„Guckloch“ Nr. 100 - WHG GP / Home
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Sprachlos<br />
~ Editorial ~<br />
Was schreibt man jemandem zu seinem <strong>100</strong>. Geburtstag?<br />
Man könnte demjenigen aufzeigen was für ein erfülltes<br />
Leben er hatte, doch gibt es dem Ganzen einen etwas<br />
abschließenden, melodramatischen Charakter.<br />
In die Zukunft kann man auch nicht blicken, da jeder weiß<br />
was das „Geburtstagskind“ über kurz oder lang erwartet.<br />
Die Gegenwart ist ebenso hin- und hergerissen zwischen<br />
erinnerndem Realitätsverlust und selbstbemitleidender Perspektivlosigkeit.<br />
Da freue ich mich doch, dass unser Guckloch kein Metusalem ist, für den man<br />
eine als Geburtstagsrede getarnte Grabrede halten muss. Im Gegenteil das<br />
Guckloch scheint bestens in Form, wann hatte man den schon Mal die<br />
Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, der Schülerschaft über die<br />
Lehrkräfte an dieser Schule in einem Heft?<br />
Dennoch ist mit dieser Ausgabe ein Abschied verbunden.<br />
Der aufmerksame Leser hat bestimmt schon gemerkt, dass, dies die letzte<br />
Aufgabe einer großen Gruppe von Redakteuren<br />
ist.<br />
Doch nicht Freund Hain hat die Redaktion<br />
heimgesucht, sondern Libertas hat in Form des<br />
Abiturs die Schreiberlinge auf die Stirn geküsst.<br />
Ich für meinen Teil werde jetzt erstmal den<br />
Ausgang aus meiner selbstverschuldeten<br />
Unmündigkeit feiern.<br />
Es bleibt also nur noch ein Dank an alle „meine“<br />
Redakteure auszusprechen und Adieu an die<br />
Leserschaft zu sagen.<br />
Ein Apell noch an die nächste Generation:<br />
Bleibt kritisch, unabhängig und habt Spaß!<br />
Ma.Ra ( V. i. S. d. P)<br />
für<br />
Die Gucklochredaktion<br />
2
Grußwort zum <strong>„Guckloch“</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>100</strong><br />
Herzlichen Glückwunsch zur <strong>100</strong>. Ausgabe der Schülerzeitung. Das <strong>„Guckloch“</strong><br />
erscheint seit 1977 ohne Unterbrechung. Das ist eine gewaltige Leistung!<br />
Die Redakteure arbeiten üblicherweise<br />
nur wenige Jahre mit. Es<br />
müssen immer wieder neue Talente<br />
für die Redaktion gefunden<br />
werden. Beim <strong>„Guckloch“</strong> hat die<br />
Kontinuität einen Namen: Hans-<br />
Horst Bauer. Er war 30 Jahre<br />
lang der betreuende Lehrer. Vor<br />
dem Schuldienst hatte er bei der<br />
NWZ gearbeitet und der damalige<br />
Schulleiter Herr Anshof hatte ihn<br />
gebeten, mitzuhelfen, dass am<br />
<strong>WHG</strong> eine Schülerzeitung ins Leben gerufen werden konnte.<br />
Ich danke Herrn Bauer herzlich für 30 Jahre Tätigkeit als „betreuender Lehrer“<br />
beim <strong>„Guckloch“</strong>.<br />
Ich danke Frau Jeutter, dass sie bereit war, als Nachfolgerin von Herrn Bauer<br />
diese Aufgabe, die ja oft genug auch Stress und Ärger mit sich bringt, weiterzuführen.<br />
Ich danke allen Redakteuren für ihre Mitarbeit. Ich bin überzeugt, dass sie viel<br />
profitiert haben von ihrer Tätigkeit: Sie haben in einem guten Team mitgearbeitet,<br />
ihre Artikel mussten auf Zeit fertig sein, sie haben Verantwortung getragen<br />
für interessante Inhalte und für eine ansprechende Gestaltung (die Karikaturen<br />
waren häufig meisterhaft!) und sie mussten mithelfen, dass diese<br />
Zeitschrift finanziell über Wasser blieb.<br />
Ich habe zumindest den Namen eines ehemaligen Redakteurs vor Augen, bei<br />
dem dieses Hobby später zum Beruf wurde.<br />
In der allerersten Nummer fand ich folgendes Zitat:<br />
„Sie (die Schülerzeitung) ist der Versuch, uns einen Raum zu schaffen, in welchem<br />
wir die Möglichkeit haben, das Recht der freien Meinungsäußerung<br />
wahrzunehmen, zumal wir sie unter dem Bewusstsein schrieben, dass an unserer<br />
Schule keine Zensur stattfindet“.<br />
Das war vor 33 Jahren. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Ich spreche die<br />
Bitte aus, dass die Redakteure sich ihrer hohen Verantwortung bewusst sind,<br />
im Sinne des Leitbildes zur Förderung der Schulgemeinschaft beizutragen<br />
und niemand zu verletzen.<br />
Ich wünsche dem <strong>„Guckloch“</strong> noch viele erfolgreiche Ausgaben!<br />
M. Pohl<br />
Schulleiter<br />
4
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Guckloch-Redaktion,<br />
<strong>100</strong> Ausgaben <strong>„Guckloch“</strong><br />
Grußwort OB Till<br />
einhundert Ausgaben – eine stolze Zahl! Sie steht für unermüdliches<br />
Engagement der Guckloch-Redaktion, für Findigkeit, was die Themen<br />
anbelangt, für gute Logistik<br />
und Beharrlichkeit. Die<br />
Redaktion ist verantwortlich<br />
für das regelmäßige<br />
Erscheinen, muss sich um<br />
das pünktliche Vorliegen der<br />
Beiträge kümmern und<br />
genügend Anzeigenkunden<br />
müssen ebenfalls gefunden<br />
werden. Umfangreiche<br />
Aufgaben, die im Team<br />
bewältigt werden. Und da die<br />
Schulzeit ja nicht ewig währt,<br />
ist der stetige Wechsel in der Besetzung der Redaktion auch zu<br />
bewältigen. Es gilt, immer wieder neue Redakteure für die Mitarbeit zu<br />
begeistern.<br />
Die Mitarbeit bei einer Schülerzeitung ist Gold wert. Man lernt, die<br />
richtigen Fragen zu stellen und keine Angst vor den Interviewpartnern<br />
zu haben. Es geht darum, die Themen zu finden, die die Schüler – und<br />
vielleicht gleichermaßen die Lehrer – interessieren. Mit dem Sammeln<br />
der lustigsten Zitate hat es sich lange nicht getan. Zudem müssen gute<br />
Bilder her, das Layout muss stimmen und wenn die Rechtschreibung<br />
nicht komplett über den Haufen geworfen wird, ist das auch viel wert.<br />
Kurzum: Eine prima Sache – hundert Mal Guckloch. Ich wünsche allen<br />
Redakteuren weiterhin viel Freude beim Erstellen der Ausgaben und<br />
den Lesern eine interessante Lektüre. Viel Erfolg weiterhin und auf die<br />
nächsten hundert Ausgaben!<br />
Euer Oberbürgermeister<br />
Guido Till<br />
6
Abitur! Und dann?<br />
Abitur in der Tasche und was dann?<br />
Wir bieten euch viele Möglichkeiten in spannenden<br />
Tätigkeitsfeldern zur sinnvollen Überbrückung bis<br />
zum Studium oder zur Ausbildung oder zur beruflichen<br />
Orientierung:<br />
Zivildienst<br />
Freiwilliges Soziales Jahr<br />
Wehrersatzdienst im<br />
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Malteser Kursprogramm—für jeden der Richtige!<br />
Lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />
(Führerscheinklassen A, A1, B, BE, M, L ,T, S)<br />
Kursgebühr: 23 Euro<br />
Uhingen<br />
Malteser Zentrum<br />
Johannesstraße 1<br />
(mit Sehtest zzgl. 6,43 )<br />
Samstag<br />
9.00-16.30 Uhr<br />
09.01.10 06.02.10<br />
13.03.10 10.04.10<br />
08.05.10 12.06.10<br />
10.07.10 07.08.10<br />
18.09.10 09.10.10<br />
13.11.10 11.12.10<br />
Malteser Hilfsdienst e.V.<br />
Kreis Göppingen<br />
Johannesstraße 1<br />
73066 Uhingen<br />
Samstags für<br />
Langschläfer<br />
Uhingen<br />
Malteser Zentrum<br />
Johannesstraße 1<br />
(mit Sehtest zzgl. 6,43 )<br />
Samstag<br />
11.00–18.30 Uhr<br />
27.02.2010<br />
24.04.2010<br />
26.06.2010<br />
30.11.2010<br />
Telefon: 07161/ 93 23 2-0 Fax: ……07161/ 93 23 2-60<br />
Malteser Hilfsdienst e.V. Kreis Göppingen<br />
Unser Dienstleistungsspektrum<br />
Sonntags für<br />
Langschläfer<br />
Uhingen<br />
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Johannesstraße 1<br />
Sonntag<br />
11.00–18.30 Uhr<br />
24.01.2010<br />
28.03.2010<br />
25.07.2010<br />
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Ehrenamtlicher Besuchsdienst und Kinder-Hospizdienst<br />
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Samstag<br />
10.00-17.30 Uhr<br />
06.03.10<br />
12.06.10<br />
25.09.10<br />
04.12.10<br />
Erste Hilfe Kurs<br />
(Alle Klassen)<br />
Kursgebühr: 38 Euro<br />
Uhingen<br />
Malteser Zentrum<br />
Johannesstraße 1<br />
Samstag 9.00-16.30 Uhr<br />
Sonntag 9.00-16.30 Uhr<br />
Mittagessen wird angeboten<br />
09.+10.01.10/ 06.+07.02.10<br />
13.+14.03.10/ 10.+11.04.10<br />
08.+09.05.10/ 12.+13.06.10<br />
10.+11.07.10/ 07.+08.08.10<br />
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persönlichkeitsschädel<br />
Herr Bauer, wie geht es Ihnen<br />
nach drei Jahren „schulfrei“?<br />
HANNS-HORST BAUER:<br />
Ganz wunderbar. Ich genieße es,<br />
morgens nicht mehr schon kurz<br />
nach 6 aufstehen zu müssen und<br />
meine Tage ganz frei und spontan<br />
gestalten zu können: mit regelmäßigem<br />
Training im Sportstudio<br />
etwa, mit Radtouren und<br />
Wanderungen, aber natürlich<br />
auch mit Lesen, Musik hören,<br />
Reisen und journalistischem<br />
Schreiben.<br />
Hanns-Horst Bauer<br />
Hanns-Horst Bauer ist der Gründer und<br />
langjährige Leiter der Schülerzeitung<br />
„GUCKLOCH“. Im Gespräch mit Martin<br />
Felix John und Martin Maximilian Stoppler<br />
unterhielt er sich über seine Zeit als<br />
Lehrer und Journalist.<br />
„Nur Utopien und Visionen<br />
bringen uns weiter“<br />
Hanns-Horst Bauer im Guckloch-Interview<br />
Vermissen Sie das <strong>WHG</strong> zumindest<br />
ein bisschen?<br />
BAUER: Nein, überhaupt nicht,<br />
obwohl ich bis zuletzt wirklich<br />
gerne Lehrer war. Immerhin<br />
habe ich ja von meinem Balkon<br />
aus noch einen direkten Blickkontakt<br />
mit dem <strong>WHG</strong> über die<br />
Stadt hinweg.<br />
Inwiefern halten Sie Kontakt<br />
zum <strong>WHG</strong>, speziell zu "Ihren"<br />
Projekten Guckloch und Internet-AG?<br />
8<br />
BAUER: Bestens informiert bin<br />
ich durch persönliche Kontakte<br />
mit ehemaligen Kollegen. Frau<br />
Jeutter vom Guckloch treffe ich<br />
ab und zu im Sportstudio, die<br />
Arbeit der Internet AG beobachte<br />
ich im Netz und habe immer<br />
noch einen guten persönlichen<br />
Kontakt zu meinen früheren<br />
Schülern und AG-Mitgliedern.<br />
Sind Sie mit der Nachfolgearbeit<br />
in den AGs zufrieden? Wie<br />
fällt Ihre Kritik zum aktuellen<br />
Stand der AGs aus, die Sie auf<br />
die Beine gestellt haben?<br />
BAUER: Website-Kritik, vor allem<br />
an mangelnder journalistischer<br />
Aktualität oder an der<br />
manchmal bescheidenen Qualität<br />
der Fotos, habe ich anfangs<br />
immer wieder via Mail geübt,<br />
allerdings mit mehr oder weniger<br />
Erfolg.<br />
Wie kam es zur Gründung des<br />
Gucklochs?<br />
BAUER: Da ich gelernter Journalist<br />
war, hat Claus Anshof, der<br />
damalige <strong>WHG</strong>-Schulleiter, der<br />
mich von meiner Arbeit als<br />
NWZ-Lokalredakteur gekannt<br />
hat, natürlich von mir erwartet,<br />
dass ich an seiner Schule eine<br />
Schülerzeitung starte.<br />
Hätten Sie damals schon erwartet,<br />
dass es einmal eine <strong>100</strong>.<br />
Ausgabe geben wird?<br />
BAUER: Gehofft schon, aber<br />
wohl kaum erwartet.<br />
Sehen Sie es als realistisch an,<br />
dass möglicherweise auch eine<br />
150. oder 200. Ausgabe des GL<br />
erscheint?<br />
BAUER: Nur Utopien und Visionen<br />
bringen uns weiter.<br />
Was waren Ihrer Meinung nach<br />
Höhepunkte des Gucklochs?<br />
BAUER: Das waren zweifellos<br />
die anfangs regelmäßig erschienenen<br />
provozierenden und bissi-
gen Lehrer-Karikaturen, die der<br />
Redaktion allerdings viel Ärger<br />
einbrachten. Stress gab es auch<br />
mit dem fast schon legendären<br />
Brezeltest. Damals wollte uns<br />
sogar eine Bäckerei verklagen,<br />
weil sie die Ironie nicht verstanden<br />
hat. Der große Klassenfoto-<br />
Wettbewerb war ebenfalls ein<br />
voller Erfolg u.v.a.m.<br />
Im Vorfeld des neuen Hefts gab<br />
es tumultartige Szenen um das<br />
"Lehrervoting", welches Guckloch-Redakteure<br />
anlässlich des<br />
<strong>100</strong>. Hefts auf die Beine gestellt<br />
haben. Wie stehen Sie zu solchen<br />
Artikeln aus Lehrer- und<br />
aus journalistischer Sicht?<br />
BAUER: Tut mir leid, aber ein<br />
öffentliches Lehrervoting halte<br />
ich für wenig hilfreich, um ein<br />
gutes Schulklima zu schaffen,<br />
im Gegenteil. Wie wär´s denn<br />
im nächsten Heft mit einem öffentlichen<br />
„Schülervoting“ der<br />
Lehrer? Danach wären dann die<br />
Eltern dran.<br />
Was halten Sie von dem neuen<br />
Titelblatt des Gucklochs?<br />
BAUER: Es gefällt mir überhaupt<br />
nicht! Wenn schon anders,<br />
dann wirklich ganz neu,<br />
aber nicht so. Das ist eher ein<br />
grafischer Rückschritt.<br />
„Total unabhängig<br />
geht gar nicht“<br />
Wie unabhängig sollte eine<br />
Schülerzeitung sein (von Lehrern<br />
und Schulleitung)?<br />
BAUER: Total unabhängig geht<br />
gar nicht. Entscheidend ist, dass<br />
alles presserechtlich und vor allem<br />
auch zwischenmenschlich<br />
verantwortet werden kann.<br />
Wer sollte bei einer Schülerzeitung<br />
das letzte Wort haben – die<br />
Redakteure oder der beratende<br />
Lehrer?<br />
BAUER: Letztlich der oder diejenigen,<br />
die in der Schule und<br />
nach außen hin die Verantwortung<br />
tragen. Ich hatte damit als<br />
ehemaliger Journalist eigentlich<br />
selten Probleme. Und wenn<br />
doch mal, dann hat das ganz<br />
schön Nerven gekostet und lange<br />
Überzeugungsgespräche gefordert.<br />
Im Guckloch sind die handschriftlichen<br />
Artikel fast vollständig<br />
verschwunden. Würden<br />
Sie die wieder einführen?<br />
BAUER: Müsste nicht unbedingt<br />
sein. Aber ich war immer<br />
der Meinung, dass man einer<br />
Schülerzeitung auch ansehen<br />
darf, dass es eine Schülerzeitung<br />
ist.<br />
Welche größeren Änderungen<br />
würden Sie am Guckloch vornehmen?<br />
BAUER: Darüber will ich mir<br />
jetzt eigentlich keine Gedanken<br />
mehr machen, vom Titelblatt<br />
mal abgesehen.<br />
Und an der <strong>Home</strong>page?<br />
BAUER: Da gäbe es mittlerweile<br />
schon einiges. Wir waren ja<br />
vor vielen Jahren mal stolz darauf,<br />
Baden-Württemberg-weit<br />
preisgekrönt zu sein. Doch mittlerweile<br />
müsste man das Layout<br />
vielleicht doch ein wenig liften.<br />
Hätten Sie rückblickend als<br />
Lehrer etwas anders oder sogar<br />
besser gemacht in Ihrer<br />
Schullaufbahn (auch auf Ihre<br />
AGS bezogen)?<br />
BAUER: Ganz sicher, aber eine<br />
detaillierte Antwort würde wohl<br />
den Rahmen dieses Interviews<br />
sprengen.<br />
Es gibt immer weniger Nachwuchs<br />
in der Redaktion sowie<br />
in anderen AGs der Schule. Wie<br />
stehen Sie zum verkürzten Abitur<br />
(G8)? Ist es sinnvoll oder<br />
9<br />
STECKBRIEF<br />
<strong>100</strong><br />
Hanns-Horst Bauer war der<br />
Gründer und langjährige beratende<br />
Lehrer der Schülerzeitung<br />
„GUCKLOCH“. In dieser Funktion<br />
betreute er die Schul-Journalisten<br />
bis zur Ausgabe <strong>Nr</strong>. 93 im<br />
Jahr 2007, nach der er die verantwortungsvolle<br />
Aufgabe an<br />
Frau Jeutter weitergab. Neben<br />
dem Guckloch war sein zweites<br />
großes Projekt die Internet-AG,<br />
mit der er die Schulhomepage<br />
entwickelte und auf dem neuesten<br />
Stand hielt, wodurch er auch<br />
als Fotograf an der Schule tätig<br />
sein konnte. Am Ende des Schuljahres<br />
2006/07 verließ er das<br />
<strong>WHG</strong> und schreibt seitdem als<br />
Freier Mitarbeiter u.a. für die<br />
NWZ. mj, mms<br />
eher eine unsinnige Überbelastung<br />
für Lehrer und Schüler?<br />
BAUER: Über die Belastungen<br />
höre und lese ich vieles und<br />
kann sie durchaus nachvollziehen.<br />
Ich bin froh, dass ich das<br />
Doppelabitur 2012 nicht mitmachen<br />
muss.<br />
Zum Schluss noch etwas Schulexternes:<br />
Sie, als ehemaliger<br />
katholischer Religionslehrer,<br />
haben sicherlich auch von den<br />
skandalösen Übergriffen katholischer<br />
Priester auf Jugendliche<br />
gehört. Inwiefern verändert sich<br />
das Bild der katholischen Kirche<br />
für Sie?<br />
BAUER: Ich habe die Kirche<br />
schon immer äußerst kritisch<br />
gesehen und daraus auch im Unterricht<br />
kein Hehl gemacht. Insofern<br />
ändert sich mein Bild von<br />
dieser Kirche, deren brav Steuern<br />
zahlendes Mitglied ich immer<br />
noch bin, durch diese Fälle<br />
überhaupt nicht.<br />
Vielen Dank für das Interview!
