Die Najaden (Bivalvia, Unionidae) der Oberen Eder in Hessen

7 Kapitel
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hinzukommende Funde von Najaden laufend durch Überarbeitung des
jeweiligen Protokolls einfach und schnell hinzugefügt werden können. Damit
ist bei möglichen weiteren Erfassungen im Untersuchungsgebiet eine
lückenlose Darstellung möglich und auch Einzelfunde können sinnvoll in den
bereits bestehenden Datenpool einfließen und diesen so ständig vergrößern.
Alle Probestellenprotokolle finden sich im Anhang.
7.7.3.4 Altersbestimmung
Die Altersbestimmung der Muscheln erfolgte über die üblichen Methoden des
Zählens der Zuwachsringe (HAUKIOJA UND HAKALA 1978) sowie bei
Schalenfunden ergänzend durch die Acetat-Folien-Methode (PANNELLA
UND ACCLINTOCK 1968). Bei dieser Methode wird ein Abdruck des
Schalenquerschnitts auf einer Folie hergestellt, der so genau ist, daß die
Schalenkristallstruktur (und damit die jährlichen Zuwachsbereiche) unter dem
Mikroskop erkennbar sind. Diese aufwendige Methode wurde exemplarisch an
einzelnen Muschelschalen durchgeführt, da die meisten gefundenen Schalen
stark korrodiert und somit die Zuwachsbereiche besonders im Wirbelbereich
meist zerstört waren. Darüberhinaus ergibt sich das Problem bei sehr alten
Unio-Schalen, daß die Tiere im sehr hohen Alter kaum oder überhaupt nicht
mehr wachsen. In solchen Fällen ist die Altersbestimmung über Zuwachsringe
unmöglich. Durch Querschnitte im Schloßzahnbereich sollte versucht werde,
auch bei äußerlich stark korrodierten Schalen das Alter zu ermitteln.
Um ungefähre Altersangaben zu den bestehenden, oft überalterten
Najadenbeständen zu erhalten, wurden die meisten der gefundenen lebenden
Tiere und Schalen vermessen, um über die exemplarischen
Altersbestimmungen und damit verbundenen Größen eine
Altersklasseneinteilung vornehmen zu können.
7.7.4 Zur Ökologie der Najaden und bei Najadenkartierungen zu
berücksichtigende Faktoren
Die ökologischen Ansprüche der Najden sowie ihre Fortpflanzungsstrategien
lassen sich nach heutigem Wissensstand wie folgt zusammenfassen:
Während bei Anodonta-Arten Zwittrigkeit vorkommen kann, sind die
heimischen Unio-Arten getrenntgeschlechtlich. Dies hat zur Folge, daß
Anodonta-Arten auf abnehmende Populationsgrößen mit zunehmender
Zwitterbildung reagieren (FRANKE 1993), während z.B. bei der Bachmuschel
(Unio crassus) bei abnehmender Populationsgröße (und damit abnehmender
Dichte) die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung der Eier der Weibchen
abnimmt (HOCHWALD & BAUER 1990).
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