br />
beispielsweise auch die Müllverbrennungsanlage in Bozen,<br />
ein 135.000.000-€-Projekt, das heute einen großen Teil der
Nr. 4/<strong>2023</strong> 159<br />
Wärme – von einem Fernwärmenetz verteilt – der Stadt Bozen<br />
liefert. Das Projekt fiel in der Fachwelt auf, und so ist<br />
das Bozner Know-how derzeit etwa gerade be<strong>im</strong> Neubau der<br />
Waste-to-Energy-Anlage in Mitoyo-Shi in Japan gefragt.<br />
Fotos © Oskar Da Riz<br />
Gebäudetechnik: die Lebenszykluskosten <strong>im</strong> Blick<br />
In der Gebäudetechnik ist ATZWANGER auf große Objekte<br />
spezialisiert, etwa auf Krankenhäuser, große Bürohäuser oder<br />
Hotels. Geliefert und serviciert werden vor allem Heizung/<br />
Kühlung, Lüftungssysteme, Sanitär- und Brandschutzanlagen.<br />
„Unsere Spezialität sind Umbauten, denn da wird es oft knifflig“,<br />
weiß der zuständige geschäftsführende Verwaltungsrat<br />
Martin Atzwanger.<br />
Aktuelle Projekte sind die neue Klinik be<strong>im</strong> Krankenhaus von<br />
Bozen, das neue Altershe<strong>im</strong> in Salurn, das neue Falkensteiner<br />
Hotel Montafon <strong>im</strong> Vorarlberger Tschagguns oder das<br />
Gesundheitsresort Luisenhöhe in Horben bei Freiburg <strong>im</strong><br />
Schwarzwald. Schwerpunkt bleibt allerdings der he<strong>im</strong>ische<br />
Südtiroler Markt. Viele Kunden vertrauen auch bei Service<br />
und Wartung auf ATZWANGER. „All unsere Bemühungen<br />
gehen in Richtung langfristige, zufriedene Kunden. Wir bieten<br />
daher einen 24-h-Notfalldienst und einen Quick Support für<br />
rasche Reparaturen an“, erklärt Atzwanger.<br />
Vor Sparmaßnahmen in der Gebäudetechnik warnt der Fachmann.<br />
„Man sollte bei der Entscheidung nicht nur die Investitionskosten<br />
betrachten, sondern die gesamten Lebenszykluskosten“,<br />
empfiehlt er. Die Faustregel besage, dass zwei Drittel<br />
der Kosten die Erstinvestition ausmache und ein Drittel die<br />
Wartung. Tendenz steigend. Mit einem langfristigen Servicevertrag<br />
sei man auf der sicheren Seite, ansonsten könnte der<br />
Betrieb der Anlage schnell teuer werden.<br />
Südtirol unverändert das Herz des Unternehmens<br />
Unternehmensstandorte bestehen in Bozen, München, Salzburg,<br />
Baar in der Schweiz und Palmanova in Italien. Trotz der<br />
Internationalisierung der letzten Jahre ist Südtirol unverändert<br />
das Herz der Firma und rund 140 der 210 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Jährlich wird eine Produktionsleistung<br />
in der Größenordnung von 70 Millionen<br />
Euro erzielt.<br />
Als Technologieunternehmen ist ATZWANGER <strong>im</strong>mer auf<br />
der Suche nach den besten Köpfen und Talenten. Jedes Jahr<br />
wird – neben der Einstellung von Lehrlingen – eine Vielzahl<br />
von Positionen neu besetzt: in der Konstruktion, der Projektleitung,<br />
der Montage und natürlich auch <strong>im</strong> Management. Als<br />
Arbeitgeber punktet ATZWANGER mit spannenden Projekten,<br />
langfristigem Commitment der Familie, flachen Hierarchien,<br />
viel Freiräumen für die persönliche Weiterentwicklung<br />
und einer nicht zu geringen Prise Humor als Bestandteil der<br />
täglichen Arbeitsatmosphäre.<br />
Gesamte Gebäudetechnik für die<br />
neue Klinik am Krankenhaus Bozen<br />
Gebäudetechnik für das Produktionswerk<br />
von Mila in Bozen<br />
Badewassertechnik für Quellenhof Luxury Resort Passeier<br />
ATZWANGER AG<br />
T.A. Edison Straße 14 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 243 811<br />
info@atzwanger.net | www.atzwanger.net
160 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
AKTUELL
Anzeige Dezember Nr. 1999 4/<strong>2023</strong> 161<br />
Südtirol Panorama –<br />
<strong>Wirtschaft</strong> online<br />
Titel Titel Titel<br />
Vorspann.<br />
T ext
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Anzeige<br />
1.) Das Sudhaus der<br />
Spezialbier-Brauerei FORST<br />
Spezialbier-Brauerei FORST:<br />
Unsere Welt – unser Bier<br />
Neue Technik, Erweiterung der Produktpalette, Einführung<br />
der „neuen Kiste“, Ausbau der Verkaufspunkte<br />
und der gastronomischen Bereiche. Dabei <strong>im</strong>mer <strong>im</strong><br />
Fokus: das Beste für Kunde und Umwelt.<br />
Für die Herstellung feinster Bierspezialitäten bedarf es einer<br />
umfangreichen Kontrolle und Leitung verschiedenster<br />
Produktionsprozesse. Die Spezialbier-Brauerei FORST schafft<br />
es nun schon seit 1857 den gewohnt hohen Qualitätsansprüchen<br />
gerecht zu werden, mit der Intention, stete Opt<strong>im</strong>ierung<br />
zu erlangen.<br />
In den letzten 25 Jahren wurden maßgebliche Erneuerungen<br />
durchgeführt. Die wohl bedeutendste Neuerung <strong>im</strong> Bereich der<br />
Produktion fand <strong>im</strong> Jahr 2011 statt, das moderne und energieeffiziente<br />
Sudhaus der Spezialbier-Brauerei FORST wurde in<br />
Betrieb genommen.<br />
Ein schonender Umgang mit den Ressourcen spielt hierbei eine<br />
vordergründige Rolle. Das neue Bauwerk wird auch als „Herz<br />
der Brauerei“ bezeichnet und ist für eine Kapazität von 900.000<br />
Hektolitern pro Jahr ausgerichtet. Im Sudhaus wird die Bierwürze<br />
zubereitet, die später <strong>im</strong> Gärkeller zu Jungbier vergoren wird<br />
und anschließend <strong>im</strong> Lagerkeller zu edlem FORST-Bier reift.<br />
Auch in der Tradition ist Fortschritt unabdingbar, <strong>Wandel</strong> und<br />
Neuerungen <strong>im</strong> Produktionsbereich der Spezialbier-Brauerei<br />
FORST in den letzten 25 Jahren:<br />
• 2020 neuer großer Lagerkeller;<br />
• 2016 Roboter-Palettierung auf der Fassanlage;<br />
• 2015 neue Flaschenabfüllanlage;<br />
• 2015 Umbau zweier kleinerer Lagerkeller;<br />
• 2011 neues Sudhaus;<br />
• 2006–2018 Umsetzung Transpondersystem für die Fassanlage;<br />
• laufende Einführung von Prozessleitsystemen.<br />
Neue Bierspezialitäten<br />
Zum 150. FORST Jubiläum wurde das weiche, elegant süffige<br />
FORST 1857 in neuer grüner Aufmachung auf den Markt gebracht.<br />
In jeder Flasche FORST 1857 lebt Geschichte, Tradition<br />
und Qualitätsphilosophie in feinster flüssiger Form fort.<br />
Die FORST Bierspezialitäten<br />
Die neue FORST Kiste
Nr. 4/<strong>2023</strong> 163<br />
Das Bräustüberl FORST<br />
Das FORST Season in Bozen Süd<br />
Daraufhin wurde für die Eröffnung des „Temporary Restaurants“<br />
<strong>im</strong> Felsenkeller ein eigenes Bier geschaffen, das FORST Felsenkeller.<br />
Das naturtrübe FORST Bier sorgt für ursprünglichen,<br />
ungefilterten Biergenuss – verfügbar aus dem Fass und in der<br />
Flasche. Ein weiterer Meilenstein für Südtirol: 2019/20 führte<br />
die Spezialbier-Brauerei FORST das FORST 0,0 % ein, es ist das<br />
erste alkoholfreie Bier Südtirols mit 0,0 Volumenprozent Alkohol:<br />
100 % FORST, 0,0 % Alkohol und von Natur aus sportlich!<br />
Die Spezialbier-Brauerei FORST bietet eine vielfältige Palette an<br />
Bierspezialitäten in verschiedenen Formaten an. Darunter auch<br />
saisonale Biere, wie das blumig frische FORST Osterbier oder<br />
das beliebte FORST Weihnachtsbier, Zweiteres ist jährlich auch<br />
in einer l<strong>im</strong>itierten 2-l-Glasflasche erhältlich. Das FORST Weihnachtsbier<br />
spielt <strong>im</strong> Rahmen vom „Forster Weihnachtswald“<br />
eine wesentliche Rolle. Dieser fand 2013 zum ersten Mal statt<br />
und ist mittlerweile zu einer geschätzten Attraktion geworden.<br />
Im magischen „Forster Weihnachtswald“ werden neben den<br />
FORST Bierspezialitäten, eine breite kulinarische Vielfalt, ein<br />
aufregendes Rahmenprogramm für Jung und Alt sowie allerlei<br />
schöne Momente geboten.<br />
Die neue FORST Kiste<br />
Das Jahr 2022 stand für schwungvolles Design, nachhaltigen<br />
Gebrauch und hohen Tragekomfort: Südtirols bekannteste grüne<br />
Kiste erschien <strong>im</strong> neuen Look.<br />
Mit ihrer unverwechselbaren, forstgrünen Farbe zeigte die neue<br />
Bierkiste schon auf den ersten Blick, dass ein natürliches, erfrischendes<br />
Biererlebnis in ihr steckt. Durch ihre vier eleganten sowie<br />
komfortablen Griff- und Sichtöffnungen sowie die flexiblen<br />
Einsatzmöglichkeiten als Multipack-Kasten für Einzelflaschen,<br />
6er-Cluster und 6er-Baskets wurde die neue FORST Kiste zum<br />
modernen und nachhaltigen Transportgebinde.<br />
FORST Shop und FORST Online-Shop<br />
Die Verkaufspunkte wurden erweitert: 2015 öffnete der FORST<br />
Shop am Hauptsitz der Spezialbier-Brauerei FORST seine Tore.<br />
Das Geschäft, in welchem moderne und antike Elemente kombiniert<br />
werden, strahlt in zeitlosem Glanz und bietet neben der<br />
Produktpalette der FORST Bierspezialitäten weitere exklusive<br />
Produkte rund um die FORST-Welt, von Delikatessen über<br />
einzigartige Accessoires bis hin zu Bekleidung – alles liebevoll<br />
<strong>im</strong> FORST-Stil personalisiert. Im Jahr 2020 begab sich die<br />
Spezialbier-Brauerei FORST einen Schritt weiter in Richtung<br />
digitale Welt, der FORST Online-Shop wurde ins Leben gerufen.<br />
FORST-Liebhabern aus Italien und Deutschland ist es nun<br />
möglich, verschiedenste Produkte direkt online zu bestellen.<br />
Neue gastronomische Bereiche<br />
Durch die langjährige Partnerschaft zwischen der Spezialbier-<br />
Brauerei FORST und der Messe Bozen entstanden <strong>im</strong> Jahr 2017<br />
gleich zwei erhebliche gastronomische Treffpunkte in Bozen<br />
Süd: Das Restaurant FORST Season, auch geeignet als Business-<br />
und Eventlocation, ist ein besonderer Ort, wo Geschichte,<br />
Tradition und Moderne aufeinandertreffen und die Brasserie<br />
1857, welche mittlerweile zum Szene-Hot-Spot schlechthin für<br />
Südtirols junge Generation geworden ist. Im Sommer wird in<br />
der Brasserie 1857 jeden Donnerstag mit Live-Musik und besten<br />
FORST Bierspezialitäten gefeiert. Die beiden Lokale kreieren<br />
einen maßgeblichen Mehrwert für Bozen Süd und locken weit<br />
mehr als nur Messebesucher in ihre Räumlichkeiten.<br />
Im Mai 2017 wurde das Wirtshaus Schlosswirt FORST samt<br />
Sterne-Restaurant „Luisl Stube“ wiedereröffnet. Die „Luisl Stube“<br />
erhielt seitdem zahlreiche Ehrungen. 2022 wurde sie unter<br />
der Führung von Sternekoch Luis Haller vom Guide MICHELIN<br />
mit dem MICHELIN-Stern ausgezeichnet. Ab 2009 erfolgten<br />
großräumige Umbauten und Renovierungen in den Forsterbräus:<br />
Meran, Bozen, Lana, Mals, Bruneck, Trient, <strong>im</strong> Bräustüberl und<br />
<strong>im</strong> Bierstüberl Schwarze Katz, denn Gastfreundschaft und höchste<br />
Qualitätsstandards werden bei der Spezialbier-Brauerei FORST<br />
großgeschrieben.<br />
Brauerei Forst AG<br />
Vinschgauerstraße 8 | 39022 Forst/Algund<br />
Tel. 0473 260 140<br />
e-shop@forst.it | www.forst.it<br />
Der FORST Shop am Sitz der Spezialbier-Brauerei FORST
Dezember 2001<br />
Radius – Immobilien<br />
und Bauwirtschaft
166 Nr. Anzeige 1/<strong>2023</strong><br />
Hoch hinaus mit<br />
Doppelmayr Italia<br />
Foto © Harald Wisthaler<br />
Seit 1993 hat sich in der Seilbahntechnik von Lana viel<br />
getan. Die grundlegendste Veränderung stellt sicherlich<br />
die Gründung der Firma Doppelmayr Italia <strong>im</strong> Jahre 2002<br />
durch den Zusammenschluss der drei Vorgänger-Unternehmen<br />
Hölzl, Doppelmayr Lana und Agamatic dar.<br />
Die gesammelten Erfahrungen der einzelnen Unternehmen<br />
boten neue Potenziale bei der Planung und dem Bau von<br />
<strong>im</strong>mer komplexeren und innovativeren Transportsystemen.<br />
Dies und die enge Vernetzung mit dem Rest der Doppelmayr-/<br />
Garaventa-Gruppe garantiert den kontinuierlichen Austausch<br />
von Erfahrung und Wissen. Die ständig steigenden Erwartungen<br />
sowohl von privaten als auch öffentlichen Kunden, die Berücksichtigung<br />
des Umweltschutzes sowie die Forderung nach<br />
modernen und zuverlässigen öffentlichen Verkehrssystemen<br />
haben neue, höhere Maßstäbe gesetzt.<br />
2008: die neuen Geschäftsräume<br />
Im Jahr 2008 wurde das neue Verwaltungsgebäude fertiggestellt,<br />
in dem die Abteilungen Technik, Einkauf, Kundendienst,<br />
Vertrieb und Verwaltung, die zuvor auf mehrere Standorte verteilt<br />
waren, zusammengefasst wurden. Moderne, ergonomische<br />
Arbeitsplätze bieten Platz für die über 100 Mitarbeiter und<br />
ermöglichen eine engere Zusammenarbeit bei der Betreuung<br />
der neuen Aufträge.<br />
2020: die neue Produktionshalle<br />
Rund zehn Jahre nach dem Bau des neuen Verwaltungsgebäudes<br />
wurde 2020 der Spatenstich für die Erweiterung der<br />
Fertigungshallen getätigt. Die Vergrößerung war notwendig<br />
geworden, um mehr Platz zu schaffen: Auf einer Gesamtfläche<br />
von 5.600 Quadratmetern ist nun genügend Raum für die<br />
Produktion, Vormontage und Revisionsarbeiten der Seilbahnkomponenten<br />
vorhanden. Auch an den Servicebereich – die<br />
Logistik- und Produktionsbüros – in den darüberliegenden<br />
Stockwerken wurde gedacht. Die neuen Werkshallen sind<br />
darüber hinaus kl<strong>im</strong>atisiert. Dies, um einerseits ein angenehmes<br />
Arbeiten für die Mitarbeiter auch während der heißen<br />
Monate zu ermöglichen und andererseits um durch die Temperaturregulierung<br />
die Genauigkeit der CNC-Fräsmaschinen
Nr. 4/<strong>2023</strong> 167<br />
zu opt<strong>im</strong>ieren. Den Maschinenpark hat das Unternehmen in<br />
den letzten Jahren ebenfalls ständig modernisiert: So kann<br />
zum Beispiel die angeschaffte Fräsmaschine „FPT Dinomax“<br />
Stahlteile mit einem Durchmesser von bis zu 4,20 Metern in<br />
einem Durchgang fräsen.<br />
Technologische Fortschritte<br />
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich die Welt der Seilbahnen<br />
vor allem in ihren Einsatzmöglichkeiten weiterentwickelt.<br />
Hier kam es zu einer Verlagerung vom einfachen touristischen<br />
Transport hin zu neuen Konzepten der urbanen Mobilität.<br />
„Seilgezogene Transportsysteme schaffen neue Möglichkeiten<br />
und können als wichtige Integration für bereits bestehende<br />
Verkehrsnetze in Städten fungieren“, erläutert uns der Geschäftsführer<br />
von Doppelmayr<br />
Italia, Georg MEILENSTEINE<br />
Gufler. Aus den Notwendigkeiten<br />
des neuen 1995: Seilbahn San Marino,<br />
Marktes ergeben sich die erste urbane Seilbahn<br />
eine Vielzahl von Neuerungen,<br />
von der Ver-<br />
Funifor-Systems<br />
1999: Patentierung des<br />
größerung der Kabinen 2002: Seilbahnen<br />
über die Verbesserung Malcesine – Monte Baldo<br />
des Fahrkomforts sowie 2002: Fusion Doppelmayr<br />
die Untersuchung von Italia Srl<br />
Steuerungs- und Kontrolllösungen<br />
bis hin zu<br />
2005: Erste urbane<br />
Standseilbahn in Mondovi<br />
hoch automatisierten<br />
2008: Neues Bürogebäude<br />
Stationen ohne Rangiervorrichtungen.<br />
2009: People Mover<br />
in Venedig<br />
Doppelmayr Italia hat<br />
seine Rolle als Spezialist 2015: Mont Blancfür<br />
People Mover innerhalb<br />
der Doppelmayr-/ 2020: Erweiterung und<br />
Seilbahnen<br />
Garaventa-Gruppe, die Modernisierung der<br />
sich gleichzeitig zu einem Produktion<br />
globalen Koloss mit über 800 Millionen Euro Umsatz und Niederlassungen<br />
in 96 Ländern der Welt entwickelt hat, zunehmend<br />
ausgebaut. Von Venedig bis Moskau, von London bis Vietnam<br />
wurden Transportsysteme wie People Mover verwirklicht.<br />
Produktion<br />
„Seit ich vor 40 Jahren bei<br />
Doppelmayr angefangen<br />
habe, hat sich viel getan,<br />
um den ständig wachsenden<br />
Anforderungen an<br />