Ein Hoch auf das Guckloch! –<br />
Erinnerungen eines Ehemaligen<br />
<strong>100</strong> – eine runde Zahl. Eine Eins mit zwei Nullen, die vor Schönheit<br />
strotzt. Eine besondere Zahl: Mit ihr beginnt nicht nur die Dreistelligkeit,<br />
sie steht für mehr. Und daher wird ihr von der Menschheit auch gehuldigt:<br />
Man besingt sie (Nena: <strong>100</strong>(-1) Luftballons), man widmet ihr Romane<br />
(Gabriel García Márquez: „Cien años de soledad“), deren Autoren nobelpreispremiert<br />
werden, man teilt mit ihr die Geschichtsschreibung ein<br />
(wobei das „kurze“ 20 Jahrhundert von 1914 bis 1990/91 davon zeugt,<br />
dass mit ihr auch sehr unmathematisch umgegangen wird, wenn man es<br />
nicht gar Folter und Qual nennen möchte), Grundschüler legen bei ihr<br />
eine kurze Verschnaufpause ein, bevor sie in noch tiefere Sphären der<br />
wunderbar logischen Welt der Mathematik vordringen, man sieht sie als<br />
Schwelle an, die das Lebensalter überschreiten möge, und hält diejenigen<br />
für erwähnenswert, denen dies gelang. Und es mag wohl auch kein Zufall<br />
sein, dass <strong>100</strong> ct. einem Euro entsprechen. Ja, glaubt man einigen Verschwörungstheoretikern,<br />
so gibt es sogar eine Vereinigung, die Cienisten,<br />
die in Hundertschaften die <strong>100</strong> anbeten und das öffentliche Leben mit<br />
ihrer Vorstellung von Perfektion, die in der <strong>100</strong> zu suchen ist, infiltrieren.<br />
Wieso sonst werden die Charts immer als „Top <strong>100</strong>“ bezeichnet, wieso<br />
sonst enden alle Rankings mit <strong>100</strong>? Warum liegt das Weiße Haus denn<br />
sonst in der Pennsylvania Avenue 1600 ? Warum wird eine Stadt genau<br />
mit <strong>100</strong>.000<br />
Einwohnern als Großstadt bezeichnet?<br />
Und nun, meine Damen und Herren, ist auch unser Guckloch, die Schülerzeitung<br />
des Werner-Heisenberg-Gymnasiums Göppingen, zu solchem<br />
Ruhm, zu solcher Ehre gekommen, dass es die <strong>100</strong>. Ausgabe aus der Taufe<br />
heben darf. In Demut und von einem tiefen Glücksgefühl beseelt gratuliere<br />
ich diesem wunderbaren Blatt und Meisterwerk frühjournalistischer<br />
Schriftstellerkunst, den dahinter stehenden Akteuren, Schreibern, Layoutern<br />
und Computern, ohne die betreuenden Lehrer zu vergessen, zu diesem<br />
wichtigen Jubiläum, zu diesem geschichtsträchtigen Ereignis. Ein<br />
Hoch auf euch!<br />
Doch: Wie so vielen Gratulanten, wie so vielen anderen vor mir, denen<br />
die Ehre zuteil wurde, ein Jubiläum zu feiern, verfalle auch ich in Erinne<br />
10
ungen an die guten alten Zeiten, als Pluto noch ein Planet war, als ich<br />
noch selbst recherchierte und interviewte, Göppinger war und das Gymnasium<br />
besuchte – es ist schon fast ein ganzes Jahr her…<br />
Ich schiebe meine Beweisskizze über die nichttrivialen Nullstellen der<br />
Reimannschen ζ-Funktion von mir weg und höre damit auf, meine Überlegungen<br />
über die Verbindung der Einsteinschen Relativitätstheorie mit<br />
der Kopenhagener Deutung der Quantenphysik zu vernetzen, stürze mich<br />
auf den Schrank meines Zimmers, der die in bunten Umschlägen verpackten<br />
Schriften enthält, denen ich mich früher so gerne widmete, und beginne<br />
zu stöbern, zu lesen, zu lachen, zu sinnieren und zu erinnern.<br />
Zunächst ist zu bemerken (das ist wahrscheinlich das Mathematik-Gen in<br />
mir), dass ich an insgesamt 14 Ausgaben, die sich auf sechs Jahre verteilten,<br />
mitgearbeitet habe, dass ich insgesamt über 26 Artikelchen verfasst<br />
habe, wobei vor allem die Interviews (12) überwiegen, und wie viel Spaß<br />
und Freude das doch immer wieder gemacht hat.<br />
Ganz unscheinbar, ja fast unauffällig begann meine Karriere als Journalist<br />
einer der wichtigsten in Göppingen erscheinenden Blätter: mit einem<br />
Aufenthalt in Augusta Treverorum während und mit der achten Klasse.<br />
Natürlich habe ich mich auch schon davor zu den Gucklochlesern gezählt,<br />
habe die Journalisten und ihre Beiträge geschätzt und den Lehrermund<br />
geliebt! Doch niemals wäre es mir in den Sinn gekommen, in die<br />
ehrenvolle Riege der Gucklochautoren aufgenommen zu werden. Viel zu<br />
jung, viel zu unfertig, viel zu unbedeutend fühlte ich mich für solch eine<br />
prestigeträchtige Aufgabe.<br />
Dennoch erklärte ich mich bereit, gemeinsam mit einem Freund einen<br />
Artikel für die Schülerzeitung zu stellen, in welchem wir über unsere Erlebnisse<br />
in und um Trier berichteten: meine erste Veröffentlichung, wahrscheinlich<br />
der erste Text, der neben meinen Eltern und den Aufsatz korrigierenden<br />
Lehrerinnen und Lehrer von einer breiteren Öffentlichkeit beachtet<br />
wurde – welch ein stolzer Moment, auch wenn ich im Rückblick<br />
anerkenne, dass er schlecht gesetzt ist, zu stark berichtet, zu wenig erzählt<br />
und nur mäßig bebildert ist, auch wenn es mir heute unverständlich ist, so<br />
viel Erlebtes in so wenig Anschlägen zu erzählen (vermutlich wird auch<br />
dieser Artikel, wie so viele andere, den Rahmen sprengen und muss noch<br />
gekürzt werden). Damit war der erste, wenn auch noch unsichere,<br />
schwankende Schritt getan und von Artikel zu Artikel wurde mein Tritt<br />
fester, mein Stil ausgeprägter und meine Metaphorik standardisierter.<br />
11
Wenn ich an meine ersten Artikel denke, so denke ich aber auch sofort an<br />
die heute so fremden, kaum noch vorstellbaren Zustände während den<br />
früheren Redaktionssitzungen: Damals arbeiteten wir mit nur einem(!)<br />
Computer und selbst mit diesem wusste ich nicht wirklich umzugehen.<br />
Das bedeutete, dass die meiste Zeit während den Sitzungen aus Warten<br />
auf einen freien Computerplatz bestand, um die verfassten Artikel zu verbessern.<br />
Wir arbeiteten noch mit solch abstrusen Dingen wie Disketten<br />
und zumindest ich konnte nicht einmal das Schreibprogramm zur Zufriedenheit<br />
unserer Leser bedienen. Ich erinnere mich aber auch an Herrn<br />
Bauer, Mitbegründer und 30 Jahre lang betreuender Lehrer des Gucklochs,<br />
seine freundliche und hilfsbereite Art im Umgang mit den Jungredakteuren<br />
und seine leckeren mitgebrachten Brezeln, zu denen wir Tee<br />
tranken, an interessante Gespräche mit interessanten Menschen und an<br />
die vielen Dinge, die ich dort lernen durfte.<br />
Schon mit meinem zweiten Artikel trat in meine spätere Hauptbeschäftigung<br />
ein: dem (zumeist Lehrer-)Interview. Ich erinnere mich noch genau<br />
an mein erstes Gespräch mit einer neuen Lehrerin: Diktiergerät? Nein,<br />
Danke! Ich schreib doch lieber stenographisch mit, um mir später einige<br />
Rätsel aufzugeben. Und Fragen vorbereiten? Ach was! Die kommen dann<br />
schon während des Gesprächs! – Dies war eines der kürzesten Interviews<br />
meines Lebens und dazuhin eines der peinlichsten!<br />
Doch mit der Technologisierung des Gucklochs (wir bezogen peu à peu<br />
die neuen Computersäle) wurden meine Interviewmethoden immer sicherer,<br />
die Fragen immer persönlicher, interessanter, fachspezifischer, professioneller<br />
– und die Texte immer länger! Man bedenke: Selbst mit Diktiergerät<br />
muss ein halbstündiges Gespräch zu digitalem Papier gebracht werden,<br />
wobei die dafür notwendige Zeit die Interviewzeit mit etwa dem Faktor<br />
6 übertrumpft. Und ich, da ich so lange ein Motivationsproblem habe,<br />
bis das Zeitproblem überwiegt, habe deshalb des Öfteren ganze Nachmittage<br />
damit verbracht, Unterredungen noch kurz vor Redaktionsschluss<br />
abzutippen (es hat sich nichts verändert: heute sind es noch genau drei<br />
Tage bis zur deadline).<br />
Neben Interview bereicherte ich das Guckloch noch auf eine ganz andere<br />
Art und Weise, nämlich im wahrsten Sinne des Wortes: Ich war zuständig<br />
für die Inserate in unserer Schülerzeitung – eine gute Möglichkeit, einen<br />
Einblick in die Geschäftswelt Göppingens zu erhaschen. Diese Aufgabe<br />
besteht vor allem darin, Werbekunden zu werben, einen Anzeigenauftrag<br />
mit ihnen auszuhandeln, sich danach darum zu kümmern, dass die geor<br />
12
derten Anzeigen auch gemäß Auftrag gedruckt werden, und Rechnungen<br />
zu versenden. Bisweilen eine ziemlich anstrengende Aufgabe, bisweilen<br />
aber auch ein Riesen Spaß! Und so steuerte ich regelmäßig einige Seiten<br />
mit bunten Bildchen in schwarz-weiß bei, indem ich mit netten Leuten<br />
telefonierte, ihre Sonderwünsche mit einem Grinsen auf dem Gesicht<br />
beachtete und ans Layout weitergab und Erfahrungen im Big Business der<br />
Werbeindustrie sammelte.<br />
Ich selbst erachtete aber ganz andere Erfahrungen als, ja fast schon wichtiger,<br />
die ich im Zusammenhang mit dem Genre der seriösen Politikartikel<br />
machte, ein Themengebiet, das ich sehr schätzte und schätze. Denn womit<br />
sonst sollte man sich beschäftigen als mit dem aktuellen Status des<br />
Landes, der Gesellschaft, der internationalen Beziehungen und deren Zukunft?<br />
Und so einiges aus diesem Bereich gereicht mir heute noch zu<br />
meinem Vorteil. Denn: Einen Artikel über ein politisches Sachgebiet seriös<br />
aufzuarbeiten, heißt vor allem sich ausreichend zu informieren, abzuwägen,<br />
Meinungen zu lesen, um sich seine eigene zu bilden, und alles dem<br />
Leser gerecht zu verpacken – also genau das, was Teil der Charakteristika<br />
eines mündigen Bürgers sein sollte. So beschäftigte ich mich mit der Tagespolitik<br />
der Türkei und Montenegros, Regionalpolitik, aber auch mit<br />
dem gesellschaftspolitischen Problem der Gewalt an Schulen.<br />
Auf dieses Thema wurde ich im Prinzip von Landes wegen gestoßen: Als<br />
langjähriges Mitglied der Gucklochredaktion hatte ich das Privileg, an<br />
einer „Jugendpressekonferenz“ des Landes und eines hiesigen Radiosenders<br />
mit eben jenem Thema beizuwohnen – wohl eines der fruchtbarsten<br />
und interessantesten Gespräche, die ich zu diesem Thema gehört habe,<br />
und sehr vorteilhaft für meine spätere Karriere als Physik- und Mathematiklehrer,<br />
zumal ich endlich einmal erfuhr, dass es solche Posten wie<br />
„Schülersprecher des Landes“ wirklich gibt.<br />
Auch die Zeiten bei „Fresh“, der Jugendzeitung der Neuen Württembergischen<br />
Zeitung, halte ich für erwähnenswert, denn immerhin gehörten<br />
einige der jetzigen und ehemaligen Gucklochjournalisten zu den Mitbegründern<br />
dieser Beilage, ja sogar der Name ist „made by Guckloch“. Auch<br />
steuerten wir damals höchstinteressante Artikel bei – und weil auf Arbeit<br />
zumeist eine Belohnung folgen muss, sponserten uns die netten Journalisten<br />
der NWZ eine Reise zum Druckzentrum in Ulm, so dass wir life und<br />
in Farbe miterlebten, wie „unsere“ Freshs von Farbe klecksend über uns<br />
hinwegzogen und ihren Weg zum Leser fanden, fast analog zu dem gedruckten<br />
Heft, dass jetzt in des Lesers Hand liegt.<br />
13
Langsam, aber stetig erreichte meine Gucklochkarriere ihr Ende, aber<br />
nicht ohne zuvor noch ihre Gestalt vollkommen zu ändern: Durch Herrn<br />
Bauers Pensionierung, der insgesamt für 30 Jahre dem Guckloch zur Seite<br />
stand und es formidabel beriet, und dem gleichzeitigen Ausscheiden des<br />
Chefredakteurs, während sich auch die Redaktion durch Neuzugang völlig<br />
anders ausrichtete, veränderte das Guckloch in ein anderes. Unter der<br />
neuen beratenden Lehrerin Frau Jeutter und durch die Neuen wandelte<br />
sich auch meine Position innerhalb des Gucklochs. Vom Newcomer, vom<br />
noch unsicheren kleinen Schreiberling wuchs ich in eine verantwortungsvollere<br />
Stellung. Jetzt war ich einer der Alteingesessenen, der Erfahrene,<br />
derjenige, der die Orthographie und Interpunktion der Jungen aus der<br />
Unterstufe verbesserte, der ihnen Interview- und Stiltipps gab, ohne dabei<br />
jedoch meine Artikelchen zu vergessen. Und während dieser Zeit, der Zeit<br />
in der Oberstufe, der letzten Phase meines Schul- und Redakteurslebens,<br />
entstanden auch einige meiner besten Artikel, auf die ich sogar ein wenig<br />
stolz bin. Ich erinnere mich an eine Rezension über eine Kinderserie, für<br />
die ich positives Feedback erhielt, bemerkenswerte Interviews mit bemerkenswerten<br />
Interviewpartnern – die ausführlichsten, persönlichsten und<br />
längsten, die ich je hielt – und die letzte „Abrechnung“ mit unserem baden-württembergischen<br />
Schulsystem.<br />
Und auch wenn ich mich bisweilen gefragt habe, ob irgendjemand überhaupt<br />
meine Artikel gelesen hat, so möchte ich im Rückblick diese Zeit,<br />
die ich dem Guckloch widmete, nicht missen, ja ich bemerke sogar, dass<br />
mir hier an der Universität die Möglichkeit der Publikation richtig fehlt.<br />
Vor allem aber hat mich das Guckloch zum Schreiben gebracht, wohl eine<br />
der besten Möglichkeiten für den Menschen, seine Gedanken zu ordnen,<br />
sie festzuhalten, während des Prozesses der Textentstehung zu vertiefen<br />
und sie mit anderen zu teilen. Diese Schülerzeitung vermochte es, lange<br />
Zeit ein wichtiger Bestandteil von mir zu sein und mich in meiner persönlichen<br />
Entwicklung zu fördern – was mehr als das kann man von einer<br />
Arbeitsgemeinschaft an einer Schule erhoffen?<br />
So gratuliere ich abschließend nochmals diesem mir so wichtig gewordenen<br />
Heft zur <strong>100</strong>. Ausgabe. Möge es noch lange Zeit ein wichtiger Teil<br />
des Werner-Heisenberg-Gymnasiums sein und noch vielen anderer Jungredakteuren<br />
Spaß und Freude bereiten und sie in ihrer Entwicklung fördern.<br />
TH
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11. Juni 2010<br />
Freitag, ab 9.00 Uhr und anschließend<br />
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Erinnerungen eines Gucklochjournalisten<br />
Endlich finde ich die Zeit im Trubel des Alltags,<br />
erfreue mich ein wenig der Ruhe und steuere<br />
zielstrebig den Schrank meines Zimmers an, der<br />
die in bunten Umschlägen verpackten Schriften<br />
enthält, denen ich mich früher so gerne widmete.<br />
Ich nehme erfreut die insgesamt 18 Hefte an<br />
mich und beginne zu schmökern, blättere in<br />
ihnen und entdecke meine Schülerzeitung wieder,<br />
unser Guckloch. Auch wenn es erst etwa ein<br />
Jahr her ist, das ich das letzte Mal für sie geschrieben<br />
habe, auch wenn ich immer noch<br />
nicht ganz in meinem neuen Leben angekommen<br />
bin, auch wenn ich immer noch von „meiner“<br />
Schule und „meiner“ Schülerzeitung spreche,<br />
wenn ich mich mit meinen Kommilitonen<br />
über das Werner-Heisenberg-Gymnasium Göppingen<br />
und dessen Schülerzeitung unterhalte, hat<br />
es sich doch ein wenig von mir entfernt, möglicherweise<br />
einfach proportional zu meiner räumlichen<br />
und auch geistigen Entfernung zu beiden<br />
Institutionen. Wie die Schulzeit wurde auch das<br />
Guckloch, dem ich immerhin fünf exorbitant<br />
wichtige Jahre meines Lebens gewidmet habe,<br />
vom Alltag zur Erinnerung, vom täglichen Lebensinhalt<br />
zu einem in mir lebendig bleibenden<br />
Wissen an eine wunderschöne Zeit.<br />
Das erste Heft, das ich mein nennen durfte, fällt<br />
mir in die Hand, ein sonnengelbes, noch im alten<br />
Design, mit dem auffällig eckigen Schriftzug<br />
„GUCKLOCH“, und ich erinnere mich mit ihm<br />
an meine ersten Tage am <strong>WHG</strong>, als wir alle noch<br />
mit Deutscher Mark bezahlten (es kostete übrigens<br />
1,50 DM), als ich den Unterschied zwischen<br />
Oxymoron und Hendiadyoin nicht im<br />
geringsten kannte, als ich Schüler des Werner-<br />
Heisenberg-Gymnasiums wurde. Ich schlage es<br />
auf und entdecke die 5er Fotos, entdecke viele<br />
der letzjährigen Abiturienten, als sie sich noch in<br />
einem Alter zwischen der Kindheit und der<br />
beginnenden Pubertät befanden. In mir wächst<br />
die Erinnerung an das frühere „unangebaute“<br />
<strong>WHG</strong>, an die ersten Tage in der neuen Umgebung<br />
und die neuen Lehrer und die Bedeutung,<br />
die das Guckloch damals hatte. Schon zu Beginn<br />
wurden wir von unserer Klassenlehrerin, Frau<br />
Strauss, gewarnt, dass in ihrem Unterricht das<br />
Lesen der bunten Heftchen untersagt sei, ja dass<br />
sie regelrecht auf Jagd nach Gucklochlesern war,<br />
16<br />
die sich gegen diese Vorschrift widersetzten.<br />
Und sie verdächtigte auch einige des Vergehens,<br />
obwohl jene nur in einem bunten Hausaufgabenheft<br />
nach Dingen suchten oder Dinge notierten.<br />
Im Rückblick fällt mir erst auf, was mir<br />
damals als Neuer nicht sofort klar war: Das<br />
Guckloch war in dieser Schule verwurzelt, gehörte<br />
zu ihr, wie die Monster am Haupteingang<br />
und die Büste des Quantenphysikers und Namenspatrons<br />
im oberen Foyer.<br />
Es war eine Freude, als dann endlich das erste<br />
Guckloch käuflich zu erwerben war. Wir als<br />
jüngste der Schule wurden gar bevorzugt behandelt,<br />
als ein Verkäufer unser Klassenzimmer<br />
betrat und es feilbot. Und natürlich kaufte auch<br />
ich eine Ausgabe, wohl deshalb weil ja immerhin<br />
ich mit meinen Klassenkameraden in dieser<br />
Ausgabe gedruckt wurde, sogar mit Unterschrift<br />
und auf den ersten Seiten – welch eine Ehre!<br />
Und doch musste dieses neue Heft erst entdeckt<br />
werden, man suchte nach den besten Rubriken,<br />
nach den witzigsten Artikeln und Dingen, die<br />
man für lesenswert hielt. Dazu zählte natürlich<br />
zu allererst das Genre der Lehrersprüche. Ich<br />
vermute, dass ich nicht zu den einzigen gehöre,<br />
die nach einem erfolgten Gucklochkauf zuerst<br />
die Seite aufsucht, um sich über Sprüche unserer<br />
Pädagogen zu kringeln. Es war ja fast schon ein<br />
Ritual bei uns, während der großen Pause beieinander<br />
zu stehen und sich gegenseitig die besten<br />
daraus vorzulesen. Ebenso war das Guckloch<br />
immer Plattform für alle Neugierigen, die sich<br />
über neue Lehrer informieren wollten, und<br />
spiegelte wider, was auf unserer Schule in den<br />
letzten Monaten geschehen war. Und so konnte<br />
man sich schon als Fünftklässer die amüsanten<br />
Geschichten der Studienfahrten durchlesen und<br />
von einer Reise nach Prag, Barcelona oder Berlin<br />
träumen.<br />
Je weiter ich blättere, desto mehr muss ich<br />
schmunzeln, wenn ich all die Lehrer entdecke,<br />
die mich dereinst unterrichten und zur Reifeprüfung<br />
führen sollten. Neben Herrn Manikowski<br />
entdecke ich Herrn F. Schmidt, Herrn<br />
Riese, Frau Schwegler, Frau Kerner, Frau<br />
Breitbach, Frau Walz (damals noch als Referendarin)<br />
und so viele andere Menschen, die<br />
mir viel beigebracht haben, die für mich eigentlich<br />
zum <strong>WHG</strong> gehörten, so als ob sie<br />
noch nie an einer anderen Schule unterrichtet<br />
hätten.
20 Jahre Spanisch am<br />
<strong>WHG</strong> !<br />
Hierzu sprachen wir mit Frau Epple, die die zweite<br />
Spanischlehrerin am <strong>WHG</strong> war.<br />
Guckloch: Warum wurde am <strong>WHG</strong> als dritte Fremdsprache Spanisch eingeführt?<br />
Epple: Peter Heilig war Lehrer am <strong>WHG</strong>. Er leitete eineSpanisch-AG am<br />
<strong>WHG</strong> ab Klasse 11 und hatteein persönliches Interesse, Spanisch als<br />
dritteFremdsprache einzuführen, da er dies studiert hatte. Es gab einen<br />
sehr langen Kampf, bis sich die Schule mit ihremdamaligen Schulleiter<br />
Claus Anshof entschiedeinen Antrag auf Genehmigung beim Kultusministerium<br />
zu stellen.<br />
G: Welche Sprachenfolge gab es zuvor?<br />
E: Das <strong>WHG</strong> war ein naturwissenschaftliches Gymnasium mit Englisch<br />
als erster und Französisch oder Latein als zweiter Fremdsprache. Eine<br />
dritte Fremdsprache gab es nicht.<br />
G: Welche Stellung hatte die Spanische Sprache 1990<br />
in Deutschland und Europa?<br />
E: Man hat erkannt, wie wichtig Spanisch sein kann. Spanien war ein<br />
Mitglied der EU geworden. Spanien war nicht mehr weit weg, sondern<br />
war auch ins Zentrum Europas gerückt. Spanien war als Handelsland<br />
interessant geworden, was einen Wirtschaftsboom dort auslöste. In<br />
Deutschland hatte sich die Meinung auch geändert. Dachte man in den<br />
70-er Jahren noch: „Warum soll man eine Sprache von Ausländern ler-<br />
17
nen, die nicht einmal gut Deutsch sprechen können“! So meinte man<br />
jetzt: „Es ist gut sich mit jemand in seiner Muttersprache unterhalten zu<br />
können.“<br />
G: Wie groß war das Interesse in Göppingen für Spanisch als dritte<br />
Fremdsprache?<br />
E: Das Interesse entwickelte sich durch die AG, die es auch am Freihofgymnasium<br />
gab (hier leitete sie Herr Dr. Gröber). Doch beteiligten sich<br />
daran nur wenige Schüler. Als 1990Klasse 9 am <strong>WHG</strong> Spanisch als reguläre<br />
dritte Fremdsprache in eingeführt wurde, gab es eine erste Klasse<br />
mit 21Schülern. Im zweiten Jahr waren es 25 und im dritten Jahr28<br />
Schüler. Seit vielen Jahren gibt es zwei Klassen mit zusammen 40-60<br />
Schülern. Das Interesse nahm also deutlich zu.<br />
G: Gab es einen Kampf Sprachen gegen<br />
Naturwissenschaften am <strong>WHG</strong>?<br />
E: Nein! Es war jetzt nur eine Entscheidung bei den Schülern<br />
gefragt, welchen Weg sie nach der 8. Klasse nehmen. Das<br />
<strong>WHG</strong> war mit dem Spanischunterricht einzigartig in Göppingen. Alle<br />
waren absolut begeistert. Zwischenzeitlichst Spanisch Normalität geworden.<br />
Vor 6 Jahren kam der Spanischunterricht am MÖGY, vor 4 Jahren<br />
am HOGY auf, doch darf das <strong>WHG</strong> mit allem Stolz sagen, das sie die<br />
ersten in Göppingen waren.<br />
G: Sah sich eine andere Sprache durch das Spanisch<br />
gefährdet?<br />
E: Die Französischkurse sind kleiner geworden, die Spanischkurse<br />
dagegen größer.<br />
G: Wie sehen Sie die Zukunft des Spanischunterrichts?<br />
E: Der Spanischunterricht verändert sich schon. Im G8 beginnt<br />
er ein Jahr früher. Dabei geht für die Schüler aber kein Jahr<br />
verloren. Dennoch heißt es sich intensiv mit dem Fach zu<br />
beschäftigen, da mehr Projektarbeit erwünscht ist. Die<br />
mündliche Ausdrucksfähigkeit wird immer wichtiger.<br />
G: Wie kam es zum Austausch mit Mexiko?<br />
E: 1991 kam eine Anfrage aus dem mexikanischen<br />
Guadalajara. Der Schulleiter Herr Anshof fragte mich ob ich den Austausch<br />
weiterführen würde. „Entweder Sie oder niemand!“ Ich konnte<br />
schlecht nein sagen, also fing ich an mich darauf vorzubereiten. Die ers-<br />
18
te Gruppe aus Mexiko kam 1992 am Bahnhof in Göppingen an und ein<br />
Mädchen sagte: „Schön ist es hier!“ Es war ein gewöhnlicher Wintertag.<br />
G: Wie funktioniert der Mexikoaustausch heute?<br />
E: Die Schüler der 10. Klasse, die am Austausch teilnehmen,müssen alleine<br />
nach Mexiko gehen. Sie sind theoretisch gut vorbereitet, aber<br />
praktisch ist es eine ganz andere Sache. Sie gehen für sechs Wochen<br />
dorthin (über Weihnachten). Da es sehr teuer ist gehen meist nur 2-3<br />
Schüler. Ob ihre Austauschpartner auch nach Deutschland kommen ist<br />
dagegen fraglich.<br />
G: Warum gibt es keinen Austausch direkt mitSpanien?<br />
E: Die Lehrerdeputatsstunden wurden in den letzten Jahren erhöht, das<br />
Gehalt aber nicht. Das bedeutet, dass die Wochenarbeitszeit der Lehrer<br />
höher ist, weshalb es Einschränkungen geben muss. Gleichzeitig gibt es<br />
Problemein Klasse 10 für die Schüler durch das BOGY und dieEinführung<br />
des G8 bereitet sowieso schon Schwierigkeiten genug.<br />
Vielen Dank an Frau Epple!!!<br />
Hier sieht man wo sich der Austauschort befindet:<br />
Quellen: http://www.anabell.de/spanien/spanische_flagge.png<br />
http://www.whg-gp.de/index.php?c=4&id=austausch2<br />
A. V. F. F.<br />
19
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H ün´ M klären auf…<br />
Hassan: Du, Murat. Hab gehört, die wollen Integralfunktion<br />
machen bei uns. Weisch, was dem isch?<br />
Murat: Ha, du Opfer! . . . Des heischd „Integrations-…..<br />
ehh…… funktion“, lan! Isch für dem Deutschens,<br />
weisch, ihrem Anpassenheit an uns Ausländers.<br />
Hassan: Ey, Arkadaş, weisch du, geschdern hat isch Freundin<br />
zuhaus. Wollt isch Liebe machen mit der – sagt die<br />
misch: „Kein Verkehr ohne Vergütungsmittel!“ ….Was<br />
soll des?<br />
Murat: Vergütungsmittel…..?!?! Sagen die misch auch immer.<br />
Gehsch du Verkehrsübungsplatz; die wissen bescheid.<br />
Rufsch mir dann an, hade Arkadaş, isch geh bissele<br />
Gaschdschtätte.<br />
Hassan: Hey, warte, lan!! Noch eine Fragä: Auf welsche Marke<br />
von Autos stehen die Weibers? Töyöta oder Renö?<br />
Murat: Amina koyim! Was willsch du mit dem Spielzeuge?!<br />
Holsch du die bei Onkel Mustafa eine BeMWe, jaau..<br />
Heischd ja nix ümsonst: „Bömbige Murat Wagen“,<br />
haschcheckt?<br />
Hade isch geh Cay trinken…<br />
24<br />
H&M (Hassan ün´ Murat)<br />
ڻڅڜګڹڶڥ ڛڵﭭﻔﮑڝ ڝﮢﻧڴﭭڬڪڛ ڶګﻳﻓڑڢڝڢ ڷڅګڥﮢڷ
Wir haben es gewagt, in ein bisher<br />
unberührtes Testgebiet einzu-<br />
tauchen. Nach zahlreichen<br />
Beschwerden zum Biertest der<br />
letzten Ausgabe, testen wir nun ein<br />
antialkoholisches Getränk. Wasser –<br />
genauer gesagt Mineralwasser.<br />
Jeder Mensch trinkt im Durchschnitt<br />
jeden Tag 1,5 bis 3 Liter Wasser,<br />
doch die wenigsten achten auf<br />
dessen Qualität. Wir haben für euch<br />
die gängigsten Wassersorten<br />
getestet und bewertet. Unsere<br />
ausgewählten Testprodukte sind in<br />
allen Edeka-Filialen oder im<br />
Getränkehandel nebenan zu finden<br />
(Ausnahme: Aqua Culinaris (ALDI)).<br />
Wir haben nach folgenden Kriterien<br />
bewertet:<br />
Flaschendesign:<br />
Wollt ihr mal neben einer schöneren<br />
Flasche sitzen, als eurem Nachbarn.<br />
Kohlensäuregehalt:<br />
Sprudel = Sprudel?<br />
Handhabung:<br />
Im Unterricht ist es wichtig, die<br />
Flaschen schnell und unbemerkt<br />
öffnen zu können …<br />
25<br />
Alltagstauglichkeit:<br />
Wie wir aus eigener Erfahrung<br />
wissen werden in euren Schulranzen<br />
und Handtaschen alle Flaschen<br />
ordentlich durchgeschüttelt und<br />
erfahren Temperaturen von minus 20<br />
bis plus 50 Grad.<br />
Doch wie verhält sich die Flasche und<br />
das Wasser dabei und ist es danach<br />
überhaupt noch genießbar.<br />
Durstlöscher:<br />
Meist ist der Salzgehalt dafür<br />
ausschlaggebend. Doch kann auch<br />
ein salziger Sprudel euren Durst<br />
löschen.<br />
Geschmack:<br />
Genießbar? Oder doch schon<br />
vermodert?<br />
„Quadratisch, praktisch, gut“<br />
Volvic naturelle
Naturparkquelle medium:<br />
Es gibt drei Wörter um es zu<br />
beschreiben: langweilig,<br />
salzig, furchtbar. Die Flasche<br />
an sich ist zwar in Ordnung,<br />
aber der Geschmack ist<br />
ausschlaggebend und führt zu<br />
einem vernichtenden<br />
Ergebnis. Dem letzten Platz.<br />
Dieses Wasser eignet sich nur<br />
für 2 Sachen:<br />
Zum wieder ausspucken,<br />
oder zum Blumengießen,<br />
wobei uns die Blumen jetzt<br />
schon leidtun …<br />
Evian:<br />
Evian drückt schon durch<br />
seinen Namen seinen<br />
französischen Charakter aus.<br />
Wir finden aber, dieser<br />
kommt im Geschmack nicht<br />
zu Geltung. Es ist zwar laut<br />
Etikett natürlich jung, wir<br />
schmecken aber eher einen<br />
langweiligen, faden Charakter<br />
heraus, den man nicht mit<br />
jung gleichsetzen kann. Die<br />
Flasche von Evian ist leider<br />
zu groß geraten und führt<br />
zusammen mit seinem<br />
schlechten Geschmack zum<br />
vorletzten Platz.<br />
26<br />
Selters:<br />
Schon im Laden ist uns das edle<br />
Design der Wasserfalsche ins Auge<br />
gesprungen. n. Doch haben wir uns<br />
über den relativ niedrigen Preis<br />
gewundert. Wir wissen nun warum,<br />
denn das s Wasser schmeckt extrem<br />
salzig, hat einen faden Charakter<br />
und bringt das Gesamturteil<br />
zusammen mit Evian auf den<br />
vorletzten Platz.<br />
Eiszeit Quell:<br />
Besserer Inhalt<br />
als<br />
Naturparkquelle<br />
– überzeugt<br />
trotzdem nicht.<br />
Aqua Römer<br />
Das Design ist zwar gut, aber der<br />
Inhalt schmeckt wirklich nach den<br />
versprochenen <strong>100</strong>0 Jahren. Der<br />
komische Nebengeschmack<br />
verschlechtert das Gesamturteil<br />
noch zusätzlich und bringt Eiszeit<br />
Quell auf den 10. Platz.
