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PRODUKTE-INFO - Keller AG Ziegeleien

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[ <strong>PRODUKTE</strong>-<strong>INFO</strong> ]<br />

Vorgespannte gemauerte Pfeilerelemente,<br />

verblendete Dachrippenplatten<br />

Vorgespannte gemauerte Pfeiler<br />

Das neue Landtagsgebäude in Vaduz<br />

(FL) hat in vielen Bereichen die konventionelle<br />

Sichtsteinvorfabrikation<br />

an ihre Grenzen gebracht. In einigen<br />

Bereichen konnte das Kompetenzcenter-Team<br />

der <strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong> diese<br />

überschreiten und mit innovativen Lösungen<br />

neue Wege aufzeichnen. Das<br />

Planerteam um den Architekten Hansjörg<br />

Göritz, BDA DWB und Werkgefährten,<br />

Hannover (D), und Frick Architekten<br />

<strong>AG</strong>, Vaduz (FL) hat in vielen<br />

Bereichen den Einsatz von Sichtsteinen<br />

neu erfunden.<br />

So sind die aussen stehenden Fassadenstützen<br />

(Brise Soleil) beim runden Haus<br />

über drei Geschosse gespannt, Höhe total<br />

9,2 m. Nur die Horizontallasten werden<br />

analog einer Fahne in den dahinter<br />

liegenden Decken verankert.<br />

Die Fassadenstützen wurden mit kelesto-Klinker<br />

24 x 11,5 x 5,2 cm, Farbe jura,<br />

im Werk aufgemauert. Der Stützenquerschnitt<br />

beträgt 74 x 11,5 cm, die<br />

einzelnen Elementhöhen betragen im<br />

Mittel 3,4 m.<br />

Stützenansicht<br />

Die Herausforderung für die sehr<br />

schlanken Pfeilerelemente bestand einerseits<br />

in der Herstellung, andererseits<br />

in den statischen Anforderungen<br />

für Transport und Endzustand.<br />

Durch die Zusammenarbeit von Ingenieur,<br />

Fachspezialist für Vorspannung<br />

und Kompetenzcenter der <strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong><br />

konnte ein System entwickelt<br />

werden, das den sehr engen Verhältnissen<br />

innerhalb der Stütze Rechnung<br />

trug. Im Querschnitt von 74/11,5 cm<br />

musste die Vertikalbewehrung für den<br />

Transport- und Montagezustand eingebracht<br />

werden. Im Weiteren mussten<br />

zwei vertikale Hüllrohre mit ø 65 mm<br />

im Querschnitt Platz finden. Für die horizontale<br />

Verankerung der Pfeilerelemente<br />

an die Deckenstirnen mussten<br />

bis zu 30 mm starke Edelstahlplatten<br />

(Inox A4) mit Hülsen im Kopf- und Dornen<br />

im Fussbereich integriert und verankert<br />

werden. Insbesondere an die<br />

Passgenauigkeit der einzelnen Einlageteile,<br />

Hüllrohre, Kopf- und Fussplatten<br />

waren sehr hohe Anforderungen gestellt.<br />

Der Transport der Pfeilersegmente erfolgte<br />

stehend mittels LKW mit Tiefbett-<br />

Transportauflieger. Montiert wurden<br />

die Elemente durch die Bauunternehmung<br />

Gebr. Hilti, Schaan (FL). Mit dem<br />

Montagevorgang wurden stockwerksweise<br />

die notwendigen Vorspannlitzen<br />

eingestossen. Die Versetzarbeiten mussten<br />

mit sehr hoher Präzision erfolgen,<br />

da auch geringste Abweichungen das<br />

Einstossen der Vorspannung verunmöglichten.<br />

Das Vorspannsystem und die Vorspannarbeiten<br />

wurden von der Firma<br />

Stahlton <strong>AG</strong>, Zürich, als Systemlieferanten<br />

ausgeführt.<br />

Verblendete Dachrippenplatten<br />

Eine weitere Herausforderung stellten<br />

die grossformatigen Dachrippenplatten<br />

für das Hohe Haus dar. Der schlanke<br />

Querschnitt 75 x 40 cm mit der sehr<br />

grossen Länge von beinahe 15 m war für<br />

den Statiker einerseits, die Fabrikation<br />

für den Kranspezialisten andererseits<br />

eine grosse Herausforderung.<br />

Die Dachansichtsfläche hat eine Oberfläche<br />

mit kelesto-Klinker 24 x 5,2 cm,<br />

Farbe jura, damit Struktur und Farbe<br />

den übrigen Fassadenteilen entsprechen.<br />

Die Dachrippenplatten haben einen liegenden<br />

Querschnitt mit der Höhe von<br />

40 cm und einer Breite von 74 cm. Die<br />

Elementlänge beträgt 14,62 m. Der<br />

Querschnitt ist als gedrehte U-Platte<br />

ausgebildet.<br />

Dachrippenplatten<br />

Das bei diesen Abmessungen übliche<br />

statische Modell mittels Vorspannung<br />

war mit der vorgegebenen Sichtsteinoberfläche<br />

nicht möglich, da es durch<br />

die Längenänderung infolge Ablassen<br />

der Vorspannung zu horizontalen Spannungen<br />

gekommen wäre und dadurch<br />

ein Ablösen der Klinkerverblendung<br />

nicht ausgeschlossen werden konnte.<br />

Eine seitlich stehende Fabrikation war<br />

nicht möglich, da das Einlegen der Klinker-Verblendriemchen<br />

bei 74 cm Breite<br />

nur auf einer horizontalen Fläche möglich<br />

ist.<br />

Querschnitt durch das Gebäude<br />

Dachrippenplatten<br />

Für das Ausschalen der Elemente, nach<br />

ca. 36 Std. und dem anschliessenden internen<br />

Transport, sowie für die Lagerung<br />

im Werk war es für den schlaffbewehrten<br />

Träger statisch notwendig, die<br />

vorhandene Breite von 74 cm als Höhe<br />

zu nutzen und dadurch die notwendige<br />

Steifigkeit zu erhalten.<br />

Nach verschiedenen Variantenstudien<br />

fiel der Entscheid auf eine Lösung mit<br />

kippbarer Schalung. Die Fabrikation<br />

der Deckenelemente erfolgt in liegender<br />

Stellung. Nach dem Entfernen von<br />

Kern- und einer Seitenschalung wird<br />

diese inkl. Element um 90° aufgekippt.<br />

In dieser Lage kann das Element deformationsfrei<br />

angehoben und mittels<br />

Portalkran ins Fabrikationslager transportiert<br />

und dort gelagert werden. Die<br />

Deckenelemente werden in dieser Lage<br />

per Spezialauflieger nach Vaduz transportiert.<br />

Der Ablad, das Kippen in die<br />

Versetzstellung und das Versetzen der<br />

Elemente erfolgt mit einem 100-t-Pneukran.<br />

Die Montage ist voraussichtlich<br />

für Dezember 2006 geplant.<br />

6 Ziegelpresse Nr. 18, November 2006

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