„Guckloch“ Nr. 100 - WHG GP / Home
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Südafrika – ein Ort der<br />
Sicherheit?<br />
Mit der Vergabe der Weltmeisterschaften 2010 an<br />
Südafrika begann auch gleichzeitig eine neue Zeitrechnung<br />
in der Welt des Sports. Noch nie wurde ein<br />
derart großes Ereignis wie die Fußball-WM auf dem<br />
afrikanischen Kontinent ausgetragen. Kein Wunder<br />
also, dass die kommende WM viele Fragen aufwirft.<br />
Werden die Stadien rechtzeitig fertig? Kann man alle<br />
Fans unterbringen? Und vor allem, ist die Sicherheit<br />
der Spieler, der Funktionäre und speziell der Fans<br />
gewährleistet?<br />
So viel vorneweg, die Stadien sind pünktlich fertiggestellt<br />
worden – bereits 2009. Die Unterbringung<br />
der Fans sollte in einem Land, das jährlich bis zu 10<br />
Millionen Touristen zu verbuchen hat, auch kein<br />
Problem darstellen. Einzig und allein die Sicherheitsfrage<br />
hinterlässt viele Fragezeichen.<br />
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Quelle: reiseinfosuedafrika.de<br />
Besonders laut wurden die kritischen Stimmen zu Jahresbeginn, als Rebellen<br />
der separatistischen Bewegung FLEC (Front für die Befreiung der Enklave<br />
Cabinda) während des Africa-Cups in Angola einen Terroranschlag auf den<br />
Bus der Nationalauswahl Togos ausübten. Die Folge: drei Todesopfer + zahlreiche<br />
(psychisch) Verletzte.<br />
„Ich habe es immer für falsch gehalten“, meint z.B. Uli Hoeneß. „Ich war noch<br />
nie ein großer Freund von einer WM in Südafrika oder überhaupt in Afrika,<br />
solange Sicherheitsaspekte nicht zu <strong>100</strong>% geklärt sind.“ Deshalb werde er<br />
auch nicht zum Turnier ans Kap reisen. FIFA Präsident Joseph Blatter, der<br />
schon die WM 2006 am liebsten in Südafrika ausgetragen hätte, hegt kein<br />
Verständnis für die Bemerkungen des ehemaligen Bayern-Managers. „Ich<br />
habe vollstes Vertrauen in Afrika und bin sicher, dass der Kontinent eine Fußball-WM<br />
organisieren kann“, so der Schweizer.<br />
Dass die Sorgen um die Sicherheit nach dem Terroranschlag nicht geschmälert<br />
wurden, versteht sich von selbst, insbesondere, wenn man sieht, dass<br />
sowohl Gegner Hoeneß als auch Befürworter Blatter vom Kontinent Afrika als<br />
Ausrichter sprechen. Die WM findet aber lediglich in Südafrika statt. Zum Vergleich:<br />
Zwischen der Hauptstadt Angolas Luanda und Johannesburg liegen<br />
ungefähr 2500 km Luftlinie. Das entspricht in etwa der Strecke zwischen<br />
München und Jerusalem. Angola ist von 27 Jahren Bürgerkrieg und inneren<br />
Konflikten gekennzeichnet, während Südafrika hingegen die Wirtschaftsnation<br />
des Kontinents ist.<br />
Das Problem, mit dem Südafrika zu kämpfen hat, liegt ganz einfach darin,<br />
dass die Menschen außerhalb Afrikas nur den Kontinent wahrnehmen. Ob