„Guckloch“ Nr. 100 - WHG GP / Home
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Anorexia nervosa - Magersucht<br />
Die Anorexia nervosa (lat.: etwa „nervlich bedingte<br />
Appetitlosigkeit“), auch Anorexia mentalis<br />
oder Magersucht genannt, ist eine psychische<br />
Störung aus dem Bereich der seelisch<br />
bedingten Essstörungen.<br />
Die meisten Erkrankten leiden an einer Körperschemastörung:<br />
Sie nehmen sich trotz Untergewichts<br />
als zu dick wahr. Ihr Selbstwertgefühl<br />
hängt nicht nur von allgemeinen Leistungen in<br />
Beruf, Hobby oder Privatleben, sondern besonders<br />
stark auch von der Fähigkeit ab, das Körpergewicht kontrollieren<br />
zu können.<br />
Magersucht ist unter weiblichen Teenagern zwar seltener als die Bulimie,<br />
zeigt aber nicht selten mit schweren körperlichen Komplikationen einen<br />
deutlich ungünstigeren Verlauf. Die Erkrankung beginnt am häufigsten im<br />
Teenager-Alter, wobei eine Diät, die anschließend außer Kontrolle gerät,<br />
ein Einstieg sein kann. Die Krankheit kann jedoch auch bei Erwachsenen oder bereits<br />
vor Eintritt der Pubertät auftreten. Nur einer von zwölf Erkrankten ist männlich.<br />
Die Erkrankung kann nur selten durch eine kurze Behandlung geheilt werden.<br />
Häufig ist der Krankheitsverlauf langwierig, häufig lässt sich mit den zur Verfügung<br />
stehenden Therapien keine Heilung erreichen. Magersucht zählt zu den psychischen<br />
Krankheiten mit der höchsten<br />
Sterberate. Etwa 15 Prozent der Erkrankten sterben daran.<br />
Symptome<br />
Das Kennzeichen der Anorexia nervosa ist die selbst herbeigeführte<br />
Gewichtsabnahme, die durch Verminderung der Nahrungsaufnahme erreicht wird,<br />
wobei besonders Nahrungsmittel, die als „fett machend“ angesehen werden z.B.<br />
Eis, Schokolade, Kohlenhydrathaltige Lebensmittel, weggelassen werden. Magersucht<br />
wird diagnostiziert, wenn ein selbst herbeigeführtes Untergewicht besteht und<br />
der Body-Maß-Index (Größe/ Gewicht) unter 17,5 liegt.<br />
Die Gedanken der Kranken sind eingeengt und kreisen stets um die Themen Ernährung,<br />
Gewicht und Körperschema.<br />
Die Kranken sind sehr kälteempfindlich und ihre Körpertemperatur kann<br />
erniedrigt sein, weil der Körper den Stoffwechsel herunterfährt und das<br />
wärmedämmende Körperfett fehlt. Weitere Symptome sind Schwindelgefühle und<br />
Ohnmachtsanfälle. Weiter kann es zu trockener Haut und zum Wachsen von<br />
Flaumhaar an Rücken, Armen und Gesicht kommen. Bei Frauen bleibt die Periode<br />
aus. Beginnt die Krankheit vor der Pubertät, endet das Größenwachstum vorzeitig.<br />
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