Aqua Römer:<br />
Das Design der Flasche entspricht<br />
dem Design des letztplatzierten<br />
Mineralwassers, jedoch steckt in<br />
Aqua Römer ein eindeutig besserer<br />
Inhalt, der es immerhin auf den 9ten<br />
Platz bringt.<br />
Teinacher:<br />
Zwar heißt es, dass man<br />
Teinacher für Weinproben<br />
verwenden soll, doch in der<br />
Schule ist dies fehl am Platz.<br />
Sein Geschmack ist nicht zum<br />
normalen Trinken geeignet<br />
(sehr neutral), was zum 8.<br />
Platz unseres Rankings führt.<br />
Schurwald Mineralwasser<br />
Medium:<br />
Es ist das typische<br />
Allrounder-Wasser, gut<br />
geeignet und trinkbar für<br />
jeden. Jedoch sticht es in<br />
keiner Kategorie heraus und<br />
belegt die Mitte – Platz 7.<br />
Gemeinsam mit<br />
Göppinger<br />
Medium auf<br />
Platz 3<br />
Alwa Medium<br />
27<br />
ViO:<br />
Das Edelwasser delwasser aus dem<br />
Hause Apolinaris bietet zwar<br />
eine stylische Flasche in<br />
Kegelform und einen weichen<br />
sanften Geschmack, jedoch ist<br />
genau dieser der Grund<br />
dafür, dass das Wasser sehr<br />
schnell langweilig und lau<br />
wird. Unser 2. bestes estes stilles<br />
Wasser belegt Platz tz 66.<br />
Gerolsteiner:<br />
Das Design der Flasche ist zu<br />
futuristisch und lässt fast<br />
nicht mehr auf eine Flasche<br />
zurückschließen. Im<br />
Geschmack stören fast schon<br />
die vielen Mineralien, die den<br />
Geschmack nicht rund<br />
erscheinen lassen. Dennoch<br />
erreicht es in allen weiteren<br />
Kategorien eine passable<br />
Note und erreicht somit Platz<br />
5.<br />
Alwa Medium:<br />
Alwa wird seiner Rolle als<br />
Familienmineralwasser gerecht,<br />
da es durchgehend einen<br />
passablen Eindruck mach macht und<br />
der Geschmack von jedem als<br />
angenehm empfunden wird. Das<br />
Familienmineralwasser belegt<br />
zusammen mit dem nächsten<br />
Testkandidaten Platz 3.
Göppinger medium:<br />
Schön, wenn etwas nach<br />
Heimat schmeckt.<br />
Göppinger<br />
Mineralwasser wird<br />
dieser Rolle gerecht,<br />
wird umweltfreundlich<br />
produziert (kurze<br />
Transportwege) und ist<br />
für eine moderne<br />
gesunde<br />
Ernährungsweise<br />
geschaffen. Das einzige<br />
Problem ist die<br />
Explosionsgefahr,<br />
welche die Flasche beim<br />
Öffnen darstellt. Sonst<br />
verübt diese Flasche,<br />
wie auf uns, einen<br />
Anschlag, der nasse<br />
Folgen hat …. Die<br />
Flasche aus der Heimat<br />
landet auf Platz 3.<br />
Aus der Heimat. Göppinger<br />
Medium belegt Platz 3.<br />
Göppinger Medium<br />
28<br />
Volvic Naturelle:<br />
„Quadratisch, praktisch, ktisch, gut“ Diesen<br />
Werbespruch<br />
interpretiert Volvic erfolgreich neu.<br />
Die fast quadratische Flasche ist<br />
geschickt und beinhaltet einen<br />
runden, reinen und sanften<br />
Wassergeschmack. Volvic erreicht<br />
verdient den 2. Platz.<br />
Aqua Culinaris:<br />
Nicht immer muss gut viel kosten.<br />
Ein Beispiel dafür ist dieses<br />
Mineralwasser (von ALDI). Es<br />
besitzt einen prickelnden<br />
erfrischenden Geschmack und ist<br />
wegen seiner guten<br />
Durstlöscherqualität das optimale<br />
Getränk für Sportler. Sein einziger<br />
Makel ist das billige Mat Material der<br />
Flasche, dennoch fließen diese<br />
ganzen Kriterien auf Platz 1.
Die Ergebnisse enthalten keine fachlich korrekten Informationen und trugen zum Dilirium m von 2 Guckloch Guckloch-Redaktören bei, denn,<br />
Kinder, nicht nur Alkohol kann schädlich sein – zu viel Wasser auch.<br />
TimS, FLK<br />
Mineralwasser Flasche Kohlensäuregehalt* Handhabung Alltagstauglichkeit Preis Preis Durstlöscher Geschmack Gesamt*<br />
pro Punkte<br />
Liter<br />
Aqua Culinaris 2 5 4 4 0,12€ 5 5 5 30/35<br />
Volvic 4 - 4 5 1,09€ 1 5 4,5 27,4/35<br />
Göppinger 4 4 5 2 0,65€ 3 4 4 26/35<br />
Medium<br />
Alwa Medium 4 5 2 4 0,45€ 4 3 4 26/35<br />
Gerolsteiner 3 3 5 4 1,13€ 1 3 3 23/35<br />
Medium<br />
ViO (Apolinaris) 5 - 4 3 1,50€ 0 4 3 22/35<br />
Schurwald 2 4 2 4 0,36€ 4 3 2 21/35<br />
Mineralwasser<br />
Medium<br />
Teinacher 3 3 2,5 2,5 0,70€ 3,5 2,5 2 21/35<br />
Classic<br />
Aqua Römer 4 3 2 2 0,60€ 3 4 1,5 19,5/35<br />
Eiszeit Quell 1 5 3 4 0,80€ 2 3 1 19/35<br />
Selters 5 3 3 2 0,60€ 3 0 0 16/35<br />
Evian 1 - 3 3 0,66€ 3 3 0,5 16/35<br />
Naturparkquelle 4 1 1 2 0,15€ 5 2 0 15/35<br />
Medium<br />
*Bei stillem Wasser Kohlensäuregehalt nicht bewertet (Gesamtergebnis hochgerechnet)<br />
29
Karlheinz Großecker<br />
Wühlestraße 26<br />
73033 Göppingen<br />
Mobil 0171/33 33 801
Quelle: t-online.de<br />
Deutschland auf dem Weg zur WM<br />
Wer spielt, wer nicht?<br />
Nur noch wenige Wochen, dann beginnt in Johannesburg die 19.<br />
Fußballweltmeisterschaft. Die Vorbereitung läuft auf Hochtouren<br />
und mit ihr auch der Kampf um die Startplätze. Jogi Löw hat die<br />
Qual der Wahl. Wer ist gesetzt? Wer muss um seinen Einsatz bangen?<br />
Wer darf hoffen? Guckloch gibt einen Überblick, wer am 13.<br />
Juni gegen Australien in der Startelf steht.<br />
Tor:<br />
Im Tor schien Rene Adler<br />
(Bayer Leverkusen) die<br />
sichere Nummer 1 zu sein.<br />
Nach zwei tadellosen, teilweise<br />
herausragenden<br />
Leistungen in den Aufeinandertreffen<br />
mit<br />
Russland und dem Tod<br />
von Robert Enke war es nur eine Frage der Zeit, bis Joachim Löw<br />
ihn zur endgültigen Nummer 1 ausruft. Allerdings brach der Leverkusener<br />
kurz vor der Bekanntgabe des WM-Kaders die vierte Rippe,<br />
weshalb er die WM verletzungsbedingt absagen musste. Wer<br />
meinte, dass sich aus einem Dreikampf zwischen Adler, Neuer und<br />
Wiese nun ein Zweikampf zwischen dem Schalker und dem Bremer<br />
entwickelt, sah sich getäuscht. Mit der Nominierung des Bayern-<br />
Schlussmannes Jörg Butt greift nun eine dritte Person in dem<br />
Kampf um die Nummer 1 ein, mit der vorher keiner gerechnet hat.<br />
Für den 36-Jährigen sprechen seine Ruhe und die internationale<br />
Erfahrung. Als Favorit geht jedoch U-21 Europameister Manuel<br />
Neuer ins Rennen.<br />
Abwehr:<br />
In der Abwehr sind Per Mertesacker (Werder Bremen) als Innenverteidiger<br />
und Philipp Lahm (Bayern München) als Außenverteidiger<br />
unumstritten. Anders sieht es bei der Besetzung des zweiten<br />
Innenverteidigers aus. Ob Westermann (Schalke 04), Tasci (VFB<br />
32
Stuttgart) oder Friedrich (Hertha BSC), zu überzeugen wusste keiner<br />
der drei. Bleibt noch Holger Badstuber (Bayern München).Der<br />
Münchener spielte seine erste Bundesligasaison und war unter van<br />
Gaal sofort Stammspieler. Vielleicht wäre er der ideale Partner<br />
Mertesacker, denn Fakt ist, dass Löw diesen immer noch nicht gefunden<br />
hat und viel Zeit bleibt ihm nicht mehr…<br />
Wer der zweite Außenverteidiger neben Philipp Lahm wird, hängt<br />
ausnahmsweise nicht von den potentiellen Kandidaten, sondern<br />
viel mehr von Philipp Lahm selbst ab. Spielt Lahm links, so wird<br />
aller Wahrscheinlichkeit nach Jérome Boateng (Hamburger SV)<br />
rechts verteidigen. Entscheidet sich der Bundestrainer hingegen<br />
dafür, Lahm so wie bei den Bayern rechts aufzustellen, sind Bastuber<br />
oder der Hamburger Dennis Aogo erste Wahl.<br />
Mittelfeld:<br />
Der Konkurrenzkampf im Mittelfeld<br />
verspricht mindestens genauso viel<br />
Spannung, wie der in der Abwehr. Ballack<br />
(FC Chelsea), Özil (Werder Bremen)<br />
und Schweinsteiger (Bayern<br />
München) gelten als gesetzt. Ein Prädikat,<br />
das unter Löw normalerweise<br />
auch auf Lukas Podolski (1.FC Köln)<br />
zutrifft. Der Kölner blickt allerdings<br />
auf eine, positiv formuliert, durch-<br />
33<br />
Quelle: abendblatt.de<br />
wachsene Spielzeit zurück und ist insbesondere nach seiner Ohrfeige<br />
an Michael Ballack nicht unumstritten. Für die Startelf wird es<br />
vermutlich dennoch reichen. Entscheidend<br />
für die fünfte und letzte<br />
Position im Mittelfeld wird die<br />
Frage sein, wie Löw mit Schweinsteiger<br />
plant. Stellt er den CL-<br />
Finalisten (Ergebnis stand bei Redaktionsschluss<br />
noch nicht fest) ins<br />
Zentrum oder auf die rechte Seite,<br />
wo Schweinsteiger die meisten<br />
seiner<br />
Länder-<br />
Quelle: sport1.de
Südafrika – ein Ort der<br />
Sicherheit?<br />
Mit der Vergabe der Weltmeisterschaften 2010 an<br />
Südafrika begann auch gleichzeitig eine neue Zeitrechnung<br />
in der Welt des Sports. Noch nie wurde ein<br />
derart großes Ereignis wie die Fußball-WM auf dem<br />
afrikanischen Kontinent ausgetragen. Kein Wunder<br />
also, dass die kommende WM viele Fragen aufwirft.<br />
Werden die Stadien rechtzeitig fertig? Kann man alle<br />
Fans unterbringen? Und vor allem, ist die Sicherheit<br />
der Spieler, der Funktionäre und speziell der Fans<br />
gewährleistet?<br />
So viel vorneweg, die Stadien sind pünktlich fertiggestellt<br />
worden – bereits 2009. Die Unterbringung<br />
der Fans sollte in einem Land, das jährlich bis zu 10<br />
Millionen Touristen zu verbuchen hat, auch kein<br />
Problem darstellen. Einzig und allein die Sicherheitsfrage<br />
hinterlässt viele Fragezeichen.<br />
35<br />
Quelle: reiseinfosuedafrika.de<br />
Besonders laut wurden die kritischen Stimmen zu Jahresbeginn, als Rebellen<br />
der separatistischen Bewegung FLEC (Front für die Befreiung der Enklave<br />
Cabinda) während des Africa-Cups in Angola einen Terroranschlag auf den<br />
Bus der Nationalauswahl Togos ausübten. Die Folge: drei Todesopfer + zahlreiche<br />
(psychisch) Verletzte.<br />
„Ich habe es immer für falsch gehalten“, meint z.B. Uli Hoeneß. „Ich war noch<br />
nie ein großer Freund von einer WM in Südafrika oder überhaupt in Afrika,<br />
solange Sicherheitsaspekte nicht zu <strong>100</strong>% geklärt sind.“ Deshalb werde er<br />
auch nicht zum Turnier ans Kap reisen. FIFA Präsident Joseph Blatter, der<br />
schon die WM 2006 am liebsten in Südafrika ausgetragen hätte, hegt kein<br />
Verständnis für die Bemerkungen des ehemaligen Bayern-Managers. „Ich<br />
habe vollstes Vertrauen in Afrika und bin sicher, dass der Kontinent eine Fußball-WM<br />
organisieren kann“, so der Schweizer.<br />
Dass die Sorgen um die Sicherheit nach dem Terroranschlag nicht geschmälert<br />
wurden, versteht sich von selbst, insbesondere, wenn man sieht, dass<br />
sowohl Gegner Hoeneß als auch Befürworter Blatter vom Kontinent Afrika als<br />
Ausrichter sprechen. Die WM findet aber lediglich in Südafrika statt. Zum Vergleich:<br />
Zwischen der Hauptstadt Angolas Luanda und Johannesburg liegen<br />
ungefähr 2500 km Luftlinie. Das entspricht in etwa der Strecke zwischen<br />
München und Jerusalem. Angola ist von 27 Jahren Bürgerkrieg und inneren<br />
Konflikten gekennzeichnet, während Südafrika hingegen die Wirtschaftsnation<br />
des Kontinents ist.<br />
Das Problem, mit dem Südafrika zu kämpfen hat, liegt ganz einfach darin,<br />
dass die Menschen außerhalb Afrikas nur den Kontinent wahrnehmen. Ob
Angola oder Südafrika, es ist nun einmal Afrika. Andererseits käme in Europa<br />
niemand auf die Idee, Deutschland oder Frankreich mit Litauen und Weißrussland<br />
zu vergleichen. Ebenso veranlasste der Bürgerkrieg im Kosovo niemanden<br />
dazu, die Sicherheit während der WM in Deutschland infrage zu stellen.<br />
Das sieht auch Franz Beckenbauer, der sich sicher ist, dass „dort nichts<br />
Derartiges passieren wird, wie in Angola“.<br />
Vor Terroranschlägen muss man sich also genauso wenig bzw. genauso viel<br />
fürchten, wie bei jedem anderen Großereignis auch. Dennoch darf man nicht<br />
vergessen, dass Südafrika immer noch eines der Länder ist, das eine beträchtlich<br />
hohe Verbrechensrate vorzuweisen<br />
hat. Man schätzt, dass ca. 18 000 Morde<br />
pro Jahr geschehen. Das sind auf <strong>100</strong><br />
000 Einwohner umgerechnet 20 mal so viele<br />
Morde wie in Deutschland. Allerdings finden<br />
die Morde meist in den ärmeren Stadtvierteln<br />
statt. Touristen sind also nicht betroffen.<br />
Deshalb rät Dieter W. Haller, deutscher Botschafter<br />
in Südafrika: „In den Abendstunden<br />
Quelle: staatsflaggen.de<br />
sollte man sich nicht in den Gegenden der<br />
Städte bewegen, die man anderswo auf der<br />
Welt auch nicht besucht“. Halte man sich an<br />
die Regeln, die jedem Fan, der vorhat, Südafrika zu besuchen, ausführlich<br />
erläutert werden, dürfte eigentlich nichts passieren. „Es ist wichtig, die Reise<br />
gut zu planen. Nach Südafrika zu kommen, ohne irgendetwas organisiert zu<br />
haben, das wird nicht funktionieren“, so Haller.<br />
SeWi
Anorexia nervosa - Magersucht<br />
Die Anorexia nervosa (lat.: etwa „nervlich bedingte<br />
Appetitlosigkeit“), auch Anorexia mentalis<br />
oder Magersucht genannt, ist eine psychische<br />
Störung aus dem Bereich der seelisch<br />
bedingten Essstörungen.<br />
Die meisten Erkrankten leiden an einer Körperschemastörung:<br />
Sie nehmen sich trotz Untergewichts<br />
als zu dick wahr. Ihr Selbstwertgefühl<br />
hängt nicht nur von allgemeinen Leistungen in<br />
Beruf, Hobby oder Privatleben, sondern besonders<br />
stark auch von der Fähigkeit ab, das Körpergewicht kontrollieren<br />
zu können.<br />
Magersucht ist unter weiblichen Teenagern zwar seltener als die Bulimie,<br />
zeigt aber nicht selten mit schweren körperlichen Komplikationen einen<br />
deutlich ungünstigeren Verlauf. Die Erkrankung beginnt am häufigsten im<br />
Teenager-Alter, wobei eine Diät, die anschließend außer Kontrolle gerät,<br />
ein Einstieg sein kann. Die Krankheit kann jedoch auch bei Erwachsenen oder bereits<br />
vor Eintritt der Pubertät auftreten. Nur einer von zwölf Erkrankten ist männlich.<br />
Die Erkrankung kann nur selten durch eine kurze Behandlung geheilt werden.<br />
Häufig ist der Krankheitsverlauf langwierig, häufig lässt sich mit den zur Verfügung<br />
stehenden Therapien keine Heilung erreichen. Magersucht zählt zu den psychischen<br />
Krankheiten mit der höchsten<br />
Sterberate. Etwa 15 Prozent der Erkrankten sterben daran.<br />
Symptome<br />
Das Kennzeichen der Anorexia nervosa ist die selbst herbeigeführte<br />
Gewichtsabnahme, die durch Verminderung der Nahrungsaufnahme erreicht wird,<br />
wobei besonders Nahrungsmittel, die als „fett machend“ angesehen werden z.B.<br />
Eis, Schokolade, Kohlenhydrathaltige Lebensmittel, weggelassen werden. Magersucht<br />
wird diagnostiziert, wenn ein selbst herbeigeführtes Untergewicht besteht und<br />
der Body-Maß-Index (Größe/ Gewicht) unter 17,5 liegt.<br />
Die Gedanken der Kranken sind eingeengt und kreisen stets um die Themen Ernährung,<br />
Gewicht und Körperschema.<br />
Die Kranken sind sehr kälteempfindlich und ihre Körpertemperatur kann<br />
erniedrigt sein, weil der Körper den Stoffwechsel herunterfährt und das<br />
wärmedämmende Körperfett fehlt. Weitere Symptome sind Schwindelgefühle und<br />
Ohnmachtsanfälle. Weiter kann es zu trockener Haut und zum Wachsen von<br />
Flaumhaar an Rücken, Armen und Gesicht kommen. Bei Frauen bleibt die Periode<br />
aus. Beginnt die Krankheit vor der Pubertät, endet das Größenwachstum vorzeitig.<br />
37
Körperliche Folgen<br />
Die Magersucht ist eine schwere, unter Umständen tödliche Erkrankung. Das extreme<br />
Untergewicht verursacht körperliche Folgen:<br />
Herz: verlangsamter Herzschlag, niedriger Blutdruck und Herzrhythmusstörungen,<br />
worauf ein plötzlicher Herztod folgen kann.<br />
Blut: Unterzuckerung, Blutarmut, Mangel an weißen und roten Blutkörperchen<br />
Knochen: höheres Risiko einer Fraktur<br />
Organe: Darmträgheit und chronische Verstopfung, Magenkrämpfe, Übelkeit, Nierenversagen,<br />
Blasenschwäche<br />
Diagnose<br />
Die Diagnose wird aus dem Ergebnis verschiedener Untersuchungen gestellt:<br />
Körperliche Untersuchung, die viele der genannten Symptome offenbart,<br />
Untersuchungen, wie EKG und Laboruntersuchungen des Blutes.<br />
Krankheitsentstehung<br />
Magersucht kann durch Vererbung oder durch verschiedene Umweltfaktoren entstehen.<br />
Die Forschung hat eine familiäre Häufung der Erkrankung nachgewiesen,<br />
jedoch konnten noch keine Gene gefunden werden, mit denen eindeutig ein entsprechendes<br />
höheres Risiko einhergeht.<br />
Hinzu kommt eine Reihe individueller Umweltfaktoren: Die Krankheit tritt bei Frauen<br />
