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Karlsruher Futtermitteltag im Juli 2012

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Programm <strong>Karlsruher</strong> <strong>Futtermitteltag</strong> <strong>2012</strong><br />

Dienstag 10.07.<strong>2012</strong> <strong>im</strong> CVUA Karlsruhe<br />

09:00 Anmeldung, Begrüßungskaffee<br />

09:30 Begrüßung<br />

Dr. Susanne Hartmann (Dienststellenleitung CVUA Karlsruhe),<br />

09:45 Neues aus der amtlichen Futtermittelüberwachung<br />

Dr. Bernhard Eckstein (Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz)<br />

10:30 Erste Erfahrungen aus der Futtermittelüberwachung hinsichtlich der Risikobeurteilung<br />

Alexandra von der Heydt (RP Freiburg)<br />

11:15 Kaffeepause<br />

11:45 Erfahrungsbericht HACCP-Kontrolle <strong>im</strong> Lebensmittelbetrieb<br />

Rudi Wolf und Dr. Sabine Burgermeister (Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis)<br />

12:45 Mittagspause<br />

13:45 NMR (Kernspinresonanzspektroskopie)<br />

Grundlagen und Anwendungen <strong>im</strong> Lebensmittelbereich<br />

Dr. Thomas Kuballa (CVUA Karlsruhe)<br />

14:30 Qualitativer Nachweis der Emulgatoren E484/433 in Futtermitteln mittels<br />

NMR<br />

Christina Skiera (CVUA Karlsruhe)<br />

15:00 Stammidentifizierung von Milchsäurebakterien mit molekularbiologischen<br />

Methoden<br />

Dr. Wolfgang Wagner (LTZ Augustenberg)<br />

15:45 Schlusswort<br />

Ende der Veranstaltung gegen 16:00 Uhr Änderungen vorbehalten<br />

LTZ Augustenberg CVUA Karlsruhe<br />

Neues aus der<br />

amtlichen<br />

Futtermittelüberwachung<br />

Dr. Bernhard Eckstein<br />

bernhard.eckstein@mlr.bwl.de<br />

CVUA Karlsruhe<br />

10.07.<strong>2012</strong>


Übersicht:<br />

o Kurzbericht zum FVO-Audit<br />

o Rechtssetzung auf europäischer Ebene<br />

o Rechtssetzung auf nationaler Ebene<br />

o Landesinterne Maßnahmen und Konsequenzen<br />

Folie 2 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Kurzbericht FVO-Audit:<br />

o Audit FVO (DG SANCO) 6468/<strong>2012</strong><br />

o vom 19. - 29. Juni in NI, BW, HE<br />

o Schwerpunkt:<br />

Kontrolle fettverarbeitender Betriebe<br />

(technische Produkte neben Futtermitteln)<br />

Risikoanalyse Betriebe<br />

Inspektionen Betriebe (v. a. Umsetzung HACCP)<br />

FM-Überwachung<br />

FM-Überwachung<br />

Kontrolle Einhaltung Kennzeichnungsregelungen (Anhang Bericht)<br />

o Kritikpunkte (bisher mündlich)<br />

Folie 3 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Unerwünschte Stoffe<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 574/2011<br />

Änderung der Anhänge I und II der Richtlinie 2002/32/EG<br />

Änderung der Höchstgehalte für Nitrit<br />

(Erzeugnisse und Nebenerzeugnisse aus Zuckerrüben …<br />

sowie der Stärkegewinnung sind ausgenommen)<br />

neu: Höchstgehalt für Ambrosia-Samen<br />

neu: Höchstgehalt für Melamin<br />

Es handelt sich um eine konsolidierte Fassung mit neuer<br />

Struktur und einheitlicher Terminologie.<br />

Folie 4 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Unerwünschte Stoffe<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 574/2011<br />

Änderung der Anhänge I und II der Richtlinie 2002/32/EG<br />

Verschleppung von Kokzidiostatika und Histomonostatika,<br />

wenn solche zugelassene FM-Zusatzstoffe eingesetzt werden.<br />

Problem: Futtermittel für Nichtzieltierarten.<br />

ALARA-Prinzip: „as low as reasonably achievable“<br />

für weniger empfindliche Tierarten: max. 3 % des zug. HG<br />

für empfindliche Tierarten bzw. für Zieltierarten vor<br />

Schlachtung: max. 1 % des zug. HG<br />

(gilt auch für LM-liefernde Tierarten – Milchkühe / Legehennen)<br />

Folie 5 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Unerwünschte Stoffe<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 574/2011<br />

Änderung der Anhänge I und II der Richtlinie 2002/32/EG:<br />

Verschleppung von Kokzidiostatika und Histomonostatika (Bsp.)<br />

o Decoquinat : max. 0,4 mg/kg in Legehennenfutter<br />

o Lasalocid-Na : max. 1,25 mg/kg in Putenfutter (Endmastfutter)<br />

o Monensin-Na : max. 1,25 mg/kg in Putenfutter (Endmastfutter)<br />

o …<br />

o Diclazuril : MF für Legegeflügel, Junghennen (> 16 Wochen)<br />

und Mastputen (> 12 Wochen): max. 0,01 mg/kg<br />

Folie 6 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Unerwünschte Stoffe (Dioxine / PCB)<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 277/<strong>2012</strong> der KOM v. 28.03.<strong>2012</strong> zur Änderung<br />

der Anhänge I und II der RL 2002/32/EG hinsichtlich der Höchstgehalte<br />

und Aktionsgrenzwerte für Dioxine und polychlorierte Biphenyle<br />

Änderung der Anhänge I und II der Richtlinie 2002/32/EG<br />

Umrechnung auf WHO-TEQ 2005 und z. T. Absenkung<br />

der Höchstgehalte<br />

Anhang I: Höchstwerte / Anhang II: Aktionsgrenzwerte<br />

neu: Festsetzung von Höchstgehalten für nicht dioxin-ähnliche<br />

PCB ( Kongenere 28, 52, 101, 138, 153, 180: µg/kg)*<br />

* Problem LOQ<br />

Folie 7 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Unerwünschte Stoffe (Dioxine / PCB)<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 278/<strong>2012</strong> der KOM v. 28.03.<strong>2012</strong> zur Änderung<br />

der VO (EG) Nr. 152/2009 hinsichtlich der Best<strong>im</strong>mung der Gehalte<br />

an Dioxinen und polychlorierten Biphenylen<br />

Änderung der Verordnung (EG) Nr. 152/2009 <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />

Best<strong>im</strong>mung von Dioxinen/Furanen und PCB: Anhang V, Teil B<br />

Regelungen für Probenahmeverfahren, Analysemethoden<br />

und Auswertung der Analysenergebnisse (auch für ndl-PCB):<br />

grundlegende / besondere Anforderungen (GC-MS)<br />

Einführung von Screeningmethoden: Anforderungen an<br />

bioanalytische Verfahren / lediglich Hinweis auf TEQ!<br />

Folie 8 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Unerwünschte Stoffe (Dioxine / PCB)<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 252/<strong>2012</strong> der KOM v. 21.03.<strong>2012</strong> zur Festlegung<br />

der Probenahmeverfahren und Analysemethoden für die amtliche<br />

Kontrolle der Gehalte an Dioxinen, dl-PCB und ndl-PCB in best<strong>im</strong>mten<br />

Lebensmitteln sowie zur …<br />

Dioxine / dl-PCB / ndl-PCB in LM<br />

mit Verfahren zur Probenahme<br />

mit Höchstgehalten und Auslösewerten<br />

mit Hinweisen zur Vorbereitung zur Analyse<br />

mit Analysemethoden und Hinweisen zum Bericht<br />

mit Screening-Verfahren / Qualität der Aussage …<br />

Folie 9 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Unerwünschte Stoffe (Dioxine / PCB)<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 252/<strong>2012</strong> der KOM v. 21.03.<strong>2012</strong> zur Festlegung<br />

der Probenahmeverfahren und Analysemethoden für die amtliche<br />

Kontrolle der Gehalte an Dioxinen, dl-PCB und ndl-PCB in best<strong>im</strong>mten<br />

Lebensmitteln sowie zur …<br />

Fußnote: „Eine Zweitprobe ist erforderlich, um eine interne<br />

Kreuzkontamination oder eine versehentliche Vermischung der<br />

Proben auszuschließen. Mit der Erstanalyse, welche die<br />

Messunsicherheit berücksichtigt, wird die Einhaltung der Höchstgehalte<br />

überprüft. …“<br />

Folie 10 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Zulassung von Betrieben<br />

FM-Überwachung<br />

Konsequenz aus dem Dioxingeschehen in D 2010/2011<br />

(Dioxin-belastete technische Öle/Fette in die FM-Kette)<br />

o Verordnung (EU) Nr. 225/<strong>2012</strong><br />

zur Änderung von Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 183/2005<br />

Zulassungspflicht für Futtermittelunternehmen, die<br />

rohe pflanzliche Öle verarbeiten (außer f. LM-Zwecke)<br />

oleochemisch Fettsäuren herstellen<br />

Biodiesel herstellen<br />

Fette mischen<br />

soweit sie diese Tätigkeit ausüben, um Erzeugnisse zur<br />

Verwendung in FM in den Verkehr zu bringen.<br />

ersetzt in 2011 geplante nationale<br />

Regelung<br />

Folie 11 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Zulassung von Betrieben<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 225/<strong>2012</strong> zur Änderung von Anhang II der<br />

Verordnung (EG) Nr. 183/2005<br />

Trennung der Produktionsströme<br />

Vermeidung einer Kontamination durch technische Produkte<br />

eindeutige Kennzeichnung von Erzeugnissen<br />

„erklärt der Hersteller, dass eine best<strong>im</strong>mte Partie eines<br />

Erzeugnisses nicht als FM oder LM best<strong>im</strong>mt ist, so darf diese<br />

Erklärung nicht später von einem anderen Unternehmer in der<br />

Futtermittelkette geändert werden“<br />

Folie 12 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Zulassung von Betrieben<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 225/<strong>2012</strong> zur Änderung von Anhang II der<br />

Verordnung (EG) Nr. 183/2005<br />

Transport- oder Lagerbehälter für Mischfette, Öle pflanzlicher<br />

Herkunft und daraus hergestellte Erzeugnisse für FM-Zwecke<br />

dürfen nicht für den Transport oder die Lagerung anderer Produkte<br />

verwendet werden (außer, wenn FM- oder LM-Qualität und wenn<br />

die Höchstgehalte u. a. für Dioxine und PCB in FM eingehalten<br />

sind)<br />

Folie 13 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Zulassung von Betrieben<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 225/<strong>2012</strong> zur Änderung von Anhang II der<br />

Verordnung (EG) Nr. 183/2005<br />

Untersuchungspflicht mit festgelegten Häufigkeiten für:<br />

Verarbeiter von rohen Pflanzenölen<br />

Hersteller von tierischen Fetten<br />

Fischölunternehmen<br />

Oleochemie, Biodiesel-Industrie, Fettmischer und<br />

Hersteller von Mischfuttermitteln für LM-Tiere<br />

außer, wenn vorher bereits<br />

untersucht!<br />

Folie 14 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Zulassung von Betrieben<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 225/<strong>2012</strong> zur Änderung von Anhang II der<br />

Verordnung (EG) Nr. 183/2005<br />

Meldepflicht für Labore:<br />

auch an die zuständige Behörde, wenn > HG<br />

dazu Anweisung des Unternehmers an das Labor<br />

parallel Meldepflicht des Unternehmers<br />

wenn Labor in anderem MS: Labor meldet an dortige Behörde,<br />

diese meldet an die Behörde <strong>im</strong> MS des FM-Unternehmers<br />

Folie 15 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

Zulassung von Betrieben<br />

FM-Überwachung<br />

o Verordnung (EU) Nr. 225/<strong>2012</strong> zur Änderung von Anhang II der<br />

