KIRCHE - Bergmoser + Höller Verlag AG
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www.buhv.de<br />
WERKSTATT FÜR<br />
LITURGIE UND PREDIGT<br />
Heft<br />
11/2012<br />
Neujahr<br />
Epiphaniasfest<br />
1. Sonntag nach Epiphanias<br />
Letzter Sonntag nach Epiphanias<br />
Septuagesimae/Bibelsonntag<br />
Wochenandachten<br />
Komplettes Predigtangebot für alle<br />
Sonn- und Feiertage<br />
<strong>Bergmoser</strong> + <strong>Höller</strong> <strong>Verlag</strong> <strong>AG</strong> · Karl-Friedrich-Straße 76 · 52072 Aachen · DEUTSCHLAND<br />
ISSN 0938-0868<br />
Januar<br />
2013<br />
© 2012 <strong>Bergmoser</strong> + <strong>Höller</strong> <strong>Verlag</strong> <strong>AG</strong> and its licensors. All rights reserved. Unauthorized downloading or other kinds of copying prohibited.<br />
V. Predigtreihe<br />
11/2012<br />
Januar 2013<br />
Eine Predigt ist geschenkte Zeit der Zuhörer/-innen,<br />
ein Vertrauensvorschuss der Gemeinde. Die „Werkstatt<br />
für Liturgie und Predigt“ möchte Ihnen dabei<br />
helfen, dass die Predigt für Ihre Zuhörerinnen und<br />
Zuhörer auch zu einem Geschenk wird und bietet<br />
Ihnen dafür viele Anregungen und Vorschläge:<br />
die Zugänge zum Sonntag, zum Predigttext und zur<br />
Predigt; die Kontexte zum Predigttext, einen Predigtvorschlag<br />
zum vorgeschriebenen Predigttext, eine<br />
Bildbetrachtung, ein Liturgieblatt mit Gebeten, Psalmen<br />
und Liedvorschlägen und eine Wochenandacht.<br />
Ihre Vorteile:<br />
Die Predigt: keine Allgemeinplätze oder theologischen<br />
Vorlesungen, sondern der persönliche<br />
Zugang der Verfasserin oder des Verfassers<br />
zum Predigttext<br />
Das Liturgieblatt: handlich auf DIN A5 zu falten<br />
und problemlos im Gottesdienst mitzuführen<br />
Der Clou: ein kopierfähiges Bild (Grafi ken, Fotos,<br />
Cartoons, Holzschnitte, Radierungen …) plus eine<br />
Bildbetrachtung: vielfältig auch außerhalb des<br />
sonntäglichen Gottesdienstes einzusetzen<br />
CD-Nr. 200<br />
ABONNEMENT<br />
Werkstatt für<br />
Liturgie und Predigt<br />
(11 Ausgaben pro Jahr,<br />
eine Doppelnummer)<br />
Heft, DIN A4, perforiert,<br />
ca. 36–50 Seiten, zusätzlich<br />
zum Heft eine CD-ROM mit<br />
allen Texten und Bildern<br />
Art.-Nr. A27-18<br />
Preis: 130,80 €<br />
MIT CD!<br />
2. Sonntag nach Epiphanias – Reihe IV Predigt<br />
Predigt ...................................................................................<br />
ZU 1. KORINTHER 2,1-10 (Predigttext am Anfang der Predigt oder statt der Epistellesung)<br />
THEMA DER PREDIGT: NUR DIE LIEBE VERSTEHT GOTT<br />
1 Kaum war ich neulich im Laden, da spürte ich schon die<br />
Blicke der Verkäuferin. Aufmerksam verfolgte sie mein Interesse<br />
für das Sakko. Plötzlich stand sie hinter mir. „Das ist<br />
eine besonders schöne Farbe. Die steht Ihnen aber gut! –<br />
Passt auch wie angegossen. Gefällt es Ihnen?“ – „Ja, ja,<br />
schon“, stammelte ich. – „Hier, schauen Sie mal, dieses<br />
Hemd dazu. Passt doch perfekt – oder?“ – „Eigentlich wollte<br />
ich nur etwas herumschauen“, sagte ich abwehrend. – „Ja,<br />
schauen Sie in aller Ruhe!“ Kaum blieb ich wieder bei einem<br />
Kleidungsstück etwas länger stehen: „Das sieht richtig flott<br />
aus“, hörte ich sie schon wieder neben mir sagen. Ich hatte<br />
das Gefühl, alles aus diesem Laden steht mir, und ich fühlte<br />
mich wie an einem Angelhaken. Ob sie wohl frisch von einem<br />
Trainingsprogramm für Verkaufsstrategien gekommen<br />
war?, dachte ich noch, als ich es nicht mehr aushielt und<br />
mich verabschiedete. Beim Rausgehen hörte ich noch einmal<br />
ihre nun einem anderen Kunden zugewandte Stimme: „Das<br />
steht Ihnen aber wirklich gut.“<br />
2 Es war einfach zu viel des Guten; zu viel Überzeugungs-<br />
arbeit und Überredungskunst.<br />
Ich erinnerte mich daran, als ich diesen Briefabschnitt<br />
