Diese Ausgabe komplett als PDF - Studi38
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Hoch Hinaus<br />
Der Campus Forschungsflughafen in Braunschweig ist eine Forschungseinrichtung, die einmalig in Deutschland<br />
ist und mithilfe von viel öffentlichem Geld jetzt noch leistungsfähiger wurde. Denn im Norden der Stadt tüfteln<br />
Wissenschaftler an Visionen zur Luft- und Raumfahrt der Zukunft.<br />
Von Senem Göcmen<br />
Man muss schon ein gutes Stück<br />
rausfahren, wenn man zum<br />
Flughafengelände Braunschweig-Wolfsburg<br />
will. An Siedlungen,<br />
Wald und Industriegebiet vorbei,<br />
hält der Bus direkt vor dem farbenfrohen<br />
Neubau, an dem die letzten Bauarbeiten<br />
gerade erst abgeschlossen sind.<br />
Der Bund, das Land Niedersachen und<br />
die TU Braunschweig haben mit dem<br />
Bau, in dem jüngst das Institut für Strömungsmechanik<br />
(ISM) und das Institut<br />
für Flugantriebe und Strömungsmaschinen<br />
(IFAS) eingezogen sind, das<br />
letzte Puzzleteil für das <strong>als</strong> Campus Forschungsflughafen<br />
(CFF) bezeichnete Projekt<br />
angefügt.<br />
1935 begann man mit Luftfahrtforschung<br />
und -lehre in Braunschweig, die<br />
nach Ende des Zweiten Weltkrieges wie-<br />
Wissenschaft<br />
der eingestellt wurde. Ab 1953 wehte mit<br />
dem Deutschen Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR, dam<strong>als</strong> noch Deutsche<br />
Forschungsanstalt für Luftfahrt) wieder<br />
frischer Forschungswind in die Region.<br />
Neben der Ansiedlung verschiedener Behörden,<br />
wie des Luftfahrt-Bundesamts,<br />
den Instituten der TU Braunschweig<br />
und ab 1985 verschiedener mittelständischer<br />
Unternehmen entstand ein stark<br />
vernetzter Verbund von Institutionen,<br />
der seit 1994 <strong>als</strong> „Forschungsflughafen<br />
Braunschweig“ bezeichnet wird. Heute<br />
zählen zum CFF neben<br />
den vier Instituten<br />
des DLR auch<br />
sechs Institute der<br />
TU Braunschweig.<br />
Der CFF soll nicht<br />
nur vernetzen, son-<br />
30<br />
dern auch Forschungsprojekte fördern<br />
und koordinieren. Dabei stellen die Institute<br />
der TU Braunschweig den Studiengang<br />
Luft- und Raumfahrttechnik dar<br />
und betreiben Grundlagen- bzw. Vorlaufforschung,<br />
während die Institute<br />
des DLR anwendungsnahe Forschung<br />
betreiben. „Das ist das Besondere“, sagt<br />
Professor Rolf Radespiel, der geschäftsführender<br />
Leiter des ISM ist. „Wir haben<br />
hier einen Cluster von sehr leistungsfähigen<br />
Instituten. Die Kombination aus<br />
Groß- und Grundlagenforschung ist in<br />
„Die Kombination aus<br />
Groß- und Grundlagenforschung<br />
ist in Deutschland<br />
einmalig.“<br />
Professor Rolf Radespiel