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Regierungsprogramm der CDU Baden-Württemberg für die ...

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05 | Das Wohlfühlland<br />

Wer aus eigener Kraft nicht <strong>für</strong> seinen Lebensunterhalt sorgen kann, hat Anspruch auf <strong>die</strong><br />

Unterstützung <strong>der</strong> Gesellschaft. Die <strong>CDU</strong> bekennt sich zur Grundsicherung <strong>für</strong> Arbeitslose<br />

und zur Sozialhilfe als Basissicherung, <strong>die</strong> dann einspringt, wenn an<strong>der</strong>e Hilfen nicht zur<br />

Verfügung stehen. Die Grundsicherung <strong>für</strong> Arbeitslose und <strong>die</strong> Sozialhilfe müssen dem<br />

Grundsatz „För<strong>der</strong>n und For<strong>der</strong>n“ entsprechen. Deshalb halten wir <strong>die</strong> Zusammenlegung<br />

von Arbeitslosen- und Sozialhilfe <strong>für</strong> richtig. Wer <strong>die</strong> Unterstützung <strong>der</strong> Solidargemeinschaft<br />

beansprucht, muss auch bereit sein, im Rahmen seiner Möglichkeiten eine Gegenleistung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft zu erbringen. Wir begrüßen daher alle Anstrengungen, <strong>die</strong><br />

Bezieher von Sozialhilfe zu gemeinnützigen Arbeiten heranzuziehen. Wir setzen uns <strong>für</strong><br />

eine energische Bekämpfung des Missbrauchs von Sozialleistungen ein. Je<strong>der</strong> Euro, <strong>der</strong> von<br />

Menschen kassiert wird, <strong>die</strong> ihn eigentlich nicht bräuchten, fehlt denjenigen, <strong>die</strong> wirklich<br />

auf Hilfe angewiesen sind, und steht auch <strong>für</strong> an<strong>der</strong>e wichtige Aufgaben <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

nicht zur Verfügung.<br />

Ein Land <strong>für</strong> alle Generationen<br />

In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird <strong>der</strong> demografische Wandel das Zusammenleben<br />

in unserer Gesellschaft maßgeblich beeinflussen. Wir leben in einer Gesellschaft, <strong>die</strong><br />

immer älter wird und dabei zugleich zahlenmäßig abnimmt. <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist das<br />

Bundesland mit dem niedrigsten Altersdurchschnitt. Gleichzeitig haben <strong>die</strong> Menschen bei<br />

uns eine höhere Lebenserwartung als sonst irgendwo in Deutschland. Beide Trends sind ein<br />

Grund zur Freude. Sie stellen aber auch eine große Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>für</strong> alle Politikfel<strong>der</strong><br />

dar. Deshalb werden wir uns beim weiteren Ausbau unserer Infrastruktur konsequent an<br />

<strong>der</strong> demografischen Entwicklung orientieren.<br />

Die <strong>CDU</strong> setzt sich <strong>für</strong> ein gutes Miteinan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Generationen ein. Wir sind unseren<br />

älteren Mitbürgern dankbar <strong>für</strong> ihre Lebensleistung und <strong>für</strong> das, was sie zur Entwicklung<br />

unseres Landes beigetragen haben. Ältere Menschen haben einen festen Platz in <strong>der</strong><br />

Mitte unserer Gesellschaft und sollen ihr Leben eigenverantwortlich und selbstbestimmt<br />

gestalten können. Die Erfahrungen, Kompetenzen und Fähigkeiten älterer Menschen sind<br />

ein wertvoller Schatz, auf den unsere Gesellschaft in Zukunft mehr denn je angewiesen<br />

ist. Gerade auf dem Gebiet des bürgerschaftlichen Engagements von Seniorinnen und<br />

Senioren liegen große Potenziale. Rüstige Senioren können sich mit ihren Fähigkeiten<br />

und Erfahrungen in alle Bereiche unserer Gesellschaft einbringen. Seniorennetzwerke<br />

und -experten<strong>die</strong>nste leisten auf <strong>die</strong>sem Gebiet schon heute eine wertvolle Arbeit, <strong>die</strong> es<br />

auszubauen gilt.<br />

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Wir wollen älteren Menschen helfen, so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld und<br />

in <strong>der</strong> von ihnen gewünschten Wohnform zu leben. Auch im sozialen Wohnungsbau müssen<br />

<strong>die</strong> Bedürfnisse älterer Menschen in Zukunft stärker berücksichtigt werden als bisher. Auch<br />

brauchen wir <strong>die</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Pflegeinfrastruktur im ambulanten und stationären<br />

Bereich sowie <strong>die</strong> För<strong>der</strong>ung des generationenübergreifenden und betreuten Wohnens.<br />

An <strong>der</strong> bestehenden Pflegeheimför<strong>der</strong>ung wollen wir so lange festhalten, bis <strong>die</strong> bestehenden<br />

Strukturunterschiede bei <strong>der</strong> Versorgung mit Heimplätzen im Land ausgeglichen sind.<br />

Die demografische Entwicklung und <strong>die</strong> wachsende Zahl älterer Menschen stellen auch<br />

<strong>die</strong> Ausbildung im Pflegebereich vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Wir treten da<strong>für</strong> ein, dass<br />

<strong>die</strong> Berufsbil<strong>der</strong> und Ausbildungsinhalte im pflegerischen Bereich entsprechend dem geän<strong>der</strong>ten<br />

Bedarf weiterentwickelt werden. Dies gilt ebenso <strong>für</strong> Behandlungskonzepte und<br />

-angebote bei Menschen im fortgeschrittenen Alter. Exemplarisch sei hier nur <strong>die</strong> Demenz<br />

genannt, <strong>die</strong> bei frühzeitiger Erkennung und entsprechen<strong>der</strong> Behandlung verzögert werden<br />

kann.<br />

Deshalb muss eine partnerschaftliche Gesellschaft ihren Ausdruck im Miteinan<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Generationen finden. Wir wollen das Alter gestalten, statt es nur zu verwalten; wir wollen<br />

<strong>die</strong> Kompetenz und Erfahrung Älterer nutzen, sie einbinden in das politische und gesellschaftliche<br />

Leben. Wir wenden uns gegen jede Form <strong>der</strong> Ausgrenzung und Diskriminierung<br />

älterer Menschen. Mit einem/einer Seniorenbeauftragten innerhalb <strong>der</strong> Landesregierung<br />

wollen wir ein Zeichen setzen.<br />

Unser Land: tolerant und weltoffen<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist ein tolerantes und weltoffenes Land. Wir wollen, dass das auch in<br />

Zukunft so bleibt. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir eine große Zahl von Vertriebenen<br />

aus dem Osten bei uns aufgenommen. Wir haben Respekt vor dem harten Schicksal<br />

<strong>die</strong>ser Menschen, <strong>die</strong> wegen ihrer Zugehörigkeit zum deutschen Volk schwere Nachteile<br />

bis hin zum Verlust von Familienangehörigen, Heimat und Eigentum erdulden mussten.<br />

Ebenso wie <strong>die</strong> Spätaussiedler haben <strong>die</strong>se Menschen mit ihrer Tatkraft, ihrem Aufbauwillen<br />

und ihrem Fleiß dazu beigetragen, <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> zu dem zu machen, was es<br />

heute ist. Da<strong>für</strong> sind wir dankbar.<br />

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