in westlichen Gesellschaften gehäuft auf. Da dort ein größerer Druck auf Frauen<br />
lastet schlank zu sein, es gilt als Schönheitsideal dünn zu sein. Allgemein sind dies<br />
Erfahrungen, die die überwiegend weiblichen Patienten schon früh besonders auf<br />
ihr Aussehen und Gewicht aufmerksam<br />
machten. Häufig lassen sich kritische Kommentare<br />
von Familie und Freunden über das<br />
Essverhalten, Gewicht etc. in der Vorgeschichte<br />
finden. Darüber hinaus herrscht bei<br />
uns auch ein großer Druck auf Frauen,<br />
schlank zu sein. Schlankheit und gutes Aussehen<br />
wird vor allem in der Werbung häufig<br />
mit beruflichem und sozialem<br />
Erfolg verknüpft. Außerdem sind Models für<br />
viele ein Vorbild, doch viele dieser Models<br />
sind extrem magersüchtig. Gleichzeitig werden<br />
Diäten als Mittel zum Erreichen dieses Ideals angepriesen. Deshalb beginnt die<br />
Krankheit als eine Diät.<br />
Auch ungünstige Voraussetzungen in den Herkunftsfamilien kommen als<br />
Ursachen für die Entwicklung von Magersucht in Frage. Im Mittelpunkt stehen hierbei<br />
vor allem geringer Kontakt, emotionale Kälte, wenig Zuneigung und hohe Erwartungen<br />
der Eltern. Die Mütter magersüchtiger Patienten sind häufig übermäßig<br />
ängstlich und wenig selbstbewusst.<br />
38
Auch schwere psychische Traumata, wie z. B. Missbrauch oder Misshandlung sind<br />
in der Geschichte von Patienten zu finden.<br />
Ein schwaches Selbstbewusstsein und Perfektionismus sind<br />
Persönlichkeitszüge, die häufig schon vor Ausbruch der Erkrankung vorhanden sie<br />
sind können die Krankheit noch verstärken.<br />
Die meisten Therapeuten nehmen zurzeit an, dass der Hauptgrund für<br />
Magersucht in der Familie zu suchen ist. In den meisten Fällen handelt es<br />
sich um eine unauffällige bürgerliche Familie, die sich selbst gern als<br />
absolut „intakt“ darstellt; die Meinung Außenstehender hat — insbesondere<br />
in Bezug auf den Patienten — höchste Priorität. Bei erkrankten Jugendlichen kann<br />
man oft eine hohe Leistungsanforderung<br />
der Eltern feststellen. Sollte<br />
dieses Bemühen enttäuscht werden,<br />
wird das<br />
dann häufig nicht mit offensichtlichen<br />
Strafen geahndet, sondern<br />
mit dem<br />
Vorwurf an den Jugendlichen, Vertrauen<br />
enttäuscht zu haben.<br />
Extremer Gewichtsverlust kann<br />
auch Begleiterscheinung von Depressionen<br />
oder Ausdruck von<br />
selbstverletzendem Verhalten sein,<br />
oder aber selbst von Depressionen oder Selbstverletzungen begleitet sein. Viele<br />
Menschen mit Anorexia nervosa neigen zu zwanghaftem Verhalten bzw. Perfektionismus<br />
in allen Lebensbereichen.<br />
Für die Patienten ist die Magersucht in erster Linie eine Abwehr von<br />
Fremdbestimmung, die Kontrolle über den eigenen Körper (z. B. durch<br />
Kalorien-Zählen).<br />
Aus der Sichtweise der Erkrankten erscheinen die Angst vor dem Dickwerden und<br />
die gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers als motivierender Faktor.<br />
Hier spielt sowohl die Kritik von Gleichaltrigen als auch der Eltern, sowie<br />
das von den Medien transportierte Schlankheitsideal eine große Rolle. Die<br />
gezielte Gewichtsabnahme reduziert die Angst und macht so das Abnehmen zu<br />
einem wirkungsvollen Helfer.<br />
Magersucht ist fast immer nur ein Symptom eines tiefer liegenden<br />
psychischen Problems, das behandelt werden muss.<br />
Therapie<br />
Oft werden familientherapeutische Behandlungen empfohlen. Bei dieser<br />
Behandlung erscheint der Patient als Symptomträger einer Familie und ist<br />
demnach nicht alleine behandlungsbedürftig. So lernt der Patient nicht<br />
außerhalb der Familie das Essen und kommt dann in dieselbe Umgebung zurück,<br />
in der er krank geworden ist, sondern es werden die Ausdrucksformen und Regeln<br />
derart geändert, dass in der Familie Kommunikation und Konflikte direkt ausged-<br />
39
ückt werden können. Nicht Einzelpersonen werden geändert, sondern die Regeln<br />
innerhalb der Familie.<br />
Psychoanalytische Behandlungsansätze kommen ebenfalls zum Einsatz. Sie sollen<br />
unbewusste Konflikte, die zur Entstehung der Krankheit geführt<br />
haben, bewusst machen und so eine weitere Reifung der Persönlichkeit<br />
ermöglichen. Interessant ist, dass durch die psychoanalytischen Therapien<br />
häufig eine Verbesserung erreicht wird, ohne dass in der Therapie das<br />
fehlangepasste Essverhalten thematisiert wird.<br />
Auch werden oft verhaltenstherapeutische Behandlungen angewandt, die zum Ziel<br />
haben, die Körperwahrnehmung der Patienten zu beeinflussen, die Einstellungen<br />
zum Essen zu ändern und Wege für eine bessere<br />
Konfliktbewältigung zu vermitteln.<br />
Es existiert keine störungsspezifische Therapie. Dies liegt daran, dass<br />
keine Medikamente die hinter der Magersucht stehenden Hintergrundprobleme zu<br />
verbessern. In der Vergangenheit<br />
angewandte symptomatische – auf eine Gewichtszunahme bezogene –<br />
Behandlungen mit Antidepressiva zeigten bisher wegen der mangelnden<br />
Kooperation der Patienten, an einer Therapie mitzuwirken, die mit einer<br />
unkontrollierbaren Gewichtszunahme verbunden ist, keine positiven Effekte.<br />
Eine störungsspezifische Therapie umfasst neben einer Stabilisierung des<br />
Essverhaltens die psychotherapeutische Behandlung des Patienten. Bei einem<br />
kritischen Untergewicht - akute Todesgefahr - ist eine stationäre<br />
Behandlung in einem Krankenhaus mit einer Infusion notwendig, wobei der<br />
Patient über einen Zugang mit Nährstoffen versorgt wird. Diese<br />
Zwangsernährung dient der Lebenserhaltung und ist als Therapie zur<br />
Verhinderung der körperlichen Folgen, bis hin zum Tod notwendig.<br />
Wie findest du dein Gewicht? ( Schüler, 13-14 Jahre, Alter, indem Magersucht<br />
entsteht)<br />
Franziska (13): Ganz in Ordnung. Vielleicht bin ich ein bisschen dick.<br />
Carmen (14): Ich könnte etwas abnehmen, aber nicht mehr als zwei Kilo.<br />
Sarah (13): Ich bin total untergewichtig.<br />
Yannick (14): Ich bin zufrieden.<br />
Eyleen (13): Ich finde mein Gewicht gut.<br />
Marius (14): Normal eben. Nicht zu viel, nicht zu wenig.<br />
Evelyn (13): Meine Oberschenkel sind viel zu fett.<br />
Yelda (14): Ich wiege echt zu viel.<br />
Fazit<br />
Man sieht, dass hauptsächlich Mädchen mit ihrem Gewicht unzufrieden sind,<br />
auch wenn dafür überhaupt kein Grund besteht. Die Jungen denken eher unkritisch<br />
über ihr Gewicht, während Mädchen sich mehr Gedanken über ihr Gewicht<br />
machen.<br />
40
Interview mit Frau Exner<br />
Wie lange waren Sie hier am <strong>WHG</strong>?<br />
Ich bin seit 1989 am <strong>WHG</strong>, also waren das 20 Jahre.<br />
Wie sieht ein Arbeitstag als Sekretärin aus?<br />
Ein Arbeitstag ist sehr vielseitig und jeder Tag sieht anders<br />
aus: Telefonieren mit Eltern, Lehrern; Schreibarbeiten,<br />
Formulare ausfüllen, Schließfachschlüssel herausgeben,<br />
usw. Viele Gespräche mit Schülern führen, Fragen beantworten,<br />
Wünsche erfüllen, helfen wo ich kann.<br />
Haben Sie ihren Traumberuf gefunden oder wären Sie<br />
lieber etwas anderes geworden?<br />
Ich habe mir eigentlich nie Gedanken über einen Traumberuf<br />
gemacht. Aber ich habe immer sehr gerne als Sekretärin<br />
gearbeitet, weil ich denke, wenn man die Arbeit mit<br />
42
Freude macht und man sich dabei wohl fühlt, macht man<br />
sich keine Gedanken über einen Traumberuf. Ich bin überzeugt,<br />
es war auf jeden Fall der richtige Beruf.<br />
Was war Ihr verrücktestes Erlebnis am <strong>WHG</strong>?<br />
Es gab sicher immer wieder verrückte Ereignisse, aber<br />
spontan denke ich an einen Abi-Scherz von 13ern. Damals<br />
sind wir morgens in die Schule gekommen und das ganze<br />
Schulgebäude war voll mit Strohballen, man konnte kaum<br />
laufen. Die Gefahr, dass ein Brand entsteht, war groß. Also<br />
musste das ganze Stroh wieder hinausgetragen werden.<br />
Dabei erlitt ein Schüler einen Allergie-Schock, der alle<br />
völlig durcheinander brachte! An diesem Abend hatten sie<br />
noch ihre Abifeier und mussten davor noch das ganze<br />
Schulgebäude reinigen. Selbst die Bilderrahmen an der<br />
Wand waren völlig verstaubt. Das war der totale Stress für<br />
die Abiturienten.<br />
Hatten Sie oft Stress?<br />
Es war halt viel los! Vom Schuljahresanfang bis zum<br />
Schuljahresende an geht es immer ziemlich rund. Besonders,<br />
wenn das Abitur und die Anmeldungen der 5er Klassen<br />
gleichzeitig stattfinden. Im Lauf der Jahre habe ich<br />
mich aber auf solche Situationen eingestellt, weil ich wusste,<br />
was auf mich zukommt.<br />
Wie sind Ihre Zukunftspläne?<br />
Ich habe eigentlich keine besonderen Pläne. Ich möchte<br />
nur meine bisherigen Hobbys mehr ausleben: reisen,<br />
wandern, kochen, backen (lacht), Freunde und Bekannte<br />
treffen, im Garten arbeiten. Mir wird es auf jeden Fall nicht<br />
langweilig.<br />
43
Was werden Sie am <strong>WHG</strong> vermissen?<br />
Ich werde auf jeden Fall das Lehrerkollegium, die Schüler<br />
und die netten Gespräche vermissen.<br />
Werden Sie in Zukunft das <strong>WHG</strong> besuchen?<br />
Ja, ich komme sehr gerne zu Veranstaltungen!<br />
Was fanden Sie gut am <strong>WHG</strong> und was hätten Sie verändert?<br />
Gut fand ich immer die Atmosphäre, die Offenheit und das<br />
Miteinander – ich weiß nicht, ob dies mit weiter gekürzten<br />
Sekretariatsstunden noch so möglich sein wird.<br />
Was hat Ihnen bei Ihrer Arbeit am meisten Spaß gemacht?<br />
Der Umgang mit Menschen!<br />
Finden Sie, dass sich etwas verändert hat während Ihrer<br />
Zeit als Sekretärin?<br />
Sehr viel! Ich habe drei Schulleiter kennen und schätzen<br />
gelernt. Zuerst Herrn Anshoff, dann kam Herr Bochinger<br />
und schließlich Herr Pohl.<br />
Die Arbeitsweise hat sich durch den Computer verändert.<br />
Die Verwaltung ist viel aufwändiger und anspruchsvoller<br />
geworden, obwohl die Arbeitsstunden im Sekretariat weniger<br />
geworden sind. Früher waren wir 3 Sekretärinnen<br />
und hatten ca. 500 Schüler und heute hat sich die Schülerzahl<br />
fast verdoppelt und wir sind nur noch zu zweit im<br />
Sekretariat.<br />
Danke für das Interview.<br />
Bitte.<br />
44<br />
T.K. & E.R.
DAS ERSTE REPRÄSENTATIVE<br />
LEHRERVOTING<br />
Anlässlich der <strong>100</strong>. Jubiläumsausgabe des Gucklochs und angeregt durch<br />
die verstrichenen Schulevaluation kämpften sich Redakteure der<br />
Schülerzeitung durch das Kreuzfeuer einiger Kritiker und haben es sogar<br />
ohne die Unterstützung aus vermeintlichen Unterstützerkreisen erstellt:<br />
DAS ERSTE REPRÄSENTATIVE LEHRERVOTING AM <strong>WHG</strong>!<br />
Etwa einen Monat lang hatten die Schülerinnen und Schüler aller Klassen<br />
Gelegenheit den Spieß am <strong>WHG</strong> einmal umzudrehen und ihre Lehrer<br />
online zu benoten, woraus ein ultimatives Ranking und interessante<br />
statistische Ergebnisse entstanden.<br />
Insgesamt 544 Schülerinnen und Schüler (56,31% der Schülerschaft)<br />
beschäftigten sich mit dem Fragebogen und erstellten trotz abweichender<br />
stufenspezifischer Ergebnisse ein repräsentatives Ranking.<br />
Insgesamt war allerdings alle Skepsis gegenüber dem Projekt<br />
unbegründet; unsere <strong>WHG</strong>‐Lehrer schnitten nämlich mit einem<br />
Gesamtschnitt von 2,71 im Gut‐Bereich ab, wozu wir dem<br />
Lehrerkollegium herzlich gratulieren!<br />
Die Bewerungskriterien, nach denen die Lehrkräfte beurteilt wurden<br />
waren<br />
– Engagement<br />
– Menschlichkeit<br />
– Auftreten<br />
– Fairness<br />
– Spaßfaktor<br />
– und weitere fachspezifische Kriterien<br />
45
Kommen wir aber nun zu den heiß ersehnten Details der Auswertung.<br />
Um mit den absoluten Bestergebnissen zu beginnen gratulieren wir Herrn<br />
Denzinger mit einem Gesamtschnitt von 1,41 zum besten Abschneiden.<br />
Knapp dahinter liegen Frau Kohler‐Sevsay (1,49) und Herr Geist (1,59).<br />
Das Spitzenfeld komplettiert sich aus weiteren 8 Lehrern die im 1er<br />
Bereich abschnitten und wird erweitert durch 21 Lehrerinnen und<br />
Lehrern die besser als 2,5 blieben.<br />
1. Denzinger, Wilhelm 1,41<br />
2. Kohler‐Sevsay, Tanja 1,49<br />
3. Geist, Christoph 1,59<br />
4. Schlichter, Alexander 1,63<br />
5. Peters, Rosario 1,76<br />
6. Rehm, Wolfgang 1,79<br />
7. Windisch, Felix 1,87<br />
8. Huttenlocher, Heiko 1,90<br />
9. Bührle, Claudius 1,92<br />
10. Kohlschreiber, Rainer 1,96<br />
11. Boos, Julia 1,97<br />
12. Wolf, Annette 2,00<br />
13. Maier‐Raff, Marion 2,06<br />
14. Furch, Paul 2,07<br />
15. Schmidt, Ronny‐Christian 2,08<br />
Die Notenskala reichte von 1,41 bis 4,29.<br />
Der typische Durschnittslehrer am <strong>WHG</strong> ist Herr F. Schmidt, der mit<br />
seiner Note 2,71 genau auf dem Durchschnitt liegt.<br />
Gratulieren dürfen wir auch der bekanntesten Lehrerin am <strong>WHG</strong>, Frau<br />
Jahn, die insgesamt 233 Bewertungen erhielt, mehr als jeder andere<br />
Lehrer. Die unbekannteste Lehrerein ist dagegen Frau F. Schmidt, die nur<br />
16 Bewertungen erhielt.<br />
Angesichts des Gesamtrankings ergibt sich auch in der Aufschlüsselung<br />
in die einzelnen kategorien keine überraschenden Ergebnisse, denn auch<br />
46
hier war Herr Denzinger nicht zu schlagen.<br />
Engagement 1. Platz – Herr Denzinger (1,31)<br />
2. Platz – Herr Geist (1,38)<br />
3. Platz – Herr Schlichter (1,49)<br />
Menschlichkeit 1. Platz – Herr Denzinger (1,21)<br />
2. Platz – Frau Kohler‐Sevsay (1,25)<br />
3. Platz – Herr Geist (1,26)<br />
Auftreten 1. Platz – Herr Denzinger (1,31)<br />
2. Platz – Frau Kohler‐Sevsay (1,39)<br />
3. Platz – Herr Rehm (1,66)<br />
Fairness 1. Platz – Herr Denzinger (1,37)<br />
2. Platz – Frau Kohler‐Sevsay (1,53)<br />
3. Platz – Herr Geist (1,60)<br />
Spaßfaktor 1. Platz – Herr Geist (1,39)<br />
2. Platz – Herr Denzinger (1,50)<br />
3. Platz – Herr Windisch (1,54)<br />
Große Unterschiede zwischen den Bewertungen ergaben sich aus den<br />
Ergebnissen wie Jungen und Mädchen abstimmten. Die Lehrkräfte Herr<br />
Kläger (Unterschied von 0,836 Notenpunkte), Herr Manikowski (0,742)<br />
und Herr Jäger (0,527) wurden von den Jungen deutlich besser bewertet.<br />
Umgekehrt ergeben sich die Unterschiede zugunsten der<br />
Mädchenbewertungen bei Frau Binder (Unterschied von 1,093), Frau Boos<br />
(0,863) und Herrn F. Schmidt (0,820).<br />
Allgemein benoteten Mädchen ihre Lehrer um durchschnittlich 0,13<br />
Notenpunkte besser. Die meisten Lehrer lagen im 2er‐Bereich und im<br />
47
3er‐Bereich, nur ein paar wenige im 4er‐Bereich. Erfreulicherweise hatte<br />
kein Lehrer einen Schnitt von 5 oder 6.<br />
1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6<br />
blau: Gesamt-Verteilung gelb: Mädchen orange: Jungen<br />
Es konnte keine Gesetzmäßigkeit bei den Durschnittsnoten der<br />
verschiedenen Klassenstufen festgestellt werden. Die ʺFrischlingeʺ am<br />
<strong>WHG</strong> bewerteten die Lehrer noch am besten, wohingegen der<br />
Bewertungstiefpunkt in der Mittelstufe zu finden ist.<br />
2<br />
3<br />
4<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Verteilung<br />
Gesamt<br />
5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
Die Siegerränge fielen auch stufenspezifisch sehr unterschiedlich aus,<br />
wobei auch hier Herr Denzinger, vor allem in den unteren Klassen, die<br />
Nase vorn hat.<br />
48<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0
Zu dem Sieg in der Königsdisziplin, der Klassenstufe 13, dürfen wir ganz<br />
herzlich Herrn Rehm beglückwünschen!<br />
Unterstufe (5‐7) 1. Platz – Herr Denzinger (1,16)<br />
2. Platz – Herr Schlichter (1,57)<br />
3. Platz – Herr Geist (1,58)<br />
Mittelstufe (8‐10) 1. Platz – Herr Denzinger (1,32)<br />
2. Platz ‐ Herr Schlichter (1,53)<br />
3. Platz – Frau Kohler‐Sevsay (1,62)<br />
Klassenstufe 11 1. Platz – Frau Boos (1,48)<br />
2. Platz – Frau Peters (1,53)<br />
3. Platz – Herr Rehm (1,56)<br />
Klassenstufe 12 1. Platz – Herr Windisch (1,35)<br />
2. Platz – Frau Boos (1,36)<br />
3. Platz – Herr Hermann (1,60)<br />
Klassenstufe 13 1. Platz – Herr Rehm (1,48)<br />
2. Platz – Frau Kohler‐Sevsay (1,53)<br />
3. Platz – Herr Denzinger (1,56)<br />
Es zeigt sich also das Schülerschaft und Lehrerkollegium eine<br />
