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Fallbeilwirkung droht !<br />
Das Kölner Amtsgericht hat mit<br />
Urteil vom 21. April 2005 einen<br />
„Spitz - auf - Knopf - Fall“ zu entscheiden<br />
gehabt.<br />
Es ging um die sattsam bekannte<br />
Fallbeilwirkung bei den Betriebskosten.<br />
Zur Erinnerung: Nach dem neuen<br />
Mietrecht hat der Vermieter ein<br />
Jahr Zeit, über die Betriebskosten<br />
abzurechnen. Wird diese Zeitspanne<br />
überschritten, bleibt die<br />
Pflicht zur Abrechnung zwar bestehen.<br />
Aber: Er kann dann keine<br />
Nachforderungen mehr durchsetzen.<br />
Beispiel:<br />
Der Abrechnungszeitraum laufe<br />
vom 1. Januar bis zum 31.12. eines<br />
jeden Jahres.<br />
Daher muß - unter Beachtung des<br />
Wochentages - die Abrechnung<br />
dem Mieter spätestens am 31. Dezember<br />
zu verkehrsüblichen Zeiten<br />
zugehen.<br />
So wird die Jahresfrist gewahrt<br />
und Nachforderungen können<br />
geltend gemacht werden.<br />
Geht die Abrechnung dem Mieter<br />
erst am 2. Januar zu, ist die Jahresfrist<br />
überschritten, der Vermie-<br />
ter kann keine Nachforderungen<br />
mehr durchsetzen.<br />
Zustellung am Sylvesterabend<br />
So weit, so schlecht. Doch was ist,<br />
wenn der Vermieter am 31. Dezember<br />
um 23.59 Uhr, unmittelbar<br />
vor dem Beginn des Glockengeläutes,<br />
dem Mieter die Abrechnung<br />
„hereinreicht“?<br />
Na ja, nahezu punktgenau zum<br />
Jahreswechsel, da wird jeder sagen:<br />
Frist versäumt.<br />
Denn: Würden Sie gern am Sylvesterabend,<br />
zu Punsch oder Wein,<br />
Bier oder Korn eine Rechnung<br />
hereinflattern sehen, womöglich<br />
noch mit ‘ner Nachforderung ?<br />
Wohl kaum.<br />
Und wie ist es abends um sechs ?<br />
Klar, auch hier haben die Briefträger<br />
schon längst Feierabend gemacht.<br />
Also: Abends ab 18 Uhr, da<br />
kommt keine Post mehr an.<br />
Briefe müssen daher im allgemeinen<br />
bis zum späten Nachmittag<br />
zugehen.<br />
Das entspricht auch vernünftiger<br />
Anschauung. Denn ansonsten<br />
müßte man auch noch abends<br />
um zehn, vielleicht sogar bis<br />
elf nachschau’n, ob vielleicht<br />
Von Fall zu Fall<br />
ein wichtiger Brief gekommen<br />
ist. Und das ist sicher unzumutbar.<br />
19.11 Uhr, das war zu spät<br />
Nun könnte einer sagen, so etwas,<br />
wie am Sylvesterabend eine Abrechnung<br />
zuzustellen, das tut kein<br />
Mensch. Das könnten sich doch<br />
nur weltfremde Juristen ausdenken.<br />
<strong>Mit</strong>nichten! So etwas kommt tatsächlich<br />
vor.<br />
Denn der Kölner Amtsrichter<br />
mußte darüber befinden, ob eine<br />
Betriebskostenabrechnung auch<br />
dann noch rechtzeitig zugegangen<br />
ist, wenn sie am 31. Dezember<br />
um 19.11 Uhr beim Rechtsanwalt<br />
des Mieters aus dem Faxapparat<br />
läuft.<br />
Das Urteil: Da um diese Zeit und<br />
zumal an diesem Tag ein Rechtsanwaltsbüro<br />
geschlossen ist, hatte<br />
der Rechtsanwalt und natürlich<br />
auch der Mieter keine Möglichkeit,<br />
die Betriebskostenabrechnung<br />
zu lesen. Daher gilt als Zugangsdatum<br />
der Abrechnung erst<br />
der 2. Januar des folgenden Jahres<br />
(AG Köln, Urt. v. 21.4.2005 -<br />
210 C 31/05).<br />
Fazit: Keine Nachforderung mehr<br />
möglich.<br />
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August 2005 | <strong>Eigentümer</strong>journal. 5