unsere Produktion gerecht<br />
zu werden und um die technologische<br />
Qualität und die<br />
Arbeitsbedingungen zu verbessern“,<br />
kommentiert Franz<br />
Franz Frei,<br />
Produktionsvorarbeiter<br />
Frei, Produktionsvorarbeiter.<br />
Von den alten manuellen oder halbautomatischen Drehbänken<br />
bis zu den vollautomatischen Drehautomaten, die direkt<br />
mit der Projektierung verbunden sind, welche von zweid<strong>im</strong>ensionalen<br />
zu dreid<strong>im</strong>ensionalen Modellen übergegangen<br />
sind. In den letzten zehn Jahren wurden sieben neue digital<br />
gesteuerte Maschinen in Betrieb genommen, vom Zuschnitt<br />
über das Sandstrahlen bis hin zum Fräsen, wobei das Können<br />
der Mitarbeiter nach wie vor eine Schlüsselfunktion für den<br />
Erfolg dieser Projekte einn<strong>im</strong>mt.<br />
Der Innovationsgeist, das Fundament der Unternehmenskultur,<br />
hat zu spektakulären Weltneuheiten geführt, wie die 3S-Anlagen<br />
Hon Thom, Whistler Mountain und Fansipan Legend, die größten<br />
der Welt, die Funitel in St. Anton sowie die zahlreichen Funifor-Seilbahnen,<br />
ein exklusives Patent von Doppelmayr Italia.<br />
Doppelmayr Italia GmbH<br />
Industriezone 14 | 39011 Lana<br />
Tel. 0473 262 100<br />
dmi@doppelmayr.com | www.doppelmayr.com
März 2000<br />
Südtirol Panorama –<br />
Umwelt Management
Anzeige<br />
Dr. Schär: Glutenfrei,<br />
aber nicht nur<br />
Foto © Meraner Hauser<br />
Wer Dr. Schär sagt, meint meistens „glutenfrei“. Aber<br />
das Familienunternehmen mit Sitz in Burgstall ist<br />
in der Entwicklung von Produkten für Menschen mit<br />
besonderen Ernährungsbedürfnissen längst einen<br />
großen Schritt weiter.<br />
Etwas mehr als 100 Mitarbeitende beschäftigte Dr. Schär zu<br />
Beginn dieses Jahrtausends. Der Fokus lag – rund 20 Jahre,<br />
nachdem sich Firmengründer Ulrich Ladurner auf glutenfreie<br />
Produkte spezialisiert hatte – nach wie vor auf Zöliakie<br />
und Weizenunverträglichkeit. Neben der Forschung und der<br />
Entwicklung <strong>im</strong> Lebensmittelbereich spielte allerdings schon<br />
damals der Umweltgedanke eine wichtige Rolle.<br />
Im Jahr 2022 feierte die Mission von Dr. Schär den 100. Geburtstag.<br />
Als Weltmarktführer für spezifische Ernährung ist das<br />
Unternehmen an 18 Standorten in elf Ländern der Welt tätig<br />
und beschäftigt mehr als 1600 Menschen.<br />
Fettgehalt richten. Die jüngste Innovation, SIMBIOS, steht<br />
für glutenfreie Nahrungsergänzungsmittel, die speziell für das<br />
Wohlbefinden von Darm und Geist bei glutenbedingten Störungen<br />
entwickelt worden sind. Dazu zählen auch das Reizdarmsyndrom<br />
und andere entzündliche Darmerkrankungen,<br />
für die psychischer Stress verantwortlich ist.<br />
100 Jahre genussvolle Momente<br />
Das Unternehmen Dr. Schär, das <strong>im</strong> Herzen der Alpen gegründet<br />
wurde, n<strong>im</strong>mt seinen 100. Geburtstag <strong>im</strong> Jahr 2022<br />
zum Anlass, seine Maßnahmen <strong>im</strong> Bereich des Umweltschut-<br />
Für mehr Lebensfreude und Lebensgenuss<br />
Aktuell umfasst das Sort<strong>im</strong>ent der Marke Dr. SCHÄR rund<br />
200 verschiedene glutenfreie Produkte, die in über 100 Ländern<br />
erhältlich sind. Ein Team von Ernährungswissenschaftlern<br />
arbeitet ständig daran, dass Brot, Gebäck, Pasta und Co. nicht<br />
nur guttun, sondern der Geschmack und die Qualität <strong>im</strong> Vordergrund<br />
stehen. Seit dem Jahr 2013 erweiterte das Unternehmen<br />
sein Portfolio über die glutenfreie Ernährung hinaus mit<br />
den Marken FLAVIS und KANSO, die sich an Nierenkranke<br />
und Menschen mit besonderen Bedürfnissen in Bezug auf den
Nr. 4/<strong>2023</strong> 171<br />
Dr. Schär Argentina:<br />
Buenos Aires ARG Dr. Schär Germany:<br />
Dreihausen, Apolda<br />
Dr. Schär France:<br />
Lyon<br />
Dr. Schär Turkey:<br />
TUR<br />
Istanbul<br />
sites<br />
sites & production plants<br />
zes weiter auszubauen. Vor diesem Hintergrund stellt „Field<br />
100“ ein spannendes Schlüsselprojekt dar, mit dem die Biodiversität<br />
gefördert und das Bewusstsein für eine lebenswerte<br />
Zukunft geschärft werden soll. Gemeinsam mit dem<br />
Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg baut Dr. Schär <strong>im</strong> letzten Jahr auf<br />
einem Feld in Dietenhe<strong>im</strong>/Bruneck 100 verschiedene selten<br />
angebaute Kulturpflanzen an, die auch Zutaten der eigenen<br />
Produkte sind. „Das Feld transportiert eine starke und eindrucksvolle<br />
Botschaft, und zwar, dass unsere Wurzeln in der<br />
Tat unsere Zukunft nähren“, sagt Ulrich Ladurner, Präsident<br />
von Dr. Schär.<br />
Wir säen eine bessere Welt<br />
Dr. Schär präsentierte <strong>im</strong> vergangenen Jahr eine umfassende<br />
Nachhaltigkeitsstrategie, die auf den Zielen der Vereinten Nationen<br />
basiert und auf vier Säulen steht. Biodiversität und nachhaltige<br />
Landwirtschaft werden gefördert, in dem seltene Anbaukulturen<br />
wie Buchweizen, Sorghum oder Hirse angebaut werden. Weiters<br />
verpflichtet sich Dr. Schär, die Auswirkungen der Verpackungen<br />
zu reduzieren und ab 2024 den Übergang zu vollständig recycelbaren,<br />
recycelten und kompostierbaren Verpackungsmaterialien<br />
abgeschlossen zu haben. Das Unternehmen hat sich das ehrgeizige<br />
Ziel gesetzt, bis Ende 2024 den Einsatz aller Materialien – ob Plastik,<br />
Papier oder Glas – bei Produktverpackungen um 25 Prozent<br />
zu reduzieren. Der CO 2-Fußabdruck wird durch Maßnahmen wie<br />
den Einsatz von Ökostrom und den verstärkten Transport per Zug<br />
sowie die gemeinsame Ausarbeitung eines nachhaltigen Logistikprozesses<br />
mit Kunden und Partnern stets verringert, wobei 2022<br />
allein in Italien knapp 7.000 Tonnen CO 2 eingespart wurden.<br />
Dr. Schär bringt Menschen zusammen. Das ist wirklich so, denn<br />
seit über 100 Jahren ist Dr. Schär bestrebt, alle Menschen – unabhängig<br />
von ihren Ernährungsbedürfnissen und Vorlieben – an<br />
einen Tisch zu bringen. Mitarbeitende sollen sich als Teil der<br />
Gemeinschaft und des Unternehmensprojekts fühlen, die Fertigkeiten<br />
und Kompetenzen jedes Einzelnen werden gefördert und<br />
die Work-Life-Balance wird unterstützt.<br />
Dr. Schär AG<br />
Winkelau 9 | 39014 Burgstall<br />
www.drschaer.com
10<br />
Radius 04/2004<br />
UNTERNEHMEN<br />
Aus der Garage in die Welt<br />
Die Geschichte liest sich wie ein amerikanisches Märchen.<br />
Aus der Idee zweier Freunde in einem Keller in Kollmann<br />
wurde ein in ganz Europa präsentes und spezialisiertes<br />
Unternehmen mit 140 Mitarbeitern: die beeindruckende<br />
Geschichte von Duka.<br />
Gegründet wurde das Unternehmen<br />
1979 von Hans Krapf und<br />
Arnold Gasser, die damals die<br />
Vision hatten, innovative Lösungen<br />
für das Badez<strong>im</strong>mer zu schaffen.<br />
Herr Krapf, ehemaliger Betriebsleiter<br />
bei Duscholux, entschied sich <strong>im</strong><br />
Alter von nur 26 Jahren, den Schritt<br />
in die Selbstständigkeit zu wagen.<br />
Um sein Vorhaben umzusetzen, benötigte<br />
er einen starken Partner <strong>im</strong><br />
Verkauf, und so gewann er Arnold<br />
Gasser, einen Vertreter eines Sanitärgroßhändlers,<br />
für das Unternehmen:<br />
Duka war geboren!<br />
Die Anfänge von Duka waren<br />
noch bescheiden. In einer kleinen<br />
Kellergarage in Kollmann, gerade<br />
einmal 70 Quadratmeter groß,<br />
begann die Erfolgsgeschichte des<br />
Unternehmens. Hier wurden die<br />
ersten Duschabtrennungen entwickelt<br />
und zusammengebaut. Als<br />
„Sitzungsraum“ diente damals das<br />
gegenüberliegende Dorfgasthaus, in<br />
dem die ersten Treffen mit potenziellen<br />
Kunden und Lieferanten<br />
stattfanden.<br />
Erste Produktionshalle in Brixen<br />
Bereits anderthalb Jahre später<br />
wuchs Duka aus den beengten<br />
Räumlichkeiten heraus. Eine erste<br />
Produktionshalle in Brixen, die<br />
deutlich mehr Platz bot, wurde<br />
angemietet, um den steigenden<br />
Auftragszahlen gerecht zu werden.<br />
Der Umzug in die neue Halle<br />
markierte einen Meilenstein für<br />
das Unternehmen und deutete das<br />
stetige Wachstum, das Duka von<br />
nun an erlebte, bereits an.<br />
In den darauffolgenden Jahren<br />
erweiterte Duka kontinuierlich ihre<br />
Produktpalette und etablierte sich<br />
als innovativer und zuverlässiger<br />
Partner für Duschkabinen. Die<br />
hohe Qualität der Produkte und<br />
das Streben nach kundenorientierten<br />
Lösungen waren die Grundpfeiler<br />
des Erfolgs. Hans Krapf<br />
verstand es bereits damals, Funktionalität<br />
und Design zu vereinen,<br />
um den Kunden ein unvergleichliches<br />
Duscherlebnis zu bieten.<br />
Die Kellergarage (siehe Bild)<br />
gibt es heute noch. Sie ist ein<br />
Zeugnis für den Mut, die Leidenschaft<br />
und den Pioniergeist, die<br />
den Gründer in den Anfangsjahren<br />
antrieben. Sie steht als Symbol<br />
für den Anfang einer bemerkenswerten<br />
Reise und die Wurzeln<br />
eines Unternehmens, das sich zu<br />
einem renommierten Europäischen<br />
Hersteller von Duschkabinen entwickelt<br />
hat.<br />
Nichts<br />
Über 20.000 verschiedene<br />
Duschkabinen vom<br />
einfachsten Modell<br />
bis zur Top-Klasse,<br />
anpassungsfähig an<br />
jedes Sondermaß.<br />
Für jedes Problem eine individuelle<br />
und funktionelle<br />
Lösung, die auch den höchsten<br />
ästhetischen Ansprüchen genügt;<br />
180.000 verkaufte Duschkabinen<br />
<strong>im</strong> vergangenen Jahr, 85 Prozent<br />
davon an Großhandels partner<br />
bzw. Installateure in Italien, Holland,<br />
Deutschland und Österreich,<br />
ein Umsatz von 36 Mio. Euro und<br />
140 Mitarbeiter. Das ist Duka.<br />
Flexibel und zuverlässig<br />
Johann Krapf, ehemals Vorarbeiter<br />
bei Duscholux, und<br />
Arnold Gasser, Vertreter für einen<br />
Großhändler, erlernten ihr Metier<br />
von der Pike auf und wussten<br />
genau, worauf es den Kunden<br />
ankommt. Seit 1993 ist Luis Rabensteiner<br />
ebenfalls Gesellschafter<br />
der Firma Duka. Ihr Erfolgsrezept<br />
basiert auf der Fähigkeit, flexibel<br />
auf alle Kundenwünsche einzugehen,<br />
auf der Qualität in der<br />
Ausführung und auf der Zuverlässigkeit<br />
in der Produktion. Die<br />
Unternehmensphilosophie ist,
Radius 04/2004 11<br />
UNTERNEHMEN<br />
Ausstellungsraum <strong>im</strong> Firmensitz<br />
ist unmöglich<br />
Neuem gegenüber offen zu sein,<br />
Chancen zu nutzen und trotzdem in<br />
der eigenen Art verwurzelt zu bleiben.<br />
Krapf, Gasser und Rabensteiner<br />
sehen sich bewusst als Südtiroler<br />
Unter nehmer. Und Südtirol kommt<br />
in der Verkaufstaktik gut an. Pro<br />
Jahr besuchen bis zu 1.500 Gäste<br />
aus ganz Euro pa den modernen<br />
Firmensitz in Brixen, Großhändler<br />
und Installateure, denen die Produkte<br />
und das Unternehmen vorgestellt<br />
werden. Das begleitende Rahmenprogramm<br />
führt <strong>im</strong>mer auf einen<br />
typischen Südtiroler Bauernhof mit<br />
Südtiroler Kost. Denn Südtirol bürgt<br />
für Vertrauen, Qualität, Einfachheit<br />
und Direktheit.<br />
Fertigung innerhalb einer<br />
Woche ab Bestellung<br />
Seit 2001 werden die Duschkabinen<br />
nicht mehr in Kettenfertigung erstellt,<br />
sondern an Universalarbeitstischen.<br />
Das heißt, jeder Mitarbeiter produziert<br />
eine komplette Kabine. Die Kabinen<br />
werden auf Bestellung innerhalb einer<br />
Woche gefertigt und direkt nach der<br />
Montage ausgeliefert. Keine Kabine ist<br />
länger als einen halben Tag <strong>im</strong> Haus.<br />
Spezielle Wünsche werden in der eigenen<br />
Sondermaßabteilung entwickelt.<br />
Die Produktpalette besteht aus einer<br />
Vielfalt unterschiedlicher Aluminiumprofile,<br />
hochwertiger Kunststoff- und<br />
Kristallgläser und einer großen Auswahl<br />
von Farbbeschichtungen. Die<br />
Rohstoffe werden von ausgesuchten<br />
Lieferanten gestellt. Alle Produkte<br />
werden <strong>im</strong> Haus entworfen. Auch ein<br />
Großteil der ver wendeten Werkzeuge<br />
und Maschinen sind <strong>im</strong> Hause Duka<br />
eigens entwickelt und gebaut worden.<br />
Das neueste Produkt von Duka hört<br />
auf den klangvol len Namen Aura<br />
und ist eine Groß raumduschkabine<br />
für höchste Ansprüche an Design<br />
und Qualität, zu be sichtigen in der<br />
suggestiven ständigen Ausstellung <strong>im</strong><br />
Firmensitz in Brixen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
Duka, Brixen<br />
info@duka.it, www.duka.it<br />
Modell natura als Sondermaß<br />
Modell multi-S<br />
Mai 2004<br />
Radius – Die Top 100<br />
in Südtirol
174 Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Duka 4.0 – mit Engagement<br />
zum Erfolg<br />
Im Jahr 2018 wurden die bis dahin entstandenen vier<br />
Standorte von Duka in einem neuen, hochmodernen<br />
Werk vereint. Die ehemaligen Standorte, die in Brixen<br />
und Umgebung verstreut waren, stießen an ihre Kapazitätsgrenzen,<br />
doch mit dem neuen Gebäude konnten<br />
genau diese Schwierigkeiten behoben und neue Chancen<br />
genutzt werden.<br />
Der Bau und Umzug in den neuen Firmensitz konnte ab<br />
der Grundsteinlegung innerhalb von nur 20 Monaten<br />
abgeschlossen werden, was angesichts der Größe und Komplexität<br />
des Bauvorhabens als rekordverdächtig gilt. Das<br />
neue Gebäude umfasst 300.000 Kubikmeter Bauvolumen,<br />
50.000 Quadratmeter nutzbare Fläche und ein modernes<br />
Produktionssystem, das auf den Prinzipien der Industrie 4.0<br />
basiert. Einen Teil des benötigten Stroms produziert das Unternehmen<br />
auf dem Dach des Gebäudes mit einer Photovoltaikanlage<br />
selbst. 60 Prozent des jährlichen Verbrauchs werden<br />
so durch grüne Energie gedeckt.<br />
Prozessopt<strong>im</strong>ierung durch Neubau<br />
Durch die Zusammenführung opt<strong>im</strong>ierte das Unternehmen<br />
seine interne Logistik und ermöglicht nun eine effizientere<br />
Zusammenarbeit der Mitarbeiter. Beispielsweise wurde ein<br />
automatisches Versandlager mit einem Palettierroboter zur<br />
Entlastung der Mitarbeiter eingerichtet. Durch den Einsatz<br />
von fahrerlosen Transportsystemen und elektrischen Ziehhilfen<br />
in der Kommissionierung konnten Wege verkürzt und unproduktive<br />
Arbeitsabläufe reduziert werden. Die Produktion wird<br />
weiterhin laufend mit neuesten Technologien erweitert. Der<br />
Prozess der UV-Verklebung, eine <strong>im</strong> Unternehmen entwickelte<br />
Technologie, um Glas mit Metall zu verkleben, wurde vor<br />
wenigen Monaten um neue Roboter und Anlagen erweitert.<br />
Der manuelle Prozess wurde damit teilautomatisiert, wodurch<br />
Arbeitsabläufe beschleunigt und Fehler min<strong>im</strong>iert werden. Zudem<br />
kann die Arbeitszeit der dort arbeitenden Mitarbeiter<br />
für wertschöpfendere Tätigkeiten genutzt werden. Durch die<br />
Automatisierung und Digitalisierung von Arbeitsabläufen konnten<br />
repetitive Arbeiten reduziert und die Mitarbeiter spürbar<br />
entlastet werden. Weitere Schritte der Modernisierung sind<br />
bereits <strong>im</strong> Zeitplan fixiert.<br />
In der dritten Etage des Gebäudes befindet sich, neben großzügigen<br />
Büroflächen, der Kundenbereich Duka Welten mit<br />
5.500 Quadratmeter Fläche. Dort stehen moderne Räumlichkeiten<br />
zur Verfügung, um Seminare und Montageschulungen<br />
durchzuführen. Für die Produktschulungen kommt die preisge-<br />
Fahrerlose Transportsysteme – Mensch<br />
und Maschine arbeiten Hand in Hand.
