Schmerztherapie bei Tumorerkrankungen - Tumorzentrum Erlangen ...
Schmerztherapie bei Tumorerkrankungen - Tumorzentrum Erlangen ...
Schmerztherapie bei Tumorerkrankungen - Tumorzentrum Erlangen ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Unterbrechung der Nervenleitung<br />
(Nervenblockaden)<br />
Eine ergänzende Maßnahme zur<br />
übrigen <strong>Schmerztherapie</strong> kann<br />
die Unterbrechung der Schmerzleitung<br />
sein (Nervenblockade).<br />
Diese Unterbrechung der<br />
Nervenleitung ist nur von kurzer<br />
Dauer, wenn der Arzt ein örtliches<br />
Betäubungsmittel verwendet.<br />
Solche Medikamente wird er anwenden,<br />
wenn z.B. Muskelverspannungen,<br />
Narbenschmerzen<br />
und Gelenkschmerzen vorliegen.<br />
Die Erfahrung hat gezeigt, dass<br />
<strong>bei</strong> wiederholter kurzfristiger<br />
Unterbrechung der Schmerzleitung<br />
bestimmte Schmerzkreisläufe<br />
unterbrochen werden und<br />
die Beschwerden langsam verschwinden.<br />
Bei manchen<br />
Schmerzen kann nach erfolgreicher<br />
Testung durch eine Nervenblockade<br />
mit einem örtlichen<br />
Betäubungsmittel der für den<br />
Schmerz verantwortliche Nerv<br />
auch chemisch zerstört werden<br />
(Neurolyse). Diese chemische<br />
Zerstörung und damit die<br />
Schmerzlinderung hält nicht nur<br />
Stunden, sondern Wochen bis<br />
Monate an. Gleichzeitig eingenommene<br />
Schmerzmittel können<br />
in dieser Zeit stufenweise verringert<br />
werden. Besonders geeignet<br />
ist dieses Verfahren der zeitweiligen<br />
Nervenausschaltung <strong>bei</strong><br />
Schmerzen im Steiß<strong>bei</strong>n und am<br />
Boden des kleinen Beckens,<br />
wenn bereits ein künstlicher<br />
Darmausgang und eine künstliche<br />
Urinableitung vorliegen.<br />
In diesem Fall brauchen keine<br />
Nebenwirkungen befürchtet<br />
werden.<br />
Eine weitere Möglichkeit,<br />
schmerzleitende Nerven zeitweilig<br />
zu zerstören ist das „Erfrieren“<br />
(Kryoanalgesie). Mit einer elektrischen<br />
Sonde wird hier<strong>bei</strong> der<br />
Nerv aufgesucht und auf minus<br />
70 Grad Celsius abgekühlt. Die<br />
Wirkdauer des schmerzlindernden<br />
Effektes schwankt zwischen<br />
2 und 6 Wochen. Insbesondere<br />
<strong>bei</strong> starken Nervenschmerzen im<br />
Bereich des Hinterkopfes ist<br />
diese Methode, die jederzeit zu<br />
wiederholen ist, empfehlenswert.