Verordnung (EG) Nr. 183/2005:<br />

Fragen und Interpretationsschwierigkeiten, z. B.<br />

welche Betriebe sind konkret betroffen?<br />

wie ist die Trennung von Produkten mit „unterschiedlichen<br />

Verwendungszwecken“ zu verstehen?<br />

welche Produkte sind von der Untersuchungspflicht<br />

ausgenommen?<br />

welche Untersuchungshäufigkeiten? …<br />

> Ziel: Leitfaden (AG FM-Hygiene: Termin 15.08.<strong>2012</strong>)<br />

Folie 16 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Rechtsetzung Europäische Ebene:<br />

weitere Themen:<br />

FM-Überwachung<br />

Überarbeitung der Verordnung (EG) Nr. 882/2004<br />

o neuer, erweiterter Anwendungsbereich? (Saatgut, Pfl.-gesundheit)<br />

o Gebühren-Regelung? (aktuell „working paper 12“)<br />

o risikoorientiertes Kontrollsystem! (Mindestkontrollquoten?)<br />

o Berichtspflichten! (keine doppelten Berichtspflichten)<br />

o Transparenz von Kontrollergebnissen? (was heißt das konkret?)<br />

o Akkreditierung von Laboratorien! (Bereichsakkreditierung)<br />

Folie 17 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Nationale Ebene:<br />

FM-Überwachung<br />

Umsetzung 10-Punkte-Programm „Sicherheit und Transparenz“<br />

o Ausweitung rechtlicher Vorgaben für die FM-Kontrolle<br />

o Meldepflichten für private Laboratorien<br />

o Aufbau des Dioxin-Monitorings (Frühwarnsystem)<br />

o Verbesserung der Qualität der Lebensmittel- und<br />

Futtermittelüberwachung<br />

Umsetzung 14-Punkte-Programm der Länder und des Bundes<br />

o Verbesserung eines ländereinheitlichen Modells zur<br />

risikoorientierten Futtermittelkontrolle /<br />

Integration in die AVV Rüb<br />

Folie 18 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Rechtsetzung Nationale Ebene:<br />

FM-Überwachung<br />

Umsetzung 10-Punkte-Programm „Sicherheit und Transparenz“<br />

o Ausweitung rechtlicher Vorgaben für die FM-Kontrolle > EU<br />

o Meldepflichten für private Laboratorien > national<br />

o Aufbau des Dioxin-Monitorings (Frühwarnsystem) > national<br />

o Verbesserung der Qualität der Lebensmittel- und<br />

Futtermittelüberwachung > national<br />

Umsetzung 14-Punkte-Programm der Länder und des Bundes<br />

o Verbesserung eines ländereinheitlichen Modells zur<br />

risikoorientierten Futtermittelkontrolle / > national (FM)<br />

Integration in die AVV Rüb > in der<br />

Umsetzung<br />

Folie 19 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Nationale Ebene:<br />

FM-Überwachung<br />

LFGB: Meldepflichten<br />

o § 44 Abs. 5a: Laboratorien<br />

wenn nicht sichere FM nach Art. 15 der VO (EG) Nr. 178/2002<br />

> PG der ALB (mit AFU …) > „Leitfaden“? / Fragen z. B.:<br />

Zweckbest<strong>im</strong>mung eines untersuchten Produktes?<br />

Meldung auch bei Gegenprobe / Zweitprobe?<br />

fachliche Kompetenz des Unternehmers?<br />

Qualität der Methode?<br />

wann zu melden?<br />

für das Labor zuständige Behörde? …<br />

Folie 20 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Rechtsetzung Nationale Ebene:<br />

FM-Überwachung<br />

LFGB: Meldepflichten<br />

o § 44a: Unternehmer / zuständige Behörden<br />

gesundheitlich nicht erwünschte Stoffe > Rechts-VO d. Bundes ><br />

VO zu Mitteilungs- und Übermittlungspflichten zu gesundheitlich<br />

nicht erwünschten Stoffen vom 28.12.2011 (seit 01. Mai <strong>2012</strong>):<br />

Ergebnisse zu Dioxin-/dl-PCB-/ndl-PCB-Untersuchungen:<br />

alle vorliegenden Untersuchungsergebnisse<br />

der zuständigen Behörde (Bsp. Betrieb: mehrere Standorte?)<br />

begleitende Untersuchungsergebnisse: Meldung ja, außer<br />

wenn lediglich „Kopien für Unternehmenszentrale“ und<br />

Originale anderer Standorte bereits bei dort zuständigen<br />

Behörden<br />

Formatvorgabe BVL (Bereitstellung durch Länder)<br />

Folie 21 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Nationale Ebene:<br />

FM-Überwachung<br />

LFGB: Information der Öffentlichkeit durch die zuständige<br />

Behörde nach § 40 Abs. 1a (Gesetz zur Änderung des Rechts der<br />

Verbraucherinformation vom 15. März <strong>2012</strong> / ab Sept. <strong>2012</strong>):<br />

o Die zuständige Behörde informiert die Öffentlichkeit<br />

unter Nennung der Bezeichnung des LM oder FM<br />

unter Nennung des LM- oder FM-Unternehmens<br />

(der „hergestellt, behandelt, in Verkehr gebracht“ hat)<br />

wenn durch Tatsachen* der hinreichend begründete Verdacht<br />

besteht,<br />

dass ….<br />

* mindestens zweier unabhängiger Untersuchungen von Stellen …<br />

Folie 22 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

FM-Überwachung<br />

Rechtsetzung Nationale Ebene:<br />

LFGB: Information der Öffentlichkeit durch die zuständige<br />

Behörde nach § 40 Abs. 1a<br />

o Die zuständige Behörde informiert die Öffentlichkeit,<br />

dass<br />

1. … festgelegte zulässige Grenzwerte, Höchstgehalte oder<br />

Höchstmengen überschritten wurden oder<br />

2. gegen sonstige Vorschriften … , die dem Schutz … vor<br />

Gesundheitsgefährdungen oder vor Täuschung oder der<br />

Einhaltung hygienischer Anforderungen dienen, in nicht nur<br />

unerheblichem Ausmaß oder wiederholt verstoßen worden<br />

ist und die Verhängung eines Bußgeldes von mindestens<br />

350 Euro zu erwarten ist.<br />

Folie 23 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Rechtsetzung Nationale Ebene:<br />

LFGB: Information der Öffentlichkeit durch die zuständige<br />

Behörde nach § 40 Abs. 1a<br />

o Viele offene Fragen!<br />

Arbeitsgruppe der LAV: grundsätzliche Fragen<br />

Arbeitsgruppe der LAV-AG ALB mit AFU und AFFL:<br />

Liste Grenzwerte, Höchstgehalte oder Höchstmengen<br />

Arbeitsgruppe LM/FM Baden-Württemberg:<br />

v.a. Umsetzung / landeseinheitliche Plattform<br />

Folie 24 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Rechtsetzung Nationale Ebene:<br />

FM-Überwachung<br />

FM-Überwachung<br />

FMV: 11. VO zur Änderung futtermittelrechtlicher Verordnungen<br />

o nationale „Abrundung“ der VO (EU) Nr. 225/<strong>2012</strong> in Umsetzung<br />

des Aktionsplans Verbraucherschutz in der Futtermittelkette:<br />

nationale Zulassungspflicht für Betriebe, die best<strong>im</strong>mte Fette<br />

und Öle und daraus hergestellte Erzeugnisse sowohl als<br />

Futtermittel als auch für best<strong>im</strong>mte andere Verwendungszwecke<br />

in den Verkehr bringen;<br />

o dazu: FM-Probenahme- und Analyse-VO: ist weitgehend<br />

überlagert durch die VO (EG) Nr. 152/2009; Übernahme von<br />

Restregelungen in die FMV; (v. a. Methodenkaskade, bis zum<br />

Methodenbuch des VDLUFA)<br />

Folie 25 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


weitere Aktivitäten:<br />

FM-Überwachung<br />

Überarbeitung der VO (EG) Nr. 152/2009<br />

o hierzu wurde eine Arbeitsgruppe auf EU-Ebene einberufen<br />

(bisher 3 Besprechungen – Stand offen);<br />

Berücksichtigung<br />

Grundfutter (Raufutter, Silage …)<br />

Beprobung von Zusatzstoffen<br />

Beprobung großer Mengen …<br />

o Probenahme Grundfutter (national – AG „Grundfutter“ der FG FM)<br />

erster Entwurf für Besprechung <strong>im</strong> Juni <strong>2012</strong><br />

(Grünfutter, Silage, Heu, Trockengrün)<br />

Folie 26 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

weitere Aktivitäten:<br />

FM-Überwachung<br />

Leitfaden zur Kontrolle der Anwendung des HACCP-Konzeptes<br />

(erstellt durch die BL-AG Futtermittelhygiene;<br />

2. Auflage vom 23.04.<strong>2012</strong> > siehe Homepage BMELV)<br />

o Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen<br />

o Berücksichtigung der Erkenntnisse aus Schulungen BTSF<br />

o Berücksichtigung der Empfehlungen aus dem FVO-Audit 2009<br />

o stärkere Gewichtung der Ausführungen auf die Kontrolle vor Ort<br />

o Vorschläge zur Eingruppierung best<strong>im</strong>mter Betriebsarten<br />

Die HACCP-Systeme der Betriebe und deren Überprüfung <strong>im</strong><br />

Rahmen der amtlichen Kontrolle waren ein zentrales Thema des<br />

FVO-Audits 6468/<strong>2012</strong>.<br />

Folie 27 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


weitere Aktivitäten:<br />

FM-Überwachung<br />

Leitfaden zur Kontrolle von GVO in Futtermitteln<br />

(erstellt durch AFU-PG mit Vertretern des Bundes und des VDLUFA;<br />

Stand 23.04.<strong>2012</strong> / > siehe Homepage BVL)<br />

o Berücksichtigung der bisherigen Erkenntnisse und Erfahrungen<br />

o Berücksichtigung der Erkenntnisse aus Schulungen BTSF<br />

o Berücksichtigung der LM-Kennzeichnung „ohne Gentechnik“<br />

Kennzeichnungsregelung Futtermittel<br />

Fütterungsreg<strong>im</strong>e<br />

Probenahme und Analytik (sogenannte „Nulltoleranz“)<br />

Konsequenzen einer „Falschkennzeichnung“ für das LM?<br />

botanische Verunreinigungen / Bezugsgrößen<br />

Rückfragen der Wirtschaft.<br />

Folie 28 KA FM-Tag <strong>2012</strong><br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

Folie 29 KA FM-Tag <strong>2012</strong>


Erste Erfahrungen aus der<br />

Futtermittelüberwachung<br />

hinsichtlich der Risikobeurteilung<br />

Historie der RIA<br />

Folie 2, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Alexandra von der Heydt<br />

<strong>Karlsruher</strong> <strong>Futtermitteltag</strong><br />

10.07.<strong>2012</strong><br />

FVO-Inspektion 09/2009:<br />

Kritik an fehlender bundeseinheitlicher RIA<br />

Dioxinfall <strong>im</strong> Dezember 2010<br />

14-Punkteplan der VSMK und AMK<br />

– Punkt 8: Verbesserung eines ländereinheitlichen Modells<br />

zur risikoorientierten Futtermittelkontrolle (zentraler<br />

Punkt des Aktionsplans)<br />

Kontrollprogramm Futtermittel für die Jahre <strong>2012</strong> bis 2016<br />

FVO Inspektion Juni <strong>2012</strong> – Feststellungen???