harmonische Einheit bilden, die in gegenseitigem Respekt sich zu<br />
Höchstleistungen anspornen.<br />
Wir danken dem Lehrerkollegium und der Schulleitung für die Toleranz<br />
und die konstruktive Kritik die uns zu diesem Projekt angespornt haben<br />
und hoffen, dass diese neugeschaffene Tradition des Lehrervotings noch<br />
oft wiederholt wird.<br />
An die Lehrer, die mit verloren gegangenen Keys auch mit abgestimmt<br />
haben möchten wir noch sagen: ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE<br />
ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE<br />
ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE<br />
ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE ENTE!<br />
49
Nicht immer in<br />
Malerkitteln in die Pause<br />
gehen! Sieht nicht gut aus!<br />
(6.-Klässlerin)<br />
Hey!!! Der Mann war auf einem<br />
Tote Hosen (und Riese Against was<br />
noch viel geiler ist) Konzert!!! So<br />
jemand muss doch einfach cool<br />
sein!!!!!!<br />
(13.-Klässlerin zu Hr. Berthold)<br />
netter sympathischer<br />
lehrer der durch seine<br />
ruhige gemütliche art<br />
für gute stimmung in<br />
der klasse sorgt.<br />
(13.-Klässler zu Hr. Klatt)<br />
Als Klassenlehrer sehr<br />
engagiert, was Mobbing<br />
in seiner Klasse betrifft,<br />
nur tut er nichts<br />
dagegen.<br />
(11.-Klässler)<br />
SCHÜLER<br />
50<br />
Setzen sie sich bitte<br />
anders auf ihren<br />
Hocker!!!!!! Schauen sie<br />
uns bitte nicht so an, als<br />
wären wir Ameisen, denn<br />
sie reisen immer so die<br />
Augen auf!!!!!!!!!<br />
(6.-Klässlerin)<br />
Spaßfaktor wegen den<br />
klamotten ;D<br />
(7.-Klässler)<br />
Ich verstehe zum ersten<br />
Mal in meinem Leben<br />
wirklich Mathe!!<br />
(11.-Klässlerin zu Hr.<br />
Denzinger)<br />
Dank diesem Lehrer ist<br />
Chemie zu meinem<br />
Lieblingsfach<br />
geworden !<br />
(13.-Klässler zu Hr. Rehm)
Einfach super! Ihr<br />
Unterricht ist super. Sie<br />
hat gute Arbeitsblätter<br />
und man hat immer<br />
Spaß.<br />
(10.-Klässler zu Fr. Kohler-<br />
Sevsay)<br />
Bunt wie ein Papagei,<br />
aber nichts unterm<br />
Pony!<br />
(7.-Klässler)<br />
Er bereitet sich sehr gut<br />
vor und ist einfach zu<br />
allen Schülern<br />
supernett. Er nimmt die<br />
Schüler ernst und<br />
versetzt sich oft in die<br />
Lage der Schüler.....<br />
(7.-Klässlerin zu Hr.<br />
Kohlschreiber)<br />
51<br />
Puh, schwer, wenn man<br />
my teacher the fanatic<br />
bewerten soll oO<br />
(13.-Klässlerin)<br />
KOMMENTARE<br />
ich kann die leute nich<br />
verstehn die sie so sehr<br />
mögen, ich find sie nich<br />
witzig und versteh kein<br />
wort bei ihr...aber<br />
immerhin VFB fan<br />
(12.-Klässler)<br />
Er gestaltet den<br />
Unterricht einfach,<br />
witzig und es ist immer<br />
angenehm<br />
(7.-Klässlerin zu Hr.<br />
Windisch)<br />
Sein Untericht hat einen<br />
guten Einfluss auf die<br />
Menschlichkeit, und seit<br />
ich ihn kenne,<br />
respektiere ich den BVB<br />
(12.-Klässler zu Hr.<br />
Manikowski)<br />
regiert die hölle<br />
(12.-Klässler)
Lehrervoting am <strong>WHG</strong>…<br />
…ein Blick von der anderen Seite der Lehrerzimmertür<br />
Da hatte ich nun den Schlamassel! Ich hatte die Redakteure des Gucklochs<br />
gebeten, sich für die Jubiläumsausgabe etwas Besonderes einfallen zu lassen. In<br />
der Tat, das hatten sie, aber musste es denn ausgerechnet ein Lehrervoting<br />
sein?!<br />
Mir ist bewusst, dass man als Schüler, der in der Schule ständig bewertet und<br />
benotet wird, zuweilen das Bedürfnis verspürt, den Spieß einmal umzudrehen und<br />
seine Lehrer zu beurteilen. Das ging mir als Schülerin auch nicht anders. Das<br />
Internet bietet seit mehreren Jahren auf verschiedenen Schülerplattformen die<br />
Möglichkeit dazu. Diese Form der öffentlichen Lehrerbewertung gab schon Anlass<br />
für zahlreiche juristische Prozesse. Einhelliger Tenor der Urteile in dieser<br />
Angelegenheit war, dass es sich bei der Bewertung von Lehrern um die Äußerung<br />
einer persönlichen Meinung handelt, was unter das Grundrecht der<br />
Meinungsfreiheit fällt. Soweit, so klar. Warum sollte das Guckloch also nicht auch<br />
ein <strong>WHG</strong>-internes Lehrervoting veröffentlichen? Das Interesse vieler Schüler<br />
(=Leser) würde es sicher wecken und der Jubiläumsausgabe besondere<br />
Attraktivität verleihen.<br />
Auf der anderen Seite gibt es Teile in der Schülerschaft, die solche Votings als<br />
Möglichkeit sehen, sich an den Lehrern für schlechte Noten oder Strafen zu<br />
rächen. Vielleicht sind es ja gerade diese, teilweise zurecht, frustrierten<br />
Schüler, die sich hauptsächlich an diesen Votings beteiligen, während die<br />
Schüler, die im Allgemeinen zufrieden sind, gar kein besonderes Interesse an<br />
solchen Bewertungen haben? In diesem Fall wäre das Meinungsbild, das durch<br />
solche Lehrervotings entsteht, ein enorm verzerrtes, die Grenze zu übler<br />
Nachrede und Verleumdung fließend. Deshalb und aufgrund einiger weiterer<br />
Überlegungen, teile ich die Skepsis eines Großteils des Kollegiums gegenüber<br />
Lehrervotings und -rankings.<br />
Auch in anderen Punkten bleibt die Repräsentativität eines solchen Votings immer<br />
zweifelhaft. Obwohl sich die Gucklochredaktion viel Mühe gemacht hat, um die<br />
Teilnahme an der Umfrage zu regeln, können Mehrfachabstimmungen und<br />
Abstimmung durch nicht berechtigte Personen (z.B. Lehrer, Eltern,<br />
Hausmeister?) nicht ausgeschlossen werden, da viele der Zettel mit<br />
persönlichem Zugangscode achtlos im Schulhaus verteilt und vergessen wurden.<br />
Auch ist die Frage nach der Gerechtigkeit bei der Auswertung berechtigt. Es<br />
gibt Kollegen und Kolleginnen mit reduziertem Lehrauftrag, die nur einer kleineren<br />
Anzahl von Schülern bekannt sind, da sie weniger Klassen unterrichten und<br />
vielleicht noch nicht lange an der Schule tätig sind. Es könnte sein, dass alle<br />
Schüler, die sie kennen, von dieser Person begeistert sind, aber da dies nur<br />
wenige sind, geht diese Spitzenbewertung in der großen Datenmenge unter.<br />
Schade!<br />
Lehrer sind nicht kritikfähig und interessieren sich nicht für die Meinung ihrer<br />
Schüler. So lautet häufig der Vorwurf, wenn sich Lehrer gegen ihre öffentliche<br />
Bewertung aussprechen. Dem muss ich widersprechen. Ich weiß, dass es vielen<br />
Kollegen wichtig ist, sich mit ihren Klassen über ihren Unterrichts- und<br />
Erziehungsstil auszutauschen und genau darin liegt ein weiteres Problem des<br />
52
Lehrervotings: Ein Austausch kann bei einer anonymen Umfrage nicht stattfinden!<br />
Sicher, es verlangt dem Schüler mehr Mut ab, sich mit seinem Lehrer von<br />
Angesicht zu Angesicht auseinanderzusetzen, als im Internet ein paar<br />
Kreuzchen zu setzen, ist aber sicherlich lohnenswerter für beide Seiten.<br />
Auch die durch manche Lehrkräfte verteilten Feedbackbögen sind, selbst wenn<br />
teilweise anonym ausgefüllt, aussagekräftiger, als eine pauschale Beurteilung<br />
durch alle Schüler der Schule, da die darin enthaltene Kritik besser eingeordnet<br />
werden kann, wenn der Lehrer weiß, von welcher Klasse er bewertet wurde, in<br />
welchem Unterrichtszusammenhang (Manche Lehrplaninhalte erfreuen sich<br />
nunmal nicht besonderer Beliebtheit…) usw.<br />
Lehrer benoten Schüler, also muss das umgekehrt auch erlaubt sein. Das<br />
stimmt zwar schon deshalb nur teilweise, weil die Benotung zum Lehrerberuf<br />
gehört. Sie ist Teil des Berufsbildes, was bei Schülern nicht zutrifft. Dennoch ist<br />
dieser Wunsch noch nachvollziehbar. Allerdings sollten sich Schüler dabei an die<br />
gleichen Regeln halten, die auch für Lehrer gelten: Noten sind nicht für die<br />
Öffentlichkeit bestimmt, sondern eine direkte Rückmeldung an den<br />
Betroffenen. Ein diskreter Umgang mit Beurteilungen ist Pflicht. Deshalb<br />
dürft ihr eurem kranken Nebensitzer, den Englischtest nur dann mitbringen, wenn<br />
eine Einverständniserklärung vorliegt, und auch genau deshalb hängen die<br />
Zeugnisnotenlisten aller Klassen am Schuljahresende nicht am Vertretungsplan<br />
aus. Das versteht sich ja wohl von selbst!<br />
Das hat die Gucklochredaktion auch erkannt und sich deshalb entschieden, nur<br />
die ersten 15 Plätze des <strong>WHG</strong>-Lehrervotings zu veröffentlichen, so wie beim<br />
Abiball den besten Schülern des Jahrgangs Preise verliehen werden. Dafür danke<br />
ich der Redaktion. Mit <strong>100</strong> ist man eben doch ein bisschen weise!<br />
Erfreulich ist auch, dass die Theorie, dass nur frustrierte, rachsüchtige Schüler<br />
ihre Lehrer benoten wollen, sich für das <strong>WHG</strong>-interne Voting nicht bestätigt hat,<br />
aber lest selbst…<br />
Danken möchte ich noch Herrn Pohl, der das Voting trotz des Widerstands im<br />
Kollegium ermöglicht hat, denn es hat sich wieder gezeigt: Diskutieren ist<br />
besser als verbieten!<br />
L.J.<br />
Kommentar der Redaktion:<br />
Das Lehrer mit reduziertem Lehrauftrag in der Abstimmung benachteiligt wurden,<br />
ist so nicht richtig. Wenn ein Lehrer von nur wenigen Schülern bewertet wurde,<br />
von diesen allerdings durchweg gut, dann ist die Durchschnittsnote dieses<br />
Lehrers auch entsprechend gut. Die guten Bewertungen gehen nicht in der<br />
Datenmenge unter! Wir haben lediglich eine Mindestanzahl an Bewertungen<br />
eingeführt, damit die Note gewertet wird. In der Gesamtnote war allerding kein<br />
Lehrer unterhalb dieser Grenze.<br />
Die Bewertungen durch nicht berechtigte Personen ändern das Ergebnis dagegen<br />
tatsächlich nicht gravierend. Die Räpresentativität lässt sich auch dadurch<br />
erkennen, dass schon nach ca. 150 Teilnehmern das Endergebnis zu erkennen<br />
war – es gab danach nur noch wenige, unbedeutende Änderungen in der<br />
Rangliste.<br />
53
Nimm mich!<br />
Ich will Handelsassistent im<br />
Einzelhandel (m/w) werden!<br />
Du gehst nach dem Abitur direkt im August<br />
2010 an den Start zum geprüften Handelsassistenten<br />
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kommen 300 neue Filialen dazu, d.h. jeden Tag<br />
ein neuer KiK – europaweit!<br />
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mit einem einjährig gelenkten Praktikum besitzt,<br />
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„Kaufmann im Einzelhandel (m/w)“ und nach<br />
weiteren 18 Monaten Fortbildung „geprüfter<br />
Handelsassistent im Einzelhandel (m/w)“. Und<br />
dann geht’s weiter: Teamleitung, Führungsnachwuchsprogramm,<br />
Führungspositionen in<br />
Vertrieb oder Zentrale.<br />
Wenn Du dann noch über das normale Maß an<br />
Mobilität hinaus für einen Einsatz bereit bist,<br />
steht einer Ausbildung bei uns nichts mehr im<br />
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Die Ausbildungsvergütung beträgt während<br />
der 18-monatigen Ausbildung zum Kaufmann<br />
im Einzelhandel (m/w) 750,- € brutto ( bei<br />
Umzug zzgl. <strong>100</strong>,- Mietzulage) und während<br />
der 18-monatigen Fortbildung zum geprüften<br />
Handelsassistenten(m/w)<br />
1.150,- € brutto.<br />
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Avatar - Die Rückkehr nach Pandora<br />
eine Filmbetrachtung<br />
Ungefähr 150 Oscars für James Camerons „Avatar“. Damit versenkte<br />
er seine eigene „Titanic“ am Eiswürfel im Siegersektglas.<br />
Auch wenn die Bewertung wegen gestiegener Kinopreise und<br />
dem Wow-Effekt angesichts der neuen 3-D-Technik anzweifelbar<br />
ist, ist der Film im Kino trotzdem ein voller Erfolg. „Avatar“ hat<br />
nichts mit der Serie von „Nick“ zu tun, sondern ist eine Mischung<br />
aus Fantasy und Science Fiction. Science Fiction, nicht immer<br />
jedermanns Fall, ohne gigantische Star-Wars-Raumschlachten,<br />
keine elegante Enterprise-Technik, aber auch kein militärisches<br />
Starship-Troppers-Geballer - obwohl auch hier eine Schutztruppe<br />
auf einen fremden Planeten beordert wird, um aufsässige<br />
Störenfriede zu beseitigen- und mit schöneren Außerirdischen<br />
als in „Alien“.<br />
Da eine normale<br />
Befriedung der<br />
einheimischen<br />
Querköpfe nicht<br />
greift, fordert<br />
„der Konzern“<br />
(ein Millitärstützpunkt<br />
der<br />
Menschen auf<br />
Pandora.) Verstärkung.<br />
Für<br />
die Truppe der<br />
Marines nur eine<br />
Aufgabe; für den<br />
Konzern, eine<br />
Art von Ökoterroristen,<br />
die sich<br />
in den Weg stellen<br />
und den regulären<br />
Abbau<br />
von Bodenschätzen<br />
und<br />
55
Wäldern auf Konzerneigentum zu torpedieren.<br />
Die Truppe benutzt eine neue Technik, sich unter die einheimische<br />
Bevölkerung zu mischen und sie so von innen heraus zu<br />
zersetzen. Sie kreieren neue, künstliche, einwohnergleiche Körper<br />
- so genannte Avatare. Ein Begriff, der „grafischer Stellvertreter“,<br />
„künstliche Person“, aber auch „der Herabgestiegene“<br />
bedeutet, und so also genau diese Körper und dieses Konzept<br />
umschreibt.<br />
Jake Sully, ein Marine der Truppe, wird so ein künstlicher Na’vi<br />
(Ureinwohner von Pandora), bekommt blaue Haut, kann die für<br />
Menschen schädliche Luft atmen. Es heißt, in China sei dieser<br />
Film verboten worden, weil plötzlich die Menschen eine echte<br />
Botschaft in dem Film entdeckten. Eine fremde Besatzermacht<br />
greift in das Leben der Bevölkerung ein und will dieses unterdrücken.<br />
Auch Jake Sully erkennt das im Laufe des Films. Er lernt Neytiri,<br />
ein Na’vi-Mädchen und ihre Sicht auf die Dinge, kennen. Damit<br />
gerät er zwischen die Fronten der Kämpfe zwischen der Fremdbesatzung<br />
der Menschen und den angegriffenen Verteidigern<br />
ihres Planeten und ihrer Welt, den Na’vi.<br />
Ich habe den Film im Kino in 3D gesehen. Spannende Action,<br />
aufregende Effekte bei Verfolgungsjagden, der Sturz in die Tiefe,<br />
Dinge, die plötzlich auf einen zu fliegen, lassen die Story als solche<br />
vielleicht ein klein wenig in den Hintergrund treten.<br />
Dabei hat der Film mehr zu erzählen. Da ist die eigene Geschichte<br />
von Jake Sully, der seit einem Einsatz gelähmt und vom<br />
Leben desillusioniert ist. Die Geschichten von Dr. Augustine, die<br />
friedliche Kooperation, Verständigung und Kulturaustausch mit<br />
der Bevölkerung sucht; oder des Industriellen Selfridge und Col.<br />
Quaritch, die Pandora nur ausbeuten wollen. Und der Konflikt<br />
untereinander.<br />
Der Film ist fast nur am Computer gemacht, doch unglaublich<br />
detailfreudig. Riesige Wasserfälle, weite Landschaften, jede einzelne<br />
Pflanze im scheinbar undurchdringlichen Dschungel, die<br />
Tiere, die katzenartigen Na´vi - und teilweise sogar die Schauspieler.<br />
Eine ganze, fertige Welt, rund wie der ganze Film.<br />
Ich habe gehört, dass das der erste Teil einer Trilogie war - und<br />
ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung. A.P.<br />
56
Duale Hochschule Heidenheim<br />
Dreijähriges duales Bachelor-Studium<br />
- dreimonatiger Wechsel von Theorie- und<br />
Praxisphasen<br />
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Fakultät Wirtschaft<br />
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- BWL-Handel<br />
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Kommunikation<br />
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und Logistik<br />
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Fakultät Technik<br />
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Gesundheitswesen<br />
Die Duale Hochschule Heidenheim verbindet mit ihrem dualen Konzept ein Hochschulstudium<br />
mit einer praktischen unternehmensbezogenen Ausbildung. Die Studiendauer<br />
beträgt drei Jahre. Während dieser Zeit erhalten die Studierenden von ihrem Ausbildungsbetrieb<br />
eine monatliche Vergütung. Durch die enge Kooperation mit den ausbildenden<br />
Firmen und Einrichtungen schlagen sich Veränderungen in der Wirtschaft in aktuellen,<br />
praxisorientierten Studienkonzepten nieder. Die Beschränkung der Kursgrößen auf max.<br />
30 Studierende ermöglicht die besondere Förderung der sozialen und methodischen Kompetenzen.<br />
An der Dualen Hochschule Heidenheim werden Bachelor-Abschlüsse vergeben.<br />
Ab September 2010 wird an der Graduate School Ostwürttemberg ein berufsbegleitendes<br />
MBA-Studium angeboten.
