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RHEINe CENTER Köln - Rhein Center

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Technik<br />

Nie mehr Bandsalat<br />

Ob Langspielplatten, Super-8-Filme, Dias oder Dokumente: Alles lässt sich heutzutage<br />

digitalisieren. ici! verrät, wie es geht und wie man den Überblick in der Datenflut behält<br />

Text: Bernd Ratmeyer | Illustration: Bente Schipp<br />

Wir haben uns gut eingerichtet in der Komfortzone der digitalen<br />

Welt, wir streamen Musiktitel, downloaden MP3-Dateien, schauen<br />

Filme auf Online-Videotheken. Wer mit dem Internet groß geworden<br />

ist, mag DVDs, CDs oder gar Schallplatten als Relikte eines<br />

vergangenen Zeitalters betrachten. Doch es gibt eine Generation,<br />

die zwischen beiden Welten wandert: Jung genug, um sich von den<br />

Möglichkeiten der digitalen Kulturverbreitung und -rezeption<br />

nicht faszinieren zu lassen. Aber zu alt, um sich gänzlich von den<br />

Restbeständen analoger Produkte zu lösen. Im Klartext: Die Regale<br />

vieler Musik- und Filmliebhaber biegen sich unter der Last von<br />

über Jahrzehnten angesammelter Videokassetten, Schallplatten,<br />

möglicherweise sogar Super-8-Filmen. Wer hier Ordnung in seiner<br />

Sammlung und Platz in den Regalen schaffen will, sollte den<br />

Schritt von der analogen in die digitale Welt wagen.<br />

Vinyl goes MP3<br />

Die Übertragung etwa von Schallplatten auf die Festplatte ist mittlerweile<br />

einfach zu bewerkstelligen. Um aus den Vinylschätzen<br />

platzsparende und gut zu organisierende Datenbündel zu machen,<br />

benötigt man – natürlich – einen Plattenspieler und einen PC.<br />

Beide werden mit einem Phono-USB-Adapter verbunden. Die nötige<br />

Software wird in der Regel mitgeliefert. Der Adapter wandelt die<br />

analogen Signale der Platte in Nullen und Einsen um und speichert<br />

sie auf der Festplatte. Nachteil dieses preisgünstigen Einstiegs (die<br />

Adapter sind ab circa 25 Euro erhältlich) ins digitale Musikarchiv:<br />

Er kostet Zeit, denn die Platten werden in einer Geschwindigkeit<br />

von 1:1 überspielt. Wer also mehrere hundert Platten im Schrank<br />

hat, wird einige Tage zu tun haben.<br />

Auch das Sortieren auf der Festplatte erfordert Geduld, muss doch<br />

jeder Titel und jeder Interpret eingegeben werden. Doch wer sich darauf<br />

einlässt, hat am Ende seine Musikschätze staubfrei und platzsparend<br />

sortiert. Sollte der alte Plattenspieler bereits das Zeitliche gesegnet<br />

haben, lohnt die Anschaffung eines Neugerätes mit eingebautem CD-<br />

Brenner – die Installation von Software entfällt, die Platten liegen<br />

sofort auf CD vor und können bequem auf den PC geladen werden.<br />

Von Videokassette auf DVD<br />

Will man nicht nur Musik von früher ins digitale Jetzt hinüberretten,<br />

sondern auch VHS-Kassetten, ist der Weg ähnlich: Sogenannte<br />

Analog-Digital-Wandler sind für 30 bis 80 Euro erhältlich und werden<br />

zwischen Videorecorder und PC angeschlossen. Sie verwandeln<br />

das analoge Videosignal in ein digitales Format. Je nach mitge-<br />

48 1/13<br />

lieferter Software ist eine Nachbearbeitung des Filmmaterials möglich:<br />

Damit kann man Farben und Kontraste intensivieren und<br />

Werbeblöcke bei TV-Mitschnitten löschen. Populär ist das Produkt<br />

„Retten Sie Ihre Video-Kassetten“ des Softwareentwicklers Magix;<br />

Wandler und Software kosten im Paket circa 60 Euro.<br />

Schätze ganz anderer Art bergen alte Schmalfilme. Das Super-<br />

8-Schmalfilmformat war im Jahr 1965 eine technische Innovation<br />

der Firma Kodak. Die einfach zu bedienende Technik eröffnete<br />

Heimfilmern und Hobby-Regisseuren ungeahnte Möglichkeiten.<br />

Doch längst verstauben Hochzeits- und Urlaubsfilmrollen im Regal,<br />

das Aufbauen von Leinwand und Projektor ist ein archaisches<br />

Ritual einer vergangenen Epoche. Wer heute diese privaten Erinnerungen<br />

selber sichern will, steht – anders als bei Schallplatten und<br />

Videokassetten – vor erheblichen Kosten für Hard- und Software.<br />

Aber der Markt reagiert. Inzwischen bieten zahlreiche Dienstleister<br />

ihr Know-how und ihre Ausrüstung an. Das wertvolle Zelluloid<br />

sollte man also besser an Firmen wie film-retter.de, 8mm-dvd.de,<br />

medienrettung.de oder digitalspezialist.com schicken. Dort reinigen<br />

Mitarbeiter das Material, kitten brüchige Klebestellen und<br />

transferieren es auf eine digitale Kamera. Anschließend erhält man<br />

das Original samt digitalisierter Version auf DVD per Post zurück.<br />

Die Kosten bewegen sich zwischen einem und zwei Euro pro Minute.<br />

Die digitale Technik sorgt auf Wunsch auch für das nötige<br />

Quantum Nostalgie: Wer will, lässt sich die DVD mit einer Tonspur<br />

ausstatten, die das Surren des alten Projektors imitiert.<br />

Ordnung im Datenchaos<br />

Nicht nur Musik und Filme, auch alte Dias, Bücher und Zeitungsartikel<br />

können digitalisiert werden. Doch wie verwaltet man die<br />

riesigen Datenmengen? Wer bereits mit digitalem Ausgangsmaterial<br />

arbeitet, findet in zumeist vorinstallierten Programmen wie dem<br />

Windows Media Player oder iTunes willige Helfer, die alle Ordner<br />

der Festplatte nach Musik und Filmen durchsuchen und automatisch<br />

nach Interpret, Titel oder Genre organisieren. Kommt aber im<br />

Laufe der Zeit mehr und mehr Material aus dem analogen Archiv<br />

hinzu, verliert auch der fleißigste Archivar schnell den Überblick.<br />

Hier empfiehlt sich eine Software-Nachrüstung. Zahlreiche, oft<br />

kostenlose Programme aus dem Internet sorgen für einen besseren<br />

Überblick. Bewährt hat sich seit einigen Jahren im Bereich Film<br />

eine Software namens „All My Movies“. Sie listet alle Filme auf der<br />

Festplatte auf und vervollständigt diesen persönlichen Katalog mit<br />

Informationen aus dem Internet.

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