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Die Najaden (Bivalvia, Unionidae) der Oberen Eder in Hessen

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7 Kapitel<br />

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2. zum Fischbestand: Bis auf die Langstreckenwan<strong>der</strong>arten, welche nicht<br />

zuletzt durch die E<strong>der</strong>see-Staumauer von <strong>der</strong> <strong>Oberen</strong> E<strong>der</strong> ferngehalten<br />

werden, f<strong>in</strong>den sich im Untersuchungsgebiet alle hier natürlicherweise<br />

vorkommenden Fischarten <strong>in</strong> z.T. noch hohen Dichten. Darunter alle Arten,<br />

welche natürlicherweise <strong>in</strong> Bachmuschelgewässern vorkommen und die für<br />

Unio crassus auch als Wirtsfische geeignet s<strong>in</strong>d (beson<strong>der</strong>s: Elritze,<br />

Bachforelle, Döbel). Bei entsprechend naturnäheren Ausbildung <strong>der</strong> Gewässer<br />

wären die Populationen <strong>der</strong> Fischarten jedoch deutlich größer, da diese Arten<br />

alle ebenso wie die Bachmuschel unter <strong>der</strong> fehlenden Strukturvielfalt leiden<br />

(Laich- und Aufwuchshabitate, W<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>stände etc.).<br />

3. zur Gewässerbelastung: Aus dieser Sicht stellt sich die augenblickliche<br />

Situation im Bereich <strong>der</strong> <strong>Oberen</strong> E<strong>der</strong> als mäßig dar. Zwar s<strong>in</strong>d die Werte z.B.<br />

<strong>der</strong> Nährstoffe nicht hoch, doch hat die momentane Belastung auf Grund <strong>der</strong><br />

ger<strong>in</strong>gen Strukturvielfalt im Gewässerbett den negativen Effekt <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Interstitialabdichtung. Sie wirkt daher <strong>in</strong>direkt auf die Jungmuscheln,<br />

welche auf e<strong>in</strong> freies Interstitial angewiesen s<strong>in</strong>d.<br />

4. zur Wasserführung: Da die Wasserführung nur im Bereich <strong>der</strong> Mühl- und<br />

Betriebsgräben völlig unterbunden werden kann, ist hier auf e<strong>in</strong>e ständige<br />

Flutung zu achten, zumal gerade <strong>in</strong> zwei Mühlgräben die letzten Bestände <strong>der</strong><br />

Bachmuschel vorkommen.<br />

5. zur Situation von Altarmstrukturen: Hier bestehen ebenso wie im Bereich<br />

<strong>der</strong> Gewässerbettstruktur noch starke Defizite im Bereich <strong>der</strong> <strong>Oberen</strong> E<strong>der</strong>.<br />

Zwei Vorkommen von reproduzierenden <strong>Najaden</strong>beständen verdeutlichen die<br />

Bedeutung solcher Strukturen für Muschelarten. Erste Maßnahmen von Seiten<br />

<strong>der</strong> Fischerei s<strong>in</strong>d hier richtungsweisend. So wurde z.B. im Stadtgebiet<br />

Frankenberg e<strong>in</strong> Altarm neu geschaffen (vgl. GWG 1996), im Bereich<br />

Birkenbr<strong>in</strong>ghausen wurden vom Fluß abgetrennte Altarme wie<strong>der</strong><br />

angeschlossen<br />

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