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mit Hannes Schneider, legendärem Begründer des Arlberg-Stils.<br />
Dieser Stil wurde weltweit dominierend und blieb es über Jahrzehnte<br />
hinweg. Anfangs kamen vor allem Engländer und junge Amerikaner<br />
nach Lech, um das Skifahren zu lernen, heute sind es Gäste aus<br />
allen Nationen. Der Tourismus veränderte die sozialen und wirtschaftlichen<br />
Strukturen – die meisten der vormals bäuerlichen Betriebe<br />
setzten fortan auf den Tourismus, Hotels und Pensionen<br />
entstanden da, wo früher Bauernhäuser standen, erstmals gab es<br />
nun auch Gewerbe- und Handelsbetriebe, um die Bevölkerung und<br />
die Gäste zu versorgen. Das Talent, aus wenig viel zu machen,<br />
handwerkliches Geschick und der sprichwörtliche familiäre Zusammenhalt,<br />
der jahrhundertelang das Überleben in der kargen Bergwelt<br />
gesichert hatte, kam den Walsern bei der schnellen Entwicklung<br />
zugute. Praktisch alle Unternehmen hier sind Familienbetriebe und<br />
das ist auch gut so: denn anders als viele <strong>Winter</strong>tourismusgebiete<br />
ist Lech ein ganzjährig bewohnter Ort. Und das macht und erhält<br />
Lech authentisch – mit ein Grund, warum Gäste sich hier so wohl<br />
fühlen. Persönlicher Service statt anonymer Bedienung, ein gewachsener<br />
Ort mit traditioneller Architektur statt Einheitsbauten.<br />
So sind in der St.Nikolaikirche im Ortskern, die im 14. Jh. ursprünglich<br />
als gotische Kirche angelegt wurde, sogar noch die romanischen<br />
Wurzeln und Fresken aus dieser Zeit sichtbar. Die Völkerwanderung<br />
aus der ganzen Welt in ein kleines Dorf am Arlberg: Das hätten sich<br />
die ersten Siedler aus dem Wallis nicht gedacht. Und in den letzten<br />
100 Jahren, seit der Erfindung des Skilaufs, hat sich weit mehr verändert,<br />
als die 600 Jahre davor. Geblieben aber ist eines: die Menschen<br />
sind immer noch herzlich und gastfreundlich, die Berge sind immer<br />
noch so schön und nirgendwo auf der Welt kann man <strong>Winter</strong>sport<br />
so authentisch erleben wie hier. Denn hier wurde er erfunden.<br />
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