Mindestanforderungen an eine<br />

bundeseinheitliche Risikobewertung<br />

Folie 3, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Umsetzung in Baden-Württemberg?<br />

Beispielmodell (Bayern) für eine Risikobeurteilung ist dem<br />

Kontrollprogramm <strong>2012</strong>-2016 beigefügt.<br />

Baden-Württemberg orientiert sich an diesem Modell<br />

Im Januar <strong>2012</strong> wird das Modell der Risikoanalyse<br />

eingeführt.<br />

Die Erfassung der Betriebe, deren Beurteilung und die<br />

Berechnung der Kontrollhäufigkeit erfolgt vorerst in einer<br />

programmierten Exceltabelle.<br />

Folie 4, 11.07.<strong>2012</strong>


Erfassung aller registrierten und zugelassenen<br />

Futtermittelunternehmen in der neuen RIA Anfang <strong>2012</strong><br />

Entsprechend ihrer Tätigkeit wurde allen Betrieben eine<br />

Risikobetriebsart zugeteilt.<br />

Folie 5, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Tätigkeit<br />

Futtermittelpr<strong>im</strong>ärproduktion<br />

Herstellen (zugelassen + registriert)<br />

Herstellen (registriert)<br />

außer: Herstellen Einzelfuttermittel<br />

Herstellen Einzelfuttermittel<br />

Trocknungsbetriebe von Grünfutter, Lebensmitteln oder<br />

Lebensmittelresten<br />

Inverkehrbringen<br />

Drittlandvertreter<br />

(zugelassen und registriert)<br />

Drittlandvertreter<br />

Lagern<br />

Transportieren<br />

Folie 6, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Zusatzstoffe<br />

Vormischungen<br />

Einzelfuttermittel<br />

Mischfuttermittel<br />

Zusatzstoffe<br />

Vormischungen<br />

RBA<br />

1<br />

4<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

2<br />

4<br />

3<br />

1<br />

2


Einstieg in die RIA <strong>2012</strong> in BW<br />

Ersteinstufung aller Betriebe der Risikobetriebsart 4 und 5 ohne<br />

Vor-Ort-Inspektion.<br />

– Bewertungsmerkmale zu denen keine Erkenntnisse vorliegen<br />

werden in der RBA 4 und 5 mit der höchsten Punktzahl belegt.<br />

Einstufung der RBA 1 – 3 bei der nächsten Betriebsinspektion.<br />

– Bewertungsmerkmale zu denen keine Erkenntnisse vorliegen<br />

werden in der RBA 1 – 3 mit der niedrigsten Punktzahl belegt.<br />

Bei unklaren Sachverhalten erfolgt eine Abst<strong>im</strong>mung zwischen<br />

den Regierungspräsidien.<br />

Aktualisierung der Einstufung bei jeder Inspektion bzw. bei<br />

Vorlage neuer Erkenntnisse.<br />

Folie 7, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Folie 8, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Zugelassener und registrierter<br />

Hersteller von Mischfuttermitteln<br />

und Vormischungen<br />

RBA 5<br />

Zugelassener und registrierter<br />

Hersteller von Zusatzstoffen<br />

RBA 4<br />

Registrierter Hersteller von<br />

Einzelfuttermitteln<br />

RBA 2


Hauptmerkmale<br />

I. Produktions-/Handelsmenge und Produktionsspektrum<br />

7 Risikofaktoren (z. B. Handelsumfang, Vertriebsgebiet)<br />

II. Produktions- und Betriebsstruktur<br />

3 Risikofaktoren (z. B. Automatisierungsgrad)<br />

III. Betriebliche Eigenverantwortung<br />

5 Risikofaktoren (z. B. HACCP, Eigenkontrollen)<br />

IV. Bewertung von Ergebnissen aus der amtlichen<br />

Futtermittelüberwachung<br />

2 Risikofaktoren (z. B. Ergebnisse aus Proben)<br />

Folie 9, 11.07.<strong>2012</strong><br />

I. Produktions-/Handelsmenge und Produktionsspektrum<br />

Folie 10, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Produktion: 80.000 t MFM 3<br />

Handel: 100.000 t EFM 2<br />

Vertriebsgebiet europaweit 3<br />

Bezug der Erzeugnisse aus Europa 0<br />

Produktion: 3000 t Zusatzstoffe 4<br />

Handel mit Vormischungen: ??? 4<br />

Vertriebsgebiet weltweit 4<br />

Bezug der Erzeugnisse aus Drittländern 3<br />

Produktion: 200 t EFM 0<br />

Vertriebsgebiet < 50 km 0<br />

Bezug der Erzeugnisse aus Europa 0<br />

8<br />

15<br />

0


I. Produktions-/Handelsmenge und Produktionsspektrum<br />

Folie 11, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Kritische Rezepturwechsel:<br />

Herstellung nicht gleichartiger VM 2<br />

Rezepturarten: auch Auftragsmischung 2<br />

Verderblichkeit des Produktes: nein 0<br />

Kritische Rezepturwechsel: nein 0<br />

Rezepturarten: Standardisiert 0<br />

Verderblichkeit des Produktes: nein 0<br />

Kritische Rezepturwechsel: nein 0<br />

Rezepturarten 0<br />

Verderblichkeit des Produktes: ja 3<br />

II. Hauptmerkmal<br />

Produktions- und Betriebsstruktur<br />

1. Automatisierungsgrad<br />

vollständig – wenig – vorwiegend manuell<br />

2. Baulicher und technischer Zustand, Hygienezustand<br />

Anordnung und Zustand der Anlage, Überhebungen,<br />

Wartungsintervalle, Mischhomogenität, Reinigungspläne,<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

3. Kontamination / Verschleppung von „Nicht“-Futtermitteln<br />

Düngemittel – PSM - Tierarzne<strong>im</strong>ittel – Biozide – u.a.<br />

Folie 12, 11.07.<strong>2012</strong><br />

4<br />

0<br />

3


II. Produktions- und Betriebsstruktur<br />

Folie 13, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Automatisierung: vollständig 0<br />

Baulicher/technischer Zustand:<br />

kein aktuelles Mischgenauigkeitsgutachten 2<br />

Verschleppungsrisiko "Nicht"-FM 0<br />

Automatisierung: vollständig 0<br />

Baulicher/technischer Zustand: sehr gut 0<br />

Verschleppungsrisiko "Nicht"-FM 0<br />

Automatisierung: nicht vollständig 2<br />

Baulicher/technischer Zustand: sehr gut 0<br />

Verschleppungsrisiko "Nicht"-FM 0<br />

III. Hauptmerkmal<br />

Betriebliche Eigenverantwortung<br />

1. Dokumentation und Rückverfolgbarkeit<br />

gesetzliche Mindestanforderungen – kleine Mängel, aber<br />

Rückverfolgbarkeit gewährleistet – Rückverfolgbarkeit<br />

ungenügend<br />

2. Aktualität und Anwendung des HACCP<br />

vollständig – weitestgehend erfüllt, aber verbesserungswürdig –<br />

nicht erfüllt<br />

3. Betriebliche Eigenkontrollen<br />

risikoorientiert, angemessen häufig – Schwächen in einigen<br />

Punkten – keine risikoorientierten Eigenkontrollen<br />

Folie 14, 11.07.<strong>2012</strong><br />

2<br />

0<br />

2


III. Hauptmerkmal<br />

Betriebliche Eigenverantwortung<br />

4. Verhalten des Unternehmers<br />

Eigeninitiativ, unverzüglich – Reaktion in angemessener Zeit –<br />

Reaktion mit Zeitverzug oder erst nach Aufforderung –<br />

deutlicher Zeitverzug, wiederholte Aufforderung – keine<br />

Reaktion, erst nach schriftlicher Aufforderung, keine<br />

Problembewusstsein, widerwillige Informationsweitergabe<br />

5. Interne Betriebsorganisation<br />

qualifiziertes Stammpersonal, Lieferanten-Audits – Schwächen<br />

in einigen Punkten – sicherheitsrelevante Mängel durch<br />

unqualifiziertes Personal<br />

Folie 15, 11.07.<strong>2012</strong>


IV. Hauptmerkmal<br />

Bewertung von Ergebnissen aus der amtlichen<br />

Futtermittelüberwachung<br />

1. Ergebnisse amtlicher Futtermitteluntersuchungen<br />

Keine Beanstandungen – wenige oder geringfügige –<br />

durchschnittlich viele und/oder Gehaltsabweichungen – viele,<br />

Höchstwertüberschreitungen – sehr viele oder<br />

Gesundheitsgefährdungen<br />

2. Ergebnisse aus Inspektionen<br />

Keine risikorelevanten Mängel – unter ungünstigen Umständen<br />

risikorelevant – <strong>im</strong>mer wieder risikorelevante Sachverhalte<br />

Folie 18, 11.07.<strong>2012</strong>


IV. Bewertung von Ergebnissen<br />

Folie 19, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Ergebnisse amtl. Untersuchungen<br />

lediglich Kennzeichnungsverstöße 1<br />

Ergebnisse Inspektionen<br />

keine risikorelevanten Verstöße 0<br />

Ergebnisse amtl. Untersuchungen<br />

keine Beanstandungen 0<br />

Ergebnisse Inspektionen<br />

keine risikorelevanten Verstöße 0<br />

Ergebnisse amtl. Untersuchungen<br />

keine Probenahme 2010/2011 0<br />

Ergebnisse Inspektionen<br />

keine risikorelevanten Verstöße 0<br />

Berechnung des Gesamtrisikos<br />

Nach Gewichtung der einzelnen Risikofaktoren nach<br />

Risikopotential mit dem Faktor 1-3 ergibt sich die individuell<br />

erreichte Punktzahl des Betriebes (R I)<br />

Berechnung des Gesamtrisikos unter Berücksichtigung der<br />

Risikobetriebsart und einer für jede Betriebsart möglichen<br />

Spannweite (I RBA)<br />

Folie 20, 11.07.<strong>2012</strong><br />

R B = S RBA + I RBA * ( R I / R max)<br />

R B = Betriebsspezifisches Gesamtrisiko<br />

1<br />

0<br />

0


Aus der Gesamt-Risikopunktzahl (R B ) ergibt sich die<br />

Kontrollfrequenz<br />

Folie 21, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Folie 22, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Individuelle Punktzahl = 16 (RBA 5)<br />

Gesamt-Risikopunktzahl (R B ) = 183 (Risikoklasse V)<br />

Kontrollfrequenz<br />

Individuelle Punktzahl = 15 (RBA 4)<br />

Gesamt-Risikopunktzahl (R B ) = 115 (Risikoklasse III)<br />

Kontrollfrequenz<br />

Individuelle Punktzahl = 9 (RBA 2)<br />

Gesamt-Risikopunktzahl (R B ) = 20 (Risikoklasse I)<br />

Kontrollfrequenz<br />

alle 9 Monate<br />

alle 2 Jahre<br />

> 3 Jahre


Kontrollfrequenz<br />

> 3 Jahre<br />

alle 3 Jahre<br />

alle 2 Jahre<br />

Einmal pro Jahre<br />

Alle 9 Monate<br />

Alle 6 Monate<br />

Alle 3 Monate<br />

Folie 23, 11.07.<strong>2012</strong><br />

Folie 24, 11.07.<strong>2012</strong><br />

RIA vor <strong>2012</strong><br />

351<br />

44<br />

8<br />

6<br />

0<br />

1<br />

0<br />

RIA ab <strong>2012</strong><br />

394<br />

10<br />

12<br />

„Nichts geschieht ohne Risiko,<br />

aber ohne Risiko geschieht auch nichts.“<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0<br />

Walter Scheel<br />

Vielen Dank für Ihr Interesse!


