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Steiermark Mitte Februar - DAS MAGAZIN Steiermark-Mitte

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Fotos: istockphoto.com<br />

Die lachende fünfte Jahreszeit<br />

von St. Kathrein bis Rio<br />

Es gibt fünf Jahreszeiten: Frühling,<br />

Sommer, Herbst und Winter und? Den<br />

Fasching. Einer der Höhepunkte des<br />

Winterbrauchtums beginnt bei uns in<br />

jedem Jahr am 11.11. um 11:11 Uhr.<br />

Man denkt an Prinzessinnen, Cowboys,<br />

Engerl oder Clowns, an viel nackte<br />

Haut bei den Samba-Kostümen beim<br />

Karneval in Rio de Janeiro, an edle<br />

Masken in Venedig oder an die rheinländischen<br />

„Karnevalsjecken“.<br />

Der Ursprung des Faschings<br />

Seinen Ausgang nahm der Fasching vermutlich<br />

in heidnischen Bräuchen, wo der<br />

Mensch bei Zeremonien durch Maskierungen<br />

und Tänzen sowie Umzügen den<br />

Göttern ähnlich sein wollte. Unter dem<br />

Einfluss des Christentums entwickelte<br />

sich dann aus den Riten in verschiedenen<br />

landschaftlichen Gegenden artunterschiedliches<br />

Brauchtum.<br />

Aufgrund zügelloser Ausschreitungen<br />

verbot im 18. Jahrhundert Kaiserin Maria<br />

Theresia allen Ständen und dem Adel das<br />

Tragen von „Larven“ vor dem Gesicht<br />

im Freien. Das bunte Faschingstreiben<br />

wurde somit in Säle verlagert, woraus<br />

sich der für Österreich typische „Saalfasching“<br />

mit seinem Ballwesen in Form<br />

von Redouten entwickelte. Der berühmte<br />

Wiener Opernball findet alle Jahre am<br />

letzten Donnerstag (Weiberfastnacht) im<br />

Fasching statt.<br />

Der Fasching stellt eine Art „Gegenwelt“<br />

zur christlichen Welt dar, in der bestehende<br />

Ordnungssysteme und Gesellschaftsregeln<br />

von den Narren nicht eingehalten,<br />

überschritten oder aufgehoben werden.<br />

Der Narr schlüpft durch Maske und<br />

Kostüm in eine andere Rolle, um seine<br />

geheimen Wünsche zu verwirklichen,<br />

Persönlichkeiten zu persiflieren oder<br />

menschliche Schwächen in übertriebener<br />

Darstellung aufzuzeigen.<br />

11.11., 11:11 Uhr<br />

Die Zahl „11“ hat ihren Ursprung in<br />

der christlichen Lehre der katholischen<br />

Kirche: „11“ wird als Sinnbild der Sünde<br />

verstanden, denn sie überschreitet die<br />

Zehnerzahl und somit die zehn Gebote<br />

Gottes. Nach dem Matthäusevangelium<br />

wurden „um die elfte Stunde die<br />

Müßiggänger in den Weinberg<br />

geschickt“.<br />

Andere Länder, andere Sitten<br />

Lauter, bunter, schriller als bei einer<br />

Redoute geht es beim Karneval in Rio<br />

de Janeiro zu, der offiziell am Freitag<br />

vor Aschermittwoch beginnt. Die<br />

vielfarbige Parade der Sambaschulen<br />

gehört zu den größten Festen der<br />

Welt. Jede Schule wählt jährlich ein<br />

bestimmtes Thema, dann steigt der<br />

Wettkampf, an dem mehrere tausend<br />

Menschen beteiligt sind. Die Gewinnerschule<br />

bekommt am Ende<br />

einen Geldpreis, vielmehr geht es<br />

Thema Spezial<br />

Zu Lebzeiten Casanovas im 18. Jahrhundert erreichte der<br />

Karneval in Venedig seine größte Pracht, zugleich uferten aber<br />

die Sitten immer mehr aus.<br />

Der Fasching in seinen typischen Ausprägungen<br />

in Venedig – in der <strong>Steiermark</strong>...<br />

aber um die Ehre.<br />

In Venedig wird der Karneval offiziell<br />

zehn Tage vor Aschermittwoch mit dem<br />

Engelsflug eröffnet: Ein Prominenter<br />

schwebt an einem Stahlseil gesichert vom<br />

Campanile (Glockenturm) herab über<br />

den Markusplatz. Von da an gibt es in der<br />

Stadt auf verschiedenen Bühnen künstlerische<br />

und artistische Darbietungen.<br />

Die deutschen Nachbarn feiern mit ungeheurer<br />

Intensität Karneval: In allen größeren<br />

Städten finden Umzüge mit mehreren<br />

hunderttausend Besuchern statt. Als<br />

größte Ereignisse sind im norddeutschen<br />

Raum der traditionelle „Schoduvel“ in<br />

Braunschweig am Fastnachtssonntag und<br />

der Karnevalsumzug in Berlin bekannt.<br />

... und in Rio<br />

<strong>Februar</strong> 2010 Das Magazin 15

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