Nr. 4/<strong>2023</strong> 175<br />
Ausstellungsraum Dukaversum <strong>im</strong> neuen Firmensitz<br />
krönte Ausstellung Dukaversum zum Einsatz, in der mit rund<br />
170 Exponaten die Produktpalette von Duka gezeigt wird.<br />
Führungen von Großhändlern und Installateuren durch die<br />
Produktion und den Kundenbereich zählen nach wie vor zur<br />
Strategie des Unternehmens. Die gemeinsame Zeit wird zur<br />
Pflege von Kundenbeziehungen, Schulungen und anschließendem<br />
Abendprogramm in den umliegenden Gasthöfen genutzt.<br />
Vereinfachung durch Digitalisierung<br />
Duka modernisiert nicht nur Produktion und Produkte, sondern<br />
arbeitet derzeit auch an einer neuen digitalen Lösung: „Duka<br />
Digital“ nennt sich das neue Tool. Es soll durch digitale, intuitive<br />
Vorlagen und Prozesse die Dokumentation von Aufmaßen<br />
um ein Vielfaches vereinfachen. Zudem bietet die Plattform<br />
einen innovativen Produktkonfigurator, in der Duschkabinen<br />
individuell konfiguriert werden können. Ab Herbst <strong>2023</strong> soll<br />
die neue Software verfügbar sein.<br />
Der Gründer von Duka, Hans Krapf, betont die Bedeutung<br />
der Mitarbeiter und ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens.<br />
Mit dem neuen Werk will Duka weiterhin wachsen und<br />
die Marktführerschaft <strong>im</strong> Bereich der Duschabtrennungen auf<br />
den europäischen Märkten ausbauen. Die Produkte von Duka<br />
werden als individuelle Schmuckstücke für das Badez<strong>im</strong>mer<br />
betrachtet, die sowohl ästhetisch als auch technisch herausragend<br />
sind. 2019 feierte Duka ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum.<br />
Das war ein besonderes Jahr für den Südtiroler Hersteller und<br />
Ansporn zugleich: „Wir gehen unseren Weg weiter“, heißt es<br />
aus der Duka-Spitze, „und versuchen, den Bedürfnissen von<br />
Bauherren und Planern gerecht zu werden.“<br />
Zukunft durch junge Generation gesichert<br />
In den vergangenen Jahren kam <strong>im</strong>mer mehr die Junge Generation<br />
zum Zug. So wird das Unternehmen heute vom Gründer<br />
Hans Krapf zusammen mit seinen beiden Söhnen Christian und<br />
Daniel Krapf erfolgreich geführt und die Herausforderungen<br />
der Zukunft werden angegangen. Gemeinsam gilt es nun, den<br />
eingeschlagenen Weg weiterzugehen, das Unternehmen und<br />
seine Produkte dauerhaft zu etablieren und dabei Kunden und<br />
Mitbewerber <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Auge zu behalten.<br />
Duka AG<br />
Duka-Straße 2 | 39042 Brixen<br />
Tel. 0472 273 100<br />
info@duka.it | www.duka.it<br />
Farbe <strong>im</strong> Bad ganz <strong>im</strong> Trend:<br />
Duschkabinen in Kupferoptik<br />
Der Gründer Hans Krapf (Mitte) mit seinen beiden Söhnen<br />
Daniel Krapf (links) und Christian Krapf (rechts)
März 2000<br />
Südtirol Panorama –<br />
Umwelt Management
Anzeige<br />
Hauptsitz in Unterinn: Das Südtiroler<br />
Familienunternehmen Finstral gilt als<br />
führender Innovationstreiber auf dem<br />
europäischen Fenstermarkt.<br />
Die Innovationstreiber<br />
Wie sich Finstral mit guten Ideen und viel Konsequenz<br />
als führende Premiummarke für Fenster etabliert.<br />
Das Südtiroler Familienunternehmen gehört zu den führenden<br />
Fensterherstellern Europas. In der Branche gilt<br />
Finstral seit Jahren als Innovationstreiber. Der Blick hinter die<br />
Kulissen offenbart die überraschend faszinierende Welt der<br />
Fenster und eine Unternehmenskultur, die begeistert.<br />
„Ich habe Fenster zuerst für langweilig gehalten“, gibt selbst<br />
Finstral-Gründer Hans Oberrauch zu. „Aber es hat sich anders<br />
bestätigt: Das Thema Fenster hört nie auf.“ Wer zum<br />
ersten Mal ein Finstral-Studio besucht, kann erahnen, was<br />
das bedeutet. In seinen Schauräumen lässt einen das Unternehmen<br />
Fenster neu erleben, in all ihren Nutzen als Schnittstelle<br />
des Hauses zwischen drinnen und draußen. Ob Tageslicht,<br />
Dämmwerte, Rahmenmaterialien, Montagemethoden<br />
oder die Recyclingfähigkeit – zu allem findet sich auf den<br />
durchdacht sortierten Beratungstheken ein Muster. „Wir sind<br />
halt echte Fenster-Nerds!“, sagt Florian Oberrauch von der<br />
Finstral-Geschäftsleitung, Neffe des Gründers sowie Leiter<br />
von Produktion und des „Contract Service“ für Großprojekte.<br />
„Wir machen nahezu alles selbst. Denn wenn du etwas richtig<br />
machen willst, musst du es selbst tun. Von der Entwicklung<br />
über die Produktion bis hin zu Montage und Vermarktung.<br />
Das gibt es am Fenstermarkt nur sehr selten.“<br />
Alles aus einer Hand<br />
Und tatsächlich deckt das Unternehmen in seinen 14 Werken<br />
in Italien und Deutschland eine beeindruckende Bandbreite<br />
an Fähigkeiten ab. So beginnt die Fensterfertigung bei Finstral<br />
bereits mit der Extrusion der Rahmenprofile aus Kunststoff<br />
und der Herstellung des Isolierglases. Auch eine große Holzbearbeitung<br />
und eine Pulverbeschichtung für Aluminium finden<br />
sich – neben den Fertigungslinien für den Zusammenbau – unter<br />
ihrem Dach. Das kommt der Produktentwicklung zugute,<br />
die dadurch auf alle Bestandteile des Fensters Einfluss nehmen<br />
kann – statt nur auf Halbteile von Zulieferern zurückzugreifen.<br />
„Unser Sort<strong>im</strong>ent ist konsequent modular. Nahezu alles ist mit<br />
allem kombinierbar“, erläutert Joach<strong>im</strong> Oberrauch, Finstral-<br />
Geschäftsleitung, Sohn<br />
des Gründers und Leiter<br />
der Produktentwicklung.<br />
„So hat der Kunde wirklich<br />
freie Auswahl bei<br />
der Komposition seiner<br />
Wunschfenster.“<br />
Solider Arbeitgeber,<br />
regional verankert<br />
Insgesamt beschäftigt<br />
Finstral rund 1.600<br />
Mitarbeiter. Mehr als<br />
die Hälfte der Mitarbeiter<br />
sind über zehn Jahre<br />
dabei, fast 300 von ihnen<br />
sogar schon über 25 Jahre.<br />
Das liegt sicher auch<br />
Foto © Thomas Dashuber<br />
„FENSTER SIND EIN<br />
NACHHALTIGER TEIL<br />
DER LÖSUNG FÜR DIE<br />
HERAUSFORDERUNGEN<br />
UNSERER ZEIT.“<br />
JOACHIM OBERRAUCH,<br />
FINSTRAL-GESCHÄFTSLEITUNG
Nr. 4/<strong>2023</strong> 179<br />
an den guten Entwicklungsperspektiven und den systematisch<br />
angebotenen Fortbildungsmöglichkeiten – vom Sprachenlernen<br />
über Computerkurse bis zum dualen Studium ist das<br />
Angebot breit gefächert. Viele Mitarbeiter, die heute leitende<br />
Funktionen übernehmen, haben ihr Arbeitsleben einst bei<br />
Finstral begonnen. „Was Finstral so besonders macht, sind die<br />
flachen Hierarchien und das gute Miteinander, mit dem hier<br />
gemeinsam eine klare unternehmerische Idee verfolgt wird“,<br />
sagt Lucas von Gwinner, der lange Unternehmensberater war,<br />
bevor er bei Finstral die Marketing-Leitung übernahm. „Es<br />
macht einfach einen Unterschied, in einer wertschätzenden<br />
Kultur zu arbeiten, die wirklich an der Sache interessiert ist.“<br />
Familienunternehmen in zweiter Generation<br />
Das 1969 von Hans Oberrauch gegründete und mit seinem<br />
Bruder Luis zur heutigen Größe aufgebaute Unternehmen<br />
ist in zweiter Generation <strong>im</strong> Familieneigentum. Schon seit<br />
Jahren sind ihre Kinder Joach<strong>im</strong> und Verena sowie Florian<br />
und Kristin Oberrauch in die Arbeit <strong>im</strong> und am Unternehmen<br />
Finstral voll integriert. So konnten sie in einem fließenden<br />
Übergang die Verantwortung für den Betrieb übernehmen, der<br />
mit 270 Millionen Euro Umsatz <strong>im</strong> Jahr 2022 zu den größten<br />
seiner Branche gehört. „Wir wollen weiter wachsen und zum<br />
führenden Premium-Hersteller für Fenster, Haustüren und<br />
Wintergärten in Europa werden“, formuliert Joach<strong>im</strong> Oberrauch<br />
das Unternehmensziel. „Und das mit einem Produkt,<br />
das durch seine Schönheit überzeugt, echtes Wohlbefinden<br />
schafft und durch Nachhaltigkeit besticht.“<br />
Aus Überzeugung nachhaltig<br />
Langfristig denken und ressourcenschonend handeln ist für<br />
das Familienunternehmen fester Bestandteil der eigenen<br />
Kultur. Das zeigt sich zum Beispiel an der systematischen<br />
Reduktion der CO 2-Emissionen um 77 Prozent von 2012<br />
bis 2022. Oder an der<br />
Nutzung der eigenen<br />
Hallendächer für Photovoltaikanlagen,<br />
die<br />
bereits ein Fünftel des<br />
eigenen Strombedarfs<br />
decken. Aber es gilt<br />
nicht nur für die Herstellung<br />
der Produkte.<br />
„Moderne Fenster sind<br />
wirksame Energiesparer“,<br />
ergänzt Florian<br />
Oberrauch. „Wenn wir<br />
heute 30 Jahre alte<br />
Fenster austauschen,<br />
isolieren die neuen in<br />
etwa dre<strong>im</strong>al besser.<br />
Das spüren Sie bei Ihren<br />
Energiekosten. Und es<br />
entlastet die Umwelt.“<br />
Darum investiert Finstral<br />
weiter: Gerade erst<br />
Foto © Thomas Dashuber<br />
„WIR MACHEN NAHEZU<br />
ALLES SELBST. DENN<br />
WER ETWAS RICHTIG<br />
MACHEN WILL, DER<br />
MUSS ES SELBER<br />
MACHEN.“<br />
FLORIAN OBERRAUCH,<br />
FINSTRAL-GESCHÄFTSLEITUNG<br />
wurde für 20 Millionen Euro eine neue Isolierglas-Fertigung<br />
in Oppeano bei Verona eröffnet. Nun läuft der Aufbau des<br />
ersten spanischen Werks bei Saragossa an. Auch der Verkauf<br />
wurde in den letzten Jahren kräftig entwickelt: Finstral<br />
betreibt inzwischen 27 eigene und über 250 Partnerstudios<br />
in Europa. Es scheint wirklich so, als würde das Thema<br />
Fenster nie aufhören.<br />
Finstral AG<br />
Gastererweg 1 | 39054 Unterinn/Ritten<br />
Tel. 0471 296 611<br />
finstral@finstral.com | www.finstral.com<br />
Finstral ist ein Familienunternehmen der zweiten Generation:<br />
Florian, Kristin, Joach<strong>im</strong>, Hans, Verena und Luis Oberrauch (v.l.).<br />
Foto © Thomas Dashuber<br />
In einem Finstral-Studio können Bauherren alle Fenster,<br />
Haustüren und Wintergärten live erleben und mit kompetenten<br />
Fachberatern ihre individuelle Lösung planen.