EU<br />

<strong>Karlsruher</strong><br />

<strong>Futtermitteltag</strong><br />

<strong>2012</strong><br />

Erfahrungsbericht HACCP<br />

Kontrolle <strong>im</strong><br />

Lebensmittelbetrieb<br />

Verordnung (EG) 178/2002<br />

VO (EG) 852/2004 + VO (EG) 853/2004 VO (EG) 854/2004 + VO (EG) 882/2004<br />

DE<br />

VO (EG) 2073/2005<br />

VO (EG) 2074/2005<br />

VO (EG) 2076/2005<br />

Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände und Futtermittelgesetzbuch (LFGB)<br />

LMHV<br />

Legende s. Notizenseite<br />

+<br />

Tier-LMHV<br />

VO Lebensmittelrechtliche<br />

Überwachung Zoonosen<br />

BW<br />

VO (EG) 2075/2005<br />

Tier-LMÜV<br />

AGLMBG<br />

ZustZulEintrLmBetrVO<br />

VO (EG) 16/2011<br />

AVV LmH<br />

AVV Rüb<br />

AVV SWS<br />

AVV Zoonosen<br />

Lebensmittelkette<br />

QM-System<br />

des Landes<br />

„quickle“


Was sind Eigenkontrollen - Beispiele<br />

Glasmanagement<br />

mikrobiologische<br />

Untersuchungen von<br />

Lebensmitteln<br />

Sachkundeprüfung<br />

Begehung durch Hygieneberater<br />

QM-System erstellen<br />

Metalldetektor<br />

Havariekonzept<br />

Lieferantenaudit<br />

Entsorgung von Abfällen<br />

HACCP-Konzept<br />

optische Prüfung auf:<br />

- frei von Schmutz<br />

- frei von Fremdkörpern<br />

Untersuchungen von<br />

Lebensmitteln auf<br />

Rückstände<br />

Einweisung Mitarbeiter<br />

Abklatschproben<br />

Tätigkeit Hygienebeauftragter<br />

Temperaturkontrollen<br />

Messung von Wasser-,<br />

Zucker- oder<br />

Alkoholgehalten ect.<br />

Lagerversuche<br />

Kalibrierung/Eichung<br />

Von Messgeräten<br />

Festlegung Spezifikation Lieferant<br />

Erstellung<br />

Verfahrensanweisung<br />

Trinkwasseruntersuchung<br />

Wareneingangskontrollen<br />

Warenausgangskontrollen<br />

Untersuchung<br />

von Stuhlproben<br />

Dichtheitsprüfung<br />

Messung von Temp. und<br />

Druck <strong>im</strong> Autoklaven<br />

optische Prüfung auf<br />

- durchgegart<br />

- durchgebacken<br />

Funktionsprüfung/Wartung<br />

Instandhaltung<br />

Geräte, Räume, Betrieb<br />

Rechtsgrundlagen Eigenkontrolle<br />

Verordnung (EG) Nr. 852/2004<br />

Artikel 4 (ff.)<br />

Allgemeine und spezifische Hygienevorschriften<br />

(3) Lebensmittelunternehmer treffen gegebenenfalls folgende spezifische Hygienemaßnahmen:<br />

a) Erfüllung mikrobiologischer Kriterien für Lebensmittel;<br />

b) Verfahren, die notwendig sind, um den Zielen (Teilziele) zu entsprechen, die zur Erreichung<br />

der Ziele (Gesamtziele) dieser Verordnung gesetzt worden sind;<br />

c) Erfüllung der Temperaturkontrollerfordernisse für Lebensmittel;<br />

d) Aufrechterhaltung der Kühlkette;<br />

e) Probennahme und Analyse.<br />

(4) + (5) Ermächtigung zur Durchführungsbest<strong>im</strong>mungen<br />

plus Kaskade:<br />

Anwendung festgelegten Methoden<br />

Anwendung als gleichwertig anerkannter Methoden<br />

Methoden, die nach international anerkannten Regeln<br />

oder Protokollen wissenschaftlich validiert sind.


Was ist HACCP?<br />

Codex Al<strong>im</strong>entarius<br />

HACCP<br />

Recommended International Code of Practice General<br />

Principles of Food Hygiene<br />

CAC/RCP 1-1969, Rev. 4-2003<br />

Was ist rechtlich gefordert?<br />

VO 852/2004, Art. 5<br />

Artikel 5<br />

Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte<br />

(1) Die Lebensmittelunternehmer haben ein oder mehrere<br />

ständige Verfahren, die auf den HACCP-Grundsätzen<br />

beruhen, einzurichten, durchzuführen und<br />

aufrechtzuerhalten.


VO 852/2004, Art. 5<br />

(2) Die in Absatz 1 genannten HACCP-Grundsätze sind die Folgenden:<br />

a) Ermittlung von Gefahren, die vermieden, ausgeschaltet oder auf ein akzeptables Maß<br />

reduziert werden müssen,<br />

b) Best<strong>im</strong>mung der kritischen Kontrollpunkte, auf der (den) Prozessstufe(n), auf der (denen)<br />

eine Kontrolle notwendig ist, um eine Gefahr zu vermeiden, auszuschalten oder auf ein<br />

akzeptables Maß zu reduzieren,<br />

c) Festlegung von Grenzwerten für diese kritischen Kontrollpunkte, anhand deren <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf die Vermeidung, Ausschaltung oder Reduzierung ermittelter Gefahren akzeptablen und<br />

nicht akzeptablen Werten unterschieden wird,<br />

d) Festlegung und Durchführung effektiver Verfahren zur Überwachung der kritischen<br />

Kontrollpunkte,<br />

e) Festlegung von Korrekturmaßnahmen für den Fall, dass die Überwachung zeigt, dass ein<br />

kritischer Kontrollpunkt nicht unter Kontrolle ist,<br />

f) Festlegung von regelmäßig durchgeführten Verifizierungsverfahren, um festzustellen, ob den<br />

Vorschriften gemäß den Buchstaben a bis e entsprochen wird,<br />

g) Erstellung von Dokumenten und Aufzeichnungen, die der Art und Größe des<br />

Lebensmittelunternehmens angemessen sind, um nachweisen zu können, dass den<br />

Vorschriften gemäß den Buchstaben a bis f entsprochen wird.<br />

HACCP in<br />

zugelassenen<br />

Betrieben<br />

Erfahrungen aus der<br />

Überwachung


Zulassung nach VO 853/2004<br />

Grundsätzlich Pflicht für alle Betriebe, die mit<br />

Erzeugnissen tierischen Ursprungs umgehen<br />

Ausnahme: Einzelhandelsbetriebe; dazu<br />

gehören Betriebe, die mindestens zwei Drittel<br />

der Produktion an Endverbraucher angegeben<br />

Schlachtende Betriebe sind <strong>im</strong>mer<br />

zulassungspflichtig<br />

Ausnahme: Einzelhandel III<br />

Metzgerei mit Schlachtung<br />

Zulassungspflicht Keine<br />

Zulassungspflicht<br />

wenn<br />

Verkauf an Ort<br />

und Stelle<br />

Zerlegung / Verarbeitung<br />

Metzgerei ohne Schlachtung<br />

wenn<br />

Abgabe ausschließlich von einem EH an andere EH erfolgt und<br />

eine nebensächliche Tätigkeit (max. 1/3)<br />

auf lokaler Ebene<br />

von beschränktem Umfang darstellt<br />

Zulassungspflicht<br />

wenn<br />

Belieferung anderer<br />

Betriebe oder Filialen


Leitlinien für Metzgereien<br />

Baden-Württembergische Leitlinien für<br />

eine gute Hygiene-Praxis in Schlacht-,<br />

Zerlegungs- und<br />

Fleischverarbeitungsbetrieben<br />

Leitlinie für eine gute Hygienepraxis in<br />

handwerklichen Fleischereien des<br />

Deutschen Fleischer-Verbandes<br />

Baden-Württembergische Leitlinie für eine gute Hygiene-Praxis<br />

in Schlacht-, Zerlegungs- und Fleischverarbeitungsbetrieben<br />

Vorwort 1<br />

HACCP-Konzepte<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

- Einleitung HACCP Baustein 6<br />

1. HAPPC-Konzept Schlachtung 7<br />

- Gefahrenanalyse und Bewertung in Schlachtbetrieben 8<br />

- Schwerpunkte der Schlachthygiene 10<br />

- Produktionsablauf Schweineschlachtung 14<br />

- Beispiele für den Umgang mit Kontrollpunkten bei<br />

Schweineschlachtung 15<br />

- Produktionsablauf Rinder- und Kälberschlachtung 17<br />

- Beispiele für den Umgang mit Kontrollpunkten bei der<br />

Rinder- und Schweineschlachtung 18<br />

2. HACCP-Konzept Zerlegung 20<br />

- Gefahrenanalyse und Bewertung in Zerlegungsbetrieben 21<br />

- Produktionsablauf Schweine- und Rinderzerlegung 23<br />

- Beispiele für Kontrollpunkte bei Zerlegung 24<br />

3. Dokumentation der betriebseigenen Überwachungsverfahren<br />

nach den Grundsätze des HACCP-Konzeptes für Schlachtung<br />

und Zerlegung 25<br />

Version 1 Sand 09.11.2004


4. HACCP-Konzept für die Herstellung von<br />

Hackfleisch und Fleischerzeugnissen 28<br />

- Gefahrenanalyse und Bewertung in Herstellungsbetrieben<br />

für Hackfleisch und Fleischzubereitungen 29<br />

- Produktionsablauf Hackfleisch 31<br />

- Beispiele für den Umgang mit Kontrollpunkten bei der<br />

Hackfleisch-Produktion 32<br />

- Produktionsablauf Fleischzubereitungen 33<br />

- Beispiele für den Umgang mit Kontrollpunkten bei der<br />

Herstellung von Fleischzubereitungen 34<br />

5. HACCP-Konzept Verarbeitung 35<br />

- Gefahrenanalyse und Bewertung in Verarbeitungsbetrieben<br />

36<br />

- Produktionsablauf Brühwurst-Herstellung 42<br />

- Kritische Kontrollpunkte (CCP) bei der<br />

Brühwurst-Herstellung 43<br />

- Beispiele für Grenz- und Sollwerte für Brühwurst 44<br />

- Produktionsablauf Kochwurst-Herstellung 45<br />

- Kritische Kontrollpunkte (CCP) bei der Kochwurst-<br />

Herstellung 46<br />

- Beispiele für Grenz- und Sollwerte für Kochwurst 47<br />

- Produktionsablauf Kochpökelware 48<br />

- Kritische Kontrollpunkte (CCP) bei der Herstellung<br />

von Kochpökelware 49<br />

- Beispiele für Grenz- und Sollwerte für Kochpökelware 50<br />

- Produktionsablauf Rohschinken (Spaltschinken) 51<br />

- Kritische Kontrollpunkte (CCP) bei der Herstellung<br />

von Rohschinken 52<br />

- Beispiel für Grenz- und Sollwerte für Rohschinken<br />

(Spaltschinken) 53 Version 1 Sand 09.11.2004<br />

- Produktionsablauf Rohwurst-Herstellung Kritische 54<br />

Kontrollpunkte (CCP) bei der Herstellung von<br />

Rohwurst 55<br />

- Beispiele für Grenz- und Sollwerte bei der<br />

Herstellung verschiedener Rohwurstsorten 56<br />

- Produktionsablauf Konserven-Herstellung 57<br />

- Kritische Kontrollpunkte (CCP) bei der<br />

Herstellung von Konserven 58<br />

6. Dokumentation des HACCP-Konzeptes 59<br />

- einmalige Aufzeichnungen 59<br />

- regelmäßige Dokumentation 59<br />

7. Raumanforderungen 60<br />

- Betriebsspiegel 63<br />

- Raumanforderungen allgemein 67<br />

- Raumanforderung Schlachtung 70<br />

- Raumanforderungen Zerlegung, Herstellung von<br />

Hackfleisch/Faschiertem, Fleischzubereitungen und<br />

Separatorenfleisch 79<br />

- Raumanforderungen Verarbeitung<br />

8. Mitglieder der Arbeitsgruppe „Leitlinien“ Baden-<br />

Württemberg 93<br />

Version 1 Sand 09.11.2004


Inhaltsverzeichnis (Leitlinie des Deutschen<br />

Fleischerverbandes)<br />

VORWORT<br />

1 EINFÜHRUNG 1<br />

2 RECHTLICHE GRUNDLAGEN 3<br />

3 MIKROBIOLOGISCHE GRUNDLAGEN 6<br />

4 HACCP, RISIKOANALYSE, KRITISCHE KONTROLLPUNKTE 9<br />

4.1 Bedeutung 9<br />

4.2 Die 7 Schritte des HACCP-Konzeptes 10<br />

4.3 Ablaufschema, Gefahrenanalyse, CCP 12<br />

5 GRUNDLEGENDE HYGIENEMAßNAHMEN 16<br />

5.1 Räume und Einrichtungen 17<br />

5.2 Personalhygiene 21<br />

5.3 Hygiene am Arbeitsplatz 26<br />

5.4 Kühlen, Lagern, Transportieren – Temperaturen 28<br />

5.5 Warenannahme, Warenausgang 35<br />

5.6 Wasserversorgung, Trinkwasser, Abwasser 37<br />

5.7 Reinigung und Desinfektion 40<br />

5.8 Schädlingskontrolle, Schädlingsbekämpfung 45<br />

5.9 Abfall 47<br />

6 SPEZIELLE HYGIENEMAßNAHMEN 49<br />

6.1 Schlachtung 49<br />

6.2 Zerlegung 60<br />

6.3 Produktion 63<br />

6.4 Verkaufsbereich 74<br />

6.5 Küche, Imbiss, Partyservice, Feinkost 81<br />

7 RÜCKVERFOLGBARKEIT, RÜCKRUF 84<br />

8 UNTERSUCHUNGEN 85<br />

8.1 Mikrobiologische Untersuchungen der Tierkörper 86<br />

8.2 Mikrobiologische Untersuchungen der Oberflächen 88<br />

8.3 Untersuchungen von Hackfleisch und Fleischprodukten 90<br />

9 PERSONALSCHULUNG 95<br />

WEITERE INFORMATIONEN 100<br />

Tab. 2: Übersicht über die Ereignisse der Gefahrenanalyse sowie der kritischen Kontrollpunkte CCP (nach Leitlinie Baden-Württemberg)<br />