aus dem 1. Korintherbrief las. „Ich kam nicht mit hohen<br />
Worten und hoher Weisheit … Ich war bei euch in Schwachheit<br />
und in Furcht und mit großem Zittern; und mein Wort<br />
und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten<br />
menschlicher Weisheit.“<br />
Zwar hätte es dem Paulus sicher auch nicht schlecht angestanden,<br />
eine etwas bessere Rhetorik zu haben, aber ihm<br />
kommt es ja auf etwas anderes an. Nicht, wie ich was überbringe,<br />
ist entscheidend, sondern, was ich überbringe.<br />
„Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als<br />
allein Jesus Christus, den Gekreuzigten … Damit euer Glaube<br />
nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes<br />
Kraft.“<br />
Paulus muss erbärmlich gewirkt haben bei seinen Auftritten<br />
in Korinth. Neben den redegewandten Philosophen auf<br />
den großen Plätzen der Stadt der unansehnliche Paulus mit<br />
seinen stammelnden Worten. Manche haben ihm das zum<br />
Vorwurf gemacht. Wie soll man das denn verstehen, geschweige<br />
denn glauben, was Paulus da von sich gibt. Mit unseren<br />
großen philosophischen Rednern, die sich gegenseitig<br />
die Worte wie Butter vom Brot nehmen, kann er nicht mit-<br />
halten. Hoffnungslos untergegangen ist er mit seiner Stimme,<br />
seinen stotternden Sätzen.<br />
3 Und dennoch spricht Paulus außergewöhnlich machtvoll.<br />
Aber nicht er, sondern der, von dem er spricht, der Gekreuzigte.<br />
Paulus redet nicht drum herum. Inhaltlich entfaltet er<br />
das hier nicht weiter, als ob das allen klar sei. Es geht nicht<br />
um eine Weisheit dieser Welt – eine Weisheit, die man mit<br />
Menschenverstand ergründen könnte; auch nicht um eine<br />
Weisheit, die von Herrschern zu beschließen sei. Keiner der<br />
Herrscher dieser Welt hat sie erkannt. Kein Auge hat sie je<br />
gesehen, kein Ohr je gehört, kein Herz sie gespürt.<br />
Wie aber dann kann man Gottes Weisheit, dieses große<br />
Geheimnis, aufnehmen und entdecken? Er hat es offenbart<br />
durch seinen Geist, und zwar denen, die ihn lieben. Paulus<br />
zeigt eine andere Art und Weise auf, wie man Gottes Weisheit<br />
erfahren kann. Die Weisheit Gottes wird nicht durch<br />
menschliche Vernunft verstehbar, sie ist auch nicht mit dem<br />
Gefühl oder der Innerlichkeit zu begründen, sondern allein<br />
dadurch, dass Gott seinen Geist jedem schenkt, der ihn<br />
liebt. Gott zu lieben, ist die einzige Möglichkeit, ihn zu erfahren<br />
und seine Weisheit zu erkennen. Erst in der Liebe, im<br />
Sich-Anvertrauen, offenbart sich der Geist Gottes. Nicht die<br />
schönen Worte, die Sonntagsreden der Philosophen, Theologen<br />
und Staatsmänner bringen Weisheit, sondern nur, wer<br />
sich diesem Gekreuzigten anvertraut, wird von ihr erfüllt.<br />
Die Liebe sieht nicht den Gescheiterten am Kreuz, sondern<br />
den, der diese Liebe Gottes verkörpert, dafür gelebt hat und<br />
gestorben ist. Sie stellt die Weisheit der Welt in das Licht der<br />
Barmherzigkeit Gottes. Da haben überredende Worte und<br />
hohe Gedanken keinen Platz. Der Ort, Gottes Weisheit zu<br />
erkennen, ist die Liebe zum Gekreuzigten. Darin verliert alle<br />
Furcht und alles mutlose Zittern ihre und seine Mächtigkeit;<br />
da wird selbst das erbärmlichste Stottern zum Lobgesang.<br />
Mit dieser Liebe, mit diesem Glauben werden wir fähig<br />
sein, der Weisheit der Welt Barmherzigkeit zu schenken. Mit<br />
dieser Liebe werden wir genug Kraft bekommen, um der<br />
Weisheit dieser Welt mehr Gerechtigkeit entgegenzusetzen.<br />
„Es ist d(ies)er Glaube, der uns den Weg gezeigt hat, wo es<br />
keinen Weg zu geben schien. Mit diesem Glauben werden<br />
wir fähig sein, von dem Berg der Verzweiflung einen Stein<br />
der Hoffnung abzutragen.“<br />
WLP 11/2011 481<br />
IM INTERNET:<br />
www.werkstatt-fuer-predigt.de<br />
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