Schmerztherapie bei Tumorerkrankungen - Tumorzentrum Erlangen ...

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10 11 Medikamentöse Schmerztherapie Wichtig für den Gebrauch von Retardtabletten ist die Information, dass diese nicht zerbrochen (halbiert, zerkleinert) werden dürfen, denn sonst wird die verzögerte Abgabe des Wirkstoffes im Darm gestört. Es kommt dann zu rascherer Aufnahme in den Körper, Nebenwirkungen treten verstärkt auf und die Wirkung lässt bereits nach relativ kurzer Zeit wieder nach. Retardtabletten nicht zerbrechen! Wenn Sie Probleme beim Schlucken der Medikamente haben oder Ihre Medikamente über eine Sonde einnehmen müssen, kann man retardiertes Morphin in Form von Pellets (kleinen Kügelchen), z.B. M-long ® oder als Lösung (MST ® Retard Granulat) einnehmen. Vielleicht haben Sie schon gehört, dass man Schmerzmedikamente auch mithilfe von Pflastern, gewissermaßen „durch die Haut“ verabreichen kann. Auch diese „Schmerzpflaster“ enthalten starke Opioide (Fentanyl in Durogesic ® , Buprenorphin in Transtec ® ). Ihre Wirkungen und Nebenwirkungen ähneln somit denen anderer starker Schmerzmittel. Zu berücksichtigen ist allerdings der langsame Wirkungseintritt. Es dauert etwa 12 Stunden bis ein schmerztherapeutisch ausreichender Wirkspiegel erreicht ist. Vorteilhaft ist die geringere Rate an Verstopfung und der nur an jedem dritten Tag notwendige Wechsel des Pflasters. Buprenorphin steht auch als sog. „Sublingualtablette“ zur Verfügung. Diese Tablette (Temgesic ® ) muss unter die Zunge gelegt werden und wird dann über die Mundschleimhaut aufgenommen. Wird sie verschluckt, ist sie fast nicht wirksam! Prinzipiell ist es unser Ziel Sie mit Hilfe retardierter, also lang wirksamer Präparate, über 24 Stunden möglichst schmerzfrei zu halten. Trotzdem kann es vorkommen, dass bei besonderer körperlicher Belastung stärkere Schmerzen auftreten. Für diesen Fall wird Ihnen Ihr Arzt ein schnell, jedoch kürzer wirksames Opioid, z.B. Morphintropfen oder Sevredol ® -Tabletten verschreiben und Ihnen sagen, wie oft Sie diese Zusatzmedikamente einnehmen sollen. Die Verschreibung von starken Opioiden wird leider häufig verzögert, denn sowohl Sie als Patient, als auch manche Ärzte
haben leider immer noch übertriebene Vorbehalte. Viele glauben, dass man bei Einnahme von Morphin schnell abhängig und süchtig wird. Wir können Ihnen aus unseren Erfahrungen versichern, dass dies nicht der Fall ist. Eine psychische Abhängigkeit von Opioiden entsteht, wenn man Opioide in hohen Dosierungen intravenös spritzt. Dies führt zu hohen Blutspiegeln und hohen Konzentrationen des Opioids auch im Gehirn und kann zu einem Glücksgefühl führen, das Plasmakonzentration Morphin toxisch therapeutisch wirksam noch nicht wirksam man immer wieder erreichen möchte. Wenn Sie Ihre starken Schmerzmittel regelmäßig (nach der Uhr) nach ihrem Behandlungsplan einnehmen, dann werden Sie auch nicht „süchtig“. Somit können Sie z.B. nach einer erfolgreichen Operation bzw. einer Strahlenbehandlung die starken Schmerzmittel ohne Probleme schrittweise wieder absetzen. Regelmäßige Einnahme der Schmerzmittel verhindert die Suchtentwicklung! intravenös gespritztes Morphin nach Behandlungsplan regelmäßig eingenommenes Morphin Morphintabletten
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