Der Cooper-Test<br />
er macht Sinn, und ihr sollt es wissen!<br />
Liebe C.T. von der Gucklochredaktion, liebe Unwissenden,<br />
In der letzten Ausgabe des Gucklochs (<strong>Nr</strong>. 99) wurde ein schlecht recherchierter<br />
Artikel zum Thema Cooper-Test veröffentlicht, in dem mit populistischen<br />
Mitteln versucht wurde, den Sinn dieses Tests in Frage zu stellen.<br />
Art und Inhalt dieses Artikels haben mich zu dieser Gegendarstellung genötigt.<br />
Wer kennt das nicht?<br />
Figurprobleme/Übergewicht, psychische Anspannung/Stress, hoher<br />
Puls/Blutdruck, Erschöpfung bei geringsten Belastungen, Anfälligkeit für<br />
Krankheiten, ... .<br />
Dass viele dieser Beschwerden auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind,<br />
haben zahlreiche Mediziner und Sportwissenschaftler bereits vor Jahren<br />
nachgewiesen. Friedmann hat dies in seiner „Sporttheorie für die Schule“<br />
(Friedmann 2008, S. 7-9), Pflichtlektüre für das Grundfach Sport am <strong>WHG</strong>,<br />
zusammengefasst.<br />
Auch die Öffentlichkeit (bis auf ein paar unbelehrbare SchülerInnen) scheint<br />
begriffen zu haben, dass man für sich und seine Gesundheit etwas tun sollte.<br />
Maßnahmen der Politik und der Krankenkassen, steigende Zahl der sporttreibenden<br />
Menschen / Volksläufe / Fitnessstudios … belegen dies.<br />
Aufgrund oben genannter Erkenntnisse ist die Gesundheitserziehung im<br />
Bildungsplan Sport längst verankert (Bildungsstandards Sport, S. 300ff).<br />
Die Gesundheitserziehung im Sport beinhaltet u.a. die „Hinführung“ zum regelmäßigen<br />
Ausdauertraining, da mit diesem große Wirkung erzielt werden<br />
kann (Friedmann 2008, S. 9). Eine „Hinführung“ nur deshalb, weil die Sportstunden<br />
zu wenig und oft schlecht verteilt sind, um die gewünschten Trainingswirkungen<br />
alleine durch den Schulsport zu erzielen. Die SportlehrerInnen<br />
müssen sich auf die Vermittlung des notwendigen Wissens und des<br />
Laufgefühls beschränken, die regelmäßige Umsetzung muss außerhalb der<br />
Schule stattfinden.<br />
Welches Wissen braucht man denn, um stupide im Kreis zu laufen, wird sich<br />
jetzt der durchschnittliche Schüler fragen.<br />
Auch Ausdauertraining will gelernt sein: Läuft man zu schnell, reicht die aufgenommene<br />
Sauerstoffmenge nicht aus, die benötigte Energie bereitzustellen,<br />
man muss die Geschwindigkeit stark reduzieren oder gar abbrechen.<br />
Läuft man zu langsam, ist der Trainingsreiz zu gering, um die gewünschte<br />
Trainingswirkung zu erzielen, man verbessert sich nicht. Effektives Ausdauer-<br />
58
training ist an der anaeroben Schwelle, wo Sauerstoffbedarf und Sauerstoffaufnahme<br />
gerade noch im Gleichgewicht stehen (steady state).<br />
Das theoretische Wissen kann und wird in der Oberstufe durch eine Klausur<br />
überprüft, die Ausdauerleistungsfähigkeit (aerobe Kapazität) durch einen geeigneten<br />
und anerkannten Test, den Cooper-Test (Wikipedia).<br />
„In neueren Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass eine sehr<br />
hohe Korrelation zwischen der anaeroben Schwelle und den Laufleistungen<br />
im 12-min-Lauf … besteht“. Aufgrund der, für einen Test in der Schule praktikablen,<br />
kurzen Testzeit „kann eine mäßige Übersäuerung in Kauf“ genommen<br />
werden.<br />
Die Untersuchungen zum Cooper-Test haben gezeigt, „dass die Gesamtenergiemenge<br />
dennoch zu 90% aerob bereitgestellt werden muss. Leistungsbestimmend<br />
sind somit v.a. die Faktoren der allgemeinen aeroben<br />
Ausdauer (aerobe Kapazität)“. (Friedmann 2009, S. 142)<br />
Entgegen der Behauptung C.T.s von der Gucklochredaktion misst der<br />
Cooper-Test also (fast) genau das, was er messen soll, nämlich die aerobe<br />
Kapazität als eine Komponente der sportlichen Leistungsfähigkeit.<br />
Muss man sich beim Cooper-Test zu sehr quälen hat das also 2 Gründe:<br />
1. Man ist zu schnell los gelaufen und kann aufgrund der<br />
Laktatanreicherung die gewünschte Geschwindigkeit nicht<br />
durchhalten, man muss sie stark reduzieren oder gar abbrechen.<br />
2. Der Anspruch an die Note ist für die persönliche (schlechte)<br />
Leistungsfähigkeit zu hoch, die Fähigkeit zur realistischen<br />
Selbsteinschätzung sollte überprüft werden.<br />
Auch im Sport muss man, wie in allen anderen Fächern, seine „Hausaufgaben“<br />
machen, wenn man eine gute Leistung erzielen will und - es gibt weit<br />
schlimmere Hausaufgaben und sinnlosere Hobbys, als sich draußen an der<br />
frischen Luft zu bewegen.<br />
Zeitmangel? Als SchülerIn? Widerspruch zum Hobby?<br />
Die meisten Sportarten lassen sich sehr gut mit Freunden durchführen. Für<br />
die Intensitätssteuerung beim Ausdauertraining gilt sogar: „Schweigen ist<br />
Silber, Reden ist Gold“ (Friedmann 2008, S.31). Der Neuigkeitsaustausch<br />
braucht also nicht auf vor und nach dem Sport beschränkt bleiben.<br />
Betreibt man Ausdauersport regelmäßig, kann man durchaus gefallen daran<br />
finden, manche bezeichnen „Joggen“ als ihr Hobby, andere laufen sich sogar<br />
in einen „Rausch“ („Spirit of running“, „Flow-Erlebnis“).<br />
Außerdem steigert die Sauerstoffaufnahme bei der Bewegung im Freien die<br />
Lernleistung (u.a. lifeline.de) und verkürzt u.U. so die Zeit für Hausaufgaben<br />
und für das Klausuren vorbereiten, vom Stressabbau ganz zu schweigen.<br />
59
Es ist also alles eine Frage der Sicht- und Herangehensweise und diese versuchen<br />
die SportlehrerInnen positiv zu beeinflussen.<br />
„Strenge“ Wertungstabellen beim Cooper-Test ?!? Bei den Schülerinnen<br />
!?<br />
Herr Cooper hat die Wertungstabellen noch nach wissenschaftlichen Kriterien<br />
erstellt, heute (wie zum Abitur 2010 geschehen) werden die Tabellen der stetig<br />
schlechter werdenden Laufleistung der Mädchen angepasst, mit dem Ziel,<br />
den Notendurchschnitt über die Jahre konstant zu halten und ihn an die<br />
durchschnittlichen Ergebnisse der Jungs anzugleichen. Für 15 Punkte müssen<br />
Jungs mittlerweile 500m weiter laufen als die Mädels, und keiner<br />
jammert !!!<br />
Übrigens:<br />
Beim Cooper-Test in Klasse 5 (Schuljahr 2008-2009) am <strong>WHG</strong><br />
sind die Mädchen zwischen 1850m (nur 1 Schülerin, sie machte 1 min Gehpause!)<br />
und 2550m (3 Mädchen) in 12 min gelaufen. Bei der Abiturprüfung<br />
2011 hätten sie dafür Noten zwischen 4 und 12,5 Punkte erzielt! Bis auf<br />
eine hätten alle Fünftklässlerinnen mehr als 6 Punkte für ihre Leistung<br />
erhalten.<br />
Ist die Tabelle tatsächlich zu streng?!?<br />
Gleiche Wertungstabellen für den zwei- und vierstündigen Sportkurs -<br />
ungerecht?<br />
Die allgemeine aerobe Ausdauer ist Grundlage jeder sportlichen Leistung, so<br />
wie Vokabeln die Voraussetzung für das Erlernen einer Fremdsprache sind.<br />
Wenn man seine Vokabeln nicht gelernt hat, bekommt man doch in der zweistündigen<br />
Fremdsprache auch keinen anderen Wertungsmaßstab, oder?!?<br />
Außerdem ist der Umfang der Ausdauereinheit im Leistungsfach identisch mit<br />
dem des Grundfachs, was die Anwendung derselben Wertungstabellen rechtfertigt!<br />
Ausdauerprüfung notwendig / sinnvoll?<br />
SchülerInnen sollen „eine Ausdauerleistung erbringen“ und „Anstrengung und<br />
Leistung als lohnenswerte Ziele“ erfahren, „ihre konditionelle Leistungsfähigkeit<br />
verbessern und diese richtig einschätzen können“ (Bildungsstandards<br />
Sport,S. 300ff). Hierfür ist ein geeigneter Leistungstest sinnvoll und notwendig,<br />
denn ohne Notendruck sind viele SchülerInnen nicht bereit, regelmäßig<br />
zu trainieren, Leistung zu erbringen und auch mal annähernd an ihre<br />
Grenzen zu gehen.<br />
Gibt es Alternativen zum Cooper-Test?<br />
Natürlich gibt es alternative Ausdauerleistungstests. Mit den Worten von C.T.<br />
sind dies:<br />
- 30 min „stupide im Kreis laufen“ oder<br />
- 12 min „stupide“ hin und her schwimmen<br />
60
Leider muss man sich auch hierbei anstrengen, der Trainingsaufwand hierfür<br />
wird nicht geringer, das Erbringen einer Leistung ist auch hier erforderlich (es<br />
heißt ja auch „Leistungstest“)!<br />
Regelmäßiges (am besten ganzjähriges) Ausdauertraining hilft aber, diese<br />
Tests locker durchzustehen, vielleicht sogar eine Herausforderung in ihnen zu<br />
sehen und gefallen an ihnen zu finden. Die gute Noten gibt es dann noch<br />
obendrauf.<br />
Liebe C.T., liebe Leser,<br />
bewedi woduka, beweg' dich wo du kannst, ist genau das richtige Motto, beweg'<br />
dich also nicht nur in der Schule, sondern auch in deiner Freizeit!<br />
Pfeif' auf die Note beim Cooper-Test, akzeptiere sie als den (korrekten)<br />
Nachweis von nur einer sportlichen Leistungsfähigkeit, aber sei dir bewusst,<br />
dass sie sich durch regelmäßiges Trainieren und Fleiß leicht verbessern lässt.<br />
Orientiere dich dabei an deiner persönlichen Leistungsfähigkeit und versuche<br />
diese zu steigern. Erfreue dich auch an noch so kleinen Fortschritten.<br />
Finde Gefallen an der regelmäßigen Bewegung und begreife, dass du dich<br />
nicht für den Lehrer, die Schule oder die Note bewegst, sondern einzig und<br />
allein für dich, „für ein längeres, besseres und gesünderes Leben“ (Aktuelles<br />
Sportstudio – Werbung/Tipps für Aktivitäten im Gesundheitsbereich).<br />
W. Hauff<br />
(stellvertretend für die Fachschaft Sport am <strong>WHG</strong>)<br />
Bei der Literaturauswahl habe ich mich auf die am <strong>WHG</strong> verwendeten Bücher<br />
für die Oberstufe beschränkt, aus denen die zitierte weiterführende Literatur<br />
ersichtlich wird.<br />
- http://de.wikipedia.org/wiki/Cooper-Test)<br />
- http://www.lifeline.de/special/familie_erziehung/freizeit_sport/content-<br />
184236.html<br />
- Grundfachliteratur: Friedmann 2008 – Fit sein durch Ausdauer und Kraft<br />
(Sporttheorie für die Schule)<br />
- Kernfachliteratur: Friedmann 2009, Sporttheorie für die Schule.<br />
- Bildungsstandards für Sport, Gymnasien Baden-Württemberg, Kursstufe, S.<br />
300ff<br />
61
1<br />
3<br />
62<br />
2<br />
4<br />
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Alles was ihr tun müsst ist das nächste<br />
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zu veredeln und auf seinen Langen<br />
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schicken.<br />
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63
Frau Günzler hat’s geschafft!<br />
64<br />
Guckloch: Frau<br />
Günzler, Sie werden<br />
uns am Ende<br />
des Schuljahres<br />
verlassen. Wie viele<br />
Jahre waren Sie<br />
denn am <strong>WHG</strong>?<br />
Günzler: Ich bin<br />
schon 15 Jahre am<br />
<strong>WHG</strong>.<br />
GL: Und wie lange waren Sie Lehrerin?<br />
G: Insgesamt war ich 35 Jahre Lehrerin, zehn Jahre davon<br />
war ich allerdings beurlaubt wegen meiner Kinder.<br />
GL: Aus welchen Gründen sind Sie Lehrerin geworden?<br />
G: Zuerst wollte ich eigentlich Innenarchitektin werden,<br />
da ich aber immer gerne mit Kindern etwas gemacht<br />
habe, bin ich dann Lehrerin geworden.<br />
GL: Warum haben Sie sich gerade für das Gymnasium<br />
entschieden?<br />
G: Zuerst habe ich mich für den Studiengang Grund-<br />
und Hauptschullehrerin entschieden, da man aber<br />
dort fast<br />
alle Fächer beherrschen muss, entschied ich mich<br />
dann für das Gymnasium.
GL: Was werden Sie in Zukunft vermissen?<br />
G: Das weiß ich jetzt noch nicht! Vielleicht einige Kollegen<br />
und Kolleginnen, mit denen ich mich immer gut<br />
verstanden habe.<br />
GL: Gibt es auch etwas, worüber Sie froh sind, es<br />
hinter sich lassen zu können?<br />
G: Das frühe Aufstehen und den ständigen Termindruck!<br />
GL: Wie haben sich die Schüler und die Schule im<br />
Laufe der Jahre entwickelt? Gibt es da<br />
Veränderungen im Vergleich zu Ihrer Anfangszeit?<br />
G: Auf jeden Fall! Am Anfang waren die Schüler viel politischer<br />
eingestellt. Sie haben alles in Frage gestellt.<br />
Heute muss alles Spaß machen.<br />
GL: Seit einigen Jahren bewegt uns das G8. Welche<br />
Erfahrungen haben Sie damit gemacht?<br />
G: Ich bemerke, dass viele Themen nicht mehr altersgemäß<br />
sind.<br />
GL: In den letzten Jahren gibt es auch in der Schule<br />
immer mehr Bedrohungen, z.B. durch Amokläufe.<br />
Hatten Sie Angst, damit konfrontiert zu werden und<br />
worin sehen Sie die Ursache?<br />
G: Nein! Das ist ein ganz komplexes Thema! Die Schüler<br />
lernen nicht mehr mit Frustrationen umzugehen<br />
und bekommen keine Hilfe dabei. Das kann ein<br />
Grund sein.<br />
GL: Eines Ihrer Fächer ist evangelische Religion.<br />
Meinen Sie nicht, dass es gut wäre, wenn Schüler<br />
beider Konfessionen öfters (oder immer)<br />
gemeinsam unterrichtet würden?<br />
65
G: Sowieso, auf jeden Fall! Es sollte keine Trennung geben<br />
bei Dingen, die nicht so verschieden sind.<br />
GL: Nun haben Sie bald mehr Zeit, Ihren eigenen<br />
Interessen nachzugehen. Gibt es einen<br />
Lieblingsautor, ein Lieblingsbuch oder einen<br />
Lieblingsmusiker?<br />
G: Konstantin Wecker ist mein Lieblingsmusiker! Bei der<br />
Literatur bin ich ziemlich offen.<br />
GL: Welche Pläne haben Sie für die nächsten Jahre?<br />
G: Das machen wozu ich Lust habe!!!!!!!!! Reisen machen,<br />
Kunstmuseen anschauen, wandern.<br />
GL: Wo macht eine Lehrerin, die fast in Pension ist, am<br />
liebsten Urlaub? Planen Sie vielleicht auch, einmal<br />
für längere Zeit zu verreisen?<br />
G: Nach Frankreich, besonders in die Bretagne und<br />
nach Italien reisen, auch länger (2 Monate), weil man<br />
dann alles besser kennen lernen kann.<br />
GL: Was machen Sie denn am 13.9.2010? (erster<br />
Schultag)<br />
G: Gemütlich frühstücken und Zeitung lesen! (lacht)<br />
GL: Vielen Dank für das ausführliche Interview!<br />
G: Nichts zu danken!<br />
66<br />
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Galileo - fakecheck trifft Galileo - Mystery da Oben<br />
Im Internet kursieren die verrücktesten Videos: manche von ihnen sind echt; andere<br />
stellen sich als fake heraus. In unserem fakecheck beschäftigen wir uns<br />
heute mit diesem Video:<br />
Da steigt ein altes Haus - nur getragen von einer bunten Traube ungezählter<br />
Luftballons - unvermittelt in den Himmel auf. Der alte Mann und sein junger Passagier<br />
sehen plötzlich die Welt von oben.<br />
Ist das Video echt - oder ist es ein fake? Wir gehen dieser Frage nach.<br />
Zuerst bemühen wir unsere Praktikanten Monika und Detlef. Sie haben hier in<br />
ihrer Zeit in unserem Galileo-Studio viel Erfahrung im Blasen sammeln können.<br />
(Ist gut jetzt, Detlef…) Wir geben ihnen neunundneunzig Luftballons, die sie tatsächlich<br />
in Rekordzeit aufblasen. Besonders Monika hat einige gleich platzen lassen.<br />
Doch sie fliegen nicht. Weder Monika, noch Detlef und auch nicht die Luftballons.<br />
Außer: läßt man die Ballons plötzlich los, gehen sie ab wie Aiman’s Abdallah. Rasend-fliegend<br />
furzen sie sich durchs Studio.<br />
Im Video sind die Ballons aber mit Bändern am Schornstein des Hauses befestigt.<br />
Ist das das Geheimnis? Wir binden drei unserer Ballons an einen Stuhl.<br />
Aber er fliegt nicht. Ist es also doch ein fake?<br />
Wir suchen weiter. Aus der Universität Ingolstadt, an der schon Viktor Frankenstein<br />
um 1820 mit 17 Lebensjahren studierte, erhalten wir einen Hinweis.<br />
Professor Kluch erklärt dem Galileo-Team: „Ihr Stuhl kann nicht fliegen? Seien sie<br />
froh, man müßte alle Toiletten umkonstruieren. Ach, Sie meinen diesen hier. Ja,<br />
Ihr Stuhl fliegt wie ein Stein. Nun weiß man, daß Einstein nicht fliegen konnte.<br />
Genausowenig wie übrigens Batman. Bat kommt vom englischen und heißt „böse“.<br />
Ein böser Mann, der nicht fliegen kann. Ein guter Reim, der muß hier sein.<br />
Ihre Ballons können aber wahrscheinlich nicht fliegen, weil sie einfach zu schwer<br />
sind. Haben sich Ihre Praktikanten zuvor den Mund gespült? Ja? Hm, dann kann<br />
es auch am falschen Gas liegen.“<br />
Das Galileo-Team macht sich auf die Suche nach dem richtigen Fluggas. Was<br />
kann es sein? Professor Kluch hat einen Hinweis: „Um 1850 forschte auch der<br />
Herr Graf von Zeppelin zum gleichen Problem. Er befüllte seine Starrluftschiffe<br />
mit Zementstaub. Sie blieben schön starr, flogen aber nicht. 1899 ließ er sich diese<br />
Methode gegen Erektionsstörungen patentieren, fand aber damit wenig Erfolg.<br />
Anschließend band er an beide spitze Enden seiner Luftschiffe Luftballons. Gefüllt<br />
mit einem leichten Gas, das Dinge in die Luft heben konnte.“<br />
Unsere Galileo-Team forscht nach: leichtes Gas / große Dinge / in die Luft heben<br />
/ wo bekommen wir eine neue Tafel aus Glas her? Da hat unser Gast Herr Grizmek<br />
folgende Idee:<br />
„Ich begrüße Sie, Herr Grizmek. Sie haben einen komischen Namen, guten Tag.“<br />
„Ebenso.“<br />
„Sie haben also folgende Idee…?“<br />
„Ja. Der größte heute lebende Klopper, der sich selbst in die Luft heben kann und<br />
den die Natur hervorgebracht hat, ist der Andenkondor. Mit 12 Kilo, 3,20 Meter<br />
Spannweite und selbst ein Ende über einen Meter lang. Ich habe Ihnen da mal<br />
68
einen mitgebracht. Einer der letzten seiner Art in freier Wildbahn. Wenn sie ihm<br />
jetzt eines Ihrer Präservative über den Anus ziehen würden. So, und ich werde<br />
jetzt einmal hier in der Bauchgegend ein wenig massieren. So, so, so. Da! Riechen<br />
Sie es? Ja, wo ist denn der Ballon? Bitteschön, wo ist denn das Galileo-<br />
Team?“<br />
Wir haben uns inzwischen erneut auf den Weg gemacht, diesmal ins hinterindische<br />
Andengebirge.<br />
Unsere erste Entdeckung: hier gibt es gar keine Anden. Das Galileo-Team hat<br />
eine gute Zeit und genügend Reisegeld, das solange reicht, bis wir die Anden<br />
gefunden haben.<br />
Ein paar Sherpas begleiten uns in die Kondorreservate, wo wir alsbald auf einiger<br />
dieser riesenhaften Vögel stoßen. Geübte Metzger in unserer Gruppe haben den<br />
Vögeln flugs den Darm entnommen und professionell verschlossen. Tatsächlich<br />
können wir beobachten, daß die Vögel nach der Entnahme nicht mehr fliegen<br />
konnten. Das scheint uns eine Bestätigung zu sein. Wir sind auf der richtigen<br />
Spur.<br />
Mit dem Gedärm im Reisegepäck sind wir zurück im Studio. Mit einem komplizierten<br />
Versuchsaufbau wird Dickes vom Gasförmigen getrennt. Sorgfältig werden<br />
die Ballons befüllt, keiner dieser kondorigen Darmwinde darf entweichen. Anschließend<br />
binden wir die Luftballons wieder an unseren Stuhl.<br />
Das Ergebnis ist niederschmetternd. Der Stuhl steigt keinen einzigen Meter über<br />
den Boden. Warum das so ist, werden wir in der nächsten Sendung klären, die<br />
den Titel „Warum der Stuhl nicht fliegt“ heißen wird. Für uns steht jetzt aber fest:<br />
Das Video mit dem alten Mann und seinem jungen Passagier - nein, Detlef, das<br />
ist eine Kopie aus dem Internet, die kannst du nicht bekommen - das Video mit<br />
dem alten Haus, das nur von einer bunten Traube ungezählter Luftballons in den<br />
Himmel getragen wird, ist ein fake.<br />
69
Gymnasium im 21. Jhdt.<br />
Eine pauschalisierte Bilanz<br />
Toll! Ich werde bald meine Allgemeine Hochschulreife<br />
ausgesprochen bekommen.<br />
Doch bevor ich aus dieser Bildungsanstalt fliehe, muss ich hier noch<br />
ein wenig mit allen Beteiligten abrechnen.<br />
<strong>WHG</strong>-Mentalität<br />
Dieser Begriff bezeichnet mehrere Phänomene auf unserer<br />
geliebten Schule, sowohl bei Schülern als auch Lehrern und ist nur<br />
der Einfachheit halber zusammengefasst.<br />
Die <strong>WHG</strong>-Mentalität zeichnet eine<br />
gewisse Kaltblütigkeit aus.<br />
Ich bin mir selbst nicht sicher, ob<br />
die durch unsere<br />
Ellenbogengesellschaft<br />
korrumpierte Schülerschaft diese<br />
Kaltblütigkeit an die Schule trägt,<br />
oder ob unsere Schule als Primus<br />
der Egogesellschaft die Schüler<br />
korrumpiert. In jedem Fall werden<br />
sowohl Lehrer als auch Schüler<br />
Opfer der <strong>WHG</strong>-Mentalität.<br />
Ein anonymisiertes Beispiel.<br />
Lehrer XY wird langfristig krank und es wird sich darüber empört,<br />
wie man denn das ABI jetzt noch schaffen könne.<br />
Beim erstmaligen Lesen kein Problem erkannt?<br />
Das ist <strong>WHG</strong>-Mentalität!<br />
„Auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden“<br />
Natürlich ist das Zitat des betreffenden Lehrers jetzt aus dem<br />
Zusammenhang gerissen – der Zusammenhang würde übrigens das<br />
Zitat nicht relativieren eher im Gegenteil – und wurde von<br />
betreffender Person eher aus dem Bauch heraus geäußert, aber<br />
dennoch finde ich es sehr bezeichnend für die Mentalität in unserer<br />
geliebten Schule.<br />
70<br />
<strong>WHG</strong>-Mentalität: Ice Ice Baby
Aber immerhin wird man durch die <strong>WHG</strong> – Mentalität auf das wahre<br />
Leben vorbereitet, sofern man unter wahrem Leben<br />
Raubtierkapitalismus und das Ausbeuten kleiner Kinder in Asien und<br />
Afrika versteht.<br />
Schulleitung<br />
Es heißt ja immer Macht verdirbt... .<br />
Nun gut, man will ja nicht so anfangen, sonst weiß man ja gleich<br />
worauf ich abziele.<br />
Die Schulleitung hat es schwer... .<br />
Von allen Seiten prasselt es auf sie ein. Man muss aufgebrachte<br />
Eltern beruhigen, den Lehrer-Mob ruhig halten und den Schülern<br />
irgendwie Respekt einflößen und vielleicht noch ein Wir-Gefühl<br />
erzeugen.<br />
Man muss der Schulleitung auch die hervorragende<br />
Öffentlichkeitsarbeit zugute halten.<br />
Übrigens hieß Öffentlichkeitsarbeit<br />
früher Propaganda, nur so als kleiner<br />
Einschub.<br />
Man verzeihe mir den sarkastischen<br />
Unterton, aber beispielsweise bei dem<br />
letztjährigen Vorstellungsnachmittag<br />
für die neuen Fünfer wurde die<br />
Mädchenfußballmannschaft<br />
angepriesen, die zu diesem Zeitpunkt<br />
schon einige Jahre ( Jahrhunderte?)<br />
Meinung ist Chefsache<br />
nicht mehr bestand.<br />
Sowieso werden ja immer alle<br />
Geschütze aufgefahren, sobald sich<br />
Eltern der Schule nähern.<br />
Da wird der Chor etc. etc. etc. zusammengetrommelt, um das<br />
Fußvolk mit Brot und Spielen zu unterhalten und dem Wert des<br />
<strong>WHG</strong>s zu überzeugen.<br />
Doch wie sagt man so schön: Außen hui, innen pfui.<br />
Wenn man in der Chefetage sitzt, ist auch üblich, die Meinung<br />
dynamisch an die Zuhörer anzupassen.<br />
Als Gucklochredakteur bekommt man gewisse Vorgänge am besten<br />
zu greifen, wenn es nach einem kritischen Artikel über unseren Chor<br />
sinngemäß wiedergegeben heißt, dass man doch auch mal<br />
hervorheben könnte, wie toll der Chor doch am Schulkonzert war<br />
und ein zwar nicht der Schulleitung zugehöriger, aber dennoch mit<br />
71
ihr assoziierter Lehrer mich bittet, doch bei unserem „Lehrervoting“<br />
eventuell berechtigte Kritik wegzulassen.<br />
Man kann hier auch noch die Fremd- und Selbstvaluation einwerfen:<br />
Evaluationen sind ja schon grundsätzlich eine Farce und sind nur<br />
dazu da, den Schein aufrecht zu erhalten, dennoch finde ich es toll,<br />
dass man bei einer Fremdevaluation die Schüler / Lehrer, die<br />
interviewt werden selbst bestimmt und noch besser finde ich, dass<br />
dieses System niemand offen in Frage stellt.<br />
Um noch den obligatorischen Nazivergleich zu bringen: Bei der<br />
Sportpalastrede „repräsentierten“ auch nur geladene Gäste das<br />
Volk.<br />
Um noch eine kleine Anekdote anzuführen: Bei einem Streit zweier<br />
Schüler – die beteiligten werden sich erinnern und meine Aussage<br />
bestätigen können – der eventuell mit einem Gerichtsverfahren<br />
geendet hätte, wurde von der Schulleitung geschlichtet. Die Idee<br />
einer Schlichtung an sich finde ich ja sehr löblich, doch Argumente<br />
wie „und wenn das an die Öffentlichkeit kommt, dass zwei unserer<br />
Schüler ein Verfahren gegeneinander führen...“(sinngemäß zitiert)<br />
machen mich dann doch skeptisch.<br />
5er MÜSSEN alle Abitur machen<br />
Elternbeirat auf Lebenszeit<br />
72<br />
Eltern<br />
Eltern sind das Übel des<br />
Schulsystems (das darf nur keine<br />
dem Schulsystem zugehörige<br />
Person aussprechen).<br />
Es fängt schon damit an, dass sie<br />
ihre armen Kinder koste es was<br />
es wolle aufs Gymnasium prügeln<br />
und die Fehler grundsätzlich nie<br />
bei ihren Gören suchen.<br />
Nicht nur, dass sie damit die<br />
Kindheit ihrer Lieben zerstören,<br />
nein, sie nerven einfach tierisch.<br />
Eltern wissen grundsätzlich alles<br />
besser („Man könnte doch „Harry<br />
Potter“ anstatt Wilhelm „Tell<br />
lesen“). Und wenn der Zögling<br />
dann doch mal das Abi schafft,<br />
wird sofort darauf gedrängt,<br />
etwas „gescheits“ zu lernen.<br />
Schulnoten und Vorlieben sind<br />
völlig egal, es ist ja schließlich<br />
jeder zum Mediziner oder Juristen
geeignet.<br />
Zudem beschweren sie sich ständig über das Schulsystem und sind<br />
trotzdem seit 30 Jahren CDU-Stammwähler.<br />
Lehrer<br />
Was wäre ein <strong>WHG</strong>-Hass Artikel ohne eine Hasstirade gegen die<br />
Wurzel allen Übels: Die Lehrer.<br />
Alle Lehrer (Ausnahmen bestätigen die Regel) sind nahezu<br />
uneingeschränkt narzisstisch und halten Kritikfähigkeit nur zum<br />
Schein aufrecht bzw. beruhigen ihr schlechtes Gewissen mit<br />
Evaluationsbögen.<br />
Lehrer – und dafür bewundere ich sie – schaffen es einfach 45<br />
Minuten lang auf einer (falschen) These zu beharren und sogar bei<br />
wiederholtem in Frage stellen der These keinen Stück von ihrer<br />
Position abzurücken, um schließlich in der nächsten Stunde eine<br />
völlig andere These zu vertreten und die Frechheit zu besitzen, zu<br />
sagen: „Ich habe nie etwas anderes behauptet“.<br />
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich will mir nicht vorstellen, wie Lehrer<br />
früher gewesen sein müssen, wo sie doch heute noch die<br />
Gesellschaftsgruppe sind in der man den „hässlichen Deutschen“<br />
oder den preußischen Bürokraten noch am deutlichsten erkennt.<br />
Ein weiteres Phänomen: Sobald ein Lehrer in eine defensive Position<br />
in einer Diskussion gedrängt ist, beruft er sich auf sein Studium und<br />
nutzt dies als Totschlagargument. Weiterhin beharren Lehrer darauf,<br />
dass Schüler ihre Kompetenz nicht beurteilen können ( Wehe dem<br />
der einen Lehrer auf seine Kompetenz anspricht)<br />
Schüler<br />
Alles konsumgeile, verblödete Kapitalisten, die mehr mit einem<br />
Stück hormonverseuchtem Stück Fleisch als einem menschlichen<br />
Wesen gemeinsam haben.<br />
Schüler entwickeln im Laufe der Jahre Antikörper gegen Bildung und<br />
benehmen sich wie Affen.<br />
Diesem verblödeten Haufen geht es bei grundsätzlich jeder<br />
Lernbetätigung darum „mal möglichst viel Kohle zu verdienen“ und<br />
weil sie es in den RTL2 News gesehen haben, wollen sie natürlich<br />
BWL oder Jura studieren , denn damit kann man ja was anfangen.<br />
Der Teil des Gehirns der vom Fernsehen noch nicht weich gekocht<br />
wurde, mag vielleicht manchmal doch zu Höchstleistungen fähig<br />
sein , doch bleibt dies normaler weiße die Ausnahme.<br />
73
Achja:<br />
Kaiser Wilhelm meint:<br />
„Das <strong>WHG</strong> vertritt beste<br />
preußische Bildungstraditionen“<br />
74<br />
Beste Grüße<br />
Marco Radojevic
www.schuelerhilfe.de<br />
Eislingen/Fils, Mühlegäßle 6, Tel. 07161-8 84 00<br />
Göppingen, Poststr. 40, Tel. 07161-19 4 18<br />
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Ich weiß jetzt, wo’s lang geht. Warum?<br />
Klare Sache: Nachhilfeunterricht bei der<br />
Schülerhilfe. Meine Noten stimmen wieder<br />
und meine Laune auch.<br />
Gute Noten, gut drauf!
