Schmerztherapie bei Tumorerkrankungen - Tumorzentrum Erlangen ...

Nebenwirkungen
(z.B. Magenbeschwerden)
frühzeitig behandeln!
„Starke“ Schmerzmittel
(Opioide)
Wenn die Schmerzlinderung mit
den vorher beschriebenen Medikamenten
nicht ausreicht, ist eine
zusätzliche Therapie mit Opioiden
erforderlich. Opioide wirken
hauptsächlich im zentralen Nervensystem,
also im Rückenmark
und im Gehirn. Diese Medikamente
besetzen dabei bestimmte
Strukturen auf der Oberfläche
von Nervenzellen (Rezeptoren)
und unterdrücken somit die
Weiterleitung der Schmerzen. Die
Information über die Schmerzen
erreicht dann nur in abgeschwächter
Form diejenigen
Gehirnabschnitte, in denen wir
Schmerz wahrnehmen.
Man unterteilt die Opioide
in zwei Gruppen:
Zu der einen Gruppe zählt man
die etwas schwächer wirksamen
Opioide. Dazu gehören Tramal ®
(Tramadol) und Valoron ® N
(Tilidin). Tramal ® und Valoron ® N
haben außer Übelkeit eine sehr
geringe Nebenwirkungsrate und
liegen als Retardtablette (lang
wirksame Tablette mit einer
Wirkdauer von
8-12 Stunden), als Kapsel,
Zäpfchen und in Tropfenform vor.
Für die Opioide aus der stärker
wirksamen Gruppe muss Ihr Arzt
ein spezielles Rezept ausstellen.
Das bekannteste Medikament
aus dieser Gruppe ist Morphin.
Es wird vor allem als Retardtablette
mit einer Wirkdauer von
8 - 12 Stunden verordnet,
d.h. die Einnahme von 2 - 3
Tabletten pro Tag ist ausreichend.
Für viele Patienten ist eine Dosis
von 60 - 120 mg Morphin pro Tag
ausreichend wirksam. Es gibt
aber Patienten (auch Kinder), bei
denen eine befriedigende
Schmerzlinderung nur durch
wesentlich höhere Mengen an
Morphin, z.B. bis zu 1000 mg pro
Tag, erzielt werden kann.