Prozessschritt<br />

Schlachten<br />

Zerlegung<br />

Herstellung von<br />

erhitzen Fleischerzeugnissen<br />

(Brühwurst,<br />

Kochwurst, Braten<br />

u.a.)<br />

Herstellung von<br />

gereiften<br />

Fleischerzeugnisse<br />

n für den<br />

Rohverzehr<br />

(Rohwurst,<br />

Rohschinken und<br />

andere)<br />

Physikalische<br />

Gefahren<br />

Risiko: gering<br />

kein CCP1 Risiko: gering<br />

kein CCP 1<br />

Risiko: gering<br />

kein CCP 1<br />

Risiko: gering<br />

kein CCP 1<br />

Chemische<br />

Gefahren<br />

Risiko: gering<br />

kein CCP1 Risiko: gering<br />

kein CCP 1<br />

Risiko: gering<br />

kein CCP 1<br />

Risiko: gering<br />

kein CCP 1<br />

Biologische<br />

Gefahren<br />

Die biologischen Gefahren werden weder bei der bzw. durch die Schlachtung<br />

noch durch die nachfolgende Lagerung/Kühlung beseitigt oder auf ein<br />

annehmbares Maß reduziert. Wesentlich für das Risiko ist daher die Personalund<br />

Arbeitshygiene, die unverzügliche Kühlung des Fleisches und die gute<br />

Abtrocknung der Oberfläche der Tierkörper.<br />

Risiko: hinsichtlich Frischfleisch: mittel; hinsichtlich Fleischerzeugnisse: gering<br />

kein CCP 1<br />

Die biologischen Gefahren werden bei der bzw. durch die Zerlegung weder<br />

beseitigt noch auf ein annehmbares Maß reduziert. Wesentlich für das Risiko<br />

ist daher der Hygienestatus des verwendeten Ausgangsmaterials, die<br />

Einhaltung der vorgeschriebenen Kühltemperaturen und Höchstmaß an<br />

Personal- und Arbeitshygiene.<br />

Risiko: hinsichtlich Frischfleisch: gering; hinsichtlich Fleischerzeugnisse:<br />

gering kein CCP 1<br />

Durch die Erhitzung werden vegetative Ke<strong>im</strong>e weitgehend abgetötet. Die<br />

mikrobiologische Stabilität erhitzter Fleischerzeugnisse ist abhängig von der<br />

Erhitzungstemperatur, dem pH-Wert (Säuerung), der Wasseraktivität<br />

(Trocknung) und anderer Verfahren der Haltbarmachung (Salz,<br />

Konservierungsmittel, Räuchern) sowie der Lagerdauer und den<br />

Lagerbedingungen.<br />

Risiko: gering<br />

CCP: Erhitzung 1<br />

Das Wachstum pathogener Mikroorganismen wird durch die Verwendung von<br />

NPS, Säuerung bei Rohwurst, Reifeflora sowie der Abtrocknung ausreichend<br />

gehemmt.<br />

Risiko: gering<br />

CCP: Reifung 1<br />

13


Prozessschritt<br />

Herstellung von<br />

Hackfleisch und<br />

-zubereitungen<br />

Verpacken von<br />

verzehrfertigen<br />

Erzeugnissen<br />

Herstellen von<br />

verzehrsfertigen<br />

Erzeugnissen<br />

ohne weitere<br />

Erhitzung<br />

Küche. Imbiss,<br />

Party-Servic,<br />

Feinkost<br />

Physikalische<br />

Gefahren<br />

Risiko: gering<br />

kein CCP 1<br />

Risiko: gering<br />

kein CCP1 Risiko: gering<br />

kein CCP 1<br />

Chemische<br />

Gefahren<br />

Risiko:<br />

gering<br />

kein CCP 1<br />

Risiko:<br />

gering<br />

kein CCP 1<br />

Risiko:<br />

gering<br />

kein CCP 1<br />

1 Kein CPP: Entscheidend ist die Anwendung der Guten Hygienepraxis<br />

Biologische<br />

Gefahren<br />

Das Wachstum pathogener Mikroorganismen kann durch die übliche<br />

Herstellungstechnologie nicht sicher ausgeschlossen werden. Die biologischen<br />

Gefahren werden damit weder beseitigt noch auf ein annehmbares Maß reduziert.<br />

Deshalb muss vor allem bei diesen Produkten einwandfreies und gesichertes<br />

Ausgangsmaterial verwendet werden. Der Prüfung des Wareneingangs, der<br />

Anwendung der guten Hygienepraxis (Personal- und Arbeitshygiene, Reinigung und<br />

Desinfektion) und der Einhaltung der erforderlichen Temperaturen sowie Kühlkette<br />

kommt deshalb größte Bedeutung zu.<br />

Risiko für Rohverzehr: hoch<br />

Best<strong>im</strong>mungsgemäß zur Durcherhitzung <strong>im</strong> Haushalt: mittel<br />

kein CCP 1<br />

Durch das Schneiden, Verpacken oder Bearbeiten (z.B. Verpacken von<br />

Fleischerzeugnissen, Herstellung von Feinkostsalaten) besteht die Gefahr einer<br />

Rekontamination. Wesentlich für das Risiko ist daher die Hygiene währen des<br />

Schneidens und Verpackens und die Einhaltung der Kühlkette.<br />

Risiko: mittel<br />

kein CCP 1<br />

Abhängig vom Produkt (erhitzt, unerhitzt)<br />

Nicht erhitze Lebensmittel tierischen Ursprungs (Tartar, Mett, Eier):<br />

Vgl. Hackfleisch<br />

Erhitzte Lebensmittel: Vgl. „erhitzte Fleischerzeugnisse“<br />

Insgesamt ist damit entscheidend der Hygienestatus des verwendeten<br />

Ausgangsmaterials, die Einhaltung der vorgeschriebenen Kühltemperaturen, ein<br />

Höchstmaß an Personal- und Arbeitshygiene sowie die Warmhaltetemperatur und –<br />

dauer.<br />

Risiko: Abhängig vom Produkt, insgesamt: mittel<br />

kein CCP 1<br />

Tab. 3: Auflistung der kritischen Kontrollpunkte (CCP), der Grenzwert, der Überwachungsverfahren, der Maßnahmen bei Abweichungen<br />

und der Verifizierungsverfahren<br />

Erhitzte<br />

Fleischerzeugnisse<br />

Rohwurst,<br />

Rohschinken<br />

und<br />

Andere<br />

Fleischerzeugnisse<br />

für<br />

den Rohverzehr<br />

CCP<br />

Erhitzen<br />

Reifung<br />

Grenzwert<br />

Kerntemperatur oder<br />

Gartemperatur mit<br />

Erhitzungsdauer oder<br />

produkttypische<br />

Konsistenz, Farbe,<br />

Geruch, Beschaffenheit<br />

der Schnittfläche als<br />

Ausdruck der Erhitzungsintensität<br />

abhängig vom Produkt<br />

pH-Wert, Abtrocknung,<br />

aw-Wert, Salzgehalt,<br />

Räucherung, Reife- und<br />

Lagertemperatur<br />

produkttypische Konsistenz<br />

(Rand/Kern), Farbe,<br />

Geruch, Beschaffenheit<br />

der Schnittfläche als<br />

Ausdruck der Reifung<br />

14<br />

Überwachungsverfahren<br />

Überprüfung der<br />

Kerntemperatur oder<br />

Gartemperatur mit<br />

Erhitzungsdauer oder<br />

Sensorik: Aussehen,<br />

Konsistenz, Farbe,<br />

Geruch, Beschaffenheit<br />

der Schnittfläche<br />

Überprüfung der<br />

Reifetemperatur<br />

(pH-Wert, aw-Wert,<br />

Salzgehalt, Gewichtsverlust,Luftfeuchtigkeit,Luftgeschwindigkeit,<br />

Reife- und<br />

Lagertemperatur oder<br />

Sensorik: Aussehen,<br />

Konsistenz, Farbe,<br />

Geruch und<br />

Geschmack, Beschaffenheit<br />

der<br />

Schnittfläche<br />

15<br />

Mahnahmen bei<br />

Abweichung<br />

Sicherstellung der<br />

Charge<br />

Nacherhitzung<br />

Entscheidung über<br />

Freigabe durch<br />

Verantwortlichen<br />

Schulung der<br />

Mitarbeiter<br />

Überprüfung der<br />

Erhitzungsparameter<br />

Sicherstellung der<br />

Charge<br />

Korrektur des Herstellungsprozesses<br />

Entscheidung über<br />

Freigabe durch Verantwortlichen<br />

Schulung der<br />

Mitarbeiter<br />

Verifizierungsverfahren<br />

regelmäßige Kontrolle<br />

der Einhaltung der<br />

Herstellungs- und<br />

Hygieneanweisung<br />

Produktuntersuchung<br />

regelmäßige Kontrolle<br />

der Einhaltung der<br />

Herstellungs- und<br />

Hygieneanweisung<br />

Produktuntersuchung


Produktionsablauf Hackfleisch (Ba-Wü)<br />

KP = Kontrollpunkt<br />

Rohstoffauswahl<br />

Kühlen<br />

Wolfen / Mischen /<br />

Portionieren<br />

Umhüllen<br />

Abkühlen<br />

Kühllagern<br />

Produktionsablauf Brühwurst-Herstellung<br />

Rohmaterial für<br />

grobstückige Einlage<br />

Zerkleinern / Wolfen<br />

Pökeln / Tumblen<br />

Rohmaterial für<br />

Feinbrät<br />

Zerkleinern / Wolfen<br />

Kuttern / Mischen<br />

Füllen<br />

Räuchern / Trocknen<br />

Kochen<br />

Abkühlen<br />

Umhüllen / Verpacken<br />

Lagern / Kühlen<br />

KP<br />

KP<br />

KP<br />

KP<br />

Zutaten, Gewürze,<br />

Zusatzstoffe<br />

Därme, Clips,<br />

Schnüre<br />

CCP


Brühwurstherstellung (Fleischer-Verband)<br />

HYG<br />

HYG<br />

CCP<br />

HYG<br />

HYG<br />

Rohmaterial für<br />

Feinbrät<br />

Wolfen / Kuttern<br />

Füllen<br />

ggf. Räuchern /<br />

Trocknen<br />

Garen<br />

Abkühlen<br />

Kühlen<br />

Kühlen<br />

Rohmaterial für<br />

grobstückige Einlagen<br />

Pökeln / Tumbeln<br />

Zutaten wie Salz, Eis, Gewürze,<br />

andere Lebensmittel, Zusatzstoffe<br />

Därme / Hüllen,<br />

Clipse / Schüre<br />

CCP: kritischer Kontrollpunkt (HACCP),<br />

HYG: wichtige hygienische Stelle<br />

Bei der Herstellung von Brühwurst sind die grundlegenden und die die spezifischen Hygienevorgaben einzuhalten, insbesondere sind<br />

das Brät möglichst schnell zu füllen; ggf. zu kühlen<br />

die rohen Erzeugnisse nach dem Füllen möglichst schnell zu brühen,<br />

die fertigen Erzeugnisse nach dem Brühen schnell abzukühlen (insbesondere bei<br />

großkalibingen Würsten)<br />

Kernspinresonanz-Spektroskopie (NMR)<br />

Grundlagen und Anwendungen <strong>im</strong><br />

Lebensmittelbereich<br />

Dr. Thomas Kuballa<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


NMR-Gerät am CVUA KA<br />

400 MHz<br />

Autosh<strong>im</strong><br />

9,7 Tesla Feldstärke<br />

Ultrashield<br />

Magnet gekühlt mit Flüssig Helium<br />

Flüssiges Helium gekühlt mit<br />

Flüssig-Stickstoff<br />

Probenköpfe für 1 H, 13 C, 31 P, 15 N, HR-MAS<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

