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Evangelische Nachrichten - Evangelische Kirchengemeinde Kevelaer

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<strong>Evangelische</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

Silindung<br />

In der 2. Woche fuhren wir zum Toba-See, dem Zentrum der Batak-Kultur. Auf der Insel Samosir<br />

haben wir 1 Woche mit Jugendlichen zusammen über Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />

und des Jugendaustauschs gesprochen, Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigungen<br />

erörtert und mit Vertretern der Kirche und der Regierung über Mitbestimmung in einem Komitee<br />

zum Fachkräfteprogramm im Partnerschafts-Kirchenkreis Silindung/Kleve diskutiert.<br />

Es war anstrengend und schön zu sehen, mit welchem Eifer und großen Erwartungen die<br />

Jugendlichen –es waren insgesamt 21 Jugendliche im Alter von 14 – 29 Jahren- trotz erheblicher<br />

Sprachschwierigkeiten diskutiert wurde.<br />

Abends saßen wir gemütlich mit einigen Jugendlichen und mitgereisten Pfarrern sowie dem<br />

dortigen Superintendenten Purba zusammen um die Tageseindrücke zu vertiefen.<br />

Mit Wehmut nahmen wir von den Jugendlichen Abschied und fuhren weiter nach Mamre, wo<br />

wir im Waisenhaus mehrere Tage wohnten. Hier leben ca. 70 Waisen auf einem Gelände,<br />

wo teilweise in der Landwirtschaft gearbeitet wird oder die Jüngeren in die Schule gefahren<br />

werden. Wir haben mit der Heimleiterin über die unzureichende Finanzierung und die<br />

Schwierigkeiten mit den zum Teil traumatisierten Kindern –viele sind durch den Tsunami<br />

2004 Waisen geworden- gesprochen. Die Kinder werden liebevoll und mit viel Engagement<br />

betreut.<br />

Die Einrichtung wird durch Spenden der Kindernothilfe und durch die GKPI unterhalten.<br />

Auch hier war die Herzlichkeit und Freundlichkeit „ihren“ Gästen gegenüber spürbar, wir<br />

haben uns dort gut aufgehoben und betreut gefühlt auch wenn es nicht vergleichbar mit<br />

dem Hotel in Tarutung war. Wir mussten uns nach Batak-Art duschen (ein Wasserbecken<br />

mit einer Schöpfkelle kalten Wassers, welches über den Kopf geschüttet wurde) und haben<br />

zu zweit in Stockbetten geschlafen, haben aber die sog. Zivilisation nie vermisst.<br />

Die letzten Tage haben wir in einem Hotel in Medan, einer Großstadt mit ca. 1,5 Millionen<br />

Einwohnern verbracht. Auf dem Weg dorthin besuchten wir ein Heim für Blinde, denen<br />

durch Spenden eine Schulausbildung und dort gedruckten Büchern in Blindenschrift ermöglicht<br />

wird. Selbst eine Werkstatt für die Herstellung von Möbeln aus Bambus gehört der<br />

Einrichtung.<br />

In Medan besuchten wir den Bischof der GKPI sowie seinen Vorgänger, bevor wir zur<br />

36stündigen Rückreise aufbrachen.<br />

Ich bin dankbar, diese Reise gemacht zu haben. Es sind Eindrücke einer gänzlich anderen<br />

Kultur entstanden, die ich lange in mir tragen werde. Ich habe Menschen getroffen, die mit<br />

ihrer einfachen Lebensweise glücklich sind und Gott für ihr Dasein täglich danken.<br />

Ich denke oft an die Freunde und Freundinnen zurück, die mich dort begleitet haben, die<br />

mich gelehrt haben, demütig auf mein Dasein zu schauen.<br />

Silindung, Du hast mir gut getan und ich hoffe, ich habe Dir auch ein wenig geben können,<br />

Horas!<br />

Michael Leuthen<br />

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