Nr. 4/<strong>2023</strong> 181<br />
Mai 2004<br />
Radius – Die Top 100<br />
in Südtirol
182<br />
Anzeige<br />
Rekordjahr für die<br />
Unternehmensgruppe HTI<br />
Nach zwei von der Pandemie stark geprägten Jahren schließt die<br />
Unternehmensgruppe HTI das Geschäftsjahr 2022 mit einem erneuten<br />
Überschreiten der Milliarden-Umsatzgrenze ab.<br />
Der Südtiroler Konzern, ein Global Player in den Bereichen<br />
Seilbahnen (Leitner, Poma, Bartholet und Agudio),<br />
Pistenfahrzeuge, Ketten-Nutzfahrzeuge und Vegetationsmanagement<br />
(Prinoth und Jarraff), Beschneiung und Staubbindesysteme<br />
(Demaclenko und Wlp), Windenergie (Leitwind),<br />
digitalisiertes Skigebietsmanagement (Skadii) und seit Kurzem<br />
auch Wasserkraft (Troyer), hat mit 1,303 Milliarden einen<br />
neuen Rekord aufgestellt.<br />
Besonders in den vergangenen Jahren konnte die Gruppe mit<br />
dem Erwerb neuer Unternehmen und einem intensiven Fokus<br />
auf Forschung punkten (mehr als 35.000.000 Euro wurden<br />
letztes Jahr dafür investiert). Auf dem Weg zum Komplettanbieter<br />
spielt dabei auch die enge Vernetzung mit Systemen zur<br />
erneuerbaren Energiegewinnung eine <strong>im</strong>mer größere Rolle.<br />
Und auch die wirtschaftlichen Zahlen sprechen für sich: Die<br />
Unternehmensgruppe HTI geht mit seinen 4.300 Mitarbeitern<br />
weltweit bestens aufgestellt in die Zukunft.<br />
Innovationsführer am globalen Markt<br />
Innovation, Diversifikation und Internationalisierung – mit dieser<br />
strategisch konsequenten Ausrichtung stärkte die Unternehmensgruppe<br />
in der jüngeren Vergangenheit ihre Positionierung<br />
als Innovationsführer am globalen Markt und setzte mit der<br />
gezielten Vergrößerung der Unternehmensfamilie auf st<strong>im</strong>mige<br />
Ergänzungen des bestehenden Portfolios. Vor allem <strong>im</strong> Bereich<br />
der Produktentwicklung setzte man bei HTI auf eine weitere<br />
Intensivierung, die aktuell vor allem bei urbanen Seilbahnen<br />
sowie bei ressourcenschonenden Technologien für Pistenpräparierung<br />
und Beschneiung sichtbar wird. Erfolgreiche Patente<br />
und Weiterentwicklungen mit verstärktem Blick auf nachhaltigen<br />
Betrieb und geringen Energieverbrauch stehen dabei <strong>im</strong> Fokus<br />
und sorgen dafür, dass die Unternehmensgruppe zukunftsfit<br />
aufgestellt ist.<br />
Mit dem Comeback der Seilbahnen <strong>im</strong> urbanen Bereich intensivierte<br />
sich zugleich auch die entsprechende Entwicklungstätigkeit<br />
bei LEITNER. So entstand mit ConnX eine einzigartige<br />
Hybridlösung, die den Seilbahnbetrieb mit autonomem, fahrerlosem<br />
Transport auf einer eigenen Trasse verbindet und damit<br />
ein völlig neues Maß an Flexibilität ermöglicht. Die intermodale<br />
Lösung trägt dazu bei, dass bauliche Hürden leichter überwunden<br />
und Staus ebenso vermieden werden wie zu intensive<br />
Eingriffe in das Stadtbild – und dies alles bei den nachhaltigen<br />
Vorteilen moderner Elektromobilität.<br />
Enorme Fortschritte lieferte die Unternehmensgruppe <strong>im</strong> Segment<br />
der Pistenfahrzeuge und damit in einem der wenigen<br />
Bereiche, die in Skigebieten noch einen nennenswerten CO 2-
Nr. 4/<strong>2023</strong> 183<br />
Ausstoß erzeugen. Be<strong>im</strong> Wechsel von Diesel auf nachhaltige<br />
Antriebe stehen dabei der wasserstoffbetriebene LEITWOLF<br />
und die Elektroversion des HUSKY stellvertretend für die revolutionäre<br />
Forschungstätigkeit bei PRINOTH. Während der<br />
H2O-LEITWOLF bis 2025 serienreif sein soll, ist der e-HUSKY<br />
bereits <strong>im</strong> Regelbetrieb auf europäischen Pisten unterwegs.<br />
Bei der technischen Beschneiung setzt man neben max<strong>im</strong>aler<br />
Effizienz zudem auf den Faktor Landschaftsschutz und die optisch<br />
möglichst geringe Beeinträchtigung des alpinen Raumes.<br />
Eine echte Weltneuheit hat dazu DEMACLENKO entwickelt:<br />
Mit „The Ghost“ verfolgt das Unternehmen ein innovatives,<br />
noch ganzheitlicheres Produktkonzept und das Ziel, Aspekte<br />
wie Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Effizienz<br />
auf einem völlig neuen Niveau zu vereinen. Das Prinzip des<br />
„Ghost“: Ein Schneeerzeuger wird auf eine hydraulische Hebevorrichtung<br />
montiert und ist über eine Luke zur Gänze in<br />
einen Schacht absenkbar.<br />
Neue Unternehmen bringen noch mehr Spezialisierung<br />
Mit dem Erwerb des US-amerikanischen Herstellers Jarraff<br />
hat die Unternehmensgruppe ihre Kompetenz <strong>im</strong> Bereich<br />
der Kettenfahrzeuge deutlich ausgebaut. Das in Minnesota<br />
ansässige Unternehmen hat sich bis heute zum Marktführer<br />
<strong>im</strong> Bereich von Baumschneidemaschinen entwickelt. Das bekannteste<br />
Produkt, der geländegängige Jaraff Tree Tr<strong>im</strong>mer,<br />
ermöglicht das Tr<strong>im</strong>men von Bäumen an schwer zugänglichen<br />
Orten oder <strong>im</strong> Umfeld sensibler Infrastruktur wie in der Nähe<br />
von Hochspannungsleitungen, Straßen, Eisenbahnen oder Gaspipelines.<br />
Und auch <strong>im</strong> Segment Seilbahnen wurde das Knowhow<br />
weiter ausgebaut. Seit 2022 gehört auch die Bartholet<br />
Maschinenbau AG mit Hauptsitz in Flums in der Schweiz zur<br />
HTI-Unternehmensfamilie. Seit über 60 Jahren plant und baut<br />
Bartholet Seilbahnen in Berggebieten und zunehmend auch in<br />
städtischen Gebieten.<br />
Von urbaner Mobilität und erneuerbarer<br />
Energie bis zur Staub- und Brandbekämpfung<br />
Zu einem wachsenden Segment der Unternehmensgruppe HTI<br />
wird jenes der urbanen Mobilität. Jüngstes Highlight ist die<br />
von POMA 2022 realisierte Stadtseilbahn in der französischen<br />
Universitätsstadt Toulouse. Die Anlage namens „Téléo“ wurde<br />
dabei als besonders platzsparende 3-Seil-Umlaufbahn (3S-Bahn)<br />
umgesetzt und ist mit fast drei Kilometern nicht nur die längste<br />
urbane Seilbahn Frankreichs, sondern zugleich die längste<br />
urbane 3-S-Bahn in Europa. Daneben n<strong>im</strong>mt auch das Thema<br />
erneuerbare Energien einen <strong>im</strong>mer größeren Raum ein. Neben<br />
der erfolgreichen Tätigkeit des Windkraftherstellers LEITWIND<br />
wurde jüngst auch der Südtiroler Wasserkraftspezialist Troyer<br />
erworben. Das 1934 gegründete Unternehmen verfügt über<br />
jahrzehntelange Erfahrung in der Herstellung und Vermarktung<br />
von Wasserkraftturbinen. Das Unternehmen hat weltweit bereits<br />
mehr als 600 Projekte realisiert. Daneben setzt man bei HTI<br />
auch auf die Ausweitung der Tätigkeit in höchst spezialisierten<br />
Bereichen. Beispiel dafür ist unter anderem die Firma WLP aus<br />
dem Trentino, welche vor drei Jahren Teil von DEMACLENKO<br />
wurde. Diese konzentriert sich<br />
auf Produkte, die ähnlich wie die<br />
Schneeerzeuger auf dem Knowhow<br />
der Wasserzerstäubung basieren<br />
und die unter anderem<br />
zur Staubbekämpfung eingesetzt<br />
werden können. 2020 wurde<br />
von WLP auch ein neuer Generator<br />
entwickelt, der mit hilfe<br />
von Wassernebel effizient zur<br />
Brandbekämpfung und Kühlung<br />
eingesetzt werden kann.<br />
www.hti.global<br />
GESCHÄFTS-<br />
ZAHLEN 2022<br />
Umsatz:<br />
1,303 Mrd. Euro<br />
Mitarbeiter:<br />
4.300<br />
Investitionen:<br />
28,5 Mio. Euro<br />
F&E Ausgaben:<br />
35,8 Mio. Euro
EinBlick in die Vergangenheit ...<br />
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Die Unternehmen der familiengeführten Rubner Gruppe<br />
setzen seit mehr als 95 Jahren Maßstäbe <strong>im</strong> innovativen<br />
und nachhaltigen Holzbau. Josef Rubner sen. baute<br />
1926 in Kiens das erste mit Wasserkraft angetriebene<br />
Sägewerk und legte damit den Grundstein für die heute<br />
international tätige Unternehmensgruppe Rubner.<br />
Die damalige Vision, mit dem natürlichen und nachwachsenden<br />
Rohstoff Holz gesund und nachhaltig zu bauen,<br />
wurde von Generation zu Generation weitergegeben und bildet<br />
heute noch das starke Fundament für alle Unternehmen<br />
und Aktivitäten der Rubner Gruppe – von der Forschung und<br />
Entwicklung über die Opt<strong>im</strong>ierung der Arbeits- und Produktionsabläufe<br />
bis hin zur Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Damals war es vor allem Hermann Rubner, der in den 1960er-<br />
Jahren die Rubner Gruppe zu dem Unternehmen gemacht hat,<br />
wie wir es heute kennen. 1964 wurden die ersten Holztüren<br />
produziert, knapp zwei Jahre später die ersten Holzblockhäuser.<br />
Mit der Gründung der Holzbau in Brixen <strong>im</strong> Jahr 1974<br />
wurde das erste Werk für die Produktion von Brettschichtholz<br />
in Italien in Betrieb genommen. 1979 begann die Produktion<br />
von Holzfenstern <strong>im</strong> Sarntal, gefolgt von Niedrigenergiehäusern<br />
<strong>im</strong> Jahr 1985.<br />
Der Weitblick hinsichtlich der Versorgungssicherheit mit der<br />
wertvollen Ressource Holz hat dazu geführt, dass 1994 die<br />
Firma Nordpan in Olang übernommen wurde, die zum Massivholzplatten-Werk<br />
ausgebaut wurde. Zwei Jahre später kam das<br />
Sägewerk in Rohrbach an der Lafnitz hinzu, welches heute die<br />
gesamte Rubner Gruppe mit dem Rohstoff Holz versorgt. Damit<br />
war die Wertschöpfungskette der Rubner Gruppe komplett:<br />
vom Rundholz bis hin zur Realisierung von Großprojekten in<br />
Holzbauweise.<br />
2005 übernahm mit Peter, Stefan, Joach<strong>im</strong> und Alfred Rubner<br />
die 3. Generation die Leitung des Unternehmens und baute<br />
den Geschäftsbereich der Ingenieurholzbau mit einem zweiten<br />
Produktionsstandort in Ober-Grafendorf sowie zwei Vertriebsund<br />
Planungsstandorten in Augsburg und Lyon weiter aus. 2007<br />
wurde die heutige holzius GmbH Teil der Rubner Gruppe – mit<br />
den le<strong>im</strong>- und metallfreien Vollholzelementen das ökologisch<br />
wertvollste Produkt innerhalb des Unternehmens. 2008 kam das<br />
zweite Massivholzplattenwerk von Nordpan in Strassen hinzu<br />
und weitere Investitionen in die bestehenden Unternehmen<br />
trugen zum Ausbau der Rubner Gruppe bei.<br />
Heute zählt die Rubner Gruppe über 1.400 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter an 18 Standorten in vier Ländern und<br />
hat sich damit zu einem wichtigen Holzbauunternehmen am<br />
internationalen Markt entwickelt. Als Familienunternehmen in<br />
der 4. Generation steht ein vorausschauender Umgang mit der<br />
wertvollen Ressource Holz am Anfang der Wertschöpfungskette:<br />
Das Holz stammt ausschließlich aus regionalen, nachhaltig<br />
bewirtschafteten Wäldern. An den Standorten wird es schonend<br />
und effizient zu hochwertigen Holzprodukten weiterverarbeitet,<br />
bevor es bei der Realisierung von Holzbauprojekten weltweit<br />
zum Einsatz kommt.<br />
„Unser Ziel ist es, die Vorzüge des Werkstoffs Holz als beste<br />
Wahl für das Ambiente zu etablieren. So können wir natürliche,<br />
gesunde Lebens- und Arbeitsräume schaffen und gleichzeitig<br />
zur erfolgreichen Umsetzung von Kl<strong>im</strong>azielen beitragen. Für<br />
uns, für unsere Kinder, für eine lebenswerte Zukunft“, so Peter<br />
Rubner, Präsident der Rubner Gruppe.<br />
Rubner Gruppe<br />
Handwerkerzone 2 | 39030 Kiens<br />
Tel. 0474 563 777<br />
info@rubner.com | www.rubner.com
186 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
AKTUELL<br />
FACETTENREICHE<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Es gibt weltweit wenig Gegenden,<br />
die auf so geringer Nutzfläche wie<br />
in Südtirol derart unterschiedliche<br />
landwirtschaftliche Produkte<br />
erzeugen.<br />
Geht man von oben nach unten, von<br />
der Berglandwirtschaft bis ins Etschtal<br />
zu den Wein- und Obstbauern, so<br />
trifft man auf eine Vielfalt, wie sie größer<br />
nicht sein könnte. Da sind zum einen<br />
die Bauern, die Viehwirtschaft (Rinder,<br />
Schafe, Ziegen, Schweine, Hühner) betreiben<br />
und von Fleisch über Milch,<br />
Butter, Käse bis hin zu den Eiern vieles<br />
selbst produzieren. Andere Bergbauern<br />
hingegen haben sich auf Beeren und Honig<br />
spezialisiert und bauen zudem Kartoffeln<br />
und Gemüse an. Auch wird eine<br />
Vielzahl an Kräutern kultiviert, welche<br />
in der regionalen Küche und für die<br />
Herstellung von Tees, Gewürzen und<br />
ätherischen Ölen verwendet werden.<br />
Lebensgrundlage vieler Bauern<br />
Die Berglandwirtschaft bildet die Lebensgrundlage<br />
für viele Bauernfamilien. Die<br />
kl<strong>im</strong>atischen und ökologischen Nischen<br />
verbunden mit den unterschiedlichen<br />
Vegetationsperioden ermöglichen die<br />
Produktion unterschiedlichster Produkte<br />
und so die Nutzung von Marktnischen.<br />
Im Sommer spielt auch die Almwirtschaft<br />
eine wichtige Rolle, die Bauern treiben<br />
ihr Vieh auf die hoch gelegenen Almen.<br />
Neben der Produktion von Lebensmitteln<br />
erfüllt die Almwirtschaft eine weitere<br />
wichtige Aufgabe, die Erhaltung des ländlichen<br />
Raums, die Bauern sind damit eine<br />
wichtige Säule <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen Tourismus.<br />
Der Weinbau in Südtirol …<br />
... hat ein jahrtausendealte Tradition, die<br />
sich aufgrund von Indizien bis in vorrömische<br />
Zeiten zurückverfolgen lässt. Auch <strong>im</strong><br />
Weinbau ermöglichen die verschiedenen<br />
kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen in den unterschiedlichsten<br />
Höhenlagen (300 – 1.000 m)<br />
zahlreiche rote und weiße Rebsorten. Es<br />
gibt drei autochthone Rebsorten, die in<br />
Südtirol kommerziell angebaut werden:<br />
Vernatsch, Lagrein und Gewürztraminer.<br />
Südtirol ist mit einer Gesamtfläche von<br />
ca. 5.400 Hektar und rund 5.000 Weinbaubetrieben<br />
sehr kleinstrukturiert. Rund<br />
70 Prozent der produzierten Trauben werden<br />
direkt an eine Genossenschaft geliefert,<br />
welche sich wiederum um die Vermarktung<br />
kümmert. Die weißen Rebsorten nehmen<br />
gut 60 Prozent und die roten Sorten knapp<br />
40 Prozent der gesamten Rebfläche ein.<br />
Ruländer, Gewürztraminer, Weißburgunder<br />
und Chardonnay sind mengenmäßig<br />
die am häufigsten angebauten Weißweinsorten<br />
in Südtirol. Bei den Roten sind<br />
die autochthonen Rebsorten Vernatsch<br />
und Lagrein weit verbreitet; dazu gehören<br />
Blauburgunder, Merlot und Cabernet<br />
Sauvignon.<br />
Qualität setzt sich gegen<br />
Quantität durch<br />
Bis in die 1980er-Jahre setzte die Weinwirtschaft<br />
auf Massenproduktion. Es<br />
kam zur Krise, denn die damals geläufigen<br />
Vermarktungskanäle, insbesondere<br />
der Offenwein verkauf in Tanks in<br />
die Schweiz brach ein. Die Kellereien<br />
änderten daher ihre Absatzstrategie.<br />
Es wurde mehr auf Qualitätsweine gesetzt,<br />
der Quantitätsgedanke trat in den<br />
Hintergrund. Ein Weg, der bis heute<br />
erfolgreich fortgesetzt werden konnte;<br />
mit der Tatsache, dass <strong>im</strong>mer mehr Südtiroler<br />
Weine vom renommierten italienischen<br />
Weinführer „Gambero Ross“<br />
mit drei Gläsern ausgezeichnet werden.<br />
Einige Zahlen zur Apfelwirtschaft<br />
In ganz Südtirol stehen rund 60 Millionen<br />
Apfelbäume, an denen pro Jahr fast<br />
sechs Milliarden Äpfel wachsen. Südtirol<br />
produziert etwa zwölf Prozent der europäischen<br />
Apfelernte. Das war nicht <strong>im</strong>mer<br />
so, denn <strong>im</strong> Mai 1945 änderte sich<br />
die Apfelwelt in Südtirol schlagartig. Der<br />
Brenner wird hermetisch abgeriegelt.<br />
Neue Märkte mussten gesucht werden.<br />
Nachdem diese schwierige Aufgabe von<br />
einer einzelnen Genossenschaft nicht zu<br />
lösen war, wurde am 24. August 1945<br />
von mehreren Obstgenossenschaften ein<br />
neuer Dachverband, der Verband der<br />
Südtiroler Obstgenossenschaften – VOG<br />
– gegründet. In den 1950er- und 1960er-<br />
Jahren wurde auch das große Potenzial<br />
des Vinschgaues erkannt. Obst, Beeren<br />
und Gemüse wurden verstärkt angebaut<br />
und 1990 wurde von den Vinschgauer<br />
Obstgenossenschaften der Verband VIP<br />
gegründet.
