Eigentümer Journal. Mit

4 Eigentümerjournal. | August 2005
Neues aus’m Wuppertal
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J. Altenburg, Innungsmitglied
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Bin ich verpflichtet, mein Haus
wärmedämmen zu lassen?
Der Energiepass verpflichtet zu
gar nichts, er ist quasi nur eine
"Schulnote" für das Haus. Indirekt
wird sich der Eigentümer,
der ein schlecht bewertetes Haus
hat, vielleicht bemühen, durch
Wärmedämmung oder optimierte
Heiztechnik seine Note zu verbessern.
Auch die Energieeinsparverordnung
verpflichtet im
Altbau bis auf wenige Ausnahmen
(zugänglicher, aber nicht begehbarer
Dachboden) nicht zur
nachträglichen Wärmedämmung.
Wer aber Wärmedämmungen
durchführt, muss die geforderten
Mindeststandards einhalten.
Aber: Auch wenn es keine Pflicht
ist, kann es dennoch sehr sinnvoll
sein, sein Haus zu dämmen. Die
Heizölpreise haben sich in zwei
Jahren fast verdoppelt, was ist in
zwei Jahren? Welche Maßnahmen
zwecksmäßig sind, was diese
kosten und nutzen erfahren
Sie bei der Energieberatung der
Verbraucherzentrale (siehe unten).
Kann ich jetzt schon einen
Energiepass erstellen lassen?
Ja, derzeit gibt es eine "Markteinführung"
für den Energiepass.
Zum Beispiel erstellen die
Verbraucherzentrale und zugelassene
Ingenieurbüros Energiepässe.
Diese Pässe sind freiwillig
und unterscheiden sich
möglicherweise von den noch
einzuführenden Pflichtpässe, sind
aber auf jeden Fall zehn Jahre
lang gültig. Die Verbraucherzentrale
erstellt die Pässe nur im
Rahmen eines Energiegutachtens
für einen Altbau.
Kann ich die Wärmedämmung
meines Hauses fördern lassen?
Es gibt günstige Förderkredite
von der KFW mit Zinssätzen unter
2%, ggf. auch einem Teilschulder-
erlass. Genauere Informationen
bei der Verbraucherzentrale, siehe
unten.
Ist der Energiepass
zu befürworten?
Vom Energiepass ist zu erwarten,
dass er einen starken Impuls auslöst
und zu verstärkten Wärmedämmung
von Altbauten führen
wird. Nicht zuletzt durch den Klimaschutz,
dem verringerten Energieimport
und der Schaffung von
Arbeitsplätzen profitieren wir
hiervon alle.
Einige kritische Punkte beim Energiepass
könnten sein:
• Der Energiepass gilt für ein
ganzes Haus, aber jede Wohnung
ist anders.
• Der Energiepass wird theoretisch
berechnet, die tatsächlichen
Verbräuche können stark
hiervon abweichen.
• Die Kenndaten der Baustoffe,
Dämmstoffe und Wärmebrücken
sind im Altbau nur mit begrenzter
Genauigkeit zu ermitteln.
• Ein am tatsächlichen Verbrauch
orientierter Pass würde auch bei
großen Gebäuden vom Nutzverhalten
abhängen (Senioren, Berufstätige,
Leerstand,...).
• Bewertet wird nicht der Endenergieverbrauch
sondern der
Primärenergieverbrauch. So
kann ein Haus mit Pelletsheizung
leicht die Note A erreichen,
aber Energiekosten wie
ein Haus mit Note E verursachen.
Eine Bewertung nach den
zu erwartenden Energiekosten
wäre wünschenswert.
• Gute und sehr gute Häuser sollten
unterscheidbar sein, und
nicht wie bei Kühlschränken alle
in der Klasse "A" liegen.
• Ist der Pass wirklich objektiv?
Sind die Ergebnisse belastbar?
Erstellen zwei verschiedene
Gutachter für das gleiche Gebäude
auch den gleichen Pass?
Die kritischen Punkte werden zur
Zeit noch diskutiert.