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PRODUKTE-INFO - Keller AG Ziegeleien

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[ BAUBERICHT ]<br />

Überbauung Innenstadt in Langenthal<br />

Südfassade<br />

Das Gebäude<br />

Um 1900 wurde die Kohlen- und Eisenhandlung<br />

Geiser an der Wiesenstrasse<br />

13 in der heutigen Kernzone von Langenthal<br />

geplant und erbaut. Entstanden<br />

ist ein aus zwei kontrastierenden<br />

Teilen bestehender Gewerbebau. Zuerst<br />

wurde der südliche Teil mit einem<br />

bunt-historischen Backsteinbau realisiert.<br />

Dieser wurde dann als Eisenmagazin<br />

mit Verkaufsladen gebraucht.<br />

Nur wenig später wurde dann der nördliche<br />

Anbau angegliedert, der als Ständerbau<br />

über einem polygonalen<br />

Grundriss steht. Beide Teile trugen ein<br />

Flachdach.<br />

In den folgenden Jahren wurden diverse<br />

Anbauten und Erweiterungen realisiert.<br />

Damit wurde die Selbständigkeit<br />

der reichhaltig strukturierenden Fassade<br />

des massiven Teils und der vertikal<br />

verschalten Schuppen beschnitten.<br />

Bei einem Interview mit einem ehemaligen<br />

Angestellten der Fa. Geiser kamen<br />

erstaunliche Aussagen zutage. Alle<br />

schweren Eisenträger und Betoneisen,<br />

aber auch Gussrohre, Schleifsteine und<br />

Drahtgeflechte wurden mit der Bahn<br />

angeliefert. Am Bahnhof wurde alles<br />

von Hand auf Fuhrwerke aufgeladen<br />

und in die Innenstadt zum Lager gebracht!<br />

Ebenso wurde die Kohle beim<br />

Güterbahnhof in Säcke abgefüllt und<br />

mit Pferd und Wagen verteilt. Die restliche<br />

Kohle wurde im Holzschuppen gelagert.<br />

1975 zügelte die Fa. Geiser in einen Neubau<br />

ausserhalb des Zentrums. Das Gelände<br />

diente aber weiterhin als Lager.<br />

1985 verkaufte Max Geiser das Areal an<br />

die Bauunternehmer A. Sutter und<br />

F. Witschi. Die ursprüngliche Bestimmung,<br />

Eisen und Kohle zu lagern, fand<br />

ihr Ende. Das Alte sollte Neuem Platz<br />

machen.<br />

Im Jahre 2001 wurde im Bauinventar<br />

der Stadt die Gebäudekomposition als<br />

«erhaltenswert» eingestuft. Wenn bauliche<br />

Veränderungen daran vorgenom-<br />

Neuerstellung der Aussenecken<br />

men werden, muss die kantonale Denkmalpflege<br />

mitentscheiden.<br />

Am ersten Advent 2003 brannte der<br />

Holzteil des Geiser-Gebäudes und wurde<br />

grossteils zerstört. Unter Leitung von<br />

Hans Peter Würsten von der kantonalen<br />

Denkmalpflege des Kreises Emmental-<br />

Oberaargau wurde bestimmt, dass die<br />

Konstruktion vor dem Abbruch des Gebäudes<br />

anhand von Fotos und Plänen<br />

dokumentiert wird. Für die Renovation<br />

wünscht sich die Denkmalpflege, dass<br />

das Haus «mindestens in seiner äusseren<br />

Erscheinung» erhalten bleibt.<br />

Bereits im Februar 2003 wurde der Baudienst<br />

der <strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong> beauftragt,<br />

einen Lösungsvorschlag für die<br />

Sanierung dieses Objektes zu erstellen.<br />

Nach dem Spatenstich am 14. März<br />

2006 für die Überbauung Innenstadt erhielten<br />

wir von der Baufirma Friedrich<br />

Witschi <strong>AG</strong>, Langenthal, den Zuschlag<br />

für die äusserst komplexe Fassadensanierung<br />

dieses Gebäudes. Als echter<br />

Knackpunkt erwies sich die stark verunstaltete<br />

Südseite. Im Erdgeschoss<br />

Rekonstruktion der EG-Fenster<br />

mussten vier Fenster total rekonstruiert<br />

werden. Zum Erstaunen aller waren<br />

die grossen Fenster im ersten und<br />

zweiten Obergeschoss von Anfang an<br />

nur Attrappen und nicht wie vermutet<br />

zu einem späteren Zeitpunkt ausgemauert<br />

worden.<br />

Auch die «Aussenecken» wurden wieder<br />

in ihre ursprüngliche Form rekonstruiert.<br />

Total wurden für die gesamte<br />

Rekonstruktion der Fensterleibungen,<br />

Lisenen und Mauerdurchbrüche etwa<br />

4000 Steine in drei verschiedenen Farben<br />

verwendet. Zudem wurden auch<br />

verschiedene Mörtelfarben eingesetzt,<br />

um eine möglichst optimale Angleichung<br />

zu erreichen. Mit Feinstrahlen<br />

wurde am Schluss die ganze Fassade<br />

von Graffiti, Schmutz und Russschichten<br />

gereinigt. Unter der fachkundigen<br />

Aufsicht des Architekten Stefan Grossenbacher<br />

und des Denkmalpflegers<br />

Hans Peter Würsten konnten hier die<br />

Mitarbeiter des Baudienstes der <strong>Keller</strong><br />

<strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong> ihr grosses Fachwissen<br />

und Handwerkskönnen voll einsetzen<br />

und beweisen.<br />

Beteiligte Fachkräfte und Spezialisten:<br />

Architekturbüro<br />

Blum+Grossenbacher Architekten <strong>AG</strong><br />

Aarwangenstrasse 26<br />

4900 Langenthal<br />

Herr Stefan Grossenbacher<br />

Bauunternehmung<br />

Friedrich Witschi <strong>AG</strong><br />

Herzogstrasse 18<br />

4900 Langenthal<br />

Herr Urs Flück<br />

Herr Thomas Beutler<br />

Denkmalpflege<br />

Kreisleiter Emmental-Oberaargau<br />

Münstergasse 32<br />

3011 Bern<br />

Herr Hans Peter Würsten<br />

Baudienst<br />

<strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong><br />

8422 Pfungen<br />

Herr Urs Fäh<br />

10 Ziegelpresse Nr. 18, November 2006

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