AKTUELL Nr. 4/<strong>2023</strong> 187<br />
Strengere Kriterien <strong>im</strong><br />
Keller und <strong>im</strong> Weinberg<br />
Ein Gespräch mit Stefan Kapfinger<br />
über die Veränderungen <strong>im</strong><br />
Weinbau und in seiner Arbeit als<br />
Kellermeister in den vergangenen<br />
25 Jahren.<br />
Radius: Was sind Ihrer Meinung<br />
nach die größten Veränderungen in<br />
der Kellerwirtschaft?<br />
Stefan Kapfinger: Es gibt insgesamt<br />
strengere Richtlinien bei der Weinproduktion.<br />
Vor 25 Jahren war die<br />
„Sauberkeit“ be<strong>im</strong> Wein z.B. noch ein<br />
Qualitätsmerkmal, heute ist sie Standard.<br />
Strengere Qualitätsstrategien<br />
gelten auch <strong>im</strong> Weinberg, so werden<br />
heute Bodenbeschaffenheit und die<br />
kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen geprüft,<br />
um für jede Sorte auch wirklich den<br />
opt<strong>im</strong>alen Standort zu finden. Außerdem<br />
lassen wir die Weine (Rot- und<br />
auch Weißweine) nicht nur <strong>im</strong> Stahlfass,<br />
sondern auch in kleinen und großen<br />
Holzfässern reifen.<br />
Radius: Was hat sich für Ihre Lieferanten<br />
(Mitglieder der Genossenschaft)<br />
in dieser Zeit verändert?<br />
S. Kapfinger: Heute ist das Qualitätsdenken<br />
viel größer und somit ist auch<br />
jedes Mitglied mehr gefordert. Unsere<br />
Kellerei verfolgt höchste Qualitätsansprüche,<br />
die von jedem Weinbauern<br />
erfüllt werden müssen. Die Mitglieder<br />
sind von Grund auf viel besser geschult<br />
und holen sich das zusätzliche<br />
Fachwissen über Weiterbildungen.<br />
Wir sind so <strong>im</strong> stande, die natürlichen<br />
Jahrgangsschwankungen auszugleichen<br />
und kontinuierlich beste Qualität<br />
zu produzieren.<br />
Radius: Das Verhältnis Weiß- zu<br />
Rotwein in der Produktion hat<br />
sich allgemein zu gunsten vom<br />
Weißwein verlagert. Gibt es dazu<br />
Zahlen?<br />
S. Kapfinger: Die Kellerei Meran bildet<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu den anderen Kellereigenossenschaften<br />
in Südtirol eine Ausnahme;<br />
wir haben bis vor einigen Jahren<br />
mehr Rotwein als Weißwein produziert.<br />
Bei der Ernte <strong>im</strong> Herbst 2022 haben wir<br />
52 Prozent Weißwein und nur noch 48<br />
Prozent Rotwein eingekellert.<br />
Radius: Die Qualität der Südtiroler<br />
Weine hat sich nach diversen Skandalen<br />
in den 1970er-, 1980er-Jahren<br />
enorm verbessert. Wenn man<br />
nur die letzten 25 Jahre vergleicht,<br />
welche Sorten sind die Aufsteiger<br />
und welche die Absteiger?<br />
S. Kapfinger: Südtiroler Weine<br />
werden regelmäßig in den renommiertesten<br />
Weinführern Italiens<br />
mit Auszeichnungen belohnt. Die<br />
Leitsorte Weißburgunder hat am meisten<br />
davon profitiert, aber auch Pinot<br />
Foto © Kellerei Meran/Helmuth Rier<br />
„DIE KELLERMEISTER<br />
SIND DIE GESICHTER<br />
DER KELLEREI UND<br />
REPRÄSENTIEREN<br />
DIESE AUCH<br />
AUF DIVERSEN<br />
VERANSTALTUNGEN.“<br />
STEFAN KAPFINGER<br />
Grigio, Chardonnay, Sauvignon und<br />
besonders der Gewürztraminer sind<br />
in Italien sehr gefragt. Was auffällt,<br />
die Nachfrage nach Vernatsch ist seit<br />
Jahren gesunken. Wir in der Kellerei<br />
Meran haben vor ein paar Jahren einen<br />
neuen Weg <strong>im</strong> Ausbau des Meraner<br />
Vernatsch bestritten. Unser Meraner<br />
„Fürst“ wird zu 50 Prozent <strong>im</strong><br />
Tonneauxholzfass und zu 50 Prozent<br />
<strong>im</strong> Stahltank ausgebaut und über zwei<br />
Jahre reifen gelassen. Mit seiner komplexen<br />
und runden Struktur stellt er<br />
als Rotwein eine echte Alternative zum<br />
Blauburgunder dar.<br />
Radius: Die Südtiroler Weine haben<br />
einen relativ hohen Alkoholgehalt<br />
(12,5–15 %). Was halten Sie vom<br />
Trend in Richtung leichtere Weine?<br />
S. Kapfinger: Qualitativ hochwertigere<br />
Weine werden <strong>im</strong>mer einen<br />
etwas höheren Alkoholgehalt haben<br />
als einfachere Weine. Ich glaube, dass<br />
für den Weinkenner der Alkohol eher<br />
eine untergeordnete Rolle spielt: Es<br />
geht ja vor allem um den Genuss<br />
(und das mit Maß und Ziel). Der Kl<strong>im</strong>awandel<br />
der letzten Jahre lässt sich<br />
aber kaum leugnen und auch hier<br />
haben wir bereits Maßnahmen ergriffen.<br />
Wir versuchen über verschiedene<br />
weinbauliche Maßnahmen, z.B. die<br />
Trauben mehr <strong>im</strong> Laub zu belassen,<br />
um dadurch eine Verzögerung der<br />
Traubenlese zu erhalten, oder etwas<br />
früher zu w<strong>im</strong>men, um den Zuckergehalt<br />
zu reduzieren und damit auch<br />
den Alkoholgehalt niedriger zu halten,<br />
dem entgegenzuwirken.<br />
Radius: Südtirol hat gemessen an<br />
seiner Größe eine enorme Vielfalt<br />
an Rebsorten und Lagen (300 bis<br />
1.000 m). Ist das ein Vor- oder Nachteil<br />
bei der Vermarktung?<br />
S. Kapfinger: Die Kellerei Meran<br />
hat z.B. zwei äußerst kontrastreiche<br />
Anbaugebiete: das Meraner Land mit<br />
Weinbergen zwischen 350 und 550<br />
Meter Meereshöhe und den Vinschgau<br />
mit Weinbergen bis auf 900 Meter<br />
Meereshöhe. Südtirol ist das nördlichste<br />
Weinanbaugebiet Italiens und hat<br />
das Glück, alle Voraussetzungen zu<br />
haben, um eine besonders große Sortenvielfalt<br />
zu bieten und hochwertige<br />
Weine zu produzieren. Sicherlich ein<br />
großer Vorteil, aber andererseits auch<br />
ein großer Mehraufwand.
188 Nr. 4/<strong>2023</strong> AKTUELL<br />
MIT „TSCHAGGL“<br />
UND 32 SPROSSEN<br />
Es gab einmal eine Zeit, da wurden die Weinlese und die Apfelernte allein<br />
von den Einhe<strong>im</strong>ischen gestemmt. Mit dem „Klaubtschaggl“ und ewig<br />
langen und schweren Leitern („Loan“) mit bis zu 32 Sprossen.<br />
Viele Einhe<strong>im</strong>ische verwendeten die<br />
Hälfte ihres Jahresurlaubes (oder<br />
auch mehr), um be<strong>im</strong> Klauben oder<br />
W<strong>im</strong>men zu helfen. Der Kleinanzeiger<br />
der Tageszeitung „Dolomiten“ war voll<br />
von Wortanzeigen wie „W<strong>im</strong>mer und<br />
Klauber gesucht“. Und anscheinend<br />
gab es genug Südtiroler, um die ganze<br />
Ernte einzubringen. Im Nachhinein betrachtet<br />
kein Wunder, denn die Klauber<br />
wurden gut bezahlt und das meist<br />
steuerfrei. In 14 Tagen konnte man bei<br />
entsprechender Leistung so viel verdienen<br />
wie sonst in zwei, drei Monaten.<br />
Bis zu zehn Großkisten am Tag<br />
(12/13 Stunden) haben die<br />
besten Klauber angeblich<br />
geschafft. Alfred Bonmassar<br />
von der Firma<br />
Hermes in Lana ist seit<br />
60 Jahren <strong>im</strong> Obstbau<br />
tätig. Begonnen hat er<br />
mit dem Import von<br />
Holzpfählen und Bambusstöcken,<br />
heute baut er<br />
landwirtschaftliche Maschinen<br />
vom Mulcher bis<br />
zum Klaubwagen. Im Gespräch mit<br />
ihm lassen wir die alte Zeit noch einmal<br />
aufleben.<br />
Radius: Du kannst dich an diese Zeit<br />
zurückerinnern. Warst du auch ein<br />
Klauber?<br />
Alfred Bonmassar: Ja, ich kann mich<br />
noch gut erinnern. Mein Vater war Besitzer<br />
einer Apfelwiese zwischen Gargazon<br />
und Lana, und so hat <strong>im</strong>mer die<br />
ganze Familie mitgeklaubt. Die Bäume<br />
waren damals als Rundkronen erzogen,<br />
bis zu zehn Meter hoch. Da benötigte<br />
man die altbewährte Südtiroler „Loan“,<br />
die es nur hier bei uns gab. Die längsten<br />
„Loanen“ wogen bis zu 50 Kilogramm<br />
Alfred Bonmassar<br />
und man brauchte kräftige, erfahrene<br />
Personen, um sie korrekt aufzustellen.<br />
Dabei musste man die richtige Astgabelung<br />
finden, um die „Loan“ fest einzuklemmen.<br />
Radius: Das Ganze war natürlich<br />
anstrengend. Leitern hinauf und mit<br />
dem vollen, schweren „Tschaggl“<br />
wieder hinab ... Wie viele Kisten war<br />
deine beste Leistung?<br />
A. Bonmassar: Fünf Kisten, mehr<br />
nicht. Wenn wir heute noch so arbeiten<br />
würden, müssten wir den Obstanbau<br />
aufgeben, denn die „Loanen“-Spezialisten<br />
gibt es nicht mehr<br />
und die Qualität der Äpfel<br />
hat durch die vollgefüllten<br />
„Tschaggl“ sehr<br />
gelitten. Der Klauber<br />
stieg nämlich erst von<br />
der „Loan“ herunter,<br />
wenn der „Tschaggl“<br />
komplett voll war. Noch<br />
während der Zeit der „Loanen“<br />
haben wir mit der<br />
Firma Hermes die TYRO-<br />
LBOX ® eingeführt, eine leichte Alubox<br />
mit langem ausleerbaren Sack, der das<br />
Obst vor Quetschungen schützt. Anfangs<br />
war es nicht leicht, den 100-jährigen<br />
„Tschaggl“ („Schlotter“) zu verdrängen,<br />
aber die Vorteile der Tyrolbox<br />
haben sich dann doch durchgesetzt.<br />
Der damalige Werbespruch von Hermes<br />
war: „Lei a Laggl n<strong>im</strong>mt heit no<br />
an Tschaggl.“<br />
Radius: Die Apfelernte verläuft<br />
heute ganz anders. Seit wann gibt es<br />
diese so genannten Klaubwägen wie<br />
sie heute verwendet werden?<br />
A. Bonmassar: Mit der Umstellung<br />
auf Dichtpflanzungen hat sich alles verändert.<br />
Ich habe vor 50 Jahren in der<br />
Versuchsanstalt Wageningen (NL) die<br />
erste Klaubmaschine mit Förderbändern<br />
gesehen und war sofort begeistert.<br />
Als Erster in Südtirol und Italien<br />
habe ich dann diese neue Technologie<br />
angeboten und musste 20 Jahre auf<br />
den Durchbruch warten. „So eppes<br />
geat in Holland, bei ins geat des nia“<br />
war damals noch die landläufige Meinung.<br />
In der Zwischenzeit laufen über<br />
1.000 solcher Erntemaschinen in unseren<br />
Obstanlagen.<br />
Radius: Die ganzen technischen<br />
Hilfsmittel von heute, kommen diese<br />
den Obstbauern <strong>im</strong> Verhältnis billiger<br />
als die manuellen Klauber von<br />
damals?<br />
A. Bonmassar: Früher hatten wir<br />
fachkundige Klauber, die jahrelang <strong>im</strong>mer<br />
wieder kamen. Auf sie war Verlass.<br />
Heute kommen die Klauber nicht mehr<br />
aus Vöran oder Mölten, sondern aus<br />
Rumänien, Bulgarien oder Nordafrika.<br />
Trotz hoher Löhne und hoher Sozialabgaben<br />
ist heute die Ernte dank der modernen<br />
Obsterntemaschinen günstiger,<br />
und vor allem qualitativ hochwertiger<br />
als damals, zur „Loanen“-Zeit. Unsere<br />
Hermes Fruit Picker und Tecnofruit<br />
samt den Förderbändern, ermöglichen<br />
eine sensible und schonende Kistenfüllung.<br />
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190 Nr. 4/<strong>2023</strong> Anzeige<br />
Die Kellerei Meran –<br />
eine Erfolgsgeschichte<br />
Die Kellerei Meran punktet mit Gegensätzen und Besonderheiten:<br />
eine Kellerei, deren vier es anfänglich<br />
waren; eine Kellerei mit zwei spannenden Anbaugebieten,<br />
die unterschiedlicher nicht sein könnten; eine<br />
Kellerei, kontrastreich und vielfältig mit über 16 Traubensorten,<br />
35 Weinen und einem Südtiroler Sekt.<br />
So wie wir die Kellereigenossenschaft in Marling heute<br />
kennen, ist sie zu einem fixen Dreh- und Angelpunkt für<br />
den Weinbau und die Sektherstellung <strong>im</strong> Südtiroler Westen geworden<br />
und zählt an die 350 Mitglieder rund um Meran und<br />
<strong>im</strong> Vinschgau. Als der Baustein zur Gründung <strong>im</strong> Jahre 1901<br />
gesetzt wurde, waren es nur eine Handvoll Weinbauern aus<br />
Marling. 1952 wurde zudem in der Nachbargemeinde die Meraner<br />
Weinkellerei gegründet. Nach der Eingliederung zweier<br />
Kellereien aus dem Burggrafenamt entstand mit der Fusion der<br />
Burggräfler Kellerei und der Meraner Weinkellerei <strong>im</strong> Jahre<br />
2010 die heutige Kellerei Meran Burggräfler mit Sitz in der<br />
Kellereistraße in Marling, deren Neueröffnung – nach erfolgter<br />
Renovierung – <strong>im</strong> Juni 2013 eine neue Ära einläutete.<br />
Tradition trifft auf Innovation<br />
Hat sich die Arbeit <strong>im</strong> Weinberg und auch <strong>im</strong> Keller durch verschiedene<br />
technische Hilfsmittel <strong>im</strong> Laufe der letzten Jahrzehnte<br />
Foto © Helmuth Rier<br />
Kellerführungen und Verkostungen:<br />
ein Erlebnis für alle Sinne<br />
Stefan Kapfinger, Kellermeister der Kellerei Meran
Nr. 4/<strong>2023</strong> 191<br />
Hier trifft Tradition auf Innovation.<br />
Das Gehe<strong>im</strong>nis der Meraner und Vinschger<br />
Weine ist die Leidenschaft der Weinbauern.<br />
gewandelt und verbessert, so sind die grundlegenden Schritte<br />
für die Weinherstellung seit Jahrhunderten gleich geblieben:<br />
sorgfältiges Arbeiten, Ausdauer und Disziplin, eine zeitintensive<br />
und anspruchsvolle Handarbeit <strong>im</strong> Weinberg, aber auch <strong>im</strong><br />
Keller, das jährliche Bangen bei Wetterkapriolen kurz vor dem<br />
W<strong>im</strong>men … - all dies gilt auch heute noch.<br />
Seit der erfolgten Renovierung des Hauptsitzes in Marling kombiniert<br />
die Kellerei Meran erfolgreich Tradition und Innovation<br />
mit Wissen, Weitblick und Achtsamkeit, um qualitativ hochwertige<br />
und authentische Weine zu erzeugen, die ihren „Wurzeln“<br />
treu bleiben. Der Ursprung und die Herkunft der Trauben müssen,<br />
laut Kellermeister Stefan Kapfinger, <strong>im</strong> Weinglas <strong>im</strong>mer<br />
erkennbar sein. „Qualität <strong>im</strong> Weinberg, Qualität bei der Arbeit<br />
und Qualität <strong>im</strong> Weinglas haben oberste Priorität“, ist Stefan<br />
Kapfinger überzeugt. Dieser wichtige Leitspruch wurde in den<br />
letzten Jahrzehnten in ganz Südtirol von der Weinwirtschaft<br />
beherzigt und hat Südtirol zu dem erfolgreichen Weinland gemacht,<br />
das es heute ist. „Im Grunde“, erklärt Kapfinger, „hat<br />
sich die Weinverarbeitung seit deren Anfängen in Südtirol nicht<br />
viel verändert. Sie wurde allerdings perfektioniert und dank<br />
unseren heutigen Standards und Fachwissen können wir in<br />
der Kellerei Meran unter anderem eine schonendere Verarbeitung<br />
der Trauben sicherstellen (was sich natürlich auch auf die<br />
Qualität des Weines auswirkt). Dies geschieht z.B. durch die<br />
sinnvolle Nutzung der Schwerkraft, um bei der Anlieferung<br />
entsprechende Pumpvorgänge zu vermeiden, was für die Trauben<br />
nur ein zusätzlicher Stressfaktor wäre“. Hightech-Pressen<br />
für die schonende Ganztraubenpressung oder das Einsetzen<br />
der Spontangärung wie z.B. be<strong>im</strong> Riesling aus der Graf-Linie<br />
sind weitere Beispiele, wie durch den technischen Fortschritt<br />
während der letzten Jahre mehrere Qualitätssprünge erreicht<br />
werden konnten.<br />
Am Puls der Zeit<br />
„In dieser Zeit der Globalisierung ist es wichtig, ein „Gesamtbild“<br />
der <strong>Wirtschaft</strong> und des Konsumentenverhalten, auf dem<br />
Bildschirm zu behalten“, weist Kellermeister Kapfinger hin.<br />
Gerade die Pandemie der letzten Jahre hat uns eiskalt vor Augen<br />
gehalten, dass nichts in Stein gemeißelt ist. Prinzipiell ist<br />
