Winter Sports Guide

denen man sein Leben anvertrauen kann. Und mit denen man das
Suchen geübt hat und sicher sein kann, dass sie es auch beherrschen.
Denn wenn im Ernstfall ein Begleiter in Panik gerät oder die Bergprozedur
nicht beherrscht, wird die Gefahr noch größer.
Darum rät Wilfried die Handhabung des Lawinenortungsgerätes
im Freien zu üben. Also ein Gerät durch eine andere Person verstecken
lassen und dann versuchen, es rasch zu orten. Noch besser
eignet sich dafür die Übungsanlage in Oberlech und Zürs. Diese
Übung sollte man gemeinsam mit seinen Tourenbegleitern üben, bis
man sie blind beherrscht, so Wilfried weiter. Eine weitere Regel gibt
er uns für Tage im Gelände mit auf den Weg: Den Pieps bereits
nach dem Frühstück umghängen und einschalten und erst wieder
ablegen und ausschalten, nachdem die Ski im Keller versorgt sind.
Wilfried ergänzt: Lawinen sind immer noch so gefährlich wie vor der
Erfindung der Suchgeräte, man kann sie weder verhindern, noch
aufhalten. Zwar sind die Rettungsgeräte besser geworden, aber die
sind immer nur ein Hilfsmittel im Ernstfall, keine Garantie. Den
Ernstfall zu vermeiden, ist Wilfrieds höchster Anspruch und er legt
allen Routenfahrern dringend nahe, Kurse für das Gelände zu machen
und sich einen Bergführer zu nehmen.
Er erzählt auch, dass alle Profis – Tourenführer, Skilehrer und erfahrene
Einheimische – sich oft große Sorgen machen, wenn unerfahrene
Wintersportler gleich nach Schneefällen in einen Hang einfahren.
Aber nicht nur das Verhalten abseits der Piste fällt für Wilfried in die
Kategorie Sicherheit. Man lernt von ihm zum Beispiel auch, dass eine
Sonnenbrille oder Schibrille ein Schutzartikel ist. Das menschliche
Auge ist nur für Geschwindigkeiten von 10 km/h gemacht. Und es kann
sich selbst nicht vor der starken UV-Strahlung im Schnee, dem Sonnenlicht
oder der mechanischen Einwirkung durch spitze und kantige
Schneekristalle schützen. Somit ist vor allem im Schnee darauf zu
achten, eine Brille zu wählen, die das Auge rundum schützen kann.
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