Winter Sports Guide

Berg, Fluss, Tannen: wie Lech zu seinem Namen kam
Die Walser – über deren Sprache Sie auf S. 70 noch mehr Informationen
finden – haben ja bekanntlich das Arlberggebiet besiedelt
(siehe Story auf Seite 76). 600 Jahre lang, also von der Gründung
im 13. Jh. bis ins 19. Jh. hieß der Ort aber ganz anders, nämlich
Tannberg oder als Präzisierung eben Tannberg am Lech, nach dem
Flüsschen, das sich so malerisch durch den Ort ergießt. (Und das
übrigens in die Donau, nicht in den Rhein fließt, denn am Arlberg ist
auch die große Wasserscheide.) Irgendwann scheint es aber wohl
zu lang geworden sein, immer Tannberg am Lech zu sagen, wo das
Dorf doch so klein ist, und so hat sich dann eben Lech durchgesetzt.
Woher der Name kommt, darüber gibt es mehrere Theorien: ob vom
lateinischen Wort licus oder vom keltischen lik (die schnell-fließend
oder steinreich heißen, was ja auch beides zutrifft). Manche glauben,
der Begriff sei noch viel älter, stamme vom paläobaskischen Wort
leg, was soviel viel wie Stein, Geröll bedeutet und als Lehnwort ins
Altindo germanische übernommen worden und erst so in die keltische
und dann in die lateinische Sprache eingesickert sei. Egal
wie, eines scheint sicher: damals wurde am Arlberg noch nicht Ski
gefahren und die Steine, von denen der Fluss vermutlich seinen
Namen hat, waren bereits lange vor den Kelten und Römern da und
sind es heute noch. Tannberg jedenfalls war klein, aber doch so
bedeutend, dass schon im 14. Jh. eine Pfarrkirche hier gebaut
wurde – St. Nikolaus. Und wohl so abgelegen, dass es ein eigenes
Gericht bekam, das erst 1806 aufgelöst wurde. Ziemlich genau 100
Jahre später wurde hier das Skifahren erfunden, da hieß Lech aber
schon so wie heute und das wird wohl noch ein ganze Weile so
bleiben. Einen Bezug zum alten Namen findet man aber noch im
Wappen: Auf dem schwarzen Dreiberg steht eine ebenfalls schwarze
Tanne – das klassische Symbol der Bregenzerwald-Gemeinden.
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