Von rosa Gelben und braunen Schwarzen<br />
In der letzten Ausgabe haben wir berichtet, was die Oberstufe von Schwarz-Gelb denkt.<br />
Die neue Regierung ist seit September im Amt, lange genug, sollte man meinen. Die Griechen<br />
haben aber auch ihre Sorgen. Im Folgenden wird nun ein kleiner Rückblick auf die<br />
letzten Monate geworfen, wobei ein wenig politische Unkorrektheit gestattet sei.<br />
Griechenland ist pleite, doch bevor es den Portugiesen und den Spaniern ebenfalls bald<br />
an den Kragen geht, muss Deutschland eingreifen, ausgerechnet das Land, dem es ja finanziell<br />
so gut geht.<br />
Deutschland gibt den Griechen Geld, das ist ungefähr so, als wenn in Afghanistan ein angeschossener<br />
Soldat einem Toten Blut spendet.<br />
Neues von dem endlosen Krieg gegen den Terrorismus! Dort werden immer brisantere Details<br />
bekannt, 62% der gefährlichen Aufgaben werden von Soldaten aus den neuen Bundesländern<br />
erledigt. Allerdings ist das weiter nicht so tragisch, man soll doch immer diejenigen<br />
dafür einsetzen, die triste und zerbombte Gegenden von zu Hause kennen.<br />
Angela Merkel ist nun schon seit zehn Jahren Parteichefin der CDU! Inzwischen ist sie ja<br />
Deutschlands liebste Mutti, man vergisst zu gerne, dass sie damals angeblich auch in den<br />
Spendenskandal um Helmut Kohl verwickelt gewesen sein soll. Trotz allem muss man sie<br />
in Schutz nehmen, die 2000 Mark, die Kohl ihr für eine Schönheits-OP gegeben haben<br />
soll, hat sie jedenfalls nicht ausgegeben, sondern lieber gespart, um sich einmal zusammen<br />
mit Joseph Ackermann richtig satt essen zu können – obwohl, gezahlt hat unsere<br />
Kanzlerin ja davon keinen einzigen Cent.<br />
Interessant ist auch, dass sich Merkel strikt weigert, öffentliche türkische Schulen anzuerkennen.<br />
Die Opposition wundert sich über ihre Ignoranz, wo sollen denn die ganzen Anwärter<br />
für die Hauptschule sonst hin?<br />
Passend zu den NRW-Wahlen sollte man auch ein Wort über Jürgen Rüttgers formulieren.<br />
Ja, dass ist dieser begnadete Rhetoriker. Ach nee, da hab ich mich um 70 Jahre vertan, da<br />
gab es auch ein paar davon im „Third Rich“, wie ein weiterer Meister seines Fachs, bis vor<br />
kurzem Ministerpräsident von Baden-Württemberg, sagen würde. Rüttgers ist dieser grauhaarige,<br />
lispelnde Mann, der die Rumänen als arbeitsfaul bezeichnet hat. Schlechte Eigenschaften<br />
für Nicht-Arier, das gab es damals auch. Rüttgers knüpft auch ansonsten an sein<br />
Vorbild an, wieso denn auf erneuerbare Energien setzen, Gas hat es doch früher auch getan.<br />
In Russland ist der polnische Präsident bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.<br />
Polen ist damit nach 1945 schon wieder ohne Führer. So tragisch das Ganze für Polen<br />
auch ist, man hat doch erkennen können, dass es gar nicht so schlecht ist, wenn der Westerwelle-Clan<br />
ab und zu mal zusammen durch eine Schlechtwetterfront fliegt…..apropos<br />
Westerwelle: Der wurde ja beim „Münchner Starkbieranstich“ mit einem KZ-Wächter verglichen.<br />
Abgesehen davon, dass das Ziel erreicht wurde und Westerwelle sich fortan da nicht<br />
mehr blicken lässt, muss man sich schon fragen, ob so ein Vergleich sein muss. Jemanden<br />
mit Westerwelle zu vergleichen, ist wirklich geschmacklos.<br />
Gibt es überhaupt jemanden, der schlechtere Arbeit als Westerwelle leistet, wenn man von<br />
seinem Hautarzt mal absieht?<br />
Als Resultat ist die FDP inzwischen je nach Umfrage auf bis zu 7 % gesunken. So einen<br />
dramatischen Sturzflug hat seit Möllemann kein Gelber mehr hingelegt.<br />
CaDu<br />
76
Helden des Alltags<br />
Der öffentliche Ruf nach mehr Aufmerksamkeit für die Umgebung wird lauter,<br />
die Zeitschrift BRAVO appelliert mit ihrer Aktion „Schau nicht weg!“ an Jugendliche,…<br />
Das Thema Zivilcourage ist in aller Munde.<br />
Und ja, das GUCKLOCH darf freudig verkünden:<br />
Es gibt sie noch! Die Bürger, die stets ihr wachsames Auge auf<br />
uns richten!<br />
We proudly present: Unsere geliebten Nachbarn aus<br />
der Lessingstraße!<br />
Unsere Nachbarn schauen nicht weg, nein: sie schauen durch den Vorhang!<br />
Unsere Nachbarn führen sorgfältig Buch über Falschparker.<br />
Unsere Nachbarn erkennen eine sorgfältig geplante Unfallflucht.<br />
Unsere Nachbarn rufen die Polizei, wenn Abiturienten einen Film drehen…<br />
Freitag, 7. Mai 2010, gegen 09.45 Uhr. Um einen blauen BMW stehen Leute.<br />
Einer liegt mitsamt einer Kamera im Innenraum des Wagens. Frauen mit<br />
Kopftüchern beobachten lachend die Szenerie. Zwei junge Männer öffnen den<br />
Kofferraum. Sie packen billige Plastikpistolen aus. Einer sagt etwas auf Türkisch.<br />
Alle lachen.<br />
Freitag, 7. Mai 2010, gegen 10.05 Uhr. Zwei Polizisten betreten das Schulgebäude<br />
des <strong>WHG</strong>. Sie suchen den Halter eines blauen BMW. Sie hatten einen<br />
Anruf erhalten, zwei junge Männer seien mit Waffen ins Schulgebäude gegangen…<br />
Freitag, 7. Mai 2010, gegen 10.30 Uhr. Man wundert sich.<br />
Wir danken unseren geliebten Nachbarn aus der<br />
Lessingstraße für ihre unermüdliche Aufmerksamkeit<br />
und das grenzenlose Vertrauen, welches sie in<br />
uns setzen.<br />
Natürlich ist es schön zu sehen, dass die Öffentlichkeit so sensibel auf das Thema Amokläufe<br />
reagiert und sich nicht scheut zu handeln. Jedoch muss man sich wieder einmal fragen, ob die<br />
Nachbarn denn nichts Besseres zu tun haben, als den <strong>WHG</strong> Schülern zu misstrauen…<br />
77<br />
jk
Hausordnung des <strong>WHG</strong><br />
+++ exklusive Guckloch-Schülerversion+++<br />
Diese Version der <strong>WHG</strong>’schen Hausordnung ist keine Originalfassung<br />
und darf als „Abschreib-Strafe“ nur mit vorheriger Genehmigung des<br />
jeweiligen Lehrers per Handschrift kopiert werden. (ein Vergleich mit der<br />
Original-Hausordnung wäre ratsam)<br />
1. Allgemeines<br />
1.1 Passt auf andere auf (auch auf Lehrer und andere Dödel).<br />
1.2 Die Hausordnung ist wichtig.<br />
1.3 Passt auf alles auf, oder zahlt!<br />
1.4 Nix schmutzig machen, aber Schüler tun sowas ja nicht!<br />
2. Unterricht<br />
2.1 Immer pünktlich und bereit sein!<br />
2.2 Verliert eure Lehrer nicht, wenn doch: Im LEHRERZIMMER steht<br />
ein Kaffee-Automat! Dort ist es ratsam zu schauen!<br />
2.3 Nicht wegrennen, wenn man nichts zu tun hat!<br />
2.4 Lieber nirgends rein gehen, wenn kein Lehrer dabei ist. (Man weiß nie was in Fachräumen<br />
lauert!!!)<br />
2.5 Findet Schüler, die blöd genug sind, Klassenordner zu sein.<br />
2.6 Fragt vorher eure Eltern, wenn ihr auf den Computern im <strong>WHG</strong> Viren etc. verbreiten wollt!<br />
2.7 Wer nach der Schule immer noch nicht genug (Folter) hat, kann in bestimmte Räume zum<br />
Hausaufgaben mit Lehrern machen gehen.<br />
3. Was tun, was nicht?<br />
3.1 Immer schön brav wie ein Schüler sein!<br />
3.2 Im <strong>WHG</strong> nix Böses machen und Rechtsverkehr beachten!!!<br />
3.3 DO NOT SMOKE OR GET GROßE PROBLEMS!!!<br />
3.4 Wer diese doch achso wunderschöne Hausordnung nicht abschreiben müssen möchte, sollte<br />
Handys etc. nicht im Unterricht benutzen oder klingeln lassen. Fotos zu machen ist auch keine so<br />
gute Idee!<br />
3.5 Der Kaffee-Automat darf nur in der Mittagspause benutzt werden und Becher aus der OBI<br />
bleiben in der OBI!<br />
3.6 Zieht euch was Gescheites an (z.B: KEIN Schwarz) !!!<br />
3.7 (Kaugummi-) Hunger darf nur in Pausen befriedigt werden!<br />
4. PAUSE!!!<br />
4.1 Ihr müsst nicht abhauen! Die Lehrer lieben euch (gröstenteils)!<br />
4.2 Trotz dieser Liebe wollen sie euch in den Pausen nicht in den Zimmern oder Gängen (oben<br />
halt) sehen!<br />
4.3 Immer noch gilt: immer schön auf die andern aufpassen!<br />
4.4 Schneemann: JA!!! Schneeball: NEIN!!!<br />
5. Sorry!<br />
5.1 Wer krank ist kann nach spätestens 3 Tagen mal an die armen Lehrer denken und ihnen<br />
einen lieben Entschuldigungsbrief schreiben!<br />
78
5.2 Immer brav entschuldigen und solltet ihr (natürlich rein zufällig ;-) ) eine Arbeit nicht mitschreiben<br />
können, muss der nette Onkel Doktor sagen, dass ihr WIRKLICH krank seid/wart. Seite: 2<br />
5.3 Nicht (‘türlich auch gaaanz unabsichtlich) während der Schule zum Arzt müssen! Stand: 16.06.2<br />
5.4 Wer weg will, muss einen guten Grund haben und bei 2 Tagen den Klassenlehrer fragen,<br />
sonst mal vorsichtig bei Herrn Pohl nachfragen!<br />
5.5 Wer nicht zum Sport kann, muss auch mit Onkel Doc‘s Zustimmung bei Herrn Pohl fragen, ob<br />
er im Sportunterricht nich mitmachen muss. Kommen müsst ihr aber trotzdem!<br />
5.6 Wer nicht in Reli will, kann (wo wohl? – genau:) wieder bei Herrn Pohl jedes Halbjahr fragen,<br />
ob er nicht muss.<br />
itungsanzeige A6<br />
6. Nicht einordbar:<br />
6.1 Wer sich Aua gemacht hat, sollte zum Lehrer/ Sekretariat gehen.<br />
6.2 Fahrräder immer richtig parken!<br />
6.3 Für alles andere mit zwei Rädern gibt’s den Motorrad Parkplatz!<br />
6.4 Schüler (vor allem der Unterstufe) sollten nicht (auch keine Spiel zeugautos etc.) auf dem<br />
Besucherparkplatz parken.<br />
6.5 Bei Feuer nicht: “Hurra, Hurra, die Schule brennt!“,schreien, sondern gemütlich und aufgeräumt<br />
zum Ausgang „rennen“.<br />
Die vorliegende Guckloch’sche Extra-Sonder-Spezial-Schülerversion der Hausordnung wird<br />
wahrscheinlich nicht so schnell in Kraft treten, ist aber dennoch aufmerksam zu lesen!<br />
2 Schülerzeitungsanz. 4c A6 quer (142 x 99 mm)<br />
Das Guckloch S.G.<br />
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Immer mal wieder schnappt man Wörter auf, Wörter wie: Lamunel<br />
Park, Swede, ChuckGyver oder Landvogt, doch wer oder was verbirgt<br />
sich dahinter? Und was haben die Illuminaten damit zu tun??<br />
Eigentlich sieht man sie ziemlich oft, die gestresste Technik Crew um Manuel<br />
Karp, sie ist ja auch so ziemlich überall mit von der Partie. Egal ob bei SMV-<br />
Veranstaltungen, Vorträgen, Gästen der Schule, dem Frühlingsfest oder durchaus<br />
auch bei höherer Kultur wie des Sacksens mini Hollywood, an der TechnikAG<br />
führt kein Weg vorbei, von 20 bis 2500 Mann wird alles gekonnt und gemeistert.<br />
Neben dem später noch ausführlicher gepriesenen Humankapital ist dies jedoch<br />
nicht zu letzt einer enormen Überausstattung an Veranstaltungstechnik zu<br />
verdanken (man munkelt, das <strong>WHG</strong> ist mit seiner ca. 50000 € Sound und<br />
Lichtanlage besser bestückt als alle anderen Göppinger Gymnasien zusammen).<br />
Nicht ohne Stolz, doch oftmals ohne ersichtliche Notwendigkeit wird diese, gerne<br />
auch bei kleineren Veranstaltungen in ihrer Gänze zur Schau gestellt.<br />
Finanziert wird die praktische Prestige zu einem Löwenanteil von der<br />
Musikfachschaft und darüber hinaus von den üblichen Verdächtigen<br />
(Schulfestausschuss & Elternbeirat) wobei sich der jährliche Kapitalaufwand im<br />
vierstelligen Bereich bewegt. Dies und die enge Bindung der AG an Helga Pold<br />
lässt den Anspruch auf Perfektion verständlicher wirken (interessanter weise ist<br />
die AG eigentlich gar keine richtige AG da sie nicht unter der Leitung eines<br />
Lehrers sondern unter der nicht minder kompetenten Leitung des Schülers<br />
Manuel Karp steht).<br />
Die enge Bindung zur Musikfachschaft ergibt sich nicht nur aus der Finanzierung<br />
sondern liegt vor allem in der Sonderstellung, die das Schulkonzert im<br />
Veranstaltungskalender der TechnikAG einnimmt begründet. Das Großprojekt<br />
Schulkonzert stellt nicht nur die Hauptaufgabe und den Höhepunkt des<br />
Veranstaltungskalenders der TechnikAG dar sondern ist quasi auch der<br />
Gründungsgrund. So ist die TechnikAG für die gesamte Logistik, Planung etc. im<br />
Vorhinein, den reibungsfreien Ablauf während der Veranstaltung und<br />
selbstverständlich auch für den Abbau und die Nachbereitung verantwortlich.<br />
Die Vorbereitungen beginnen traditionsgemäß bereits eineinhalb Monate vor<br />
dem großen Tag und werden durch die Panik der Verantwortlichen routiniert<br />
forciert.<br />
Die Herhausforderung besteht vor allem in der jedes Jahr neuen Besetzung, der<br />
ständig wechselnden Reihenfolge der Gruppierungen und einer Vielzahl an<br />
Extras und Sonderwünschen, die berücksichtigt und befriedigt werden müssen.<br />
So verlegt die TechnikAG jedes auch dieses Mal fulminante 750m Kabel. Die<br />
80
Wochen vor dem Konzert finden ihren vorläufigen Höhepunkt in den<br />
Chorprobentagen, die mindestens genauso minuziös geplant werden wie der Tag,<br />
für den so viele AGs ein ganzes Jahr fleißig geprobt haben. In dieser<br />
Großkampfphase wächst die Anzahl ihrer Mitarbeiter auf 25.<br />
Jetzt trifft man auch die fünfköpfige TechnikAG praktisch jeden Nachmittag in der<br />
Schule, neben dem regulären Unterricht versteht sich... Interne Rechnungen<br />
ergaben, dass sich Manuel Karp alleine bereits die doppelte Zeit eines normalen<br />
Lehrauftrages in der Schule<br />
Aufhält.<br />
Ist es dann endlich so weit geht es um 4.30 Uhr los...<br />
Wichtig ist zu betonen, dass dies alles freiwillig abläuft und auch nur möglich ist,<br />
weil die Beteiligten ehrlich Spaß an ihren Aufgaben und an den an sie gestellten<br />
Herausforderungen haben. Allgemein spiegelt dies auch das Konzept bzw. die<br />
Mentalität der TechnikAG wider, die von Schülern, für Schüler geführt wird und<br />
in der auch die Wissensweitergabe selbstständig organisiert ist. Man muss es<br />
schon mögen und vor allem muss man mit dem Stress klar kommen! So<br />
berichtete Manuel Karp von seinen Anfängen und der Begeisterung die von<br />
seinen beiden Vorgängern Michael Epping und Stefan Lutz sichtbar auf ihn<br />
übergesprungen ist.<br />
Dies zu erkennen und<br />
die passenden<br />
Strukturen zu schaffen,<br />
darin liegt vielleicht<br />
der Hauptverdienst<br />
von Manuel Karp, der<br />
anfangs, praktisch<br />
alleine für die gesamte<br />
Technik<br />
verantwortlich war<br />
aber seit 2009 ein<br />
verlässliches Team<br />
aufgebaut hat, welches<br />
ihn, und daran zweifelt<br />
nicht einmal Helga Pold problemlos und würdig vertreten wird, nachdem er mit<br />
dem diesjährigen Abiturjahrgang das Werner-Heisenberg-Gymnasium verlassen<br />
wird um Veranstaltungstechnik zu studieren. TiA<br />
81
BIG BROTHER IS WATCHING YOU<br />
Über den Datenschutz und die<br />
Privatsphäre im Internet<br />
Das Zitat „Big Brother is watching you“<br />
stammt aus dem Buch „1984“, das von<br />
George Orwell geschrieben wurde.<br />
Diese Dystopie spielt in einem totalitären<br />
Überwachungsstaat, in dem die<br />
Bürger sogar Kameras in der Wohnung<br />
haben, um vom Big Brother kontrolliert<br />
werden zu können. Die Kameras<br />
sind überall. Winston Smith (die Hauptperson) lehnt sich gegen<br />
diesen Staat auf und versucht seine Privatsphäre zu schützen.<br />
Angelehnt an diese Buchvorlage werden jedes Jahr die „Big<br />
Brother Awards“ verliehen. Sie sollen die Öffentlichkeit auf missbräuchliche<br />
Umgänge mit Technik und Informationen hinweisen<br />
und für die Thematik Datenschutz sensibilisieren. Somit ist es<br />
keinesfalls eine Ehre diesen Preis zu erhalten, da der Preis an<br />
Unternehmen oder Personen geht, die besonders unachtsam mit<br />
den Daten ihrer Angestellten oder anderer Personen umgehen.<br />
LIDL, zum Beispiel,<br />
erhielt schon<br />
im Jahr 2004 einen<br />
Big Brother<br />
Award für die<br />
Bespitzelung von<br />
Arbeitnehmern,<br />
also schon vier<br />
Jahre bevor es<br />
groß in den Medien<br />
bekannt gemacht<br />
wurde,<br />
dass LIDL heim-<br />
82
lich seine Mitarbeiter überwachen lässt (wie oft sie auf die Toilette<br />
gehen, wer mit wem eventuell ein Liebesverhältnis haben<br />
könnte usw.). Die Liste weiterer Gewinner eines Big Brother<br />
Awards ist lang: die Deutsche Telekom, die Drogeriekette Müller,<br />
die Krankenkasse DAK,… Man erkennt also, dass überall Gefahren<br />
lauern. Auch im Internet.<br />
Heutzutage verbringen Jugendliche laut der JIM-Studie (Jugend,<br />
Information, (Multi-)Media), die jährlich das Medienverhalten Jugendlicher<br />
zwischen 12 und 19 Jahren untersucht, mehr als die<br />
Hälfte ihrer Internetzeit in sozialen Netzwerken wie beispielsweise<br />
„Facebook“, „icq“ oder „Kwick“. Auch hier spielt der Datenschutz<br />
eine Rolle. Kaum einer macht sich darüber Gedanken,<br />
wie unachtsam es ist, seinen richtigen Namen anzugeben, da<br />
man auch von Personen<br />
gefunden werden kann,<br />
die nicht einmal in diesem<br />
Netzwerk angemeldet<br />
sind und diese dann<br />
auch Zugriff auf private<br />
Informationen und hochgeladene<br />
Fotos bekommen<br />
können. Das kann<br />
man ganz einfach testen,<br />
indem man seinen eigenen<br />
Namen in einer beliebigen<br />
Such-maschine<br />
eingibt. Für den ein oder anderen wird es bestimmt sehr überraschend<br />
werden, zu sehen, was das Internet so alles über einen<br />
weiß… In Facebook besteht die Möglichkeit, seinen Namen abzuändern,<br />
sodass man nicht sofort gefunden werden kann und<br />
auch in anderen Netzwerken wie zum Beispiel „Kwick“, ist es<br />
möglich, sich unter einem Nickname anzumelden. Dennoch gehen<br />
viele unbekümmert mit ihren Daten um. Name, Adresse,<br />
Telefonnummer, E-Mailadresse und sogar die Handynummer –<br />
all diese Daten werden unachtsam veröffentlicht,<br />
ohne sich über mögliche Konsequenzen Gedanken gemacht zu<br />
haben. Mögliche Folgen wären zum Beispiel: lästige Anrufe auf<br />
83
Telefon oder Handy, Spam-E-Mails, unerwünschte Post oder<br />
sogar noch Schlimmeres.<br />
Möglichkeiten, solchen Konsequenzen vorzubeugen sind, wie<br />
bereits erwähnt, nicht seinen richtigen Namen preiszugeben,<br />
aber auch möglichst wenige Angaben zur eigenen Person zu<br />
machen, so muss ja beispielsweise nicht jeder wissen wie viele<br />
Geschwister man hat, wie die Katze heißt oder wie die gesamte<br />
Lebensgeschichte bisher verlaufen ist. Weniger ist mehr. Ob ein<br />
Profilbild wirklich nötig ist, kann man sich auch überlegen, denn<br />
die Freunde, mit denen man über das Internet kommuniziert,<br />
sollten eigentlich wissen, wie man aussieht.<br />
Natürlich ist es unrealistisch,<br />
dass jetzt<br />
jeder der diesen Artikel<br />
gelesen hat, zu<br />
Hause sofort ins<br />
Internet geht und<br />
jegliche Informationen<br />
entfernt. Es sollte<br />
aber jedem bewusst<br />
werden, dass das<br />
Internet ein öffentlicher<br />
Platz ist, zu<br />
dem JEDER Zugriff erhalten kann. Auch die neugierigen Eltern<br />
oder der zukünftige Arbeitgeber. Da machen sich Bilder vom<br />
letzten Partywochenende, an dem literweise der Alkohol geflossen<br />
ist, nicht so gut…<br />