NMR-Projekte/Applikationen<br />

Im NMR-Team und in der ALUA-AG wird die<br />

Projektliste ständig überarbeitet und ergänzt.<br />

In der ALUA-AG wird in Abst<strong>im</strong>mung mit allen<br />

Mitgliedern eine Priorisierung der Projekte<br />

vorgenommen<br />

Für jedes Projekt bzw. für jede Applikation wird ein<br />

Federführender benannt<br />

Die Federführenden bearbeiten die Projekte in<br />

Abst<strong>im</strong>mung mit dem Teamleiter und den betroffenen<br />

Bereichen<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


NMR-Grundlagen<br />

Der Kernspin wird durch den Spin der Kernbausteine<br />

Neutronen und Protonen best<strong>im</strong>mt.<br />

Stabmagnet<br />

Der Kernspin ist<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

NMR-Grundlagen<br />

ganzzahlig = 1 („sichtbar <strong>im</strong> NMR“)<br />

wenn die Zahl der Kernbausteine insgesamt gerade ist<br />

z.B. 14 N mit 7 Neutronen und 7 Protonen,<br />

Null = 0 („unsichtbar <strong>im</strong> NMR“)<br />

wenn die Zahl der Neutronen und Protonen gerade sind<br />

z.B. 12 C mit 6 Neutronen und 6 Protonen,<br />

halbzahlig = ½ („sichtbar <strong>im</strong> NMR“)<br />

Bei einer unterschiedlichen Anzahl an Neutronen und<br />

Protonen, z.B. 1 H mit 0 Neutronen und 1 Proton<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

N<br />

S


NMR-Grundlagen<br />

Ein NMR-Gerät ist aus<br />

technischer Sicht eine<br />

elektrische Spule<br />

(Supraleiter)<br />

Proben werden in<br />

Glasröhrchen in die<br />

Spule gebracht<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

NMR-Grundlagen<br />

Werden Atomkerne in ein magnetisches Feld gebracht,<br />

richten Sie sich in dem Feld aus<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

+<br />

-


NMR-Grundlagen<br />

„Anregung“ der Kerne durch Einstrahlung von Energie<br />

mit einem kurzen Puls<br />

(z.B. 400 MHz für 1 H, 100 MHz für 13 C)<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

NMR-Grundlagen<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


Probenvorbereitung für NMR-Analytik<br />

Fette/Öle<br />

Einwiegen<br />

(ca. 200 mg)<br />

+ 0,8 ml CDCl 3<br />

In NMR-Röhrchen<br />

abfüllen<br />

Einzel-<br />

Analyten<br />

Reinheitsüberprüfung<br />

...<br />

Aldehyde<br />

Peroxide<br />

Milch, Getränke,<br />

(Eiklar, Honig)<br />

1 ml Probe<br />

ggf. zentrifugieren<br />

+ 0,1 ml D 2 O<br />

(+ ggf. Puffer)<br />

In NMR-Röhrchen<br />

abfüllen<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Lippenstifte<br />

Einwiegen (ca. 200 mg)<br />

+ 1,4 ml CDCl 3<br />

10 min bei 50°C erwärmen<br />

5 min zentrifugieren<br />

In NMR-Röhrchen abfüllen<br />

NMR in der Lebensmittelanalytik<br />

Target-<br />

Analyse<br />

Multi-<br />

Analysen<br />

Öle, Fette<br />

Fruchtsäfte<br />

Spirituosen<br />

...<br />

NMR<br />

Herkunft<br />

Erfrischungs<br />

getränke<br />

Fruchtsaft-<br />

Profiling<br />

Milch<br />

Nontargetscreening<br />

Verfälschungen<br />

... ...<br />

Echtheit<br />

Pinienkerne<br />

Spirituosen<br />

Wein


Einzel-<br />

Analyten<br />

Reinheitsüberprüfung<br />

...<br />

Aldehyde<br />

Peroxide<br />

Einzel-<br />

Analyten<br />

Reinheitsüberprüfung<br />

...<br />

Aldehyde<br />

Peroxide<br />

Target-<br />

Analyse<br />

Target-<br />

Analyse<br />

Target-Analysen<br />

Target-Analyse<br />

Multi-<br />

Analysen<br />

Öle, Fette<br />

Fruchtsäfte<br />

Spirituosen<br />

...<br />

NMR<br />

Herkunft<br />

Erfrischungs<br />

getränke<br />

Fruchtsaft-<br />

Profiling<br />

Milch<br />

Nontargetscreening<br />

... ...<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Einzelanalyt-Analysen<br />

Target-Analysen<br />

Multi-Analysen<br />

Multi-<br />

Analysen<br />

Öle, Fette<br />

Fruchtsäfte<br />

Spirituosen<br />

...<br />

NMR<br />

Herkunft<br />

Erfrischungs<br />

getränke<br />

Fruchtsaft-<br />

Profiling<br />

Milch<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Verfälschungen<br />

Nontargetscreening<br />

Verfälschungen<br />

... ...<br />

Echtheit<br />

Pinienkerne<br />

Spirituosen<br />

Wein<br />

Echtheit<br />

Pinienkerne<br />

Spirituosen<br />

Wein


Reinheitsüberprüfung<br />

Ethylbenzol<br />

H<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

C<br />

H H<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

H H<br />

C<br />

H<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

Ethylbenzol<br />

C<br />

H H<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

H H<br />

C<br />

H<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

C<br />

H H<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

H H<br />

C<br />

H<br />

Ethylbenzol<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

C<br />

H H<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

H H<br />

NMR-Grundlagen Losartan<br />

Reinheitsüberprüfung - Losartan<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

C<br />

H


NMR-Grundlagen Losartan<br />

Reinheitsüberprüfung - Losartan<br />

Triplett<br />

Multiplett<br />

Multiplett<br />

Triplett<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

TSP – Interner Standard<br />

NMR-Grundlagen Losartan<br />

Reinheitsüberprüfung - Losartan<br />

Singulett<br />

Rest Wassersignal<br />

Singulett


Reinheitsüberprüfung NMR-Grundlagen Losartan - Losartan<br />

Multiplett<br />

CDCl3<br />

Multiplett Multiplett<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

-CH2-(OH)<br />

-OH<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Duplett Duplett<br />

1H-Spektrum von Propanol<br />

1H 1D SpektrumvonPropanol<br />

H<br />

H C C C O H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

-CH2-<br />

CH3-<br />

ISTD


H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

Rot: Kreuzpeaks<br />

Blau: Diagonalpeaks<br />

2D COSY von 1-Propanol<br />

2DCOSYvon1 Propanol<br />

O<br />

H<br />

H C C C O H<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

2D 2DCOSYvon1 COSY von 1-Propanol Propanol<br />

CDCl3 CH2 (-OH) CH2 CH3- ISTD<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H C C C O H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H


H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

HSQC-Spektrum von 1-Propanol<br />

2DHSQCvon1 Propanol<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

O<br />

H<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Ranzigkeitsparameter Aldehyde<br />

16,6 µg Nonanal<br />

R<br />

H<br />

C<br />

H<br />

C<br />

H<br />

O<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


Kalibrierkurve<br />

Aldehyde<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Validierung Aldehyde<br />

Ergebnis dreier Lippenstifte<br />

08/16011/001<br />

08/16011/001<br />

10027849-002<br />

µg Nonanal<br />

Sensorisch unauffällig<br />

Sensorisch unauffällig<br />

Stark ranzig<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Lippenstifte<br />

Wiederfindung: 93,4%<br />

VK: 3,9%<br />

ca. 27 mg/kg<br />

47 mg/kg<br />

2256 mg/kg


Gesamtaldehyde (mg/kg)<br />

2000<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Speiseöle und Lippenstifte<br />

Aldehyde in Ölen und Lippenstiften<br />

Aldehyde<br />

Ö le Lip p e n stifte<br />

Untersuchungsergebnisse von 72 Ölen und 38 Lippenstiften<br />

POZ[meq/kg]<br />

Rapid NMR screening of total aldehydes to detect oxidative rancidity in vegetable oils and decorative cosmetics.<br />

Dirk W. Lachenmeier, Marina Gary, Yulia B. Monakhova, Thomas Kuballa, Gerd Mildau.<br />

Spectroscopy Europe (2010) 22, 6, 11-14<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Fette,Öle<br />

Fette, Öle Peroxidzahl - Peroxidzahl<br />

1H NMR spectroscopy as a new tool in the assessment of the oxidative state in edible oils.<br />

Christina Skiera, Panagiotis Steliopoulos, Thomas Kuballa, Ulrike Holzgrabe, Bernd Diehl.<br />

Journal of the American Oil Chemistry (2011) eingereicht<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


Einzel-<br />

Analyten<br />

Reinheitsüberprüfung<br />

...<br />

Aldehyde<br />

Peroxide<br />

R<br />

O<br />

C<br />

H<br />

C<br />

H<br />

C<br />

H H<br />

Target-<br />

Analyse<br />

H H<br />

C<br />

C<br />

H H<br />

Multianalyt-Analysen<br />

Target-Analysen<br />

Multi-Analysen<br />

...<br />

Multi-<br />

Analysen<br />

Öle, Fette<br />

Fruchtsäfte<br />

Spirituosen<br />

Salbei<br />

NMR<br />

Herkunft<br />

Erfrischungs<br />

getränke<br />

Fruchtsaft-<br />

Profiling<br />

Milch<br />

Nontargetscreening<br />

... ...<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Fettsäureverteilung<br />

H H H H H H H H H H<br />

C<br />

C<br />

H H<br />

C<br />

CH2-Gruppen<br />

Glycerin<br />

C C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

C C C H<br />

H<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

C<br />

H<br />

C<br />

H<br />

C<br />

H<br />

Verfälschungen<br />

C<br />

H<br />

H<br />

Echtheit<br />

Pinienkerne<br />

Spirituosen<br />

Wein<br />

ISTD<br />

Sterole


Fettsäureverteilung – C18:1<br />

Erdnussöl<br />

1<br />

1<br />

3<br />

5<br />

Erdnussöl<br />

3<br />

Maiske<strong>im</strong>öl Pflanzenöl<br />

7<br />

9<br />

11<br />

13<br />

Rapsöl<br />

15<br />

17<br />

19<br />

Sonnenblumenöl<br />

21<br />

23<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

25<br />

Fettsäureverteilung – C18:2<br />

5<br />

Maiske<strong>im</strong>öl<br />

7<br />

9<br />

Pflanzenöl<br />

11<br />

13<br />

Rapsöl<br />

15<br />

17<br />

19<br />

21<br />

23<br />

25<br />

27<br />

Sonnenblumenöl<br />

27<br />

NMR<br />

GC<br />

NMR<br />

GC


1<br />

1<br />

Erdnussöl<br />

3<br />

Fettsäureverteilung – C18:3<br />

5<br />

Erdnussöl<br />

3<br />

Maiske<strong>im</strong>öl<br />

7<br />

Pflanzenöl<br />

9<br />

11<br />

13<br />

Rapsöl<br />

15<br />

17<br />

Sonnenblumenöl<br />

19<br />

21<br />

23<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

25<br />

27<br />

Fettsäureverteilung – ges. FS<br />

5<br />

Maiske<strong>im</strong>öl<br />

7<br />

9<br />

Pflanzenöl<br />

11<br />

13<br />

Rapsöl<br />

15<br />

17<br />

Sonnenblumenöl<br />

19<br />

21<br />

23<br />

25<br />

27<br />

NMR<br />

GC<br />

NMR<br />

GC


Fruchtsaft<br />

Fruchtsaft Quantifizierung<br />

Quantifizierung<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Honig PLS Multianalyt – Glucose, Spirituosen AnalyseinSpirituosen<br />

