05.03.2013 Aufrufe

GRAVITATION - arthur

GRAVITATION - arthur

GRAVITATION - arthur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb. 144.1 NiKolAus KoPerNiKus<br />

Ergänzung & Ausblick<br />

Der einfache menschenverstand erkennt:<br />

„Die Sonne, der Mond und die Sterne gehen im Osten auf und<br />

im Westen unter.“ Selbst die Planeten scheinen diesem Verhalten<br />

zu folgen, auch wenn es bei ihnen bei genauerer Beobachtung<br />

problematisch wird. Nimmt man an, dass sich die<br />

Himmelssphäre um uns dreht, dann ist damit die Bewegung<br />

der Sterne einfach erklärt.<br />

(Die augenscheinlichsten Bewegungen werden natürlich<br />

durch die Drehung der Erde um ihre eigene Achse hervorgerufen.)<br />

Die Annahme eines heliozentrischen Weltbilds, bei dem die<br />

Erde die Sonne umkreist, ist also keineswegs offensichtlich!<br />

Die Kirche vertrat bis zum Ende der Neuzeit die Meinung:<br />

„Der Mensch als Gottes ähnlichstes Wesen steht im Mittelpunkt<br />

der Welt.“<br />

Übungen<br />

144<br />

6.1.2 Das heliozentrische Weltbild (heliocentric system)<br />

KOPERNIKuS1) vertrat im 16. Jahrhundert die Ansicht, dass die Sonne der ruhende Mittelpunkt<br />

sei, um den sich die Erde und alle anderen Planeten auf Kreisbahnen bewegen.<br />

Das heliozentrische Weltbild setzte sich schließlich durch:<br />

Es ist ein einfacheres Modell als das Ptolemäische!<br />

Die ersten Beobachtungen von GALILEI mit dem Fernrohr waren besser im Einklang<br />

mit dem heliozentrischen Weltbild.<br />

Doch auch das Modell des KOPERNIKuS konnte die immer genauer werdenden Beobachtungen<br />

nicht vollständig erklären. Anfang des 17. Jahrhunderts verbesserte JOHAN-<br />

NES KEPLER das Modell, indem er die Kreisbahnen durch ellipsen ersetzte.<br />

Wer bewegt die Himmelsobjekte?<br />

Von ARISTOTELES war ein göttliches Wesen auserkoren worden, die Sterne zu bewegen,<br />

„als in sich ewig ruhender Beweger“. Bis ins 17. Jahrhundert wurde das so angenommen.<br />

NEWTON fand eine naturwissenschaftliche Antwort: Er beschrieb die Kräfte, die zwischen<br />

den Himmelskörpern wirken (siehe Kapitel 6.2). So vervollständigte Newton das<br />

geozentrische Weltbild.<br />

Abb. 144.2 KoPerNiKus erklärte die unregelmäßigkeiten der Bewegung der Planeten damit, dass sie von<br />

der bewegten erde aus betrachtet werden. Zieht die erde etwa am mars vorbei, so scheint der mars vor dem<br />

sternenhintergrund zurückzubleiben (scheinbar rückläufige Bewegung des mars).<br />

Der katholischen Kirche ist die Sonderstellung des Menschen<br />

und der Erde wichtig. Wenn abweichende Theorien verbreitet<br />

wurden, konnte so mancher Gelehrter der Ketzerei beschuldigt<br />

und sogar verurteilt werden!<br />

Im Lauf der Jahrhunderte hat die Kirche ihre Meinung geändert.<br />

Sie akzeptierte, dass sich die Erde in einem heliozentrischen<br />

Sonnensystem bewegt und sie hat sich posthum sogar<br />

bei einigen der zu unrecht Verurteilten offiziell entschuldigt.<br />

Albert einstein relativierte!<br />

Die Theorien von GALILEI, NEWTON und KEPLER konnten die Planetenbewegungen<br />

nicht genau beschreiben. Eine weitere – bis<br />

heute die letzte – Veränderung des Weltbilds wurde im 20. Jahrhundert<br />

von ALBERT EINSTEIN formuliert. Sie hat die Himmelsmechanik<br />

perfektioniert: die Allgemeine Relativitätstheorie. Diese Theorie<br />

geht allerdings über die Thematik dieses Buchs weit hinaus.<br />

Wenn du alles beantworten kannst, weißt du über Grenzen und Verlässlichkeit<br />

naturwissenschaftlicher Hypothesen und Theorien Bescheid!<br />

Ü 6.1 Durch welche „geometrischen Tricks“ wurde a) das geozentrische Konzept durch Ptolemäus und<br />

b) das heliozentrische Weltbild durch Kepler verbessert?<br />

Ü 6.2 Das heliozentrische Weltbild beschreibt die Planetenbewegung auch heute noch<br />

vollkommen exakt<br />

nicht ganz exakt<br />

Ü 6.3 Welchem Satz würdest du ganz zustimmen?<br />

Die Wahrheit setzt sich immer durch!<br />

Die Wahrheit setzt sich durch, man muss nur warten,<br />

bis sich auch das politische bzw. religiöse „Klima“ geändert<br />

hat.<br />

Mehrfachantworten möglich<br />

sehr ungenau<br />

mittels Ellipsenbahnen<br />

In den Naturwissenschaften gibt es keine ewigen<br />

Wahrheiten.<br />

Beschreiben zwei Theorien die Gegebenheiten<br />

gleich gut, dann ist die einfachere Theorie der<br />

schwierigeren vorzuziehen.<br />

1) NIKOLAuS KOPERNIKuS (1473 Thorn – 1543 Frauenburg; heute Frombork in Polen) war Jurist, praktizierender Arzt, Geistlicher und Astronom, als<br />

Administrator hatte Kopernikus sich auch mit der Geldtheorie auseinandergesetzt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!