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Bildquelle: Schuler<br />

PRAXIS Blech- und Umformtechnik<br />

[2]<br />

[2] Mit dem Begriff Umformtechnik sind die Fertigungsverfahren<br />

der spanlosen Formgebung gemeint,<br />

wie beispielsweise Pressen von Schuler.<br />

Innerhalb des Maschinenbaus stellt der<br />

Werkzeugmaschinenbau die größte Teilbranche.<br />

Weitere wichtige Segmente sind<br />

Antriebstechnik, Verfahrenstechnik/Energiewirtschaft,Stanzwerkzeuge/Formenbau<br />

sowie Kraftmaschinen/Turbinen.<br />

Nach den Hauptkunden Automobilindustrie<br />

und Maschinenbau, die zusammen<br />

für zwei Drittel des Absatzes stehen, spielen<br />

die Metallerzeugung und -bearbeitung<br />

(Anteil: über 8 %; vor allem Stahlproduktion,<br />

Walzwerke) sowie die Herstellung<br />

von Metallerzeugnissen (circa 5 %;<br />

Stahl-/ Leichtmetallbau, Press-/Stanz-/<br />

Drehteile, Kesselbau, Draht- sowie unterschiedlichste<br />

Metallwaren) eine wichtige<br />

Rolle. Zu den weiteren bedeutenden Kunden<br />

- gruppen zählen Elektrotechnik (circa<br />

4 %), sonstiger Fahrzeugbau (4 %; inklusive<br />

Schienenfahrzeuge, Schiffbau),<br />

Luft- und Raumfahrt (etwa 3 %) sowie<br />

Feinmechanik/Optik ( 3 %; inklusive Medizintechnik).<br />

Eine tendenziell andere Gewichtung ergibt<br />

sich bei der Betrachtung des stückzahlmäßigen<br />

Absatzes. Hier führt der<br />

Maschinenbau mit einem Anteil von<br />

knapp 32 %, die Automobilindustrie und<br />

ihre Zuliefersparten folgen mit 27 %.<br />

66 <strong>IEE</strong> · 1/2 2012<br />

Dies erklärt sich mit dem höheren Anteil<br />

des Projektgeschäfts beim Kunden Automobilindustrie,<br />

charakterisiert durch den<br />

Einsatz von werkstückspezifischen Sondermaschinen<br />

und komplexen Fertigungslinien.<br />

In Europa führend<br />

In der Umformtechnik spielen Pressen<br />

und Blechbearbeitungsmaschinen wertmäßig<br />

die bedeutendste Rolle. Rund 250<br />

Unternehmen gehören in Deutschland der<br />

Massivumformung an. Die Massivumformung<br />

ist Marktführer in Europa und die<br />

Nr. 2 der Welt. Eine interessante Verfahrenskombinationen<br />

stellen das Laserschneiden<br />

und Umformen in einem Blechbearbeitungszentrum<br />

sowie die kombinierte<br />

Laser-/Ultraschallbearbeitung dar,<br />

wo sich beim Einsatz an hochharten,<br />

spröden Werkstoffen und bei gleichzeitig<br />

extremen Präzisionsanforderungen neue<br />

Möglichkeiten eröffnen. Herausragendes<br />

Applikationsbeispiel ist ferner das Laserschweißen<br />

nichtlinearer Nähte und maßgeschneiderter<br />

Baugruppen (Tailored<br />

Blanks) im Leichtbau der Automobilindustrie.<br />

Das Remote-Schweißen, also Laser-Schweißprozesse<br />

über deutlich größere<br />

Abstände zum Werkstück im freien<br />

Raum, ermöglicht Investitionskostensenkung<br />

und Taktzeitverkürzung.<br />

Die Unternehmen der Massivumformung<br />

in Deutschland sind auf vielen Feldern<br />

Weltmarkt- und Technologieführer.<br />

Schmiedeteile ‚Made in Germany‘ sind<br />

Hightech, in vielen Fällen konkurrenzlos,<br />

dazu sicher und innovativ. Neben der<br />

Masse machen die deutschen Schmieden<br />

aber mehr noch in puncto Klasse eine gute<br />

Figur -- von den Gesenkschmieden über<br />

die Freiformschmieden bis hin zu den<br />

Kaltmassivumformern.<br />

Bestimmender Faktor: Innovationsfähigkeit<br />

Der Begriff Innovationsfähigkeit lässt sich<br />

zweifach interpretieren. Zum einen wird<br />

darauf abgestellt, dass die Werkzeugmaschinen-Industrie<br />

selbst in der Lage ist,<br />

Tauglichkeit und Potenziale neuer Materialien<br />

und Technologien in den Markt zu<br />

tragen. Zum anderen ist das Vermögen<br />

gemeint, oft zitierte ‚Product Innovation<br />

by End-Users‘ aufzugreifen und selbst in<br />

neue, für den harten industriellen Alltag<br />

taugliche Maschinenkonzepte umzusetzen.<br />

Um ein Reduzieren der Bearbeitungszeit<br />

durch Steigerung der Schnitt- und<br />

Vorschubgeschwindigkeiten, müssen neue<br />

Maschinenkonzepte sowie leistungsstarke<br />

Komponenten geschaffen werden. Ebenso<br />

sind rekonfigurierbare Fertigungssysteme<br />

notwendig um eine Stückzahl- und Technologieflexibilität<br />

bezüglich neuer Teilespektren<br />

zum lebensdaueroptimierten<br />

Nutzen investitionsintensiver Anlagen<br />

notwendig. Die Automatisierung kann<br />

viel dazu betragen. Linear- und Torquemotoren<br />

mit hoher Dynamik und einfachem<br />

Aufbau ermöglichen zum Beispiel<br />

ein unmittelbares Erzeugen linearer und<br />

rotatorischer Bewegungen. Auch die neuen<br />

Steuerungen halten den wachsenden<br />

Anforderungen des Blech- und Umformbranche<br />

Stand. Durch Dezentralisierung,<br />

Ferndiagnose über Internet, Fehlererkennung<br />

bis zur Ebene der Feldgeräte (zum<br />

Beispiel Sensoren, Aktoren) lassen sich<br />

neue Maschinenkonzepte schaffen. Dadurch<br />

lässt sich auch die wachsende<br />

Nachfrage nach energie- und ressourceneffiziente<br />

Werkzeugmaschinen bedienen.<br />

Autor<br />

Harald Wollstadt<br />

ist Chefredakteur der <strong>IEE</strong><br />

➜<br />

infoDIREKT 750iee0112<br />

www.all-electronics.de<br />

Link zum VDW<br />

Link zum Industrieverband Massivumformung

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