Fructose, HMF<br />

Parameter<br />

Reference<br />

range<br />

PLS<br />

factors<br />

NMR<br />

range<br />

(ppm)<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Calibration Test set validation<br />

RMSE R 2 RMSE R 2<br />

Methanol, g/hL pa 0-1552 4 6-3 47.0 0.99 52.9 0.98<br />

Acetaldehyde,<br />

g/hL pa<br />

Sum of higher alcohols,<br />

g/hL pa a<br />

0-91 7 3-0 4.28 0.91 9.40 0.61<br />

0-1416<br />

5<br />

3-0 37.9 0.98 45.6 0.97<br />

Propanol, g/hL pa a 0-1202 6 3-0 31.5 0.97 38.5 0.95<br />

Isobutanol, g/hL pa a 0-179 7 3-0 7.59 0.96 9.01 0.95<br />

Amyl alcohol, g/hL pa a 0-398 7 3-0 21.03 0.96 32.0 0.91<br />

2-phenyl alcohol, g/hL<br />

pa<br />

0-28 4 10-6 1.27 0.94 1.64 0.90<br />

Methyl acetate, g/hL pa 0-24 7 3-0 1.18 0.93 1.76 0.85<br />

Ethyl acetate, g/hL pa 0-753 7 3-0 15.98 0.98 30.4 0.94<br />

Benzaldehyde, g/hL pa 0-6.9 7 10-6 0.33 0.96 0.70 0.83<br />

a overlapped signal, not possible to quantify with integration


Einzel-<br />

Analyten<br />

Reinheitsüberprüfung<br />

...<br />

Aldehyde<br />

Peroxide<br />

Target-<br />

Analyse<br />

Nontarget-screening<br />

Target-Analysen<br />

Multi-Analysen<br />

Multi-<br />

Analysen<br />

Öle, Fette<br />

Fruchtsäfte<br />

Spirituosen<br />

...<br />

NMR<br />

Herkunft<br />

Erfrischungs<br />

getränke<br />

Fruchtsaft-<br />

Profiling<br />

Milch<br />

Nontargetscreening<br />

... ...<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Verfälschungen<br />

Echtheit<br />

Pinienkerne<br />

Spirituosen<br />

Wein<br />

AlkoholfreieErfrischungsgetränke<br />

Alkoholfreie Erfrischungsteränke<br />

PC7<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-80 -60 -40 -20 0 20 40<br />

PC2<br />

Prem ium Brand 1<br />

Prem ium Brand 2<br />

Discount Brand 3<br />

Discount Brand 4<br />

Discount Brand 5<br />

Discount Brand 6<br />

Discount Brand 7<br />

P. Maes, Y.B. Monakhova, T. Kuballa, H. Reusch, D.W. Lachenmeier, Qualitative and quantitative control of carbonated cola<br />

beverages using 1 H-NMR Spectroscopy, Journal of Agricultural and Food Chemistry (<strong>2012</strong>), DOI: 10.1021/jf204777m


Milch und Milchersatzprodukte<br />

Echtheitsbewertung<br />

NMR screening of milk, lactose-free milk and milk substitutes based on soy and grains to validate nutrition labelling.<br />

Yulia B. Monakhova, Thomas Kuballa, Jenny Leitz, Claudia Andlauer, Dirk W. Lachenmeier.<br />

Dairy Science & Technology (2011) akzeptiert<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Milch und Milchersatzprodukte<br />

Nährwertkennzeichnung(PLS Milch, PLS-Korrelation Korrelation)<br />

Parameter<br />

Reference<br />

range<br />

NMR<br />

range<br />

(ppm)<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Calibration Validation<br />

RMSE R 2 RMSE R 2<br />

Energy, (kJ/100 mg) 79-296 3-0 14 0.90 17 0.86<br />

Carbohydrate, (g/100ml) 0.2-11 6-3 0.42 0.97 0.48 0.96<br />

Sugars, (g/100 ml) 0.1-7.3 6-3 0.37 0.89 0.48 0.82<br />

Protein, (g/100 ml) 0.1-3.7 6-3 0.28 0.95 0.35 0.93<br />

Fat, (g/100 ml) 0.1-4.2 3-0 0.17 0.97 0.19 0.96<br />

Saturates, (g/100 ml) 0.1-2.8 3-0 0.16 0.97 0.19 0.95<br />

Fibre, (g/100 ml) 0.0-1.6 3-0 0.15 0.72 0.21 0.47


PC2<br />

4000<br />

2000<br />

-2000<br />

-4000<br />

Pinienkerne<br />

Pinienkerne, HerkunftsnachweisundPNS<br />

Herkunft und PNS<br />

0<br />

1 H N M R scores<br />

-10000 -5000 0 5000 10000<br />

PC1<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

China<br />

Pakistan<br />

Mediterranean<br />

Unknown<br />

Nuclear Magnetic Resonance Spectroscopy and Chemometrics to identify Pine Nuts that Cause Taste Disturbance.<br />

H. Köbler, Y.B. Monakhova, T. Kuballa, C. Tschiersch, J. Vancutsem, G. Thielert, A. Mohring, D.W. Lachenmeier.<br />

Journal of Agricultural and Food Chemistry (2011), 59, 6877-6881<br />

PC-2 (24%)<br />

8000<br />

7500<br />

7000<br />

6500<br />

6000<br />

5500<br />

5000<br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

-500<br />

-1000<br />

Spirituosen, Spirituosen Herkunft und<br />

Verfälschung,Herkunft<br />

Echtheit<br />

Denatured alcohol(Russia)<br />

Medicinal alcohol(Russia)<br />

Medicinal alcohol(Russia)<br />

Medicinal alcohol(Russia)<br />

Poland<br />

Poland<br />

Brazil<br />

Poland<br />

Poland<br />

Brazil<br />

Samogon(Russia)<br />

Brazil Poland<br />

Poland<br />

Samogon(Russia)<br />

Brazil<br />

Russia(Essen)<br />

Brazil Brazil<br />

Brazil<br />

Brazil Brazil Samogon(Russia) Poland<br />

Brazil<br />

Russia(Essen) Brazil<br />

Poland<br />

Russia(Essen) Samogon(Russia)<br />

Poland<br />

Russia(Essen)<br />

Russia(Essen)<br />

Brazil<br />

Russia(Essen)<br />

Brazil Brazil Poland<br />

Russia(Essen)<br />

Vodka(Russia)<br />

Vodka(Russia)<br />

Brazil Poland<br />

Russia(Essen) Brazil<br />

Brazil Brazil<br />

Russia(Essen)<br />

Russia(Essen)<br />

Poland Brazil<br />

Brazil<br />

Scores<br />

Nontargeted NMR Analysis to rapidly detect Hazardous<br />

Substances in Alcoholic Beverages.<br />

Yulia B. Monakhova, Thomas Kuballa, Dirk. W. Lachenmeier.<br />

Applied Magnetic Resonance (2011) eingereicht<br />

-1500<br />

-4000 -2000 0 2000 4000<br />

PC-1 (28%)<br />

6000 8000 10000 12000<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Romania<br />

Rapid Determination of Total Thujone in Absinthe Using 1H NMR Spectroscopy.<br />

Yulia B. Monakhova, Thomas Kuballa, Dirk. W. Lachenmeier.<br />

International Journal of Spectroscopy, vol. 2011, Article ID 171684, 2011. doi:10.1155/2011/171684<br />

Romania


Was ist mit NMR leistbar?<br />

Schnelles, kostengünstiges screening<br />

Kaum Probenvorbereitung<br />

Erweitert bisher nicht zugängliche Analysen<br />

Kombination mit chemometrischen Verfahren<br />

Strukturaufklärung<br />

Ersetzt nicht konventionelle Analytik<br />

Unterer Messbereich derzeit ca. 10 mg/kg<br />

(ohne Anreicherung)<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Danke<br />

für die<br />

Aufmerksamkeit<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


Christina Skiera, 10.07.<strong>2012</strong><br />

<strong>Futtermitteltag</strong> <strong>2012</strong><br />

Qualitativer Nachweis der<br />

Emulgatoren E484/433 in<br />

Futtermitteln mittels NMR<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Projekt:<br />

Hintergrund<br />

Verifizierung von Methode die von Spectral Service<br />

entwickelt wurde für EMULAC (Emulsifiers Authorisation<br />

Consortium) .<br />

1. Teil des Zulassungsverfahrens nach VO (EG) 1831/2003<br />

2. Möglicherweise „offizielle Methode“<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


Emulgatoren in Futtermitteln<br />

VO (EG) 1831/2003 des Europäischen Parlaments und des<br />

Rates vom 22. September 2003 über Zusatzstoffe zur Verwendung<br />

in der Tierernährung<br />

Definition Emulgatoren (VO (EG) 1831/2003 Anhang I):<br />

Stoffe, die es ermöglichen, die einheitliche Dispersion<br />

zweier oder mehrerer nicht mischbarer Phasen in einem<br />

Futtermittel herzustellen oder aufrecht zu erhalten.<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Funktionsweise von Emulgatoren<br />

Beispiel: Öl-in-Wasser Emulsion<br />

Ölphase<br />

Wasserphase<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

schematischer Aufbau<br />

lipophil<br />

hydrophil<br />

grenzflächenaktiv<br />

(d.h. Erniedrigung der<br />

Grenzflächenspannung)


Einsatz von Emulgatoren<br />

-v.a. bei Herstellung von Milchaustauscherfuttermitteln und<br />

Ergänzungsfuttermitteln zur Nährstoffaufwertung von Magermilch<br />

-Stabile und feine Verteilung der zugemischten Fette<br />

-Dadurch bessere Verträglichkeit und Verdaulichkeit der Fette<br />

-Stabilisierung und Verbesserung der Verarbeitungsfähigkeit von<br />

Vitaminpräparaten mit fettlöslichen Vitaminen<br />

bilder.nw-news.de sc.akzonobel.com/<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Einsatz von Emulgatoren<br />

Register der Futtermittelzusatzstoffe<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


E433<br />

Polyoxyethylen-Sorbitan-Monooleat<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

Ethoxylierung<br />

n ~ 20<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

E484<br />

Glycerin-Polyethylenglycol-Ricinoleat<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

Ethoxylierung<br />

( ) n<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Precursor: Sorbitan-Monooleat<br />

Precursor: Ricinusöl<br />

(c.a. 85% Ricinolsäure)


Vorgehensweise:<br />

1 H-NMR Methode<br />

NMR spektroskopische Charakterisiserung:<br />

Strukturmerkmale finden die zur Identifizierung von<br />

E484 und E433 geeigent sind<br />

Extraktionsmethode für Vormischungen und<br />

Futtermittel<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


E433<br />

1 H-NMR Methode<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

E484<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

( ) n<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Sorbitan<br />

1 H-NMR Methode<br />

PEG chain


Probenvorbereitung<br />

1 H-NMR Methode<br />

- Emulgator-Vormischungen/Standards:<br />

200 mg Probe in 0,5 ml CDCl 3 lösen<br />

- Futtermittel (Milchaustauscher, Pellets)<br />

Extraktion mit Methanol<br />

Abtrennen der Feststoffe durch Filtration<br />

Zugabe von Chloroform und dest. Wasser mit Extraktion<br />

Abtrennen und Abblasen der unteren Phase<br />

Lösen des Rückstands in CDCl 3<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Vormischung mit E484<br />

