RHEINe CENTER Köln - Rhein Center
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Inrerview<br />
Der Film-<br />
Guttenberg<br />
Bekannt wurde er mit der RTL-Serie „Doctor’s Diary“ und als<br />
Kommissar „Heldt“ im ZDF. Nun spielt Schauspieler Kai<br />
Schumann in der Sat.1 Polit-Satire „Der Minister“ eine Figur,<br />
die dem Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg<br />
nachempfunden wurde. Es ist sein bisher größter Coup.<br />
Interview: Linda-Luise Bickenbach<br />
50 1/13<br />
Herr Schumann, was würden Sie<br />
Ex-Minister Guttenberg sagen, wenn Sie<br />
ihm über den Weg laufen würden?<br />
Ich hätte keinen Gesprächsbedarf. Erstens<br />
kann ich mit Leuten aus diesen Kreisen meist<br />
wenig anfangen. Zweitens muss Guttenberg ein<br />
ausgesprochen charmanter Mensch sein. Ich<br />
hätte Angst, mich von seinem Charme einlullen<br />
und mir den Blick vernebeln zu lassen.<br />
Hatten Sie keinerlei Bedenken, die Rolle<br />
anzunehmen? Immerhin lebt der Mann<br />
noch.<br />
Wir spielen ja nicht eins zu eins das Leben<br />
von Guttenberg nach. Bei uns heißt er Franz<br />
Ferdinand von und zu Donnersberg.<br />
Aber es ist klar, wer gemeint ist.<br />
Natürlich war mein erster Gedanke: Verdammt,<br />
da guckt jetzt ganz Deutschland drauf. Als die<br />
Zusage kam, saß ich eine halbe Stunde in der<br />
Küche und konnte mich vor lauter Schiss nicht<br />
bewegen. Die starke öffentliche Wahrnehmung<br />
hat mich anfangs sehr unter Druck gesetzt.<br />
Aber Bedenken gegenüber Guttenberg? Nein,<br />
da habe ich genügend Chuzpe. Vielleicht auch,<br />
weil ich seit meiner linksautonom geprägten<br />
Jugend einen gesunden Abstand zu Politikern<br />
habe.