es wichtig, mit dem Puls der Zeit zu gehen, aber die eigenen<br />
Wurzeln, die Authentizität nie zu verlieren. Wir als Kellerei<br />
Meran gehen keinen Modeerscheinungen nach, aber wir informieren<br />
uns genau über die Konsumentenwünsche auf den<br />
verschiedenen Märkten und über die neuesten Entwicklungen<br />
<strong>im</strong> Weinsektor. Was vor Jahren vielleicht selbstverständlich<br />
oder undenkbar war, hat heute oft keine Gültigkeit mehr. Wer<br />
stehen bleibt oder den <strong>Wandel</strong> nicht erkennt, ist verloren.“ So<br />
spiegelt sich der kontinuierliche <strong>Wirtschaft</strong>swandel in allen Bereichen<br />
der Kellerei wider: bei der teils flexiblen Handhabung<br />
der Arbeitsstunden bei den Mitarbeitern, bei der Opt<strong>im</strong>ierung<br />
der Online-Verkaufskanäle, aber auch bei der richtigen Nutzung<br />
der sozialen Kanäle, bei der fortwährenden Verbesserung der<br />
Kellertechnik durch langfristig geplante Investitionen und be<strong>im</strong><br />
strategischen Ausbau der Absatzmärkte.<br />
Traubenflüsterer aus Passion<br />
Auch bei den Weinbauern, Mitglieder der Kellerei Meran, hat ein<br />
Umdenken stattgefunden. War die Leidenschaft zur Weinrebe in<br />
den letzten Jahrzehnten dem größeren Interesse an den Apfelanbau<br />
gewichen, so folgt die heutige Jugend bewusster und mit<br />
Enthusiasmus dem Ruf der „Alten“, die seit Generationen die Berufung<br />
zum Anbau in den Familien vorleben. Ein Gehe<strong>im</strong>nis der<br />
Meraner und Vinschger Weine ist nämlich genau die Leidenschaft<br />
der Weinbauern. Denn wie Kellermeister Kapfinger bekennt: Für<br />
mich ist es kein Beruf mehr, sondern eine Berufung!<br />
Kellerei Meran<br />
Panorama-Önothek: Weinverkostungen,<br />
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Kellereistraße 9 | 39020 Marling<br />
Mo.–Fr. 8–19 Uhr | Sa. 8–18 Uhr<br />
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Lauben 218 | 39012 Meran<br />
Mo.–Sa. 9–21 Uhr | So. 9–13 Uhr<br />
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Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 193<br />
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T ext Mai 2004<br />
Radius – Die Top 100<br />
in Südtirol
194 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
VIP, der führende<br />
Apfel lieferant aus Südtirol<br />
VIP, der Verband der Vinschger Produzenten für Obst<br />
und Gemüse, und die sieben Vinschger Genossenschaften<br />
entwickelten sich zu einem der führenden Apfel-<br />
Anbieter <strong>im</strong> europäischen Obstsektor. Mit dem vielfältigen<br />
Produktangebot, dem erstklassigen Service,<br />
den nachhaltigen Projekten und stetigen Innovationen<br />
sichert VIP die Existenzgrundlage der Mitgliedsbauern.<br />
Sieben Genossenschaften, 1.600 Mitgliedsbauern und<br />
der Verband der Vinschger Obst- und Gemüseproduzenten<br />
VIP: Sie sind das Fundament<br />
der Obstwirtschaft <strong>im</strong> Vinschgau.<br />
VIP wurde <strong>im</strong> Jahr 1990 gegründet und<br />
hat sich zu einer innovativen Vermarktungsorganisation<br />
weiterentwickelt.<br />
Heute zählt VIP zu den führenden<br />
Anbietern von Äpfeln aus integriertem<br />
und biologischem Anbau in ganz Europa<br />
und darüber hinaus.<br />
Umfangreiches Produktangebot<br />
Die Mitgliedsbauern bewirtschaften insgesamt<br />
5.500 Hektar Obstanlagen,<br />
aufgeteilt in klein strukturierten Familienbetrieben,<br />
die seit Jahrzehnten an die nächste Generation<br />
weitergegeben werden. Rund 20 Prozent der Anbaufläche <strong>im</strong><br />
Vinschgau werden biologisch bewirtschaftet. Um die Bedürfnisse<br />
des Marktes und die Wünsche der zukünftigen Apfelkonsumenten<br />
in aller Welt zu erfüllen, bietet VIP ein vielfältiges Apfelsort<strong>im</strong>ent<br />
an, bestehend aus klassischen und neuen Apfelsorten:<br />
Mit 50 Prozent Anteil am Gesamtsort<strong>im</strong>ent ist der Golden Delicious<br />
nach wie vor die Hauptsorte des Vinschgaus. Im Jahr<br />
2007 wurde die erste Vertragssorte unter der Clubmarke<br />
Kanzi ® angebaut. Bis 2025 steigt der Anteil an<br />
Vertragssorten auf 16 Prozent. VIP etablierte<br />
sich zudem als führender Anbieter von<br />
Bioäpfeln in Europa, sowohl hinsichtlich<br />
Qualität wie auch Quantität. Die Bioäpfel<br />
werden seit 2019 in einer eigenen<br />
hochmodernen Abpackstätte für den<br />
Verkauf sortiert und verpackt. Neben<br />
Äpfeln aus dem Vinschgau vermarktet<br />
VIP auch die Marillen, Kirschen,<br />
Beeren und zahlreichen Gemüsesorten<br />
der Mitgliedsbauern, vor allem auf dem<br />
lokalen und italienischen Markt.<br />
Der Golden Delicious
Nr. 4/<strong>2023</strong> 195<br />
Größter Arbeitgeber <strong>im</strong> Vinschgau<br />
VIP und die sieben Vinschger Genossenschaften Alpe in Laas,<br />
Geos in Schlanders, Juval in Kastelbell, Meg in Martell, Mivor<br />
in Latsch, Oveg in Prad und Texel in Naturns beschäftigen rund<br />
850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedensten<br />
Tätigkeitsbereichen. Sie sind somit der größte Arbeitgeber <strong>im</strong><br />
Vinschgau. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden am<br />
Hauptsitz von VIP in Latsch und in den Genossenschaften<br />
ein krisensicheres und breit gefächertes Betätigungsfeld vor.<br />
Gemeinsames Ziel ist es stets, die Existenzgrundlage der Mitgliedsbauern<br />
und deren Familie zu sichern.<br />
Neuorganisation <strong>im</strong> Vertrieb<br />
Die zunehmende Professionalisierung der Mitbewerber, die Segmentierung<br />
des Marktes und die Bedürfnisse der Kunden nach<br />
mehr Beratung und Begleitung veranlassten VIP <strong>im</strong> vergangenen<br />
Jahr dazu, die interne Organisationsstruktur anzupassen. So<br />
wurde die Koordination der Verarbeitung zentral eingerichtet<br />
und der operative Verkauf aller Äpfel nun vollständig zentral<br />
angesiedelt. Mit Kurt Ratschiller als neuem Vertriebsleiter wurden<br />
zudem neue Verantwortungsbereiche geschaffen, wie das<br />
Vertriebsmanagement <strong>im</strong> Ausland und in Italien. Zusätzlich<br />
werfen zwei Produktmanager ihren vollen Fokus auf die Vertragssorten<br />
und Bioäpfel. Dies erhöht den Spezialisierungsgrad<br />
der Vertriebsmitarbeiter, gewährleistet eine höhere Präsenz bei<br />
den Kunden vor Ort und ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen<br />
für den Verkauf der Äpfel. Die Neuorganisation erlaubt<br />
zudem die gezieltere Bearbeitung der steigenden individuellen<br />
Kundenwünsche und den intensiveren Austausch mit den<br />
Kunden. Letztlich erfordern die Einführung neuer Apfelsorten<br />
sowie ein steigendes Bioangebot mehr Präsenz bei den Kunden<br />
und die Erschließung neuer Märkte und Absatzkanäle. Die<br />
Spezialisierung <strong>im</strong> Vertrieb geht dabei Hand in Hand mit der<br />
Spezialisierung in der Produktion, denn eine zentrale Ver-<br />
marktung setzt auch einen gemeinsamen Abbau und eine gute<br />
Planung der Produktionsprozesse voraus.<br />
Eigene Stabsstelle für Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltiges Denken und Handeln, um die Zukunft der eigenen<br />
Enkel abzusichern, gehört seit jeher zum Selbstverständnis von<br />
VIP und den Vinschger Obstbauern. Nachhaltigkeit ist dabei<br />
ein ganzheitlicher und kontinuierlicher Prozess, welcher die Zusammenarbeit<br />
von allen Beteiligten erfordert. Daher hat VIP ein<br />
eigenes Nachhaltigkeitsteam gegründet, das die strategischen<br />
Entscheidungen definiert und verschiedenste Projekte initiiert.<br />
Zudem hat VIP eine Stabsstelle für Nachhaltigkeit mit einer eigenen<br />
Nachhaltigkeitsbeauftragten <strong>im</strong> Unternehmen <strong>im</strong>plementiert.<br />
Hier laufen alle Themen und Projekte rund um die Nachhaltigkeit<br />
zusammen. Weiters betreut die Nachhaltigkeitsbeauftragte die<br />
diversen internen Projekte, unterstützt bei Zertifizierungen und<br />
Audits, bei denen die Nachhaltigkeit <strong>im</strong>mer stärker <strong>im</strong> Fokus<br />
steht, und gewährleistet die Kommunikation zwischen allen Abteilungen,<br />
Genossenschaften und Stakeholdern.<br />
VIP setzt innovative Akzente<br />
VIP und die Vinschger Obstbauern setzten bereits mehrere<br />
nachhaltige Meilensteine, so <strong>im</strong> Bereich Bienenschutz, Förderung<br />
der Biodiversität, nachhaltige Verpackungen oder seit<br />
2018 be<strong>im</strong> herbizidfreien Anbau auf freiwilliger Basis. Gemeinsam<br />
will man Entwicklungen vorantreiben und Vorbild<br />
für einen nachhaltigen Obstanbau sein. Weitere Projekte zu<br />
den Themen Bienenschutz, Biodiversität oder umweltbewusste<br />
Mobilität stehen bei VIP bereits in den Startlöchern.<br />
VIP landw. Gesellschaft<br />
Hauptstraße 1 C | 39021 Latsch<br />
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Sortierung Genossenschaft
Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 197<br />
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T ext Mai 2004<br />
Radius – Die Top 100<br />
in Südtirol
198 Nr. Anzeige 4/<strong>2023</strong><br />
Anzeige<br />
Dank seines vielfältigen Sort<strong>im</strong>ents kann<br />
der VOG seinen Partnern zu jedem Zeitpunkt<br />
der Saison den richtigen Apfel anbieten.<br />
Vielfalt als Stärke<br />
Knapp acht Jahrzehnte nach seiner Gründung ist der<br />
Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG)<br />
mit einem vielfältigen Apfelsort<strong>im</strong>ent und starken<br />
Marken in 75 Ländern vertreten.<br />
Dem VOG gehören heute 4.600 Obstbauern an, die auf einer<br />
Fläche von 10.600 Hektar von Meran über Bozen<br />
und Salurn bis nach Brixen schmackhafte Äpfel bester Qualität<br />
produzieren. Der Verband ist <strong>im</strong> Namen seiner Mitglieder für<br />
die Vermarktung der Äpfel verantwortlich und stellt mit einem<br />
breiten und gut abgest<strong>im</strong>mten Produktportfolio sicher, dass<br />
Handelspartner in aller Welt das ganze Jahr über den richtigen<br />
Apfel für jeden Geschmack erhalten. Seinen Partnern präsentiert<br />
sich der VOG seit 2022 als „Home of apples“. Dieser<br />
Zusatz unterstreicht, dass <strong>im</strong> Unternehmen sämtliches Fachwissen<br />
in Sachen hochwertiger Apfelanbau, ausgezeichnete<br />
Produkte und Dienstleistungen sowie kompetente Obstbau-<br />
Experten unter einem Dach vereint werden.<br />
Erfahrene Bauern garantieren höchste Qualität<br />
Die Bauern des VOG arbeiten in klein strukturierten Familienbetrieben<br />
zusammen und halten be<strong>im</strong> Anbau der Äpfel die<br />
strengen Vorgaben der integrierten und biologischen Produktion<br />
ein. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Thema Nachhaltigkeit,<br />
wobei sowohl der ökologischen als auch der ökonomischen<br />
und sozialen Nachhaltigkeit Rechnung getragen wird: „Unsere<br />
Bauern greifen <strong>im</strong> Anbau auf modernste Technologien zurück<br />
und schützen Mensch und Umwelt gleichermaßen – stets mit<br />
dem Ziel, ein Gleichgewicht zwischen Ökologie und Ökonomie<br />
zu schaffen. Das tun sie, um den nächsten Generationen<br />
eine Welt zu hinterlassen, in der es weiterhin möglich ist, die<br />
Früchte der heutigen Arbeit zu ernten“, erklärt VOG-Direktor<br />
Walter Pardatscher.<br />
Zukunftsorientiertes Apfelsort<strong>im</strong>ent<br />
Dass auch die Schlagworte Sortenerneuerung und Sorteninnovation<br />
<strong>im</strong> VOG wichtig sind, zeigt ein Blick auf die Entwicklung<br />
des Sortenspiegels: Waren vor 25 Jahren die sieben Sorten<br />
Golden Delicious, Morgenduft, Granny Smith, Red Delicious,<br />
Gala, Jonagold und Elstar für über 90 Prozent des Sort<strong>im</strong>ents<br />
verantwortlich, haben sich <strong>im</strong> Laufe der Zeit einige neue Sorten<br />
zum Produktportfolio hinzugesellt. Ein Großteil davon gehört<br />
zu den sogenannten „Vertragssorten“, die mittlerweile rund<br />
30 Prozent der Anbaufläche <strong>im</strong> VOG-Gebiet ausmachen. Heute<br />
verfügt der Verband über ein zukunftsorientiertes Sort<strong>im</strong>ent,<br />
das am Puls der Zeit ist und den Wünschen von modernen<br />
Konsumenten gerecht wird.<br />
„Unser Sortenspiegel hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Während der Anteil einzelner traditioneller<br />
Sorten zurückging, legten die Vertragssorten zu“, so VOG-<br />
Obmann Georg Kössler. Bei der Sortenerneuerung konnte sich<br />
der Verband stets auf das Engagement und den Weitblick seiner
Nr. 4/<strong>2023</strong> 199<br />
Bauern verlassen: „Unseren Mitgliedern, die unsere Sortenprojekte<br />
mit Neupflanzungen und damit verbundenen bedeutenden<br />
Investitionen mittragen, gilt ein besonderer Dank“, betont Kössler.<br />
Schmackhafte Äpfel, starke Marken<br />
Die Weiterentwicklung des Sort<strong>im</strong>ents führte auch dazu, dass<br />
die Anzahl an Marken <strong>im</strong> VOG nach oben ging. „Neben den<br />
Hauptmarken Marlene ® und Südtiroler Apfel sind auch andere<br />
Marken wie Pink Lady ® , Kanzi ® , envy, yello ® , Jazz, Joya ® ,<br />
SweeTango ® , RedPop ® , Giga ® , Cosmic Crisp ® und Cr<strong>im</strong>son<br />
Snow ® bei uns in der He<strong>im</strong>at des Apfels zu Hause. Marken, die<br />
ausschließlich <strong>im</strong> Biobereich angeboten werden – etwa Biosüdtirol<br />
oder Natyra ® – gehören ebenfalls dazu. Unsere Marken<br />
unterstützen wir mit einprägsamen Marketingkampagnen, um<br />
damit Kunden und Konsumenten rund um den Globus zu erreichen<br />
und zu überzeugen“, so Pardatscher.<br />
Von Südtirol in die ganze Welt<br />
Heute vermarktet der VOG seine Äpfel in 75 Ländern. Während<br />
der Großteil der Ware in Italien und anderen europäischen<br />
Märkten wie Deutschland, Spanien, dem Benelux-Raum, Skandinavien<br />
abgesetzt wird, sind die Äpfel des Verbandes auch in<br />
entfernten Destinationen in Amerika und Asien erhältlich. Zu<br />
den Ländern, die der VOG beliefert, zählen unter anderem auch<br />
Honduras, Guatemala, Taiwan oder Vietnam. „In den letzten<br />
Jahren ist es uns gelungen, <strong>im</strong>mer wieder neue Märkte zu erschließen.<br />
Allein mit unserer Hauptmarke Marlene ® , die 1995<br />
ursprünglich als Marke für den italienischen Markt eingeführt<br />
wurde, sind wir mittlerweile in 25 Ländern präsent“, berichtet<br />
Pardatscher und fügt hinzu: „Egal, um welche Apfelsorte es<br />
Die VOG-Hauptmarke Marlene® ist mittlerweile in 25 Ländern präsent.<br />
sich handelt: Unsere Handelspartner wissen, dass sie <strong>im</strong> VOG<br />
zu jedem Zeitpunkt der Saison den richtigen Apfel finden, der<br />
Konsumenten begeistert und sie dazu an<strong>im</strong>iert, nach dem Verzehr<br />
erneut zuzugreifen.“<br />
VOG – Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften<br />
Tel. 0471 256 700<br />
info@vog.it | www.vog.it<br />
Im VOG wird ein nachhaltiger Apfelanbau betrieben, der auch in Zukunft Bestand hat.