Ergebnisse<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

E484


Futtermittel mit E484<br />

Ergebnisse<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Ergebnisse<br />

Vormischung mit E433 E 433<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

E484


Ergebnisse<br />

Futtermittel mit E433 E 433<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Zusammenfassung<br />

- Die 1 H-NMR Methode ist geeignet die Emulgatoren E433<br />

und E484 eindeutig zu identifizieren - in Vormischungen<br />

und <strong>im</strong> reinen Standard.<br />

- Der qualitative Nachweis von E433 und E484 war nicht für<br />

alle untersuchten Futtermittel möglich.<br />

- Opt<strong>im</strong>ierung der Extraktion / Verwendung eines<br />

empfindlicheren NMR-Geräts.<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe


Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg<br />

Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe<br />

Stammidentifizierung von<br />

Milchsäurebakterien mit<br />

molekularbiologischen<br />

Methoden<br />

<strong>Karlsruher</strong> <strong>Futtermitteltag</strong><br />

CVUA Karlsruhe, 10.07.12<br />

Dr. Wolfgang Wagner, LTZ Augustenberg,<br />

Referat 24 SG Mikrobiologie und Molekularbiologie


Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg<br />

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg<br />

Überblick<br />

- Wozu Stammidentifizierungen?<br />

Routineuntersuchungen und ihre Grenzen<br />

- Referenzmethode des EURL<br />

Zulassungsverfahren nach VO (EU) 1831/2003<br />

Genotypisierung mit PFGE<br />

- Stammidentifizierung über DNA-Barcoding<br />

eigene Forschungsansätze des LTZ<br />

Milchsäurebakterien<br />

- grampositive Kokken oder Stäbchen, Vergärung von<br />

Kohlenhydraten zu Lactat/Milchsäure, aerotolerante<br />

Anaerobier, „Stoffwechselkrüppel“<br />

- Lactobacillen, Lactokokken, Pediokokken, Enterokokken,<br />

etc., „gute und schlechte“ Stämme<br />

- Vielfältige Habitate: vergärendes Pflanzenmaterial,<br />

Darmflora, auf der Haut, Krankheitserreger, etc.<br />

- Vielfältige Anwendungen: in der Biotechnologie<br />

(Milchprodukte, Teig, etc.) zur Veredelung und<br />

Konservierung<br />

- Futtermittelzusatzstoff gem. VO (EU) 1831/2003,<br />

Verwendung als Probiotikum und Siliermittel<br />

Kontrolle von Deklarationen


Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg<br />

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg<br />

Gemeinschaftsregister der<br />

Futtermittelzusatzstoffe,<br />

Anhang 1k Silierzusätze,<br />

Stand <strong>2012</strong><br />

7 Gattungen, 17 Arten, 91 Stämme<br />

155 Stämme ohne Neuzulassung,<br />

Marktrücknahme von Silierzusatzstoffen<br />

DFVO (EU) 451/<strong>2012</strong>


Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg<br />

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg<br />

Was nicht untersucht wird ...<br />

Überblick<br />

-Teil-Quantifizierung<br />

einzelner Arten 1 oder<br />

einzelner Stämme 2 fehlt<br />

1: mit Differentialmedium+API möglich<br />

2: einzelne Stämme über PCR möglich<br />

- Keine Identifizierung der<br />

deklarierten Stämme<br />

molekularbiologische<br />

Analyse der DNA<br />

wäre notwendig<br />

- Wozu Stammidentifizierungen?<br />

Routineuntersuchungen und ihre Grenzen<br />

- Referenzmethode des EURL<br />

Zulassungsverfahren nach VO (EU) 1831/2003<br />

Genotypisierung mit PFGE<br />

- Stammidentifizierung über DNA-Barcoding<br />

eigene Forschungsansätze des LTZ


Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg<br />

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Neuzulassung nach<br />

VO (EU) 1831/2003,<br />

z.B. BIO-SIL Fa. Pieper<br />

Angaben über Identität, Eigenschaften, Anwendungen,<br />

Sicherheit und Nachweisverfahren (Verweis auf EURL<br />

Evaluation Reports)


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EURL Evaluation Reports<br />

EURL Evaluation Report<br />

- erstellt vom Rapporteur<br />

Laborytory EURL-FA,<br />

IRMM, Geel, Belgien<br />

- unter Mithilfe der NRLs<br />

- gibt Empfehlungen zur<br />

Quantifizierung (kulturell,<br />

MRS-Agar) und zur<br />

Identifizierung (PFGE),<br />

ausgenommen: Silage<br />

- stützt sich bei den<br />

Nachweisverfahren auf<br />

EU-Projekt SMT4-CT98-<br />

2235


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EU-Projekt zur Entwicklung<br />

u. Validierung von Methoden<br />

zur Quantifizierung und<br />

Identifizierung von<br />

zugelassenen Probiotika auf<br />

Stammebene (2002)<br />

Bacillus, Lactobacillus,<br />

Bifidobacterium, Pediococcus,<br />

Enterococcus, Hefen<br />

Literaturmethoden +<br />

eigene Entwicklungen<br />

Validierungen mit<br />

21 Laboren (kulturell),<br />

8 Labs (PCR), 1 Lab (PFGE)<br />

Grundlage für viele<br />

CEN/ISO-Methoden


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Abb: PFGE Makrorestriktionsmuster: A Pediococcus acidilactici,<br />

B P. pentosaceus, C+D andere Pediococcus-Arten<br />

(Das Muster ist durch Wahl des Restriktionsenzyms beliebig steuerbar.)<br />

Untersuchungsprinzip der PFGE:<br />

- Zerstückelung des Genoms mit seltenen Restriktionsenzymen<br />

- Detektion der Fragmente mit Pulsfeld-Gelelektrophorese<br />

- Vergleich der Bandenmuster mit Referenzmustern<br />

Vorteile der PFGE<br />

- reproduzierbare Genotypisierungsmethode<br />

Vergleich von Mustern<br />

opt<strong>im</strong>al, wenn PCR-Methoden fehlen<br />

- Differenzierung bis auf Stammebene möglich<br />

S<strong>im</strong>pson et al. 2002


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Nachteile der PFGE<br />

- Wissenschaftlicher Stand von 2002, längst überholt<br />

- Nur die wenigsten Labore besitzen PFGE; ein<br />

Validierungs-Ringversuch kam nicht zustande<br />

- Referenzstämme müssten dem Labor vorliegen.<br />

Patentrechte stehen dem gegenüber.<br />

- Mustervergleiche sind interpretationsbedürftig; die<br />

EU-Studie umfasste nur 57 von >200 Stämmen<br />

- Der zu identifizierende Stamm muss in Reinkultur<br />

vorliegen. Mischungen aus Stämmen oder gar<br />

Futtermittelproben/Siliermittel sind ungeeignet.<br />

- Keine Teil-/Quantifizierungen möglich<br />

Überblick<br />

- Wozu Stammidentifizierungen?<br />

Routineuntersuchungen und ihre Grenzen<br />

- Referenzmethode des EURL<br />

Zulassungsverfahren nach VO (EU) 1831/2003<br />

Genotypisierung mit PFGE<br />

- Stammidentifizierung über DNA-Barcoding<br />

eigene Forschungsansätze des LTZ


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Welche molekularbiologischen<br />

Ansätze gibt es?<br />

Unterschiedliche ...<br />

- Fragestellungen: Populationsdynamik, Diversität,<br />

Sukzession, direkter Nachweis, Quantifizierung, etc.<br />

- Matrices: Milchprodukte, Teig, Darmtrakt, Sauerkraut,<br />

Silage (Reis, Luzerne, Mais), etc.<br />

- Techniken: RAPD, DGGE, TGGE, RFLP, AFLP, PFGE,<br />

Sequenzierung, [Barcoding], etc.<br />

DNA-Barcoding<br />

- Taxonomische Best<strong>im</strong>mung<br />

von Arten/Sorten/Stämmen<br />

anhand der DNA-Sequenz<br />

eines Genorts, z. B. COX,<br />

ITS-Region<br />

- aufkommende Anwendung<br />

bei Insektengruppen,<br />

Säuger, Vögel, etc.<br />

- Vorteil: Anwendung bei<br />

begrenztem taxonomischem<br />

Wissen, bei morphologisch<br />

nicht unterscheidbaren<br />

Stadien oder Artefakten;<br />

Automatisierbarkeit<br />

Munro et al. 2011<br />

Abb: Ausschnitt aus dem phylogenetischen Baum von Erzwespen (Chalcidoidea) auf Basis der 18S<br />

und 28S ribosomalen Gene. 23.000 beschriebene Arten, 500.000 geschätzte Arten


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Sequenzierung eines bekannten DNA-Abschnitts<br />

- ist möglich, da komplette Genome/DNA-Teilabschnitte der<br />

meisten Milchsäurebakterien vorliegen!<br />

- Sequenzen entwickeln sich unterschiedlich schnell in der<br />

Evolution; 16S rDNA ist für Artunterscheidung geeignet<br />

- Ergebnis eindeutig, keine Interpretation notwendig<br />

Fazit (Maikäfer)


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Sequenzierung des recA-Gens<br />

- spezifischer Art-Nachweis und Quantifizierung von<br />

L. plantarum, L. buchneri, L. pentosus, L. brevis,<br />

P. pentosaceus, L. lactis, E. faecium<br />

- es fehlen: P. acidilactici, L. casei, L. rhamnosus, L. salivarius, L.<br />

paracasei, etc.<br />

7 von 12 bzw. 27 Arten abgedeckt<br />

Untersuchungsziele (1)<br />

1. Teil-Quantifizierung einzelner Arten<br />

mittels real-t<strong>im</strong>e-PCR<br />

(hier nicht dargestellt)<br />

2. Identifizierung einzelner Arten auf Basis der<br />

Sequenzunterschiede zwischen den Arten<br />

mittels PCR


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3. Identifizierung einzelner Stämme<br />

Problem:<br />

Untersuchungsziele (2)<br />

- Stämme sind nicht als Referenzmaterial verfügbar<br />

- Stämme selbst aus Siliermittel zu „fischen“ ist z. T.<br />

sehr aufwendig und die richtige Zuordnung ein<br />

Unsicherheitsfaktor<br />

- nur ein kleiner Ausschnitt aller zugelassenen Stämme<br />

durchläuft das eigene Labor<br />

Bearbeitungszeit und Kosten sind l<strong>im</strong>itierend<br />

- Start 2010<br />

- 23 Stämme aus Proben isoliert und<br />

sequenziert (Stand 7/<strong>2012</strong>)


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Vorgehensweise<br />

- Isolierung eines Stammes aus einer Probe<br />

- Amplifikation des recA-Gens einer Kultur mittels PCR<br />

- Sequenzierung (Sequenzer ABI Prism 310 von Applied Biosystems, fluoreszenzmarkierte ddNTPs,<br />

Kapillarelektrophorese, Fluoreszenzdetektion)<br />

- Alignment des recA-Gens: Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />

bei verschiedenen Arten (s. Abbildung) und Stämmen sind<br />

erkennbar und können genutzt werden<br />

Abb: Isolierte Milchsäurebakterien aus Siliermitteln – Differenzierung von<br />

Arten und Stämmen<br />

auf Basis der recA-Sequenzähnlichkeiten können<br />

Kladogramme erstellt werden


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- Alignment des recA-Gens: Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei<br />

verschiedenen Stämmen (L. plantarum, s. Abbildung) sind gering,<br />

aber nutzbar<br />

Zuordnung ist eindeutig,<br />

keine Interpretation nötig<br />

Fazit<br />

- Stammidentifizierungen sind zur Kontrolle von<br />

Deklarationen notwendig, werden aber seltenst<br />

durchgeführt<br />

- Pulsfeldgelelektrophorese als Genotypisierungsmethode<br />

zur Stammidentifizierung von Probiotika und<br />

Silierzusatzstoffen sind „ganz OK“, aber unpraktikabel,<br />

schlecht validiert und wissenschaftlich überholt<br />

- Stammidentifizierung über DNA-Barcoding sind möglich,<br />

Forschungsprojekte wünschenswert, der Weg bis zur EU-<br />

Referenzmethode weit


Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg<br />

Salvador Dali<br />

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