In diesem Sinne: Passt auf, welche Informationen das Internet<br />
über euch haben darf und geht nicht zu unachtsam mit euren<br />
Daten um, damit aus euch kein gläserner Mensch wird!<br />
C.T.<br />
Bildquellen:<br />
http://www.kunst-kaufhaus.com/shop/images/datenschutz.gif<br />
http://www.kreisgymnasium-neuenburg.de/images/633.png<br />
http://p3.focus.de/img/gen/p/c/HBpcRH3O_Pxgen_r_467xA.jpg<br />
http://www.heimtechnik.com/wp-content/uploads/2010/01/facebook-499x363.jpg<br />
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Abi... und dann?!<br />
Was tun, nach dem Abi? Das fragen sich vor allem die Oberstufenschüler<br />
immer häufiger. Aus diesem Grund wurden die<br />
12er und 13er am Mittwoch, den 18.11.09, dem diesjährigen<br />
Studientag, auf sämtliche Universitäten, Berufsakademien<br />
und Hochschulen in Baden-Württemberg losgelassen.<br />
Hier bot man ihnen die Möglichkeit, sich über bestimmte Studiengänge<br />
zu informieren und in den Uni-Alltag hineinzuschnuppern.<br />
Wir haben uns mit einigen Fragen zu<br />
diesem Thema auf den Weg in die Obi<br />
gemacht, um mehr über die Erlebnisse<br />
der Schülerinnen und Schüler und die<br />
erkundeten Unis zu erfahren.<br />
Vanessa (17):<br />
Wo warst du am Studientag?<br />
Ich war an der Universität Stuttgart. Genauer gesagt auf dem Campus<br />
Stuttgart Vaihingen.<br />
Und welche Studiengänge haben dich dort interessiert?<br />
Vor allem naturwissenschaftliche Bereiche, also Chemie und Physik,<br />
und auch Luft- und Raumfahrttechnik.<br />
Warum hast du dich für die Uni Stuttgart entschieden?<br />
Ich habe dort mein BoGy gemacht, habe damals gute Erfahrungen<br />
gesammelt und kannte die Uni daher schon.<br />
Was hat dir dort gut gefallen?<br />
Alles war sehr gut organisiert, es gab viele Stände mit Infomaterial,<br />
Flyer und Prospekten und man hatte auch die Möglichkeit mit Studenten<br />
zu sprechen. Außerdem ist die Ausstattung der Uni sehr<br />
gut, da sie in Sachen Forschung zur Spitze gehört.<br />
Gab es auch etwas, das dir dort nicht so gut gefallen hat?<br />
Naja, es war dort viel zu viel los. Und wir haben die Mensa nicht<br />
gefunden, das war irgendwie schade.<br />
Hat der Studientag dich in Sachen Berufswahl weitergebracht?<br />
Alles in allem war der Studientag eine gute Informationsquelle, besonders<br />
für vertiefende Infos, allerdings war ich mir schon vorher<br />
relativ sicher in welchem Bereich ich einmal tätig sein möchte.<br />
86
Angela (18):<br />
Wo warst du am Studientag?<br />
Ich habe die Uni in Karlsruhe besucht.<br />
Welche Bereiche hast du dir dort näher angeschaut?<br />
Ich war in einer Physikvorlesung, habe mir aber auch noch Vorträge<br />
zu anderen Studiengängen angehört. Vor allem hab ich mich aber<br />
für allgemeine Infos interessiert.<br />
Wieso warst du ausgerechnet an der Uni Karlsruhe?<br />
Weil mir die Stadt Karlsruhe allgemein sehr gut gefällt.<br />
Was hat dir dort gut gefallen?<br />
Es gab richtige reguläre Vorlesungen, viele Infos und auch die Möglichkeit<br />
sich mit Studenten zu unterhalten und den Professoren Fragen<br />
zu stellen. Außerdem war alles sehr gut organisiert.<br />
Was hat dir dort nicht so gut gefallen?<br />
Die Gebäude waren nicht besonders schön, eher alt. Und das Unigelände<br />
war ziemlich groß und unübersichtlich.<br />
Hat der Studientag dich in Sachen Berufswahl weitergebracht?<br />
Naja, ich weiß jetzt zumindest was ich nicht machen will.<br />
Julian (18):<br />
Wo warst du am Studientag?<br />
Ich war in Ludwigsburg an der Film- und Medienakademie.<br />
Welche Studiengänge hast du dir dort angeschaut?<br />
Die Bereiche Motion Design, Animation und Produktion.<br />
Warum hast du dich entschieden gerade dorthin zu gehen?<br />
Mich interessiert diese Richtung sehr und die Filmakademie ist als<br />
einzige in Baden-Württemberg speziell auf Medien ausgerichtet.<br />
Was hat dir dort gut gefallen?<br />
Der Empfang und die aufschlussreiche Einführung, das informative<br />
und gut geplante Programm, die spannenden Einblicke ins Business<br />
und auch die Umgebung, also die Stadt Ludwigsburg.<br />
Was hat dir dort eher weniger gefallen?<br />
Die Präsentationen und Filme, die zu Beginn gezeigt wurden, konnte<br />
man schlecht sehn, weil die Pfosten des Saales im Weg waren.<br />
Hat dir der Studientag in Sachen Berufswahl weitergeholfen?<br />
Ja, hat er schon. Er hat mir irgendwie einen weiteren ernsthaften<br />
Zukunftsweg, ähm (nach längerem Nachdenken), gebildet oder<br />
eröffnet oder wie heißt das doch gleich bei der Volksbank…? Wir<br />
machen den Weg frei!<br />
In diesem Sinne wünsche ich allen viel Erfolg, auf dem Weg zum<br />
Traumberuf und hoffe, dass der Studientag auch den folgenden<br />
Jahrgängen soviel Spaß bereiten wird, wie uns. N.N.<br />
87
...am <strong>WHG</strong><br />
140 Teilnehmer - 69 Projekte in den<br />
Fachbereichen Arbeitswelt, Chemie,<br />
Biologie, Geo/Raumwissenschaften,<br />
Mathe/Informatik, Physik und<br />
Technik, das war der<br />
Regionalwettbewerb „Jugend<br />
forscht“ und wir mit unserem Projekt<br />
"Tragflächenverwölbung“<br />
mittendrin.<br />
Ein Nurflügelflugzeug, was ist das?<br />
Flugzeuge, die wir normalerweise kennen,<br />
haben 2 Flügel. Wir wollten ein Flugzeug,<br />
das nur aus einem Flügel besteht, um<br />
mehr Flugstabilität zu erreichen. Leider<br />
können Nurflügelflugzeuge sehr schwer<br />
unter Kontrolle gehalten werden. Bis<br />
heute benötigt man komplizierte<br />
Computersteuerungen, um einen Absturz<br />
zu verhindern. Als unterstützende<br />
Sicherheitskomponente erdachten wir uns<br />
eine Tragfläche, die sich durch Gelenke<br />
verwölben lässt und damit das Profil<br />
stabilisiert.<br />
Um diese Idee zu realisieren, haben wir<br />
das selbst gebaute Modell mit vielen<br />
Motoren (Servos) und Gelenken<br />
ausgestattet. Über eine Fernsteuerung<br />
konnten Befehle an die Motoren gesendet<br />
werden. Eine Luftschraube sollte den<br />
Luftstrom während eines Fluges<br />
simulieren. Die Resonanz der Strömung<br />
wollten wir mit feinen Fäden an den<br />
Flügelgelenken sichtbar machen. Das<br />
ganze Modell wurde an Newtonmetern<br />
aufgehängt, um die vertikale Bewegung<br />
darzustellen.<br />
Ab Oktober überlegten wir uns die<br />
88<br />
Flügelquerschnitt in Rohversion<br />
Realisierung des Projekts und begannen<br />
mit dem Bau des Modells<br />
Damit nicht genug: Der eigentliche<br />
Wettbewerb musste<br />
vorbereitet werden, ein mehrseitiger<br />
Bericht verfasst, Patentanmeldungen<br />
geprüft und die Präsentation am<br />
Ausstellungsstand realisiert werden.<br />
Dazu dokumentierten wir unsere Im<br />
Februar 2010 ging es dann zum<br />
Wettbewerb nach Künzelsau. Am 1. Tag<br />
nach der zweistündigen Anfahrt am sehr<br />
frühen Morgen wurden wir vor die erste<br />
Herausforderung Ergebnisse zusätzlich in<br />
einem Film.<br />
gestellt; die Wettbewerbsstätte zu finden.<br />
Nachdem wir diese anspruchsvolle<br />
Aufgabe gemeistert hatten, bauten wir<br />
unseren Stand auf, wenn wir uns auch<br />
zwischen all den Teilnehmern- ein 12jähriger<br />
in Anzug und Krawatte- ein<br />
bisschen verloren vorkamen. Daraufhin<br />
folgte die Begrüßung, die Vorstellung der<br />
Juroren und schließlich die Jurierung der<br />
Arbeiten, die sich bis in den Nachmittag<br />
hineinzog. Das gab uns wenigstens Zeit<br />
die anderen Projekte zu sichten und zu<br />
sehen, was die Konkurrenz auf die Beine<br />
gestellt hatte; es gab zwei andere<br />
Physikprojekte, die komischerweise auf<br />
der gleichen Idee basierten, nur anders<br />
umgesetzt,<br />
was in uns eine gewisse Schadenfreude<br />
weckte.<br />
Die Jury aus dem Fachbereich Physik war<br />
von unserer Arbeit recht angetan und gab
uns hilfreiche Tipps zur Verbesserung;<br />
das Modell z.B. mal in einem echten<br />
Windkanal auszuprobieren.<br />
Mit dem Bus ging es später zur<br />
Betriebsbesichtigung der Sponsorfirma.<br />
Dort wurden auch die Qualifikationen für<br />
den Landeswettbewerb bekanntgegeben.<br />
Dass wir nicht dabei waren, machte uns<br />
nichts aus, da wir uns eher geringe<br />
Chancen ausgerechnet hatten.<br />
Der Abend wurde durch Kegeln in einer<br />
Kneipe abgerundet, in der einige sonst<br />
sehr schüchterne und introvertierte<br />
Schüler eines Hochbegabteninstitutes<br />
unter Einfluss von gewissen Alkoholika<br />
zu Tanzbären mutierten und einige<br />
sehenswerte Moves zur Schau stellten.<br />
Sehr gestresst und müde kamen wir gegen<br />
1:00 in der Juhe an.<br />
Der nächste Tag erstreckte sich quälend<br />
lang. Vom Vormittag bis Nachmittag war<br />
die Ausstellung für die Öffentlichkeit<br />
einsehbar. Es war äußerst anstrengend,<br />
den zahlreichen Besuchern immer und<br />
immer wieder das Projekt zu erklären und<br />
wir versuchten uns durch mehrere Partien<br />
Minesweeper von der Müdigkeit, die man<br />
uns deutlichst ansah, abzulenken.<br />
Ab 15:00 fand die Wettbewerbsfeier statt,<br />
zu der unsere Eltern und unser Lehrer,<br />
Herr Riese, eingeladen war.<br />
Diese erstreckte sich über 3 Stunden und<br />
jeder Fachbreich wurde auf die Bühne<br />
gebeten und musste vor 500 Leuten und<br />
der Presse sein Projekt nochmals kurz<br />
vorstellen.<br />
Und siehe da, wir hatten sogar den 2.<br />
Platz erreicht!<br />
Nach dem Stehimbiss reisten die Eltern<br />
und Lehrer wieder ab und das<br />
Planungsteam der Firma versuchte uns<br />
den restlichen Abend, also von 18-23 Uhr,<br />
mit Singstar zu unterhalten. Darauf hatten<br />
wir auch wegen der Lautstärke (110db)<br />
89<br />
keine Lust und verdrückten uns in die<br />
etwas ruhigere Innenstadt von Künzelsau<br />
zum Pizzaessen.<br />
An diesem Abend waren wir ungelogen<br />
körperlich und psychisch dermaßen am<br />
Ende und uns graute schon vor dem<br />
letzten Morgen.<br />
Doch mit der letzten aufgerafften Kraft<br />
schafften wir auch diese Herausforderung,<br />
stellten der Öffentlichkeit wieder unser<br />
Projekt vor und konnten dann endlich<br />
gegen 15:00 abreisen.<br />
Fazit:<br />
Das Projekt Jugend forscht - wenn auch<br />
zeitintensiv (ca 150h) und stressig- hat<br />
uns trotz allem sehr viel Spaß gemacht.<br />
Wir haben in der Zeit sehr viele<br />
Erfahrungen gesammelt<br />
und würden es auf jeden Fall jedem<br />
weiterempfehlen, der eine Idee oder ein<br />
Projekt hat.<br />
Meldet Euch bis 30. November an!<br />
Anschaulicher wird unser Projekt durch<br />
unser Video im Internet:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=qwt3g<br />
6LDlZ<br />
RH
Klassischer Aufbau eines Abiturdramas<br />
1. Akt Ex p osition: 1- 9 M o n a t e v or d er Abitur pr üfu n g<br />
90
2. Akt St eig er u n g: 1 W o c h e v or d e n Abitur pr üf u n g e n<br />
3. Akt H ö h e p u n kt: 2 0 M i n ut e n n a c h d er letzt e n Abi pr üf u n g<br />
91
4.Akt r et ar di er e n d es M o m e n t sc hl af e n: 1 W o c h e n a c h d e m Abi<br />
bis B e k a n nt g a b e d er N o t e n<br />
5.Akt K at astro p h e: N o t e n b e k a n nt g a b e<br />
92<br />
[ M a.R a] Fotos Nick Radojevic
Gedanken über Willi Schrade<br />
Anlässlich der Trauerfeier am <strong>WHG</strong> am 10.5.2010<br />
„Obwohl wir die Sonne untergehen sehen, erschrecken wir, wenn es dunkel<br />
wird“<br />
von Wolfgang Rehm<br />
Genau so erging es mir, als ich letzten Montag vom Tode meines Biologie – und<br />
Sportkollegen Willi erfuhr. Nach seinem Unfall am Ende der Osterferien, lag er<br />
auf der Intensivstation und jeder befürchtete, dass nur ein Wunder die<br />
Dunkelheit abwenden konnte. Aber leider kam dieses Wunder nicht.<br />
Er, der seit vielen Jahren in der Bio – Vorbereitung neben mir saß, der mich<br />
jeden Morgen mit einem flapsigen Spruch begrüßte und von dem ich mich meist<br />
am Mittag oder am Spätnachmittag wieder flapsig verabschiedete….<br />
Er soll jetzt plötzlich nicht mehr kommen …………..?<br />
Wer legt mir jetzt eine Kopie des neusten Artikels aus der Umschau oder aus Bild<br />
der Wissenschaft auf meinen Platz, den er wissbegierig und neugierig wie ein<br />
Referendar gefunden hatte, um auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu<br />
sein ?<br />
An welchen Experten verweise ich jetzt Schüler, die einen komischen Käfer<br />
bringen, den ich nicht kenne oder eine seltene Blume, die ich noch weniger<br />
kenne. Willi wird uns als einziger „ klassischer Biologe“ mit seiner ungeheuer<br />
fundierten Artenkenntnis vor allem der heimischen Pflanzen und Tiere in<br />
unserer Fachschaft fehlen. Sein wichtigster Anspruch war nämlich, Euch<br />
Schülern diese heimische Natur nahezubringen. Das zeigte sich in allen<br />
Aktivitäten, die er in den vielen Jahren am <strong>WHG</strong> unternommen hat.<br />
Schon vor Jahren begann er wichtige einheimische Laubbäume auf dem<br />
Schulgelände zu pflanzen; jeder kennt z.B. den Ginkobaum neben dem<br />
Haupteingang und in den letzen Jahren erweiterte er die Sammlung um<br />
Obstbäume, wie einen Apfelbaum und noch jüngst einen Mirabellenbaum. Er,<br />
95
als geprüfter Baumwart, konnte auch die Bäume schneiden und euch Schülern<br />
erklären, wie man Obstbäume veredelt.<br />
Viele von euch haben ihn in der Klasse 5 als Mostexperten kennengelernt, der<br />
mit Euch direkt vor der Schule im Rahmen der Naturphänomene „gemostet“<br />
hat. (Etwas, das garantiert nicht im Lehrplan steht!). Er brachte<br />
selbstgesammelte Äpfel mit, er sorgte für eine Obstmühle, brachte eine<br />
halbprofessionelle Saftpresse mit und anschließend konnten alle miteinander<br />
den frischen Apfelsaft genießen und er räumte hinterher alles wieder auf.<br />
Gerade solche Exkurse in angrenzende Gebiete der angewandten Biologie waren<br />
sein Steckenpferd und oft hörte ich ihn sagen: „Heut´ han ich wieder mehr<br />
erzählt, als unterrichtet ‐ aber es isch wichtig, dass se soebbes au kennelernet!“<br />
Zu seiner angewandten Biologie gehört auch „unsere Streuobstwiese“ am Weg<br />
zum Eichert, die Willi Schrade auftat und auf der wahrscheinlich jeder von Euch<br />
schon einmal Blumen bestimmt hat. Er sorgte für das Mähen, natürlich nicht mit<br />
einem lauten und stinkenden Motormäher, sondern mit einer liebevoll und<br />
fachmännisch gedengelten Sense. Solche fast schon antiquierte handwerkliche<br />
Fähigkeiten zu erhalten und auch anzuwenden war ihm ebenfalls ein Anliegen.<br />
Auch in seinem eigenen Handeln hielt er sich gerne an „antiquierte Methoden ,<br />
so liebte er das Erstellen von Klassenarbeiten oder Arbeitsblättern mit dem PC<br />
nicht besonders, viel lieber stellte er sie vor dem Kopieren klassisch mit Schere<br />
und Klebstoff zusammen.<br />
Aus Überzeugung benutzte er sein Fahrrad als Fortbewegungsmittel!<br />
Er ließ sich weder von Wind und Wetter, noch von Schnee abhalten, er kam mit<br />
eigener Kraft mit Anorak und Überhosen in die Schule.<br />
Es kam auch vor, dass er humpelnd und mit verschmutzter Hose zur Tür herein<br />
kam, weil es ihn wieder mal auf nassem Laub oder einer Eisplatte gelegt hatte.<br />
Aber deshalb zu fehlen war für ihn ein Unding. „Wegen dem bisschen muss ich<br />
doch nicht zum Arzt!!“<br />
So traditionell er auf der einen Seite war, so progressiv und fortschrittlich dachte<br />
er auf der anderen Seite, wenn es z.B. um Energieverbrauch, Energiesparen und<br />
96
Energiegewinnung ging.<br />
Bei ihm konnte es passieren, dass er beim Vorbeifahren am <strong>WHG</strong> auf dem<br />
Nachhauseweg in der Nacht feststellte, dass irgendwo im Schulgebäude noch<br />
ein Licht brannte, er hielt dann an, schloss das Haus auf und schaltete das Licht<br />
aus.<br />
Als noch kaum jemand von alternativer Energiegewinnung sprach , initiierte er<br />
unsere eigene Windkraftanlage auf dem Dach „unseren Windhamster“, den er<br />
mit einem befreundeten Ingenieur plante, baute und auch montierte;<br />
er, der gelernte Schlosser, konnte ihn auch reparieren.<br />
Genauso war es Willi Schrade, der dafür sorgte, dass wir auf dem Dach des<br />
Neubaus eine hocheffiziente Photovoltaik ‐ Anlage haben.<br />
Auch in seinem zweiten Fach, dem Sport, hatte Willi eigene Ansichten und<br />
Maßstäbe. Für ihn spielten die zwischenmenschlichen Aspekte und die<br />
Erziehung der Schüler zu sozialen Mitgliedern der Gesellschaft eine Hauptrolle.<br />
Sei es das Miteinbeziehen von Leistungsschwachen, das Integrieren von<br />
Außenseitern , das Bremsen selbsternannter Stars, ein vielfältiges Feld, wo er<br />
sich zu engagieren wusste. Er wollte von den Schülern sehen, dass sie sich<br />
anstrengen und bemühen, die Leistung, die dann dabei herauskam , war nicht<br />
unbedingt das Wichtigste. Mitmachen ist wichtiger als Zuschauen! Wie viele<br />
Mannschaften betreute er bei irgendwelchen Wettkämpfen, wie z.B. „Jugend<br />
trainiert für Olympia“ er vertrat immer die Meinung, man müsse den Kindern<br />
auch die Möglichkeit bieten, einen Wettkampf zu erleben. Deshalb war er auch<br />
seit Jahren ein engagierter Mitstreiter in unserem Triathlon‐Team.<br />
Dieses Engagieren und nicht das nur messen, drückte sich auch in der<br />
Notengebung aus. Er war für eine individuelle Notengebung, die jeder einzelnen<br />
Person gerecht wurde. Ihn interessierten nicht irgendwelche Tabellen und<br />
Vorgaben. Gerade in Sport sollte die Note eher als Ansporn dienen, als eine<br />
objektive Leistung dokumentieren. Wer regelmäßig half aufzuräumen war bei<br />
ihm besser dran als der Super‐Fussballer , der einen nicht so Guten der<br />
Lächerlichkeit preisgab und entsprechende Starallüren hatte.<br />
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Insgesamt gesehen war er gegenüber seinen Schülern eher milde und<br />
wohlwollend, als streng und selektierend. Oft hörte ich ihn sagen „Ich glaub´, ich<br />
geb´ zu gute Noten, aber irgendwie haben sie´s verdient!“ Wobei er sich dagegen<br />
tierisch aufregen konnte, wenn Schüler kurz vor der Zeugnisabgabe kamen, um<br />
über mündliche Noten oder gar die Endnote zu feilschen. Das fand er gegenüber<br />
denen, die das ganze Jahr fleißig mitgemacht haben, ungerecht.<br />
Wenn man sich diese Bilanz jahrelangen Wirkens am <strong>WHG</strong> angehört hat,<br />
bekommt man fast das Gefühl, einen Übermenschen vor sich gehabt zu haben,<br />
einen Menschen, der sich in seinem Tun auch sonnte. Willi machte aber genau<br />
das Gegenteil. Bescheiden wie er war, machte er um seine Person kein<br />
Aufhebens. Ihm ging es immer um die Sache und die verfolgte er konsequent<br />
und nach seinen Vorstellungen.<br />
Gerade weil er kein Übermensch war, sondern sehr sehr menschlich, mochten<br />
wir ihn alle.<br />
Er wird uns fehlen.<br />
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