200 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
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3 Zinnen Dolomites auf dem<br />
Weg zur starken Marke<br />
„Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem<br />
überholt werden“ ... diesem Leitsatz folgt die Strategie<br />
der Tourismusdestination 3 Zinnen Dolomites. Für<br />
ihr Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis spricht nicht zuletzt die strategische<br />
Neuausrichtung. Vor sieben Jahren nahm die Entwicklung<br />
der Region mit dem Start eines tiefgreifenden<br />
Markenbildungsprozesses eine grundlegende Wende.<br />
Die Neuorganisation der Tourismusorganisationen <strong>im</strong> Lande<br />
gab den Ausschlag, dass sich Südtirols größtes Seilbahnunternehmen,<br />
die 3 Zinnen AG, mit den Tourismusvereinen der<br />
Gemeinden Sexten, Innichen, Toblach, Niederdorf und Prags<br />
verbündeten, um mit vereinten Kräften am Markt neue Wege<br />
zu beschreiten. Als Basis diente eine über 14 Monate laufende<br />
Markenpositionierung, die zusammen mit Entscheidungsträgern<br />
aller Branchen des Einzugsgebietes ausgearbeitet wurde. Das Ergebnis<br />
war klar, die Entscheidung mutig: Der gängige Marketingbegriff<br />
„Hochpustertal“ hatte ausgedient. Dieser wurde vom<br />
neuen Namen 3 Zinnen Dolomites abgelöst und durch eine starke<br />
Wortbild-Marke ersetzt. Damit stand ein Neubeginn in der<br />
touristischen Vermarktung bevor. Der enorme Bekanntheitsgrad<br />
der Drei Zinnen, die unzählige Male als Symbolbild der Dolomiten<br />
fungieren, galt dabei zweifelsohne als günstiges Startkapital.<br />
Wie die 3 Zinnen Region <strong>im</strong> Wettbewerb der besten<br />
Alpendestinationen punktet<br />
„3 Zinnen Dolomites ist die kompakteste alpine Welt für erfahrene<br />
Kenner“, so der Leitsatz, der auf drei Markenprinzipien fußt,<br />
die wiederum von sechs Eigenschaften des Markenkerns gestützt<br />
werden, nämlich alpinistisch, zugänglich, wohlfühlig, familienfreundlich,<br />
mächtig und überlegen. Eine Marke kann aber nur<br />
Foto © wisthaler.com<br />
Die neue 10er-Kabinenbahn Helmjet Sexten<br />
so gut sein wie ihre Inhalte, die sie mit Leben und Emotionen<br />
erfüllen. Daher spielte der Netzwerk-Gedanke von Beginn an<br />
eine wichtige Rolle. Eine Marke muss von vielen mitgetragen<br />
werden, um Strahlkraft zu erlangen. Starke Partner wie IDM<br />
Südtirol und Dolomiti Superski, vor allem aber die Menschen<br />
und Betriebe aus dem Kerngebiet sind unersetzliche Markenbotschafter.<br />
Nahezu 100 Millionen, die in den vergangenen zwölf<br />
Jahren in den Ausbau und die Modernisierung des Skigebietes<br />
3 Zinnen geflossen sind, haben einen entscheidenden Beitrag<br />
geleistet. Massive Investitionen zur Erneuerung und Erweiterung<br />
von Hotels und Beherbergungsbetrieben trugen ebenso dazu<br />
bei, dass die Qualität des touristischen Angebotes ein hohes<br />
Level erreicht hat. Auch hochwertige Events wie die Weltcups<br />
<strong>im</strong> Skicross und Langlauf, Kultur- und Gourmetveranstaltungen<br />
laden die Marke auf und befüllen diese mit Leben.<br />
Doch wohin geht die Reise?<br />
Zum Kernthema der Zukunft, der Nachhaltigkeit, will die<br />
Marke 3 Zinnen Dolomites richtungsweisende Schritte setzen.<br />
Durch Partizipation der lokalen Bevölkerung, die auf dem Weg<br />
zu einer starken Marke mitgenommen werden soll, wird es<br />
möglich, den Markenentwicklungsprozess von einer Vielzahl<br />
motivierter Menschen mitzugestalten. Ihr Tun und Handeln,<br />
gepaart mit daraus wachsenden innovativen Ideen, wird die<br />
Marke schärfen und sie wie einen Rohdiamanten zum Funkeln<br />
bringen. Von der gemeinsamen Gangart und dem Feuer jeder<br />
und jedes Einzelnen wird es abhängen, welche Begehrlichkeit<br />
vom Etikett des mächtigen Dreigestirns ausstrahlt.<br />
Foto © wisthaler.com<br />
3 Zinnen AG<br />
Schattenweg 2 F | 39038 Vierschach<br />
Tel. 0474 710 355<br />
info@dreizinnen.com | www.dreizinnen.com<br />
Die Drei Zinnen, Wahrzeichen des Dolomiten UNESCO<br />
Welterbes und der gleichnamigen Region 3 Zinnen Dolomites
Nr. 4/<strong>2023</strong> 201<br />
80 Jahre und topfit<br />
Ein Interview mit dem ehemaligen Speckkönig<br />
Franz Senfter, heute Investor in Sachen Tourismus<br />
und Aufstiegsanlagen. Was meint er mit der Aussage<br />
nicht er, sondern seine Mitarbeiter haben ihm<br />
den Erfolg gebracht?<br />
Diese Aussage mag zwar st<strong>im</strong>men, aber es gehört <strong>im</strong>mer noch<br />
ein Chef dazu, einer, der die jeweils besten Leute für best<strong>im</strong>mte<br />
Aufgaben findet. Er hat ohne Zweifel ein besonderes<br />
Talent, Leute für seine Ideen zu begeistern. Das war schon vor<br />
über 30 Jahren bei Heinrich Riffesser so, den er vom Lananer<br />
Unternehmen Zuegg (damals Headsponsor von Alberto Tomba)<br />
zu sich holte. Ähnliches gilt wohl für Christoph Engl, den<br />
er vor sieben Jahren für das Projekt der Namensgebung<br />
Dolomitenregion 3 Zinnen begeistern konnte,<br />
und geht weiter mit der Verpflichtung einer<br />
neuen Marketingleiterin für die 3 Zinnen AG.<br />
Es ist nicht irgendwer, sondern Laura Hitthaler,<br />
welche Anfang des Jahres von München<br />
kam, wo sie bei MediaMarktSaturn zuletzt das<br />
Marketing des stark wachsenden Service-&-<br />
Solutions-Geschäftsbereichs verantwortet hat.<br />
Radius: Begonnen hat dein Engagement in<br />
Sachen Aufstiegsanlagen <strong>im</strong> Jahre 1972.<br />
Franz Senfter: Genau, ich war ein ganz passabler Rennläufer<br />
und kannte diverse Skigebiete. Der Haunold als Skiberg war<br />
einfach zu klein, deshalb die Idee der Erschließung vom Helm,<br />
obwohl uns die meisten damals für verrückt erklärt haben.<br />
Radius: Die Verrückten haben sich durchgesetzt und<br />
du bist sogar Bürgermeister geworden.<br />
F. Senfter: Ja, mit dem Helmprojekt habe ich nach und nach<br />
<strong>im</strong>mer mehr Zuspruch erhalten, als Bürgermeister bin ich als<br />
Präsident der Helm AG zurückgetreten. Erst als die Haunold-<br />
Gesellschaft 1985 in finanzielle Schwierigkeiten geriet, bin ich<br />
wieder aktiv geworden.<br />
Franz Senfter<br />
und Überzeugungskraft hineingesteckt hat. 2011 war der Zusammenschluss<br />
der Skigebiete Helm und Rotwand perfekt.<br />
Radius: Das Angebot ist damit wesentlich attraktiver<br />
geworden, die 3 Zinnen AG ist zur umsatzstärksten Liftgesellschaft<br />
Südtirols geworden.<br />
F. Senfter: Ja, 3 Zinnen Dolomites holt jetzt auf, was in<br />
den 20 Jahren Stillstand versäumt wurde. Wir haben letztes<br />
Jahr ca. 28 Millionen Euro Umsatz generiert und kommen<br />
in dieser Saison auf knapp 35 Millionen Euro. Wir haben in<br />
den letzten zwölf Jahren knapp 100 Millionen Euro investiert<br />
und haben darüber hinaus auch noch große Zukunftspläne.<br />
Wir planen den liftmäßigen Zusammenschluss mit Padola (Ski<br />
Area Val Comelico in Venetien) und mit dem Skigebiet<br />
Thurntaler in Sillian in Osttirol.<br />
Radius: Was sind die nächsten konkreten<br />
Schritte?<br />
F. Senfter: Ganz wichtig erscheint mir, die<br />
einhe<strong>im</strong>ische Bevölkerung weiterhin gut einzubinden.<br />
Große Investitionspläne brauchen auch<br />
einen großen Zuspruch. Wir streben eine höchst<br />
nachhaltige Entwicklung an und das muss man<br />
auch entsprechend kommunizieren.<br />
Radius: Was meinst du mit nachhaltig?<br />
F. Senfter: Als eines der ersten Skigebiete Südtirols sind wir in<br />
den Bereichen Energie, Umwelt und Arbeitsschutz ISO-zertifiziert.<br />
Darüber hinaus zahlen wir z.B. seit fünf Jahren eine höhere<br />
Stromrechnung, weil wir ausschließlich grünen Strom beziehen<br />
und unsere gesamten elektromotorbetriebenen Aufstiegsanlagen<br />
damit speisen. Dadurch erreichen wir wiederum eine hervorragende<br />
CO 2-Bilanz. Wir waren <strong>im</strong> Dolomiti-Superski-Verbund<br />
unter den Ersten, die über ein Kinderförderprogramm für alle<br />
einhe<strong>im</strong>ischen Kinder bis zehn Jahren kostenloses Skifahren ermöglicht<br />
haben. Ein Riesenvorteil ist auch die direkte Anbindung<br />
an die Eisenbahn mit dem Bahnhof in Vierschach.<br />
Radius: Ende der 1980er-Jahre gab es, wegen interner<br />
Uneinigkeiten, einen fast 20 Jahre langen Stillstand.<br />
F. Senfter: Ja, die Situation war verfahren. In den 1990er-<br />
Jahren ist es mir dann gelungen, die einzelnen Akteure vom<br />
Zusammenschluss von Haunold, Helm und Rotwand zu überzeugen.<br />
Damit wurde ich auch einer der Mehrheitsaktionäre<br />
der neuen Gesellschaft.<br />
Radius: Aber bis zum Zusammenschluss der Skigebiete<br />
Helm und Rotwand war es noch ein langer Weg.<br />
F. Senfter: Na ja, die Differenzen zwischen den diversen Interessen<br />
in Sexten mussten erst ausgeräumt werden. Ein starker<br />
Befürworter war Erwin Lanzinger, der sehr viel Energie<br />
Radius: Franz, du siehst zwar aus wie 60, aber es ist<br />
ja kein Gehe<strong>im</strong>nis, du bist 80 Jahre alt. Woher n<strong>im</strong>mst<br />
du die Kraft und die Motivation für all deine Visionen<br />
und Pläne?<br />
F. Senfter: Tourismus ist meiner Meinung nach das schönste<br />
Business, es hat so viel mit Freizeit zu tun. Als ehemaliger<br />
Skirennläufer und Skilehrer, liegt mir dabei der Wintersport besonders<br />
am Herzen. Und was gibt es Schöneres, wenn man gewisse<br />
finanzielle Möglichkeiten hat, als in die eigene He<strong>im</strong>at zu<br />
investieren und zu sehen, wie man dabei auch noch Erfolg hat.<br />
Ich hatte in meinem Leben viel Erfolg, das habe ich auch meiner<br />
He<strong>im</strong>at zu verdanken. Das Leben ist <strong>im</strong>mer ein Geben und Nehmen<br />
und jetzt ist für mich die Zeit zum Geben gekommen!
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Die alte Poststation von damals ist heute eines<br />
der exklusivsten Resorts in Südtirol.
Quellenhof –<br />
Eine 100-jährige<br />
Erfolgsgeschichte<br />
<strong>2023</strong> ist ein ganz besonderes Jahr für<br />
den Quellenhof – 100 Jahre Quellenhof,<br />
unter der Führung der Passeirer<br />
Hoteliersfamilie Dorfer.
204<br />
Der Grundstein wurde schon noch vor der Jahrhundertwende<br />
gelegt. Bereits 1897 wurde der Quellenhof an der<br />
einzigen Straße durch das Passeiertal erbaut und als Gasthaus<br />
eröffnet. Eine sprudelnde Wasserquelle, die noch heute ausgezeichnetes,<br />
frisches Quellwasser spendet, gab dem Hause<br />
seinen Namen.<br />
Ein neuer Schwung kam in das günstig gelegene Gasthaus mit<br />
den Großeltern von Heinrich Dorfer, die in den schwierigen<br />
Zwischenkriegsjahren 1923 den Quellenhof<br />
kauften. Mit Energie und Freude gingen sie an<br />
die Arbeit. Das kleine Gasthaus wuchs, wurde<br />
schmucker und war bald beliebter Treffpunkt<br />
für Gäste aus nah und fern. Bekannt wurde<br />
der Quellenhof vor allem für seine ausgezeichnete<br />
Küche, wo besonders die „Forelle<br />
blau“ als die Spezialität des Hauses von den<br />
Gästen gefragt wurde. Ende der 1950er-Jahre<br />
wurde die Führung des Hauses der nächsten Generation<br />
übertragen, die sich bereits über Jahre<br />
<strong>im</strong> elterlichen Betrieb darauf bestens vorbereitet<br />
Luise Dorfer – sie gilt<br />
als große Pionierin <strong>im</strong><br />
Tourismus in Südtirol.<br />
hatte. Die Zeiten wurden allmählich besser, das Gasthaus<br />
blühte auf und die Familie Luise und Rudolf Dorfer erfreute<br />
sich der Anerkennung vieler Gäste.<br />
„Ein Leben für die <strong>Wirtschaft</strong>“<br />
1923 erwarben die Großeltern von<br />
Heinrich Dorfer den kleinen Gasthof.<br />
In den 1970er-Jahren traf Luise Dorfer, mittlerweile leider<br />
verwitwet und alleinerziehende Mutter von vier kleinen<br />
Kindern – zwei strategische Entscheidungen, die den<br />
Werdegang des Quellenhofes maßgeblich beeinflussten.<br />
Zuerst baute sie den Forellenhof mit den<br />
ersten Tennisplätzen in Südtirol. Infolgedessen<br />
wandelte sie das Gasthaus in ein Hotel mit<br />
Sportanlagen um. Dann kaufte sie den „Kennenhof“,<br />
einen Bauernhof mit viel Grund und<br />
Boden, und schaffte damit Raum für zukünftige<br />
Expansionen. 2010 bekam Luise Dorfer die<br />
Verdienstmedaille des Landes Tirol und 2014 die<br />
Auszeichnung „Ein Leben für die <strong>Wirtschaft</strong>“ –<br />
sie gilt als große Pionierin <strong>im</strong> Tourismus, als ein<br />
Mensch mit Weitsicht, Mut und Tatendrang.<br />
Quellenhof Luxury Resort Lazise –<br />
Luxus-Hideaway am Gardasee<br />
Familie Heinrich und Meggy Dorfer mit den<br />
Kindern Carolin, Lukas und Tobias
205<br />
Quellenhof See Lodge – ein Hauch von<br />
Malediven in den Südtiroler Bergen.<br />
In den 1990er-Jahren übernahm Heinrich Dorfer, also die dritte<br />
Generation, die Geschicke des Hauses und baute es zu einem<br />
umfassenden Sport- und Wellness-Resort aus. Nebst den andauernden<br />
Zu- und Umbauten beweist auch Heinrich Dorfer<br />
<strong>im</strong>mer wieder Weitblick und Umsicht. Bereits 1992 errichtete<br />
er die hauseigene Golfanlage, die sich noch heute als absoluter<br />
Schwerpunkt <strong>im</strong> breiten Sportangebot präsentiert. Dann die<br />
Entscheidung, den Verkehr durch einen privat finanzierten Tunnel<br />
vom Hotel wegzuleiten, hat der gesamten Anlage eine neue<br />
Qualität verliehen.<br />
Ruhe, Grünflächen und Sport sowie Action<br />
für Klein und Groß …<br />
… bietet das heutige Resort in einer Großzügigkeit, die man<br />
seinesgleichen in Südtirol und <strong>im</strong> gesamten Alpenraum nicht<br />
zwe<strong>im</strong>al findet. Wie <strong>im</strong> Sportbereich auch hat sich Heinrich<br />
Dorfer auch als Trendsetter, was den Wellness- und Gesundheitsbereich<br />
anbelangt, hervorgetan. Bereits mit dem Bau der<br />
Parkresidenz wurden Maßstäbe auf hohem Niveau gesetzt, um<br />
sie dann wiederum mit dem Wellnessbereich der Vitalresidenz<br />
zu toppen. Die Eröffnung des Medical Center Quellenhof <strong>im</strong><br />
Jahre 2010 rundete die allgemeine Wertstellung von Wohlbefinden<br />
und Gesundheit ab und ist heute gefragter denn je.<br />
Zwei weitere Milestones in der Geschichte des Quellenhofs<br />
waren die Expansion der Marke „Quellenhof“ an den Gardasee.<br />
Im März 2019 eröffnete Familie Dorfer in Lazise am<br />
Gardasee eines der ersten und exklusivsten Häuser am See<br />
<strong>im</strong> 5-Sterne-Luxus-Segment, das Quellenhof Luxury Resort<br />
Lazise. Im Jahre 2022 folgte dann, wieder mit Standort Passeier,<br />
das nächste Erfolgsprojekt, die neue und innovative<br />
Quellenhof See Lodge, eine Ruheoase nur für Erwachsene,<br />
angelegt in einem 4.500 Quadratmeter großen künstlichen<br />
See mit mediterranem Flair.<br />
Im Jubiläumsjahr <strong>2023</strong> dürfen sich die Gäste auf viele einzigartige<br />
Highlights freuen. Im Juni stehen St<strong>im</strong>mungsmacher DJ Ötzi<br />
und der Südtiroler Vollblutmusiker Herbert Pixner <strong>im</strong> Passeiertal<br />
