„Guckloch“ Nr. 100 - WHG GP / Home
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Langsam, aber stetig erreichte meine Gucklochkarriere ihr Ende, aber<br />
nicht ohne zuvor noch ihre Gestalt vollkommen zu ändern: Durch Herrn<br />
Bauers Pensionierung, der insgesamt für 30 Jahre dem Guckloch zur Seite<br />
stand und es formidabel beriet, und dem gleichzeitigen Ausscheiden des<br />
Chefredakteurs, während sich auch die Redaktion durch Neuzugang völlig<br />
anders ausrichtete, veränderte das Guckloch in ein anderes. Unter der<br />
neuen beratenden Lehrerin Frau Jeutter und durch die Neuen wandelte<br />
sich auch meine Position innerhalb des Gucklochs. Vom Newcomer, vom<br />
noch unsicheren kleinen Schreiberling wuchs ich in eine verantwortungsvollere<br />
Stellung. Jetzt war ich einer der Alteingesessenen, der Erfahrene,<br />
derjenige, der die Orthographie und Interpunktion der Jungen aus der<br />
Unterstufe verbesserte, der ihnen Interview- und Stiltipps gab, ohne dabei<br />
jedoch meine Artikelchen zu vergessen. Und während dieser Zeit, der Zeit<br />
in der Oberstufe, der letzten Phase meines Schul- und Redakteurslebens,<br />
entstanden auch einige meiner besten Artikel, auf die ich sogar ein wenig<br />
stolz bin. Ich erinnere mich an eine Rezension über eine Kinderserie, für<br />
die ich positives Feedback erhielt, bemerkenswerte Interviews mit bemerkenswerten<br />
Interviewpartnern – die ausführlichsten, persönlichsten und<br />
längsten, die ich je hielt – und die letzte „Abrechnung“ mit unserem baden-württembergischen<br />
Schulsystem.<br />
Und auch wenn ich mich bisweilen gefragt habe, ob irgendjemand überhaupt<br />
meine Artikel gelesen hat, so möchte ich im Rückblick diese Zeit,<br />
die ich dem Guckloch widmete, nicht missen, ja ich bemerke sogar, dass<br />
mir hier an der Universität die Möglichkeit der Publikation richtig fehlt.<br />
Vor allem aber hat mich das Guckloch zum Schreiben gebracht, wohl eine<br />
der besten Möglichkeiten für den Menschen, seine Gedanken zu ordnen,<br />
sie festzuhalten, während des Prozesses der Textentstehung zu vertiefen<br />
und sie mit anderen zu teilen. Diese Schülerzeitung vermochte es, lange<br />
Zeit ein wichtiger Bestandteil von mir zu sein und mich in meiner persönlichen<br />
Entwicklung zu fördern – was mehr als das kann man von einer<br />
Arbeitsgemeinschaft an einer Schule erhoffen?<br />
So gratuliere ich abschließend nochmals diesem mir so wichtig gewordenen<br />
Heft zur <strong>100</strong>. Ausgabe. Möge es noch lange Zeit ein wichtiger Teil<br />
des Werner-Heisenberg-Gymnasiums sein und noch vielen anderer Jungredakteuren<br />
Spaß und Freude bereiten und sie in ihrer Entwicklung fördern.<br />
TH