„Guckloch“ Nr. 100 - WHG GP / Home
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Lehrervotings: Ein Austausch kann bei einer anonymen Umfrage nicht stattfinden!<br />
Sicher, es verlangt dem Schüler mehr Mut ab, sich mit seinem Lehrer von<br />
Angesicht zu Angesicht auseinanderzusetzen, als im Internet ein paar<br />
Kreuzchen zu setzen, ist aber sicherlich lohnenswerter für beide Seiten.<br />
Auch die durch manche Lehrkräfte verteilten Feedbackbögen sind, selbst wenn<br />
teilweise anonym ausgefüllt, aussagekräftiger, als eine pauschale Beurteilung<br />
durch alle Schüler der Schule, da die darin enthaltene Kritik besser eingeordnet<br />
werden kann, wenn der Lehrer weiß, von welcher Klasse er bewertet wurde, in<br />
welchem Unterrichtszusammenhang (Manche Lehrplaninhalte erfreuen sich<br />
nunmal nicht besonderer Beliebtheit…) usw.<br />
Lehrer benoten Schüler, also muss das umgekehrt auch erlaubt sein. Das<br />
stimmt zwar schon deshalb nur teilweise, weil die Benotung zum Lehrerberuf<br />
gehört. Sie ist Teil des Berufsbildes, was bei Schülern nicht zutrifft. Dennoch ist<br />
dieser Wunsch noch nachvollziehbar. Allerdings sollten sich Schüler dabei an die<br />
gleichen Regeln halten, die auch für Lehrer gelten: Noten sind nicht für die<br />
Öffentlichkeit bestimmt, sondern eine direkte Rückmeldung an den<br />
Betroffenen. Ein diskreter Umgang mit Beurteilungen ist Pflicht. Deshalb<br />
dürft ihr eurem kranken Nebensitzer, den Englischtest nur dann mitbringen, wenn<br />
eine Einverständniserklärung vorliegt, und auch genau deshalb hängen die<br />
Zeugnisnotenlisten aller Klassen am Schuljahresende nicht am Vertretungsplan<br />
aus. Das versteht sich ja wohl von selbst!<br />
Das hat die Gucklochredaktion auch erkannt und sich deshalb entschieden, nur<br />
die ersten 15 Plätze des <strong>WHG</strong>-Lehrervotings zu veröffentlichen, so wie beim<br />
Abiball den besten Schülern des Jahrgangs Preise verliehen werden. Dafür danke<br />
ich der Redaktion. Mit <strong>100</strong> ist man eben doch ein bisschen weise!<br />
Erfreulich ist auch, dass die Theorie, dass nur frustrierte, rachsüchtige Schüler<br />
ihre Lehrer benoten wollen, sich für das <strong>WHG</strong>-interne Voting nicht bestätigt hat,<br />
aber lest selbst…<br />
Danken möchte ich noch Herrn Pohl, der das Voting trotz des Widerstands im<br />
Kollegium ermöglicht hat, denn es hat sich wieder gezeigt: Diskutieren ist<br />
besser als verbieten!<br />
L.J.<br />
Kommentar der Redaktion:<br />
Das Lehrer mit reduziertem Lehrauftrag in der Abstimmung benachteiligt wurden,<br />
ist so nicht richtig. Wenn ein Lehrer von nur wenigen Schülern bewertet wurde,<br />
von diesen allerdings durchweg gut, dann ist die Durchschnittsnote dieses<br />
Lehrers auch entsprechend gut. Die guten Bewertungen gehen nicht in der<br />
Datenmenge unter! Wir haben lediglich eine Mindestanzahl an Bewertungen<br />
eingeführt, damit die Note gewertet wird. In der Gesamtnote war allerding kein<br />
Lehrer unterhalb dieser Grenze.<br />
Die Bewertungen durch nicht berechtigte Personen ändern das Ergebnis dagegen<br />
tatsächlich nicht gravierend. Die Räpresentativität lässt sich auch dadurch<br />
erkennen, dass schon nach ca. 150 Teilnehmern das Endergebnis zu erkennen<br />
war – es gab danach nur noch wenige, unbedeutende Änderungen in der<br />
Rangliste.<br />
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