auf der Showbühne. Im Mai und November dieses Jahres erhalten<br />
Quellenhofs treue Stammgäste ein ganz besonderes Schmankerl:<br />
Sie genießen bei den legendären Stammgästewochen viele<br />
Überraschungen und ein exklusives Wochenprogramm.<br />
Die Erfüllung von Gästewünschen wird in den Quellenhof Luxury<br />
Resorts seit je großgeschrieben, denn das „Q“ steht nicht<br />
nur für „Quellenhof“, sondern vor allem auch für Qualität,<br />
Tradition und einen Top-Service.<br />
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Foto © wisthaler.com<br />
Schnalstal:<br />
Die wirtschaftliche<br />
Entwicklung<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung eines Tales durch<br />
den Bau der Schnalstaler Gletscherbahnen<br />
Die Gemeinde Schnals mit 210,35 Quadratkilometer flächenmäßig<br />
eine der größten, an der Einwohnerzahl<br />
mit 1.245 gemessen jedoch eine der kleinsten Gemeinden<br />
Südtirols. Ein Tal, das <strong>im</strong> Süden an die Apfelbaumplantagen<br />
von Naturns grenzt und am Ende des Tales umgeben ist von<br />
3.000ern und dem Hochjochferner.<br />
Die Entwicklung der <strong>Wirtschaft</strong> erfährt mit der Inbetriebnahme<br />
der Schnalstaler Gletscherbahn am 12. Juli 1975 einen rapiden<br />
Aufschwung. Die Abwanderung der Bevölkerung konnte vorerst<br />
Der erste Schlepplift am Gletscher<br />
gestoppt werden und der Tourismus hat sich stark entwickelt.<br />
Die Vision des damals 23-jährigen Leo Gurschler, Bauer auf dem<br />
2.000 Meter hoch gelegenen Kurzhof am Ende des Schnalstales,<br />
war es, den Hochjochferner für den Wintersport zu erschließen.<br />
Waren noch in den 1950er-Jahren über 74 Prozent der Bevölkerung<br />
in der Landwirtschaft tätig, so waren es 1982 nur mehr<br />
knapp 25 Prozent. Mehr als 50 Prozent waren von nun an <strong>im</strong> Bereich<br />
Handel und Tourismus tätig. Nach dem fulminanten Start<br />
in den 1970er-Jahren folgten sehr schwierige Jahre Anfang der<br />
1980er. In den 1990er- und Anfang der 2.000er-Jahre erfolgten<br />
weitere notwendige Investitionen <strong>im</strong> Bereich Aufstiegsanlagen,<br />
Gastronomie und Hotellerie.<br />
Meilensteine für das Tal<br />
Ein weiterer Meilenstein war die Umsetzung der Idee des Ingenieurbüros<br />
Pohl aus Schlanders, ein Wasserkraftwerk zu bauen.<br />
Diesem folgte ein Blockheizkraftwerk. Damit konnten neben der<br />
benötigten Energie für die Aufstiegsanlagen auch die umliegenden<br />
Hotels in Kurzras mit Abwärme des Kraftwerkes versorgt<br />
werden. Nach vielen schwierigen Jahren übernahmen 2014<br />
die Unternehmerfamilien Schröcksnadel und Ebner die Mehrheit<br />
der Aktien der Gletscherbahn. Seit 2018 hat die Athesia-<br />
Gruppe die Mehrheit und somit das Sagen bei der Schnalstaler<br />
Gletscherbahnen AG und be<strong>im</strong> Glacier Hotel Grawand. Ziel<br />
ist es, die Entwicklung am Ende des Tales weiter fortzusetzen.<br />
Der Plan der nächsten Jahre sieht vor, die Modernisierung
Nr. 4/<strong>2023</strong> 207<br />
Titel Titel Titel<br />
Der Klettersteig Larix<br />
wurde 2022 eröffnet.<br />
Die Pendelbahn wird heuer umgebaut.<br />
Vorspann.<br />
T ext<br />
der Aufstiegsanlagen, die notwendigen Beschneiungsanlagen<br />
auszubauen, den Bau von Gastronomie und Hotellerie anzugehen<br />
und neue Angebote <strong>im</strong> Bereich Outdoor zu entwickeln.<br />
Bereits zu den Zeiten von Leo Gurschler ging man davon aus,<br />
dass Kurzras über 1.000 Betten benötigen wird. Aufgrund der<br />
finanziellen Schwierigkeiten wurden dann nur ca. die Hälfte<br />
realisiert. Die Athesia-Gruppe möchte diese für die weitere<br />
Entwicklung notwendigen Betten bauen.<br />
Neuorientierung bei Sommerattraktionen<br />
Bereits seit über zehn Jahren ist das Sommerskifahren nicht<br />
mehr möglich. Nun gilt es, <strong>im</strong> Sommer die Wanderangebote<br />
auszubauen und neue Attraktionen zu schaffen. Eine der ersten<br />
erfolgreich abgeschlossenen Projekte sind der Bau der Aussichtsplattform<br />
„Iceman Ötzi Peak 3251 m“ auf der Grawandspitze,<br />
der Klettersteig Larix und der parallele Wanderweg „Alpin<br />
Trail“, welche von Kurzras bis zur Teufelsegghütte führen. Sie<br />
sind bereits ein Anziehungspunkt vieler Touristen. Die neue<br />
Dachmarke „Alpin Arena Schnals 2.011–3.251 m“ wurde entwickelt<br />
und sollte den Weg hin zur Fast-Ganzjahresdestination<br />
ebnen. Von Kurzras auf 2.011 Meter bis hinauf zum Gletscher<br />
auf über 3.212 Metern. Von Anfang Juli bis Anfang Oktober<br />
läuft die Sommersaison und ab Ende September beginnt bereits<br />
die Wintersaison, welche bis Anfang Mai geht. Die Schnalstaler<br />
Gletscherbahnen AG und die Gastro Schnals GmbH (Glacier<br />
Hotel Grawand und Smart Hotel Firn) geben je nach Saison<br />
über 70 Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz und sind einer<br />
der größten Motoren der <strong>Wirtschaft</strong> <strong>im</strong> Tal.<br />
Dem Kl<strong>im</strong>awandel entgegenzuwirken ist die<br />
Kunst der Stunde<br />
Eine weitere Herausforderung ist der Kl<strong>im</strong>awandel und damit so<br />
lange wie möglich, den Gletscher zu erhalten. Bereits seit Jahren<br />
wird <strong>im</strong> Frühjahr bei geeigneten Temperaturen Kunstschnee<br />
erzeugt und dieser mit Vliesen den Sommer über abgedeckt.<br />
Damit verliert der Gletscher in <strong>im</strong>mer schneeärmeren Wintern<br />
und heißen Sommern weniger an Substanz. Zudem sind diese<br />
Schneedepots die Basis für die Eröffnung der Skipisten am Gletscher<br />
Ende September. Von Anfang an ist der Leistungssportler<br />
vom Amateur bis hin zum Profi <strong>im</strong> Schnalstal ein wichtiger Gast.<br />
Das Ziel ist es, dies auszubauen und <strong>im</strong> Herbst das Trainingszentrum<br />
des alpinen Skisports zu werden. Auch Snowboarder<br />
und die Skilangläufer sind <strong>im</strong> Schnalstal zu Hause.<br />
Die Alpin Arena Schnals ist zudem ein wichtiger Förderer des<br />
Wintersports. Seit vielen Jahren sind der Riesentorlaufspezialist<br />
Riccardo Tonetti und die Snowboardlegende Roland Fischnaller<br />
Botschafter. Seit dieser Saison unterstützt die Athesia-Gruppe als<br />
einer der Hauptsponsoren des Wintersportverbandes Südtirol<br />
(FISI Südtirol) die Südtiroler Jugend. Seit vielen Jahren fahren<br />
die Grundschüler in der Alpin Arena Schnals von Algund bis<br />
Schlanders gratis Ski.<br />
Interessante Filmlocation<br />
Das Schnalstal ist ein Tal, wo Tradition auf Innovation<br />
trifft. Daher ist es nicht verwunderlich, dass dies viele Filmproduktionen<br />
in den letzten Jahren angezogen hat. Filme wie „Everest“,<br />
„Das finstere<br />
Tal“, die aktuellen<br />
Produktionen wie die<br />
UMBAU PENDELBAHN<br />
Kr<strong>im</strong>iserie „Mordach“<br />
Das Tal hat großes Potenzial, sich<br />
oder die Netflix-<br />
produktion „Heart<br />
of Stone“, welche <strong>im</strong><br />
auch weiterhin zu entwickeln und<br />
dabei altbewährte Traditionen zu<br />
leben. So begannen heuer <strong>im</strong> Mai die<br />
August erstmals auf<br />
Umbauarbeiten an der Pendelbahn.<br />
Netflix ausgestrahlt<br />
Sie wird mehr Platz in den Kabinen<br />
wird, sind nur einige<br />
Beispiele. Auch<br />
bieten, auch die Modernisierungsarbeiten<br />
an der Tal- und Bergstation<br />
dieser Bereich bringt<br />
führen zu einer spürbaren Verbesserung.<br />
dem Tal nicht nur<br />
Bekanntheit, sondern<br />
auch Geld und Arbeit<br />
für die lokale Bevölkerung.<br />
Die Bauarbeiten können auf<br />
den Social-Media-Kanälen und der<br />
Website der Alpin Arena Schnals<br />
verfolgt werden.<br />
Schnalstaler Gletscherbahnen<br />
Kurzras 111 | 39020 Schnals<br />
Tel. 0473 662 171<br />
info@schnalstal.com | www.schnalstal.com
208 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
AKTUELL<br />
MERAN:<br />
VOM HOTEL PALACE<br />
ZUR UMLAUFBAHN<br />
Ein Blick auf die touristische Entwicklung<br />
am Beispiel von Meran<br />
und dem Hotel Palace. Als Sonnenbalkon<br />
der k.-u.-k.-Monarchie<br />
wurde Meran in den 1870er- und<br />
1880er-Jahren bekannt. Die Eröffnung<br />
der Bahnlinie 1881 von Bozen<br />
nach Meran festigte den Bekanntheitsgrad<br />
der Kurstadt.<br />
Kurswagen führten von Petersburg,<br />
Prag, Budapest und Wien direkt<br />
nach Meran. „Im Süden und doch<br />
deutsch“, das war der Werbespruch,<br />
mit dem der Kurort <strong>im</strong> Deutschen<br />
Reich und in Österreich sehr erfolgreich<br />
auf sich aufmerksam machte. Wer<br />
etwas auf sich hielt und es sich leisten<br />
konnte, musste nach Meran. Auf<br />
der Kurpromenade wehte der Hauch<br />
der großen Welt und die Crème de la<br />
Crème promenierte begleitet von den<br />
Klängen des Kurorchesters.<br />
Die Entstehung der Palast-Hotels<br />
In diesem Umfeld begann der Baumeister<br />
Peter Delugan 1904 mit dem<br />
Bau eines Hotels, das selbst den Luxus<br />
der Häuser an der Riviera in den<br />
Schatten stellen sollte. Ein Auszug aus<br />
der „Meraner Zeitung" 1906: „Das<br />
Hotel umfasst 150 Räume und Salons<br />
mit über 200 Betten und 18 Badez<strong>im</strong>mern.<br />
Einige der Appartements haben<br />
sogar eigene Badez<strong>im</strong>mer und Toiletten.“<br />
In ganz Europa entstanden um die<br />
Jahrhundertwende solche Hotels. Das<br />
Riz in London, das Badrutt's Palace in<br />
St. Moritz, ebenso entstanden entlang<br />
der französischen und italienischen Riviera<br />
solche Prachtbauten, genauso wie<br />
in den Nobelkurorten in Karlsbad oder<br />
<strong>im</strong> schweizerischen Davos. Dort, wo<br />
der Tourismus erfolgreich war, blühte<br />
auch die <strong>Wirtschaft</strong>.
AKTUELL<br />
Nr. 4/<strong>2023</strong> 209<br />
Das Hotel Palace 1906<br />
Das Hotel Palace heute<br />
Das Hotel Emma, welches es heute nicht mehr gibt,<br />
beherbergte früher sehr viele berühmte Gäste.<br />
Zwei Weltkriege veränderten<br />
die Situation komplett<br />
1914 begann der Erste Weltkrieg und<br />
damit auch der Niedergang der Nobelhotels<br />
in den meisten Teilen Europas. In<br />
der Zwischenkriegszeit gab es in Meran<br />
wieder eine Erholung des Tourismus.<br />
Anstelle der adeligen Gäste kamen<br />
Filmschauspieler, Wissenschaftler, hohe<br />
Militärs, Politiker und Industrielle. Mit<br />
dem Einmarsch der Deutschen in Polen<br />
1039 leerten sich die Hotels in Meran<br />
schlagartig. Die verzweifelten Besitzer<br />
standen vor leeren Häusern, viele wanderten<br />
aus, ihre leeren Häuser gingen in<br />
den Staatsbesitz über. 1943 wird Meran<br />
zur Lazarettstadt und <strong>im</strong> noblen Palace<br />
liegen die Verwundeten.<br />
Meran 20 Jahre später<br />
Der Tourismus ist seit zehn Jahren wieder<br />
<strong>im</strong> Aufschwung und Meran erblüht<br />
aufs Neue; dass es das Meraner Palace<br />
Hotel heute noch gibt, ist wohl dem<br />
damaligen Kurpräsidenten Kurt Huber<br />
zu verdanken. Anlässlich eines Abendessens<br />
konnte er 45 Meraner Bürger<br />
(Unternehmer, Freiberufler, Industrielle<br />
…) dazu begeistern, sich finanziell für<br />
das Palace Hotel zu engagieren; später<br />
wurden es sogar 120 Besitzer. Die Familie<br />
Eisenkeil führte das Hotel dann<br />
zu neuem Glanz. Später übernahm die<br />
Münchner Hoteliersfamilie Weinfurter<br />
das Hotel und dank Gesundheitspapst<br />
Henri Chenot erlebte das Nobelhaus einen<br />
enormen Aufschwung. Weltbekannte<br />
Schauspieler, Politiker, Spitzensportler,<br />
Industrielle und zahlreiche russische<br />
Oligarchen waren bis vor einigen Jahren<br />
die neuen zahlungskräftigen Gäste. In<br />
den vergangenen Jahren wechselte das<br />
Hotel mehrmals die Besitzer und gehört<br />
heute der Familie Tosolini. Für andere<br />
ehemalige Meraner Spitzenhotels wie
210 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
AKTUELL<br />
Die „Böhler“-Unfallklinik in Obermais<br />
Die ewige Baustelle: der Küchelbergtunnel<br />
Mignon oder das Central gab es keine Rettung bzw. werden<br />
sie anders genutzt: Das Parkhotel in Obermais wurde zur<br />
„Böhler“-Unfallklinik, der Habsburgerhof und der Kaiserhof<br />
zur Landeshotelfachschule, das Hotel Bristol wurde zum<br />
Geschäfts- und Bürohaus, und das damals größte Hotel das<br />
Wiener Hotel, stand auf dem Platz der heutigen Therme und<br />
wurde Ende der 1950er-Jahre abgerissen.<br />
Die 1970er-Jahre bis zur<br />
Jahrtausendwende<br />
Während sich die Orte samt der Hotellerie<br />
in der direkten Umgebung<br />
von Meran prächtig entwickelten<br />
(Dorf Tirol, Schenna, Algund),<br />
konnte das von Meran in den<br />
1970er- und 1980er-Jahren nicht<br />
behauptet werden. Das änderte<br />
sich erst mit der Renovierung des<br />
Harald Pechlaner (2006)<br />
Kurhauses, dem Bau der Gärten<br />
von Trauttmansdorff, der neuen Thermenanlage und dem<br />
Bau des Thermenhotels. Es muss nicht extra betont werden,<br />
dass es starke Kritik von vielen Seiten zu all den Investitionen<br />
gab. Doch die Entwicklung des Tourismus in den vergangenen<br />
20 Jahren hat die Richtigkeit dieser Investitionen mehr als<br />
bestätigt. Als „die lernende Region“ hat Tourismus-Professor<br />
Dr. Harald Pechlaner Meran vor knapp 20 Jahren anlässlich<br />
einer Studie zur Touristischen Regionalentwicklung bezeichnet.<br />
Damals fielen auf Meran knapp ein Viertel der Nächtigungen<br />
des Burggrafenamtes.<br />
Das leidige Verkehrsproblem ist geblieben<br />
Dazu eine Aussage von LH Luis Durnwalder <strong>im</strong> Jahr 2005 zum<br />
Küchelbergtunnel. „Die Diskussionen über ein Für und Wider<br />
zu einer Umfahrung von Meran dauern nun schon 50 Jahre,<br />
das muss reichen! Das Land n<strong>im</strong>mt nun die Sache selbst in die<br />
Hand. Wir haben eine sehr gute Lösung zur Verbesserung der<br />
Verkehrsproblematik in Meran und Umgebung gefunden. Das<br />
Projekt inklusive einer Kavernengarage wird jetzt so schnell<br />
als möglich in Angriff genommen. Ich halte auch nichts von<br />
der Aufteilung in zwei Baulose, denn es hat keinen Sinn, das<br />
Projekt in zwei so großen Abständen zu realisieren.“ Mittlerweile<br />
hat sich das Bettenangebot in der Meraner Umgebung<br />
enorm ausgeweitet und dementsprechend auch die täglichen<br />
Staus in der Stadt und an den Stadtein- und -ausfahrten. Dafür<br />
gibt es eine neue Diskussion über ein Seilbahnprojekt nach<br />
Schenna. Zur Erinnerung: Ein ähnliches Projekt gab es vor<br />
knapp 20 Jahren schon einmal von der Firma Doppelmayr –<br />
eine Standseilbahn von Meran nach Dorf Tirol. Da darf man<br />
gespannt sein, was wohl früher fertig wird. Der Küchelbergtunnel<br />
mit Garage, die Standseilbahn nach Dorf Tirol oder<br />
die Umlaufbahn Meran–Schenna? Der Flugplatz in Berlin<br />
lässt grüßen!<br />
Ein Publikumsmagnet, die Gärten<br />
von Schloss von Trauttmansdorff<br />
Das nicht realisierte Projekt<br />
der Standseilbahn nach Dorf Tirol
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